Schluss mit Lustig: Amerikanische Faulbrut im Bamberger Osten

Amtsblatt – Rathaus-Journal (Collage) mit Meldung zur FaulbrutseucheSeit heute ist es amtlich im Rathaus-Journal und auf den Seiten der Stadt Bamberg nachzulesen sowie hier direkt als Karte (PDF) abrufbar. Weitere Sperrbezirke, die derzeit in Deutschland existieren, finden Sie über das TierSeuchenInformationsSystem TSIS*.

Dank der Pressemitteilung unseres Bamberger Veterinäramts unter der Leitung von Dr. Gabriele Beyer fühlte sich auch sofort der Abteilungsleiter für das Gartenwesen des Garten- und Friedhofsamtes der Stadt Bamberg, Michael Gerencser, zu einer direkten Nachfrage bei uns aufgefordert. Des Bienenfreundes (ihr kennt ihn von unserer Salweidenaktion her) Besorgnis: „Können Sie mir als Laien sagen, wie gefährlich die Situation ist und ob unsere Bienenstöcke in der Villa Dessauer, der Sternwarte und so weiter gefährdet sind?“

Noch nicht akut gefährdet, doch die Situation ist auch für unsere derzeit 10 Völker an 9 Standorten durchaus als prekär einzustufen, gleichwohll wir uns noch nicht innerhalb des frisch ausgerufenen Sperrgebiets befinden. NOCH nicht. Denn an der Bahnlinie hört die Zone auf. Dieses „Hindernis“ ist den Faulbrutsporen sicherlich wurscht, es wird durch Bienenflug ohne weiteres zu uns in die Mitte finden. Dazu ist allerdings zu sagen: fast jedes Volk dürfte Sporen unterschiedlichster Erreger beheimaten. Die Frage ist nur: Wann nehmen diese überhand?

Wie beim Menschen: Bienen leben nicht alleine!

Frei von Viren, Bakterien und Sporen sind wir alle nicht, wir könnten auch nicht lange überleben ohne sie. Auch Bienen leben nicht alleine, sondern beherrbergen eine gewisse Anzahl an „Mitbewohnern“, wie wir Menschen ja auch. Ob der uns längst eroberte Herpesvirus sich allerdings als Fieberbläschen bemerkbar macht, und ob wir Schnupfen bekommen oder nicht, ist unserem Immunsystem zu verdanken und dies wiederum den Umwelteinflüssen, der Ernährung etc.

Sonnenblume, Tomate … diese heile Welt bleibt uns nur mit Bienen!Je besser es also den Bienen geht, je weniger sie durch fehlende oder einseitige Tracht, durch Pflanzenschutzmittel oder Pestizide beeinträchtigt sind, je besser sie der Imker pflegt, je besser auch alle anderen Imker um ihn herum zur Gesunderhaltung der Bienen, z. B. durch rechtzeitige Einfütterung jetzt im Herbst fit halten, um z. B. Räuberei zu verhindern, desto weniger wachsen sich Krankheitserreger zur Bedrohung aus.

Wie bauen wir von Bienen-leben-in-Bamberg.de vor?

Wir versuchen, der Amerikanischen Faulbrut einen Schritt voraus zu sein. Beziehungsweise, ihr zu entfliehen. Aktuell betrifft es das Volk von Bienenpatin Carmen Dechant in der Hofstadt-Gärtnerei, im Gebiet Heiliggrab. Mit ihr gab es heute bereits ein Telefonat und unsere taffe Bienenfreundin hat sich tapfer auf die neue Situation eingestellt.

Was bleibt uns, falls die Bienen sterben? Bienenpatin Carmen Dechant küsst "ihr" HonigglasSobald das dortige Volk winterfest vorsorgt ist, also wohl bis kommenden Montag, wird es aus dem benachbarten Seuchen-Radius entfernt und bei Bienenpatin Anne Rudel im Berggebiet/Hohes Kreuz, also am REWE-Markt untergebracht. Vorher allerdings vergewissern wir uns natürlich gewissenhaft, ob auch wirklich noch kein akuter Befall mit Amerikanischer Faulbrut festzustellen ist.

Voraussichtlich versetzen werden wir auch das Volk der Villa Dessauer von Bienenpatin Dr. Regina Hanemann. Die Konsequenz hier allerdings wäre, dass wir den Unterricht der Bamberger Schulbiene für die Schüler/innen der umliegenden Schulen oder Horte nicht mehr dort abhalten können. Die Lehrbienenstandsbesuche könnten interimsweise im Frühjahr 2015 auf der Erba-Insel erfolgen. Das Volk dort werden wir vorerst nicht evakuieren, zumal wir es für die Bienen-InfoWaben-Eröffnung einfach nicht missen wollen. Ein Wagnis, das wir kompromissbereit eingehen.

Langfristig, und falls der Worstcase, das ganz Bamberg zum Sperrbezirk werden sollte, eintreffen sollte, stehen uns – neben (im schlimmsten Falle) Tötung der Völker, Umsetzung der erwachsenen Bienen (nur die Brut wird ja befallen) sowie damit verbunden Desinfektions- bzw. Reinigungsmaßnahmen bevor. Dazu gibt es eine spezielle Apparatur, das Bienen-Imker-Gesundheitsmobil BIG, das wir ausleihen würden, in Absprache mit den beiden Ortsimkervereinen. Dass dabei einiges an Kosten anfällt, die wir über Spenden versuchen, wieder hereinzuholen, sei gleich mal angekündigt

Was könnt ihr da draußen jetzt und grundsätzlich tun?

1. Sagt allen Imkern, die ihr kennt, was gerade vor sich geht!

Nicht alle Imker sind vielleicht gewarnt, zumal diejenigen nicht, die es bisher versäumt hatten, ihre Völker ordnungsgemäß im Veterinäramt anzumelden. Dass lässt sich aber rasch nachholen und muss auch unbedingt getan werden:

Veterinäramt
Stadt Bamberg
Lichtenhaidestraße 1
96052 Bamberg
Telefon : 0951 / 966520
Fax : 0951 / 96652-60
E-Mail via Kontaktformular

Imker im Sperrgebiet dürfen derzeit keine Völker aus dem Sperrgebiet herausnehmen, keine Waben mit anderen Imkern austauschen, keine Geräte („bewegliche Gegenstände“, also alles!) an andere Imker weitergeben und Wachs nur unter der Bezeichnung „Seuchenwachs“ an geeignete Wachsbetriebe abgeben. (Details bitte nachlesen im Amtsblatt)

2. Ausländische Honige meiden und Gläser spülen

Besonders Honige aus Nicht-EU-Ländern haben uns die Amerikanische Faulbrut eingebracht, beispielsweise beim Entsorgen nicht restlos entleerter Honiggläser in die Glastonnen. Bienen lassen sich vom Honiggeruch anlocken und bringen so die Sporen ins Volk.

Wenn ihr Gläser wegwerft, dann vorher in der Spülmaschine spülen.

3. Weiterhin alles tun, was unseren Bienen nützt und was sie schützt

Dazu findet ihr unter „Wie helfen?“ einige Tipps.

4. Hoffen und beten – genügt das?!

Wird's bienenmäßig in Bamberg zappenduster?Wir lassen den Kopf nicht hängen, ganz klar. Ist der Worstcase jedoch eingetroffen und wird ganz Bamberg zum Sperrbezirk, dann sieht es gerade für unsere Gärtnersleute und ihre Ware für die Zukunft schlecht aus. Ich will es ganz deutlich sagen, wo meine ganz persönlichen Ängste sind, die ich doch bisher recht gut unter Verschluss hielt. Denn wer will schon so etwas hören? Nun, heute sollt ihr genau hinsehen:

Was kommen wird: Noch weniger bis keine Bienen, unlustige Imker, die aufgrund hoher Verluste nicht mehr weitermachen wollen oder können, Jungimker, die verunsichert sind und sich lieber ein weniger unerquickliches Hobby suchen, … wer bestäubt dann eure fränkischen Gurken, Tomaten und Paprika, etc., auf die ihr alle mit Recht so stolz seid und die ihr auch weiterhin (günstig!) auf dem Grünen Markt und dem Bauernmarkt zu kaufen wünscht?

Solarbetriebene Wackelbiene mit SonnenblumenstraußBitte sage keiner, er wäre nicht gewarnt gewesen.
Doch erst, wenn der Kampf vor der eigenen Haustüre stattfindet, blicken wir auf. Und dann ist es meist zu spät für Verteidigungsmaßnahmen, Tür und Tor stehen schutzlos sperrangelweit offen. Ich schreib‘ das jetzt ausnahmsweise einmal sehr deutlich, denn obgleich ich positiv denke und mich bisher sehr, sehr beherrscht habe mit „Panikmache“, weiß auch ich, wann es an der Zeit ist, endgültig die rosa Brille der „Biene-Maja-Verharmlosung“ abzusetzen. Und die ist definitiv JETZT gekommen!

Unsere Privatinitiative gibt es nicht aus dem Grund purer Hobby-Lust und ein bisschen „Wir-sind-auf-eine-Sau,-die-durchs-Dorf-getrieben-wird,-aufgesprungen“, sondern SIE HATTE UND HAT DIE VERMEIDUNG EINES WORSTCASE FÜR BAMBERG ZUM ZIEL! Habt ihr das auch wirklich jetzt verstanden? Ich bete darum.

P. S.: Sagt all denjenigen Veganern, die Honigernte und -verzehr grundlegend ablehnen (Achtung: nicht alle tun dies, also keine Vorverurteilung!), sie könnten durchaus Teil eines Problems sein, dessen Komplexität sie auch nicht einmal ansatzweise erahnen, dazu fehlt den meisten schlicht der Einblick. Auch ich war einmal mehr als naiv in Sachen Bienen und Imkerei – das jetzt ganz unabhängig von jeglicher Ernährungsweise. Doch ohne Honig keine Imker. Ohne Imker keine Bienen. Ohne Bienen … ach was, ich werde mich jetzt nicht mehr wiederholen, sorry. Schluss jetzt, ich muss Bienen retten gehen …

________________

* TSIS: Dort den Button: „Liste weiter einschränken“ -> als Bundesland „Bayern“ wählen -> in „Kreis“ das Häkchen entnehmen ganz oben bei „Alle Kreise aus- oder abwählen“ -> Häkchen setzen auf „Bamberg, Stadt“ -> Aktualisieren-Button klicken

Voller Erfolg für den Tag der offenen Gärtnereien in Bamberg 2014

Der Stand der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de mit vielen GästenHofstadt-Gärtnerei am Tag der offenen Gärtnereien 2014Ein herrlich sonniger Herbsttag bescherte der Gärtnerstadt Bamberg am So., 28.09.2014 zahlreiche Gäste, die sich die Gelegenheit nicht entgehen ließen, den traditionsreichen Stadtteil – und Grund für den UNESCO-Weltkulturerbetitel – zu besichtigen. Weit offene Tore mit dahinter professionell und liebevoll gepflegten Gärtnereien fanden sie vor. Neben bunten und qualitativ hochwertigen Pflanzen kamen Kurzweil, Lukullisches und die Bildung ebenfalls nicht zu kurz.

Thomas Schmidt und Bamberger Schulbiene am Stand der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.deBienenpatin Camen Dechant und die Bamberger Schulbiene neben BienenpatenbeuteDie ausgezeichnete Werbung, federführend unter Thomas Schmidt (Regiomino), brachte Besucher aus dem ganzen Landkreis und darüber hinaus zum „Tag der offenen Gärtnereien 2014“ (PDF) in Bamberg. Wir berichten hier von unseren Gästen, die unsere Initiative „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ besuchen kamen – klein, groß, mit und ohne Vorbildung, bekannte und neue Gesicher … alle waren sie herzlich willkommen an unserem Stand bei Bienenpatin Carmen Dechant in ihrer Hofstadt-Gärtnerei.

Unser Mitmach-Stand

Gärnterstadt Bamberg, St. Otto im HintergrundGroße und kleine Gäste an unserem StandGanz hinten, vor der anheimelnden Grundstücksmauer und mit herrlichem Blick zur Ottokirche und zum schiefen Turm der Böhmer-Wiese bei Bienenpatin Sabine Gründler sowie zu den Nachbargärtnereien, von denen es ja leider nicht mehr allzu viele gibt, standen wir mit Hilfe unserer Paten-Lernbeute (finanziert von Bienenpatin Sabine Saam) Rede und Antwort und versuchten, vor allem den jüngeren Kinder an Majas und Willis Welt heranzuführen. Mindestens unsere Plüschbienen erfuhren dabei die allerhöchste Zuneigung!

Der Stand der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de mit Ilona Munique und Reinhold Burger nebst GästenImkerliches Fachsimpeln am Stand der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de mit Reinhold BurgerDie älteren Besucher informierten wir über Bienengesundheit wie -krankheiten und beantworteten nach dem Motto „Was machen die Bienen eigentlich im Winter?“ (Kuscheln) auch Fragen wie „Können Bienen schlafen?“ (Ja!) und wie man auch als Nicht-Imker/in diese kleinen, fleißigen Bestäuberinnen unterstützen kann (siehe „Wie helfen?“). Einigen war es sogar so ernst, dass sie sich von uns Tipps zu einem baldigen Start in die Imkerei holten.

Logo LVBIWir wiesen dabei auf die beiden Bamberger Imkervereine und die der Region hin, die im Landesverband Bayerischer Imker e. V. zusammengeschlossen sind. Da wir als Initiative keine Ausbildung anbieten, vermitteln wir dorthin sehr gerne. Natürlich kann man uns im Rahmen einer Bienenpatenschaft über die Schulter sehen und sogar selbst Hand mit anlegen. Doch das kann und will lediglich der unverbindliche Einstieg sein.

Am Stand der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de beantwortet Reinhold Burger die Fragen seiner GästeKleiner Gast malt ein Bienenbild aus – mit Rasen drauf!„Stimmt es, dass die Lebensleistung einer Biene bei einem Teelöffel Honig liegt?“ oder „Kann es tatsächlich sein, dass eine Biene 180 Flügelschläge in der Sekunde schafft?“, so die zuweilen recht speziellen Fragen. Damit wir die Geduld der Kinder, die uns ihre Zeichnungen oder Rätselergebnisse zeigen wollten, nicht überstrapazierten, betrieben wir Arbeitsteilung. Reinhold kümmerte sich um die Fachkollegen und um solche, die es noch werden wollten.

Ein Augenblick der Ruhe mit Carmen Dechant an unserem AktionstischMein alter ego, also das „andere Ich“, die „Bamberger Schulbiene“, lud vor allem die Kinder zum Rätseln, Basteln und Schmökern ein. Das Plätzchen wurde aber auch von den Erwachsenen gerne angenommen. Und mit Carmens Intonierung das „Biene-Maja-Lied“ gesungen. (Video folgt!) Doch zeitweise war der Gartentisch bis auf den letzten Platz besetzt. Dann wurde sich eben auf den Boden gesetzt, der wie immer blitzsauber war, da legen die Dechants Wert drauf!

Der Bastel-, Mal-, Rätsel- und Schmökertisch an unserem Stand war immer gut besuchtKleiner Gast malt Bienenbild – super schön!Nachdem jedes Fleckchen auf dem rund 4.444 qm großen Gärtnereigrundstück für Pflanzen genutzt wird, war es schon eine Anforderung, für uns ein Eckchen abzuzwacken, um dicht vor dem Bienenstock den Tag der offenen Gärtnereien mitzugestalten. Daher fingen wir auch ein wenig später als geplant an, denn die Bienen waren überaus aktiv bei diesen unverhofften Temperaturen. Wir mussten den Sicherheitsabstand erhöhen.

Das waren unsere Standbesucher

Ein heißer Herbsttag, viel geredet – jetzt wird erst mal was getrunken, Ilona![Fotos siehe unten in der Galerie!] Neben zahlreichen großen wie kleinen Gästen – etliche davon waren „Wiederholungstäter“ aus anderen Begegnungen mit der Schulbiene – freuten wir uns sehr darüber, dass wir 33,3% unserer Bienenpatinnen und -paten antrafen bzw. sie uns besuchen kamen. Uns tut’s leid, dass wir uns nicht allen so lange widmen konnten wie wir’s gerne gehabt hätten. Im Einzelnen „entschuldigen“ wir uns bei:

  1. Carmen Dechant (unsere Standort-„Agentin“)
  2. Felicitas Sauer (mit Veggie-Kostproben-Stand vertreten)
  3. Conny Kopp mit Dieter (im Rahmen seiner arg raren Bamberg-Wochenend-Stunden!)
  4. Annemarie „REWE“ Rudel (quasi in „doppelter Mission“)
  5. Gabriele Loskarn (gleich nach dem Kirchgang und in wunderschöner, selbstgeschneiderter „erneuerter“ Bamberger Tracht)
  6. Ina Kudlich mit Sonia Al-Kass (mit ihrem mobilen Espresso-Rad engagiert)
  7. Wiebke Burkhart (unsere 20. Patin, zur Abwechslung mal ein Wandertag in Bamberg)

Weitere bewährte Bienenfreunde wie Elke Puchtler (meine Co-Autorin dieses Weblogs) mit Thomas, die es sich nicht nehmen ließen, trotz bevorstehender Winterapfelernte in ihrem Kräuterspiralgarten im entfernten Stammbach eben kurz noch bei uns vorbeizuschauen. Jürgen Dicker, der der Schulbiene immer gerne beim Fliegen zusieht, zumal sie dafür sorgt, dass die Veggies auch künftig ihr Obst und Gemüse bekommen, mit Claudia Uzelino-Dicker. Ralf Böhmer, der Bruder unserer Bienenpatin Sabine Gründler, der an diesem Tag trotz eigener geöffneten Gärtnerei Böhmer kurz mal vorbei schaute, Catharina Beyer und Silvia Müller „Vom Fass, die kürzlich erst zum Honigschleuder-Erlebnistag bei uns weilten …

… langjährige Facebook-Freunde wie Cornelia Morgenroth, Sylvia Scheinost, Renate Irene Mahr, Anke Steinhäuser, Matthias (Metzger) Alt (vom Veggie-Stand), … die wir zum Teil erstmalig „in echt“ begrüßen durften! …

… Bamberger Stadträte wie Annemarie Rudel, You Xie, Peter Gack und Dieter Weinsheimer … andere sahen wir leider gar nicht oder nur von Ferne (ja, wir haben auch hinten Augen 😉 – na gut, es war auch ein wenig eng bei uns, kann man ja verstehen, das der eine oder die andere kurz vorm Ziel wieder umkehrte. Oder wer weiß, vielleicht hatten sie Berührungsängste? Immerhin stand hinter uns ein sehr aktiver Bienenpatenstock …

… Imkerkollegen waren natürlich auch dabei, beispielsweise Hans-Jürgen Lips mit Gattin Maria vom Bioland Schaf- und Ziegenhof in Wildensorg. Manche gaben sich nicht sofort als solche zu erkennen, doch aufgrund ihrer gezielten Fragen wurden sie von uns schnell entlarvt. Die Fachgespräche sind für uns eine echte Bereicherung, auch, wenn man mit der Wahl der Methoden vielleicht nicht immer (sofort) übereinstimmt. Reflektieren ist immer gut!

Unsere Standnachbar(inn)en

Leider nur kurz begrüßt, aber jede/r hatte ja auch genug zu tun:

  • die in Lichtenfels ausgebildete „Flechthexe“ Alina Gerischer
  • die am Vortag mit Backen und Kochen beschäftigte Veggie-Stand-Vertreterin Felicitas Sauer, die am stark umlagerten Stand mit ihrer Crew höchsten Einsatz zeigte
  • den wundervoll und unermüdlich aufspielenden Gitarristen und Trommler, von dem wir leider nur den Gabriel mit Namen kennen (sorry!) und die uns mit Improvisationsklängen erfreuten
  • die „Spinnerin“ Sandra, die mir erklärte, wie man einen Fake erkennt (am fehlenden Loch!), also ein Spinnrad, das nur Deko ist
  • und unsere wunderbaren Kaffeedamen aus dem Mokka makan mit ihrem Espresso-Rad, Bienenpatin Ina Kudlich und Sonia Al-Kass, die dafür sorgten, dass wir wach blieben

Die Liste ist sicher nicht vollständig. Sollte ich wen vergessen haben zu erwähnen, dann war’s keine Absicht! Und nun viel Vergnügen mit der Fotogalerie zum „Tag der offenen Gärtnereien 2014“ in Bamberg!

Bienenpate Daniel Schiller 2014/2016

Blick auf Bamberg vom Stephansberg aus„Sitze entspannt im gelbem T-Shirt mit schönem Blick auf Bamberg. Bis gleich!“ lautete die SMS unseres noch unbekannten Bienenpaten, Daniel Schiller, die uns zum richtigen Tisch in Bambergs aussichtsreichsten Bierkeller lotste.

Reinhold Burger, Ilona Munique und Daniel Schiller

Reinhold Burger, Ilona Munique und Daniel Schiller

Und ganz entspannt und unkompliziert ging es sogleich so richtig zur Sache. Ruck-zuck hatten wir drei Schulbienen-Aktivitäten für das kommende Frühjahr zu Papier gebracht – noch ehe wir das geplante Pateninterview begannen! Das nenne ich Prioritäten setzen!

Bienenpate Daniel Schiller

Bienenpate Daniel Schiller

Aufmerksam wurde der Lehrer aus der Graf-Stauffenberg-Wirtschaftsschule durch den Artikel im „Zebra“, in welchem die Personalzeitung der Stadt Bamberg die drei Bienenpatinnen Dr. Regina Hanemann, Ruth Vollmar und Annemarie Rudel interviewte.

„Ich hab’s noch nicht einmal richtig durchgelesen und gleich zum Hörer gegriffen, um Details über diese Möglichkeit der Bienenpatenschaft zu erfahren.“, grinst unser Bienenpatenanwärter breit. Tja, unkompliziert hat er’s sich’s vorgestellt, das mit der Bienenpatenschaft, doch so ganz einfach machten wir es ihm dann doch nicht.

Unterstützung auf Gegenseitigkeit

Bienenpateninterview Ilona Munique mit Daniel SchillerDer Grund: mittlerweile gibt es drei Möglichkeiten der zweckgebundenen Unterstützung: 1. die geplante „Bienen-InfoWabe“ auf der Erba-Insel, 2. Eine Beute (= Bienenwohnung) und 3. Klassenunterricht und Lehrbienenstandsbesuche für Schüler. (Nähere Info hier). Da wir fast schon die komplette Anzahl von Beuten haben, aber auch die Finanzierung der Bienen-InfoWabe (das ist aber noch geheim!) gesichert ist …

Nun, Daniel Schiller entschied sich schlussendlich für Letzteres, zumal wir über den Notstand der Imkerszunft berichtet hatten, welcher in Bayern bei einem Durchschnittsalter von 64 Jahren auf eine akute Unterversorgung mit den Bienenpflegern schließen lässt.

Nachdem wir also für die „Blaue Schule“ eine Betriebserkundung zum Imkershop „HEG“ in Eltmann, einen Unterricht zum Thema „Handelskalkulation“ und einen Projekttag zu einem Lehrbienenstand in groben Zügen festgezurrt hatten – also eine geniale Win-win-Situation! – wendeten wir uns dem Abendessen und dem Neupaten-Interview zu.

Die Bienenpaten-Motivation

„Ich kenne weder in meiner Verwandtschaft noch sonst jemanden in meinem Umfeld, der imkert.“, gesteht der gebürtige Bamberger, „Doch am Imkerpavillon der Landesgartenschau 2012 hätte ich gerne mehr über Bienen erfahren und etwas Konkretes für sie getan. Dort trug man mir an, selbst zu imkern, was mir nun doch ein wenig übereilt schien“. Die Fragen konnte er heute jedenfalls nachholen bzw. vertiefen. Nun hoffen wir, ihn nicht mit zu vielen Informationen verschreckt zu haben, doch als Sohn einer „Lehrerdynastie“ ist er sicher einiges gewohnt.

Ilona und Bernd besiegeln die Bienenpatenschaft mit Handschlag

Ilona Munique von Bienen-leben-in-Bamberg.de und Daniel Schiller besiegeln die Bienenpatenschaft mit Urkunde und Handschlag am 16.09.2014

Nachdem die Urkunde feierlich überreicht, mit Handschlag besiegelt und wir beim „Du“ gelandet waren – unter Imker und deren Unterstützer ist das so üblich! – befragten wir Daniel noch einmal näher zu seiner Motivation. „Ich möchte mein Geld gerne in der Region arbeiten sehen. Und nachdem ich mich bei Ursula Sowa, unserer Grünen-Stadträtin, noch einmal über euch erkundigt hatte, die meinte: „Absolut unterstützenswert!“ (Danke, Uschi!), war ich endgültig überzeugt, zumal ich immer schon Bienenpate werden wollte.“

Übereinstimmende Leidenschaften

„Ich habe keine Angst vor Bienen und Honig esse ich ebenfalls gerne. Ehrlich gesagt, ich dachte mir auch, dass eure Organisation eine gute Adresse für die Projekttage unserer Wirtschaftsschule sein könnte.“, meinte Daniel aufrichtig. Ja, sehen wir auch so!

Nach seinen weiteren Leidenschaften befragt – denn dass er ein Vollblutlehrer und zudem sportlich ambitioniert ist, ahnten wir bereits – fällt dem Mountainbiker, Jogger, Inlineskater und Fitnessstudio-Besucher das Reisen ein, bevorzugt Fern- und Bildungsreisen.

„Alle Kontinente sind mittlerweile besucht“, lacht Daniel, wobei ihm Australien mit am meisten beeindruckte. In Kürze steht auf besonderem Wunsch seiner Partnerin, die Krankenschwester am Klinikum ist, die USA an sowie Sri Lanka. Doch auch nach Schottland zieht es das Paar hin.

Und bleibt dann noch Zeit, darf ein Buch nicht fehlen. Was ich als „Bibliothekswesen“ natürlich gerne höre, ganz klar. Schnell werden Thriller-Titel ausgetauscht und Lesetipps gegeben. Doch leider ist es mittlerweile schon etwas dunkel und frisch auf unserer Freiluftterasse, das müssen wir wohl ein ander Mal noch gründlicher vertiefen. Wir haben ja jetzt zwei gemeinsame Patenjahre vor uns, und ein Ende dieser Freundschaften um die Biene herum ist eher nicht vorstellbar.

 Synergieeffekt als Lohn

Besuch des Bienenstandortes "Berggebiet/Sternwarte" mit neuem Bienenpaten Daniel SchillerNoch eine letzte Frage, bevor wir gemeinsam im schwindenden Tageslicht dem Volk hinter der Sternwarte einen Besuch abstatten wollen: „Was schätzt du im Leben als besonders wichtig ein?“ Schnell kommt die Antwort „Authentizität“. Ja, das ist zu spüren, dass hier ein nach Klarheit strebender Mensch sitzt, der mit sich im Einklang ist und seine Berufung, seine Rolle bewusst und konsequent angenommen hat.

Anzunehmen ist, dass wir und unsere Bienen von dieser Patenschaft um Daniel Schiller gegenseitig sehr profitieren werden. Genau diesen Synergieeffekt, den wir bisher bei allen unseren Patenschaften (bis auf winzige Ausnahmen) erleben, lieben wir. Er ist Lohn unser aller Zeit und Mühe, die wir miteinander in die kleinen Tierchen stecken, um gemeinsam das Ziel zu erreichen: eine gesunde Umwelt für Pflanze, Mensch und Tier, dingfest gemacht an der (Honig)Biene.

„Was machen die Bienen im Winter?“ am Tag der offenen Gärtnereien 2014

Bienenpatin Carmen Dechant an ihrer Bienenpatenbeute

Flyer zum Tag der offenen Gärtnereien in Bamberg 2014Anlass? Bamberger “Tag der offenen Gärtnereien”
Wo? Hofstadt-Gärtnerei Dechant, Heiliggrabstraße 37a, BAMBERG
Wann?
So., 28. September 2014 | 11 – 17 Uhr Die Hofstadt-Gärtnerei ist für Führungen und zum Anschauen bereits ab 10 Uhr geöffnet!
Was? Infos zum Anfassen und Mitmach-Rätsel für Groß und Klein über Bienen-Honig-Imkerei. Außerdem am Stand: die “Bamberger Schulbiene”. [Gesamtprogramm]
Kosten? Keine. Wir freuten uns jedoch über Spenden für das Projekt “Bamberger Schulbiene”

Bienenpate Jakob Janßen (in memoriam) 2014/2015

Andrea, Hund Stanley und Jörn Contag vor ihrer Bienenpatenbeute an der Weide„Über einen Bericht über die Journalistin [Anm.: … und Bienenpatin] Meike Winnemuth bin ich auf Ihre Homepage aufmerksam geworden. Mein Mann und ich möchten gerne eine Bienenpatenschaft für eine Beute übernehmen […] Eine ganz besondere Bitte ist für mich damit verbunden: mein Vater war bis zu seiner schweren Erkrankung passionierter und engagierter Imker in Ostfriesland. Vor 5 Jahren ist er verstorben, und es wäre schön, wenn die Patenschaft auf seinen Namen übertragen werden könnte. Ist das möglich? Wir halten Ihr Projekt für sehr unterstützenswert und würden uns über eine kurze Antwort mit einem möglichen Terminvorschlag sehr freuen.“

Diese außergewöhnliche Patenschaftsanfrage von Andrea Contag erhielten wir im Juli. Und selbstverständlich machten wir die Bienenpatenschaft zum Gedenken an unseren Imkerkollegen aus dem hohen Norden (bzw. im Himmel) möglich!

Ein ausgesuchter Standort

Übergabe der Patenurkunde für Jakob Janßen (in memoriam)

Überreichung der Bienenpatenurkunde für Jakob Janßen (in memoriam) an Andrea und Jörn Contag durch Ilona Munique von Bienen-leben-in-Bamberg.de am 05.08.2014

So trafen wir uns wenige Wochen später mit Herrn Janßens Tochter Andrea und Schwiegersohn Jörn sowie Familienhund Stanley am 05.08. zur Übergabe der Patenurkunde im Garten an der Weide.

Den Standort suchten wir für das Anliegen der Familie Contag ganz bewusst aus und entschieden uns aus zwei Gründen für diese Beute an der Weide. Zum einen hatte das Volk bisher noch keine Patenzueignung erhalten, obwohl es auf dem Grundstück von Bienenpatin Gabriele Loskarn steht. Denn Gabi hat ihren Patenbeitrag bekanntlich für Klassenbesuche der Bamberger Schulbiene bestimmt. Ein weiterer Grund war, dass wir das untrügliche Gefühl hatten, dass sich die Patenfamilien, also der uns unbekannte Jakob Janßen mit Nachfahren sowie die Familie Loskarn (Lola zählt hier ja mittlerweile dazu!) sehr gut verstehen müssten.

Leider konnte Gabi zum Treffen nicht anwesend sein, doch wir werden das sicherlich nachholen, denn das Patenschild will ja auch noch angebracht werden. Dass wir dabei ein gemeinsames Gebet sprechen werden, versteht sich von selbst. Sowohl die Familie Contag aus Wetzlar als auch Gabriele Loskarn sind praktizierende Christen, und auch meine Stoß- und Bittgebete gerade im Hinblick auf den Umgang mit unserer Schöpfung entbehren nicht der entsprechenden Glaubensgrundlage einer „Lutherischen“.

Die Bienenpatenschaft „Jakob Janßen in memoriam“ und seine Initiatoren

Bienenpate Jakob Janßen (in memoriam)

Bienenpate Jakob Janßen (in memoriam)

Andrea Contag beschreibt ihren Vater Jakob Janßen als einen in sich ruhenden Menschen, der seinen Entschluss, Imker zu werden, wohl lange und beinahe unbemerkt reifen ließ, dazu unzählige Fachbücher las und sondierende Gespräche mit Imkern führte. Doch sowie er mit 58 Jahren – durch Umstrukturierungen bei der Post, der er als Ausbilder angehörte – etwas früher als üblich in den Ruhestand ging, schaffte sich der Emdener drei Bienenvölker an, die er sodann leidenschaftlich hegte und pflegte.

Zunächst in seinem Schrebergarten aufgestellt, vermehrten sich die Völker rasch, so dass er sie in umliegende, teils verwilderte Grundstücke unterbrachte. Zum Ende hin pflegte Imker Jakob 13 Völker, die der Schwiegersohn, Jörn Contag, selbstredend übernahm, rechtzeitig unterwiesen durch seinen Schwiegervater.

Doch leider war es nicht möglich, dieses geflügelte Erbe lange weiter zu hegen. Zunehmend litt Jörn Contag unter einer Bienengiftunverträglichkeit. Berufliche Veränderungen trugen ihr Übriges dazu bei, das Imkern schlussendlich doch aufzugeben.

Hand in Hand

Reinhold hält ein Rächmchen aus der Patenbeute Janßen hochNun ist Hessen ja nicht allzu weit entfernt, so dass wir uns über künftige Besuche der Familie Contag freuen dürfen, die sie nach Bamberg führt. Um dort zu sehen, wie alles doch tatkräftig und ideell weiter geht, obgleich weder Herr Janßen noch seine Nachkommen selbst dabei Hand anlegen können. Bienen regen zu guten Taten an, verbinden Menschen und Orte, geben uns Gelegenheit, die wunderbare Welt miteinander zu teilen und zu schützen – eben so, wie es jede/r Einzelne/r vermag. Hand in Hand bzw. Flügel bei Flügel, auf Erden wie im Himmel.

Danke, Jakob Janßen, der du aus deiner Vergangenheit heraus auch heute noch etwas zu bewirken vermochtest! Danke, Familie Contag, für Euren Beitrag und für Euer Vertrauen! Und – das sei an dieser Stelle unbedingt erinnert! – Danke, Gott, „[…] über die Werke deiner Hände.“ (Psalm 8, 4-7)

Blumig-süß und wertvoll! Die Jungfern-Honigernte der Lage „Gärtnerstadt-Heiliggrab“

Bienenpatin Carmen freut sich über ihren PatenhonigGeballte Süße bei knappen 9 Kilo – so das Ergebnis unserer Jungfern-Honigernte der Lage „Gärtnerstadt-Heiliggrab“ bei Bienenpatin Carmen Dechant in der gleichnamigen Hofstadtgärtnerei. Mindestens das Doppelte wären normal, doch ist dies dem (bundesweitem) Schwarmverhalten und der viel zu trockenen Witterung geschuldet. Letzteres hatte weitere Folgen …

Blumen aus der HofstadtgärtnereiSo konnte sich weder zur Honigernte noch zur Verarbeitung unsere fleißige Gärtnersfrau und eine der dienstältesten Bienenpatinnen (Nr. 3 von aktuell 19) Zeit nehmen. Gießen, gießen und nochmals gießen war angesagt – und das auch noch blumenschonend mit der Handbrause, was man unseren aktuellen Balkonblumen aber auch wirklich ansieht!

Geerntete Honigwaben des Standorts "Gärtnerstadt-Heiliggrab" BambergDaher, liebe Carmen, hier unsere Fotogalerie, damit du und dein Gatte Michael wenigstens nachträglich ein wenig am Imkerglück teilnehmen könnt. Immerhin den fertig verarbeiteten Honig, der ihr mit fünf Gläsern pro Patenjahr zusteht, konnte Carmen persönlich in Empfang nehmen. Da hat es mittlerweile endlich auch mal geregnet 😉

Imkertugenden: Beobachten und Warten können

Reinhold bei der BienenpflegeAnlässlich der Übergabe führte Reinhold die ausgeschleuderten Waben zurück und baute  sogleich die Bienenbehausung um. Dabei kehrte er „das unterste zu oberst“, sprich: die unteren alten Rähmchen wurden entfernt, so dass die Bienen sich nun auf den zurückgebrachen, frisch ausgeschleuderten Rähmchen gemütlich machen.

Noch vor dem Ernten hatte das Volk Weiselzellen und sogar noch Drohnen nachgezogen. Und das, obwohl sie im späten Frühjahr eine frische Königin von uns erhalten hatten. Diese wiederum stammt vom Volk der Villa Dessauer, die sich bezeichnenderweise ebenfalls in der selben Situation wiederfindet. Möglicherweise eine genetisch bedingte „Untugend“? Oder die Qualität der Königinnen ließ zu wünschen übrig? Wir werden sehen … und das Beobachten ist nicht umsonst eine der wichtigsten Haupttugenden von Imkersleuten.

Und warten können. Das müssen auch unsere werten Leser/innen, die sich jetzt vielleicht fragen, wo sie den fruchtig-blumig-würzigen … (weitere Eigenschaften siehe auf der Lagenseite) erhalten können. Denn die wenigen Gläser werden innerhalb der Bienenpatenschaften und der Vorbestellungen vergeben. Vielleicht haben wir ja nächstes Jahr ein „normales“ Jahr, dann bleiben auch ein paar Kostproben für Sie übrig! Rechtzeitig anmelden also – wir gehen nach der Reihenfolge der Bestellungen vor.

Das Ende der Honigschleudersaison 2014

Ein Wort zum Ende der Honigschleudersaison unseres Bamberger Lagenhonigs. Wir sind keine Berufsimker. Und wir unternehmen nichts, um den Honigertrag zu steigern, stattdessen alles, um für die Bienen zu sensibilisieren. Daher sind die Standorte zugänglich für Führungen und Einblicknahmen von Menschen aller Altersgruppen und im Rahmen der „Bamberger Schulbiene“. Jedes Mal, wenn wir dabei eine Bienenwohnung öffnen, verringert sich der Honigertrag um etwa eineinhalb Kilo. Doch das ist es uns wert.

Reinhold und Carmen himmeln die Jungfernernte anWollt ihr also regelmäßig Honig erhalten, so dürft ihr ganz einfach selbst ein Volk halten – oder, falls das nicht möglich erscheint, Bienenpatin oder -pate werden.

So wie Carmen Dechant und ihre „Patengeschwister“.

Wir danken euch allen!

 

Honigschleuder-Erlebnistag Wildensorg-Rinnersteig 2014 (2)

Gastgeber Ilona und ReinholdViel Spaß bei insgesamt zurückhaltender Honigernte – hier der letzte Bericht von unseren gemeinsam mit Bienenpaten und Gästen verbrachten 2014-ern Honigschleuder-Erlebnistagen, endend mit den Ernten aus Wildensorg-Rinnersteig (im Teil 1 beschrieben, sowie unter Lola 1 und Lola 2).

Danke, Bienen! Zwar steht die Schleuder noch betriebsbereit in der Küche und wartet auf  zwei weitere Mini-Ernten, doch die erledigen Reinhold und ich sozusagen in trauter Imkerzweisamkeit. Da lassen wir die tollen Tage mit euch Revue passieren und freuen uns, dass alles so super geklappt hat und alle hoch zufrieden waren. Niemand wurde gestochen, alle Teilnehmenden waren gerne zusammen und genossen die intensiven, sinnlichen Erlebnisse und Ergebnisse. Küsschen an euch alle!

Und der Honig?

Tja, der Bamberger Lagenhonig 2014 ist mehr oder weniger bereits verteilt. All unsere Bienenpatinnen und -paten haben ihren versprochenen Anteil entweder bereits mitbekommen oder werden ihn in Kürze erhalten. (Fast) alle, die seit letztem Jahr unseren Honig vorbestellten, bekommen ebenfalls bald Nachricht, wann er abzuholen sein wird. Nur wir selbst vertrösten uns aufs nächste Jahr, das nach zwei klimatisch ungünstigen Bienen- bzw. Honigjahren hoffentlich günstiger ausfallen mag. Doch ist uns die Bestäubungsleistung unserer fleißigen Bienlein wichtiger als die Ernte … so schön und lecker diese auch ist!

Nun ohne viel weitere Worte zur Bildergalerie …

Honigschleuder-Erlebnistag Wildensorg-Rinnersteig 2014 (1)

Unsere Honigschleudergruppe in Wildensorg am RinnersteigEndlich genügend Platz am Rinnersteig für unseren Honigschleuder-Erlebnistag! Vormals im Nachbargrundstück in einem schrägen Zipfel leider etwas ungünstig gelegen, genießen nun unsere Bienenvölker und ihre Gäste Dank Familie Jungbauer den komfortablen Zustand inmitten einer blühenden Streuobstwiese – samt Panoramblick über Bamberg.

Reinhold sprüht Nelkenöl auf Jeannettes Hände zur Abwehr vor allzu zutraulichen BienenNachdem ihr unsere „Kleine Lola – große Hoffung“ (siehe „Auf der Wiese“ und „In der Honigstube“) und ihre Oma, Bienenpatin Gabi Loskarn, näher kennengelernt habt, folgen heute ein paar Fotos zu unseren weiteren Besucherinnen. Gekommen sind meine Schwester und Ehren-Bienenpatinnen Jeannette mit „gewonnenem“ Gast Biggi (aus unserem Preisrätsel „Connys Patenbeutengeheimnis“) sowie Ehren-Bienenpatin Jutta und unser Spontan-Gast Katharina, die wir am Vortag anlässlich des Aktionstags der Stadt Bamberg eingeladen hatten.

„Waah, brrr, huch …!“ Ein Geständnis

Jeannette hält ihre selbstgezogene Wabe in die HöheBiggi hält ihre selbst gezogene HonigwabeObgleich Jeannette und Jutta sozusagen „Wiederholungstäterinnen“ waren, fiel es ihnen auch dieses Mal nicht ganz leicht, herzhaft zwischen die Bienen zu greifen, um eine Honigwabe aus der Zarge heraus zu ziehen. An dieser Stelle mal ein großes Geständnis von uns, welches Sie von den meisten Imkern nicht zu hören bekommen:

Katharina zieht eine HonigwabeJJutta hält eine selbst gezogene Honigwabe in die Höhea, auch uns kostet es im Frühjahr etwas Nerven, wenn wir uns nach der langen Winterpause wieder an die wehrhaften Flugkünstler wagen. Die ersten Begegnungen gehen nie ganz ohne unwillkürliches Zurückzucken ab, setzt sich eine Biene auf die Haut oder fliegt sie uns ins Haar. „Waah, brrrr, huch, …“. Doch schnell gewöhnt man sich wieder an den Reiz und kann weiterhin so tun, als würde es einem üüüüüüü-ber-haupt! nichts ausmachen. Was im Laufe der Zeit sogar zur Wahrheit wird …

Deshalb – großen Applaus an unsere Gäste fürs Überwinden! Und hier die Beweisfotos …

Kleine Lola – große Hoffnung (Teil 2): In der Honigstube

Was Lola alles mag

Da guckst du, was?! Ich kann Etikettieren!Lolas strahlende Augen verraten, was sie gerne mag. (Und wer sie gleich sehen möchte, scrollt nach unten zur Bildergalerie). Zum Beispiel Bienenbilderbücher zusammen mit Katharina anschauen findet Lola richtig toll. Die beiden kennen sich erst seit wenigen Stunden, als sie die „Mutprobe“ am Bienenstandort in Wildensorg gemeistert haben (siehe Teil 1: Auf der Wiese). Das schweißt zusammen! Später kommt noch der Papa von Lola dazu. Er hat vor allem die ehrenvolle Aufgabe, seiner fünfjährigen Tochter beim Entdeckeln der soeben frisch geernteten Honigwaben zu helfen. Auch diese Aufgabe gefällt ihr sehr.

Doch hin und weg ist Lola vom Schleudern selbst. Kein anderer darf zunächst die Kurbel betätigen. Und was das Kind für eine Kraft hat – unglaublich! Zur Belohnung darf sie Honig naschen, so viel sie will. Und sie will! Später auch mit Joghurteis zusammen, was uns Erwachsene ebenfalls in lukullisches Schwelgen versetzt.

Was Lola nicht so gerne mag …

… ist das Zuhören, wenn die Erwachsenen sich mit Hilfe des Aromarades darüber einig werden, ob der Wildensorg-Rinnersteiger Honig nun eine feine oder eher mittlere Süße oder eine mittlere oder frische Säure aufweist, oder ob er eher nach Johannisbeeren oder Datteln schmeckt. Apropos schmecken: die Gaszpacho, mittlerweile traditionelles Mittagessen an den heißen Honigschleudertagen ist, war nicht so ihr Ding. Gut erzogen wie Lola offenbar ist, hat sie aber nicht rumgemeckert, sondern stillschweigend das Weißbrot verzehrt – und natürlich all das Obst, mit dem wir dezent zur Betonung der Wichtigkeit unserer Bestäuberinnen hinwiesen.

Was Lola gelernt hat

Lola kann nun: Honigwaben mit etwas Führung entdeckeln, Waben in die Honigschleuder geben (wenn jemand das Kind in die Höhe hebt), selbstständig die Kurbel der Schleuder bedienen, Honig abfüllen und astrein etikettieren!

Was wir Erwachsene gelernt haben

Sicher das gleiche wie Lola, und zusätzlich ein großes Staunen über die Wunder der Natur, das da heißt: Bienenfleiß und Jungimker-Kind. Sie haben uns wieder ein Stück weit Vertrauen in die (Bienen-)Zukunft geschenkt.

Danke, Lola! Danke, liebe Gäste! Danke, Bienen! Und – Danke, Reinhold, für deinen Imkereinsatz!

Bildergalerie: Lola verarbeitet Honig

Kleine Lola – große Hoffnung (Teil 1): Auf der Wiese

Lola weckt Hoffnungen

Wird sie’s, oder wird sie’s nicht?! Wir wissen nicht, ob das Samenkorn, das wir vor einer Woche legten, eines Tages aufgehen und Lola eine Imkerin wird. Sie ist „nur“ ein Kind von vielen, bei denen wir in den letzten beiden Jahren versuchten, die Liebe zur Biene zu wecken. Die nachfolgende Bildergalerie, die durch unseren letzten Honigschleuder-Erlebnistag entstanden ist, nährt unsere Hoffnung auf Imkernachwuchs wieder um ein Vielfaches. Diese Hoffnung möchten wir zum Abschluss unserer Honigschleudertage einmal mit allen teilen – weil’s einfach so schön ist!

Lola macht uns stolz

Lola hat alles, was eine Imkerin braucht. Sie ist furchtlos, geschickt, neugierig, zupackend, umsichtig, geduldig, genau beobachtend, verständig und – aber das ist nicht ganz so wichtig – ein kleines Schleckermäulchen.

Und sie macht uns alle stolz: auf ihre Oma (unsere Bienenpatin Gabriele Loskarn), die Lola einen ersten Kontakt mit den Bienen ermöglichte, auf die Eltern des fünfjährigen Mädels, die ihr eine naturverbundene Erziehung angedeihen lassen, auf den Kindergarten St. Elisabeth in Bamberg, der sie auf Waldpfaden mit der Umwelt vertraut macht, … und stolz sind wir auch auf unsere Honigschleudergruppe vom 27.07., die sich toll verhalten halt!

Keine unnötigen Aufreger a lá „Du-musst-keine-Angst-haben“ oder „Die-stechen-nur-einmal“-Sätze, die zumeist genau das Gegenteil auslösen. Und alle kümmerten sich unaufgeregt darum, dass sich Lola unter all den (bis auf Reinhold) völlig fremden Erwachsenen wohl fühlen konnte. Danke, Gabi, Jutta, Jeannette, Biggi und Katharina, dass ihr auch heute Geduld habt, wenn ich nun der kleinen Lola mit dieser Fotostory eine Vorzugsbehandlung angedeihen lasse und ihr eure Fotos daher erst etwas später zu sehen bekommt.

Lola lernt Imkern