Anmeldung zum Veitshöchheimer Imkerforum 2024 bis 28.01.

Imkerforum in Veitshöchheim, Institut für Bienenkunde und ImkereiDas traditionelle Veitshöchheimer Imkerforum – Wissenschaft und Praxis im Dialog der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) findet am Sa., 03.02.2024 von 12.30 – 17 Uhr hybrid statt, also in Präsenz (Aula der LWG) und als Online-Übertragung über WebEx. Zu Letzterem ist eine vorherige Anmeldung bis 28.01.2024 zwingend erforderlich.

Thematisch geht es dem Institut für Bienenkunde und Imkerei (IBI) vor allem um …

  • Zukunftsfähige Imkerei Bayern: Von der Freizeitimkerei zur Erwerbsorientierung – wie kann dieser Schritt gelingen? (Artur Kammerer, IBI)
  • Auswirkungen des Klimawandels auf Bienen und Handlungsempfehlungen für die Imkerschaft (Lena Wehner, IBI)

Weitere Informationen zum Programm hier.

Wir versuchen auch heuer wieder, über die Veranstaltung in mehreren Folgen zu bloggen. Doch auf alle Fälle werden wir über die Veranstaltungsinhalte innerhalb unserer MonatsBeeTrachtungen am 14.02.24 (zweiter Mittwoch im Monat Februar), sprechen. Im anschließenden Stammtisch tauschen wir uns gerne über weitere Aspekte miteinander aus.

Anmeldung Veitshöchheimer Imkerforum 2023

Das Veitshöchheimer Imkerforum – Wissenschaft und Praxis im Dialog – wird am Sa., 04.02.2023 hybrid stattfinden, also vor Ort in Präsenz bei gleichzeitiger Online-Übertragung via WebEx.

Der traditionelle und immer sehr spannende Termin der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) beginnt um 12.30 Uhr, Ende ist 17.00 Uhr.

Informationen zum Programm werden in Kürze veröffentlicht. Doch es ist jetzt schon möglich, sich anzumelden. Dies sollte bis 01.02.2023 erfolgen.

Wir versuchen auch heuer wieder, über die Veranstaltung in mehreren Folgen zu bloggen. Es gibt uns selbst die Möglichkeit, intensiver mitzulernen. Denn was man wiedergeben möchte, muss erst einmal selbst verstanden sein wollen.

Veitshöchheimer Imkerforum 2022 (6): Chatfragen und Antworten

Hitze-Bienenbart vor der Beute in den Buger Wiesen / Bienen-leben-in-Bamberg.de

Den Abschluss unserer Veitshöchheimer Imkerforum-Berichterstattung bildet eine auszugsweise Sammlung von Chatfragen und Kurzantworten, weitgehend geordnet in der Reihenfolge der fünf Vorträge, ungeachtet der Themenbezüge untereinander, aber auch so mancher Themenabweichung. Nicht immer beantwortete dabei der/die momentane Referent/-in selbst die Fragen.

1. Vortrag: Berichte aus dem Institut für Bienenkunde und Imkerei (IBI) /
Aktuelle Versuchsprojekte (Referent: Dr. Stefan Berg)

  • Wer prüft zukünftig das Bestandsbuch? [Bezug: Pflicht zur Dokumentation aller angewendeten Bienenmedikamente nach EU-Verordnung]
    Antwort: Veterinärbehörden.
  • Was ist dann die Standardbehandlung? Faktisch wäre ja die Verwendung vom Schwammtuch jetzt verboten? [Bezug: Standardzulassung aufgehoben durch EU-Beschluss]
    Antwort: Kommt auf die Einzelzulassungen an und wie breit gefächert sich die Firmen auf einzelne Verfahren beziehen.
  • Wie hoch ist die Wirksamkeit, die bei der 15%-igen Milchsäure überhaupt erreicht werden kann?
    Ja, sie kann erreicht werden, aber erst nach 2-maliger Behandlung mit einem Abstand von 7 Tagen. Daher muss diese Behandlung als Gesamtanwendung betrachtet werden. Die Fachstellen werden entsprechend auf diesen Umstand einwirken.
  • Wo finde ich nachvollziehbare Begründungen für das Einordnen von Oxalsäure als Tierarzneimittel, wenn die Oxalsäure auf die Varroamilbe wirkt, nicht aber auf die Honigbiene?
    Antwort: Es geht um die pharmakologische Wirksamkeit. [Antwort aus dem Chat: Entwurmung wirkt ja auch auf die Würmer und nicht auf die Träger.]
  • Ist Ameisensäure bei den Wetterkapriolen noch zukunftsträchtig? Werden auch andere Behandlungsmethoden (Biomechanik und Hyperthermie) in die Forschung mit aufgenommen?
    Antwort: Dr. Berg zählt eine ganze Reihe von Forschungsreihen zu den genannten Behandlungsmethoden auf.

2. Vortrag: Imkerei und Klimawandel (Referent: Dr. Stefan Berg)

  • Wie wird sich die extreme Verkürzung der Winterruhe auf die Bienen auswirken?
    Antwort: Sie wird deutliche Veränderungen mit sich bringen -> Mittelmeerraum, hat immense Probleme mit der Varroa, intensive Maßnahmen erforderlich, Völker kaum mehr aus der Brut, Vermehrungsrate der Varroa hoch.
  • Haushälterisches Brutverhalten. Bietet sich hier nicht die dunkle Biene an, die setzt die Brut aus bei Trachtlücken?
    Antwort: Es geht weniger um die Frage, welche Bienenunterarten wir halten sollten. Wir sollten den Schwerpunkt auf Zucht und Selektion setzen; Carnica legt einen langsamen Start hin, Entwicklungspotentiale sind bei allen Unterarten zu sehen.
  • Frühere Blühzeitpunkte führen durch die kürzen Tage auch zu Bestäubungsproblemen?
    Antwort: Ja, die Flugzeiten der Bestäuber sind reduziert.
  • Zum Thema Varroa: Ist die Bekämpfung mittels Bücherskorpionen eine Option bzw. gibt es Daten dazu?
    Antwort: Nein, sie ist keine Option. Es wurden von Schiffer noch keine wissenschaftlichen Daten dazu erbracht. Falsch ist in seinen Darstellungen, der Bücherskorpion wäre ein Symbiont. Vielmehr ist diese Spinnmilbe ein Kommensale, weil das Medium dort geeignet ist, dort zu leben.

3. Vortrag: Bienenweide in Zeiten des Klimawandels (Referentin: Dr. Ingrid Illies)

  • Ist davon auszugehen, dass in Folge der Klimaerwärmung die Population der „Bienenfeinde“ wie der kleinen Beutenkäfer, oder auch der Asiatischen Hornisse begünstigt wird oder sogar auch neue „Bienenfeinde“ sich entwickeln?
    Antwort: Die Natur regelt sich doch immer wieder von selber, sie werden überleben. Wir reden von der Honigbiene, die in der Hand der Imker lebt.
  • Gibt es bei der Sonnenblume Sorten mit höherem Nektarangebot?
    Antwort: Nicht nur heute gibt es einen höheren Nektarunterschied bei der Sonnenblume, es gibt auch bei den alten Sorten Unterschiede. Bei der hohen Sortenentwicklung ist es schwierig, alle zu untersuchen, teilweise fehlen auch die Sortennamen. Planen neue Untersuchung. Sonnenblumenanbau rückläufig, daher fanden kaum Sortenuntersuchungen statt.
  • Bienen leben doch schon Millionen von Jahren und leben noch immer trotz ständiger Naturveränderungen. Spricht doch dafür, dass die Bienen sich auch der jetzigen Situation anpassen werden. Die Natur regelt sich doch immer wieder selber.
    Antwort: Problematisch ist die Schnelligkeit der Klimaveränderung, es geht einfach zu schnell für eine Anpassung.
  • Wie bringt man Landwirte dazu, die Blühmischungen zu verwenden?
    Antwort: Demonstrationsflächen gibt es an 16 Standorten in Bayern. Es gibt viel Aufklärungsbedarf. Für die Blühmischungen ist die Bodenvorbereitung wichtig, es ist alles nicht ganz einfach.
  • Wo kann man die Ansaatmischungen beziehen? Darf der Hanfmix problemlos angebaut werden?
    Antwort: Hanf über Knappkorn, muss man anmelden, Bezugsquelle auf der LGW-Seite.
  • Wildpflanzen: Wurden auch die Bodennister untersucht?
    Blütenbeobachtungen mit Kescher gemacht, aber keine Versuche mit Nisthilfen im Boden.
  • Neue Trachtbäume in der Stadt? Was ist mit Scheinakazie?
    Antwort: Ist gute Trachtpflanze, allerdings ein Neophyt, kann man nicht in der freien Natur pflanzen.
  • Welche Rolle kann die durchwachsene Sylphie spielen? Hat sie invasives Potenzial?
    Antwort: Wichtige Trachtpflanze, liefert viel Pollen, konnten allerdings nicht die (Honig-)Mengen ernten, wie in der Literatur beschrieben wird. Hat kein invasives Potenzial.
  • Sortenentscheidungen liegen nicht in der Hand der Landwirte, sondern werden vorgegeben, wenn man die Förderung für bewirtschaftete Flächen erhalten will. Das ist dann leider kaum die Veitshöchheimer Bienenweide.
    Antwort: Blühmischungen zur Energieversorgung sind frei, Blühmischungen sind vorgegeben, wenn ich Förderung erhalte. Ab 2023 wird das Anpflanzen von Energiepflanzen in einzelnen Bundesländern von der EU gefördert.
  • Das Saatgut „könnte“ man aus dieser Liste auch selbst zusammen stellen?
    Antwort: Davon würde ich bei mehr als 5 Sorten abraten, das ist nicht so einfach. Es sollen schließlich alle Sorten aufeinander abgestimmt sein und nicht eine die andere verdrängen.

4. Vortrag:  Auswirkungen auf die praktische Imkerei [angekündigt als „Praktische Auswirkungen auf die Imkerei] (Referent: Johann Fischer)

  • Bei Überwinterung: offener oder geschlossener Boden?
    Antwort: Offen besser bei geeignetem Standplatz, bedeutet Luftaustausch im Winter, Wärmeregulation im Sommer.
  • Beobachtung an den Bienen von Stressbelastung bei großer Hitze?
    Antwort: Erste Hinweise: Viel mehr fächelnde Bienen am Flugloch -> Bienenbärte hängen heraus.
  • Üblich ist die Völkervereinigung im Frühjahr. Wann unter der jetzigen Klimasituation?
    Antwort: Wenn man im Frühjahr vereinigt, müssen zwei Völker überwintern. Der Herbst hat den Vorteil, man muss weniger überwintern, kann aber die Königin verlieren. Hat also Vor- und Nachteile, am besten passend zum Betriebsablauf.
  • Wäre eine stärkere Dämmung der Beuten eine Möglichkeit, den Hitzestress im Sommer zu verringern?
    Antwort: Ja.
  • Was halten Sie von zwei Fluglöchern wie im Balkanraum?
    Antwort: Die AG der Magazinimkerei hat vor Jahrzehnten ein Zargenflugloch als weitere Lüftungsmöglichkeit [untersucht?]. Das Volk muss aber dann auch 2 Fluglöcher verteidigen.
  • Sollte man die Bausperren weg lassen zugunsten besserer Ventilation im Stock?
    Antwort: Bausperre verhindert Wildbau bei hohem Boden, flächige Bretter oder Leisten, letztere ermöglichen bessere Durchlüftung.
  • Haben Styroporbeuten Vorteile im Sommer?
    Antwort: Größeren Einfluss haben eher Fluglochgröße und Gitterboden.
  • Welche Vor- und Nachteile der Klimaänderung hat das Imkern mit Naturwabenbau zu erwarten?
    Bei nicht gedrahteten Waben können sie leichter zusammenfallen.
  • Gibt es durch die vermehrten heißten Tage eine größere „Belagerung“ der Bienen durch Ameisen?
    Antwort: In sehr nassen Jahren war sie größer, da Witterungsschutz suchend.
  • Ruft offener Gitterboden im Winterboden Stress hervor?
    Antwort: Nein, nur der Futterbedarf könnte erhöht sein. Andererseits verhindert er Schimmelwaben.

5. Vortrag: Varroabehandlung der Zukunft (Referentin: Gaby Läbisch)

  • Was halten Sie von Varromed®? Sind da nicht Stoffe drin, die Rückstände verursachen?
    Antwort: Varromed ruft erhöhten Totenfall durch Bienenschäden hervor, wirkt nur zu 80%, würde nach der neuen EU-Verordnung nicht mehr zugelassen werden.
  • Forschung in Richtung anderer Behandlungsmethoden, z. B. Hyperthermie?
    Antwort: Hyperthermie ist zentraler Forschungsgegenstand, kommt auf das Verfahren an. Es muss dabei untersucht werden, wann Mütter [Varroamütter]  absterben, wann Nachkommen [Tochtermilben] absterben, Sterilität von Drohnen, … Die behandelte Bienenbrut hat längere Lebensdauer, ist aber weniger zuckergeschmacksempfindlich … es gibt eine Reihe von Untersuchungen.
  • Wie schaut es mit Lithiumchlorid aus?
    Antwort: Lithiumchlorid hat Nebenwirkung bei der Bienenbrut.
  • Was ist das Mittel der Wahl, die jetzt [Anm. Anfang Februar] 3-5 Milben/Tag verlieren und im Winter durchgebrütet haben? Kunstschwarmverfahren zur Salweidenblüte?
    Antwort: VarroMed® 1-3 Behandlungen lt. Begleitzettel, kann zu erhöhtem Bienentod führen. Nicht optimales Mittel, doch wenn ich in der Not bin, evtl. auch einmalige Behandlung. Kunstschwarmverfahren nach der Salweidenblüte eher nicht, sind noch nicht gut ausgewintert. Völker brutfrei machen und mit Milchsäure behandeln, doch nicht bei Völkern für Honigproduktion.
  • Vor Jahren war auch die Rede von einem Mittel auf Basis von Hopfen. Davon hört man auch nichts mehr.
    Antwort: Hopgard®, EU-Zulassung angestrebt, hat nicht funktioniert, haben Zulassungsbestrebung wieder zurückgezogen, warum auch immer.
  • Wann rechnen sie damit, dass der Varrox Eddy frei gegeben wird?
    Antwort: Das Kirchhainer Institut will Zulassung von Varrox Eddy (Andermatt) für Deutschland erreichen. Es gibt eine Begleituntersuchung zu Wirksamkeit und Anwenderschutz, diese wird durch Untersuchungen des Instituts unterstützt. Zulassung muss jedoch eine Firma beantragen.
  • Teilen und Behandeln, Varroabehandlung ohne Medikamente ist doch am bienenschonensten. Oder?
    Antwort: Drohnenschnitt, biotechnische Behandlung, Teilen und Behandeln ist im Varroa-Konzept mit drin.
  • Wird die Qualität der Drohnen nicht schlechter oder schlechte Begattung einer Königin, wenn alle Imker die Drohnenwaben ausschneiden? Natürlich bei Standbegattung.
    Antwort: Bei uns im Konzept „schadschwellenorientierte“ Maßnahmen, nur bei Völkern mit hoher Milbenlast, nicht bei allen Völkern schneiden, nur schneiden, wo nötig.
  • Gibt es schon Versuche mit Nützlingen zur Milbenbekämpfung (Raubmilben im Gartenbau)?
    Antwort: Hohen Neuendorf hat Aufrufe gestartet, die nach Viren suchen, die auf Milben reagieren. Nematoden und Pilze führten nicht zu einem einschneidenden Erfolg.
  • Der Einfluss der Wabenhygiene im Herbst, ist das mit in den Untersuchungen berücksichtigt?
    Antwort: Alte Waben weisen höhere Belastungen auf.
  • [Frage nicht mehr nachvollziehbar]
    Antwort: Bei Puderzuckermethode, darauf achten, aus welchem Bereich die Proben gezogen wurden, also Randwabe oder mittig.

Veitshöchheimer Imkerforum 2022 (3): Bienenweide in Zeiten des Klimawandels

Gehörnte Mauerbienen bei der Paarung[Da Bildschirmfotografien zum Veitshöchheimer Imkerforum 2022 ausdrücklich verboten waren, stützen wir uns auf unsere Mitschriften und bitten, Unschärfen zu entschuldigen.]

3. Vortrag: Bienenweide in Zeiten des Klimawandels

Referentin: Dr. Ingrid Illies, stellv. Leiterin des Instituts für Bienenkunde

Situation

Die phänologische Uhr kennen wohl die meisten Imker/innen. Für Bayern dauerte der Winter im vieljährigen Mittel 106 Tage. Demgegenüber steht das Jahr 2020 mit 83 Tagen. Der Vorfrühling, gekennzeichnet durch den Blühbeginn der Hase, erfolgte 10 Tage früher als gewöhnlich. Der Hochsommer konnte die „Mitteluhr“ in etwa wieder zum chronologisch angeglichenen Ticken bringen. Dafür setzte der Frühherbst um 5 Tage früher ein. Also zollte das frühe Verblühen dem frühen Blühbeginn seinen Tribut.

Hier also noch einmal die Botschaft vom Vorredner: die Winter sind kürzer, beginnen spät und enden früh, die Wild- und Kulturpflanzen passen sich mit früherem Blühbeginn bei kürzeren Blühphasen an, und zwar im historischen Verlauf seit 1971 im Mittel auf 2,7 Tage bei anhaltendem Trend. Beobachtbar ist dies im Fall der Roten und Gehörnten Mauerbienen und der Küchenschelle.

Rote Mauerbiene in Küchenschelle

Honigproduktion

Trachtlücken entstehen, was Auswirkungen auf die Honigernte und besonders in der Sortenproduktion hat. Die Grafik zeigte für die letzten drei Jahre 2019-2021 eine Durchschnittsernte von 23 / 23 / unter 15 Kilo Honig pro Volk auf. Im Jahr 2011 (?) lag sie bei ca. 43 Kilo, wobei die weiteren Jahre in einem steten Auf- und Ab von Früh- und Sommertrachteinträgen „hüpfen“.

Dr. Berg kann in ihren Grafiken dennoch keinen einzeln verantwortlichen Urheber ausmachen. Ob durchschnittliche Maximumtemperatur, Niederschlagsmenge oder Hitzetage (über 30 Grad) – es ist wohl eine Mischung aus verschiedenen Faktoren in nicht immer nachvollziehbarer Wechselwirkung.

Was auch wir bereits in Bamberg festgestellt hatten, ist, dass sich immer höhere Anteile an Honigtau (Waldhonig) in unseren (nicht sortenreinen) Ganzjahrestrachten befinden. Uns selbst ist es deshalb ziemlich egal, ob dies die Sortendeklaration erschwert und die damit einhergehende Sensorik. Würden die Verbraucher/innen von diesen Sortenfokussierung ablassen, hätten die Berufsimker/innen mit dieser Veränderung kein Problem.

Doch dies allein ist nicht der Weisheit letzter Schluss in Sachen „Boten des Klimawandels“. Problematisch wird es in der Imkerei, wenn Melezitose (Betonhonig) auftritt. Der Dreifachzucker, der damit verbunden ist, ist vor allem bei Hitze und Trockenheit ein Problem. Dänische Kolleg(inn)en waren erstmals davon betroffen und konnten – im Gegensatz zu ihren südlichen Nachbarländern – erst einmal gar nichts mit dem Phänomen des nicht aus den Waben herauslösbaren Honigs anfangen.

„Schuld“ an diesem für die Imkerei unschönen Kristallisierungseffekt sind die veränderten Ausscheidungen der Honigtauerzeuger, also verschiedene Arten von Läusen. Für die Bienen ist das Festbacken nicht so schlimm. Mit Wasser lässt sich der „Kuchen“ wieder verflüssigen. Das ginge auch in der Produktion, nur, dass natürlich die Qualität des Honigs darunter leidet.

Abhilfe und Ausblick

Gibt’s nicht wirklich, nur Veränderungen. Diese betreffen den Waldumbau (Tannen statt Fichten) und neue, durchaus auch nicht-heimische, dafür hitzetolerante Laubbäume, aber auch in der Pflanzenzucht. Es steht die Frage im Raum: hat das Auswirkungen auf die Lebenszeit der Honigbienen? Auf die Wildbienen trifft dies wohl zu.

Neu gezüchtete oder aus anderen Ländern eingeführte Trachten bringen indes neue Schädlinge mit. Wie sich unsere Flora und Fauna hier noch anpassen wird, ist eine Frage der Zeit. Den Umbruch erleben wir derzeit bereits.

Veitshöchheimer Imkerforum 2022 online

Dr. Stefan Berg, Leiter des Instituts für Bienenkunde und ImkereiDas jährliche Veitshöchheimer Imkerforum findet am Sa., 05.02.2022 von 13.00-16.30 Uhr via Webex statt.

Programm

  • Aktuelle Versuchsberichte des Institutes für Bienenkunde und Imkerei
  • Imkerei und Klimawandel (Dr. Stefan Berg)
  • Bienenweide in Zeiten des Klimawandels (Dr. Ingrid Illies)
  • Praktische Auswirkungen auf die Imkerei (Johann Fischer)
  • Varroabehandlung der Zukunft (Gaby Läbisch)

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei, Anmeldung hier.

Für die Teilnahme notwendig:

  • aktueller Browser
  • gute Internetverbindung
  • Rechner (am besten ein neueres Modell) mit Lautsprecher.

Nicht erforderlich sind Mikrofon und Kamera. Fragen an die Referenten sind über Textnachrichten (Chat) möglich.

Die Zugangsdaten und eine kurze Anleitung werden am Do., 3.2. bzw. Fr., 4.2. zugesandt.

Rezension zu Günter Pritsch: „Bienenweide“

Cover Günter Pritsch, Bienenweide, Kosmos-Verl.[Werbung] Oft werden wir gefragt, was man denn für die lieben (Wild-)Bienen anpflanzen könne. Denn dass unsere Bestäuberinnen wichtig sind, daran gibt es keine Zweifel mehr. Hier schlagen wir gerne im Nachschlagewerk „Bienenweide“ von Günter Pritsch mit seinen 220 hübsch bebilderten, deutschbenannten Pflanzenporträts nach – geeignet zum Appetitmachen wie auch vertiefend als Entscheidungshilfe.

Tabellen zum schnellen Nachschlagen

Vertiefend deshalb, da Nektar- und Pollenangaben im Hauptteil und in zwei Tabellen des Service-Teils eine zusätzliche Orientierung geben. Vor allem dürften Imkereien von Tabelle 3 profitieren, die die Nektarerzeugung von Bienenweidepflanzen nebst der Honigertragsmenge und den Zuckergehalt auflistet.

Die Tabelle 4 zu Ertragsergebnissen nach Isolationsversuchen hingegen bereitet ein wenig Kopfzerbrechen. Nett wäre an dieser Stelle ein Rückverweis auf diejenige Seite gewesen, die den Erklärtext dazu liefert. Nun, auf der Seite 22 wurde ich fündig, dennoch blieben zunächst Fragen offen. Dass der Referenzwert (Bezugsnorm), auf den sich alle Angaben beziehen, die Spalte zum Ertrag „nur mit Honigbiene“ ist, und dass ein Strich in der Zelle bedeutet, dass es keine Erkenntnisse dazu gab, erschließt sich nicht sofort.

In Tabelle 6 werden die Honigtauerzeuger verschiededer Gehölze benannt, desweiteren, auf welchem Teil, also Rinde, Blatt oder Knospe etc., diese vorkommen. Für ausgesprochene Waldhonig-Imker/innen kann das durchaus interessant sein. Durch die Beobachtung eines Mehraufkommens diverser Krabbler mag ein Standortwechsel der Völker angezeigt sein. Doch im praktischen Nutzen eher überflüssig erscheint mir die Klasseneinordnung der Honigtauerzeuger in der vorangegangenen Tabelle 5.

Stärken und Schwächen der neuen Auflage

So liegt die Stärke des handlichen Pflanzenführers aus dem Kosmos-Verlag in seinem Hauptteil, also den Porträts mit den knappen Angaben zu Wuchsform und -höhe, Vorkommen und Verwendung sowie zur Vermehrung und besonders für Imker/innen die Angabe der Pollenhöschenfarbe und der Nektar- und Pollenwerte. Dieser Teil ergänzt durch die referenzierenden Tabellen 1 und 2 der nach deutschen Pflanzfamiliennamen –und innerhalb dieser nach Gattunsnamen geordneten Liste mit Nektar-Pollen-Übersicht – in aufsteigender Blühzeitenfolge.

Wer im Übrigen die Ahorngewächse vermisst, mit welchen die Vorgängerauflage ihre Porträts begann, wird nun in der 2. Auflage fündig unter „Seifenbaumgewächsen“. Ob das sinnreicher für das „Normalvolk“ ist, sei dahingestellt. Bedauerlich allerdings ist die nunmehr schwerer lesbare, da kleinere und serifenlose Schriftart. Auch lag der Vorteil des vormals gebundenen Hardcover-Buches darin, es geöffnet vor sich liegen lassen zu können, während das klappenbroschürte Buch sofort wieder zuklappt. So konnte ich aus den Tabellen in aller Ruhe eigene Zusammenfassungen herausziehen und nebenbei mit dem Stift notieren, was bei den Beratungsleistungen unserer Bienen-InfoWaben-Kunden sehr praktisch war. Als Verbesserung jedoch kann das größere Bildformat der Pflanzenporträts gesehen werden.

Als Arbeits-/Beratungshandbuch werde ich wohl weiterhin die 1. Auflage von 2007 verwenden, doch zum Blättern unseren interessierten Besucher(inne)n die 2. Auflage von 2018 in die Hand drücken. Und natürlich auch eine 3. Auflage willkommen heißen, sobald sie sich – schon aufgrund der bedauerlichen Errata, der verschobenen Wertzahlen beim Tracht-Fließband geschuldet – ankündigen wird.


Pritsch, Günter: Bienenweide. 220 Trachtpflanzen erkennen und bewerten. 2., aktualis. u. erw. Aufl. Stuttgart. Franckh-Kosmos Verl. 2018. ISBN 978-3-440-15991.

Rezensionsexemplar für unsere Imker-Bibliothek.

Sommersonnwende – das (vorläufige) Aus für Blühwiesen

Blühwiese im Bamberger Bienengarten an der Bienen-InfoWabeWenige Stunden später …

So schwer es auch fällt – doch ein- bis zweimal im Jahr sollten Blühwiesen gemäht werden. Auch wir mussten uns zunächst von unserer sich immer prächtiger entwickelten Schmetterlings- und Insektenblühwiese des Bamberger Bienengartens an der Bienen-InfoWabe (Bienenweg 1, Erba-Park) trennen.

Blühwiese, gesehen in Bughof, GalgenfuhrDoch nicht nur wir sind Blühwiesenfreunde. Vor knapp einem Monat entdeckten wir ein buntes Blumenfeld an der Galgenfuhr in Bughof. Ich erinnerte mich an einen Anruf des Besitzers einiger Buger Äcker. Dieser plante, einen seiner Acker gänztlich aus der Bewirtschaftung herauszuziehen und damit auch dem Bespritztwerden mit Pflanzenschutz- und Beikrautvernichtungsmitteln. Ich empfahl ihm, sich beim Netzwerk Blühende Landschaft (ein Projekt von Mellifera e. V.) zu melden. (Wir unterstützen dieses übrigens ebenfalls durch Kauf der 5-Cent-Marken, die unsere Honigkunden auf den Gläsern finden und sammeln dürfen!)

Blühwiese, gesehen in Bughof, GalgenfuhrWie sehr freute es uns, dass wir nun das Ergebnis in Bughof bewundern konnten. Sicherlich, im ersten Jahr kommt nicht immer alles so zum Blühen, wie man es sich wünschen mag. Da muss man Geduld aufbringen, auch bei unserer Blühwiese mit Saatgut von Rieger-Hofmann war das so.

Tipp: Die abgesensten Überreste sollten nicht allzu lange auf dem Boden liegen bleiben, sonst kommt zu viel Nährstoffe in den Boden. Man kann sie gut getrocknet als Streueinlage für Kleintiere verwenden, oder auch verfüttern. Also, nehmt euch schnell, denn ab Donnerstag Abend ist das duftige, garantiert unbehandelte Heu wieder weg!

P. S.: Wer das Sensen lernen möchte, merke sich den Termin 02.06.2019 vor. Jupp Schröder wird es uns wieder zeigen (s. a. Bericht vom Sensenkurs 2017).

Veitshöchheimer Imkertag 2017 (3): Bienenweiden

Vortrag Dr. Ingrid Illies zu Bienenweiden für Beet und BalkonDie wichtigste Botschaft aus dem Vortrag von Dr. Ingrid Illies zur „Bienenweide für Beet und Balkon“: Keine Knospenblüher wie die Heide und keine gefüllten Blüten. Unterschiede bestehen außerdem darin, ob die Blüten Nektar, Pollen oder gar beides in sich tragen. Zum Veitshöchheimer Imkertag stellte sie sodann geeignete Blühpflanzen im Jahreszeitenverlauf vor. Vor allem die Wildbienen, von denen Frau Illies einige vorstellte (Holzbiene, Blattschneiderbienen, Wollbienen) werden sich darüber freuen, manche suchen sogar in den Blüten Schutz vor der Nacht.

Geeignete Einzelpflanzen (in Auswahl) sind:

  • Sedum-Arten, allen voran das ‚Weihenstephaner Gold‘
  • Mädchenauge (Coreopsis) ‚Bengal Tiger‘
  • Kokardenblume (Gaillardia)
  • Purpurglöckchen (Heuchera)
  • Lobelix-Serie
  • Salvia ‚April Night‘ und ‚Salute Deep Blue‘
  • Fächerblume (Scaevola aemula)
  • Schneeflockenblume (Chaenostoma cordatum)
  • Ehrenpreis (Veronica)
  • Astern
  • Bartblumen (Caryopteris)

Außerdem wurde die Broschüre „Der intelligente Blumenkasten“, der seinen Ursprung 2003 bei Dr. Friedegard Scharper hat, neu aufgelegt. Noch scheint die Neuauflage nicht als PDF vorzuliegen. Schauen Sie selbst hin und wieder auf die Seite der LWG-FB „Verbesserung der Bienenweide“, wo Sie außerdem weitere informative Links finden. Und natürlich finden Sie die Flyer auch in der Bienen-InfoWabe zum Mitnehmen. Zunächst noch die alte Auflage, doch die neue ist bereits angefordert, das zum Vortrag ausgesprochene Versandangebot an die Öffentlichkeitsarbeiter haben wir sehr gerne angenommen.

Die o. g. fettgedruckten Arten können Sie sich übrigens im Bamberger Bienengarten ansehen.

Schau-Kräuterbeet im Bamberger Bienengarten der Bienen-InfoWabeBienen-InfoWabe mit Bienengarten und Bänken, hier vor dem Schau-Staudenbeet 1Bienen-InfoWabe mit Bienengarten und Bänken, hier vor dem Schau-Staudenbeet 2

Veitshöchheimer Imkertag 2017 (1): Fundstücke im Gelände

Ilona am Veitshöchheimer Imkertag am 09.07.2017 Auf fünf Teile ist unsere Berichtsreihe zum Veitshöchheimer Imkertag 2017 am 09.07.2017 angelegt. Schließlich sind wir das denjenigen schuldig, die wegen unserer Fortbildungsreise eventuell an der Bienen-infoWabe vor verschlossener Türe standen.

Folgende Vorträge werden in laufender Folge von uns beschrieben:

  • BeeWarned – Vespa Velutina und dem kleinen Beutenkäfer auf der Spur (Dr. Nicole Höcherl)
  • Bienenweide für Beet und Balkon (Dr. Ingrid Illies)
  • Bienenwachs – Verfälschungen vermeiden, aber wie? (Johann Fischer)
  • Aktuelles zur Varroa (Dr. Stefan Berg)

Was wir auf dem – wie so oft brütendheißen – Freigelände und an den Informationsständen in Foyer und Sebastian-Englerth-Saal vorfanden und näher beäugten, ist hingegen heutiger Beitragsgegenstand.

Imkermarkt mit verschiedenen Imkereibedarfshändlern

Imkermarkt, Stand Gärtnerei Immengarten JaeschWieder mit dabei: Immengärtnerei Bernhard Jaesch, der zahlreiche für (Wild-)Bienen interessante Pflanzen bereit hielt. Doch da wir unseren Bamberger Bienengarten so ziemlich fertig haben unter Einschaltung hiesiger Gärtnereien, enthielten wir uns heuer des Kaufs. Beim nächsten Mal füllen wir dann etwaige Lücken auf, denn die Auswahl ist schon etwas besonderes. Seine Listen liegen übrigens bei uns in der Bienen-InfoWabe aus – einfach anfragen.

Uns zog’s in die etwas kühleren Innenräume. Folge Sie uns.

Wildlebensraumberatung in Bayern

Am Infostand Wildbienenlebensraumberatung berichtete uns die für Unterfranken zuständige Beraterin, Anne Wischemann aus dem Fachzentrum für Agrarökologie in Karlstadt, über die Aufgabengebiete des von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft regional eingerichteten Beratungsdienstes.

Die Beratungsleistung bestand heute für uns darin, dass wir vom Institut für Biodiversitätsinformation e. V. (IfBI) aus Ebern erfuhren, die z. B. Lebensräume für Wildbienen aufsuchen und über einen längeren Zeitraum beobachten möchten. Da könnte man doch glatt zu uns in den Bienenweg 1 nach Bamberg kommen und unsere neu angesäte Bienenblühwiese observieren. Netzwerken also ist eine der Hauptaufgaben, und da lässt sich sicherlich gut andocken, denn das ist ja auch eine der unsrigen selbstgestellten Aufgabe.

Schau-Bienenweiden auf dem Versuchsgelände der LWG VeitshöchheimPassend dazu auch unser Gang zu den Bienenblühweiden, die uns immer wieder mit ihrer Vielfalt erfreuen. Nun haben wir inzwischen ebenfalls eine Blühwiese an der Bienen-InfoWabe, doch die Überlegungen dazu gingen vor einigen Jahren von hier aus.

Kleine Biene ganz groß – Die Honigbiene unter der Lupe

Mikroskopieaufbau im Saal der LWGUnter neuesten Mikroskopiergeräten (Bresser Science ETD 101 binokular 2-D-01-1 Nimax) konnten verschiedene Bienenbestandteile genauesten betrachtet werden. Pro Gerät waren heweils ein Präparat mit z. B. Kopf, Beine oder Stachel der Biene sowie eine Varroamilbe von oben und unten studierbar. Erklärungen gaben die daneben liegenden Detailzeichnungen. Toll gemacht!

Auch wir haben einige Mikroskope in der Bienen-InfoWabe, die natürlich längst nicht in dieser Kategorie mitspielen können. Dennoch – die Neugier zu wecken, den winzigen Tierchen ihre Geheimnisse zu entreißen vermögen sie ebenso.

Bienengesundheitsdienst

Stand des Tiergesundheitsdienstes / BienengesundheitsdienstIn unserem Blog oft erwähnt und im Jahresprogramm 2016 bereits zu Gast: Dr. Andreas Schierling am Stand seines Bienengesundheitsdienstes (Tiergesundheitsdienst) aus Grub.

Plakat am Stand des Tiergesundheitsdienstes / BienengesundheitsdienstVerschiedene Präparate, ein ausführliches Poster sowie ein Ständer mit zahlreichen Merkblättern und Antragsformularen sowie natürlich eine kompetente Beratung erwartete die Besucher. Übrigens sind seit 2018 auch Wachsanalysen kostenfrei möglich. Einen Satz dieser Anträge finden Sie auch bei uns in der Bienen-InfoWabe zum Mitnehmen.

Zu diesem Thema mehr im Vortrag von Johann Fischer: Bienenwachs – Verfälschungen vermeiden, aber wie?“ in der dritten Folge unserer Blogberichtsreihe.

Masterarbeiten

Masterarbeit zur WildbienenfaunaÜber die Auswirkungen von „Hyperthermie auf das Verhalten von Arbeiterinnen (Apis mellifera)“ und zu „Beobachtungen und Untersuchungen der Bienen/Wildbienenfauna bei Beet- und Balkonpflanzen“ informierten großflächige Plakate, jeweils mit persönlichen Ansprechpartnern aus der Justus-Liebig-Universität Würzburg (Arne Kablau) und der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (Franz Härtl). Diese stellten ihre Masterarbeit vor und gaben bereitwillig Auskunft.

Masterarbeit zur HypothermieEin (vorläufiges) Ergebnis daraus: Die Behandlung hat Auswirkungen auf die Brut. Die auch mit Objekten vorgestellte Untersuchungsmethode zeigt die Sensitivität bei verschiedenen Zuckergaben auf. Außerdem: Die Mortalitätsrate unterschiedlicher Bienenlebensalter (Alterskohoren) war unterschiedlich hoch. Die noch nicht verifizierte Aussage, die Lebensalter wären gekürzt, müssen mit T-Tests erst noch bewiesen werden. Man stünde da in den Startlöchern. Ist aber immer interessant, wer da an was und mit welchen Methoden im Augenblick forscht, so unser Fazit.

Interessant auch alle Vorträge in Veitshöchheim: Bleibt dran!

Bienenweiden und wie sie den Bienen helfen

[Gastbeitrag von honig-und-bienen.de]

Biene an NatternkopfBienen sind für unser Ökosystem unersetzlich. Ohne ihre Bestäubungsleistung würden die Erträge in der Landwirtschaft deutlich rückläufig sein. Würden die Bienen von heute auf morgen von der Erde verschwinden, würde vermutlich das gesamte Ökosystem zusammenbrechen. Damit wird deutlich, wie wichtig die Bienen sind. Und dennoch findet die Biene nicht ausreichend Schutz – im Gegenteil: durch Pestizide, Monokultur und Parasiten werden die Bienen immer weiter zurückgedrängt. Den Bienen muss also geholfen werden. Dabei spielen Bienenweiden eine besondere Rolle. Denn quasi jeder, der es möchte, kann eine Bienenweide anlegen.

Der besondere Mehrwert der Bienenweiden liegt in der Nahrungsgrundlage, den diese besonderen Pflanzenweiden liefern. Dementsprechend sind diese Weiden einer der wichtigsten Standortfaktoren in der Umgebung von Bienenstöcken. Von den Pflanzen dieser Weiden beziehen die Bienen Pollen und Nektar, und je größer die Bienenweide ist, desto reichhaltiger ist sozusagen auch der Tisch für die Bienen gedeckt. Typischerweise zeichnen sich die Bienenweiden durch eine große Vielfalt an verschiedenen Pflanzenarten aus.

Bestimmte Pflanzen eignen sich besonders

Natürlich sind nicht alle Pflanzen nützlich für die Bienen – dennoch gibt es eine sehr große Menge an Arten, die für die Bienen hilfreich sind. Und gleichzeitig nutzen die Bienen auch den Pflanzen durch ihre Bestäubungsleistung – Biene und Pflanze wirken also aufeinander symbiotisch. Hier eine kleine Auswahl an Pflanzen, die sich besonders gut für Bienenweiden eignen:

Stauden- und Zwiebelgewächse

  • Krokus
  • Lavendel
  • Sonnenhut
  • Mai- und Schneeglöckchen
  • Ziermohn

Kräuter und Wildblumen

  • Thymian, Schnittlauch, Salbei, Bärlauch
  • Tagetes
  • Aster
  • Malve
  • Kornblume
  • Weiß-Klee
  • Raps
  • Sonnenblumen
  • Löwenzahn

Bienenweiden können von jedermann selbst zusammengestellt werden – Samen und Zwiebeln gibt es in jedem Blumenladen und auch manche Baumärkte haben eine große Auswahl an Pflanzen. Aber auch fertige Mischungen können gekauft werden. Hat man sich dann eine Samenmischung gekauft oder selbst zusammengestellt, geht es darum, die Samen auszustreuen. Dies kann im Garten oder auf einem Freizeitgrundstück sein. Aber auch in Töpfen auf dem eigenen Balkon können die Samen eingepflanzt werden. Der Lebensraum für die Bienen wird mit jeder einzelnen Pflanze erweitert.

Biene an Obstblüte © Honig-und-Bienen.de

Biene an Obstblüte; Foto © Honig-und-Bienen.de

Wenn die Pflanzen dann wachsen, bringt das nicht nur den Bienen den Nutzen, dass sie sehr viel Nahrung finden und sich wohl fühlen. Auch die Menschen haben etwas davon, denn Bienenweiden sind eine wahre Pracht – duftend, farbenfroh und schön. Das bedeutet: Sowohl den Bienen, als auch den Menschen ist geholfen. Und das ist von großer Bedeutung, schließlich sind die Bienen für unsere Natur unersetzlich. Der Bienenschutz ist also besonders wichtig und jeder kann den Bienen helfen – zum Beispiel mit dem Anlegen einer Bienenweide.

Bäume und Sträucher

Es müssen aber nicht nur Bienenweiden sein, auch Bäume und Sträucher helfen den Bienen:

  • Obstbäume wie Apfel- und Kirschbäume
  • Weide
  • Kastanie
  • Ahorn
  • Linde
  • Beerensträucher wie Brombeere oder Johannisbeere
  • Schlehe
  • Berberitze
  • Liguster
  • Weißdorn

Wer also ohnehin überlegt in seinem Garten Bäume oder Sträucher anzulegen, könnte ganz gezielt die bienenfreundlichen Varianten wählen.