… müssen sich die Sternwart-Bienen wohl gedacht haben, als sie ihrer Bienenpatin Conny Kopp und deren Nichte Stella ansichtig wurden, die kamen, um beim Füttern zu assistieren. Jetzt schmeckt’s gleich noch mal so gut, nicht wahr? Zumal auch die Ameisensäurebehandlung vorüber ist.
„Es war wieder ein sehr schönes Erlebnis und Stella hat es auch sehr gut gefallen. Und ich bin mit meiner Imkerausbildung wieder ein Stück weiter. Vielen Dank für alles!“, freute sich die Patin, als sie uns später einige Fotos vom Tag zusandte. Und wir freuen uns mit, denn das ist wohl das „Non plus ultra“, wenn eine unserer Bienenpaten diese „höheren Weihen“ anzustreben gedenkt. Eine „richtige“ Imkerausbildung mit Nachweis bieten wir allerdings nicht, denn dafür gibt es schließlich Imkervereine. Jedoch eine Begleitung bei unserer Tätigkeit.
Vorspeise: Varroabehandlung
Gelernt hat Conny bei uns, wie der Liebig-Dispenser funktioniert, der wohldosiert über einen Papierdocht verdünnte Säure abgibt, die in der Beute verdampft, sofern die 3-5-Tages-Wetterprognose passt. Was natürlich beachtet wird von uns, bevor wir ihn einsetzen.
Ob die Behandlung erfolgreich war, erfahren wir mit der Windelkontrolle. Die weiße Plastikschale ist übersät mit schwarz-braun glänzenden, runden Pünktchen, die die Milbe namens Varroa destructor verrät. Sie ist ein aus Asien stammender, bienenschädlicher Parasit. Das alles weiß unsere Bienenpatin aber schon aus früheren Besuchen.
Die Hauptkraftquelle für den Winter
Conny erfuhr heute neu, wie das Mischungsverhältnis der Zuckerlösung sein muss – nämlich 3 Teile Zucker zu 2 Teilen Wasser, gut gerührt und gerne auch noch mal geschüttelt. Jedoch NICHT verschüttet, denn sonst löst man womöglich Räuberei aus, sobald andere Näschen von der süßen Gabe Wind bekommen!
8 Liter bekamen unsere Bienchen gleich, der Rest auf 15 Kilo folgt später bzw. sobald sie aufgefuttert haben. Was normalerweise in etwa drei Tagen der Fall ist. Wobei unsere Bamberger Bienen im Moment alle nicht sonderlich schnell einlagern. Möglicherweise liegt es daran, dass es zwischendrin etwas kühler wurde. Ist nicht schlimm, nur – es darf auch nicht zu lange dauern. Denn die zweite Varroabehandlung muss schließlich ebenfalls bei noch warmen Temperaturen erfolgen. Altweibersommer wäre also nett.
Qualität hat seinen Preis
Stella, die zur Zeit ihre Tante Conny besuchte, hatte übrigens bereits im Kindergarten Kontakt zu Bienen, konnte sich jedoch nicht mehr so richtig daran erinnern. Insofern war es eine gute Gelegenheit zur Auffrischung, bevor es bei ihr wieder an der FOS losgeht, und das mit einem gänzlich anderem Schwerpunktthema: der Wirtschaft. Obwohl … auch Imker müssen wirtschaftlich rechnen, was natürlich nicht zu Lasten der Qualität und des Wohlgefühls ihrer Bienen gehen darf. Also: keinen Honig zu Schleuderpreisen verkaufen, heißt unsere Imkerphilosophie. So meinte denn auch Conny Kopp einmal, sie hätte nicht gedacht, wie viel Arbeit doch mit der Imkerei zusammen hängt.
Wir sind uns sicher, dass unsere Bienenpatin und werdende Imkerin zwar eher keinen Honig verkaufen, es jedoch niemals an qualitätsvoller Behandlung ihrer künftigen Völker mangeln lassen wird. Das sieht man ja schon an Conny Kopps „Malort Bamberg“, den sie mit viel Feingefühl und sehr bedacht eingerichtet hatte. Einen kleinen Eindruck davon haben unsere Bloglesenden sicher über die von ihr bemalte Beute erhalten. Die wir nun wieder in der Obhut der Sternwarte lassen, deren Mitarbeiter/innen sich, wie wir gehört haben, doch sehr erfreuen an ihr bzw. deren geflügelten Bewohner/innen. Denen wir nun einen guten Appetit wünschen, bevor auch wir uns zum nahe gelegenen Keller begeben.
Dort treffen wir übrigens gleich den nächsten Bienenfreund – „Kellerkellner“ Stephan, dem Vater der kleinen Lola (ihr kennt sie von den Honigschleuder-Erlebnistagen), der uns von unserem Durst erlösen wird – und das garantiert nicht mit Zuckerwasser!
Tja, die Bienen- und Imkerfreundschaften in Bamberg wachsen und gedeihen – bald gibt’s Nachricht von der 20. Bienenpatin! Beibt dran!