Oxalsäurebehandlung (BLIB-Imkerkurs für Anfänger AK20, Modul 12)

Teilnahmebescheinigung-BLIB-ImkerkursZum letzten Modul im denkwürdigen Fortbildungsjahr 2020 erschienen am Sonntag, 29.11. um 8 Uhr und bei frostigen Temperaturen unsere Kursteilnehmer des BLIB-Imkerkurs für Anfänger. Sie lernten am Lehrbienenstand „Bienenweg“ in Bamberg die Praxis der Oxalsäurebehandlung kennen. Ihnen allen ist die Teilnahmebescheinigung sicher, denn sie haben mindestens 8 Pflichtmodule von insgesamt 12 angebotenen Modulen absolviert und dürfen sich ab jetzt „Jungimker/in“ nennen. Herzlichen Glückwunsch!

Oxalsäure ist eine organische Säure, wie sie auch im Rhabarber, in schwarzem und grünem Tee und sogar in Schokolade zu finden ist. Sie ist zwar keine „Wellness-Behandlung“ für Bienen, doch gegen die Varroamilbe hilft sie recht effizient. Richtig angewandt liegt ihr Wirkungsgrad bei über 95%.

Die Oxalsäure wirkt – im Gegensatz zur Ameisensäure nicht in die verdeckelten Brutzellen hinein. Als Kontaktgift erreicht sie nur die Varroamilben, die auf den Bienen selbst sitzen. Für den Erfolg der Träufelbehandlung ist daher die (weitgehende) Brutfreiheit Voraussetzung.

Spätestens drei Wochen nach den ersten Frösten sind die Völker in der Regel brutfrei. Jetzt im Winter, bis etwa vor Weihnachten ist also die richtige Zeit für die Behandlung. Bereits um die Wintersonnenwende am 21.12. nämlich fangen Bienen oftmals wieder zum Brüten an.

Oxalsäurebehandlung Schritt für Schritt:

1. Bei einer Temperatur von 0 Grad, erfahrungsgemäß besser sogar noch ein wenig darunter, kann die Behandlung erfolgen. Am besten wäre es, es bliebe auch ein paar Tage später noch kalt. So kuscheln sich die Bienen zusammen und geben damit die Säure untereinander gut weiter. Seid ihr euch unsicher, dann befragt die Varroawettervorhersage.

2. Zuhause: Die in der Apotheke, im Imkerfachhandel oder über den Imkerverein erstandene Oxalsäurelösung (genaue Bezeichnung Oxalsäuredihydratlösung 3,5 % (m/V) ad us. vet.) vorbereiten, d. h. entsprechend der jeweiligen Gebrauchsinformation mit Zucker versetzen, falls sie nicht bereits schon als fertiges Produkt gemischt ist. Zur Menge siehe unter Punkt 7.

3. Die Oxalsäure muss bei der Verabreichung handwarm sein. Also entweder gut verpacken oder in einer ausrangierten Thermoskanne transportieren, der vorsorglich ein Totenkopfzeichen aufgeklebt werden sollte.

4. An der Beute: Jetzt gleich mal die Windel einlegen. An ihr werden wir direkt im Anschluss der Behandlung ablesen, ob zu viel Säure wirkungslos durch die Gassen abgeflossen ist, oder ob die Flüssigkeit die Bienen direkt erreicht hat. Circa eine Woche nach der Behandlung lässt sich anhand des Milbenfalls der Befallsgrad mit Varroen bzw. der Behandlungserfolg abschätzen.

5. An die Spritze einen Plastikschlauch befestigen und eine Pipettenspitze am Schlauchende aufstecken.

6. Säurefeste Einmalhandschuhe überziehen und Schutzbrille aufziehen.

7. Spritze aufziehen.

Menge: Bei kleinen, auf einer Zarge sitzenden Völkern ca. 30 ml, bis sehr starken, auf zwei Zargen überwinternden Völker ca. 50 ml Oxalsäurelösung. Pro besetzte Wabengasse entspricht das ca. 5-6 ml.
Hilfreich ist auch die Faustformel: Anzahl besetzter Wabengassen, ohne Mitzählen der schwach besetzten Gassen links und rechts der Wintertraube, daran eine 0 hängen, ergibt die Menge der erforderlichen Säure in ml. Beispiel 4 besetzte Wabengassen (ohne die Randwabengassen), eine 0 dranhängen, ergibt also 40 ml.

Behandlungsvorgang bei zwei Zargen: Obere Zarge vorne (Fluglochseite) ankippen und gleichmäßig in die geöffnete Wintertraube träufeln. (Die Wintertraube sitzt meist vorne über dem Flugloch, da sie ihre Wintervorräte entgegengesetzt vom Eingang einlagern.)
Es ist ausreichend, nur den unteren Teil der Traube zu behandeln. Die Bienen also nur in der unteren Zarge, je zweimal in jede Wabengasse träufeln. Den Rest kreuz und quer obenauf verteilen.

Bei einzargiger Beute bzw. Ableger nur den Deckel öffnen und die Oxalsäurelösung auf die Bienen in den Wabengassen träufeln. Nach Möglichkeit vermeiden, die Säure auf die Rähmchen zu bringen. Dort ist sie für die Behandlung wirkungslos. Falls die Traube weiter unten sitzt, ist eine Taschenlampe hilfreich, um die besetzten Gassen zu finden.

8. Nach einer Woche die Windelkontrolle durchführen. Etwa 80% der Milben fallen in den ersten sieben Tagen nach der Behandlung. Insgesamt hält der Milbenfall drei bis vier Wochen lang an.

Allerdings kann man ohnehin nicht mehr viel ausrichten, egal, welches Ergebnis man vorfindet. So die vorherigen Ameisensäurebehandlungen erfolgreich waren und keine Reinvasion den mühsam errungenen Erfolg zunichte machte, sollten sich nur wenige Milben zwischen den Wachsstückchen abzeichnen. Fallen mehr als 500 bis 1000 Milben, dann ist bei der Spätsommerbehandlung etwas schief gelaufen.

9. Die Träufelbehandlung sollte auf keinen Fall wiederholt werden! Eine zweite Behandlung verursacht einen stark erhöhten Bienenabgang, was die Überwinterung des Volkes gefährdet. Eine zu geringe Population schafft es nicht mehr, sich warm zu halten.

Übrigens: Seit Anfang 2017 ist auch eine Sprühbehandlung zulässig und seit 01.10.2018 ist die Oxalsäure ad. us. vet. nicht mehr apothekenpflichtig, sondern freiverkäuflich. Wir haben uns dennoch gegen das Sprühen entschieden, um die Wintertraube nicht mehr als ohnehin nötig auseinander zu reißen.

Honigwaage eichen – dieser „TÜV“ muss sein!

Mit der Verwendung einer geeichten Waage sind Pflichten verbunden, auch, wenn man diese nicht selbst besitzt. Grundsätzlich benötigt man als Imker/in keine eigene Waage. Sobald man allerdings Honig verkauft, kommt man zur Abfüllung des Honigs beziehungsweise zur Kontrolle der Nennfüllmenge nicht ohne Zugriff auf eine geeignete und geeichte Waage aus, beispielsweise ausleihbar über den Imkerverein.

Neue WaageDa das aber doch recht umständlich ist, sind wir seit Sommer 2018 glückliche Besitzer einer eigenen Waage. Um die gesetzlich vorgeschriebene zweijährliche Eichung müssen wir uns natürlich jetzt selbst kümmern. Die Eichung muss vor Ablauf der Eichfrist beantragt werden. Denn jederzeit kann es von der Lebensmittelüberwachung (Ordnungsamt) oder der Eichbehörde Kontrollen geben.

Registrierung

Seit 2015 muss man als Verwender/in einer neuen Waage innerhalb von 6 Wochen nach der Inbetriebnahme diese der zuständigen Eichbehörde anzeigen. Am einfachsten erledigt man das online über über das Portal der deutschen Eichämter unter https://www.eichamt.de, Menüpunkt „Verwenderanzeige“.

Den Nachweis über die Registrierung bekommt man gleich per E-Mail zugestellt. Für etwaige Kontrollen sollte die Bestätigung aufgehoben werden.

Weitere Auskunft gibt das Infoblatt
Infoblatt Anzeigepflicht_2022-06-21.pdf

Eichfristen

1. Eine geeichte Waage für die Honigabfüllung muss alle zwei Jahre zur Eichung

Darunter versteht man die Prüfung mit abschließender  Stempelung der Waage durch die zuständige Eichbehörde. Bei der messtechnischen Prüfung wird festgestellt, ob die ermittelten Abweichungen der Waage innerhalb der festgelegten Eichfehlergrenzen liegen, also diese Werte nicht unter- oder überschreiten.

Für die messtechnische Prüfung verwendet das Eichamt geprüfte Normalgewichtstücke.

2. Die Eichgültigkeit endet in der Regel mit Ablauf des entsprechenden Kalenderjahres

Beispiel: Unsere Waage wurde erstmals 2018 durch ein sogenanntes Konformitätsbewertungsverfahren in den Verkehr gebracht. Vereinfacht ausgedrückt ist das eine Erklärung des Herstellers, dass die Waage bestimmte Richtlinien und Normen einhält. Das zeigt die Kennzeichnung CE M18 0122 auf dem Typenschild der Waage. Bei einer Eichfrist von zwei Jahren endet diese dann mit dem Ablauf des Jahres 2020, also am 31.12.2020.

Ergo mussten wir unsere Waage jetzt so langsam zum Eichen bringen, um keine Ordnungswidrigkeit zu begehen. Im November ist die „bienenstaade Zeit“, wir sehen es als eine der „Winterarbeiten“ an.

3. Neue Gültigkeit gestempelt

Die Stempelung beurkundet, dass die Waage den Anforderungen entspricht, ähnlich dem TÜV bei Fahrzeugen.

Im Eichamt wurde unserer Waage eine gelbe Prüfplakette, das sogenannte Eichkennzeichen, mit der Jahreszahl 20 aufgebracht. Die somit „gestempelte“ neue Eichfrist für unsere Waage besteht nun bis zum 31.12.2022.

Weitere Auskunft gibt das Infoblatt Infoblatt Eichfristen V1.5.pdf

Gebühren

Die Gebühren für die Eichung sind bundeseinheitlich in der Mess- und Eichgebührenverordnung – MessEGebV geregelt.

Die Eichung kann entweder vor Ort, also im imkerlichen Betrieb durchgeführt werden, oder man bringt die Waage selbst in das Eichamt und zahlt damit nur die Hälfte des Gebührensatzes auf die Grundgebühr.

Eichen in Bamberg

Wer das etwas versteckt liegende Eichamt mit seinen sehr freundlichen Mitarbeiter/innen in Bamberg aufsuchen möchte, muss den Parkplatz von der Mediengruppe Oberfranken in der Gutenbergstraße durchqueren. Aber erst einen Termin vereinbaren!

Alle Eichämter im Bezirk Bamberg-Hof findet ihr hier, weitere bayerische Eichämter hier.

Weiterführene Info

[Update: Alle Links aktualisiert am 27.03.2023]

[Update: Link „Infoblatt Anzeigepflicht_2022-06-21.pdf“ aktualisiert am 09.10.2023]

[Update: Link Eichämter im Bezirk Bamberg-Hof und Link zu den bayerischen Eichämtern aktualisiert am 01.06.2024]

Ergebnisse des Tiergesundheitsdienstes in Sachen Honig

Bamberger LagenhonigDa wir endlich einmal sicher gehen wollten, wie es mit Rückständen in Honigen aus Bamberg aussieht, sandten wir zwei Honigproben an den Tiergesundheitsdienstes Bayern e. V. (TGD).

Für unseren Standort in den Buger Wiesen hatten wir nämlich Bedenken. Denn wir beobachteten im Frühjahr die Ausbringung eines Spritzmittels, woraufhin sich die grüne Beikrautdecke des Feldes gelb färbte. Sollte gar Glyphosat in den Stöcken aufgenommen werden?! Dieses können wir – zumindest was den eventuellen Eintrag in den Honig betraf – jetzt ausschließen.

Was hingegen im Pollen gelandet ist, wissen wir nicht. Da wir diesen ohnehin nicht ernten, ist das zunächst kein Problem. Ob allerdings unseren Bienen eventuell vorhandende Rückstände schmecken und bekömmlich sind … nun, noch sind die allermeisten fit. Und die, die es nicht sind, das lässt sich eher auf andere Ursachen zurückführen.

Hornisse an Natternkopf in BlühwieseLediglich Echimidin und E. N-oxid aus der Gruppe der Pyrrolizidinalkaloide (PA) konnten mit einem geringen, nicht bedenklichen Wert, der um das ca. 80-fache unter dem Orientierungswert des Bundesinstituts für Risikobewertung lag, festgestellt werden. PA sind Bestandteile (sekundäre Pflanzenstoffe) z. B. von Korbblütlern (z. B. Asten, Sonnenblumen), Hülsenfrüchte (z. B. Bohnen, Erbsen) oder Raublattgewächsen (z. B. Natternkopf). PA in höheren Dosen kann für Kinder unter einem Jahr gefährlich werden, aber diesen verabreicht man wegen der Gefahr von Botulismus ohnehin keinen Honig.¹

Auch, was die Bienen am Standort Villa Dessauer anbelangt, die sich unweit der Hainstraße befindet, war uns eine Untersuchung wichtig. Oft werden wir nämlich gefragt, wie sich das verhält, wenn man Bienen mitten in der Stadt aufstellt. Wir antworten darauf auf der Grundlage von Literaturquellen, die uns als verlässlich bekannt sind, mit „überwiegend unbedenklich“. Doch dies selbst einmal zu untersuchen, mit Bienenstöcken, die unserer eigenen Obhut unterstehen, war uns dann doch ein Anliegen, um eine sichere Auskunft geben zu können. In der Untersuchung konnten keine Pflanzenschutzmittel, keine Pyrrolizidinalkaloide sowie keine Bienenarzneimittel nachgewisen werden. Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffen (PAK), die bei Verbrennungsprozessen entstehen und der Schwermetallgehalt war nicht Gegenstand der Untersuchung. Bamberg hat allerdings keine Schwermetallindustrie, das kann anderswo durchaus problematisch sein.

Die Probenuntersuchung gab es heuer übrigens für unsere beiden Lehrbienenstände kostenlos. Denn coronabedingt reichten nur wenige Imker/innen Proben ein. Es waren also noch Ressourcen in der Abteilung „Bienengesundheitsdienst“, im Projekt „Honig Lehrbienenstände“ vorhanden. Vielen Dank für diesen Service, der uns als Initiative Sicherheit gibt, die wir für unsere Auskünfte brauchen!


¹Ergänzung mit Dank an Dr. Schierling, TGD:

PA sind für alle Personengruppen toxisch. Bei einer toxikologischen Bewertung wird jedoch die Dosis eines Wirkstoffs bezogen auf das Körpergewicht des Konsumenten angegeben. Da Kinder ein geringeres Körpergewicht aufweisen, führen schon geringere PA-Konzentrationen im Honig zu einem Überschreiten des „Wirkstoff pro kg Körpergewicht und Tag-Orientierungswertes“. Bei Schwangeren im Übrigen liegt der Orientierungswert bei 0,0.

 

Imker-Kompaktkurs Online-Seminar 2021 – in einer Woche auf den neuesten Stand kommen

Der Imker-Kompaktkurs (Programm (PDF) findet online als Wochenkurs an sechs Abenden (Mo, Di, Do, Fr, Sa, Mo) jeweils ab 17 Uhr statt.

Die Inhalte werden analog denen des Jahreskurses angeboten, siehe BLIB-Imkerkurs für Anfänger. Der verdichtete Theorieteil von insges. 15 Stunden wird ergänzt durch zwei weitere Praxistermine im April und Juli mit insgesamt 6 Stunden. Bei Besuch der Praxiseinheiten und nach Absolvierung der Tests ist eine Teilnahmebescheinigung möglich.

Für wen? Gedacht ist der Imker-Kompaktkurs also speziell für jene, die sich nicht so häufig auf den Weg nach Bamberg machen können bzw. wollen, wie das beim Jahreskurs nötig wäre. Auch Wiedereinsteiger/inne/n kommt der Kompaktkurs sicherlich entgegen. Für jene, die bereits bei jemanden mitgeimkert hatten und nun mehr zum neuesten Stand der Bienenhaltung erfahren möchten, ist der Kompaktkurs ebenfalls ideal. Manchmal erbt man auch Völker und steht urplötzlich in der Pflicht, sich sofort um sie zu kümmern.

Zeitraum? Mo., 15.03.2021 bis Mo., 22.03.2021 zzgl. 6 Stunden Praxis April und Juli

Wann genau?

    • Mo., 15.03.21 | 17.00 – 20.30 Uhr
    • Di., 15.03.21 | 17.00 – 20.30 Uhr
    • Mi. frei
    • Do., 17.03.21 17.00 – 19.30 Uhr
    • Fr., 18.03.21 17.00 – 19.30 Uhr
    • Sa., 19.03.21 17.00 – 19.30 Uhr
    • So. frei
    • Mo., 15.03.21 | 17.00 – 20.30 Uhr

Was? Programm (PDF)

Für wen? Jungimker/innen, Wiedereinsteiger/innen, zur Auffrischung und Aktualisierung

Wie viel? € 590,- für 12 Module (15 Std. Online plus 6 Praxisstunden) inkl. Skript

Anmeldung? bis Fr., 01.03.2021; Kontakt siehe Impressum

Schwerstes Bauholz Europas macht es uns leichter

Ein neuer Auftrag für die Lärche! Sie gilt als das schwerste und härteste Bauholz aus den Reihen der Nadelnutzhölzer in Europa. Aus einem Lärchenbaubrett schreinerte uns Thomas, der Zimmermann unserer Bienen-InfoWabe, einen neuen Lastenanhänger.

Ohne unseren Fahrradanhänger wären wir faktisch aufgeschmissen, da wir in Bamberg wohnend seit 2013 bewusst auf ein Auto verzichten – und gut damit fahren! Allerdings nur, weil Reinhold mit seiner Muskelkraft allen Hügeln trotzt und wir somit unsere Bienen CO²-frei pflegen können.

Nun aber hat der aus den 50er Jahren stammende hölzerne Aufbau eines fast schon historisch anmutenden Handkarrens nicht mehr sehr vertrauenswürdig durch die Gassen geklappert, nur noch gehalten von etlichen Winkeleisen und unserem Vertrauen. Bevor es jedoch noch zum Bruch kommt, bestellten wir bei Thomas ein Lärchenbrett.

Am gut abgelagerte Brett wurde in der Werktstatt in Schammelsdorf Maß genommen und sodann auf 18 mm bzw. für den Boden auf 14 mm Stärke heruntergehobelt. Zuerst wurde der Boden erstellt, denn das schmalere Ende des Brettes war mit einigen Furchen und Rissen versehen.

Vier Bretter konnten diesem Stück abgerungen werden, die mitsamt der wasserablassenden Lücken eine Breite von 62 cm Breite erreichte. Zwei Zentimeter also mehr als vormals, doch noch viel wichtiger war die neue Länge, nämlich 10 cm. Daher passen nun drei statt zwei unserer Honigboxen hintereinander.

Maße: Boden 118 x 62 cm (14 mm Dicke), Stirnseiten 62 x 19 mm, Seitenwände 114,4, x 19 cm, 2x Traversen auf der Bodenunterseite ca. 8,5 x 62, 4x Dreiecks-Klötzchen aus Sibirischer Lärche.

Wir danken unseren Thomas sehr herzlich für seinen Einsatz und dürfen leider keine Werbung für ihn machen. Er kann sich sonst vor Anfragen nicht retten, wie er meint. Aber er und seine Frau Lorraine freuten sich, indirekt etwas zum Bienenerhalt in Bamberg beigetragen zu haben. Ist das nicht wunderbar?!

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Termine stehen! BLIB-Imkerkurse 2021 in Bamberg, Oberfranken, Bayern

Logo BLIB ImkerkurseDie neuen Imkerkurs-Termine in Bamberg aus dem Hause „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ stehen bereits, denn schon jetzt erreichen uns Anfragen fürs nächste Jahr. Coronabedingt suchen viele ein Hobby, welches sie auch zuhause oder in der Region ausüben können. Frische Luft, ein umfassendes Naturerleben sowie ein leckeres Ur-Produkt sind garantiert. Wer Spaß am Handwerk hat, kommt ebenfalls auf seine Kosten. Nicht alles muss man einkaufen, einiges lässt sich super auch selbermachen, ob Böcke, Mittelwandwaben oder gar ganze Bienenstöcke.

Ein Infoabend mit Kursberatung findet am Mo., 01.03.2021 zwischen 19.00 und 20.30 Uhr statt. In lockerer Runde in einer Gastwirtschaft erhalten Interessierte Antworten rund ums Kursgeschehen und persönliche Beratung. Der Ort wird bei Anmeldung – bitte spätestens 3 Tage vorab! – bekannt gegeben.

Der Imkerkurs für Anfänger beträgt € 360,- für 12 Module, die innerhalb eines Jahres das gesamte Spektrum der Bienenhaltung über den Jahresverlauf abdeckt. Wer nicht alle Termine wahrnehmen kann, darf diese im darauffolgenden Jahr wiederholen. Außerdem gibt es für das Honigernten und -verarbeiten eine weitere Möglichkeit, dabei zu sein (siehe Honigschleudertage-Termine21.) Gegen Aufpreis von € 80,- ist sogar ein drittes Jahr anhängbar. Es sind also alle Chancen gegeben, die Bienenhaltung von Grund auf und mit vielen Praxisschritten so gründlich zu erlernen, dass der Start für Mensch und Biene ein gelungener sein sollte. Übrigens: Interessierte erhalten gerne Referenzen von ehemaligen Teilnehmenden genannt.

Desweiteren bieten wir einen einwöchigen Imker-Kompaktkurs vom 15. bis 22.03.2021 an.

Wir freuen uns sehr auf unsere neuen Kursteilnehmenden!

Dr. Friedgard Schaper verstorben

Biene an Rosa Paul GauguinEin besonderer Mensch ist nicht mehr unter uns. Die Imkerwelt trauert um Dr. Friedgard Schaper, die am 23.08.2020 verstorben ist.

Vielen älteren Imkern ist sie bekannt aus der Bayerischen Landesanstalt für Bienenzucht in Erlangen, später dann aus der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim, nachdem die Erlangener dort eingegliedert wurden, mithin das heutige Institut für Bienenkunde, deren Leiterin sie von 2007 bis zu ihrem Ruhestand in 2012 war.

Doch auch, wer Dr. Schaper nicht persönlich als umtriebige Referentin auch noch in ihrem Unruhestand kannte – und das über ihre stete Präsenz in Veitshöchheim hinaus –, kennt sie als die Frau hinter dem Erfolgsprojekt und Dauerbrenner „Der intelligente Blumenkasten“. Diesen Flyer bzw. die Liste dahinter vergeben wir in rauen Mengen und erfreut sich großer Beliebtheit.

Neben der Berufsausbildung war auch die Fortbildung der Imker*innen und die Nachwuchsarbeit Ihr ein großes Anliegen. Von Ihr erarbeitete Schulungsunterlagen wie Merkblätter, Diaserien zu Honig und Krankheiten sind in vielen Veranstaltungen fester Bestandteil der Ausbildung. Ideen und Unterrichtsmaterialien zur Arbeit mit Bienen in der Schule wurden von Dr. Schaper zusammengestellt und die Internetseite „Bienenschule“ belegt im Internetangebot des Institut für Bienenkunde und Imkerei immer einen der vordersten Plätze mit mehr als 40.000 Zugriffen im Jahr.

Diese Zeilen – und angemessene ausführliche mehr – stammen aus dem herzlichen Nachruf, den ihr Nachfolger im Amt, Dr. Stefan Berg sowie Dr. Ingrid Illies im Namen der Arbeitsgemeinschaft der Institute für Bienenforschung e. V. veröffentlichte, und den die Imkerwelt nun mit Betroffenheit zu verdauen hat.

Wir durften die Grande Dame der Imkerschaft einige Male persönlich wie telefonisch in Beratungen erleben, wofür wir dankbar sind. Denn ihre Herzlichkeit und Hingabe, ihre Leidenschaft und überaus breite Fachkenntnis, die sie immer freigiebig und detailfreudig vermittelte, bereicherten jede Tagung und Begegnung. Sie war ein Mensch, der etwas zu sagen hatte und der man mit wachsender Begeisterung gerne zuhörte.

Nun ist Frau Dr. Friedgard Scharpers Stimme verstummt, doch nicht ihr Lebenswerk. Wir werden ihr ein ehrendes Andenken bewahren!

Einfüttern (BLIB-Imkerkurs für Anfänger AK20, Modul 11)

Standort Welterbe-GartenVorletztes Modul des 12-teiligen Imkerkurs für Anfänger 2020 bei Bienen-leben-in-Bamberg.de. Im Praxisteil am 23.08. erfuhren die Teilnehmenden, welche Materialien für den Vorgang des Einfütterns (Darreichungsformen) praktisch sind, wann der richtige Zeitpunkt ist und wie bzw. in welcher Dosierung eingefüttert wird. Die Theorie zur Einfütterung nahmen wir im Hof des Odeon-Kinos vor, in das wir nach dem Modul 10 zur Wachsverarbeitung und der Praxisvorführung des Einfütterns, also Modul 11, hinwechselten.

A. Darreichungsformen beim Einfüttern

1. Futtereimer mit Aufstieghilfe

Zunächst wird auf die oberste Zarge eine Folie aufgelegt, die einen Spalt breit umgeschlagen wird, damit die Bienen in die aufgesetzte Leerzarge gelangen können. (Die Leerzarge war wegen der vorangegangenen Varroabehandlung ohnehin bereits im Einsatz.)

In diese Leerzarge passende, meist eckige, Futtereimer können aus Joghurtkübeln oder Stapelboxen (Baumarkt) bestehen. Hauptsache, lebensmittelecht. Die Aufstiegshilfe – wir bevorzugen Stroh – kann später einfach auf den Kompost landen, wohingegen man Glasschwimmsteine erst wieder säubern muss.

2. Der Adam Fütterer

Adam FüttererDas entscheidende Merkmal an dieser Futterzarge ist eine Aufstiegshilfe in Form eines konischen, etwa handtellergroßen Kegels in einer ansonsten flachbödigen Schale, die das Zuckerwasser enthält. Die Bienen klettern im Inneren des Kegels hinauf, dann an der Außenschräge bis zum Flüssigkeitsspiegel hinunter und nehmen das Futter auf.

Da nicht sehr viele Bienen auf einmal durch den Kegel (auch: Dom genannt) gelangen können bzw. Platz auf der Außenfläche finden, geht die Zuckerwasseraufnahme langsamer als mit der Kübelfütterung vonstatten. Daher muss man häufiger nachgießen. Die Aufstiegshilfen sind übrigens mal als Kegel, mal als seitliche Schale, mal mittig, mal im Eck etc. erhältlich und die Futterzargen werden unter verschiedenen Herstellernamen (z. B. Frankenbeute, Liebig, Segeberger, Taunus …) angeboten.

Natürlich verursacht der Kauf dieser Futterzargen wieder extra Kosten. Es sei denn, man ist handwerklich geschickt und hat ohnehin Holzmaterial übrig. Und natürlich ist bei Verwendung des Adam-Fütterers eine Leerzarge erst mal nicht erforderlich, doch braucht man sie wieder zur zweiten AS-Behandlung.

3. Futtertaschen

Die Futtertaschen werden statt zweier Rähmchen direkt neben das Brutnest eingehängt. Daher ist der Weg für die Bienen recht kurz, was sich bei kühlem Wetter vorteilhaft auswirkt. Nachteilig ist der geringe Futtermengeninhalt, was ebenfalls ein häufiges Nachgießen des Zuckerwassers notwendig macht.

Auf Futterteig (also „Trockenfutter“) gehen wir hier nicht ein, da wir diese Art des langsamen Einfütterns um diese Jahreszeit, aber auch ganz generell nicht favorisieren.

B. Zeitpunkt des Einfütterns

  • Das reguläre Einfüttern erfolgt bei den Wirtschaftsvölkerm NACH der ersten Varroabehandlung mit Ameisensäure.
  • Manchmal kann eine so genannte „Zwangsfütterung“ auch noch später im Jahr anfallen, wenn erkennbar wenig Zuckerwasser aufgenommen wurde. Das passiert, wenn die Varroabehandlung zu heftig für das Volk ausgefallen ist, bspw. bei einer zu schnellen Verdunstung bei zu warmen Wetter. Das Volk wird dann fressfaul. Siehe hierzu in unserem Beitrag unter der Zwischenüberschrift: „Zwangsfütterung im Herbst sorgt fürs Überleben“.
    Doch häufig ist der Grund ein zu schwaches und / oder krankes Volk, so dass eine Auflösung ratsam sein kann.
  • Grundsätzlich Abends einfüttern! Verhindert die Räuberei unter den Bienenvölkern

C. Was wird eingefüttert?

  • Zur Einfütterung verwenden wir eine Zuckerlösung im Mischungsverhältnis 3:2, d. h. 3 Gewichtsanteile Zucker werden in 2 Anteilen Wasser gelöst. Als Zucker verwenden wir Haushaltszucker, also reine Saccharose. Zum Thema „Zucker“ siehe auch folgende Beiträge:
  • Alternativen zum Zucker sind fertige Futterlösungen auf Zucker- oder Getreidebasis. Darauf zu achten ist, dass sie als Bienenfutter deklariert sind. Bienenfutter besitzt ein speziell auf die Bedürfnisse der Bienen abgestimmtes Spektrum von Zuckerarten.
  • Wirtschaftsvölker füttern wir mit 20 Kg Zucker ein, entsprechend rund 33 Kg Futterlösung im 3:2-Mischungsverhältnis. Ableger werden mit 15 Kg Zucker eingefüttert, entsprechend ca. 25 Kg Futterlösung.
  • Tragen Bienen nach der Honigernte (die bei uns nur einmal im Jahr im Monat Juli erfolgt) erneut viel ein, wird entsprechend weniger Zucker eingefüttert. Zusätzlich verbleiben bei unserer Betriebsweise mindestens 5 bis 10 Kg Honig im Brutraum. Daher vorher kurze Kontrolle der Situation und die Bedarfsmenge anpassen.

D. Wie wird eingefüttert (Dosierung)?

  • Einfüttern der BienenvölkerWichtig: Nichts neben die Beute hinaus kleckern! Andere Bienenvölker werden sonst angelockt und zur Räuberei verleitet. Am besten, man stellt sich einen Kanister mit Wasser zum Säubern bereit.
  • Wirtschaftsvölkern kann (muss man aber nicht) das gesamte Futter in einer großen Portion auf ein Mal verabreicht werden.
  • Ableger werden langsam in mehreren Portionen eingefüttert. Wird ein Ableger zu schnell gefüttert, leidet die Bruttätigkeit, da auch das Brutnest mit Futter vollgefüllt wird.
  • Devise ist, lieber etwas mehr einfüttern, als verhungerte Völker im Frühjahr. Überschüssige Futterwaben werden im Frühjahr den Völkern entnommen und finden bei der Ablegerbildung weitere Verwendung.
  • Manchmal dauert es witterungsbedingt zu lange, bis die Bienen das Zuckerwasser aufgenommen haben, vor allem bei kühlem Wetter. Gäriges Zuckerwasser daher entfernen, abwiegen und die entsprechende Menge erneut anbieten.

Einfüttern der Bienenvölker

Wachsverarbeitung (BLIB-Imkerkurs für Anfänger AK20, Modul 10)

Wachs war und ist im Grunde immer noch wertvoller als Honig. Im Rahmen des Imkeranfängerkurses trafen wir uns im Welterbe-Garten zum Modul 10, „Wachsverarbeitung“. Netterweise sandte Petrus die letzten Tropfen über die Gärtnerstadt nur bis fünf Minuten vor 14 Uhr. Schnell also noch die Bänke abgewischt, die Masken zurechtgerückt und los ging’s mit der Wachsverarbeitung an 5 Stationen. 

Inmkerkurs, Modul 10, Wachsverarbeitung

Wachsverarbeitung an 5 Stationen

Die Phasen der Wachsbearbeitung lassen sich in einem früheren und sehr ausführlichen Blogbeitrag mit Checklisten nachlesen. Daher hier nur Ergänzungen.

Entscheidend für die Verarbeitungsweise ist immer das Ausgangsmaterial, also ob Entdeckelungswachs, Drohnenwachs, Altwaben oder geschmolzenes, gereinigtes Grundwachs zur Mittelwandwabenherstellung. Dementsprechend benötigt man unterschiedliche Geräte und Hilfmittel.

Vieles lässt sich im normalen Haushalt finden – natürlich erst nach Absprache mit den Küchenverantwortlichen! Allerdings raten wir davon ab, benutzte Teile in die Spülmaschine zu geben, denn das Wachs verstopft dauerhaft die Düsen. Altgediente Teile können aber so einer neuen Verwendung zugeführt werden.

Manche teure Geräte lohnen sich nur für größere Mengen, so die Mittelwaben-Wachspresse oder ein elektrischer Schmelztopf. Oft gibt es dafür (nicht ganz so kommoden, aber brauchbaren) Ersatz. Andere Geräte wie ein Trafo-Einlöter sind zwar ebenfalls nicht gerade billig, doch unverzichtbar. Da muss man in den sauren Apfel beißen. Eventuell kann man sich manches mit anderen Imker(inn)en teilen.

Und vor allem: Erst anschaffen, wenn man die (länderspezifischen) Fördermöglichkeiten überprüft hat! Denn das Rechnungsdatum ist entscheidend! Bereits vorhandene Imkergeräte sind nicht förderfähig. [Für Bayern -> Förderwegweiser -> MayMBL], s. a. Blogbeitrag Amtliches und rechtliches zur Bienenhaltung]

Fotogalerie AK20, Modul 10

Literatur

NLiteratur zu Wachsach einer kurzen Pause, in der wir mal kurz durch den Welterbe-Garten schlenderten und das Gemeinschaftswerk und die Aussicht über die Untere Gärtnerei bewunderten, konnten noch ein paar Bücher zur Wachsverarbeitung eingesehen werden. Für die Teilnehmenden des Imkerkurses sind die Titel aus unserer Imker-Bibliothek natürlich ausleihbar. Hier die Literaturliste-Wachsverarbeitung.

Mittelwand einlöten

Als Materialaufwand sind zu nennen der Trafo-Wabeneinlöter (umschaltbar Eisen/Edelstahldraht) für ca. € 70 sowie ggf. ein kleiner Keil. Erleichternd wirkt ein Holzplatte als stützender Unterbau in den Innenrähmchenmaßen, dem man zwei Auflageschienen auf der Unterseite anbringt.

Sodann ging’s mit einer praktischen Übung, dem Einlöten von Mittelwandwaben, weiter. Immer erst muss überprüft werden, ob alle Drähte straff sitzen. Gegebenenfalls ist mit einem Drahtspanner nachzuarbeiten. Sind die Drähte danach immer noch zu locker, lässt sich auch ein kleiner Keil am Rahmen einklemmen, um dann die Wabe einzulöten. Sitzt die Wabe fest, kann der Keil wieder entfernt und der überstehende Draht an den Rahmen angedrückt werden.

Das Löten selbst setzt im Grunde keine allzu großen Feinheiten voraus. Die Mittelwände sollen nicht kalt sein und lediglich die richtige Andockstelle der beiden Drahtenden müssen gefunden und mit je einer Pol unter Strom gesetzt werden. Und natürlich muss der richtige Schmelz-Zeitpunkt gefunden werden, damit der Draht nicht durch die Wachsschicht durchschmilzt. Doch auch das kann wieder repariert werden. Unsere Teilnehmenden hatten den Bogen jedenfalls sehr schnell raus und jeweils eine perfekte Mittelwandwabe zustande gebracht.

Fotogalerie Waben einlöten

Der nächste Beitrag wird sich um das Modul 11, das Einfüttern drehen. Bis bald!

Von Bienen, Honig und der Imkerei zum Sommerprogramm von Grünes Bamberg

Von allen unseren vier Themen – Bienen, Honig, Imkerei und Natur – gab es im Rahmen des Sommerprogramms von „Grünes Bamberg“ am 22.08.2020 einen mal groben, mal feinen Einblick für unsere Gäste der Bienen-InfoWabe.

Die Bienen-InfoWabe und seine Ausnahme-Gäste

Fünf Erwachsene und zwei Kinder „füllten“ in Coronazeiten genau richtig den Raum, um genügend Abstand zu halten. Es war bisher unsere einzige Indoor-Veranstaltung in diesem denkwürdigen Jahr, da wir alle Veranstaltungen entweder absagten oder nach draußen verlegten. Doch der einzige richtige Regen der vergangenen Wochen machte uns diesmal einen Strich durch die Rechnung. Andererseits … in unserem grünen Klassenzimmer können wir doch besser auf Ausstattungsgegenstände zurückgreifen, die uns im Freien gefehlt hätten. Ja, wir haben die Bienen-InfoWabe schließlich nicht ohne Grund gebaut.

Die Bienen

Bienenmodell, HonigblaseSo ließ sich an unserem Bienenmodell die Honigblase recht anschaulich zeigen. Sie birgt den Nektar, der sodann im Stock unter Beimengung von körpereigenen Enzymen und unter Mithilfe der Bienenschwestern zum Honig wird. Dass dieser bei Fertigstellung unter 20% Wassergehalt hat und damit für Bakterien uninteressant und daher ewig haltbar ist, und wie die Bienen so genau wissen, ab wann er trocken genug zum Verdeckeln ist, bleibt ihr großes Geheimnis. Ebenso, wie sie mit ihren ausgeschwitzten Wachsblättchen so supertolle Waben bauen können.

Vortragsthema Bienen, Honig, Imkerei zum Sommerprogramm von "Grünes Bamberg" / Bienen-leben-in-Bamberg.deDoch bevor wir detaillierter zum Thema Honig kamen, mussten wir doch erst einmal unser so wichtiges „wildes“ Haus- und Nutztier genauer kennenlernen. Wie viele Beine, Augen und Flügel sie hat und wo ihre „Nase“ sitzt, war nicht so ohne Weiteres geklärt. Doch wir wurden von der Erstkläßlerin Marleen und dem baldigen Vorschulkind Oskar fachlich bestens unterstützt. Sie hatten einiges an Vorwissen mitgebracht. Wobei uns der Opa Peter Gack versicherte – ER war’s nicht, der es ihnen beigebracht hätte! Auch Katharina Müllerschön verneinte eine direkt Beteiligung … na, ob wir das glauben?! 😉

Ein Blick in den „Fake“-Bienenstock zeigte sodann den Aufbau der Bienenwohnungen und was darin so vorgefunden werden kann. Beispielsweise Wabenrähmchen mit eingelagertem Pollen und der Bienenbrut sowie – leider – der Varroamilben. Alle durften schätzen, wie schwer eine (echte!) volle Honigwabe ist und rechnen, wie viele Gläser aus einer Wabe heraus kommen können.

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Die Imkerei

Vortragsthema Bienen, Honig, Imkerei zum Sommerprogramm von "Grünes Bamberg" / Bienen-leben-in-Bamberg.deAls einziges Insekt von rund einer Million weiterer Arten konnte der Mensch die Bienen am Haus halten und für seine Süßungs- und Konservierungsbedarfe als auch als Wachslieferant zu seinem Wohle nutzen. Heute hat ihre Bestäubungsleistung den wirtschaftlich größten Nutzen. Ohne sie wären gut 80% unserer Erträge nicht vorhanden und / oder qualitativ nur schlecht ausgebildet. Ohne Honigbiene würde es auf unseren Teller sehr, sehr leer werden, wie ein Blick auf die aufgehängte Grafik mit den Ertragsmengen in der Landwirtschaft durch Bienenbeflug zeigt.

Dass wir nur 20% des deutschen Honigbedarfs durch Apis mellifera decken können, ist ebenfalls kein gutes Zeichen. Die Imkerei in Deutschland müsste viel mehr gefördert werden, was natürlich auch eine gute Wechselwirkung hinsichtlich der Bestäubung hätte.

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Der Honig

Nach diesem Übergang kamen wir dann zur Honigverkostung. Wir verglichen die Lage „Schiffbauplatz“ mit der Lage „Weide“, beide Völker nahe der Regnitz beieinanderliegend, dennoch unterschiedlich vom Geschmack. Je nach angeflogenen Trachtpflanzen und des witterungsbedingten Nekatarflusses – wenn es zu trocken ist, dann logischerweise auch weniger Nektar – varriieren Gaumengenuss und Ertragsmenge.Vortragsthema Bienen, Honig, Imkerei zum Sommerprogramm von "Grünes Bamberg" / Bienen-leben-in-Bamberg.de

Der Trauben- bzw. Fruchtzuckeranteil bestimmt die Konsistenz, also ob mehr fest oder flüssig. Waldhonig (Blatthonig) hat einen höheren Fruchtzuckeranteil, bleibt also beinahe immer flüssig. Blütenhonig hingegen kristallisiert mit der Zeit aus, Der sehr hohe Traubenzucker beispielsweise bei einem Rapshonig führt zu einem so schnellen Festigungsvorgang, dass er sofort nach seinem Eintrag geerntet werden muss, sonst bleibt er in den Wabenzellen stecken.

Abschied

Vortragsthema Bienen, Honig, Imkerei zum Sommerprogramm von "Grünes Bamberg" / Bienen-leben-in-Bamberg.deDr. Juliane Fuchs, die das Programm federführend organisiert hat, bedankte sich im Namen des Parteivorstands für unsere Ausführungen mit zwei Büchern und einer Spende. Wir freuten uns sehr, dass Groß wie Klein die Bienenwelt neu entdecken konnten und sich fasziniert zeigte. Denn das ist der Plan … was uns begeistert, das sehen wir einfach mit anderen Augen und Herzen und kümmern uns viel besser darum … was bei der überwiegenden Anzahl an „Grünen“ hier ja fast wie Eulen nach Athen tragen bedeutete.

Doch auch unsere Gäste Anna und Thomas (der sich im Juli-Transition-Stammtisch online unserem Honigschleuderthema zugeschaltet hatte), ließen sich offenkundig voll auf unsere Lieblingsthemen ein. Anna überlegt sogar, ob sie nicht auch selbst die Bienenhaltung erlernten möchte. Wir würden uns jedenfalls freuen, sie zum nächsten Anfängerkursjahrgang wieder zusehen.

Danke für euer Kommen und den Glanz in euren Augen! Wir sind uns sicher, der Bienenvirus, an den ihr euch heute angesteckt habt, wird euch bereichern!