*6* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2024

Cover Die kleine Hummel Bommel entdeckt die Wiese; ars-EditionDas Natur-Sachbilderbuch Die kleine Hummel Bommel entdeckt die Wiese – und sie tut das auf 48 teils gezeichneten, teils mit Fotografien versehenen Seiten und Sachinformationen vom Dreiergestirn Britta Sabbag, Maite Kelly und Joëlle Tourlonias. Ab 3 Jahren bereits geeignet, so die Empfehlung des Verlags ars-Edition. Dann natürlich eher zum Vorlesen und gemeinsam Ansehen.

Illustration – die Mischung macht’s

Gleich zu Beginn gibt’s den Tipp, eine Lupe zu benutzen. Na ja, das wohl eher für Mama oder Papa. Kinder entdecken schließlich jedes Detail, so klein es auch sein mag. Kinder-Superkraft eben.

Die lockere und teils ineinandergreifende Mischung aus Fotos und den gewohnt goldigen Zeichnungen von Joëlle Tourlonias, mit Studium „Visuelle Kommunikation“ mit Schwerpunkt Illustration und Malerei an der Bauhaus Universität Weimar, empfinde ich als sehr gelungen. Zuweilen erkennt man nicht sofort, wo das Foto aufhört und der Zeichenstift bzw. Pinselstrich ansetzt – zauberhaft!

Auch die mehr zart-fröhliche denn laute Farbgebung spricht mich persönlich an. Die gewählten Fonts wie immer passend – Serifenschrift und Handwriting, alles schön deutlich mit genügend großem Zeilenabstand, damit … genau! … auch die Erwachsenen alles lesen können, bzw. die leselernenden Kinder keine Schwierigkeiten haben sollten.

Sachinformation – Konzept und Inhalte 

In den Bilderbüchern über bzw. mit Hummel Bommel werden immer auch die Sinne angesprochen. Hier beispielsweise mit Formulierungen wie „Mmh, was duftet hier so gut?“ oder „Mmmmh, so ein Honigbrot ist lecker!“.

Auch das Prinzip der „Ich stelle dir eine Frage und aktiviere somit dein Hirn, das automatisch nach einer Antwort sucht und ins Denken gerät“ beherrscht Maite Kelly vollendet. Aber sie übertreibt es dabei nicht. Kurze und lange Sätze wechseln einander ab und die Lesenden werden geduzt, also direkt angesprochen, wie das bei Kinderbüchern oft der Fall ist. Zuweilen aber spricht auch mal ein Tier selbst: „Wir Hummeln machen aus dem Nektar keinen Honig“. Was nicht ganz stimmt, aber hier will ich nicht kleinlich sein. Später jedoch mehr Kritik!

Gesamtwerk – Konzept und Inhalte

Ob Britta Sabbag, Sprachwissenschaftlerin, Psychologin und Pädagogin, diejenige ist, die das Konzept und die Inhalte vorgibt, kann ich nur erraten. Falls ja, dann hat sie wie immer ein gutes Händchen, die passenden Themenhäppchen anzubieten. Eine gelungene Idee ist, gleich anfangs den Aufbau einer Wiese (Die Stockwerke) zu beschreiben und etwas weiter hinten eine Wiese in der Nacht quasi zu beleuchten. Natürlich erfahren die Kinder das für sie immer Interessanteste, weil sie sich sehr damit identifizieren können: Die Entwicklungsstadien von Tierkindern.

Vor allem werden die tierischen Wiesenbewohner – und nicht überwiegend die Blumenarten – in einzelnen Kapiteln vorgestellt, also Schmetterlinge, Marienkäfer, Ameisen, Schnecken, Grillen und Heuschrecken, Glühwürmchen, Spinnen, Feldlerche … und viele weitere, die am Ende nur als Foto auftauchen, was gut ist. Denn sonst wäre es zu umfangreich und würde ein „Was-ist-Was“-Tessloff-Wissen-Buch werden. Aber das ist ohnehin nicht miteinander vergleichbar.

Kritik – und wie aus Nektar wirklich Honig wird

Ach ja … und natürlich gehen sechs Seiten ausschließlich auf Hummeln, Bienen und Wespen ein. Da allerdings nun die einzige „echte“ Kritik meinerseits.

Nein, eine Honigbiene hat keinen Magen! Sondern eine Honigblase, und zwar OHNE Magensäfte! Es wird also mitnichten „der Nektar durch Magensaft in Honig umgewandelt“, weil es … genau! … gar keinen Honigmagen gibt.

Stattdessen sind Enzyme am Honigumbau beteiligt, und diese stammen aus der Kopfspeicheldrüse und aus den Drüsen an den Mandibeln, also dem Mund der Bienen. Diese Futtersaftdrüsen sind das Geheimnis, warum aus Nektar Honig wird. Bitte in der neuen Auflage unbedingt ändern, sonst springen die ausnahmweise Honig essenden Veganer uns am Ende auch noch ab, wenn sie das mit den angeblichen Magensäften lesen.

Fazit

Bis auf wenige inhaltliche Schwächen selten so ein liebevolles Sach-Bilderbuch gesehen, das wirklich junge wie ältere Menschen gleichermaßen informiert und mitnimmt auf die große Wiese, die alle hoffentlich in der Nähe besuchen kommen können. Wenn nicht, sollte der Spaziergang „mit den Augen“ ein kleiner, aber feiner Ausgleich sein. Außerdem sieht man ja oft nur das, was  man auch weiß bzw. zu sehen erwartet. Dafür ist das Bildersachbuch allerbestens geeignet!


Sabbag, Britta; Kelly, Maite; Tourlonias, Joëlle: Die kleine Hummel Bommel entdeckt die Wiese : Das Natur-Sachbilderbuch. München. ars-Edition. 2019. ISBN: 978-3-8458-3013-1.

Rezensionsexemplar für unsere Imker-Bibliothek.

*2* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2024


Cover Carina Lendl, Humbi und Mohna auf der wilden Wiese
In der „Geschichte wie ein Samenkörnchen“ von Carina Lendl geht es um Wildbienen. Doch nicht irgendwelche! Wie auch bei Biene Maja und ihren Freunden geht es um die Freuden und Sorgen des Insektenalltags, hier von Humbi und Mohna auf der wilden Wiese. Genau wie bei besagter „großer Schwester“, der Honigbiene, ist die Gefahrenlage der Wildbienenfreundinnen ebenso vielfältig wie groß – im Buch wie im realen Leben. Leseerfahrene Kinder ab 9 Jahren werden mitbibbern und viel über Wiesen und deren Bewohner, aber auch über unsere Spezies, den Menschen, erfahren.

Illustration

Da die Geschichte sehr lebendig und bildhaft beschrieben ist, inklusive Ausflüge in den österreichischen Dialekt, genügen die wenigen schwarzen Zeichnungen von Hannelore Demel-Lerchster als kleine Auflockerung zwischendrin durchaus.

Aufbau und Geschichte

Unterteilt sind die Geschichten in Kapitel, die Blumennamen tragen. Diese sind jedoch eher schmückendes Beiwerk, beziehungsweise tragen zur Ernährung von Humbi bei. Bei ihrer Freundin Mohna ist das ja ein wenig anders, sie ist eine Mohnbiene und darum ist ihr Blumenspeiseplan etwas eingeschränkt. Aber Löwenzahn geht. Und schon sind wir mitten drin in der Geschichte des „Teams mit Herz, Hirn und Stachel.“ Doch von Anfang an …

Das Buch beginnt mit Steinhummel-Königin Humbi (eigentlich Huberta, Hummelkönigin vom Felsenstein), die sich schon als Puppe gefragt hat, worin der Sinn ihres Lebens besteht. Denn immer nur „fressen, fressen, fressen“ … also, das kann doch noch nicht alles gewesen sein. Sie wollte endlich was erleben!

Und das tut sie auch. Erstmal eine enttäuschte Liebe, aber auch süßer Nektar unterm Himmelsblau, bald darauf schon das Winterquartier … und nach dem erneuten Aufwachen Freiheit, ein blitzschneller Wedelflug übers Schlaraffenland … und viele Erlebnisse, zusammen mit ihrer viel kleineren Cousine, Mohna Mohnbiene, eine quasi verhinderte Prinzessin, die sie vorm Erfrieren gerettet hat. Aber auch die Begegnung mit dem „allerschrecklichsten, was man sich nur vorstellen kann!“ (O-Ton Eidechse Eiltrud) Die Trampler! Und: „Die Wiese ist in Aufruhr!“

Inhaltliche Substanz

Natürlich werden in der Geschichte viele Anleihen an die Menschenwelt gemacht. So lassen sich die kleinen Leser/innen nun einmal besser gewinnen. Doch obwohl ich bei „Tränen“, „Schwitzen“ oder „Honigmagen“ (statt Blase) und einen sich schnäuzenden Schmetterling immer ein wenig die Augen verdrehe, da sie den Realitäten nicht entsprechen, dürften die Kinder zweifelsohne und ganz nebenbei interessante Einblicke in das Wildbienen- (und Tier)leben hinzugewinnen. Geschickt eingewoben werden Aspekte wie Entwicklungsstadien der Wildbiene, Unterscheidungen des Pelzkleides oder Nestbaus, Orientierungsweise und Hummel- und Blütenarten.

Ebenso auch zu wenig rühmlichen Menschendingen wie aufgeräumte Rasenflächen, Unfälle durch Müll, Klimaveränderung und Flächenverbrauch, … und ihren guten Taten wie Hilfsbereitschaft und Weltverbessertum.

Emotionale Ebene

Vermutlich bis ziemlich sicher haben Tiere keine derart intensiven Emotionen, wie sie die Autorin ihnen zuschreibt. Aber wer weiß das schon? Doch Kindern ist das schnurzpiepegal. Sie wollen sich mit den Figuren identifizieren und etwas für ihr eigenes Leben ableiten. Zum Beispiel in Sachen (widersprüchliches) Gefühlsleben und Beziehungen, die da wären Meinungsverschiedenheiten bis hin zum Streit, schlechtes Gewissen und Entschuldigen, Verständnis haben und Verzeihen, Unwissenheit, Misstrauen und Beleidigtsein, Schwachsein, Angst und Trauer … aber auch Vertrauen, Teamgeist, Mut, Kraft und Stärke. Dass sich auch Tiere mit einer Beliebtheitsskala auseinandersetzen (müssen), ist dabei ein belustigender Einfall.

Auseinandersetzen müssen sich die Wiesentiere tatsächlich auch mit dem Unvermeidlichen: Trennung und Tod. „Aber das Leben ist nun mal kein Honigschlecken“, weiß Mohna, die zwar schlau ist, genauso gut jedoch verdrängen kann und gerne HIlfe annimmt, bevorzugt von der eher pessimistisch-realistisch veranlagten Humbi, die sich für alle(s) stark macht, obwohl ihr Hummelherz oft genug verzagt und angsterfüllt ist.

Was soll ich sagen … man weint, lacht und lebt mit den Tierchen buchstäblich mit. Will niemals mehr einen Trampelfuß in ihr Paradies setzen oder mit dem Auto einen Feldweg entlang fahren. Möchte jeden Igel Ignatz aufpäppeln, der einem hungrig und familienverlassen vor den Weg kommt, möchte keine Wiese mehr mähen* … und überhaupt möchte man zu den Obertramplern gehören, die Entscheidungen treffen, aber nur die guten natürlich.

Man möchte wild den Kopf schütteln bei der hilflosen Frage von Zick, dem Zitronenschmetterling: „Gehört die Welt eigentlich den Tramplern ganz allein?“ Was nichts ändert, jedoch kurzfristig beim Weitermachen hilft, sind Gedanken wie „Hinfallen, Aufstehen, Stachel richten, Weitergehen“ oder „Einen Schritt nach dem anderen“. Und wenn das Unvermeidbare geschieht, ein trotziges „Aber wir haben uns“.

Fazit

Kein Buch für zarte Gemüter, aber das ist das Leben auch nicht. Die Geschichte vermag aufzurütteln und macht auch Andeutungen, woran wir etwas – auch als junger Mensch – zu ändern vermögen, und wenn es nur eine Brotdose aus Bambus ist. Das ist immer noch mehr, als die Tierwelt sich selber helfen kann.

Eltern sollten jedoch mit ihrem Kind über das Gelesene sprechen und gemeinsam planen, was sie zur Veränderung ins Positive in der eigenen Hand haben. Die anschauliche Erzählung aus dem Reich der Wiese und ihren wundervollen, pflanzlichen wie tierischen, Bewohnern gibt einen starken Anreiz, sich redlich zu bemühen. Denn Humbi, Mohna und ihre Freunde wie auch Fressfeinde haben etwas Besseres verdient.


* Was jedoch unklug wäre, denn die Gräser würden sonst alles Blühende bald überwuchern Je nachdem sind ein- bis maximal dreimal Mähen im Jahr empfohlen.


Humbi und Mohna auf der wilden Wiese : Eine Geschichte wie ein Samenkörnchen / Carina Lendl; [Ill.] Hannelore Demel-Lerchster. Dörfles : Renate Götz Ver. 2024. ISBN 978-3-99150-009-4.

Im Bestand unserer Imker-Bibliothek.

Bunter Sommerflor im Bienengarten

Leo auf Fotosafari im Bienengarten an der Ruthenischen KugeldistelWährend der Ernte des Honigs am Bienenweg (23.07.) schneite unser Imkerkollege Leo Weingärtner mit Gattin Monika vorbei. Wir gingen miteinander auf Bienen-Fotosafari, denn die Ruthenische Kugeldistel ist heuer ein Traum für Hummeln und Wildbienen, doch auch Honigbienen ließen sich blicken.Ruthenische Kugeldisteln im Bamberger Bienengarten

 

Biene auf Ruthenischer KugeldistelÜberhaupt ist jetzt Sommerflor im Bienengarten angesagt. Der sich wild angesiedelte Blutweiderich prangt im Staudenbeet 2, umrahmt von der Blauraute und dem Rotem Sonnehut sowie der zu Ende gehenden Blüte der Rose „Mozart“. Sie wird uns aber noch ein zweites Mal im Spätsommer erfreuen.

Habt ihr schon einmal zugesehen, wie sich die gelbe Blüte einer Nachtkerze öffnet? Und sogleich ist eine Honigbiene bei ihr. Die auch 8-Uhr-Blume (eigentlich 9-Uhr-Blume, wenn man die Sommerzeit zugrunde legt) genannte „Fledermausblume“ zieht im morgend- und abendlichen Dämmerlicht  aber vor allem die Nachtinsekten an. Tagsüber hingegen faltet sie ihre Blüten wieder zusammen und wirkt daher eher unscheinbar.

Danke, Leo, für deine schönes Video!

*20* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2023

Cover Bienen, Wespen, Hummeln TessloffSpannendes Entdeckerwissen rund um Bienen, Wespen, Hummeln verspricht wieder einmal mehr der 34. Junior-Band der beliebten Was-ist-Was-Reihe aus dem Hause Tessloff in Nürnberg. Gedacht ist das mit Entdecker-Klappen versehene Pappbilderbuch für 4-7-jährige. Und – unglaublich! – auch ich konnte doch glatt noch etwas dazu lernen!

Die Kästchen

Denn hinter dem mit dem Schlagwort „Unglaublich“ betitelten farbigen Kästchen wurde die Leuchterblume beschrieben, die mit ihrem den Bienen ähnlichen Alarmgeruch ahnungslose Fliegen in die Falle lockt, um sie so recht mit Pollen einzupudern, der sodann für ein Weiterleben der Art sorgt.

Weitere Kästchen, die einmal pro Doppelseite auftauchen, sind betitelt mit „Nachgefragt“, „Mach mit!“ und „Schon gewusst?“. Sehr nett die fingierten und kurzen Interviews unter Ersterem, die an eine Biene namens Bianca und an eine Imkerin Ines gerichtet sind. Alles sehr kindgerecht, dabei sachlich und vom Informationsgehalt völlig ausreichend.

Die Erklärklappen

Zwei bis vier verschieden geformte Klappen pro 10 Doppelseiten gibt es zu öffnen, am besten anfangs mit etwas Hilfe von der Hand der Erwachsenen, um ein Einreißen zu verhindern. Eine kleine Aussparung macht es leichter. Hinter der Klappe entdeckt man entweder eine weitere Ebene direkt zum Bild im Vordergrund, beispielsweise eine Schmarotzerhummel auf einer Blüte vorne, und sodann unter der Klappe, wie sie der Brutzelle entschlüpft, oder aber einen weiteren Erklärtext, und manchmal eine andere Situation, passend zum Thema, beispielsweise der Aufbau einer Blüte hinter einem Apfelbaum.

Dabei scheut der Illustrator Stefan Lohr nicht vor einer deutlichen Darstellung der Begattungssituation zurück, den die Texterin Angelika Rusche-Göllnit mit klarer Sprache erläutert. Auch der „Honigklau“ wird thematisiert. Grundlage ist die übliche, konventionelle Imkerei. Und … naja, das mit dem Schutzanzug und den Handschuhen illustriert sich einfach nett, auch, wenn diese Uniformierung in der Realität von den meisten Bienenpfleger*innen nicht getragen werden.

Die Themenbreite

Der Einstieg „Was haben Hummeln, Bienen und Wespen gemeinsam?“ ist passend zum Buchtitel, ebenso der Ausstieg „Warum sind […] sie bedroht?“ Sodann hat die Honigbiene das Sagen und auch mit 3 Doppelseiten (DS) etwas mehr Raum bekommen als die anderen Bienenarten wie Wildbienen (1 DS), Hummeln (2 DS) und Wespen (1 DS).

In kleinen Häppchen und logisch aufeinander aufgebaut sowie begleitend illustriert – oder eher andersherum, also Text folgt Bild – sorgen zahlreiche Textbausteine für eine erstaunliche Informationsfülle.

Zeichnungen und Text

Bunt und unspektakulär in der Malweise, dabei nicht zu vereinfacht oder gar verniedlicht, sondern realitätstypisch und detailreich gezeichnet, sodass sicherlich alle – außer die  Kunstliebhaber*innen und Sammler*innen von Bilderbüchern, also bibliophile Erwachsene – ihre Freude daran haben sollten. Keine Wohlfühlsätze oder bemühtes Storytelling lenken vom Sachwissen ab. Langweilig ist das ganz sicher nicht! Doch zugegeben, die Aussage kommt subjektiv aus meiner Erwachsenenperspektive zustande, die jedoch in Sachen Nutzer- und Rezensionsfokus durchaus geschult ist.

Da die Insekten das Sagen haben, treten Personen zurück. Ein Bub und  ein Mädchen, eine Imkerin, eine Bestäuberin und ein Schädlingsbekämpfer tauchen kurz mal auf, und da ist auch schon die klitzekleine Kritik, Letzterem geschuldet. Die Information, dass „ein Imker oder ein Schädlingsbekämpfer“ Wespen umsiedeln kann, ist zumindest im ersten Teil schlicht falsch – und dabei geht es ausnahmsweise nicht ums Gendering.

Ein*e Imker*in (oder irgend eine Person) müsste eine Zusatzqualifikation dazu nachweisen, also speziell geschult worden sein, und offiziell für diesen Vorgang eingesetzt werden. Da das Bilderbuch auch Erwachsene lesen: Habt ihr ein Insektenproblem, so wendet euch bitte an die Untere Naturschutzbehörde der Stadt oder des Landkreises, in dem ihr euren Wohnsitz habt. Diese führen eine Liste, wer dann zu euch kommen darf, um nachzusehen, ob und wie sie*er euch naturschutzgesetzkonform helfen darf.

Fazit

Auch Erstklässler*innen sollten – vor allem vom Informationsgehalt her – noch ihre Freude an „Bienen, Hummeln und Wespen“ haben. Wobei die Art dieses Klappbilderbuches doch eher die Vorschulkinder anspricht, die Kleinviecher und leicht wimmelbuchartiges meist sehr lieben und die das Marienkäferchen, das auf jeder Seite einmal auftaucht, sicherlich eher entdecken als ihre älteren Geschwister oder Erwachsenen. Mit dem Erwerb des bewährten „Was-ist-Was-Junior“-Kinderbildersachbuch macht ihr jedenfalls nichts verkehrt!


Bienen, Wespen, Hummeln : spannendes Entdeckerwissen rund um Bienen, Wespen und Hummeln! / Illustrationen: Stefan Lohr ; Text: Angelika Rusche-Göllnit. Nürnberg : Tessloff, 2020]. 21 S. WAS IST WAS / Junior ; Bd. 34. ISBN 978-3-7886-2231-2.

Im Bestand unserer Imker-Bibliothek.

Humbi und Mohna: Zwei wilde Bienen in den Startlöchern

Mohnbiene, Osmia papaveris

Mohnbiene, Osmia papaveris
Weibchen schneidet für die Auskleidung des Nestes Blattstöckchen aus einer Klatschmohnblüte heraus. © Roland Günter

Humbi und Mohna sind zwei wilde Bienen, die gerne das Licht der Leser*innewelt erblicken möchten und Unterstützer*innen brauchen, gerade so, wie es ja auch bei den echten Wildbienen der Fall ist.

Die Crux: Das Buchprojekt von Carina Lendl aus Oberösterreich ist zwar prakisch schon fertig. Doch der Bucher Verlag in Hohenems (A) kann es nur verlegen, wenn sich ein Abnehmer von mindestens 200 Stück findet, um damit einen Teil der Produktionskosten abzudecken. Vielleicht ist ja in Deutschland jemand bereit, eine gewisse Menge in ihr/sein Verkaufsprogramm aufzunehmen?

Zum Inhalt und ihrer Motivation schreibt die Verfasserin, die mit dem Sommerkrimi „Welche Farbe hat mein Tag“ ihr Debüt gab, folgendes:

Meine Hauptakteurinnen sind die Steinhummelkönigin Humbi und deren beste Freundin, die Mohnbiene Mohna. Gemeinsam mit unzähligen anderen Tieren leben sie auf einer Wildblumenwiese irgendwo … sagen wir im Alpenvorland.

Der Grundgedanke, der mich zum Schreiben motiviert hat, war „Welche Abenteuer würde die Biene Maja heutzutage zu bestehen haben?“.

Mein brennendes Thema ist: Wie hat sich das Leben in unserer Umgebung verändert? Was bedeutet es für tierischen und pflanzliche Bewohner in unserer heimatlichen Umgebung, wenn wir Menschen weiterhin alles tun, um die Natur in ein – unseren immer höher werdenden Ansprüchen angepasstes – Ambiente zu verwandeln?

Meine Erzählung ist für abenteuerlustige und wissbegierige Kinder ab neun Jahren gedacht, denen ich in Zeiten der ungebremsten Bodenversiegelung und der sich rasend vermehrenden Rasenmähroboter die Probleme der unmittelbaren Natur näherbringen möchte. „Auf der Wiese“ ist der erste Teil der Geschichte. Geplant habe ich zwei weitere Teile, und zwar „Im Wald“ und „Bei den Menschen“.

Mir ist es ein Anliegen, Kinder darauf aufmerksam zu machen, dass nicht alles, was brummt und summt, einfach nur eine Biene oder eine Hummel ist, sondern dass es viele, viele Arten gibt, die nach und nach verschwinden. Als meine beiden Söhne noch klein waren, habe ich ihnen das nämlich in keinster Weise vermittelt. In dieser Hinsicht war mein Standardsatz: „Vorsicht, die stechen!“ Und ich denke, dass ist auch heute noch in vielen Familien ganz ähnlich.

Sollte das Buch gedruckt werden, ist es uns natürlich eine Ehre, ein Exemplar für unsere Imker-Bibliothek zu erwerben. Ich durfte bereits in das Manuskript reinspitzen und kann sagen, dass es mit viel Herzblut, Sachverstand und gut verständlich geschrieben ist – und auch Erwachsene dürften interessante, überraschende Details entdecken, die den Blick zu weiten helfen. Und immerhin ist die Mohnbiene ja quasi eine Fränkin.

Ich wünsche Carina Lendl sehr, dass sich ihr Herzensprojekt erfüllen möge!

Wiesenhummelkönigin an Anemone blanda

Rezension zu Sabbag/Kelly/Tourlonias: „Die kleine Hummel Bommel. Nur Mut!“

[Werbung] Cover Die kleine Hummel Bommel – nur Mut! arsEditionDie kleine Hummel Bommel – nur Mut!

Um Mut zu schöpfen für große Auftritte braucht es manchmal etwas Ermutigung. So auch für die kleine Hummel Bommel, die sich auf den Weg zum Großen Wiesenfest macht, um bei der Insektenaufführung mitzuwirken.

Rückenstärkung im wahrsten Sinne des Wortes gibt ihr das Superman- äh, -hummelcape, doch auch die Worte von Oma Hummel – „Egal, was immer auch ist, denk daran, wer du bist“ – oder die Begleitung von sich ebenfalls auf ihren Festauftritt vorbereitenden Ballerina Fina Floh. Hummel Bommel gibt die soeben selbst erfahrene Ermutigung gleich an sie weiter, indem er sie daran erinnert, wie sehr sie doch das Springen und Tanzen lieben würde. Klar, wäre ja sonst kein Floh.

Nicht immer alles Heile Welt im Insektenreich!

Offenbar wird sogar im Tierreich gestänkert. Der spottende Bino Biene, die mit Walpurga Wespe über die Lampenfiebernden witzeln und lachen, sind jedenfalls nicht gerade das, was man unter Aufmu(n)terung unter Artgenossen versteht. Doch Fina und Bommel können sich nicht lange mit den frechen Immen aufhalten, denn sie wollen ja Trudiella Tausendfüßler abholen. Und kommen gerade richtig zur Hilfe. Einerseits, um sie beim Anziehen zu unterstützen – („Ich bin erst beim 222. Schuh!“), andererseits, um der sich ein wenig ungelenk fühlenden älteren Dame zu versichern, dass es „heute sicher wieder ebenso gut werden würde wie früher.“

Sich aufeinander verlassen und gut vorbereitet sein …

Die Marienkäferchen indes fühlen sich gemeinsam ziemlich stark und bauen dabei auf ihr Sicherheitsnetz. „Wenn einer fällt, dann fangen wir ihn auf“, ist die Devise. Und wie Bommel denke auch ich: „Es ist toll, wenn man sich aufeinander verlassen kann!“

Auch für Stefan Stinkwanze gibt es guten Rat in Form von „Gute Vorbereitung ist alles!“ Die extra Portion Bohnen sollte dem Pupsweltmeister jedenfalls seine Grübelei  vergessen machen. Die Nashornkäferin indes hat ob ihrer Stärke keine größeren Versagensängste. Sie ist der Meinung: „Nur du selbst weißt, wozu du imstande bist.“ Und „wenn etwas schief läuft, fällt dir was Besseres ein!“ ermuntert Bommel mit den Worten seiner Oma den Glühwürmchenverein, die sich nicht sicher sind, ob das Wetter hält und damit auch ihr Leuchten.

Endlich ist die Große Wiese erreicht und es kann eigentlich gleich losgehen. Wäre da nicht das Häuflein Elend namens Ricardo. Doch Bommel versichert: „Zusammen sind wir stärker als die Angst“ und drückt seine Hand ganz fest. Offenbar muss dem zitternden Kerlchen allerdings noch mehr Mut gemacht werden, und so erhält jener – und wir, die gespannt Lesenden – ein neunstrophiges Mut-Mach-Gedicht, zu dem man sich unschwer eine Melodie á la „Biene Maja“ vorstellen kann. Und tatsächlich findet sich auf „allen Download-Portalen“ das Lied [Denk daran,] Wer du bist“, gesungen von der zweitjüngsten Tochter der berühmten Kelly-Family, Maite Kelly. Natürlich aber mit einer anderen Melodie.

Ein Moderator namens Tommy Gott….?!

Und „weil die schönsten Dinge manchmal ganz nebenbei passieren“ können, wie Dr. Weberknecht nach einem verpatzten Pusteblumenraketenstart konsterniert, schweben nun tausend bunt gefärbte Pusteblumen durch die Luft. Und los geht das Fest, moderiert vom (der Knüller!) unschwer als Thomas Gottschalk erkennbaren, weil blondgelockt und smartig gezeichneten Tommy Gottesanbeter.

Natürlich klappt alles bei der Insektenaufführung, jedenfalls bis fast zum Schluss. Hummel Bommel und Ricardo geraten unversehens in eine schwierige Situation, die ich aber nicht weiter verraten werde. Was ich allerdings sagen kann, ist, dass sie – getreu dem Motto, das aus fast allen Seiten spricht – „alles zusammen schaffen!“

Wenn es also überhaupt etwas zu kritisieren gäbe, dann die vielen verschiedenen Motti („Zusammen alles schaffen“, „Nur Mut“ (der Titelgeber) und „Denk daran, wer du bist“ u.v.m.). Doch man kann sich letztendlich ja aussuchen, was einem mehr entspricht. Einem Kind – oder auch dem inneren Kind von vorlesenden Erwachsenen – werden Ermutigungszeilen sicherlich nie zu viel sein.

Fazit

Die für die Hummel-Bommel typischen einfühlsamen Zeilen von Britta Sabbag und Maite Kelly sind grafisch eingebettet in warme, lebendige und detailreiche Doppelseiten-Szenen von Joe͏̈lle Tourlonias, die sich wunderbar für Kinder ab 3 Jahren (so die Empfehlung von arsEdition) zum Entdecken eignen. Die Textfülle auf 32 Seiten erscheint zunächst etwas lang, kann jedoch problemlos in kleinen Portionen vorgelesen und mit einem „Und morgen erzähle ich dir, wie es weitergeht“ abgeschlossen werden.

Wer bereits Fan von Hummel Bommel ist, dem brauche ich auch diese Ausgabe nicht mehr extra ans Herz zu legen. Und ein Mut-Zuspruch-Buch kann man immer gebrauchen – auch als Erwachsene/r! Kaufen!


Die kleine Hummel Bommel – nur Mut! / Britta Sabbag ; Maite Kelly ; Joe͏̈lle Tourlonias. München : arsEdition. 2020. [32] S. ISBN 978-3-8458-3159-6

Rezensionsexemplar für unsere Imker-Bibliothek – und für unsere neue Kinderbücherkiste!!!

Rezension zu Tourlonias/Sabbag/Kelly: „Die Baby Hummel Bommel – Alles wird gut“

[Werbung] Cover "Die Baby Hummel – Alles wird gut", arsEditionDie Baby Hummel Bommel hat sich den Zeh gestoßen, oh weh!

Auf 7 Doppelseiten wird der Heile-heile-Segen-Prozess der Familie Hummel einfühlsam nachgezeichnet. Da wird gepustet, gekühlt, gepflastert und natürlich gekuschelt. Mama eilt zur Hilfe, und auch Papa Hummel nimmt seine Trösterolle wahr.

Ebenso der große Plüschbär und die kleine People-of-Colour-Puppe, die beide besorgt Anteil am Geschehen nehmen. Sie agieren ein wenig wie eine „Geschichte in der Geschichte“. Außer den am Boden sehr sympathisch herumliegenden Vorlesebüchern und den netten Zeichnungen an der Wohnzimmerwand nehmen früher oder später alle Spielsachen im Verlauf der Seiten eine neue Position ein. Kindern wird dies sicherlich sofort auffallen, und so lassen sich mehrere Erzählstränge verfolgen.

Illustration und Textgestaltung

Mit dem „Tröstebuch zum Bestseller“ ist der feinsinnigen Illustratorin Joëlle Tourlonias mit scheinbarer Leichtigkeit wieder ein wunderbarer Wurf innerhalb der Reihe „Die Baby Hummel“, dem Ableger der Reihe „die Kleine Hummel Bommel“, gelungen. Der Malstil erinnert mich immer ein wenig an Janosch, nicht nur wegen der ähnlich gelb-braun-gestreiften Tigerente. Doch wo Janosch mehr krikel-krakelt, zeichnet Tourlonias feiner und konturierter. Aber mit der lebenden Legende Horst Eckert verglichen zu werden, ist ja wirklich keine Schande.

Die jeweils dreizeiligen Texte in Reimform des Autorinnenduos Britta Sabbag und Maite Kelly beginnen standardmäßig mit der Klage: „Oh weh, oh weh, der Zeh tut weh!“ Die beiden scheinen zu wissen, dass Wiederholungen für Kleinkinder geradezu begierig aufgegriffen werden. Die kleine Ungereimtheit der letzten Textstelle, die ausnahmsweise aus dem Wiederhol-Rhythmus ausschert – Ich halt dich fest und lass nicht los“ –, besteht darin, dass es ja beide Elternteile sind, die (dann wieder folgerichtig) im letzten Satz die Zauberformel verkünden: wir schaffen das zusammen!“. Nun, das fällt vermutlich nur der Rezensentin auf, die ernsthaft nach einem Kritikpunkt fahndete, um ihrem Job gerecht zu werden. Mehr war nicht zu kriegen. Es ist und bleibt einfach …

… ein starkes Buch für die schwachen Momente von Babys und Kleinkindern!


Die Baby Hummel Bommel – Alles wird gut : Das Tröstebuch zum Bestseller / Joëlle Tourlonias ; Britta Sabbag ; Maite Kelly. München : arsEdition. 2019. 16 Pappeseiten.
ISBN 978-3-8458-2943-2

Rezensionsexemplar für unsere Imker-Bibliothek – und für unsere neue Kinderbücherkiste!!!

ID-Logics – eine praktische App zur Artbestimmung von Tieren und Gehölzen am Beispiel der Hummeln

Die App id-Logics ist ein tolles Hilfsmittel zur Artbestimmung für unterwegs. Beispielsweise 45 Hummelarten (dabei auch Wildbienen, die nur wie Hummeln aussehen oder fälschlich so bezeichnet werden) lassen sich prima identifzieren, neben Muscheln und Schnecken, Bäume, Sträucher und Frühblüher sowie Ameisen. Weitere Artengruppen sollen folgen. Wobei wir natürlich wild auf die Wildblumen sind, die es demnächst geben soll, aber auch auf Wildbienen, die leider noch nicht geplant sind. Kein Wunder, bei über 560 Arten!

Die Honigbiene selbst ist in Deutschland ja nur mit einer Art vertreten, der Apis mellifera, die wir auch ohne Hilfmittel jederzeit erkennen können. Wir hoffen, Sie auch!

Artengruppen der Bestimmungs-App ID-LogicsWas die Bestimmungsapp sehr sympathisch macht:

  • Weitestgehend kostenfrei und unabhängig von einem Netz
  • Plattform- und endgeräteunabhängig
  • Universitätsangebot mit Datenschutzgarantie
  • Der Entwickler dieser App, Prof. Dr. Jorge Gross und Institutsleiter innerhalb der Fakultät Humanwissenschaften und hier zur „Didaktik der Naturwissenschaften“ an der Uni Bamberg, ist uns persönlich bekannt (s. Bericht). Es ist cool, hinter dem Produkt das Gesicht zu kennen! 😉

Und so geht’s:

  1. Suchen Sie in Ihrem Appstore (z. B. Google Play) nach dem App-Namen, also id-Logics.
  2. Klicken Sie auf „Installieren“
  3. Sodann installieren Sie diejenige Artengruppe, die Sie auf Ihrem Gerät vorrätig halten möchten. Nur die Artengruppe „Bäume und Sträucher“ kostet € 2,99, alle anderen sind (bislang) frei erhältlich.
  4. Die installierten Enddaten sind dann tatsächlich unabhängig von einem Internetzugang auf Ihrem privaten Speicherplatz vorrätig, so dass Sie jederzeit auch in der Pampa auf Bestimmungsjagd gehen können. Doch wer seinen eigenen Speicherplatz nicht verwenden möchte, kann die Daten auch auf dem universitätseigenen Server hosten. Dazu muss man sich allerdings natürlich erst registrieren und anmelden.
  5. Nachdem die Artengruppe installiert ist, klickt man auf das App-Symbol und sieht sodann, welche Gruppe man installiert hat, und welche noch auf einen warten. Mit einem weiteren Klick auf die installierte Gruppe folgt eine Begrüßung, die einen auffordert, bestimmte Fragen zu beantworten, um sodann die gesuchte Art zu finden.
  6. Weitere Funktionen sind sehr übersichtlich, simpel und selbsterklärend bzw. mit Erklärtexten ausstaffiert, die erläutern, wie man vorgehen kann. Einfach mal ausprobieren!
  7. Auch ohne etwas zu suchen macht die App Laune. Bei Klicken auf die aufgelisteten Arten, z. B. „Bluthummel“, erhält man eine Vergrößerung des Bildes und darunter kurze Informationen, hier beispielsweise, dass sie „Von Ungarn auf dem Weg zu uns“ ist, die augenfälligsten Details zu körperlichen Merkmalen, ihren Verbreitungsgrad und die Flugzeiten. Der Reiter dazu nennt sich „Wissenswertes“.
  8. Weitere Informationen sind über die Reiter „Merkmale“, „Vorkommen“ (Text und Karte) und „Verwechslung“ ansteuerbar.
  9. Sehr gut kommt bei mir das Glossar an, und überhaupt poppt im Text bei Fremdwörtern eine Begriffserläuterung auf.
  10. Eine eigene Sichtungsliste mit Datum und Ort hilft, sich an seine Funde zu erinnern. Diese können auch gemeldet werden.

Kritik

Vorbehaltlich eines allerersten Eindrucks und noch ohne Geländeerfahrungen kann ich schon mal folgende Kritikpunkte anmerken, die allerdings „auf hohem Niveau“ stattfinden.

  • Es wäre mir lieb, würde ich vor der jeweiigen Artengruppen-Installation eine Info zum erwartbaren Datenvolumen erfahren.
  • Ich vermisse grundsätzlich Angaben zu genaueren Paarungs- und Schlupfzeiten, in denen man ja gerade besonders viele Exemplare sehen und bestimmen könnte.
  • Der Informationsgehalt ist unterschiedlich ausführlich. Für heutige Verhältnisse mögen kurze Texte ja genügen, mir selbst sind sie ein bisschen zu knapp gehalten. Aber ein Abgleich mit anderen Informationsquellen aus dem Internet steht mir schließlich offen. Immerhin kann ich schon mal die Art benennen, und genau dafür ist die App schließlich gedacht. Aaaaber …
  • … es sind nicht immer Weibchen UND Männchen abgebildet, die ja doch unterschiedlich aussehen können. Bei einer Einzelabbildung hätte zumindest die Geschlechtszuordnung Sinn gemacht.
  • Die Karte unter dem Reiter „Vorkommen“ ist toll und wäre noch besser, hätten zur groben Orientierung ein paar bekannte Städtenamen Eingang gefunden. Wir älteren Semester mögen aus der Erfahrung heraus gute geografische Kenntnisse besitzen. Doch wenn die App auch für Schulklassen genutzt werden soll, was wir planen, so wäre das eine echte Hilfe für die Kiddies.

Fazit

Must have! Wir wünschen der App eine möglichst rasche Verbreitung! Denn wie wir immer so schön sagen:

Was wir kennen,
lernen wir schätzen.

Was wir schätzen,
lernen wir lieben.

Was wir lieben,
lernen wir schützen.

Was wir schützen,
bleibt uns erhalten.

 

Rezension zu „Die kleine Hummel Bommel feiert Geburtstag“

Cover Sabbag,Kelly, Tourlonias, Hummel Bommel Geburtstag, arsEditionWenn eine erfolgreiche Kinderbuchreihe fünfjährigen Geburtstag hat, dann darf ihn natürlich die Hauptprotagonistin, in diesem Fall die kleine Hummel Bommel, stellvertretend für den arsEdition-Verlag feiern. Doch wie begeht man eine Party, wenn Pappa Hummel (scheinbar) die Einladungskarten abzusenden vergessen hat? Und Mama Hummel weder Getränke noch Kuchen in Auftrag gab?

So ohne Weiteres gibt die kleine Hummel Bommel aber nicht auf. Stattdessen macht sie sich auf den Weg, um sich ihre Gäste von Biene und Wespe über Marienkäfer und Schmetterling bis zu Weberknecht und Stinkwanze – selbst einzuladen.

Die aber machen sich einen Spaß daraus, so zu tun, als könne man aus unausweichlichen Gründen heraus leider, leider nicht kommen. Dass dann am Ende alle doch noch miteinander feiern werden, dürften aufmerksame Kinderaugen ab 3 Jahren beim Betrachten der wie immer drollig gezeichneten Seiten durchaus erraten. So lässt sich zwischen allerlei Details das eine oder andere festergänzende Interieur entdecken, welches auf der erlösenden Seite wiederzufinden ist, in der die kleine Hummel Bommel und die Partygäste übereinstimmend feststellen: „Wie schön, dass ihr da seid, bzw. du da bist!“

In einer vom Lockdown geprägten Zeit eine sicherlich nicht geplante Hommage an die Freude, die von gemeinsamen „Feiern! Feiern!“ (O-Ton Fina Foh) ausgeht – Pusteblumenfeuerwerk mit inbegriffen. Tja, … „Pustekuchen!“ wird sich so manches Kind denken, das derzeit ebenfalls Geburtstag hat und ohne all das auskommen muss.

Apropos Kuchen … natürlich darf wenigstens dieser wichtige Untersatz einer Geburtstagskerze auch in Krisenzeiten nicht fehlen. Das Rezept zum Honig-Apfelkuchen stammt von Mama Hummel, oder vielleicht auch von einer der drei wunderbaren, originellen Künstlerinnen Britta Sabbag, Maite Kelly oder Joëlle Tourlonias?

Wenn es Kritik an diesem aus dem Hummelversum stammenden Bilderbuch geben soll, dann höchstens dazu, dass Kuchen, die rein nur mit Honig, aber ohne Industrie- oder Rohr-Rohr-Zucker gebacken werden, meist zu bitter schmecken. Aber das ist – genau! – Geschmackssache und tut dem gewünschten Erfolg des Werkes sicherlich keinen Abbruch.


Die kleine Hummel Bommel feiert Geburtstag / Britta Sabbag [Text], Maite Kelly [Text], Joëlle Tourlonias [Ill.]. 1. Aufl. München : arsEdition. 2020. [24 S.] ISBN 978-3-8458-2537-3.

Rezensionsexemplar für unsere Imker-Bibliothek.

Top 10 für Bienen und Hummeln für eure Gärten

Biene an BartblumeCorona hin oder her – in den Gärten regt sich das Leben, und ihr solltet euch die schöne Auszeit gönnen, das Wachsen und Gedeihen mitzugestalten. Hier eine schöne Auflistung von der Aktion Hummelschutz. Fast alle davon könnt ihr in unserm Bamberger Bienengarten am Bienenweg 1 im Erbapark rund um die Bienen-InfoWabe bewundern kommen.

Übrigens: Sie eröffnet wieder, wenn alles nach Plan läuft, am Ostersonntag um 14 Uhr.

Nachtrag 02.05.2020: Leider lief nicht alles nach Plan. Corona hat uns für 2020 einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Saison ist  zwar nicht eröffnet, aber dafür auch noch nicht vorbei! Wie das?! Lest hier …