Bienenpate Jakob Janßen (in memoriam) 2014/2015

Andrea, Hund Stanley und Jörn Contag vor ihrer Bienenpatenbeute an der Weide„Über einen Bericht über die Journalistin [Anm.: … und Bienenpatin] Meike Winnemuth bin ich auf Ihre Homepage aufmerksam geworden. Mein Mann und ich möchten gerne eine Bienenpatenschaft für eine Beute übernehmen […] Eine ganz besondere Bitte ist für mich damit verbunden: mein Vater war bis zu seiner schweren Erkrankung passionierter und engagierter Imker in Ostfriesland. Vor 5 Jahren ist er verstorben, und es wäre schön, wenn die Patenschaft auf seinen Namen übertragen werden könnte. Ist das möglich? Wir halten Ihr Projekt für sehr unterstützenswert und würden uns über eine kurze Antwort mit einem möglichen Terminvorschlag sehr freuen.“

Diese außergewöhnliche Patenschaftsanfrage von Andrea Contag erhielten wir im Juli. Und selbstverständlich machten wir die Bienenpatenschaft zum Gedenken an unseren Imkerkollegen aus dem hohen Norden (bzw. im Himmel) möglich!

Ein ausgesuchter Standort

Übergabe der Patenurkunde für Jakob Janßen (in memoriam)

Überreichung der Bienenpatenurkunde für Jakob Janßen (in memoriam) an Andrea und Jörn Contag durch Ilona Munique von Bienen-leben-in-Bamberg.de am 05.08.2014

So trafen wir uns wenige Wochen später mit Herrn Janßens Tochter Andrea und Schwiegersohn Jörn sowie Familienhund Stanley am 05.08. zur Übergabe der Patenurkunde im Garten an der Weide.

Den Standort suchten wir für das Anliegen der Familie Contag ganz bewusst aus und entschieden uns aus zwei Gründen für diese Beute an der Weide. Zum einen hatte das Volk bisher noch keine Patenzueignung erhalten, obwohl es auf dem Grundstück von Bienenpatin Gabriele Loskarn steht. Denn Gabi hat ihren Patenbeitrag bekanntlich für Klassenbesuche der Bamberger Schulbiene bestimmt. Ein weiterer Grund war, dass wir das untrügliche Gefühl hatten, dass sich die Patenfamilien, also der uns unbekannte Jakob Janßen mit Nachfahren sowie die Familie Loskarn (Lola zählt hier ja mittlerweile dazu!) sehr gut verstehen müssten.

Leider konnte Gabi zum Treffen nicht anwesend sein, doch wir werden das sicherlich nachholen, denn das Patenschild will ja auch noch angebracht werden. Dass wir dabei ein gemeinsames Gebet sprechen werden, versteht sich von selbst. Sowohl die Familie Contag aus Wetzlar als auch Gabriele Loskarn sind praktizierende Christen, und auch meine Stoß- und Bittgebete gerade im Hinblick auf den Umgang mit unserer Schöpfung entbehren nicht der entsprechenden Glaubensgrundlage einer „Lutherischen“.

Die Bienenpatenschaft „Jakob Janßen in memoriam“ und seine Initiatoren

Bienenpate Jakob Janßen (in memoriam)

Bienenpate Jakob Janßen (in memoriam)

Andrea Contag beschreibt ihren Vater Jakob Janßen als einen in sich ruhenden Menschen, der seinen Entschluss, Imker zu werden, wohl lange und beinahe unbemerkt reifen ließ, dazu unzählige Fachbücher las und sondierende Gespräche mit Imkern führte. Doch sowie er mit 58 Jahren – durch Umstrukturierungen bei der Post, der er als Ausbilder angehörte – etwas früher als üblich in den Ruhestand ging, schaffte sich der Emdener drei Bienenvölker an, die er sodann leidenschaftlich hegte und pflegte.

Zunächst in seinem Schrebergarten aufgestellt, vermehrten sich die Völker rasch, so dass er sie in umliegende, teils verwilderte Grundstücke unterbrachte. Zum Ende hin pflegte Imker Jakob 13 Völker, die der Schwiegersohn, Jörn Contag, selbstredend übernahm, rechtzeitig unterwiesen durch seinen Schwiegervater.

Doch leider war es nicht möglich, dieses geflügelte Erbe lange weiter zu hegen. Zunehmend litt Jörn Contag unter einer Bienengiftunverträglichkeit. Berufliche Veränderungen trugen ihr Übriges dazu bei, das Imkern schlussendlich doch aufzugeben.

Hand in Hand

Reinhold hält ein Rächmchen aus der Patenbeute Janßen hochNun ist Hessen ja nicht allzu weit entfernt, so dass wir uns über künftige Besuche der Familie Contag freuen dürfen, die sie nach Bamberg führt. Um dort zu sehen, wie alles doch tatkräftig und ideell weiter geht, obgleich weder Herr Janßen noch seine Nachkommen selbst dabei Hand anlegen können. Bienen regen zu guten Taten an, verbinden Menschen und Orte, geben uns Gelegenheit, die wunderbare Welt miteinander zu teilen und zu schützen – eben so, wie es jede/r Einzelne/r vermag. Hand in Hand bzw. Flügel bei Flügel, auf Erden wie im Himmel.

Danke, Jakob Janßen, der du aus deiner Vergangenheit heraus auch heute noch etwas zu bewirken vermochtest! Danke, Familie Contag, für Euren Beitrag und für Euer Vertrauen! Und – das sei an dieser Stelle unbedingt erinnert! – Danke, Gott, „[…] über die Werke deiner Hände.“ (Psalm 8, 4-7)

2. Bamberger Schulbienen-Benefiz-Radtour 2014

Bamberg, Buger WieseDie 2. Bamberger Schulbienen-Benefiz-Radtour 2014 findet aus Anlass des „Internationalen Tag zum Schutz der Bienen“ innerhalb Bambergs Stadtgrenzen statt. Der Erlös kommt dem Klassenzimmer-Projekt auf der Erba-Insel, der “Bienen-InfoWabe” zugute.

Sa-Bine auf Fahrradhelm auf dem Rößleinsweg in Richtung AltenburgGemeinsam mit unseren Kooperationspartnern “Kultürla e. V.” und dem Bürgerverein Bamberg-Mitte e. V. radeln wir am So., 14. September 2014 von 10.00 – 15.00 Uhr durch ein reizvolles, abwechslungsreiches Gebiet zu vier von neun unserer Bienenstandorte. An den jeweiligen Standorten erwarten uns kurze Vorträge und kleine Überraschungen. In Wildensorg kehren wir zu Mittag ein.

Blick in die Hofstadtgärtnerei Dechant, BambergTourdaten: 19,5 km [zur Route auf Google-Karte]
Stationen: Villa Dessauer (Treffpunkt im Garten, Hainstr. 4a); weiter über Buger Wiesen, Wildensorg-Rinnersteig mit Endstation Gärtnerstadt-Heiliggrab, Hofstadt-Gärtnerei Dechant, Heiliggrabstr. 37a bei unserer Bienenpatin Carmen Dechant mit regionalem Einkauf UND/ODER mit Endstation auf dem Zwiebeltreterfest (Böhmerwiese) bei Sabine Gründler, ebenfalls Bienenpatinnen. Im Anschluss, wer möchte, lässt sich noch ein Abstecher zum künftigen Standort der Bienen-InfoWabe auf der Erba-Insel unternehmen,  ebenfalls mit Bienenbesichtigung.
Kosten? Freiwillige Startgebühr vor Ort. Die Spenden fließen in das Projekt
Spendenvorschlag: € 15,- als Familienpauschale bis 3 Kinder | € 10,- pro Erwachsenen | € 5,- pro zusätzliches Kind bis 16 Jahre.

Letzte Korrektur: 12.09.2014

Sich aufschlauen am Bayerischen Imkertag 2014 in Weilheim

Logo LVBIHonigseifenherstellung, Bienen und Natur, Kochen mit Honig, Varroatoleranzauslese – so die Stichwörter der Fach- und Festvorträge nebst Fachausstellung, Heimatabend, Festzug, Gottesdienst und Rahmenprogramm für Begleitpersonen. Das verspricht ein tolles Wochenende zu werden zum Bayerische Imkertag am 20. und 21.09.2014 in Weilheim im schönen, oberbayerischen Pfaffenwinkel.

Dazu lädt der Landesverband Bayerischer Imker e. V. herzlich ein. Programm und Anmeldemodalitäten über seine Webseite.

Blumig-süß und wertvoll! Die Jungfern-Honigernte der Lage „Gärtnerstadt-Heiliggrab“

Bienenpatin Carmen freut sich über ihren PatenhonigGeballte Süße bei knappen 9 Kilo – so das Ergebnis unserer Jungfern-Honigernte der Lage „Gärtnerstadt-Heiliggrab“ bei Bienenpatin Carmen Dechant in der gleichnamigen Hofstadtgärtnerei. Mindestens das Doppelte wären normal, doch ist dies dem (bundesweitem) Schwarmverhalten und der viel zu trockenen Witterung geschuldet. Letzteres hatte weitere Folgen …

Blumen aus der HofstadtgärtnereiSo konnte sich weder zur Honigernte noch zur Verarbeitung unsere fleißige Gärtnersfrau und eine der dienstältesten Bienenpatinnen (Nr. 3 von aktuell 19) Zeit nehmen. Gießen, gießen und nochmals gießen war angesagt – und das auch noch blumenschonend mit der Handbrause, was man unseren aktuellen Balkonblumen aber auch wirklich ansieht!

Geerntete Honigwaben des Standorts "Gärtnerstadt-Heiliggrab" BambergDaher, liebe Carmen, hier unsere Fotogalerie, damit du und dein Gatte Michael wenigstens nachträglich ein wenig am Imkerglück teilnehmen könnt. Immerhin den fertig verarbeiteten Honig, der ihr mit fünf Gläsern pro Patenjahr zusteht, konnte Carmen persönlich in Empfang nehmen. Da hat es mittlerweile endlich auch mal geregnet 😉

Imkertugenden: Beobachten und Warten können

Reinhold bei der BienenpflegeAnlässlich der Übergabe führte Reinhold die ausgeschleuderten Waben zurück und baute  sogleich die Bienenbehausung um. Dabei kehrte er „das unterste zu oberst“, sprich: die unteren alten Rähmchen wurden entfernt, so dass die Bienen sich nun auf den zurückgebrachen, frisch ausgeschleuderten Rähmchen gemütlich machen.

Noch vor dem Ernten hatte das Volk Weiselzellen und sogar noch Drohnen nachgezogen. Und das, obwohl sie im späten Frühjahr eine frische Königin von uns erhalten hatten. Diese wiederum stammt vom Volk der Villa Dessauer, die sich bezeichnenderweise ebenfalls in der selben Situation wiederfindet. Möglicherweise eine genetisch bedingte „Untugend“? Oder die Qualität der Königinnen ließ zu wünschen übrig? Wir werden sehen … und das Beobachten ist nicht umsonst eine der wichtigsten Haupttugenden von Imkersleuten.

Und warten können. Das müssen auch unsere werten Leser/innen, die sich jetzt vielleicht fragen, wo sie den fruchtig-blumig-würzigen … (weitere Eigenschaften siehe auf der Lagenseite) erhalten können. Denn die wenigen Gläser werden innerhalb der Bienenpatenschaften und der Vorbestellungen vergeben. Vielleicht haben wir ja nächstes Jahr ein „normales“ Jahr, dann bleiben auch ein paar Kostproben für Sie übrig! Rechtzeitig anmelden also – wir gehen nach der Reihenfolge der Bestellungen vor.

Das Ende der Honigschleudersaison 2014

Ein Wort zum Ende der Honigschleudersaison unseres Bamberger Lagenhonigs. Wir sind keine Berufsimker. Und wir unternehmen nichts, um den Honigertrag zu steigern, stattdessen alles, um für die Bienen zu sensibilisieren. Daher sind die Standorte zugänglich für Führungen und Einblicknahmen von Menschen aller Altersgruppen und im Rahmen der „Bamberger Schulbiene“. Jedes Mal, wenn wir dabei eine Bienenwohnung öffnen, verringert sich der Honigertrag um etwa eineinhalb Kilo. Doch das ist es uns wert.

Reinhold und Carmen himmeln die Jungfernernte anWollt ihr also regelmäßig Honig erhalten, so dürft ihr ganz einfach selbst ein Volk halten – oder, falls das nicht möglich erscheint, Bienenpatin oder -pate werden.

So wie Carmen Dechant und ihre „Patengeschwister“.

Wir danken euch allen!

 

Honigschleuder-Erlebnistag Wildensorg-Rinnersteig 2014 (2)

Gastgeber Ilona und ReinholdViel Spaß bei insgesamt zurückhaltender Honigernte – hier der letzte Bericht von unseren gemeinsam mit Bienenpaten und Gästen verbrachten 2014-ern Honigschleuder-Erlebnistagen, endend mit den Ernten aus Wildensorg-Rinnersteig (im Teil 1 beschrieben, sowie unter Lola 1 und Lola 2).

Danke, Bienen! Zwar steht die Schleuder noch betriebsbereit in der Küche und wartet auf  zwei weitere Mini-Ernten, doch die erledigen Reinhold und ich sozusagen in trauter Imkerzweisamkeit. Da lassen wir die tollen Tage mit euch Revue passieren und freuen uns, dass alles so super geklappt hat und alle hoch zufrieden waren. Niemand wurde gestochen, alle Teilnehmenden waren gerne zusammen und genossen die intensiven, sinnlichen Erlebnisse und Ergebnisse. Küsschen an euch alle!

Und der Honig?

Tja, der Bamberger Lagenhonig 2014 ist mehr oder weniger bereits verteilt. All unsere Bienenpatinnen und -paten haben ihren versprochenen Anteil entweder bereits mitbekommen oder werden ihn in Kürze erhalten. (Fast) alle, die seit letztem Jahr unseren Honig vorbestellten, bekommen ebenfalls bald Nachricht, wann er abzuholen sein wird. Nur wir selbst vertrösten uns aufs nächste Jahr, das nach zwei klimatisch ungünstigen Bienen- bzw. Honigjahren hoffentlich günstiger ausfallen mag. Doch ist uns die Bestäubungsleistung unserer fleißigen Bienlein wichtiger als die Ernte … so schön und lecker diese auch ist!

Nun ohne viel weitere Worte zur Bildergalerie …

Honigschleuder-Erlebnistag Wildensorg-Rinnersteig 2014 (1)

Unsere Honigschleudergruppe in Wildensorg am RinnersteigEndlich genügend Platz am Rinnersteig für unseren Honigschleuder-Erlebnistag! Vormals im Nachbargrundstück in einem schrägen Zipfel leider etwas ungünstig gelegen, genießen nun unsere Bienenvölker und ihre Gäste Dank Familie Jungbauer den komfortablen Zustand inmitten einer blühenden Streuobstwiese – samt Panoramblick über Bamberg.

Reinhold sprüht Nelkenöl auf Jeannettes Hände zur Abwehr vor allzu zutraulichen BienenNachdem ihr unsere „Kleine Lola – große Hoffung“ (siehe „Auf der Wiese“ und „In der Honigstube“) und ihre Oma, Bienenpatin Gabi Loskarn, näher kennengelernt habt, folgen heute ein paar Fotos zu unseren weiteren Besucherinnen. Gekommen sind meine Schwester und Ehren-Bienenpatinnen Jeannette mit „gewonnenem“ Gast Biggi (aus unserem Preisrätsel „Connys Patenbeutengeheimnis“) sowie Ehren-Bienenpatin Jutta und unser Spontan-Gast Katharina, die wir am Vortag anlässlich des Aktionstags der Stadt Bamberg eingeladen hatten.

„Waah, brrr, huch …!“ Ein Geständnis

Jeannette hält ihre selbstgezogene Wabe in die HöheBiggi hält ihre selbst gezogene HonigwabeObgleich Jeannette und Jutta sozusagen „Wiederholungstäterinnen“ waren, fiel es ihnen auch dieses Mal nicht ganz leicht, herzhaft zwischen die Bienen zu greifen, um eine Honigwabe aus der Zarge heraus zu ziehen. An dieser Stelle mal ein großes Geständnis von uns, welches Sie von den meisten Imkern nicht zu hören bekommen:

Katharina zieht eine HonigwabeJJutta hält eine selbst gezogene Honigwabe in die Höhea, auch uns kostet es im Frühjahr etwas Nerven, wenn wir uns nach der langen Winterpause wieder an die wehrhaften Flugkünstler wagen. Die ersten Begegnungen gehen nie ganz ohne unwillkürliches Zurückzucken ab, setzt sich eine Biene auf die Haut oder fliegt sie uns ins Haar. „Waah, brrrr, huch, …“. Doch schnell gewöhnt man sich wieder an den Reiz und kann weiterhin so tun, als würde es einem üüüüüüü-ber-haupt! nichts ausmachen. Was im Laufe der Zeit sogar zur Wahrheit wird …

Deshalb – großen Applaus an unsere Gäste fürs Überwinden! Und hier die Beweisfotos …

Kleine Lola – große Hoffnung (Teil 2): In der Honigstube

Was Lola alles mag

Da guckst du, was?! Ich kann Etikettieren!Lolas strahlende Augen verraten, was sie gerne mag. (Und wer sie gleich sehen möchte, scrollt nach unten zur Bildergalerie). Zum Beispiel Bienenbilderbücher zusammen mit Katharina anschauen findet Lola richtig toll. Die beiden kennen sich erst seit wenigen Stunden, als sie die „Mutprobe“ am Bienenstandort in Wildensorg gemeistert haben (siehe Teil 1: Auf der Wiese). Das schweißt zusammen! Später kommt noch der Papa von Lola dazu. Er hat vor allem die ehrenvolle Aufgabe, seiner fünfjährigen Tochter beim Entdeckeln der soeben frisch geernteten Honigwaben zu helfen. Auch diese Aufgabe gefällt ihr sehr.

Doch hin und weg ist Lola vom Schleudern selbst. Kein anderer darf zunächst die Kurbel betätigen. Und was das Kind für eine Kraft hat – unglaublich! Zur Belohnung darf sie Honig naschen, so viel sie will. Und sie will! Später auch mit Joghurteis zusammen, was uns Erwachsene ebenfalls in lukullisches Schwelgen versetzt.

Was Lola nicht so gerne mag …

… ist das Zuhören, wenn die Erwachsenen sich mit Hilfe des Aromarades darüber einig werden, ob der Wildensorg-Rinnersteiger Honig nun eine feine oder eher mittlere Süße oder eine mittlere oder frische Säure aufweist, oder ob er eher nach Johannisbeeren oder Datteln schmeckt. Apropos schmecken: die Gaszpacho, mittlerweile traditionelles Mittagessen an den heißen Honigschleudertagen ist, war nicht so ihr Ding. Gut erzogen wie Lola offenbar ist, hat sie aber nicht rumgemeckert, sondern stillschweigend das Weißbrot verzehrt – und natürlich all das Obst, mit dem wir dezent zur Betonung der Wichtigkeit unserer Bestäuberinnen hinwiesen.

Was Lola gelernt hat

Lola kann nun: Honigwaben mit etwas Führung entdeckeln, Waben in die Honigschleuder geben (wenn jemand das Kind in die Höhe hebt), selbstständig die Kurbel der Schleuder bedienen, Honig abfüllen und astrein etikettieren!

Was wir Erwachsene gelernt haben

Sicher das gleiche wie Lola, und zusätzlich ein großes Staunen über die Wunder der Natur, das da heißt: Bienenfleiß und Jungimker-Kind. Sie haben uns wieder ein Stück weit Vertrauen in die (Bienen-)Zukunft geschenkt.

Danke, Lola! Danke, liebe Gäste! Danke, Bienen! Und – Danke, Reinhold, für deinen Imkereinsatz!

Bildergalerie: Lola verarbeitet Honig

Kleine Lola – große Hoffnung (Teil 1): Auf der Wiese

Lola weckt Hoffnungen

Wird sie’s, oder wird sie’s nicht?! Wir wissen nicht, ob das Samenkorn, das wir vor einer Woche legten, eines Tages aufgehen und Lola eine Imkerin wird. Sie ist „nur“ ein Kind von vielen, bei denen wir in den letzten beiden Jahren versuchten, die Liebe zur Biene zu wecken. Die nachfolgende Bildergalerie, die durch unseren letzten Honigschleuder-Erlebnistag entstanden ist, nährt unsere Hoffnung auf Imkernachwuchs wieder um ein Vielfaches. Diese Hoffnung möchten wir zum Abschluss unserer Honigschleudertage einmal mit allen teilen – weil’s einfach so schön ist!

Lola macht uns stolz

Lola hat alles, was eine Imkerin braucht. Sie ist furchtlos, geschickt, neugierig, zupackend, umsichtig, geduldig, genau beobachtend, verständig und – aber das ist nicht ganz so wichtig – ein kleines Schleckermäulchen.

Und sie macht uns alle stolz: auf ihre Oma (unsere Bienenpatin Gabriele Loskarn), die Lola einen ersten Kontakt mit den Bienen ermöglichte, auf die Eltern des fünfjährigen Mädels, die ihr eine naturverbundene Erziehung angedeihen lassen, auf den Kindergarten St. Elisabeth in Bamberg, der sie auf Waldpfaden mit der Umwelt vertraut macht, … und stolz sind wir auch auf unsere Honigschleudergruppe vom 27.07., die sich toll verhalten halt!

Keine unnötigen Aufreger a lá „Du-musst-keine-Angst-haben“ oder „Die-stechen-nur-einmal“-Sätze, die zumeist genau das Gegenteil auslösen. Und alle kümmerten sich unaufgeregt darum, dass sich Lola unter all den (bis auf Reinhold) völlig fremden Erwachsenen wohl fühlen konnte. Danke, Gabi, Jutta, Jeannette, Biggi und Katharina, dass ihr auch heute Geduld habt, wenn ich nun der kleinen Lola mit dieser Fotostory eine Vorzugsbehandlung angedeihen lasse und ihr eure Fotos daher erst etwas später zu sehen bekommt.

Lola lernt Imkern

 

Familientreffen statt Besuchermagnet: der Aktionstag am Michelsberg

Michelsberger Terassen mit InformationsständenEine Woche später haben wir sowohl die pralle Hitze als auch die kleine Enttäuschung verdaut. Denn der erhoffte Besucherandrang zum Aktionstag am „Tag der Umwelt“ der Stadt Bamberg auf dem idyllischen Michelsberg blieb leider so ziemlich aus. Doch das „Familientreffen“ mit all den anderen Aktiven, die unter dem diesjährigen Motto „Biologische Vielfalt der Stadtlandschaft Bamberg“ auf dem Terassengelände um Aufmerksamkeit für bedeutsame Natur- und Umweltanliegen warben, hatte auch sein Gutes.

Ralf Haupt am Informationsstand der Initiative "Bienen-leben-in-Bamberg.deSo konnten wir, die Privatinitiative „Bienen-leben-in-Bamberg.de“, dem Sozial- und Umweltreferenten Ralf Haupt, der im Gefolge von OB Andreas Starke den 25. Aktionstag (sägenderweise!) eröffnete, in aller Ruhe einen Blitzkurs in Sachen „Imkerei und Honigkunde“ angedeihen lassen. Was dieser hoch aufmerksam und interessiert nachfragend gerne annahm.Sägende Eröffnung mit Ralf Haupt, im Hintergrund Daniela Reinfelder

Im Gegenzug zu seiner Spende, die der Stadtrat spontan in die Kasse der „Bamberger Schulbiene“ für das Projekt „Bienen-InfoWabe“ versenkte (vielen Dank!), gab’s eine leckere Verkostung unseres  „Bamberger Lagenhonigs“ der Lagen „Villa Dessauer“ und „Buger Wiese“, die dem Feinschmecker offensichtlich mundeten.

Unsere Nachbarstände und Mitstreiter in Sachen „Natur und Umwelt“

Infostand des Landschaftspflegeverbandes Landkreis Bamberg mit Klaus WeidnerEine von weiteren Einzelunterweisungen in Sachen „Bienen, Honig und Imkerei“, wie wir sie sonst bei stärkerem Andrang in dieser Ausführlichkeit wohl kaum so individuell hätten bieten können. Auch war es sehr angenehm, mal in in aller Ruhe mit den Nachbarständlern plaudern zu können, beispielsweise dem Landschaftspflegeverband des Landkreises Bamberg (LPV).

Insektensammlung "Streuobstwiese" hinter Glas (von Klaus Weber)Der Geschäftsführer des LPV, Klaus Weber, hatte eine Besonderheit vorzuweisen, die natürlich unser starkes Interesse weckte: eine Sammlung von Insekten aus dem Lebensraum Streuobstwiese, dem Schwerpunkt seiner Standinformationen. Fein säuberlich aufgespickt und beschriftet fehlten auch Apis mellifera, Bombus terrestris und etliche Osmiaarten nicht.

Lakenzeichnung bei Change e. V. zur ArtenvielfaltEs blieb in der hochsommerlichen Mittagszeit genug Gelegenheit, das Konterfei unserer Schulbiene auf dem weißen Tuch von Change e. V. zu verewigen, die auf Bambergs Artenvielfalt aufmerksam machen will.

Tja, auch Schulbienen sind eine eigene Art und fühlen sich pudelwohl unter anderem Fluggetier, wie zum Beispiel dem Uhu. Die Vorlage zur Zeichnung auf dem Laken war denn auch ein echter, nämlich der von der Greifvogelschau, die uns gegenüber ihren Auftritt unter den SCHATTIGEN (Neid!) Lindenbäumen hatte.

Wer zu spät kommt … hat manchmal auch Glück!

Uhu im Profil aus der Greifvogelschau (Greifvogelpflegestation Stettfeld)Als die ersten Gewittertropfen fielen, bauten wir unseren mit (zu) reichlich Informationsmaterial versehenen Stand gegen 15 Uhr wieder ab. Nicht jedoch ohne einer letzten Besucherin, die sich sehr für bienenfreundliche Imkerei interessierte, eine Einladung zum morgigen Honigschleudertag des 27.7. mitzugeben. Sie hatte den Film „More than Honey“ gesehen und wollte nun von uns wissen, wie WIR denn unsere Bienen hielten.

Katharina hält Honigwabe hochWenngleich es nur wenige Besucher waren – DIESE letzte Besucherin wog unsere kleine Enttäuschung wieder auf. Denn Katharina stellte sich tatsächlich pünklich um 10 Uhr am Tempelchen in Wildensorg ein – im kommenden Bericht von unserem letzten Honigschleudertag der Saison könnt ihr sie entdecken! So bleibt als …

Fazit: Hochwertige Informationsausstellung von und für Fachpublikum in attraktiver Lage mit nach oben offenem Besucherpotenzial.

Baunacher Igel und Bienen vertragen sich!

Bienenfigur als Geschenk an die SchulbieneDass sich Bienen und Igel sehr gut vertragen, das wissen wir bereits seit Bezug des Sternwarten-Standorts. Nun hat es auch die Kita St. Oswald in Baunach bewiesen.

Gruppenbild der Igel- und Bienengruppe Kita St. Oswald BaunachDort erwartete uns am 22.07.204 die „Bienengruppe“ und die „Igelgruppe“ zu einer Schulbienenstunde. Initiiert und finanziell ermöglicht hat es unsere Bienenpatin Sabine Saam, die selbst einmal als kleines Mädchen in der Igelgruppe bei Irene Landgraf zuhause war.

Bienenpatin Sabine Saam mit Maskottchen SaBieneAuch, wenn wir als Schulimker aus Kapazitätsgründen tatsächlich nur Schulen, speziell in Bamberg, besuchen wollen, so machten wir für unsere Bienenpatin, die in Baunach lebt und in Bamberg arbeitet, gerne eine Ausnahme. Sabine Saam wiederum stellte ihr Sitzungsgeld, welches ihr als ehrenamtliche Baunacher CSU-Stadträtin zustand, zur Verfügung, mit dem alle Kosten gedeckt und sogar noch eine Spende für die Arbeit der Initiative „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ drin war. Ganz zu schweigen von ihrem Hol- und Bringservice von Bamberg nach Baunach und zurück. Vielen Dank!

Und jetzt das Kinderlied! Summ, summ, summ …Das methodisch-didaktische Programm, welches wir für die 25 Vorschulkinder im Alter von 5-6 Jahren für eine Stunde zusammengestellt hatten, lautete:Reinhold zeigt Kindern eine Mittelwandwabe aus der Lehrbienenbeute

  1. Singen mit Bewegung: „Summ, summ, summ … Bienchen summ herum“
  2. Wie sieht eine Biene aus? Die drei Bienenwesen (Arbeiterin, Drohen, Königin) erklärt anhand einer Zeichnung und eines Buches
  3. Was essen Bienen? Erläutert an einem Blumenstrauß und mit Hilfe unserer Plüsch-Schulbiene
  4. Wo wohnen Bienen? Gezeigt an der Lehrbienenbeute (die Sabine Saam mit ihrem Beitrag als Bienenpatin 2013 finanziert hatte)
  5. Wie entsteht Honig? Fühlen und Beschnuppern einer gegossenen Mittelwandwabe (Wachswabe) und einer frischen, von Bienen ausgebauten und mit Honig befüllten und verdeckelten Wabe aus unserem Lagenstandort „Buger Wiese“. Zudem erhielten alle ein kleines Wachswabenstückchen zum Mitnehmen
  6. Wie schmeckt Honig? Honigprobe für alle

Reinhold zeigt Kindern eine Mittelwandwabe aus der Lehrbienenbeute

 

Die Schulbiene liest vorZum Schluss gab’s leihweise für jeden das Bilderbuch „Ich habe einen Freund, der ist Imker“ von Ralf Butschkow, aus dem die Schulbiene ein paar Zeilen vorlas sowie ein Zeichenblatt zum Ausmalen für später.

Fragen der Kinder und Erzieherinnen

Reinhold zeigt etwas in einem BuchTrotz der doch recht kurzen Zeit und des umfangreichen Programms blieb genug Zeit, einige Fragen zu beantworten:

„Wie machen Bienen Wachs?“ Reinhold erklärte es anhand des schön illustrierten Bilderbuches von Fischer-Nagel „Im Bienenstock“.

Kinder und Erzieherin kosten Honig„Was ist der Unterschied zwischen hellem Blütenhonig und dunklem Waldhonig?“ Trotz unserer Warnung, „das wollt ihr nicht wirklich wissen“ verrieten wir die nicht ganz appetitlichen Details natürlich doch.

„Warum haben Bienen einen Stachel?“ Das frage ich mich auch 😉 Ne, im Ernst – weil sie ihr Volk vor Räuber verteidigen müssen.

Bienen in Baunach willkommen!

Sitzkreis aufstellenIrene Landgraf und ihrem Team danken wir herzlich für das blitzschnelle Herrichten des Raumes für unsere Zwecke und für ihre Gastfreundschaft!

Bienen-Dekoration in der Kita St. Oswald, BaunachBeeindruckt hat uns gauch die liebevolle Ausstattung besonders der Bienengruppe – überall, wohin wir schauten, wurde die Biene ins Licht gerückt – und das ganz bestimmt nicht erst seit der Ankündigung unseres Besuches!

Ein Bienlein bekamen wir denn auch als Abschiedsgeschenk mit (Foto siehe ganz oben) – herzlichen Dank!

Wildbienenhotel in der Kita St. Oswald, BaunachWir sind uns sicher: in Baunach sind Bienen aller Art immer willkommen – ob Honigbiene, Wildbiene, Sabine oder SaBiene (unser Maskottchen)!

Möge es überall auf der Welt so sein!

(Mindestens aber an Regnitz, Main, Baunach und Lauter …)