Veitshöchheimer Imkertag 2017 (1): Fundstücke im Gelände

Ilona am Veitshöchheimer Imkertag am 09.07.2017 Auf fünf Teile ist unsere Berichtsreihe zum Veitshöchheimer Imkertag 2017 am 09.07.2017 angelegt. Schließlich sind wir das denjenigen schuldig, die wegen unserer Fortbildungsreise eventuell an der Bienen-infoWabe vor verschlossener Türe standen.

Folgende Vorträge werden in laufender Folge von uns beschrieben:

  • BeeWarned – Vespa Velutina und dem kleinen Beutenkäfer auf der Spur (Dr. Nicole Höcherl)
  • Bienenweide für Beet und Balkon (Dr. Ingrid Illies)
  • Bienenwachs – Verfälschungen vermeiden, aber wie? (Johann Fischer)
  • Aktuelles zur Varroa (Dr. Stefan Berg)

Was wir auf dem – wie so oft brütendheißen – Freigelände und an den Informationsständen in Foyer und Sebastian-Englerth-Saal vorfanden und näher beäugten, ist hingegen heutiger Beitragsgegenstand.

Imkermarkt mit verschiedenen Imkereibedarfshändlern

Imkermarkt, Stand Gärtnerei Immengarten JaeschWieder mit dabei: Immengärtnerei Bernhard Jaesch, der zahlreiche für (Wild-)Bienen interessante Pflanzen bereit hielt. Doch da wir unseren Bamberger Bienengarten so ziemlich fertig haben unter Einschaltung hiesiger Gärtnereien, enthielten wir uns heuer des Kaufs. Beim nächsten Mal füllen wir dann etwaige Lücken auf, denn die Auswahl ist schon etwas besonderes. Seine Listen liegen übrigens bei uns in der Bienen-InfoWabe aus – einfach anfragen.

Uns zog’s in die etwas kühleren Innenräume. Folge Sie uns.

Wildlebensraumberatung in Bayern

Am Infostand Wildbienenlebensraumberatung berichtete uns die für Unterfranken zuständige Beraterin, Anne Wischemann aus dem Fachzentrum für Agrarökologie in Karlstadt, über die Aufgabengebiete des von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft regional eingerichteten Beratungsdienstes.

Die Beratungsleistung bestand heute für uns darin, dass wir vom Institut für Biodiversitätsinformation e. V. (IfBI) aus Ebern erfuhren, die z. B. Lebensräume für Wildbienen aufsuchen und über einen längeren Zeitraum beobachten möchten. Da könnte man doch glatt zu uns in den Bienenweg 1 nach Bamberg kommen und unsere neu angesäte Bienenblühwiese observieren. Netzwerken also ist eine der Hauptaufgaben, und da lässt sich sicherlich gut andocken, denn das ist ja auch eine der unsrigen selbstgestellten Aufgabe.

Schau-Bienenweiden auf dem Versuchsgelände der LWG VeitshöchheimPassend dazu auch unser Gang zu den Bienenblühweiden, die uns immer wieder mit ihrer Vielfalt erfreuen. Nun haben wir inzwischen ebenfalls eine Blühwiese an der Bienen-InfoWabe, doch die Überlegungen dazu gingen vor einigen Jahren von hier aus.

Kleine Biene ganz groß – Die Honigbiene unter der Lupe

Mikroskopieaufbau im Saal der LWGUnter neuesten Mikroskopiergeräten (Bresser Science ETD 101 binokular 2-D-01-1 Nimax) konnten verschiedene Bienenbestandteile genauesten betrachtet werden. Pro Gerät waren heweils ein Präparat mit z. B. Kopf, Beine oder Stachel der Biene sowie eine Varroamilbe von oben und unten studierbar. Erklärungen gaben die daneben liegenden Detailzeichnungen. Toll gemacht!

Auch wir haben einige Mikroskope in der Bienen-InfoWabe, die natürlich längst nicht in dieser Kategorie mitspielen können. Dennoch – die Neugier zu wecken, den winzigen Tierchen ihre Geheimnisse zu entreißen vermögen sie ebenso.

Bienengesundheitsdienst

Stand des Tiergesundheitsdienstes / BienengesundheitsdienstIn unserem Blog oft erwähnt und im Jahresprogramm 2016 bereits zu Gast: Dr. Andreas Schierling am Stand seines Bienengesundheitsdienstes (Tiergesundheitsdienst) aus Grub.

Plakat am Stand des Tiergesundheitsdienstes / BienengesundheitsdienstVerschiedene Präparate, ein ausführliches Poster sowie ein Ständer mit zahlreichen Merkblättern und Antragsformularen sowie natürlich eine kompetente Beratung erwartete die Besucher. Übrigens sind seit 2018 auch Wachsanalysen kostenfrei möglich. Einen Satz dieser Anträge finden Sie auch bei uns in der Bienen-InfoWabe zum Mitnehmen.

Zu diesem Thema mehr im Vortrag von Johann Fischer: Bienenwachs – Verfälschungen vermeiden, aber wie?“ in der dritten Folge unserer Blogberichtsreihe.

Masterarbeiten

Masterarbeit zur WildbienenfaunaÜber die Auswirkungen von „Hyperthermie auf das Verhalten von Arbeiterinnen (Apis mellifera)“ und zu „Beobachtungen und Untersuchungen der Bienen/Wildbienenfauna bei Beet- und Balkonpflanzen“ informierten großflächige Plakate, jeweils mit persönlichen Ansprechpartnern aus der Justus-Liebig-Universität Würzburg (Arne Kablau) und der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (Franz Härtl). Diese stellten ihre Masterarbeit vor und gaben bereitwillig Auskunft.

Masterarbeit zur HypothermieEin (vorläufiges) Ergebnis daraus: Die Behandlung hat Auswirkungen auf die Brut. Die auch mit Objekten vorgestellte Untersuchungsmethode zeigt die Sensitivität bei verschiedenen Zuckergaben auf. Außerdem: Die Mortalitätsrate unterschiedlicher Bienenlebensalter (Alterskohoren) war unterschiedlich hoch. Die noch nicht verifizierte Aussage, die Lebensalter wären gekürzt, müssen mit T-Tests erst noch bewiesen werden. Man stünde da in den Startlöchern. Ist aber immer interessant, wer da an was und mit welchen Methoden im Augenblick forscht, so unser Fazit.

Interessant auch alle Vorträge in Veitshöchheim: Bleibt dran!

Vortrag Alexandra Klemisch zu bienenfreundlichen Blumen

Vortragende Alexandra KlemischLeckeres für Honig- und Wildbienen + Schönes für uns Menschen, so der Untertitel zum Vortrag Bienenfreundliche Blumen in Garten + Balkon von Alexandra Klemisch.

Biene an Apfelbaumblüte „Die Biene ist das einzige Insekt, welches der Mensch jemals domestiziert hat“, so die einführenden Worte der Kreisfachberaterin für Gartenkultur und Landespflege. Im landschaftlich kleinstrukturierten Oberfranken ginge es ihr vom Nahrungsangebot her gesehen noch relativ gut. 60-70% der Heckenpflanzen bestünden aus der Schlehe, eine reichhaltige Frühjahresblüherin. Auch bemühe man sich im  Bayerischen Landwirtschaftsministerium durch verschiedene Programme wie zum Beispiel dem Vertragsnaturschutzprogramm um ein einvernehmliches Verhältnis zwischen Bienen und ihrer Imker und den Landwirten. Mit durchaus zweifelhaften Erfolg, wenn aus jedem fitzelchen Fläche das Maximale herausgepresst werden will.

Jedes Blümchen zählt

Gewöhnlicher Löwenzahn (Taraxacum sect. Ruderalia)Ob das die Stadtbäume und Gärten oder Obstlehrgärten wie der in Lauf bei Zapfendorf ausgleichen können, sei dahingestellt. Doch jedes leckere Blümchen zählt … ob Silberlinde, Ahorn, Kletterhortensie oder das Efeu – am besten heimische Arten. Zu jeder Jahreszeit sollten Bienen aller Art Pollen und Nektar zum Eintragen finden und auch einen Unterschlupf in „wilden“ Gartenecken bei gelittenem Löwenzahn und/oder auch Wildbienenhotels finden.

Ein kleines, jedoch erfolgeiches Wildbienenhotel von unserem BalkonNun gut – letztere sind meist mehr gut gedacht als gut gemacht. Da gäbe es einigen Verbesserungsbedarf, sogar bei erwähntem Lehrgarten. Doch die nächste Renovierung wird es richten, stellte Klemisch in Aussicht. Da sind wir doch ein wenig stolz auf unser Mini-Wildbienenhotel, das seit Jahren schon auf unserem Balkon erfolgreich seinen Dienst verrichtet. Im Übrigen ein Geschenk unseres Bienenpaten Michael Alt.

Für uns waren die Aspekte in Sachen „Wildbiene“ hilfreich, denn die Solitärbienen sind nicht ganz so in unserem Fokus wie die Honigbiene. Gleichwohl möchten wir sie natürlich auch ein wenig „mitbedienen“, zumal wir in wenigen Tagen erneut ein Wildbienenhotel geschenkt bekommen – diesmal ein um einiges größeres. Für das sachkundige Bestücken lieferte uns Frau Klemisch wertvolle Hinweise.

Unsere Vortragsgäste

Zahlreiche Fotos informierten und inspirierten die anwesenden Gartenfreunde, von denen einer sogar aus Seßlach bei Coburg. Er hatte wegen des parallel stattfindenden Weltkulturerbelaufs ein wenig Mühe mit der Anfahrt, doch nachdem der Vortrag doppelt so lange dauerte wie geplant, kam er zumindest voll auf seine Kosten. Im Übrigen wurde kein Eintritt von uns verlangt.

GästeWir freuten uns auch darüber, dass unsere unmittelbaren Nachbarn aus der Kleingartenanlage „Am Weidenufer“ mit im Publikum saßen. Ralf und Udo ergänzten ihr sicherlich eigenes Fachwissen im Bezug auf Gartenpflanzen, denn irgendwie lernt man in dieser Hinsicht ja nie aus.

Danke fürs Kommen, und Danke, Frau Klemisch, für Ihren Beitrag!

Einladung Vortrag „Bienenfreundliche Blumen in Garten und Balkon“ zur BIWa-Sonntagsöffnung

Alexandra KlemischLogo für das Schwerpunktthema: Natur der Bienen-InfoWabeOffenes Haus für alle heißt es wieder am So., 30.04.2017 von 14-16 Uhr. Im Anschluss, also von 16 bis 17 Uhr laden wir zum Vortrag Bienenfreundliche Blumen in Garten + Balkon mit Dipl.-Ing. (FH) Alexandra Klemisch ein. Die Kreisfachberaterin für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt Bamberg empfiehlt „Leckeres für Honig- und Wildbienen + Schönes für uns Menschen.“

Helenium Moerheim Beauty © Alexandra KlemischBiene an Blüte © Alexandra KlemischHübsch anzusehen und außerdem nützlich, das ist die Devise für Garten und Balkon, um Mensch und Tier gleichermaßen zu erfreuen. Doch auch ein romantisch-selbstvergessenes Eckchen mit Brennesseln und anderen Wildkräutern nützt allen mehr als ein aufwändig und perfekt geschorenes Rasenstück. Zahlreiche Fotos informieren und inspirieren Garten- und Balkonfreunde, die ihren geflügelten Mitbewohnern ebenfalls etwas gönnen möchten.

Für wen? Alle Interessierten
Wo? Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1, 96047 Bamberg (Erba-Park).

Einkaufstipp für Bamberger Bienenfreunde

Krokusse Hofstadt-Gärtnerei Krokusse Hofstadt-GärtnereiKrokusse Hofstadt-GärtnereiJETZT zum Wochenende Krokusse einkaufen, z. B. bei den Bienenpatinnen Carmen Dechant in der Hofstadt-Gärtnerei, Heiliggrabstraße 37a oder Annemarie „REWE“-Rudel in der Würzburger Straße (da gibt’s auch die Pflanzen von Carmen) einkaufen hat gleich mehrere Vorteile:

  1. BienenpflanzenfutterschildLieblingsnahrungsquelle für Bienen im zeitigen Frühjahr
  2. Quelle der Freude fürs menschliche Herz
  3. Blühlücken perfekt schließen. Denn jetzt gekauft wissen Sie genau, welche Farben und Sorten Sie erwischt haben. Sie können Krokusse getrost im Frühjahr einpflanzen, das muss man nicht zwingend im Herbst sein. So lassen sich
  4. Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de unterstützen. Denn die bekommen für diese  Werbung hier ein Tragerl voll Krokusse geschenkt! Das ist doch eine echte Win-win-Situation für Menschen, Bienen und Freunde.

Nebenbei ist in Bamberg der schöne Mitfastenmarkt. Also – auf nach Bamberg und den Frühling nach Hause tragen!

Imkerforum 2017 (1): Zweizahn, Feuer und Piraten

Imkerforum in Veitshöchheim, AulaTja, Zweizahn ist nicht gleich Zweizahn. Und während Wildbienen auf goldenes Feuer stehen, naschen Honigbienen bevorzugt die Perlen der Piraten (siehe unten). Weit über 100 Imker/innen nahmen diese und weitere hochspezifischen Informationen während des Imkerforums am 28.01.2017 in Veitshöchhein teils dankbar, teils leicht überfordert auf.

Wissenswertes zu geeigneten Bienenweiden waren noch der leichtere Part des Nachmittags, der zunächst mit aktuellen Forschungsergebnissen aus dem Fachzentrum Bienen beispielsweise zu „Prärie- und Hanfsaatmix“ von Frau Ina Heidinger begann und mit einem Gastvortrag von Dr. Werner von der Ohe vom LAVES Institut für Bienenkunde in Celle zum „Bienenmonitoring“ endete.

Dazwischen allerhand Erkenntnisse, die wiederzugeben den Blograhmen bzw. unsere Freizeit sprengen würde. Unser Vorschlag: Nächstes Jahr am 21.01.2018 selbst nach Veitshöchheim anreisen. Auch, wenn behauptet wurde, Veitshöchheim läge verkehrsmäßig nicht eben günstig (wobei das für uns aus Bamberg ganz und gar nicht zutrifft), so ist doch die geographische und strategische Verortung ein Glücksgriff. Denn so kommen in bewährter Zusammenarbeit an und mit der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau die beiden Fachrichtungen, nämlich Bienen und Gartenbau, eben jene eingangs festgestellten Erkenntnisse zustande.

Weißer und gelber Zweizahn und ein intelligenter Blumenkasten

„Pirate’s Pearl“, also die weißblütige Sorte des Zweizahns (Bidens), sind also nun des Imkers erste Wahl und weiterzureichender Vorschlag. Um auch den Wildbienen die Hand zu reichen, finden sich bestimmt noch ein paar Fleckchen für „Gold Fever“, den gelben Zweizahn. Letztere sind vor allem Pollenspender für Wildbienen, während Hummeln und Honigbienen überwiegend den Nektar sammeln.

Bunte Balkon- und HängeampelpflanzenJa, die Versuchsanordnung an der frischen Luft könnte Spaß gemacht haben, gute Augen und viel Geduld vorausgesetzt. Doch dafür sind Imker/innen bzw. Forschende bekannt. So wurden im Jahr 2015 beispielsweise 200 Sorten bzw. Arten in der Beet- und Balkonpflanzenprüfung auf ihre Attraktivität den Bienen gegenüber besehen, wie Dr. Ingrid Illies ausführte.

Dass der Informationsbedarf darüber groß ist, erlebten wir in der vergangenen Beratungssaison ebenfalls. Wir gaben daher in der Bienen-InfoWabe sorgfältig ausgesuchte Pflanzenlisten aus, beispielsweise zum „Intelligenten Blumenkasten“, einem Projekt der ehemaligen Bienenfachzentrumsleiterin, Dr. Friedgard Schaper, die als Gast ebenfalls anwesend war. Weiteres Material des Fachzentrums Bienen zum Thema unter „Verbesserung der Bienenweide“.

Serie zum Imkerforum 2017

(1): Zweizahn, Feuer und Piraten (diese Seite hier)
(2): Varroabehandlungsmethoden
(3): Gefährliche Heumahd
(4): Wachsproblematik
(5): Rückstände in Honig und Pollen

 

Rechtzeitig anmelden für Bamberger Schulbiene

Logo der Bamberger SchulbieneSie möchten 2017 (wieder) eine Klasse bei uns in der Bienen-InfoWabe in Sachen „Biene und ihr Lebensraum, Honig und/oder Imkerei unterrichten lassen? Dann bitte bald anmelden! Möglich für Grundschulen (ab 2. Jg.) bis Berufsschulen oder Sondergruppen.

Da wir für das nächste Jahr etliche Klassenbesuche bereits vorgeblockt haben, die wir unserem Sponsoringpartner REWE als Gegenleistung für Ihre großzügige Unterstützung versprachen, wird es ein wenig eng im Terminkalender. Wir weisen dabei auf den Umstand hin, dass wir selbst berufstätig sind und uns die Wochentage planvoll frei nehmen „müssen“.

Bitte rufen Sie uns einfach an, dann können wir die Modalitäten in Ruhe miteinander besprechen.

3. Bienen-Konferenz „Bienen in der Kulturlandschaft“ in Nürnberg

181802-Honigbiene-an-BlueteDie Veranstaltungsankündigung, Flyer mit Programm und Link zur Online-Anmeldung zur 3. Bienen-Konferenz „Bienen in der Kulturlandschaft“ am 27.10.2016 in Nürnberg im Südwest-Park sind ab sofort hier zu finden. Veranstalter ist das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.

Leitthemen sind „Pflanzen für eine quantitativ ausreichende und qualitativ ausgewogene Bienenernährung im Verlauf der Vegetationsperiode“ sowie „Bienengesundheit“.

Reinhold wird mit ÖVM zur Bienenkonferenz hinfahren. Wer sich ihm anschließen will, melde sich.

Bamberger Gartenamt landet Überraschungscoup für Bienen

Koelreuteria paniculata Koelreuteria paniculata Ein echter Volltreffer! Mit der Anpflanzung von zwei Blaseneschen (Koelreuteria paniculata) links und recht neben der Bienen-InfoWabe sorgt das Garten- und Friedhofsamt Bamberg dafür, dass die Bienen des ERBA-Parks auch im normalerweise blüharmen Juli und August leckeren Nektar und Pollen vorfinden können.

Reinhold Burger und Michael Gerencser mit Koelreuteria Koelreuteria paniculataDas gelb blühende, kleinwüchsige Seifenpflanzengewächs stammt ursprünglich aus Ostasien, verträgt Sonne und Hitze und ist daher problemlos stadtklimaverträglich. Sein deutscher Namen Blasenesche oder auch Blasenbaum beruht auf den blasenförmigen Kapselfrüchten, die er nach ausreichender Bestäubung aus seinen rispigen, gelben Blütenständen ausbildet.

Koelreuteria paniculata

Von Wouter Hagens – Eigenes Werk, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2101638

Bestäubt zu werden ist denn auch kaum ein Problem für Koelreuteria, denn er ist bei vielen Insekten, besonders aber bei Bienen und Hummeln sehr beliebt und zieht diese magisch an. In Bamberg war er bereits einmal auf dem Stadtfriedhof vertreten, bis er unglücklicherweise der Axt zum Opfer fiel. Nun gibt es wieder zwei davon, und wir schätzen uns glücklich, sie direkt vor unserer Nase zu haben!

Abschlussgespräch zu den Umgriffarbeiten mit Michael Gerencser, Gartenamt, in der Bienen-InfoWabeUnseren Dank konnten wir am 29.07.2016 beim Abschlussgespräch zu den Umgriffarbeiten an Michael Gerencser, dem Abteilungsleiter fürs Gartenwesen, aussprechen, der sich persönlich bereits seit Längerem schon für die Bienenbelange Bambergs einsetzt, wie mehrmals berichtet.

Highlights am LGW-Tag der offenen Tür in Bamberg 2016

Plakat zum Tag der offenen Tür 2016 der LGW in BambergDie nahe Galgenfuhr war unser Ziel am Tag der offenen Tür der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG), der am 03.07.2016 in Bamberg im Ökologischen Gemüsebauversuchsbetrieb (kurz: Bioversuchsgelände) stattfand. Das Programm war für die ganze Familie sowie für Fachleute gedacht – auch für uns Imker!

Nachfolgend die Highlights zum Tage, der schöner war, als es der Wetterbericht versprochen hatte. Ein Glück für alle, die sich so große Mühe gegeben hatten, ihn zu gestalten.

Fachvortrag „Was sich Bienen wünschen würden“

Vortragende Bienenfachberaterin Barbara BartschNatürlich interessierte uns in diesem bayernweit einmaligen Biozuchtbetrieb vor allem der Fachvortrag von Barbara Bartsch. Die Bienenfachberaterin nahm dabei sowohl Honig- als auch Wildbiene ins Visier und machte für sie vier Wunschfaktoren aus:Vortragsfolie @ Barbara Bartsch zu Bienenwünsche

  1. Nistmöglichkeiten & Nistmaterial (gilt vor allem für Wildbienen)
  2. Nektar und Pollen
  3. Paarungsplätze
  4. Schutz in der Nacht und vor Regen

Das notwendige Nistmaterial ist dabei so unterschiedlicher Art wie es die Wildbienenarten selbst sind, beispielsweise Blätter für die Blattschneiderbienen oder Mohn für die Mohnbiene.

Stand des Fachzentrum für Bienen der LGWHandelsübliche Nistkästen, bestückt mit untauglichen Materialien wie Schneckenhäuser und zu festem Lehm sind deshalb nicht immer zielführend. An dieser Stelle ein Literaturtipp, den wir am Stand des Fachzentrums für Bienen der LGW entdeckt hatten: Nisthilfen für Wildbienen und Wespen, Natur & Garten, H. 3/2015. Weitere Literatur finden Sie in unserer Imkerbibliothek in der Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1, Bamberg.

Zum Punkt 2, Nektar und Pollen, stellte Frau Bartsch das Trachtbewertungssystem nach Anna Maurizio vor. (Anmerkung: Nach diesem Schema in vier Qualitätsstufen von Pollen und Nektar verfährt auch der Autor des Bandes „Bienenweide“, Günter Pritsch. Dieses Buch finden Sie ebenfalls in unserer Imkerbibliothek). Beklagenswert, so Bartsch, seien Züchtungen beispielsweise von Knospenblühern wie der Heide, deren Blüten zwar bis zu drei Monaten halten und winterhart sind, jedoch für Bienen mittlerweile eine „Wüste“ darstellen, da sich die Blüte nicht mehr öffnet. Dennoch macht sie bis zu 80% der Vermarktung aus.

Vortragsfolie @ Barbara Bartsch zur Bayerischen Blume des Jahres 2016Um hierzu ein Gegengewicht zu setzen, werden 200 Pflanzen im Veitshöchheimer Versuchsgelände beobachtet, um die für Biene & Co. beliebtesten Blüher herauszufinden und zu bewerben. Eine besondere Züchtung ist daraus hervorgegangen, die zur Bayerischen Pflanze des Jahres 2016 gekürt wurde: Goldmarie oder Zweizahn, BeeDance Paonted Red.

Sie ist der Star unter den Arrangements zu „Willis Bienenparty“. Erhältlich ist die „Bayerische Pflanze des Jahres 2016“, ebenso wie die „Bienenparty-Gäste“ als Begleiter, bei rund 300 bayerischen Gärtnereien, beispielsweise bei unserer Bienenpatin Sabine Gründler in der Gärtnerei Böhmerwiese, Siechenstr. 101 bzw. Heiliggrabstr. 57 oder der Gärtnerei Hohe in der Nürnberger Str. 30.

Vortragsfolie @ Barbara Bartsch zu Veitshöchheimer AnsaatenMit einer weiteren Empfehlung zu den Veitshöchheimer Bienenweide-Ansaaten beschließt die erfahrene Imkerin ihren kenntnisreichen Überblick zu den Wünschen einer Biene, dem man durchaus noch etwas mehr Publikum gewünscht hätte. Doch die, die vor Ort waren, gingen mit guten Antworten auf all ihre Fragen und mit vielen Tipps versehen „a Häusla weiter“, um sich auf dem weitläufigen Gelände der Bio-Versuchsanlage umzusehen.

Magnet „Bienen und Imker-Areal“

Gemütliches Bänkchen am Vereins- und Bienenhaus des Imkervereins Bamberg an der GalgenfuhrUnser Magnet war natürlich das Areal des Imkervereins Bamberg und Umgebung e. V. Sie hatten ordentlich ausgefahren, die Kollegen unter dem Vorsitzenden, Karl-Heinz Übelacker, der ebenfalls vor Ort war. Neben einem Verkaufsstand der Imkerei Machinek fanden sich natürlich das Bienenhaus in Kombination mit dem Vereinshaus sowie das Festzelt mit Speis‘ und Trank. Und viele, viele Bienen, die sich an den vorbeiwandelnden Besucher in ihrer Geschäftigkeit nicht stören ließen.

Vergleichssäulen Ertrag mit und ohne BienenbeflugDie Bienchen hatten allerhand zu tun, denn es lockten Nektar und Pollen zahlreicher Blüten und Obstbäume des schönen Geländes. Nachfolgend eine kleine Impression. Die Profis unter den Lesenden werden sehr schnell bemerken, dass sich eine Mimikry darunter befindet. DIE hat sich wenigstens schön still verhalten beim Fotografieren!
Viel Spaß beim Raten! Und vielleicht mit uns im nächsten Jahr, wenn der Tag der offenen Tür wieder in Veitshöchheim stattfinden wird!

Bamberger Buger Wiesen bleiben im Fokus

An diesem Böschungsstück blieb noch einiges an Blüten stehenKahles Böschungsstück am RMD-Kanal bei BambergVergangenes Jahr im November trafen wir uns mit dem Bamberger Naturschutzbeauftragten, Dr. Jürgen Gerdes und dem Wasserexperten der Stadtwerke Bamberg, Georg Spoerlein, zu einer Gesprächs- und Informationsrunde, die Blühsituation der Buger Wiesen (zwischen Bamberg und Strullendorf gelegen) betreffend, die wir zu dieser Zeit als weniger zufriedenstellend beobachtet hatten. Weitere Gespräche, beispielsweise mit dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Nürnberg, sollten von unserer Seite her folgen.

Die Blühsituation Könnte hier noch besser seinBlühwiese in den Buger Wiesen bei Bamberg

Beobachten und im Gespräch bleiben

Gut ein halbes Jahr später, also Ende Juni und damit in einer bekanntermaßen beginnenden Trachtlückenzeit (von den Stadtlinden einmal abgesehen), erkundeten wir erneut den Lebensraum der Buger Wiesen aus den Augen von Insekten, vornehmlich der Wild- und Honigbienen heraus, um daran anknüpfend den Kontakt mit dem WSA herzustellen.

Hasenklee, eine prima BienenweidepflanzeWir waren überwiegend sehr angetan von dem, was sich uns heuer offenbarte! Statt Kahlrasur zu beiden Seiten des Rhein-Main-Donau-Kanals (RMDK) waren heuer lediglich schmale Mähstreifen zu vermelden, mithin im großzügig verbliebenen Rest ein sehr artenreiches Blühen und … ja, auch summen!

Blühendes an der Böschung des RMD-KanalsMan sollte Behörden nicht nur anrufen, wenn etwas im Argen liegt, so unsere Devise. Viel schöner für alle Beteiligten ist es doch, auch Erfolgsmeldungen miteinander zu teilen. Zwar wehrte Bauingenieur Jörg Blömer von der Außenstelle Neuses des WSA Nürnberg in Eggolsheim bescheiden unser Lob ob der gelungenen Blühoffensive ab, freute sich jedoch offensichtlich, dass es den Bienen in den Buger Wiesen heuer gut geht. Schließlich ist sein Onkel ein Imker, wie er uns verriet, und sei von daher mit der Thematik durchaus vertraut.

Kahl gemähtes Böschungsstück am RMD-KanalAn diesem Böschungsstück blieb noch einiges an Blüten stehenSo erläuterte uns Blömer gerne die Hintergründe zu diesem Abschnitt seines Zuständigkeitsbereichs. (Als weitere Zuständige in der Fläche wären die Stadtwerke Bamberg, die Deutsche Bahn AG sowie hiesige Landwirte zu nennen.)

Die Hintergründe zu Schutz- und Pflegemaßnahmen in den Buger Wiesen

Bekannt war uns bisher das Rahmenkonzept „Schutz und Entwicklung von Sandlebensräumen in der Regnitzachse“ des Deutschen Verbands für Landschaftspflege  und Bund Naturschutz in Bayern e. V. In diesem zu finden sind Erläuterungen für die zum Landschaftsplan Hirschaid (S. 15) empfohlenen Maßnahmen, die da lauteten:

Entwicklung von naturschutzfachlich wertvollen Magerflächen auf Sandstandorten anstreben durch z. B. Anlage von Ackerrandstreifen, Entwicklung zu Sandmagerrasen;
Schaffung / Erhaltung einer reich strukturierten Hutelandschaft in der Regnitzaue anstreben; Naturschutzfachliche Verbesserung der Wälder auf Sandstandorten, z.B. durch Auflichtung, partielle Sandentnahme.

Blühendes an der Böschung des RMD-KanalsDementsprechend wurde vor etlichen Jahren – ein genaues Datum konnte Jörg Blömer aus dem Stand heraus zwar nicht benennen, doch dürfte es noch keine zehn Jahre her sein – an den Böschungen der Buger Wiesen und der Südflur der fette Mutterboden abgetragen und stattdessen nährstoffarme Sandböden aufgetragen. Mit dieser Maßnahme folgte die Unterbehörde des BMVI der damaligen Empfehlung der Bundesanstalt für Gewässerkunde.

Blütenpracht in den Buger WiesenMan war sich allerdings nicht sicher, ob diese Maßnahmen tatsächlich zum Erfolg führen würden. Nicht alle Beispiele, die man sich angesehen hätte, waren als gelungen zu bezeichnen gewesen, erinnerte sich Blömer. Doch wie wir heute feststellen können: die Saat im Sandlebensraum entlang des RMD-Kanal ging (größtenteils) auf!

War unsere Sorge und Kritik unberechtigt?

Warum jedoch mussten wir konkret im vergangenen Jahr feststellen, dass es nicht so weit her war mit dem Blühen und Summen und sich vermehrt Krankheiten an den Bienen auftaten? Bildeten wir uns das nur ein?

Die Begründung unterschiedlicher Jahresblühqualitäten wäre wohl bei den mit Pflegemaßnahmen beauftragten Firmen zu suchen, so Blömer. Deren Mitarbeitende sind sich möglicherweise nicht immer bewusst über die genaue Ausführung ihres Auftrags und meinen es hin und wieder „zu gut“ mit dem Eindämmen unerwünschten Bewuchses. Hier könnte eine sich jährlich wiederholende möglichst konkrete Einweisung Abhilfe schaffen. Vielleicht etwas lästig, doch mit einem „Wiedervorlagevermerk“ organisierbar.

Weniger Möglichkeiten birgt die Böschung zur Seite der Südflur (also in Richtung Bahnlinie). Aufmerksame Beobachter dürften schnell feststellen, dass sie einen stellenweise völlig anderen Bewuchs aufweist. Dies könnte der weniger starken Sonneneinstrahlung geschuldet sein, da die Böschung sich sozusagen selbst beschattet. Höhere Feuchtigkeit aus dem angrenzenden Hauptsmoorwald heraus könnte zudem „Gießwirkung“ erzielen, so unsere Überlegungen. Auch extreme Wetterlagen wie hohe Trockenheit könnten dir Ursache für weniger Blüten, verbunden mit geringerem Nektarfluss gewesen sein.

Abwechslungsreicher Damm am RMD-KanalWir jedenfalls sind, was das diesjährige Angebot für unsere Bienen und anderer Insekten an Wiesenblüten in den Buger Wiesen anbelangt, zufrieden. Als Verbesserungsvorschlag empfehlen wir aus unserer Sicht heraus Blühstreifen entlang der Felder durch die Landwirte. Damit es dazu kommt, wären weitere Gespräche notwendig, die wir uns durch persönliche Begegnungen erhoffen.

Vielen Dank an dieser Stelle für die interessierte und positive Gesprächsbereitschaft aller genannten Beteiligten! Im Dialog zwischen uns als private Initiative mit den zuständigen Behörden- und Wirtschaftsvertretern können wir bislang nur Gutes berichten. Das Verständnis ist da, und auch der Wille. Die Wege zur Umsetzung lassen sich finden und in höchstmöglicher Übereinstimmung gemeinsam beschreiten, da sind wir uns sicher.