Monatsbetrachtungen November 2024 zu Bienen und Imkerei

Übersicht

Phänologie und Bienen

Biene an weißer Herbstaster im Bamberger Bienengarten, Bienenweg 1Rückblickend betrachtet war der Oktober 2024 im Vergleich zum langjährigen Mittel in der ersten Hälfte nass und dann zunehmend trockener. Die Temperaturen waren insgesamt gesehen sehr mild. Hier wird der Trend sichtbar, dass der Sommer sich weiter in den Herbst verschiebt. Momentan tragen unsere Bienen noch vereinzelt Pollen ein. Beispielsweise blühen in den Gärten immer noch wunderschön die Astern.

Die im Verfahren Teilen und Behandeln (TuB) erstellten Jungvölker gehen jetzt Ende Oktober, Anfang November weitgehend aus der Brut. Der milde Spätherbst kann durch den Einfluss polarer Kaltluftmassen in der ersten Novemberhälfte allerdings ein schnelles Ende finden. Mit sinkenden Temperaturen bilden die Bienen dann eine Wintertraube und mit den ersten Nachtfrösten stellen die Königinnen die Eilage ein.

Restentmilbung

Varroamilbe (Varroa destructor), von untenMit der Hauptentmilbung der Altvölker im August und der Jungvölker im September wurde der Varroabefall in den Bienenstöcken möglichst stark reduziert und so die Aufzucht gesunder Winterbienen ermöglicht.

Die Restentmilbung bildet den Abschluss der Varroabehandlung im Spätherbst beziehungsweise Frühwinter. Ziel ist es, im Wintervolk die Anzahl der Varroamilben auf ein minimales Niveau zu bringen. Je geringer nämlich der Varroabefall beim Start der Völker im Frühjahr sein wird, umso später wird im Laufe des nächsten Jahres eine kritische Belastung mit Varroamilben erreicht.

Irrglaube ist die Auffassung, dass stark mit Milben befallene Völker sich mit der Restentmilbung noch „retten“ lassen. Hier haben die Varroamilben und die mit ihnen einhergehende Vireninfektionen bereits einen Schaden angerichtet. Solche Völker haben es schwierig, über den Winter zu kommen und vital bei ausreichender Volksstärke in den Frühling zu starten.

Träufelbehandlung

Die Restentmilbung erfolgt durch eine Oxalsäuredihydratlösung 3,5% mittels Träufelbehandlung. Deren Wirksamkeit ist wesentlich an zwei Voraussetzungen geknüpft: Erstens, das Bienenvolk soll brutfrei sein, und zweitens, das Bienenvolk soll eng sitzen.

Brutfreiheit

Völker Buger WiesenDie Oxalsäure wirkt nur bei direktem Kontakt auf die Varroamilbe. Sie dringt nicht in verdeckelte Brutzellen ein. Milben in den Zellen werden daher nicht erreicht, sondern nur diejenigen Milben, welche auf den Bienen sitzen. Folglich nutzt man zur Behandlung die brutfreie Zeit im Winter.

Die Besonderheit in diesem Jahr ist, dass wir bei mehreren Völkern eine Varroabehandlung mittels des Verfahrens Teilen und Behandeln (TuB) durchführten. Die dabei gebildeten Brutlinge gingen erst sehr spät Anfang bis Mitte September in Brut. Um ihre Überwinterungsstärke zu erreichen, sind daher diese Jungvölker bis Anfang November weiterhin am Brüten.

Die Regel ist, dass Königinnen während Kaltwetterperioden mit Nachtfrösten die Eilage einstellen. Die ersten Frostphasen bekommen wir in Bamberg (ca. 250 – 400 m ü. NHN) meist im November. Spätestens nach drei Wochen ist sodann jedes Bienlein geschlüpft – die Völker sind brutfrei. Für uns Imker ist das der Zeitpunkt, um nun genau das Thermometer beziehungsweise die Wetterprognosen zu beobachten.

Enger Bienensitz

Je kälter es ist, desto enger sitzen die Bienen in der Wintertraube und desto besser verteilen sie die geträufelte Oxalsäure untereinander. Deshalb warten wir zur Behandlung – Brutfreiheit vorausgesetzt (siehe oben) – einen Tag mit Temperaturen unter 0 °C ab. Meist ist dies im Dezember. Entsprechend werden wir in den nächsten Monatsbetrachtungen näher auf die Behandlung eingehen.

Achtung: Nur 1 x behandeln

Für das Träufelverfahren gilt unbedingt, folgenden Merksatz zu beachten: „Zweimal ist einmal zu viel“. Denn eine zweite Behandlung schwächt die Völker zu sehr.

Oxalsäure sublimieren/verdampfen

Seit September 2023 ist nun auch in Deutschland das Sublimieren (Feststoff, hier ein Pulver, wird zu Dampf) von Oxalsäure zugelassen. Umgangssprachlich spricht man vom „Verdampfen“ (Flüssigkeit wird zu Dampf) on Oxalsäure.

Inhaber der Zulassung ist die Firma Andermatt BioVet GmbH. Die Arzeneimittelbezeichnung lautet Varroxal 0.71 g/g Bienenstock-Pulver für Honigbienen. Zulassungsdokumente können beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in dessen Arzneimittel-Informationssystem eingesehen werden.

Damit die Behandlung optimal wirkt, wird der brutfreie Zustand des Bienenvolkes vorausgesetzt, genauso wie bei der Träufelbehandlung. Die Vorteile der Sublimierung sind, dass sie von den Bienen sehr gut vertragen wird und dass bereits bei herbstlichen Temperaturen um die 10 °C behandelt werden kann. Aufgrund der guten Verträglichkeit der Behandlung kann sie, falls notwendig, auch wiederholt werden.

Eminent wichtig beim Verdampfen von Oxalsäure ist der Anwenderschutz. Bitte unbedingt einen geeigneten Atemschutz tragen!

Mäusegitter

MäusegitterSofern noch nicht Ende Oktober geschehen, ist spätestens jetzt der Zeitpunkt, die Mäusegitter an den Völkern anzubringen. Falls das Flugloch zum Schutz vor Räuberei oder Wespen eingeengt ist, wird es zuerst gänzlich geöffnet.

Mäusegitter

Bewährt haben sich Gitter mit einer Maschenweite von 8 mm. Im Handel werden auch Gitter mit einer Maschenweite von 6,3 mm angeboten. Damit geht man auf Nummer sicher, dass keine Spitzmäuse in die Bienenstöcke eindringen können. Die Bienen haben allerdings einige Mühe, durch diese engen Maschen hindurch zu krabbeln. Außerdem bleiben die Pollenhöschen daran hängen. Darum bevorzugen wir die größere Maschenbreite und hatten bislang auch das Glück, dass unsere hiesigen Spitzmäuse in der „Genussregion Bamberg“ offenbar eine kräftigere Bauchmitte besitzen 😉.

Termine


Logo BLIB-Imkerkurs für AnfängerNovember/Dezember 2024 (auf Zuruf)
Imkerkurs für Anfänger,
12. Modul „Oxalsäurebehandlung“

3 Wochen nach Kälteeinbruch (=Brutfreiheit) bei ca. 0 °C.  Wir benachrichtigen entsprechend.

 


Logo eurobee08.11.2024 bis 10.11.2024
eurobee, Messe Friedrichshafen

 

 

 


Logo FKBB e. V.16.11.2024, Mitgliederversammlung FKBB e. V.
Wann? Sa., 16.11.24 | 18.00 – 20.00 Uhr
Wo?
Leiterraum der DPSG in St. Josef, Amalienstraße 10, 96047 Bamberg (Hain)
Für wen? 
Mitglieder des Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V. und Gäste sind herzlich willkommen

Alles weitere dazu siehe unter Aktivitäten und Termine.

Projekt „Bodenneuverlegung“ in der Bienen-InfoWabe

Nach fast 10 Jahren muss überraschend der Fußboden in der Bienen-InfoWabe neu verlegt werden. An einigen Stellen trat ein Pilz auf, der sich aus verschiedenen Gründen einschleichen konnte. Das Kostenangebot liegt bei 3.500 Euro für die 42 qm. Darin enthalten sind nun auch Wandleisten, die wir bisher nicht hatten.

Wir hoffen auf Spenden, um auch im nächsten Jahr wieder Schulbienenunterricht anbieten zu können. Jeder Beitrag ist willkommen. Eine Zuwendungsbescheinigung kann ausgestellt werden, wenn auf der Überweisung Name und Adresse angegeben sind. Oder ihr mailt uns diese einfach.

Kontoinhaber: FKBB e. V.
Sparkasse Bamberg
Kontonummer 303521827
IBAN: DE74 7705 0000 0303 5218 27
Verwendungszweck: Bienen-InfoWabe

Allen im Voraus herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!

Herbstarbeiten im Bienengarten 2024

Zwar ist die Bienensaison vorrüber, doch die Herbstarbeiten halten uns weiterhin beschäftigt. Im Bienengarten ist allerhand zu tun. Die Witterung ist angenehm, so dass wir gut mit allem voran kamen. Heuer hatten wir außerdem tatkräftige Hilfe von unserem FKBB-Mitglied Marie Pailer. Nachfolgend ein kleiner Ausschnitt von den etwas umfangreicheren Arbeiten.

Botanische Pflanzschilder aus dem Bamberger Bienengarten werden geputztBotanische Pflanzschilder aus dem Bamberger Bienengarten im WinterlagerBotanische Pflanzschilder ins Winterlager

Jeden Herbst werden über 140 botanische Pflanzschilder und rund 20 Infotafeln gereinigt und eingeholt, damit der Winter ihnen nichts anhaben kann. Heuer hatte ich glücklicherweise Hilfe durch Marie, so dass das an einem Tag erledigt war.

Wildbienenhotel und Nisthilfen streichen

Nach vier Jahren galt es erneut, das Wildbienenhotel zu streichen. Das erledigte ich in zwei Etappen. Im September wurde das grüne Innere und die Türe gestrichen sowie die beiden Infotafeln erneuert. Jetzt kamen die orangen Außenseiten dran.

Doch auch die kleinen Wildbienennisthilfen an Gartenhäuschen erhielten einen neuen Anstrich und endlich einen Hasendraht zum Schutz vor Vögel.

Sinnespfad reparieren und Stelen schützen

Nach bereits zwei Jahren musste bereits schon eine umgebrochene Zwischenstrebe im Sinnespfad ersetzt werden. Okay, es kommt viel Gießwasser dran, denn die duftenden Wegbegleiter brauchen das nun mal. Doch wieso brach dann nur die eine und nicht alle sieben? Seltsam.

Als ich die daran angedockte Holzplatte hoch hob, war klar, warum. Von oben nicht zu erkennen, hatte sich auf der Unterseite ein weißer Pilz breit gemacht und die Strebe angemorscht. Da hält keine Schraube mehr. Doch jetzt ist alles wieder safe.

Nachdem ich schon mal am Pfad dran war, bekamen auch die sechs Stelen einen Regenschutz aus Dachpappe-Ziegeln angeschraubt, die wir noch vom Bau der Bienen-InfoWabe aufgehoben hatten.

Hecke scheren

Zu Dritt rückten wir abwechselnd der Ligusterhecke auf den heuer regenverwöhnten und dadurch hoch geschossenen Pelz. Eine Arbeit, die an sich nicht zu unseren Pflichten gehört. Doch nehmen wir der Stadt die Pflege ab, denn dann wird es so, wie wir es uns wünschen: Kräftig im Wuchs und in der Blüte, damit die Bienen reichlich Nahrung haben.

Herbstarbeiten im Bamberger Bienengarten

Laub rechen

Der Nussbaum warf zwar keine Nüsse mehr ab, denn dafür hatte der Frost im Frühjahr schon gesorgt. Doch Laub ist noch genügend da. Auch hier half Marie wieder kräftig mit und wird sogar den Restabwurf für heuer noch übernehmen, Vielen Dank an dieser Stelle! Ohne dich wären wir nicht ganz so gut herum gekommen mit allem!

Und wer jetzt meint, wir könnten doch das Laub in die Beete geben … ne, das ist nicht ratsam. Die ätherischen Öle des Nussbaums vergraulen Insekten, so dass das Bodenleben gestört werden würde.

Regenrinne säubern, Remblerrosenrückschnitt

Klar würde es romantisch aussehen, wäre die Bienen-InfoWabe mit Rosen überwuchert. Doch weder die Dachpappe noch die Module der PV-Anlage würden das begrüßen. Ohnehin ist genügend Laub in den 25 Meter langen Rinnen, das Reinhold mit seiner „eingebauten Leiter“ mühsam und geduldig zu entfernen hat.

Herbstarbeiten im Bamberger Bienengarten

Vorschau

Fast geschafft für heuer! Doch eine Sache bleibt uns noch. Der Fußboden in der Bienen-InfoWabe muss erneuert werden. Dazu später mehr.

[Aktualisiert: 30.01.2025]

Letzter BLIB-Stammtisch, doch Fortsetzung MonatsBeeTrachtungen

Seit knapp zwei Jahren initierten wir von der Initiative Bienen-leben-in-Bambergns jeden 2. Mittwoch im Monat einen Stammtisch, den wir jedoch ab November 2024 aus Zeitgründen einstellen. Schade, es hat Spaß mit euch gemacht! Doch Herausforderungen aller Art erwarten uns die nächsten Jahre, und dem gilt es, Rechnung zu tragen. Jedoch werden wir in loser Folge zu aktuellen Themen weiterhin MonatsBeeTrachtungen anbieten. Das heißt, gewisse Themen werden mit dem Fokus auf den laufenden Monat behandelt.

Geplant ist, weitere Kurzvorträge, beispielsweise zur Vespa velutina oder der Varroabehandlung anzubieten. Diese werden sich dann vor allem auf den laufenden Monat beziehen. Also nach dem Motto: „Was ist JETZT wichtig oder zu tun in dieser Angelegenheit.“

Wir danken allen, die mit uns an einem Tisch saßen und sich bei guter Laune selbst über schwierige Themen ausgetauscht haben. Reinhold hat sich jeden Monat gut vorbereitet, um seine Erkenntnisse weiterzugeben und zur Diskussion zu stellen. Ich selbst achtete darauf, dass sich alle Gehör verschaffen konnten und möglichst niemand zu kurz kam. Gemeinsam reflektierten wir nachdenklich die schwierigen Themen, doch aßen, tranken und lachten wir auch über alles Mögliche und schlossen uns gegenseitig ins Herz.

Bleiben wir in Verbindung, mindestens zwischen April und September, am 3. Sonntag im Monat, 14-17 Uhr, zur Sonntagsöffnung der Bienen-InfoWabe! Und zu all unseren weiteren Aktivitäten und Terminen.

Zu Gast beim Imkerverein „Bienenfreunde Zapfendorf“ (FKBB-Netzwerkexkursion)

13 Imker/innen trafen sich am 05.10. im Rahmen unserer FKBB-Netzwerkexkursion beim Imkerverein „Bienenfreunde Zapfendorf u. U.“ im Häuschen ihres Lehrbienenstands.

Nach einer kurzen Tour durch den Ort zu den angelegten Blühwiesen und den Bienenvölkern von Franz Spindler begrüßte uns die 1. Vorsitzende des hiesigen Imkervereins, Helene Goblirsch, und ihr Mann Helmut, der die leckeren Steaks und Bratwürste für uns grillte.

Von unseren Leuten waren dabei die FKBB-Beiräte Nikolaus Hofmann und Yaneth Klein, Bienenpate Freddie D. Williams und die Imkerkollegen Leo Weingärtner und Josef Schaumann.

Natürlich sprachen wir über den ein paar Stunden vorher gehörten Vortrag zur Asiatischen Hornisse in Ebelsbach (HEG). Doch so ernst ging es nicht die ganze Zeit zu. Ganz im Gegenteil war es ein entspanntes Plaudern und wir freuten uns, dass sich unsere beiden Imkervereine näher kennenlernten.

Mit unserem mitgebrachten ChamBamPus können sie auf das 10. Jubiläum anstoßen, welches bislang wohl noch nicht gebührend gefeiert wurde. Prost, Ihr Lieben, und vielen Dank für diesen schönen, harmonischen Abend bei euch!

Mi., 09.10.24 – MonatsBeeTrachtungen Oktober (mit LETZTEM Stammtisch)

Logo für alle Schwerpunktthemen (= Bienen, Honig, Imkerei, Natur) der Bienen-InfoWabeMi., 09.10.24 – MonatsBeeTrachtungen Oktober (mit LETZTEM Stammtisch)

Wann? Mi., 09.10.24 | ab 19 Uhr
Wo?  Neuer Ort! Weinstube Rückel, Habergasse 4, 96047 Bamberg
Für wen? Imker/innen und alle Interessierten, auch ohne Kenntnisse und Ambitionen, aber mit viel Liebe zu Bienen, Honig, Imkerei und Natur!
Was? Informative Vorschau zu aktuellen imkerlichen Arbeiten des laufenden Monats und phänologische Hinweise zu Blühtrachten. Mit Meinungsaustausch bei geselligem Beisammensein und Schwofen über unsere Lieblingsthemen.
Referenten? Reinhold Burger (Bienenwirtschaftsmeister u. -sachverständiger) und Ilona Munique (Imkerin)
Und sonst? Die sogenannten Monatsbetrachtungen sind Tradition lehrender Imker(inn)en, die ihre langjährigen Erfahrungen systematisch aufarbeiten und sich dabei „in die Karten schauen“ lassen.

Dankesabend für Wandelsäer:innen – regional, nachhaltig, inspirierend

Symbol Wandelsäer:erin (© Brot für die Welt)„Was ist ein/e Wandelsäer:in?“ Das haben wir uns erstaunt gefragt, als uns eine Einladung zu einem Dank- und Begegnungsabend für den 02.10.24 in den Stephanshof Bamberg erreichte.

Die Antwort: „Gemeinsam mit Brot für die Welt möchten wir, die Evangelische Kirche in Bamberg, Ihr Engagement für Nachhaltigkeit und Wandel in Bamberg würdigen und uns bei Ihnen bedanken.“

Wie von den Einladenden geplant, nutzten wir die Gelegenheit, um uns mit weiteren regionalen Akteuren der Nachhaltigkeit und des Wandels auszutauschen. Dies wurde durch kleine, aktivierende „Workshop“-Einlagen in der Art von Speeddating-Begegnungen und Impulsfragen gefördert.

Ein besonderes Highlight des Abends war der Auftritt des regional fest verankerten und bekannten Liedermachers und ehemaligen Pfarrers Wolfgang Buck, der uns musikalisch und mit humorvollen dialektischen Einlagen durch den Abend begleitete und der uns zum Nachdenken anregte.

Zwischendrin genossen wir ein aus regionalen Produkten liebevoll arrangiertes Dinnerbufett, das größtenteils sogar glutenfrei war. Der junge Caterer Alfred Preißler hatte es sich zur Aufgabe gemacht, ausschließlich Zutaten zu verwenden, die nachhaltig angebaut wurden, was beispielsweise bei Weizen oder Mais häufig nicht der Fall ist. [Speisekarte]

Bei der Auswahl der Lebensmittel spielten für Preißler außerdem der Einfluss auf Treibhausgase, Wasser- und Flächenverbrauch für die Landwirtschaft, die Vermeidung von Überfischung der Weltmeere und die Reduktion von Lebensmittelverschwendung eine große Rolle¹. Es ging also um den ökologischen Hand- und Fußabdruck² und wertschätzenden, weil nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen.

Am Ende des Abends erhielten wir interessante Einblicke in die Arbeit von Brot für die Welt durch Nino Nakhutsrishvili und natürlich den Segen durch Pfarrerin Anette Simojoki, die den Abend zusammen mit Walter Neunhoeffer und Team initiiert und organisiert hatte.

Wir fühlten uns gesehen, anerkannt, inspiriiert, gestärkt und – ja, auch motiviert, weiterhin mit Hilfe des Bienenthemas die Stadtökologiei zu bewahren und zu schützen, auch im Sinne einer sich gegenseitig unterstützenden Stadtgemeinschaft. Vielen Dank für diesen Abend!


¹ Nachhaltige und klimafreundliche Lebensmittel auf einen Blick. Barmer. Mit umfangreicher Literaturliste.

² Ernährung und Klimaschutz. Bundeszentrum für Ernährung.

Regionaltag bei REWE-Rudel: Hoher Besuch, Honiggenuss und ChamBamPus

Beim Aufbau vor dem REWE-Markt Rudel gab’s noch Regen, doch zunehmend wurde der Regionaltag sonniger. 16 Anbieter aus der Bamberger Region und zahlreiche Kauflustige erlebten einen anregenden Tag, der durch gleich drei Honoratioren – Landrat Johann Kalb, MdB Thomas Silberhorn und Bürgermeister Jonas Glüsenkamp – bereichert wurde.

Natürlich verkauften wir auch einige Gläser unseres Bamberger Lagenhonigs. Unsere langjährige Bienenpatin Anne Rudel hatte alle Register gezogen, um den Regionaltag, initiiert unter dem Label der Regionalkampagne GenussLa, für uns alle zu einem Erlebnis zu machen.

Weitere Besucher

Kinder konnten an unserem Stand herbstliche Wabendeko ausstechen und erhielten unser kleines „Wunderwelt-der-Bienen“-Büchlein. Wir freuten uns außerdem über den Besuch der Imkerkollegen Josef und Thomas und über unsere Bienenpaten Rita und Stefan.

Nachbarstände und Aussichten

Neben dem Stand von GenussLa mit Silke Michel und dem Stiftsladen u. a. mit Karin Hummel besuchten wir natürlich auch weitere Nachbarstandsbetreiber, zum Beispiel die Schuberts vom Naturgarten Stegaurach, Zimmers Obstgarten und die Imkerkollegen Stöcklein, die ebenfalls Honig verkauften.

Besonders intensiv tauschten wir uns mit unserem direkten Nebenmann, Gärtnermeister Andreas Emmerling, aus. Dieser war in seiner Funktion als Winzer vor Ort und offerierte seinen an der Kronacher Straße (Kontaktadresse: Kunigundenruhstraße 27-29) angebauten, hochwertigen ChamBamPus.

Das östlichste Anbaugebiet im Steigerwaldbereich … also, wenn das nicht eine interessante Story wert ist! Und schon befanden wir uns mitten in einem Interview fürs BlattGrün-Magazin. Wir werden ganz sicher noch den sympathischen Kontakt in die Nordflur-Gärtnerlandschaft vertiefen. Vielleicht haben wir auch endlich einen dauerhaften Platz für unsere Wachsschleuder gefunden, wer weiß?!

Premiere und Orga

Erstmals war unser neues Faltzelt im Außeneinsatz und schützte unseren Honig- und Informationsstand vor dem Morgenguss. Außerdem im Einsatz: drei von vier neu erworbenen Wasssersäcken, die zur Beschwerung dienten. Sie verhalfen dem Zelt locker über ein paar heftigere Winde hinweg und sorgten außerdem mit ihrer frischen orangen Farbe dafür, dass niemand die dünnen Zeltstangen übersehen konnte.

Rundum perfekt organisiert. Und das schließt die optimale Vorbereitung und die freundliche Betreuung von Anne REWE-Rudel mit Team inklusiv Kaffee und Leberkässemmel mit ein. Vielen Dank dafür, und mal sehen, ob es nächstes Jahr terminlich wieder so gut klappt!

Sa., 05.10.24 – FKBB-Netzwerkexkursion zum Imkerverein Zapfendorf

Logo FKBB e. V.Sa., 05.10.24 – FKBB-Netzwerkexkursion zum Imkerverein Zapfendorf

Wann? Sa., 05.10.24 | 17.00 – 19.00 Uhr
Was? Gemütliches Zusammensein und Austausch über Imkerliches und Bienen.
Wo? Lehrbienenstand in Verlängerung der Oberleiterbacher Straße, ca. 250m außerhalb von Zapfendorf; Anfahrt selbst organisieren. Es können Fahrgemeinschaften gebildet werden.
Anmeldung? FKBB e. V. oder IV Zapfendorf
Veranstalter? FKBB e. V. und IV Zapfendorf

Monatsbetrachtungen Oktober 2024 zu Bienen und Imkerei

Übersicht

Phänologie und Bienen

Hummel-und-Bienen-Stelldichein an PhaceliaIm Oktober blühen noch Spättrachten von Efeu und Springkrautgewächsen und als Gründüngung ausgebrachte Senfsaat, Ölrettich und Phacelia. Solche späten Nektar- und Pollenquellen werden in der Imkerschaft häufig als problematisch angesehen. Zu unrecht, wie ein Forschungsvorhaben des Instituts für Bienenkunde und Imkerei in Veitshöchheim (IBI) nachwies. Die Ergebnisse der Untersuchung „Auswirkung von Spättrachten auf die Ein- und Überwinterung von Bienenvölkern”¹ zeigen, dass späte Trachten nicht zwangsläufig zu einem Verhonigen des Brutnestes, zu einem Abarbeiten der Bienen durch Sammelflüge und zu Problemen bei der Über- und Auswinterung von Bienenvölkern führen. Bei gutem Trachtangebot im Herbst empfiehlt es sich allerdings, je nach Nektareintrag die Menge der Auffütterung entsprechend anzupassen.

Buger-Wiesen-Völker im WinterErfolgsfaktoren für die Überwinterung

Der Winterruhe können wir beruhigt entgegensehen, wenn unsere Völker …

  1. ausreichend stark sind,
  2. mit möglichst wenig Varroamilben belastet sind,
  3. mit genug Futter versorgt sind,
  4. von jungen Königinnen zusammengehalten („regiert”) werden und
  5. auf frischem Wabenwerk sitzen.

Mit der Spätsommerpflege im August und September legten wir bereits den Grundstein für eine gute Überwinterung und ein erfolgreiches kommendes Bienenjahr. Mit der Wabenhygiene im August sorgten wir für saubere Waben (Punkt 5), mit anschließender Varroabehandlung befreiten wir unsere Völker weitgehend vom Milbenbefall (Punkt 2) und mit der Einfütterung kümmerten wir uns um einen ausreichenden Futtervorrat (Punkt 3).

Die Arbeiten im Oktober widmen sich abschließend der Volksstärke mittels Auflösung und Vereinigung von Völkern (Punkt 1) und der Versorgung mit Jungköniginnen durch Umweiselung (Punkt 4). Falls erforderlich, wird bei den Jungvölkern noch fehlendes Winterfutter ergänzt (Punkt 3).

Auflösung und Vereinigung von Völkern

Völker benötigen zur sicheren Überwinterung mindestens 5.000 bis 6.000 Bienen. Je weniger Bienen ein Volk aufweist, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass das Volk den Winter nicht übersteht – natürlich abhängig von Kälte und Dauer der winterlichen Jahreszeit. Begutachtet man im Oktober und November ein Volk an einem kühlen Tag in den Morgenstunden, sollten 5 Wabengassen besetzt sein. Sind nur 4 Wabengassen belegt, ist die Überwinterung bereits mit einem Risiko behaftet. Bei 3 Wabengassen besteht bereits ein hohes Sterberisiko.

Jungvölker

Jungvölker werden bei uns auf einer Zarge geführt. Jeweils zwei Völker können daher durch Aufsetzen leicht miteinander vereinigt werden. Voraussetzung ist allerdings, dass beide als zu schwach beurteilte Völker gesund sind. Wie geht man vor? Zwei Möglichkeiten: Man kann einem der zwei Völker die Königin entnehmen und sie zur Umweiselung nutzen (siehe nächstes Kapitel). Die Variante ist, beiden Völkern jeweils die Königin zu belassen. In der Regel wird dann die Königin im aufgesetzten oberen Volk überleben. Die Vereinigung erfolgt ohne zwischengelegtes Absperrgitter und ohne Zeitungspapier. Beim Aufsetzen darauf achten, dass der Sitz der Bienen in den beiden Völkern in etwa in übereinanderliegenden Wabengassen liegt.

Altvölker

Zu schwach befundene, jedoch ansonsten gesunde Altvölker werden durch Vereinigung mit einem Jungvolk „aufgelöst“. Dazu baut man eine Rampe vor das Einflugloch des Jungvolkes auf, auf welche die Bienen des Altvolkes abgestoßen und abgekehrt werden. Als Rampe eignet sich gut der Innendeckel einer Beute. Die Bienen betteln sich in das Jungvolk ein. Die Königin wird von den Wächterbienen abgewehrt. Will man auf Nummer sicher gehen, kann man vorher die Königin aus dem Altvolk entnehmen oder man stellt ein Absperrgitter vor das Einflugloch des Jungvolkes.

Umweiselung von Völkern

Bienenkönigin inmitten ihres Hofstaates
Der Oktober und der November sind für eine Umweiselung gut geeignet. Auf der einen Seite pflegen die Völker zu dieser Jahreszeit meist keine offene Brut mehr. Andererseits sind die Jungköniginnen in der Regel bereits seit einigen Monaten in Eilage. Sie produzieren entsprechend in ausreichender Menge und Zusammensetzung Königinnenpheromone, was ihre Annahme in einem neuen Volk fördert. Also beste Voraussetzungen für einen Königinnentausch.

Je älter eine Königin ist, desto eher kann es vorkommen, dass ein Volk die alte Regentin durch Umweiselung ersetzen möchte. Im Oktober sind allerdings die Witterungsbedingungen in der Regel ungünstig für einen Hochzeitsflug. Ganz abgesehen davon, dass zu dieser Jahreszeit Drohnen in ausreichender Menge als Paarungspartner fehlen.

Aus diesen Gründen weiseln wir alte Königinnen mit Jungköniginnen um, die wir bei der Vereinigen von Jungvölkern gewinnen (siehe obiges Kapitel). Die alte Königin wird im Altvolk gesucht und entnommen. Die Jungkönigin wird direkt im Anschluss in einem Zusetzkäfig unter Futterteigverschluss in die Bienentraube zugehängt.

Termine


Di., 01.10.2024 – Honigstand am Regionaltag Bamberg

Wann? Di., 01.10.24, 10.00 – 18.00 Uhr Uhr
Was? Unser Stand mit Bamberger Lagenhonig zum Regionaltag und natürlich Informationen zu Bienen, Honig, Imkerei und Natur.
Wo? Parkplatz vor REWE-Rudel, Würzburger Straße 55, 96049 Bamberg

Alles weitere dazu siehe unter Aktivitäten und Termine.


Sa., 05.10.24 – FKBB-Netzwerkexkursion zum Imkerverein Zapfendorf

Wann? Sa., 05.10.24 | 17.00 – 19.00 Uhr
Was? Gemütliches Zusammensein und Austausch über Imkerliches und Bienen.
Wo?  Lehrbienenstand in Verlängerung der Oberleiterbacher Straße, ca. 250m außerhalb von Zapfendorf; Anfahrt selbst organisieren. Es können Fahrgemeinschaften gebildet werden.
Anmeldung? FKBB e. V. oder IV Zapfendorf

Alles weitere dazu siehe unter Aktivitäten und Termine.


Mi., 09.10.2024 – MonatsBeeTrachtungen Oktober (mit LETZTEM Stammtisch)

Wann? ab 19 Uhr
Wo? neuer Ort:  Weinstube Rückel, Habergasse 4, 96047 Bamberg

Alles weitere dazu siehe unter Aktivitäten und Termine.


¹Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, Institut für Bienenkunde und Imkerei (Hrsg.) (2022): Auswirkung von Spättrachten auf die Ein- und Überwinterung von Bienenvölkern (Späte Trachten). Endbericht zum Forschungsvorhaben. Projektlaufzeit: 01.09.2019 bis 30.04.2022.