Veitshöchheimer Imkerforum 2023 (5): Konkurrenzdiskussion Wildbienen versus Honigbienen

Imkerforum in Veitshöchheim, Institut für Bienenkunde und ImkereiGleichwohl Dr. Hannes Beims als Fachberater für Imkerei aus seinem Wirkungskreis Oberbayern berichtet, ist die Konkurrenzdiskussion zu Wildbienen versus Honigbienen natürlich auch in anderen Regionen relevant.

Die Problematiken, die sich in Sachen Biotopschutz und ökologischem Landbau abzeichnen, sind ein Fingerzeig gegen die konventionelle Landwirtschaft. Doch mahnt er die Protagonist(inn)en ganz richtig an, sich vor Augen zu halten: Imkerei ist ganz klar Teil der Landwirtschaft und von daher von vielen Naturschutzauflagen ausgenommen. Noch schwieriger scheinen sich das Für und Wider von Honigbienenvölker in Naturschutzgebieten. Belegstellen auszuwirken.

„Da haben sich Abwege entwickelt“, meint Dr. Beims und gibt eine Vorgeschichte zum Besten, die zeigt, dass die Behörden in Sachen Naturschutz und Zuständigkeiten keine Klarheit haben oder schaffen können. Dies bezüglich der Einordnung und der Anwendungssicherheit der Rechtslage (hier: §23,a2,s1 30,a2, 40,a1 BNatSchG, BayNatSchG, Verordnungen zum Naturschutzgebiet). Sodann geht es um Eigentumsrechte, öffentliche Hand und Konkretisierung der Rahmenbedingungen (hier: Standplatz).

Es ist völlig klar: Etwaig geäußerte Bedenken müssen geprüft werden. Doch wer stellt das Einvernehmen mit der Naturschuzbehörde fest? Das ist nirgends festgelegt, eine Rechtssicherheit ist somit nicht gegeben. Es fehlen grundsätzliche Untersuchungen, es gibt keine Diskussionen, dafür viele offene Fragen und Befürchtungen, so Dr. Beims.

Irrelevante Begründungen, keine Völker im Naturschutzgebiet zu halten

Schild Naturschutzgebiet by pixabyFakt ist: Honigbienen müssen betreut werden. Was jedoch nicht heißt, dass es dabei zwangsläufig eine Veränderung bei den Standortböden gibt, mithin ein Ausschlussgrund. Klar, wenn dabei Autos abgestellt werden, dann könnte das natürlich ein berechtigter Einwand für das Halten von Bienen inmitten eines Naturschutzgebiets sein.

Auch ein Fakt: Pflanzen wird eine Vorzugsstellung durch Bestäubung gegeben. Dazu könne so mancher meinen, dass der Beflug von Pflanzen gleichzusetzen ist mit „Ausbringen von Tieren“, was in einem Naturschutzgebiet ebenfalls verboten ist. Dies bezieht sich jedoch nur auf jagd- oder fischbares Wild, das in den letzten 200 Jahren eingeführt wurde. Das kann bei der Imkerei also getrost verneint werden.

Was sind die Befürchtungen und Annahmen zur Konkurrenzsituation?

Immer wieder wird eine Konkurrenz um Nahrung angeführt. Tatsächlich haben Honigbienen einen hohen Bedarf an Futter. Ein Volk benötigt im Jahr etwa 50 Kilo Pollen, 70 Kilo Honig und 20 Liter Wasser. Doch sind sie dabei, da Massentracht bevorzugend, kaum auf Ruderalflächen und seltenen Pflanzen anzutreffen, wie sie von Wildpflanzen bevorzugt werden..

Wildbiene, Rote Mauerbiene, Osmia bicornis, Männchen und WeibchenDoch andererseits sichert die Honigbiene innerhalb eines kilometerweiten Flugradius die Bestäubung, so dass sie dadurch auch etwas für die Wildbienen tun, die von der Anzahl her weitaus geringere Populationen, einen geringen Nahrungsbedarf bei nur meterweiten Radius hervorbringen.

Außerdem ist die Honigbiene fast das ganze Jahr lang unterwegs, während die Wildbienen nur phasenweise auftreten, ergo nur wenig Zeit haben, die Blüten ihres Bedarfs zu besuchen und die Vermehrung derselben anzuregen.

Dr. Beims warnt allerdings vor einem Spill-over. Gibt es zu viele Honigbienenvölker auf einem zu kleinen Umkreis, könnten Krankheiten leichter übergreifen.

Biotopschutz

Durch die Habitats-Veränderungen gibt es nicht mehr genug Nistplätze für die Honigbiene, die ein Höhlenbrüter ist. Insofern ist die Imkerei eine Möglichkeit, die Honigbienenpopulation als Teil heimischer Ökosystem und Nahrungskettenbestandteil sicher zu stellen.

Sie steht in Sachen Nistplatz den vielen verschiedenen Arten und Gattungen von Wildbienen, die meist in unterirdischen oder ins Holz gefrästen Röhren nicht im Weg.

Honigbienen werden von Vögeln gefressen, was man durchaus zugunsten der Wildbiene betrachten kann.

Beims Fazit: Da es nur sehr spezielle Untersuchungen in Bezug auf Konkurrenzverhalten gibt, kann man diese nicht übertragen oder gar verallgemeinern. „Ein generelles Verbot von Honigbienen kann ich generell nicht unterstützen“

Fragen aus dem Publikum

Gäußert wurde die Befürchtung, dass der Naturschutz auf ihn zukommt.

Solange es keinen rechtskräftigen Bescheid gibt oder das Schreiben keiner Räumungsaufforderung entspricht, ist ein „vorauseilender Gehorsam“ nicht anzuraten.

Ein Verweis auf Ausnahme –> Wovon genau soll die Ausnahmeregelung gegeben werden?

Es besteht keine rechtliche Grundlage. In Betracht kämen drei Paragraphen (s. o.), doch habe Beims noch nie etwas gefunden, das Anlass gäbe, Honigbienen bzw. die Imkerei auch in Naturschutzgebieten zu verbieten.

Wenn ein Schreiben kommt, kann man sich die Satzung des Schutzgebietes anfordern. Aufmerksam durchlesen, und da werden Sie kein Verbot finden. Einzig, die Veränderung, das Zerstören, das Befahren zu finden.

Fragen aus dem Chat (aus Zeitgründen nicht bzw. durch den Vortrag beantwortet)

Wie sehen Sie dieses Argument: Konkurrenz bei Nahrungssuche sollte nicht gegeben sein. Wildbienen verpuppen sich bis spätens Juni, wo frühestens ein Flora-bedingter Nahrungsmangel auftritt. Quelle: https://www.wildbienen.info/biologie/solitaere_bienen.php

Wie viel Prozent der von Honigbienen bestäubten Pflanzen sind denn auch Nahrungsquelle für Wildbienen? Man könnte ja auch anders herum argumentieren, die Honigbiene schafft Nahrungsangebote für Wildbienen.

Es gibt meines Wissens nur sehr wenige „gute“ wissenschaftliche Untersuchungen. Wird sich das evtl. noch ändern?

Gibt es bezüglich dem Thema „wer beurteilt, ob Honigbienen eine Gefährdung darstellen“ Überlegungen, einen Ansprechpartner zu schaffen? Wenn ja, in welchem Bereich?

Bei Raps findet man im Internet [die Empfehlung]: 4 Völker pro Hektar.

Wie viel Prozent der Widlbienen bauen ihre Nester in die Erde?

Toller Vortrag! Seit Jahrmillionen leben Honig- und Wildbienen gemeinsam in Europa und haben vielfältige ökologische Mechanismen entwickelt, um gemeinsam im gleichen Lebensraum auszukommen – das ist anders als z.B. in Nordamerika.

Welcher Abstand bzw. Umkreis sollte zu Naturschutzgebieten eingehalten werden?

Eingangs dachte ich, es geht bei diesem Thema überwiegend um die Konkurrenz bei der Nahrungssuche, denn diese Diskussion erleben Imkernde regelmäßig auch außerhalb von Naturschutzgebieten. Dank des sehr strukturierten und informativen Vortrags hat sich dann aber die (rechtliche) Vielschichtigkeit dieses Themas gezeigt. Danke dafür!

In meinem Garten leben 10 Bienenvölker und Hunderte von Solidärbienen nebeneinander. Man sollte auch Pflanzen für diese Wildbienen in den Garten pflanzen.

Hier wäre der DIB in der Pflicht, einen „Musterprozess“ anzustreben.

In der Regel darf in Schutzgebieten die Landwirtschaft (und das müsste auch für die Imkerei gelten) im besherigem Umfang weiter stattfinden.

Das Herausdrängen von Honigbienenvölkern beschränkt sich leider nicht nur auf Naturschutzgebiete. So will der NABU Sachsen von der Stadt Leipzig die Honigbienenvölker im Stadtgebiet geregelt bekommen. Wir müssen uns deshalb für unsere Anliegen über unsere Vereine politisch engagieren.

In Berlin haben aber auch einige Imkervereine Angst vor zu vielen Bienenvölkern / Imker“kolleg:innen“, das kommt also teilweise auch „von intern“.

Allerdings gibt es gerade in Berlin eine extrem hohe Bienendichte. Es gibt die Zahl von für Wildbienen ungefährliche Dichte von 7,5 Völkern von km² in Berlin ist dieser Wert deutlich überschritten.

Nachtrag von Literatur am 10.11.2024:

18.07.2024: Wildbienen und Honigbienen – Keine künstliche Konkurrenz. Argumentationshilfe vom Berufsimkerbund / posted by Janine Fritsch.

18.03.2023: Dr. Robert Brodschneider: Konkurrenz Bienen vs Wildbienen (Youtube-Video (Dauer: 58:55)

 

Veitshöchheimer Imkerforum 2023 (4): Asiatische Hornisse

Im vierten Vortrag beim Veitshöchheimer Imkerforum am 04.02.2023 wurde die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) in den Fokus genommen.

Zur Einleitung hier ein Auszug aus unserem früheren IBI-Bericht in 2015, um die Bedeutung der Asiatischen Hornisse darzustellen:

In Frankreich hat sich die eingeschleppte Vespa velutina nigrithorax seit 2004 invasionsartig verbreitet. Seit Ende 2008 ist der gesamte Südwesten Frankreichs auf einer Fläche von 130.000 km² von ihr besiedelt. Für Deutschland befürchtet man, dass sie einheimische Hornissen verdrängen könnte, von denen einige unter Artenschutz stehen. Vielmehr jedoch fürchten Imker um ihre Honigbienen. Denn um ihre Brut zu versorgen, geht V. velutina recht rigide vor. Durchaus auch im Verbund mit ihren „Schwerstern“ kidnappt sie die vor dem Flugloch ein- und ausfliegenden Bienen und nutzt das aufgeknackte, um die Gliedmaßen erleichterte Brustfleisch als „Babynahrung“. Ist nicht böse gemeint …

Geschickterweise verzetteln sich die gewandten Jägerinnen, die sogar rückwärts fliegen können, nicht mit dem Angriff auf mehrere Stöcke, sondern beginnen zumeist mit den außenstehenden oder den schwächsten Völkern. Honigbienen gesund [und damit stark zu] erhalten, so die Schlussfolgerung, hat daher oberste Priorität.

Auch heuer bestätigte Dr. Nicole Höcherl (Landwirtschaftliche Lehranstalten Triesdorf) den letzten Satz in ihrem anschaulich bebilderten Vortrag zu dieser durchaus hübschen Räuberin. Doch der Reihe nach …

Nach dem Erstfund einer Biologin im Jahr 2014 in Baden-Württemberg und südliche Rheinland-Pfalz erfolgten 2018 Nestfunde im gleichen Bereich, 2019 im nördlichen BaWü und Südhessen, Anfang 2020 in Hamburg bei vermuteter Verschleppung über den Landweg oder über den Hafen, dann in Hessen und dem Saarland und 2021 ein Nestfund nahe Bayern im Main-Taubertal. https://www.lwg.bayern.de/bienen/267676/index.php mit Fotos von Nest und Insekt. Eine Entdeckung wurde jüngst für den Spessart gemeldet, jedoch noch kein Nestfund.

Charakteristika: Zunächst ist die Königin bei der Jagd auf sich gestellt, die sie deshalb so effizient wie möglich gestalten muss. Zur Nahrungsbeschaffung im Frühjahr sucht sich Ihre Majestät bevorzugt Bienenvölker. Danach bleibt sie auf dem Nest und legt ab Mai ihre Eier ab. Erst im Spätsommer bis Herbst schlüpfen dann ihre Nachkommen: Arbeiterinnen, Drohnen und Jungköniginnen, wie sie auch bei Vespa velutina bezeichnet werden. Die begatteten Jungköniginnen gehen sodann in die Winterruhe.

Im Vergleich Vespa crabro mit Vespa velutina zeigt sich, dass lediglich 5 % des Nahrungsbedarfs bei unserer heimischen Hornisse über die Honigbiene gedeckt wird, wohingehend sich die Einwanderin bis zu 85% von heimkehrenden Sammelbienen ernährt. Auf ihrem Speiseplan stehen außerdem Wespen, Fliegen, Schwebfliegen und gerne reife Früchte, beispielsweise Trauben in Weinbergen.

Steckbrief:

  • nicht sehr aggressiv, nur in Nestnähe, das sich jedoch in luftiger Höhe befindet
  • überwiegend schwarz gefärbt
  • gelbe Beine (Daher ihr Name in England: yellow-legged hornet)
  • gelbe Binde
  • leuchtend oranger Hinterleib

Bei getrockneten Anschauungsobjekten verliert sich allerdings die leuchtende Färbung.

Von Didier Descouens - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=26722179

Von Didier Descouens – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=26722179

Nest der Amerikanischen Hornisse, Vespa Velutina; Imkerforum in Veitshöchheim, Institut für Bienenkunde und ImkereiDas traubenförmige Nest in etwa 10 Meter Höhe ist trotz seiner Größe von bis zu einem Meter erst dann in der Baumkrone sichtbar, wenn das Laub fällt. Zu diesem Zeitpunkt ist eine Entfernung nicht mehr so effizient, wird jedoch trotzdem vorgenommen.

Pro Quadratkilometer sind meist ein Dutzend weitere Nester zu finden. Der Eingang befinden sich übrigens nicht unten wie bei unserer heimischen Art, sondern seitlich etwa im oberen Drittel.

Nicht in Panik verfallen

Dr. Höcherl rät, nicht in Panik zu verfallen, sondern die Funde – Insekt wie Nest – mit Foto unter ibi [at] lwg [dot] bayern [dot] de oder den zuständigen Fachberatungen zu melden. Gebeten wird außerdem um eine Meldung über die Beewarned-App. Diese bietet den Vorteil einer jährlich dreimaligen Aufforderung in entsprechend relevantem Zeitraum, nach der V. velutina zu sehen und sie ggf. zu melden – bzw. auch ihre Nichtsichtung. Hier nehmen die Unteren Naturschutzbehörden die Meldung und das Beweisfoto entgegen.

Da die V. velutina eine invasive Art ist, ist sie laut EU-Verordnung an ihrer Ausbreitung zu hindern. Im Gegensatz also zu den heimischen Arten steht sie bei uns nicht unter Naturschutz.

Ausdrücklich warnt Dr. Höcherl vor dem Fangen mit fragwürdigen Methoden und Mitteln, da einer Auswertung zufolge auch zahlreiche geschützte Insekten aller Art mit in die Fallen geraten. Sie betont, dass es trotz einer wahrscheinlichen Nicht-Ausrottung nicht das „Ende der Imkerei“ wäre. Starke Völker vermögen sie zu überstehen.

Eine Bestimmungshilfe im schmalen Hosentaschenformat wird derzeit nachgedruckt. Sie kann über die LWG bestellt werden, doch sollte dies zentralisiert über den Orts- bzw. Kreisverein vonstatten gehen.

Unser Tipp: Derweil erhalten alle diesjährigen BLIB-Imkerkursanfänger/innen sowie Gäste der regelmäßigen „MonatsBeeTrachtungen mit Stammtisch“ (nächster Termin am 08.03.2023) von uns ein Kärtchen.

Literatur (ergänzt)

Fragen aus dem Publikum (beantwortet):

Kannibalismus?
Gegenseitige Bejagung nicht bekannt, eher kleineres Beutespektrum

In welchem Flugradius bewegt sich die Velutina?
Nicht abschließend zu sagen, fliegt mehrere Kilometer weit. Wenn Nahrung zur Verfügung steht, bleibt sie in der Nähe.

Hat man schon einmal erfolgreich ein Nest vom Baum geholt?
In Bayern noch nicht; jedoch in BaWü und angrenzenden Ländern

Auf welche imkerlichen Maßnahmen müssen wir uns als Imker*innen einstellen?
Unterscheidung zwischen Regionen mit nicht so dichten Nestern. Wenn Nestdichte steigt, den Völkerstandort verlegen, Nesteingang schützen, Gestrüpp davor, damit sie sich schwerer tut, die Sammlerinnen zu fangen. Drahtgitter anbringen, doch an dieses muss man seine Bienen erst gewöhnen. Anpassungen an den Beuten müssen wir vermutlich machen, aber doch erst einmal schauen, ob es zu einem Problem kommen wird. Wir müssen starke Völker halten, denn die schwachen, die man versucht, in den Herbst rein zu kriegen, nehmen eher Schaden.

Wie viele Jungköniginnen können aus einem Nest entstehen?
Ca. 300 Königinnen werden erbrütet, doch die Sterblichkeit ist enorm hoch. Beim Überwintern und alleinigem Nestaufbauen sterben viele Königinnen.

Fragen aus dem Chat (beantwortet)

Schädigt die asiatische Hornisse auch Hummeln oder andere Wildbienen?
Gehören zum Beutespektrum, sind jedoch noch nicht so gut untersucht.

Ist die heimische Hornisse durch die asiatische gefährdet? und: Wie groß ist die Bedrohung der einheimischen Hornisse durch die Asiatische?
Keine Vorhersagen zur Nesterdichte heimischer Hornisse, muss erst in Bee Warned mit aufgenommen werden. Man kann wegen fehlender Daten da noch nichts sagen.

Wem meldet man im Fall der Fälle möglichst schnell den Fund und was passiert danach?
[Wurde durch Vortrag teilbeantwortet]

Fragen aus dem Chat (aus Zeitgründen nicht beantwortet)

Wie groß sind die Probleme an Bienenständen in Baden-Württemberg, Hessen und dem Saarland? Wie oft gibt es wirklich Probleme? Da die Nestsuche schwierig ist, wird die weitere Ausbreitung wohl unvermeidlich sein und eine erfolgreiche aktive Bekämpfung zumindest mittel- bis langfristig nicht möglich sein, oder?

Nestgründungen der asiatischen Hornisse geschehen wohl auch eher in geschützten Räumen (ähnlich der Europäischen Hornisse) statt. Gibt es deutliche visuelle Unterschiede des Gründungsnestes?

Gibt es bereits Untersuchungen, welche baulichen Veränderungen an unseren Bienenbeuten die Jagd der Asiatischen Hornisse auf ein und ausfliegende Honigbienen erschweren?

Wie viel Eiweiß aka „unsere Bienen“ braucht so ein Volk in der Saison?

Die Eindämmung durch Vernichtung der Asiatischen Hornissen / Nester wird vermutlich nichts bringen, s. Varroa“behandlung“ in der Anfangszeit usw. wie kann eine Koexistenz ausschauen?

Ziehen alle Behörden an einem Strang? Gibt es einheitliche Vorgaben?

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Fotografieren und Screenshot sind bei dieser Veranstaltung nicht erwünscht. Daher nur Impressionen aus dem Umfeld.

Veitshöchheimer Imkerforum 2023 (3): Varroaresistenzzucht

Imkerforum in Veitshöchheim, Institut für Bienenkunde und ImkereiDr. Ina Heidinger führte in ihrem Vortrag anlässlich des Veitshöchheimer Imkerforums des Instituts für Bienenkunde und Imkerei (IBI) in die Grundlagen der Varroaresistenzzucht ein.

In der Züchtung von Bienen ging es bisher meistens um Merkmale, die einfach zu erfassen sind, beispielsweise die Honigleistung, so Dr. Ina Heidinger.  [Weitere Merkmale sind z. B. Sanftmut, Wabenstetigkeit und verschiedene Bienenkrankheiten].

Resistenzzüchtung bzw. Selektierung ist aufwändiger und ungleich schwieriger. Denn: Woran erkenne ich, ob meine Biene besser mit Milben oder Viren klar kommt als eine andere?

Heidinger verweist auf die Veröffentlichung einer Studie (Locke, Apidologie 47, 2016) und auf Forschungen in den USA, Südamerika und Europa (Gotland-Experiment)

Varroamilbe (Varroa destructor) UnterseiteIn diesem Zusammenhang werden folgende drei Eigenschaften von Bienenvölkern als wesentlich betrachtet:

  • VSH steht für Varroa Sensitive Hygiene: Bienen erkennen geschädigte Brut und räumen diese mitsamt der Varroamilben aus.
  • REC ist das Kürzel für Recapping: Bienen öffnen verdeckelte Brutzellen, welche mit Varroa infiziert sind. Anschließend wird die Zelle wieder verdeckelt. Die Brut und die Milben werden zwar nicht entfernt, jedoch die Reproduktion von fruchtbaren Varroatöchtern gestört.
  • SMR als Abkürzung für Suppressed Mite Reproduction: Darunter versteht man die Eigenschaft von Bienenvölkern mit einem hohen Anteil unfruchtbarer Varroamilben.

Bei der Varroaresistenzzucht erfolgt eine gezielte Auslese von Völkern mit einem ausgeprägten Hygieneverhalten, hohem Anteil geöffneter und wiederverschlossenen Zellen sowie mit einem hohen Anteil unfruchtbarer Milben.

Dr. Heidinger erläuterte ausführlich anhand von anschaulichem Bildmaterial das praktische Vorgehen zur Erfassung von SMR und REC. Zudem wurde das Verbundprojekt SMR-Selektion vorgestellt.

Das Projekt verbindet dabei zahlreiche Ziele. So sollen vorallem varroaressistente Honigbienen gezüchtet und die Zücher/innen geschult, regionale SMR-Zuchtlinien aufgebaut und Belegstellen eingerichtet werden. Die neuen Merkmale müssen natürlich auch erst noch in die Zuchtwertschätzung Eingang finden.

Der Vortrag endet mit der Erkenntnis:

„Die Superbienen haben wir leider immer noch nicht. Es ist ein weiter Weg zu gehen, der Anfang ist gemacht.“

Sie appelliert an die Imker/innen, für die fortwährenden Untersuchungen doch Völker bereit zu stellen, die die Milben liefern und verweist dabei auf die Zuchtdatenbank der GdEB.

Fragen aus dem Publikum:

Wie kann man Milben spenden?
Völker, die entsprechend belastet sind. Großen Anteil Bienen wählen, Milben auspudern. Am besten für Züchter vor Ort.

Klimaerwärmung, Sommer und Winter werden immer wärmer. Inwieweit ist die Milbe anfälliger geworden?
Die Milbe lebt in einem relativ konstanten Umfeld bei gleichbleibender Temperatur. Eine Rolle spielt die Frühlingsentwicklung und die warmen Winter. Völker brüten mittlerweile durch, das ist gut für die Milbe. Die frühe Tracht im Frühjahr ist auch gut für die Milbe. „Der Klimawandel spielt der Milbe in die Hände.“

Hyperthermie – kann sie der Milbe schaden oder nutzen?
Die zeitlich begrenzte Temperaturerhöhung im Bienenvolk kann den Bienen helfen, da die Milbe sich früher verabschiedet. Die Krux: Man muss den Bereich genau erwischen.

Gibt es Unterschiede zu Carnica und Buckfast?
Nicht zu beantworten, da die Daten erst noch veröffentlicht werden (im Rahmen einer Doktorarbeit)

Wie lange müsste eine Brutpause sein, damit sich die Milbe nicht mehr fortpflanzen kann (weil zu alt)?
Es müsste mehrere Wochen knackig kalt sein. Milbe muss den Winter überleben, sie überleben mehrere Monate. Man müsste das Volk mehrere Wochen ohne Brut halten. Doch da wäre die Frage: Wer geht eher: die Milben oder das Volk?

Wie lange lebt eine Milbe?
Die Sommermilbe stirbt nach einigen Reproduktionszyklen ab.

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Veitshöchheimer Imkerforum 2023 (2): Projekte, Wildpflanzen und Monitoring Zuckerrübe

Übersicht

NutriBee

Biene an Salweide (Salix caprea), Honigbiene mit PollenhöschenIn dem Verbundprojekt unter Koordination des Julius Kühn-Instituts (JKI) Braunschweig, soll der Einfluss von abiotischen Stressoren sowie von Nahrungsmangel auf die Bienengesundheit untersucht werden. Weitere Projektpartner sind die Landesanstalt für Bienenkunde (LAB) Hohenheim, die Uni Bochum, das Institut für Bienenkunde Celle, das Helmholz-Zentrum Leipzig, die FU Berlin, die TU Ilmenau sowie das Institut für Bienenkunde und Imkerei (IBI) in Veitshöchheim. Das Projekt startete im Mai 2021 mit einer Laufzeit bis April 2024.

Die Untersuchungen werden im Labor sowie im Freiland unter feldrealistischen Bedingungen durchgeführt. Betrachtungsebenen der Versuche sind das ganze Bienenvolk als auch die Einzelbiene sowie Wirtschaftsvölker und Jungvölker. Die Auswirkungen von abiotischen Stressoren auf die Bienengesundheit wird anhand von Fungizidbehandlungen mit Boscalid und Pyraclostrobin analysiert. Die Situation eines Nahrungsmangels wird mittels Pollenentzug simuliert und dabei der Frage nachgegangen, wie sich dies auf die Lebensdauer der Bienen auswirkt.

Erste Ergebnisse im Labor zeigen, dass Pollenmangel während der Aufzucht die Lebenszeit von Bienen signifikant reduziert.

Website: https://nutribee.julius-kuehn.de (Zugriff 14.2.2023)

Energie aus Wildpflanzen

Die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) wurde für die Entwicklung des Veitshöchheimer Hanfmix mit dem European Bee Award 2022 ausgezeichnet.

Die Mischung enthält 30 Wild- und Kulturarten. Sie wird einmal gesät und kann anschließend mindestens fünf Jahre geerntet und zur Biogasproduktion genutzt werden. An dem Projekt beteiligt waren Martin Degenbeck, Kornelia Marzini, Ina Heidinger, Elena Grimmer und Ingrid Illies.

Monitoring im Rahmen der Notzulassung von Thiamethoxam in der Zuckerrübe

Bild von AlkeMade auf Pixabay

Über das Monitoring wurde bereits im Veitshöchheimer Imkerforum 2022 kurz berichtet.

Hier die Ergebnisse zusammengefasst:

  • In der Volksentwicklung konnte keine signifikanten Unterschiede zwischen den Völkern an behandelten Flächen und der Kontrollgruppe festgestellt werden.
  • Die Mortalität von Bienenvölkern unterschied sich ebenfalls nicht signifikant zwischen den Völkern an den behandelten Flächen und der Kontrollgruppe.
  • Rückstände von Thiamethoxam und Clothianidin konnten in Bienen (Totenfall und Sammlerinnen) sowie in Pollen und Honig nicht nachgewiesen werden.
  • Dagegen konnten sehr wohl Rückstände in blühenden Beikräutern und Schossen nachgewiesen werden.

Als Fazit des Monitorings kann festgehalten werden: Insekten können in toxischen Mengen mit den Wirkstoffen von gebeiztem Zuckerrübensaatgut in Kontakt kommen.

ZuFI – Zukunftsfähige Imkerei

ZuFi ist ein neues Projekt am Institut für Bienenkunde und Imkerei (IBI) in Veitshöchheim. Für die Betriebszweige Honigproduktion sowie Zucht und Vermehrung sollen Prozess- und Kostenanalysen von Imkereibetrieben durchgeführt werden. Darauf aufbauend ist geplant, Entscheidungshilfen für Investitionen in der Imkerei zu erarbeiten. 

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Veitshöchheimer Imkerforum 2023 (1): Versuche und Projekte

Imkerforum in Veitshöchheim, Institut für Bienenkunde und ImkereiDas traditionelle Veitshöchheimer Imkerforum des Instituts für Bienenkunde und Imkerei (IBI) fand am Sa., 04.02.2023 als hybride Veranstaltung statt. Eine mit Imker/innen fast volle Aula bei über 200 vor den Bildschirmen bedankten sich mit kräftigem Applaus und lautlosen Icons für die wie immer inhaltsreichen und gut vorbereiteten Vortragsinhalte.

Und ebenfalls wie immer startete das Programm mit Berichten aus dem IBI. Dieser Blogeintrag gibt den Vortrag des IBI-Leiters, Dr. Stefan Berg, wieder.

Übersicht der Themen

Neubauten, Personalia

Während der Neubau des Prüfhofs Guglhör (Acheleschwaig) bereits im Oktober bezogen werden konnte, müssen die Mitarbeiter/innen und Gäste das Instituts für Bienenkunde und Imkerei (IBI) in Veitshöchheim für die Inbetriebnahme des schicken, einem Wabenbau nachempfundenen Gebäudes, noch bis Anfang 2026 warten.

Bei den Personalien der Fachberatungen für Bienenkunde fanden einige Änderungen statt. Für uns hier in Oberfranken folgt auf Barbara Bartsch die bisherige wissenschaftliche Mitarbeiterin der LWG, Dr. Ina Heidinger.

[Zusatzinfo]: Heidinger habilitierte 2016 am Lehrstuhl für Tierökologie und Tropenbiologie der Universität Würzburg, und zwar zur Ausbreitungsfähigkeit von Buschgrillen und Heuschrecken, machte sich aber in Veitshöchheim einen Namen zu Untersuchungen des (kaum vorhandenen) Werts der „Durchwachsenen Silphie“ und weiterer Energiepflanzen für die Honigbiene, bevor sie sich den Forschungen zu Begattungsqualität und -sicherheit an Bienendrohnen zuwandte.

Sie war außerdem Wegbegleiterin in Sachen Biogasmischung Veitshöchheimer Hanfmix, die innerhalb das KULAP-Programms förderbar ist. Jener Hanfmix wurde in siebenjähriger Forschungsarbeit unter Beteiligung von Dr. Ingrid Illies sowie von Kornelia Marzini und Dr. Elena Krimmer (beide Institut für Stadtgrün und Landschaftsbau) unlängst mit dem European Bee Award ausgezeichnet. (Vollständige Pressemitteilung des IBI).

Dazu gratulierten wir herzlich!

Trachtnetz / Waagen

Seit 2010 erfassen automatische Waagen den Verlauf des Eintrags in Bienenvölker. Mehrere Bundesländer sind zusammengeschlossen im TrachtNet, was natürlich sehr spannend ist. So lässt sich verfolgen, ob bayerische Bienen mehr Gewicht auf die Waage bringen als beispielsweise thüringische oder hessisch babbelnde, äh, summende. Und: Wie stehen unsere Bajuwarenvölker eigentlich im deutschen Mittel da?

Der Trachtverlauf von Zu- und Abnahme gebärdet sich bundesweit erstaunlicherweise so ziemlich gleich, also mit Eintragsspitzen Ende Juni, gefolgt von einem zügigen und kontinuierlichen Kurvenabfall (bedingt auch durch die letzte Ernte im Juli) bis Ende April. Bienenvölker in Bayern rangieren dabei allerdings in der unteren Gewichtsklasse und sollten sich an Hessen ein Beispiel nehmen. Dort scheint die Trachtsituation also ungleich besser zu sein

Versuche zur Wirksamkeit von Ameisensäure in Folge der Umsetzung der EU-Zulassungsverordnungen

Die bisherigen Standardzulassungen sind bei der Varroabekämpfung sind beendet. Es besteht eine Übergangsfrist von fünf Jahren. Ameisen-, Oxal- und Milchsäure werden also immer noch vertrieben, die Umstellungen sind bis 2027 vorgesehen.

Einzelzulassungen sind nunmehr notwendig für …

  • Ameisensäure
  • Milchsäure
  • 60% Oxalsäuredihydydrat für Träufel- und Sprühverfahren
  • … und Verabreichung mittels Schwammtuch mit Ameisensäure

Nachdem die Zulassungsbehörden dabei einen Wirksamkeitsgrad für Mitteln gegen die Varroa destructor von 90% proklamiert hat, forscht(e) eine Arbeitsgruppe am IBI zur Dosierung und maximalen Wirksamkeit von Ameisensäure in den Verabreichungsformen:

  • Liebig-Dispenser (1 und 2 Applikatoren)
  • Nassenheider Professional (1 und 2 Applikatoren)
  • Schwammtuch (hatte keine Zulassung mehr, durfte aber aufgenommen werden)

Für die Gesamtwirksamkeit mittels AS-Verabreichung in entsprechend unterschiedlichen Anwendungsformen ist außerdem die Restentmilbung durch das Mittel Bayvarol angewandt worden. Für all dieses wurde eine Wirksamkeit von 90% durchgängig bestätigt! Gute Nachrichten also für uns Bienenpfleger/innen! Im Wesentlichen bleibt alles beim Alten, von der neuen Dokumentationspflicht auch für Hobbyimker einmal abgesehen.

Oxalsäurestreifen haben keine Zulassung. Manche, die das „Bleichen von Wachs praktizieren“, dem eigentlichen Einsatzgrund bzw. Verkaufszweck, setzten diese möglichweise außerdem zur AS ein. Die Forschungsgruppe kam bei einem Test im fast voll besetzten, brütenden Volk zur Erkenntnis, dass die Methode nicht zielführend ist. Die Bienen saßen am Ende nur noch auf zwei bis drei Rähmchen.

Der graue, quer über den Text verlaufende Vermerk im jüngst nachgedruckten Flyer des IBI zur Varroabehandlung (wir berichteten) ist obsolet. Und zwar deshalb, weil jüngst eine Einzelzulassung vom Serumwerk Bernburg für AS mit Applikator Schwammtuch erfolgte. Aus Nachhaltigkeitsgründen wird der Flyer dennoch ausgegeben, so Dr. Berg.

 

Verbundprojekt VIBEE

Stichwort: Beurteilung und Einschätzung von Risiken bei Bienenvölkern (Risikobewertung).

Zum Beispiel: Wie sehen die Tagesbilanzen von Bienen aus? Normalerweise gehen ein- bis zweitausend Bienen von einem Volk im Durchschnitt pro Tag ab. Doch welche/r Imker/in kann das schon so genau zählen, um zu sehen, ob alles im „grünen Bereich“ ist? Auch für die Feldversuche in der Forschung und für Zulassungsbehörden sind genauere Zahlen, die mittels elektronischem Zähler, Waagen (TrachtNet) und entsprechender Software ermittelt wird, interessant.

Diese Software (Vi-Soft) im Projekt ViBee wird auch von der ESTA (Lebensmittelbehörde) benutzt. Vi steht dabei für Vitalitätsindikatoren, die am Bienenvolk gemessen werden könnten, also beispielsweise zu Resilienzen in Bezug auf Krankheiten und Pflanzenschutzmitteln. Die richtigen Indikatoren herauszufinden, ist das Projektziel.

Projekt KliBi zu Klimawandel und Bienen

Nur kurz wurde ein neues Projekt zum Thema Klimawandel und Bienen vorgestellt. Wie oft schon wurden wir gefragt, ob der Klimawandel unseren Bienen etwas ausmacht. Wir sind also sehr interessiert daran, was dieses Projekt an Handlungsempfehlungen beisteuern kann, um die Imkerschaft zu unterstützen. Denn definitiv wird es heißer und trockener, was sich auf Bienen wie den Honig auswirkt.

Da zu KliBI noch nichts im Internet zu finden ist, empfehlen wir vorerst folgende Links zum Thema:

https://deutscherimkerbund.de/448-Bienen_und_Klimawandel

Alle Beiträge zum Veitshöchheimer Imkerforum 2023


Fotografieren und Screenshot sind bei dieser Veranstaltung nicht erwünscht. Daher nur Impressionen aus dem Umfeld, die immerhin nach der Pandemie wieder möglich sind. Das ist doch auch schon was! 😉

Mi., 08.02.23 – MonatsBeeTrachtungen Februar / März (mit Stammtisch)

Biene an Schneeglöckchen, Galanthus elwesiiLogo für alle Schwerpunktthemen (= Bienen, Honig, Imkerei, Natur) der Bienen-InfoWabeMi., 08.02.23 – MonatsBeeTrachtungen Februar / März (mit Stammtisch)

Wann? Mi., 08.02.23 | ab 19 Uhr – jeden 2. Mittwoch im Monat
Wo? Vereinshain, Galgenfuhr 30, in Bamberg (Vereinssportgasttätte TSG 05 gegenüber Jahnwehr. Reichlich Parkmöglichkeiten, behindertengerecht.)
Für wen? Imker/innen und alle Interessierten, auch ohne Kenntnisse und Ambitionen, aber mit viel Liebe zu Bienen, Honig, Imkerei und Natur!
Was? Informative Vorschau zu aktuellen imkerlichen Arbeiten des laufenden Monats und phänomenologische Hinweise zu Blühtrachten. Mit Meinungsaustausch bei geselligem Beisammensein und Schwofen über unsere Lieblingsthemen.
Referenten? Reinhold Burger (Bienenwirtschaftsmeister u. -sachverständiger) und Ilona Munique (Imkerin)
Und sonst? Die sogenannten Monatsbetrachtungen sind Tradition lehrender Imker(inn)en, die ihre langjährigen Erfahrungen systematisch aufarbeiten und sich dabei „in die Karten schauen“ lassen.

Monatsbetrachtungen Februar 2023 zu Bienen und Imkerei

Übersicht

Phänologie und Bienen

Die Bienen sitzen noch in der Wintertraube. Doch bei ausreichenden Temperaturen und sobald die Sonne auf die Beute scheint, finden Reinigungsflüge statt. Ein paar Wagemutige fahnden nach frischem Pollen. Die Pflanzenwelt im Februar: Haselstrauch (Pollenversorgung), Huflattich, Schneeglöckchen, Winterlinge, Christrosen, Lenzrosen, vielleicht spitzen auch schon die ersten Weidenkätzchen heraus. Je näher an der Beute, um so besser. Plötzliche Wolken und rasch abfallende Temperaturen verhindern oftmals den erfolgreichen Rückflug.

Futterkontrolle

KippkontrolleZur Futterkontrolle werden die Völker nicht geöffnet, sondern das Gewicht durch rückwärtiges Anheben der Beute (Kippkontrolle) abgeschätzt. Es kann vorkommen, dass ihr trotz vorschriftsmäßiger Einfütterung im Herbst dennoch auf eine für zu leicht empfundene Beute stoßt. Die Gründe könnten sein:

  • Das Volk hat die dargebotene Futtermenge nicht vollständig aufgenommen
  • Ein Specht oder Eichelhäher hat die Wintertraube durch eifriges Hämmern ins Holz aufgestört
  • Ein herunterhängender Ast konnte wochenlang unbemerkt gegen den Blechdeckel schlagen
  • Eine Räuberei unter den Völkern ist nicht auszuschließen…
  • Ganz abgesehen davon verstärken im Februar die Bienen ihre Bruttätigkeit. Folglich steigt der Futterverbrauch von jeweils einem Kilogramm im Dezember/Januar auf zwei bis drei Kilogramm im Monat Februar.

Notfüttern – so geht’s:

  1. Zargen abheben, quer über umgedrehten Blechdeckel zur Seite stellen.
  2. Totenfall aus Gitterboden entfernen.
    Dabei gleichzeitig kontrollieren…

    1. … auf den Sitz der Wintertraube, erkennbar an der Dichte des Gemülls
    2. … auf Anzeichen von Krankheiten oder Fehlentwicklungen.
      Einschub: Im Falle unserer Demofotos unten ist sehr gut ein erhöhtes Aufkommen von Kalkbrut zu erkennen. Das Volk stand an einem zu kühlen und zu feuchten Standort am Uferrand der Regnitz. Tritt im Laufe des Jahres keine Besserung ein, wäre eine mögliche Maßnahme, einen Kunstschwarm zu bilden, also alle Bienen nebst einer neuen Königin auf komplett neue und damit sporenfreie Waben zu geben, was einem Neuanfang gleichkommt. (Hier eine eingehendere Beschreibung).
  3. Flache Schale auf den (hohen) Gitterboden unterhalb des festgestellten Wintertraubenbereichs setzen.
  4. Befüllen (ohne zu verschütten!) mit Zuckerwasser im Mischungsverhältnis 3:2 von Zucker zu Wasser
  5. Aufsteighilfe (Stroh) einbringen.
  6. Zarge(n) wieder aufsetzen.

Die Fütterung von unten ist zu dieser Jahreszeit hinsichtlich einer Räuberei unkritisch, da kein Flugwetter herrscht. Dadurch, dass das Futter sehr nah an der Bienentraube gereicht wird, gelingt eine (Not-)fütterung bereits ab einer Mindesttemperatur von etwa 5 °C aufwärts.

Unser Blick in die obere Zarge ergab, dass das Volk auch ein wenig vom Futterteig naschte, den wir vor einiger Zeit bereits als allererste Notfütterung einbrachten. Es ist allerdings nicht die bevorzugte Fütterungsweise im Winter, da die Bienen zur Aufnahme des Zuckers Wasser benötigen, welches sie bei fluguntauglichem Wetter nicht heranschaffen können.

Mittelwände einlöten

Mittelwände einlötenEinschmelzen, Reinigen und Gießen von Wachs hatten wir im relativ milden Januar bereits erledigt. Nun folgt das Einlöten – rechtzeitige Bestellung von Rähmchen vorausgesetzt. Einen ausführlichen Blogeintrag zu all diesen Arbeiten findet ihr unter „Wachsverarbeitung an 5 Stationen“. Unter Material zur Wachsumarbeitung bzw. Mittelwandherstellung sind Anschaffungsdetails geschildert.

Schiede setzen

Blick in eine geöffnete Zarge mit SchiedenJe nach individueller Leistungsfähigkeit unserer Völker passen wir die Größe ihres Brutraums mittels Schieden an. Den Versuch starteten wir im Frühjahr 2020 und wollen auch dieses Jahr weitere Erfahrungen sammeln.

Erfahrungsgemäß gibt es Anfang Februar einige milde Tage mit etwas Sonnenschein. Sofern noch nicht im Zuge der Winterbehandlung geschehen, werden jetzt die Schiede gesetzt, und zwar nach dem Reinigungsflug.

  • Nach Wabenhygiene und Einfüttern im Herbst sitzen unsere auf zwei Zargen geführten Völker jetzt auf 7 oder 8 Waben je Zarge und sind zum Beutenrand hin links und rechts mit jeweils einem Schied begrenzt. Wir öffnen die Völker, entnehmen diese Schiede und schieben die vollen bzw. drei Viertel vollen Futterwaben an den Beutenrand.
  • Fast futterleere Waben werden auf Stifte und junge Brut geprüft. Diese bleibt an ihrem Platz.
  • Zwischen diesen Waben und den an die Ränder geschobenen Futterwaben setzen wir die Schiede. So arbeiten wir uns von links und rechts an das Brutnest heran.

Welche Vorteile hat das Schieden?

  • Platz hinter dem Schied als Arbeitsraum in der Beute
  • Kompaktes Brutnest / Verhinderung von Pollenbrettern, also unnötigen Polleneintrag ins Brutnest
  • Sichere und schnelle Annahme des Honigraumes, also kein Verhonigen des Brutnestes und dem damit verbundenen Hochhängen von Honigwaben aus Brut- in den Honigraum. Somit bleibt im Brutraum Platz fürs Brutgeschäft
  • Konsequente Trennung von Brut- und Honigraum

Wildwabenbau hinter dem SchiedDen Vorteilen stehen auch einige negative Punkte entgegen, beispielsweise der hin und wieder vorkommende Wildwabenbau hinter dem Schied oder Futtermangel beim Abschleudern der Völker. Doch dies werden wir in einem eigenen Blog aufarbeiten.

Varroabehandlung im Februar?

Bernhard Heuvel stellte 2019 in der Zeitschrift bienen&natur sein Varroakonzept zur Restentmilbung vor¹. Er verzichtet auf eine Winterbehandlung im Dezember und behandelt seine Völker erst im Februar mittels VarroaMed® der Firma BeeVital. Das Mittel, eine Mischung aus Oxal- und Ameisensäure, ist zur Varroabehandlung ohne eine Wartezeit zugelassen. Wir favorisieren allerdings die Winterbehandlung und gehen damit so dem Risiko einer Kontamination des Honigs mit Varroabehandlungsmitteln aus dem Weg.

¹Bernhard Heuvel (2019): Die Saison beginnt schon jetzt! bienen&natur 2/2019. S. 7-9. (Zugriff: 26.01.2022)

Termine

Mi, 8.2.2023 | 19.00 Uhr
MonatsBeeTrachtungen Februar / März (mit Stammtisch)

Logo für alle Schwerpunktthemen (= Bienen, Honig, Imkerei, Natur) der Bienen-InfoWabeWo? Vereinshain am Jahnwehr in Bamberg – Parkmöglichkeiten zuhauf, behindertengerecht.
Für wen? Imker/innen und alle Interessierten, auch ohne Kenntnisse und Ambitionen, aber mit viel Liebe zu Bienen, Honig, Imkerei und Natur!
Was? Informative Vorschau zu aktuellen imkerlichen Arbeiten des laufenden Monats und phänomenologische Hinweise zu Blühtrachten. Mit Meinungsaustausch bei geselligem Beisammensein und Schwofen über unsere Lieblingsthemen.
Referenten? Reinhold Burger (Bienenwirtschaftsmeister u. -sachverständiger) und Ilona Munique (Imkerin)
Kosten? Keine.

Sa., 11.02.2023 | 14.30 – 17.00 Uhr
Workshop Wachsgießen (Mittelwand)

Logo BLIB Vertiefungsseminar für ImkerWo? Ort in Bamberg, wird bei Anmeldung bekanntgegeben
Für wen? Dieses Vertiefungsseminar der Imkerei wendet sich an Imker/innen ohne Praxiserfahrung in der Wachsverarbeitung.
Was? Mittelwandwaben gießen in der Praxis. Input zu Geräten und Material.
Referenten? Reinhold Burger (Bienenwirtschaftsmeister u. -sachverständiger)
Kosten und Anmeldung?

Di, 21.02.2023 (Faschingsdienstag) | 8.00 – 12.00 Uhr
Traditioneller Honigmarkt in Bamberg (Verkauf des Bamberger Lagenhonigs)

Logo für das Schwerpunktthema Honig der Bienen-InfoWabeWo? Maximiliansplatz im Zentrum von Bamberg.
Für wen? Alle Honigliebhaber und Genussmenschen.
Was?
Wir verkaufen unseren leckeren, qualitätsvollen Bamberger Lagenhonig am traditionellen Honigmarkt, der bereits seit dem Mittelalter in Bamberg jährlich am Faschingsdienstag abgehalten wird. Wir nehmen allerdings nur bei einigermaßen gutem Wetter teil.
Kosten? Jahrgangshonig unter dem Regionalsiegel „Genussla“:
500g-Glas für € 8,70, 250g für € 4,70

Anmeldung Veitshöchheimer Imkerforum 2023

Das Veitshöchheimer Imkerforum – Wissenschaft und Praxis im Dialog – wird am Sa., 04.02.2023 hybrid stattfinden, also vor Ort in Präsenz bei gleichzeitiger Online-Übertragung via WebEx.

Der traditionelle und immer sehr spannende Termin der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) beginnt um 12.30 Uhr, Ende ist 17.00 Uhr.

Informationen zum Programm werden in Kürze veröffentlicht. Doch es ist jetzt schon möglich, sich anzumelden. Dies sollte bis 01.02.2023 erfolgen.

Wir versuchen auch heuer wieder, über die Veranstaltung in mehreren Folgen zu bloggen. Es gibt uns selbst die Möglichkeit, intensiver mitzulernen. Denn was man wiedergeben möchte, muss erst einmal selbst verstanden sein wollen.

Transparenzbericht 2022

Der 1.607-te Weblogbeitrag spannt in Form unseres jährlichen Transparenzberichts einen Bogen über unsere Highlights, Ziele, Aufgaben und Ergebnisse in 2022. Er endet in einer Vorschau unserer Pläne für das laufende Jahr.

Die Highlights und Hauptangebote 2022

Gründung und Mitgliederversammlung des Förderkreises Bienenleben Bamberg e. V. (FKBB)

Anwesende Gründungsmitglieder am 20.03.2022 "Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V.", FKBB e. V., v. l. n. r.: Dr. Peter Ruderich, Annemarie Rudel, Gabriele Loskarn (Kassenwartin), Hans Zirkel (Beirat), Anne Zirkel (Beirätin), Yaneth Klein (Beirätin), Reinhold Burger (2. Vorsitzender); vorne: Peter Gack und Ilona Munique (1. Vorsitzende)Bereits bei der Erbauung der Bienen-InfoWabe (2015) war ein eigener Förderkreis angedacht, doch aus Zeitgründen nicht zu realisieren. Nun stellten wir am 20.03. mit 14 Gründungsmitgliedern anlässlich des notwendigen Trägerwechsels (vollzogen am 23.03.) mit dem FKBB ein starkes Team auf. Was sich dadurch ändert – oder auch nicht – ist als Nachtrag auf der Seite Trägerwechsel nachzulesen.

Logo FKBB e. V.Der neue Förderkreis garantiert ein unbeschwertes Entfalten unserer mehrfach ausgezeichneten, nun mehr über 10 Jahre agierenden Initiative zum Wohl der Bienen. Er wird unsere Vorhaben laut Satzung ideell, finanziell und mit Tatkraft unterstützen – genau so, wie auch unsere Bienenpat*innen es von Beginn an bereits taten. Möge Segen auf allem liegen.

Es fanden 2 Vorstandssitzungen und die Erste Ordentliche Mitgliederversammlung des FKBB (29.05.2022 in der Bienen-InfoWabe) statt.

Vorstand des FKBB e. V. zur ersten Sitzung in der Geschichte des Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V.

Vorstand des FKBB e. V. zur ersten Sitzung in der Geschichte des Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V. (v.l.n.r.: Yaneth, Ilona, Nikolaus, Gabi, Reinhold, Hans, Anne)

Logo BLIB, Jubiläum 10 Jahre Bienen-leben-in-Bamberg.deJubiläum 10 Jahre Bienen-leben-in-Bamberg.de

Den Stichtag für den Jahrestag der Initiative legten wir mit dem ersten Weblogbeitrag fest, also den 30.10.2022.

Elisabeth Burger und Ilona mit Häkelbienen zum Jubiläum "10 Jahre Bienen-leben-in-Bamberg.de" 2022Häkelbiene ElmaFür alle im Jahr 2022 uns unterstützenden 40 Bienenpat*innen gab es von der allerersten Paten, Elisabeth Burger, ein von ihr selbstgehäkeltes Jubiläumsbienchen namens „Elma“.
Auch dir, liebe Elisabeth, herzlichen Glückwunsch zu deinem 10-jährigen Bienenpatenjubiläum!

Specials zu den BIWa-Sonntagsöffnungen:

  • „Lavendel- und Honigmesse“ (Juni)

Lavendel- und Honigmesse 2022Der BIWa-Saisoneröffnung im April folgten die immer am 3. Sonntag im Monat stattfindenden Öffnungen im Mai und Juni, in letzterem Monat mit der Lavendel- und Honigmesse am heißesten Tag des Jahres. Da deshalb viel Lavendel übrig blieb, bauten wir spontan einen Sinnespfad (s. u.). Die Lavendel- u. Honigmesse wird künftig in Kooperation mit dem FKBB veranstaltet.*

  • „Öffentliche Honigernte“ zur BIWa-Sonntagsöffnung (Juli)

Zur Öffentlichen Honigernte hier eine kleine Fotoauswahl, die für sich spricht.

  • Saison-Abschlussfeier mit Vergabe des Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreises (BBU) (September)

Initiatoren und Vorsitzende anlässlich der Saison-Abschlussfeier der Bienen-InfoWabe in BambergNach der zweijährigen Pandemie-Pause vergibt seit diesem Jahr nunmehr der FKBB e. V. den BBU. Er entlastet durch seine aktive Mithilfe anlässlich der Saison-Abschlussfeier die Initiative spürbar.

1. Preis Honiggold an Agnes Brandner und Hainschule, Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis 2022 (BBU22)Für das musikalische Rahmenprogramm sorgte die Gruppe „Bauklötze staunen“ mit Patrick Lumma (Geige) und Reinhard Sures (Gitarre und Percussion). Die BBU-Peisträger*innen 2022 sind hier vorgestellt.

Imkerkurse für Anfänger (AK22)

Teilnehmerwohnorte, Radius,Einzugsbereich AK23Logo BLIB Imkerkurs für Anfänger (m)16 Imkerkurs-Teilnehmende, erstmals mit 11 Damen und 5 Herren überwiegend weiblich geprägt, kamen aus Bamberg und dem oftmals weiten Umfeld (Maroldsweisach, Kulmbach, Hirschaid, Frensdorf, Pommersfelden, Grettstadt, Haßfurt, Bischberg und Hallstadt). 12 von Ihnen konnten nach 12 Modulen bereits mit dem Imkerkursnachweis abschließen.

Altes, verrostetes FahrradtSTADTRADELN 2022 – Team „Bienen-leben-in-Bamberg.de“

Ranking Kommune Bamberg Stadtradeln 202213 Radelnde im Team „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ holten sich innerhalb von drei Wochen mit 2.846 Km (im Schnitt 218 pro Radler/in) beim STADTRADELN 2022 den Rang 36 bei 100 aktiven Teams – und intern ein paar Honiggläser als Preis für den Schweiß. Wie bereits in den Vorjahren landeten wir im obersten Mittelfeld der Kommune. Damit vermieden wir über 438 Kilo CO₂ – also den Verbrauch von 5 Waschmaschinen (aus den TopTen der energiesparendsten!) pro Jahr.

Montage Infofries an der Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1, BambergProjekt „Sprechende Bienen-InfoWabe“ / Erweiterung Informationskonzept

Der Informationsfries rund um die Bienen-InfoWabe (Bild-/Texttafeln) sowie eine Puzzlebeute wurden durch Bürgermeister Jonas Glüsenkamp am 1. Juni eingeweiht. Beide Projektteile sind interaktiv mittels Links und QR-Codes als Hörtexte zum größten Teil bereits eingespielt, um Leseschwache oder Sehbehinderte mitzunehmen. Die Fördermittel für die „Sprechende Bienen-InfoWabe“ stammten aus dem Unterstützungsfond III der Stadt Bamberg.

Gruppenfoto zur Einweihung Infofries und Puzzlebeute durch Bgm. Jonas Glüsenkamp © Pressestelle Stadt Bamberg, Sebastian Martin

Start Dauer-Projekt „Fledermausblumen“

Aufgabe Fledermausblumen; Bienenführung für Bienenpartin Diana Martin und MR ACR-Team ErlangenGrößengeeignete, wasser- und UV-beständige Fledermausaufkleber, die auf den botanischen Pflanzschildern die nachtaktiven Pflanzen kennzeichnen, eine entsprechende Unter-Webseite und eine Printliste sorgen für anschauliche Informationen und werden spaß-und nutzbringend für Gruppenaktionen bei Führungen eingesetzt.

Sinnespfad im Bamberger BienengartenGrundschule Baunach, Klasse 2c aus Reckendorf, zum Schulbienen-Unterricht der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.deStart Dauer-Projekt „Sinnespfad“

Der Barfußweg im Bamberger Bienengarten entstand spontan mit übriggebliebenen Lavendel, dem wir Katzenminze und Thymian beigesellten. Als dufter Icebreaker kam der Sinnespfad bei unseren jungen Gästen hervorragend an.

Urkunde zur Zertifizierung "Naturgarten – Bayern blüht" für Bamberger Bienengarten der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de 2022Naturgarten-Zertifizierung des Bamberger Bienengartens

Gruppenbild zur Zertifizierung 2022 "Naturgarten – Bayern blüht"Der Bamberger Bienengarten als ein Schau-Areal für bienenfreundliche Pflanzungen erhielt die Zertifizierung „Naturgarten – Bayern blüht“. Die Feier dazu fand inklusive Grußworten des Bürgermeisters, des stellvertretenden Landrats und Verbändevertreter in Sassendorf statt.

Fazits zum Jahr 2022

  • Kummer blickt zurück, Sorge blickt umher, Zuversicht blickt empor. (Unbekannt)
  • „Um Großes zu erreichen, braucht es zwei Dinge: einen Plan und nicht genug Zeit“ (Leonard Bernstein)

Unsere sechs Kern-Aktivitäten im Einzelnen

Franz-Ludwig-Gymnasium Bamberg, Klasse 7 zum Schulbienen-Unterricht am 27.07.22 in der Bienen-InfoWabe, Bienen-leben-in-Bamberg.de1. Die „Bamberger Schulbiene“ und Unterrichte

Grundsätzlich sind die Aktivitäten der Bamberger Schulbiene auf einer eigenen Tagebuchseite nachzulesen.

2. Bienenpatenschaften

  • Unsere Bienenpatenschaften werden für den Zeitraum von zwei Jahren abgeschlossen. Die Inflation und steigende Lebenshaltungskosten hatten wir allerdings ebenfalls zu spüren bekommen. Doch zum Ende des Jahres waren es bei  immer noch 37 (40) Bienenpatenschaften bei 2 Neuanmeldungen und 20  Verlängerungen (5x zum 2. Mal, 5x zum 3. Mal, 3x zum 4. Mal, 6x zum 5. Mal, 1x zum 6. Mal). Alle Verlängerungen sind bewusste, aktive Entscheidungen „pro Biene“. Herzlichen Dank für euer Vertrauen in die Initiative!
  • Unsere Bienenpat(inn)en wurden mit 4 Bienenpaten-Newslettern (durchschnittlich je rund 9 Seiten) und 12 (13) Rundmails auf dem Laufenden gehalten.

Infofries an der Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1, Bamberg3. Bienen-InfoWabe

  • Zum Jahresprogramm der Bienen-InfoWabe im Erba-Park (s. a. Archiv 2022) gab es weniger Einschränkungen als in den zwei Corona-Jahren zuvor.
  • 6 BIWa-Sonntagsöffnungen für die Bevölkerung, 5 davon mit besonderen Aktivitäten, s. o.
  • Aus dem Unterstützungsfonds III der Stadt Bamberg erhielten 4 Großprojekte einen positiven Bescheid: „Sprechende Bienen-InfoWabe“ mit Infofries und Puzzlebeute, PV-Anlage, Bio-Toilette, Kinderschutzanzüge mit Schrank.
    Ein 5. Großprojekt aus dem Unterstützungsfond IV, die Wachsschleuer, ist finanziell nicht der Initiative oder dem FKBB zuzuordnen, sondern der betrieblichen Imkerei, soll jedoch ebenfalls für ehrenamtliche Zwecke eingesetzt werden.
    Das Gesamtfördervolumen beträgt rund 20.000 Euro, wird jedoch nicht vollständig abgerufen, da wir Preisrabatte ausschöpf(t)en.

4. Bamberger Bienengarten

Saisonstart Bienen-InfoWabe Ostersonntag, 17.04.2022Neben der obligatorischen Bienengartenpflege, den trockenheitsbedingten höchst aufwändigen Gießaktionen und dem alljährlichen Neuanstrich von Sitzbänken gab es folgende Neuerungen bzw. Aktivitäten:

  • Osterbrunnen am Pumpbrunnen
  • Grundlegende Erneuerung des Pumpbrunnen-Areals mit Kieseinbringung
  • Aufwertung der Blühwiese mit angebohrten Hartholzstämmen für Wildbienen
  • Sinnespfad, s. o. unter Highlights
  • Erneuerung der Betriebszeiten- und Begrüßungstafel und weiterer Informationstafeln sowie 52 neu gestaltete botanische Pflanzsschilder
  • Reparatur des Außen-Pavillons nach einem sturmbedingten Knick

5. (Lehr-)Bienenstandorte

  • AK22, Modul 7, Honigernte Villa Dessauer, Imkerkurs für Anfänger vonBienen-leben-in-Bamberg.deMit Stand Dezember wurden 25 (2021: 24) Völker an 7 (8 minus 1)* Bienenstandorten geführt, die neben ihrer Aufgabe als Lehrbienenstände auch den Bamberger Lagenhonig hervorbringen. Einige davon sind Jungvölker und reserviert für unsere Imkerkurs-Teilnehmenden, sobald sie sich als Jungimker/innen qualifiziert haben.
  • Einge unserer Völker sind mit einer Bienenpatenschaft verbunden.

* Der Standort „Villa Dessauer“ musste wegen Gartenumgestaltung leider aufgelöst werden.

6. Medien- und Öffentlichkeitsarbeit

Um das Bienenthema in der Bevölkerung breit zu verankern, setzen wir auf eine kontinuierliche Medien- und Öffentlichkeitsarbeit. Sie nimmt vor allem Bezug auf unsere Aktivitäten und Termine, über die wir auf verschiedenen Kanälen umfassend berichten.

Medial setzen wir dabei auf eine breit gestreute Pressearbeit, außerdem auf Weblog-Beiträge und parallel erfolgende Postings via Social-Media-Plattformen Facebook: Bamberger Schulbiene https://www.facebook.com/bamberger.schulbiene und Twitter: https://twitter.com/HalloSchulbiene (nur noch passiv) sowie Vorträge.

Neu hinzugekommen ist Mastadon im Fediverse, die Adresse lautet: https://mastodon.bayern/@schulbiene

a) Aktivitäten / Termine

  • MP Markus Söder im Zeidelmuseum zumZeidlermarkt 2022 in Feucht3 Exkursionen (Muttertagsausflug nach Feucht (Zeidlermarkt, Zeidelmuseum, Einweihung Zeidel-Lehrpfad) und 2x FKBB-Exkursionen nach KLG Oberhaid und Handthal)
  • 1 BAmbrosiustag auf dem Spezial-Keller
  • 48 (2021: 42) Artikelabdrucke (Pressespiegel) von 15 (12) Pressemitteilungen, darunter 1 größere Reportage (BlattGrün 2/22).
  • 145 (2020: 141) Weblog-Beiträge, veröffentlicht unter „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ mit 45.410 (47.928) Besucher/innen, die 84.670 (77.840) Seiten ansahen (Steigerung um 8,7% zum Vorjahr). Die Beiträge dienen neben der Öffentlichkeitsarbeit auch uns selbst als Reflexions- und Lernmöglichkeit sowie als Archiv. Alle Beiträge werden verantwortungsbewusst auf der Grundlage eigener Erfahrungswerte und im Abgleich mit sorgfältiger Recherche in geeigneten Quellen verfasst sowie fast ausschließlich mit eigenen Fotos bestückt.
  • Pflege der Webseiten des Imker und Bienenzuchtverein Bamberg Stadt und Land e. V. (IBZV) (bis 01.2022)
  • Pflege der Imker-Bibliothek. Nach Rücküberstellung der vereinseigenen Bücher des IBZV bei Beendung des Amts als Bücherwart und Löschung aus unserem Verzeichnis beträgt der Bestand 268 Medien, davon 64 Rezensionsexemplare (bedeutet: kostenlose Verlagsexemplare für unsere Buchbesprechungen, zu finden in unserem Weblog).

b) Background – unterstützende Aktivitäten im Hintergrund

  • Teilnahme an Fortbildungen

Up-to-date-bleiben ist uns selbstverständlich. Kontinuierliche Fort- und Weiterbildung wird aber auch im Hinblick auf die ehrenamtliche Tätigkeit von Reinhold Burger als Bienensachverständiger eingefordert und nachzuweisen.

  1. Teilnahme Veitshöchheimer Imkerforum zum Schwerpunktthema „Klimawandel“ (Online)
  2. Teilnahme an VHS-Kurs „Webseiten abmahnsicher gestalten“ (Online)
  3. Teilnahme „Die lange Nacht der Bienenwissenschaft“, AG der Institute für Bienenforschung (Online)
  4. Teilnahme Vortrag „Besteuerung von Vereinen“ des Finanzamtes Bamberg
  5. Teilnahme Vortrag „Chemiefrei Imkern [Bannwabenverfahren]“ (von Richard Kaiser für Imkerverein Bamberg)
  6. Teilnahme an Fortbildung für Bienensachverständige und Fachwarte (Institut für Bienenkunde und Imkerei, Veitshöchheim) (Online)
  • Kooperations- / (politische) Kontaktarbeit / Netzwerken / Pressetermine

  • Öffentlichkeitsarbeits- und Auskunftsmaterial
  • Beratung / Besondere Hilfeleistungen
    • Verschiedene Standortberatungen und -überprüfungen (Bamberg und Umgebung) für angehende Jungimker/innen
    • Bienensachverständigen-Einsätze (Reinhold Burger) in Bamberg und Umgebung
    • Telefonische Beratungen und Vermittlungen von gesichteten Bienenschwärmen
    • Standort-Umstellung der „Hainbrummer“ wegen Bauarbeiten

Geld- und Sach-Spenden

Wie immer dürfen wir für die allfälligen Unterhaltskosten (Schulmaterial, Bücher, Bienengarten, Mobilar- und Materialkauf bzw. -erhaltung etc.) auf unsere rund 40 Bienenpatinnen und -paten zählen – ob über ihre Beiträge oder darüber hinausgehende Beiträge. Sodann gab es hohe Summen aus den Unterstützungsfonds der Stadt Bamberg, s. o. unter „Bienen-InfoWabe“. Näheres zu Spenden hier.

Dankeschön 🙂 an …

    • Bräuninger, Wolfgang
    • Brehm, Michaela
    • Dehler, Jürgen
    • Gonska, Bernhard und Adelinde
    • Held, Hartmut
    • Kellermann, Gabi und Bernhard
    • Mama von Anne Göpel
    • Obst- und Gartenbauverein Bamberg-Wildensorg
    • Saam, Sabine
    • Schlenker, Gisela und Thomas
    • Schöb, Andrea
    • Stadt Bamberg bzw. Bürger*innen (Fördermittel aus Steuermittel)
    • Wachter, Uwe
    • Weingärtner, Leo und Monika
    • Weiss, Stefan

… und allen anderen Unterstützer/innen, die sich in jeglicher Weise um Bambergs Bienenwelt bemühen. Eure Hilfe stärkt unsere Region nachhaltig!

Die (unerwartet) anforderungsstärksten Vorkommnisse in 2022

  1. Förderkreisgründung wegen Trägerwechsel der Bienen-InfoWabe
  2. Programm erstellen für FKBB mit zwei Exkursionen (KLG Oberhaid und Handthal), 3 Vorstandssitzungen und Mitgliederversammlung
  3. Abräumen der Völker am Standort Villa Dessauer wegen Skulpturengarten-Umgestaltung
  4. Anlage eines duftenden Barfußpfades / Sinnespfads im Bienengarten
  5. Planung, Antragsgestaltung und (Teil-)Umsetzung von 5 Großprojekten zur Ausschöpfung des neu eingerichteten Unterstützungsfonds mit Folgefond der Stadt Bamberg (s. u. „Die elementaren Vorhaben 2022, Punkt 7 sowie s. o. unter Highlights)

Die elementaren Vorhaben von 2022 – und was daraus wurde

  1. Projekt „Sprechende Bienen-InfoWabe“ – erreicht
    1. Anfertigen eines Informationsfrieses an der Bienen-InfoWabe – erreicht
    2. Schau-Bienenbeute (Puzzlebeute) zum „Be-Greifen“ – erreicht
  2. Anfertigen von botanischen Pflanzschildern für das Schau-Pfingstrosenbeet erreicht
  3. Erweiterung des Kiesbettes für das Pumpbrunnenarealerreicht
  4. Aufstellung von 7 angebohrten Baumstämmen als Wildbienennisthilfe und Umfriedung der Blühwiese erreicht in Teilen
  5. Durchführung eines Imkeranfängerkurses (AK22)erreicht
  6. Nachholung der wg. Pandemie verschobenen Abschlussfeiern für unsere Jungimker/innen aus Anfängerkursen – angeboten anlässlich BAmbrosiustag
  7. Herausgabe des Kinderbuches „Miamaria, die Weihnachtshonigbiene“ – verschoben zu Gunsten 5 neuer Großprojekte („Sprechende Bienen-InfoWabe“ mit Infofries und Puzzlebeute, PV-Anlage, Bio-Toilette, Kinderschutzanzüge mit Schrank, Wachsschleuder)
  8. Projekt „Teilen und Behandeln“ mit Erfahrungsbericht – teilerreicht, Erfahrungsbericht mündend in Vertiefungsseminar 2023
  9. Wiederaufnahme der Schulbienen-Unterrichte und weiterer Führungen je nach Pandemiebedingungen – erreicht
  10. Nachtrag: Jubiläum 10 Jahre Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de – Geschenk „Elma“ für alle Bienenpat*innen – erreicht

Pläne für 2023

  1. Fördermittelprojekt „Wachsschleuder“ – Inbetriebnahme und Unterrichtsangebot
  2. MonatsBeeTrachtungen mit Stammtisch einführen
  3. Jubiläum 10 Jahre Bamberger Schulbiene – Geschenke an Bamberger Schulen
  4. Fördermittelprojekt „Schulbiene unter Strom“ – Photovoltaik-Anlage auf der BIWa – Planung, Fundraising und Installation
  5. Fördermittelprojekt Bio-Toilettenanlage (Trockentoilette) im Bienengarten – Planung, Fundraising und Installation
  6. Schulbienen-Unterrichte, Imker-Anfängerkurs (AK23) und Vertiefungsseminare durchführen
  7. Fördermittelprojekt „Imkerschutzanzüge für Kinder und Schrank für Aufbewahrung“ – Inbetriebnahme
  8. Projekt „Kunst im Bienengarten – sehen, fühlen, erleben“ – Planung und Fundraising
  9. Ankauf von Bienenstockwaagen für die Teilnahme am TrachtNet (falls förderfähig)
  10. Veranstaltungen für BIWa-Sonntagsöffnung (Osterbrunnen, Lavendel- und Honigmesse, Saisonabschluss mit Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis)  / Workshop Sensenkurs / Exkursion „Schätze der Buger Wiesen“

Unser übergeordnetes Ziel

Der Erhalt der Bienenwelt in Bamberg ist unsere Leitschnur.
Wir legen dabei den Fokus auf die Honigbiene, da wir hier die weitreichendsten Qualifikationen haben. Dennoch richten wir bei unserem Tun auch ein Augenmerk auf die Artenvielfalt von Wildbienen und anderen Insekten und schließen die entsprechende Flora mit ein.

Wie gehen wir dabei vor?
Wir eröffnen nachhaltige Perspektiven auch für diejenigen an den Honigbienen und ihrer Pflege sowie an Imkerei und Honig Interessierten, die keinem Imkerverein angehören wollen oder wo Angebote vor Ort fehlen. Informierend, beratend, vermittelnd, motivierend, Gemeinschaft anbietend und … ja, manchmal sogar tröstend.

Beim Thema Wildbienen installieren wir Beispielanlagen im Bienengarten, beschaffen Literatur und setzen auf Multiplikatoren und Synergien aus und mit anderen qualifizierten Institutionen und Angeboten, bspw. BUND Naturschutz, LBV und anerkannte Kapazitäten.

Was wollen wir nicht?
Immer mehr Jungimker/innen mit immer weniger Einsicht in eine verantwortungsvolle Bienenhaltung. Immer mehr Wildbienenhotel, die gut gedacht, jedoch schlecht gemacht sind.


*Nachtrag/Aktualis./Korrektur am 20.02.2023


[Frühere Transparenzberichte]

„Der Abend hat sich gelohnt!“ – Erster Stammtisch „MonatsBeeTrachtungen“ 2023

Erste MonatsBeeTrachtungmit Stammtisch

Zum Schutz der Privatsphäre wurde das Foto verfremdet.

Stimmungsbild

Hubert aus Prölsdorf war sichtlich zufrieden. Lange schon wartete er auf eine Gelegenheit des Austausches. „Bei uns ist seit einiger Zeit einfach nichts zusammengekommen“, bedauerte er und war sehr angetan, dass sich nun alle vier Wochen eine Möglichkeit auftut. Die Fahrt dafür nimmt er gerne in Kauf. Am Ende verabschiedete er sich mit den Worten: „Der Abend hat sich für mich gelohnt!“

Ebenso für Silvia aus Kulmbach (!), die meinte: „Hier komme ich endlich mal dazu, über alles nachzudenken. Im Alltag geht das nicht so einfach.“ Yaneth aus Bamberg (Foto) fand das Konzept der MonatsBeeTrachtungen sehr angenehm und passend. Peter will das nächste Mal seinen Freund mitbringen. Thomas, Josef und Wolfgang sind ebenfalls auf Wiederholung aus.

Bei all den positiven Stimmen bleibt’s also dabei: Die MonatsBeetrachtungen mit Stammtisch jeden zweiten Mittwoch des Monats sind fest eingeplant.

Gäste

Unsere FKBB-Beirätin Yaneth Klein zum ersten MonatsBeeTrachtungen-StammtischNatürlich waren wir sehr gespannt, wer sich auf den Weg zum Jahnwehr an der Galgenfuhr machen würde. Gleich ein Dutzend Imker/innen jeder Erfahrungsstufe fanden sich im Vereinshain in Bamberg ein, um sich mit ihren und unseren Lieblingsthemen zu beschäftigen: Bienen, Honig, Imkerei und Natur. Wer in welchem Verein war, war dabei unwichtig.

Es war wohl auch jede Kenntnisstufe vertreten: Ob in den Startlöchern eines neuen Hobbys stehend oder langjährig Erfahrung habend, ob (kürzliche) Absolvent*innen unseres Imkeranfängerkurses oder uns schon länger vertraute Kolleg*innen … auch eine Kapazität wie Richard Kaiser aus der Betriebsweise des Bannwabenverfahrens konnte sich als geschätzter Gast wohlfühlen.

Ablauf

Wie angekündigt gab’s von uns – also Reinhold Burger und Ilona Munique – einen kurzen Input in Form einer Monatvorschau („MonatsBeeTrachtung“) zu o. g. Themenfeldern. Um 19 Uhr ging’s los, und da Reinhold sein Versprechen hielt, im Anschluss an eine andere Vorstandssitzung baldigst nachzukommen, konnten wir auch im Nebenzimmer gleich loslegen. Bei all den freundlichen und nach einem entspannten Beisammensein regelrecht lechzenden Kolleg*innen fiel aller Frust der vergangenen Zeit, ob Coronaabstand, Maskentragen und anderem Ungemach, schlagartig von uns.

Obwohl wir uns mit den Inputs kurz fassen wollten, um schnell zu einem lockeren Austausch überzugehen, dauerte die anschließende Fragerunde doch länger als erwartet. Uns war das aber recht so, wir freuten uns über das offenkundige Interesse.

Biene an Christrose, Helleborus nigerNachdem der Einstieg ein pflanzlicher war – es ging um die phänomenalen Christrosen und die Zaubernuss, bestand vor allem Informationsbedrf zur Restentmilbung in Bezug auf die optimale Umgebungstemperatur und dem wirksamsten Produkt bzw. Mittel. Meinungen wurden vorurteilsfrei angehört, diskutiert und neu bewertet, und den Neulingen hat es doch auch einen Einblick geben können, wie ernsthaft man darum ringt, das Beste für die Bienen zu erwirken.

Weniger „lebenswichtig“, vielmehr lebensmitteltechnisch ging es beim Thema Honigeintrag zu. Desweiteren wurden Rezepte für die kosmetische Wachsverarbeitung ausgetauscht und … ja, auch lecker gegessen und getrunken!

Versprechen

Wir hoffen, … nein, wir sorgen (!) dafür, dass es immer so friedlich bleiben wird, auch bei Grundsatzdiskussionen. Zitat eines Altimkers: „Ich habe schon fast die Lust am Imkern verloren, weil’s mir so mancher verleidet hat.“ Und mögen auch andere herumstänkern, beispielsweise in den Sozialen Medien … in unserer Gegenwart haben harsche Worte keinen Platz. Das versprechen wir euch. Denn Frieden fängt bei jedem Einzelnen an. Wer stichig ist, wird umgeweiselt … äh, an den Nachbarstisch gesetzt. 😉

In diesem Sinne … wir freuen uns sehr auf 11 weitere „MonatsBeeTrachtungen“ mit Stammtisch-Inputs im Jahr 2023, jeden 2. Mittwoch im Monat. Der nächste also am 8. Februar, 19 Uhr. See you!