Das Rheinland und Nordrhein-Westfalen zu Gast im Bamberger Bienengarten

Der Bamberger Bienengarten im Erba-Park, dem ehemaligen Landesgartenschaugelände von 2012, war Anlaufstation einer sechstägigen Tour nach Bamberg Stadt und Landkreis, die 20 „Mitglieder“ eines ehemaligen Gartenbauvereins der Firma Bayer unternahmen. Am Vormittag war man schon bei Getrud Leumer in der Bio-Gärtnerei MUSSÄROL, um sich von Frauke Gabriel führen zu lassen. Am Nachmittag konnte die Gruppe eben jenes Schau-Kräuterbeet bewundern, welches 2017 von Frauke gepflanzt worden war. Und es ist das Beet, welches die mörderische Hitze noch am besten weggesteckt hat!

Angereist war man auf dem Wasserweg mit der „Stadt Bamberg“, auf dem Rückweg der Hafenrundfahrt und bequem aussteigend am wenige Meter zur Bienen-InfoWabe hin gelegenen Schiffsanlegesteg. Doch vorher besuchten wir erst den Lehrbienenstand am Fünferlessteg.

Rundgang durch den Bienengarten

Nach einem kurzen Rundgang zu den weiteren Stationen „Wildbienen“ (Nisthilfe, Infohotel, Blühwiese, letztere erkennbar leidend unter dem derzeitigen Wassermangel), den zwei Rosenrondellen mit Lavendeleinfassung, Schau-Staudenbeet 1 und 2 und Koelreuteria paniculata, also den beiden Blaseneschen, durfte erst einmal im Schatten auf der (fast schon verdorrten) Kleewiese Platz genommen werden.

Tja, im August hat (nicht nur) Bamberg sehr unter dem ausbleibenden Regen zu leiden und erlebte am 10.08. mit 31,8° C einen der heißesten Tage des Jahres. Daher war auch der zur Kostprobe ausgeteilte Bamberger Lagenhonig des Lagenstandortes Schiffbauplatz sehr flüssig und eher trink- denn essbar. Trotzdem schien er allen zu munden, was uns natürlich freute.

Pflanzenporträts

Vorab erzählten wir etwas über unsere Initiative und den Bienengarten sowie einzeln hervorgehobene Pflanzen, z. B. den Edel-Gamander (Teucrium chamaedrys) als buxbaumersetzende Beeteinfassung, das Heiligenkraut (Santolina rosmarinifolia, auch: Olivenkraut) zum Wachbleiben im Gottesdienst, die Blaseneschen als neue Klimabaumkandidatinnen und willkommene Bienentrachtquelle im Juli, den Lavendel als robuster und beliebter Gartenbewohner.

Natürlich gab es ein wenig über das Bienenleben zu erfahren, außerdem über die zu erzielende hohe Qualität unseres Bamberger Lagenhonigs und wie wir dies durch ein konsequentes Wabenmanagement über eines eigenen Wachskreislaufs erreichen. Dass das Ur-Produkt preislich viel höher zu bewerten sein müsste, als es der Verbraucher in Deutschland gewohnheitsmäßig honoriert und den Vergleich mit Mannuka-Honig nicht zu scheuen braucht, wurde bei dieser Gelegenheit betont.

Ungeplante Abschlussführung

Nach drei Stunden schlossen wir mit der Möglichkeit, unseren Honig als Mitbringsel zu erstehen und brachen gemeinsam auf, um zu Fuß in die Stadt und zum reservierten Abendessen in der Brasserie zurückzugelangen. Denn die geplante Rückfahrt mit dem Ausflugsschiff musste vor dem tragischen Hintergrund eines vermissten Badenden, der heute leider tot aus der Regnitz gefischt wurde, ausfallen. Die „Christl“ hing in der Schleuse fest, um die Sucharbeit der Wasserwacht nicht zu behindern.

Trotz dieses nicht so schönen Vorfalls hoffen wir natürlich sehr, dass der Gruppe unser Bamberg in guter Erinnerung bleiben wird, wozu dieser Tagebucheintrag beitragen soll. Wir würden uns freuen, wenn sich die einen oder anderen animiert fühlten, wieder einmal bei uns vorbeizuschauen. Vielleicht hat sich die Maskentragerei dann eingespielt oder aber sogar erledigt, was natürlich zu wünschen wäre. So oder so … es war sehr nett, Sie alle kennengelernt zu haben und … bleiben Sie gesund!

Fotogalerie

„bienenfreundlich“ nun auch im Duden aufgeführt

Duden Wörterbuch, Eintrag "bienenfreundlich"Ab der neuen Duden-Ausgabe ist dort das Wort „bienenfreundlich“ zu finden. Klar, das Wort gab’s sicherlich schon länger und in seinen zwei Bestandteilen ist es nun wirklich nicht wirklich neu. Doch sein Eingang in das berühmte Nachschlagewerk zur deutschen Rechtschreibung gleicht einer Adelung. Denn das, was dort Eingang findet, gibt es „wirklich“ – oder doch zu 99,999%. Ob es auch im Duden einen Scherzartikel wie die „Steinlaus“ wie im Brockhaus gibt, entzieht sich meiner Kenntnis.

Viel wichtiger scheint uns, dass das Wort nicht nur existiert, sondern auch gelebt wird. Ein wenig Hilfe zur Selbsthilfe finden Sie auf unserer ständigen Seite „Wie helfen?“.

 

So jung und schon so viel Pfeffer! Die Jungfern-Ernte im Welterbe-Garten Bamberg

In der Kopfnote pfeffrig-scharf mit dem fruchtigen Geschmack nach Beeren, Lakritze und Rosinen und mittlerer Säure im Abgang und einem (zugegeben viel zu) trockenem Mundgefühl – so unsere Beschreibung der Jungfern-Ernte aus der neuen Lage „Welterbe-Garten“ unserer Bamberger Lagenhonige. Wow!

Mischung überzeugt und begeistert

Um diesen zugegeben etwas sehr rassen Honig zu besänftigen, mischten wir ihn mit dem Honig aus dem Lagenstandort Weide. Dieser hatte im Gegensatz zum Standort in der Heiliggrabstraße 43 eine  – für unseren Geschmack – zu betonte, fast puderzuckerartige Süße bei relativ hohem Wassergehalt. Was übrigens kein Wunder ist, da das Weidenvolk leider geschwärmt war und daher nur „jungen“ Honig enthielt.

Aber auch das Volk aus der Gärtnerstadt stammte ursprünglich von einem Schwarmvolk, und doch lag sein Messgehalt um optimale runde 4% niedriger. Es ist nun mal ein Unterschied, ob der Nektar aus überwiegend Blumenblüten oder Nutzpflanzenblüten besteht. Und heuer fehlte durch die Trockenheit auch der sonst übliche hohe Lindenanteil, den der Weidenhonig sonst aufweist. Eine Mischung aus beiden, zumal beide Ernten unter 10 Kilo betrugen, drängte sich nachgerade auf – und findet unsere absolute Begeisterung!

Der Welterbe-Garten

Die Nutzpflanzen des neu angelegten Welterbe-Gartens der gleichnamigen Transition-Gruppe bestehen aus einer Mischkultur. Angelegt war der Garten ursprünglich in Art eines Allmende-Gartens, auch Commens-Garten, unter der Federführung von Albert Fresz (ihr erinnert euch?!).Bamberger Lagenhonig, Lage "Welterbe-Garten"

Das Mischkultursystem eines solidarischen urbanen Gartenbaus funktioniert nach den Grundprinzipien der Commons- (deutsch: Allmendebewegung) nach Gertrud Frank. Inzwischen hat sich dieser Aspekt etwas relativiert, da sich die Rahmenbedingungen nicht als geeignet erwiesen haben. Doch den Pflanzen ist das wurscht, und auch unseren Bienen.

Definitives Ende der Honigernte-Saison 2020

An sich hatten wir heuer noch gar nicht mit einer Ernte gerechnet, doch 7 Kilo durften wir durch das fleißige Sammeln des auf 9 Wabengassen angewachsenen Volkes ernten. Mit dieser (ausnahmsweise ohne Gäste stattgefundenen) Ernte a, 05.08.2020 endete für heuer unsere Honigschleudersaison, die qualitativ hochwertige Honige mit vielen interessanten Geschmacksnoten erbrachte. Nicht viel in der Menge – das ist auch nicht unser Ansinnen –, doch sehr, sehr lecker bei fast ausschließlich geringem Wassergehalt, also haltbar „ohne Ende“.

„DANKE, Bienen!“

Falls ihr das Produkt einmal testen möchtet, so bietet sich zu unserem Transition-Gruppentreffen der „Bienenfreu(n)de“ am 18.08. um 18 Uhr eine prima Gelegenheit! Einfach am Tor der Heiliggrabstraße 43 klingeln und zu unserem Stammtisch kommen! In der ersten Stunde führen wir durch den Garten, zeigen unsere Bienen, denen ihr dabei gleich mal herzlich „Danke!“ sagen könnt, und werden ihren Honig verkosten. Ab ca. 19 Uhr heißt es dann wie an jedem 3. Dienstag im Monat: Sich-Kennenlernen, Schwofen und Fachsimpeln … bei Snacks und guter Laune!

Unsere Bienenfreunde VomFASS Bamberg neu am Obstmarkt

Schildmontage am neuen Standort "VomFASS Bamberg" am Obstmarkt 8Wir gratulieren unseren langjährigen Bienenunterstützerinnen und -freundinnen „VomFass Bamberg“ zu ihrer Neueröffnung am Obstmarkt 8, Catharina Beyer und Silvia Müllerund wünschen den beiden und ihrem Team den selben tollen Erfolg wie bereits schon in der Langen Straße!

Catharina Beyer, Mit-Geschäftsführerin im VomFASS BambergHobbyköche, Genießer und alle, die auf der Suche nach einem Geschenk sind, werden in der Langen Straße fündig. Wir bieten aromatische Essige, feinste Speiseöle, verführerische Liköre, erlesene Edelbrände und Grappe, Cognac, Calvados, Whisky sowie Weine aus Deutschland und Europa in bester Qualität.

Logo "Vom Fass" BambergSo zu lesen auf den Webseiten des Powerfrauenteams, dem auch einige sehr freundliche Herren angehören, die kompetent beraten – natürlich auch in der Filiale im Ertl-Zentrum.
Übrigens … es werden auch Produkte aus bzw. mit Honig geführt. Und wer an Unverträglichkeiten leidet, wird sehr gut beraten und muss keine Angst vor Fehlinformationen haben. Alles, was die beiden tun, hat Hand und Fuß, so unsere eigene Erfahrung.Bienenfreundin Silvia Müller, Vom Fass Bamberg

Herzlich Willkommen in unserer Nachbarschaft!

Rezension zu Bellmann: „Welches Insekt ist das?“

Cover zu Bellmann: Welches Insekt ist das? Kosmos[Werbung] Wer Bienen zu seinen erklärten Lieblingen zählt, interessiert sich über kurz oder lang auch für ihre Verwandten und „Pflanzenmitbewerbern“. Die Insektenwelt Europas erschließt seit vielen Jahren der promovierte Bio- und Zoologe, Heiko Bellmann, (nicht nur) für den Kosmos-Verlag. Der in 3. Auflage neu erschienene Naturführer „Welches Insekt ist das?“ wartet mit über 200 bildschönen Fotos von 400 Insektenarten auf, sehr übersichtlich mit je vier Arten auf je einer Doppelseite. Die Fotos sind z. T. mit Beschriftungen zu besonderen Erkennungsmerkmalen ergänzt. Weitere Detailaufnahmen wie beispielsweise von Kopf, Augen oder dem Leuchtorgan der Glühwürmchen lassen staunen. Beschrieben werden das Vorkommen der jeweiligen Art und in Stichworten Prägnantes zur Larve.

Hübsche Burschen, gefährliche Damen

Außerdem sind die augenfälligsten Unterscheidungsmerkmale von Männlein und Weiblein jeder Art im Vergleich abgebildet. Wie viele sicher wissen, sind die Burschen im Tierreich ja häufig viel hübscher, die Weibchen hingegen meist eher unscheinbar, dafür „gefährlicher“. Denken wir an die stechfreudigen Schnaken. Sucht man diesen Begriff allerdings im Register, welches den deutschen sowie den wisssenschaftlichen Namen im Alphabet ineinander ordnet, dann wird man, hm, tja, erst einmal nicht fündig.

Da wäre es schon gut, zu wissen, dass es sich hierbei um einen Vertreter der Zweiflügler handelt und kann sodann näheres zu den verschiedenen Schnakenarten (z. B. Holz-, Kohl-, Schneeschnake oder gemeine Stechmücke etc.) im grau gekennzeichneten Hauptteil erhalten.

Ordnung im System

Der handliche Führer ist nämlich mittels bunter Balken nach einem Farbcode in Ordnungen (zoologische Rangstufen) sortiert, die die Unterarten von z. B. Libellen, Käfer, Hautflügler oder Schmetterlinge etc. zusammenfasst. 31 dieser Ordnungen gibt es, wobei diese auf lediglich 9 Farben aufgeteilt werden. Klingt kompliziert, doch erschließt sich das durchaus, wenn man das Bestimmungsbuch erst mal in Händen hält. Ehrlich gesagt … der Insektenkosmos ist ja wohl wirklich das Komplizierteste in der Welt der Tiere, von den Virenstrukturen mal abgesehen … ne, ich will jetzt mal nicht schon wieder auf Corona hinaus 😉

Ziel und Zweck

Also keine Bange – Verwirrung ist nicht Ziel des Buches, sondern bestimmt das Gegenteil davon. Daher erfasst es auch nicht die vollständige Insektenwelt, das wäre denn doch zu viel des Guten. So wurden Arten, die ohnehin nur Spezialisten bestimmen können, weitgehend außen vor gelassen. Kriterium der Auswahl war es auch, dass sich das gefundene Insekt gut nach Fotos bestimmen lässt.

Es ist tatsächlich sehr unterhaltsam, sich einfach nur die Fotos anzusehen, die außergewöhnlich gut gelungen bzw. ausgewählt sind. Und das erste, wenige Seiten lange Kapitel zu Körperbau und Entwicklung ist wikipediaähnlich für Laien geschrieben und gut verständlich. Wer mehr wissen möchte, kann sich (nicht nur diesen) zugehörigen Erklärfilm im Internet ansehen.

Praxiseinsatz

Für den Praxiseinsatz ist es ohnehin ratsam, sich zunächst mit den Merkmalen der Insektenordnungen vertraut zu machen. Die dafür formulierten Beschreibungen, die dem Hauptteil vorangehen, sind kurz und bündig, daher sehr gut verständlich und mit je einem Foto einer Beispielart versehen. Eine Strichzeichnung des entsprechenden Beispiel-Insektenkörpers hilft durch seine aufs Wesentliche reduzierte Veranschaulichung zu einer allerersten Bestimmung. Wer also ein wenig Konzentration auf diesen Zeichencode verwendet, kommt am weitesten.

Diese Zeichnungen sind nämlich auch den im Hauptteil beschriebenen Porträts beigefügt. Im praktischen Einsatz sah das auf der grünen Wiese bei mir also folgendermaßen aus:

Ich erblicke ein Insekt, merke mir seine Grundform von oben gesehen (z. B. länglicher Körper, lange Fühler, keine abgestreckten Flügel sichtbar, zwei kurze Arme und Haxen), blättere in Art eines Daumenkinos durch die Seiten und stoppe im farbcodierten Kapitel bei der optisch entsprechenden Art.

Danach heißt es, sich auf gut Glück „durchzuzappen“, bis eines der supertollen Fotos auf das Fundobjekt passt. Bei mir war es die (grün codierte) Heuschrecke (ab S. 42), im Besonderen der „Nachtigall-Grashüpfer“. Oder vielleicht doch der „Braune Grashüpfer“? Die etwas schwierig zu erkennenden Unterschiede sind zwar ausführlich beschrieben, doch würde ich dazu das Pendant benötigen.

Egal – interessant fand ich den Hinweis, dass der Gesang jenes Nachtigall-Grashüpfers – so er es denn ist – ein „kurzer Schmettervers“ wäre (daher wohl der Name), der „zur typischen Geräuschkulisse einer sommerlichen Trockenwiese gehört“. Nun, auf eben so einer lag ich schließlich, insofern dürfte er es doch gewesen sein. Und nun lausche ich intensiver hinein in den Sommer und verblüffe meine Begleitung, indem ich trocken konstatiere: „Ah, die Kuckucks-Heuschrecke ruft!“

Das Haar in der Suppe, oder: Kritik zum Schluss

Ach ja, um zum Schluss zu kommen … im mehrfach gefältelten Umschlagteil findet sich in einer dadurch herausgestellten Beschreibung die Honigbiene wieder, mit Fotos des Entwicklungsstadien der Larve. Zur dort vorgefundenen Seitenangabe geblättert lese ich (mit Imkeraugen!) die knappe Beschreibung und finde natürlich prompt ein „Haar in der Suppe“. Dort nämlich steht u. a.:

„Im Frühjahr entstehen Drohnen, die männlichen Bienen, deren einzige Aufgabe in der Befruchtung der gleichzeitig schlüpfenden neuen Königin besteht.“

Nun ja, die Drohnen schlüpfen natürlich bereits vorher und auch laufend, so dass sich streng genommen ein „gemeinsamer Zeitpunkt“ nur im Sinne eines längeren Zeitraums ergibt. Außerdem begatten die Drohnen eines selben Volkes niemals ihre eigene Königin, sondern sammeln sich an Drohnenplätzen, um Königinnen anderer Völker zu beglücken. Doch wer über Bienen schreibt, muss schon sehr viel mehr Platz haben, als es in diesem Bestimmungsbuch möglich ist, die Knappheit lässt nicht allzu viel Raum für Spitzfindigkeiten – es sei denn, sie dienen der Beschreibung der jeweiligen Art, da wird das Buch doch sehr viel mehr ausführlich. Und das ist gut so, denn das ist ja sein Ziel: Zu bestimmen, nicht übermäßig zu belehren.

Empfehlung

Also, ich kann den neuen Insektenführer guten Gewissens empfehlen, und je mehr wir unsere Augen für diese unfassbar großartige und vielfältige Welt erfahren, desto mehr werden wir sie achten und hoffentlich auch pfleglich behandeln! Oder wie wir von der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de immer so schön sagen: „Denn was man kennt, schützt man.“
Zeit, den Naturführer zur Insektenwelt näher kennenzulernen! Kaufen!


Welches Insekt ist das? Kosmos-Naturführer. Über 450 Insekten Europas. Extra: Mit Kosmos-Erklärfilmen zur einfacherne Bestimmung / Heiko Bellmann. Stutttgart : Kosmos. 2020. ISBN 978-3-440-16447-1


Rezensionsexemplar für unsere Imker-Bibliothek.

„Honig verarbeiten“ zum Juli-Treffen Transition-Gruppe „Bienenfreu(n)de“

Transition-Gast beim HonigverarbeitenVor Ort und parallel als Livestream fand das vergangene Transition-Treffen der „Bienenfreu(n)de“ statt. Nach dem Entdeckeln der Waben wurden sie mit Hilfe unseres Gastes Karina in einer Trommel geschleudert und in einen großen Honigtopf abgefüllt. Von dort wird normalerweise der goldene Ertrag direkt ins Glas abgefüllt und etikettiert. Da unser Besuch allerdings etwas früher gehen musste, hatten wir Letzteres nur in der Theorie erörtert. Naschen aber durfte Karina natürlich trotzdem!

Transition-Gast online sieht zu beim HonigverarbeitenFür unseren Online-Gast Thomas war es via der Plattform Jitsi ein recht bequemes Zusehen vom Wohnzimmer aus. Allerdings hat er es schon ein klein bisschen bereut, nicht live dabei gewesen zu sein. Denn was natürlich fehlte, war der Duft! Daher durfte Karina auch einmal kurz die Maske abnehmen, was sogleich fotografisch festgehalten wurde. Denn mal wieder ein begeistertes Lächeln einzufangen, das tut uns allen doch ganz gut.

Nächstes Mal am 3. Dienstag im Monat, also am 18.08., geht es um die Dachbegrünung. Wir treffen uns dazu ab 18 Uhr an der Bienen-InfoWabe – in echt!

„Wie kommt der Honig ins Glas?“ fürs BUND-Bamberg-Sommerprogramm

Die erste Gruppe hat es schon super gemacht, nun war die zweite Gruppe dran. Diesmal verzichteten wir aufs Vor- oder Selberlesen, denn ein 11-jähriger und ein 5-jähriger … nun ja. Da klafft ja die Lesekompetenz ein wenig weit auseinander. Doch die Doppelseite mit den imkerlichen Gerätschaften nahmen wir zum Anlass, uns mit diesen Objekten etwas näher zu befassen. So rieten wir von der dort abgebildeten Gänsefeder ab, die beim Abkehren nicht hygienischen Anforderungen entspricht.

Außerdem betrachteten wir eingehender eine wild ausgebaute Wabe im Vergleich zu den von Imkern mittels eingelöteter Mittelwandwabe vorkonfektionierte Wabe. Auch diese Gruppe, Teilnehmende aus dem Sommerprogramm des BUND Naturschutz Bamberg, durfte sodann das Gewicht einer vollen Honigwabe schätzen, bevor diese zum Entdeckeln auf das bereit gestellte Geschirr landete.

Ob von links unten nach oben oder von oben nach unten, ob von rechts nach links … egal, alle durften ihren „Entdeckelungsstil“ und die für sie passende Gabel herausfinden. Felix, der Jüngste, stellte sich fast so gut an wie der doppelt so alte Torben.

Allerdings konnte Manuel natürlich nicht so ohne weiteres die schweren Waben zur Trommel tragen. Aber er unterstützte Katja und Torben, indem er den umgedrehten Boxendeckel als Tropfschutz hielt.Honig verarbeiten mit der Bamberger Schulbiene

Und Manuel konnte auch nicht ganz so leicht über die Trommel sehen wie die anderen, sehr wohl jedoch kräftig kurbeln, um die Schleuder in Fahrt zu bringen. Da legte er sich richtig ins Zeug! Die erwachsenen Begleiterinnen, Luzia und Nadja, hatten da praktisch nichts mehr zu tun, die drei Kinder hatten den Schleuderraum super im Griff!

Bald schon prasselte der Honig aus den Waben an die Trommelwand und sammelte sich am Boden an. Der Quetschhahn wurde geöffnet, die Probiergläslein und Löffelchen bereit gehalten, und dann – hmmmmm! Die Win-win-Situation von gepflegten, gemütlichen Bienenwohnungen und Krankenpflege im Tausch mit übrigen Honig ist einmal mehr gelungen. Dem vorhergehend darf natürlich die Tauschsituation Nektar gegen Bestäubung nicht vergessen werden. Das Geben und Nehmen ins Gleichgewicht bringend ist für alle Erdbewohner/innen das Ziel, das wir nicht aus den Augen verlieren wollen.

Honig verarbeiten mit der Bamberger Schulbiene

Und schon waren die eineinhalb Stunden vorbei, die Königinnen im gleichnamigen „Wimmelbuch“ (siehe auch unsere Rezension) gefunden, das Probiergläschen und das Büchlein für die Eltern eingesteckt … hat Spaß gemacht mit euch!

Die Bamberger Schulbiene zum BUND-Bamberg-Sommerprogramm

Der BUND Naturschutz in Bayern e. V., Regionalgruppe Bamberg, lud zum diesjährigen Sommerprogramm ein. Unter der Federführung von Luzia Krauß, die dort ihr freiwilliges soziales Jahr ableistet, besuchten uns 9 Kinder zwischen 5 und 11 Jahren zum Programmpunkt „Wie kommt der Honig ins Glas?“. Um den coronabedingten Umständen gerecht zu werden teilten wir die Gruppe auf zwei Termine auf. Der erste fand am 20.07. in den Räumen des Obstmarkts statt.

Um erst einmal zu verstehen, wie  die Bienen leben und der Honig in die Waben kommt, gab es eine kurze Einführung. Dabei betrachteten bzw. lasen wir im Büchlein „Ich hab einen Freund, der ist Imker“ und reichen eine gefüllte Honigwabe herum. Angelika Schmidt, die Mitbetreuerin, hatte das Gewicht recht gut geschätzt – es lag bei über 2,3 Kilo!

Nach dem gründlichen Händewaschen ging es auch schon los mit dem Entdeckeln der Waben. Alle durften sich daran versuchen und wechselten sich dabei ab.

Wichtig war, sich nicht mit den spitzen Zinken der Entdeckelungsgabeln zu verletzten, wenn die dünne Wachsschicht abgenommen wird. Außerdem sollte das Wabenwerk nicht zu sehr zu Schaden kommen, damit die Bienen später nicht so viel Mühe mit dem Wiederausbau haben. Es sollen auch keine Buckel entstehen, wenn die Königin ihre Brut darin ablegt, sonst reißen die dicht beieinander hängenden Waben leicht auf, wenn der Imker bzw. die Imkerin diese zum Kontrollieren entnehmen muss.

Honig verarbeiten mit der Bamberger Schulbiene

Die Honigwaben besitzen eine gefüllte Vorder- und eine Rückseite, die natürlich beide entdeckelt werden müssen. Clara hatte den Bogen schnell raus, wie man diese am geschicktesten über dem Entdeckelungsgeschirr wendet, um keine Tropfen auf den Boden zu bringen – nämlich mit überkreuzten Armen.

Nachdem zwei Waben entdeckelt waren, wurden sie unter Zuhilfenahme eines umgedrehten Boxendeckels tropffrei zur Honigschleuder getragen. Dort angekommen, bugsierten die Kinder die schwere, süße Pracht in die Trommel und in die am Boden befindlichen Lochvierecke hinein. Felix hatte es da natürlich ein wenig schwerer, er reichte gerade mal an den Rand der Trommel, stellte sich aber dennoch sehr geschickt an und konnte mit den beiden Paulinas gut mithalten.

Dann ging’s los mit dem Schleudern. Erst vorsichtiges, langsames Anschleudern, dann wenden, dann nochmals schleudern, und nach dem nächsten wenden durfte „speedy“ gemacht werden. Alle durften außerdem für einen Moment die Masken abnehmen, um den herrlichen Duft einzuatmen, der von der Trommel heraus strömte!

Sobald genug Honig am Trommelboden angekommen war, wurde der Quetschhahn des Honigtopfes geöffnet. Außerdem durften alle eine kleine Kostprobe des frischen Honigs genießen. Zum Ende hatten auch alle die Königinnen gefunden, die auf den Wimmelbildern half, die Zeit zu überbrücken bei jenen, die gerade nichts zu tun hatten.

Nach eineinhalb Stunden waren alle Fragen um den Honig beantwortet. Um die Eltern lukullisch ein wenig daran teilhaben zu lassen, bekamen alle ein Probiergläschen mit nach Hause. Und ein kleines Büchlein über die Wunderwelt der Bienen, denen wir diesen schönen Tag zu verdanken hatten!

Vorschau Bienenfreu(n)de-Stammtisch 21. Juli zum Thema „Honig verarbeiten“

HonigschleudernDi., 21.07.20    Gruppentreffen „Bienenfreu(n)de“ Transition Bamberg

Wann und Was genau?
18.00 – 19.00 Uhr | Thema:
Honig verarbeiten

Reinhold und Ilona zeigen, wie es funktioniert und lassen alle selbst Hand anlegen. Vor Ort eingeschränkte Teilnehmeranzahl und parallel als Livestream. Erlebnisreich! Lustmachend aufs nächste Honigschleuderjahr!
19.00 – 20.00 Uhr
Schwofen, Fachsimpeln, Sich-Kennenlernen bei Snacks und guter Laune.
Wer? Willkommen sind alle, die ein Interesse an (Wild-)Bienen und ihren Lebensraum, an Honig und an Imkerei haben.
Wo?
Das JULI-Treffen findet am Obstmarkt 10 nach Anmeldung (max. 4 Teilnehmende) sowie parallel als Livestream statt!
Online: Ein Passwort ist nicht notwendig. Klinkt euch ein unter https://meet.jit.si/bienenfreunde-stammtisch. Bitte vorab den Browser Chrome installieren, da funktionieren Ton und Bild am besten. Für Mobilgeräte die App Jitsi Meet
Anmeldung?  Für persönliche Teilnahme vor Ort bis 21.07.2020, Weitere Informationen unter transition-bamberg.de/bienenfreunde.

Vierte Bienenpatenrunde für Felicitas Prenzel 2020/2022

Felicitas Prenzel Felicitas Prenzel mit EricNur wenige sind so lange dabei, wie Felicitas Prenzel. Wir stellten Fee, die seit 2013 Unterstützerin unserer Initiative ist und dies mit einer Bienenpatenschaft „DeLuxe“ bekräftigte und uns seither treu blieb, wieder einmal ein paar Fragen. Denn gerade auch, wenn man so weit auseinander wohnt wie unsere Bienenpatin – Bamberg / York –, so ist es uns ein Anliegen, im Kontakt zu bleiben und übereinander wieder etwas mehr zu erfahren.

Fragen zur 4. Runde „Bienenpatenschaft

1. Was ist dein größter Antrieb, unsere Bieneninitiative auch weiterhin zu unterstützen?

Für mich ist und war es immer schon eine Herzensangelegenheit und seit der Lektüre des Buches von Maja Lunde „Die Geschichte der Bienen“ finde ich es noch wichtiger.
Zudem war ich von Anfang an dabei, für mich ist das eine Verbindung fürs Leben.

2. Was, glaubst du, bräuchte deine Region am meisten von uns?

Ihr seid ja zu weit weg ☺, aber im Alten Land wird inzwischen einiges für die Bienen getan – gerade die Tage habe ich ein Schreiben bekommen, wie ich mich an Blühwiesen beteiligen kann. Das finde ich klasse, es gibt auch tolle Imker, Blühstreifen, viele Insektenhotels und so geht es auch hier voran.

3. Was wünschst du dir von deinen unmittelbaren Nachbar(inne)n in Sachen Insektenleben?

Bei uns gibt es leider einige Gärten des Grauens – alles schick oder schier wie es im Alten Land heißt, aber kahl und somit ist einfach keine Nahrung für Insekten und Bienen zu finden. Ich bin oft der Versuchung ausgesetzt, einfach eine Wildblumenmischung auf dem Weg zu „verlieren“.

Generell finde ich, dass sich das Schönheitsideal in Bezug auf Gärten ändern muss. Ordentlich ist nicht schön – Unordnung, wilde Kräuter, Vielfalt – das ist es, was wirklich schön ist. In meinem kleinen Garten halte ich es so.

Schönmalve (Abutilon-Hybride)Schönmalve (Abutilon-Hybride)4. Wenn du eine Wild- oder Honigbiene wärst … welche Blüte würdest du dir als Leibspeise aussuchen?

Ich würde die Schönmalve wählen. Gerade dieses Jahr habe ich ein Exemplar im Garten, welches mit über 180 cm Höhe einfach nur ein Schmuckstück ist.

5. Wenn du fliegen könntest – wohin würdest du jetzt sofort hinsurren?

Nach Bali – mein Töchterchen besuchen ☺.

6. Wenn du Fühler wie eine Biene hättest, mit denen sich besonders gut riechen lässt – woran würdest du am liebsten mal intensiver schnuppern?

An allem was mit Vanille zu tun hat.

7. Und zum Schluss – welches Rezept, in dem man Honig verwendet, empfiehlst du uns?

Mein leckeres Bananenbrot – ich nehme allerdings Agavendicksaft, aber mit Honig wird es ganz genauso lecker.

BananenbrotVielleicht reichen wir Fees Rezept, das garantiert vegan ist, noch nach. Ansonsten könnt ihr auch selbst zu ihr Kontakt aufnehmen und noch viel mehr als dieses interessante Brot erhalten. Denn unter dem sinnigen Label Feegan bietet sie vegane Caterings, Kochkurse und Dinnerevents sowie eine Produktpalette im Online-Handel an. Dort könnt ihr auch mehr über ihr vielgestaltiges Leben und ihre Einstellung dazu erhalten.

Wir freuen uns wieder riesig, dass du uns nicht vergisst und all deine Bienenliebe auch ins Alte Land getragen hast! 🙂