Veitshöchheimer Imkerforum (5): KULAP und Greening

Folie @ Kornelia Marzini, Eingangsfolie Vortrag Imkerforum VeitshöchheimPerfekt für die Honigbiene wäre es, wenn das Angebot an Nektar und Pollen zeitgleich mit ihrem Bedarf daran bestünde. Doch leider ist das nicht immer zu erreichen. Mit „Schuld“ daran sind auch unterschiedliche Förderungsbedingungen der EU- und Landesmittel, die sich teils überschneiden, teils sich zu widersprechen scheinen.

Den Förderungsbedingungen unterliegen beispielsweise Aussaattermine, Listen bestimmter zugelassener Anbauarten, die Mindestgrößen der Nutzflächen sowie weitere Auflagen wie Pflanzenschutz und Düngung bzw. das Vermeiden derselben.

Folie @ Kornelia Marzini, Brache: Angebot und NachfrageDie „Lebensraumförderung im Greening*“, bewertet aus Sicht der Honigbiene war ein sehr gehaltvoller und (er)kenntnisreicher Vortrag von Dipl.-Biol. Kornelia Marzini aus Würzburg. Sie stellte grafisch sehr aufwändig und eingängig dar, in welchem Monat welche Saat aufgeht und blüht (beispielsweise Feldrandstreifen, Zwischenfrüchte, Niederwald mit Kurzumtrieb etc.), und ob das für die Honigbiene ein sinnvoller Zeitpunkt ist oder nicht.

Eine wunderbare Arbeit, deren Veröffentlichung unseres Erachtens ein echter Gewinn für uns Imker bzw. für Landschaftsgärtner und Landwirte wäre. Wir hoffen, darüber bald noch mehr lesen zu dürfen. Dennoch – einige Fragen, die Rahmenbedingungen betreffend, mussten in der Kürze der Zeit und der Komplexität wegen wohl offen bleiben. Wir versuchten nun, sie durch eigene Recherchen für uns (und unsere Leser) zu beantworten. Daher ist diese Aufarbeitung des Vortrags zum Veitshöchheimer Imkerforum etwas von uns angereichert.

Eingangs ging Frau Marzini auf das Bayerische Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) ein. Hier in Kürze, was es beinhaltet:

Kulturlandschaftsprogramm (KULAP)

Mit dem Kulturlandschaftsprogramm gewährt Bayern bereits seit 1988 den Landwirten Ausgleichszahlungen für umweltschonende Bewirtschaftungsmaßnahmen. Um den gesellschaftlichen Herausforderungen Rechnung zu tragen, wurde das Programm noch gezielter auf Gewässer-, Boden- und Klimaschutz, auf Biodiversität und auf den Erhalt der Kulturlandschaft ausgerichtet. Vielfältige Kombinationsmöglichkeiten sorgen dafür, dass maßgeschneiderte Lösungen für die unterschiedlichsten Betriebstypen möglich sind. Darüber hinaus sind zahlreiche Angebote auf die für alle Direktzahlungen zu erbringenden ökologischen Vorrangflächen anrechenbar.

(Förderwegweiser Agrarumweltmaßnahmen. Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten)

Die Prioritäten innerhalb des KULAPs

Folie @ Kornelia Marzini, KULAP-PrioritätenDer Vortrag stellte nun die 7 Prioritäten des KULAPs vor. Fünf davon dürfte unseren Bienen im Bezug auf Nektar- und Polleneintrag interessieren.

  • Priorität 1:
    • Ökologischer Landbau im Gesamtbetrieb
    • Erneuerung von Hecken und Feldgehölzen
    • Struktur- und Landschaftselemente
  • Priorität 3:
    • Gewässer- und Erosionsschutzstreifen
  • Priorität 4
    • Umwandlung von Acker in Grünland
  • Priorität 5
    • Blühflächen an Waldrändern und Feldflur
  • Priorität 6
    • Heumilch-Extensive Futtergewinnung

Das Greening

Nun kommt das Greening ins Spiel, also eines von mehreren Bestandteilen der Reform der EU-Agrarpolitik, welche im Rahmen der „jüngsten Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) in Bayern umgesetzt wird“. (Die Reform der EU-Agrarpolitik ab 2015. In: Agrarpolitik. Staatsministerium für Ernährung und Landwirtschaft)

Aus bayerischer Sicht ist wichtig, dass Vorleistungen der bayerischen Landwirte im Rahmen von Agrarumweltmaßnahmen (KuLaP und VNP) beim Greening berücksichtigt werden.

(Gemeinsame Agrarpolitik nach 2013 – Einigung erzielt. In: Agrarpolitik. Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.)

Soweit also zu den Rahmenbedingungen. Die Landwirte sind zu bewundern, die sich mit all diesen Prozessen auskennen müssen, um zu ihren Förderungen zu gelangen bzw. zu erfahren, was sich lohnt, aufs Feld zu bringen oder auch nicht. Ich jedenfalls verbrachte mehrere Stunden, um die Hintergründe halbwegs zu verstehen, unter dem der Vortrag lief.

Folie @ Kornelia Marzini, Drei Säulen des GreeningsWie gesagt: Eine der Bestandteile¹ der GAP ist das Greening². Frau Marzini stellt drei Säulen (eigentlich: „Auflagen“) vor.

  1. Anbaudiversifizierung beinhaltetdie Vielfalt beim Anbau von Kulturen auf Ackerflächen“, also eine breite Fruchtfolge ist gefordert.
    Klingt nett, interessiert jedoch die Biene wenig. Von den mindestens drei geforderten Kulturen ist nämlich fraglich, welche (bienenfreundliche) Kultur zur Aussaat kommt.
  2. Grünlanderhaltung, bei der lediglich 5% des bestehendes Dauergrünlands (in Ackerland) umgebrochen werden darf. Auch das tangiert die Biene nicht besonders.
  3. Ökologische Vorrangflächen. Ab einer Fläche von 15 ha Ackerfläche sollen 5% aus ökologischen Vorrangflächen bestehen. Aus welchen Kulturen sie bestehen könnten, und welche davon für die Bienen interessant sind, darauf ging Frau Marzini explizit ein.

zu 3. Ökologische Vorrangflächen, die für Bienen interessant sind:

  • Hektarstreifen an Waldrändern*
  • Pufferstreifen*
  • Landschaftselemente (z. B. Hecken, Baumreihen, Feldgehölze, Tümpel, Dolinen, geschützte Einzelbäume, Trocken- und Natursteinmauern, Lesesteinwälle etc.)
  • Feldrand (Streifen)*, z. B. mit Malven, Kornblumen und Klatschmohn
  • Stickstoffbindende Pflanzen
  • Brachen

* s. a. Streifenmaßnahmen

Folie @ Kornelia Marzini, Ökologische Vorrangflächen, Bewertung aus BienensichtKlingt nett, doch hat es einen Haken. Denn die beiden letztgenannten – Stickstoffbindende Pflanzen, beispielsweise Klee, Soja, Erbsen etc. sowie  Brachen – erfahren lediglich einen Umsetzungsanteil von 14% bzw. 13% im Greening.

Hingegen geschieht die Umsetzung im Greening bei Zwischenfrüchten, also etwas, was für Bienen nicht sonderlich bedeutend ist, zu 70%. Gerade zum Ende des Sommers, also vor der Wintersaat, nutzt den Bienen das höhere Futterangebot der Zwischenfrucht nun gar nichts mehr, da sie sich eigentlich auf die Winterpause vorbereiten sollen.

Dennoch, so Frau Marzini in ihrem Fazit, sind Greeningmaßnahmen ökologisch hoch wirksam und fördern – mit wenigen Ausnahmen – auch die Honigbiene.

Folie @ Kornelia Marzini, Blühende BracheEindeutige Erkenntnis: Brachemischungen und Leguminosensaaten wären das Festmahl für die Bienen. Der Nutzen für die biologische Vielfalt und für die Umwelt ist hoch, so die Vortragende. Um hier zu einer Förderung zu gelangen, muss die Fläche mindestens 0,1 ha betragen, es darf kein Pflanzenschutz und kein Dünger ausgebracht werden und es besteht Mulchverbot zwischen dem 1.4. und 30.6.

Wir meinen …

… den Umsetzungsanteil dieses Bienenfestmahls etwas zu erhöhen könnte durchaus von Privatpersonen, durch Kommunen und den Landkreis erreicht werden – auch ohne entsprechende Fördermittel. Wer also eine Brachfläche sein eigen nennt, kann sich hier über empfehlenswerte Saatgutmischungen für Blühflächen informieren: Netzwerk Blühende Landschaft.

Für die fränkische Landschaft empfehlen wir beispielsweise SaatenZeller, die über das Konzept Regionsaatgut auch Mischungen speziell für Ihre bayerische Region erstellt.

Dr. Ingrid Illies und Referentin Kornelia MarziniFußnoten

¹ Frau Marzini stellte in ihrem Vortrag die drei Auflagen des Greenings vor, die sie als „Säulen“ bezeichnet. Ihre Säulen sind nicht zu verwechseln mit den zwei Säulen der „Reform der EU-Agrarpolitik ab 2015“, von denen das Greening der dritte wesentliche Bestandteil der ersten Säule ist. Vergleiche auch: http://www.stmelf.bayern.de/agrarpolitik/092679/index.php

² Ausgestaltung des Greenings (siehe http://www.stmelf.bayern.de/agrarpolitik/006008/index.php)

Für die Greening-Komponente (30 % der nationalen Obergrenze) müssen Landwirte zukünftig folgende Bedingungen erbringen:

  1. Anbaudiversifizierung
    Gefordert ist eine Diversifizierung der Kulturen mit grundsätzlich mind. drei verschiedenen Kulturen wobei keine Kultur weniger als 5 % und mehr als 70 % der Ackerfläche umfasset.
  2. Erhalt des Dauergrünlands
    Der Umbruch von Dauergrünland muss gegenüber 2012 auf nationaler, regionaler oder sub-regionaler Ebene auf 5 % begrenzt werden. Die Mitgliedstaaten haben die Möglichkeit, eine einzelbetriebliche Verpflichtung vorzuschreiben.
  3. Bereitstellung ökologischer Vorrangflächen (öVF)
    Landwirtschaftliche Betriebe mit mehr als 15 ha Ackerfläche (inkl. Dauerkulturen) müssen ab 2015 5% ökologische Vorrangflächen ausweisen. Nach einer Prüfung der Maßnahme im Jahr 2017 kann eine Erhöhung auf 7% erfolgen. Mögliche Kulturen sind Brache, Landschaftselemente, Pufferstreifen, Aufforstungsflächen, Zwischenfrüchte (mit Gewichtungsfaktoren), Leguminosen und Kurzumtriebsplantagen ohne mineralischen Dünger und Pflanzenschutzmittel.

Übersicht aller Beiträge zum Imkerforum:

Die Buger Wiesen im Gespräch

Gesprächsrunde Buger Wiesen

v.l.n.r. Reinhold Burger, Dr. Jürgen Gerdes, Georg Spörlein

Wie geht es den Buger Wiesen im Süden Bambergs? Täuscht es, oder nahm die Zahl der Blüten in den vergangenen Jahren ab? Wird der Damm zu beiden Seiten des Rhein-Main-Donau-Kanals nicht zu oft oder auch zu früh im Jahr gemäht? Lässt es sich bewerkstelligen, dass Landwirte einen Blühstreifen ansäen, um den Insekten mehr Lebensraum zu bieten? Wie steht es um den Gebrauch von Pflanzenschutzmitteln? Könnte er Schuld daran sein, dass wir im vergangenen Jahr drei unserer (noch im Frühjahr prächtig entwickelten) Völker verloren?

Die Spezialisten für Natur und Wasser

Diese und weitere Fragen erörterten wir In einer nachmittäglichen Gesprächsrunde am 16.11.15 mit Dr. Jürgen Gerdes, dem Naturschutzbeauftragten der Stadt Bamberg sowie Georg Spörlein, dem Wasserexperten der Stadtwerke Bamberg.

Gesprächsrunde Buger WiesenNur mit Fach- und Sachverstand können wir als Initiative die Situation in den Buger Wiesen besser einschätzen lernen, um gegebenenfalls in einem weiteren Schritt aktiv zu werden. Von daher war uns der Besuch der beiden Spezialisten sehr wichtig und wir freuten uns, dass beide der lange im Voraus geplanten Einladung zu folgen vermochten.

Blume in den Buger WiesenDer Interessensmix der Buger Wiesen

Nicht auf alle unserer Fragen gab es eindeutige oder zufriedenstellende Antworten. Das erklärt sich aus der Viegestaltigkeit der Nutzung bzw. Nicht-Nutzung sowie der Eigentümer und mithin der Zuständigkeiten.

Bei den Buger Wiesen handelt es sich dabei um …

  • ein ausgewiesenes Überschwemmungsgebiet (das Baumanpflanzungen untersagt), welches allerdings gerade in den vergangenen Jahren zu hoher Trockenheit neigte (viele Aussaaten sind daher nicht angegangen)
  • sowohl landwirtschaftlich genutzte als auch brachliegende Flächen
  • zwei kommunale Gebiete (Bamberg und Strullendorf)
  • verschiedene Wasserschutzzonen
  • Bundeswasserstraßen-Begleitgrün in der Obhut des Wasserschifffahrtsamt Nürnberg

Dieser Interessensmix macht das Gebiet spannend, aber auch kompliziert in seiner Pflege und Hege bzw. Nicht-Pflege. Und nun auch noch die Bienen.

Die Bienen als Zeiger

Buger Wiesen-BienenFür uns sind sie Zeiger eines – nach unserem Verständnis – intakten Natur-Kulturraums, an deren Wohl wir zu erkennen glauben, ob es auch für andere Insekten eine funktionierende Lebenswelt gibt, mithin dem Menschen Nutzen und Segen bringt. Geht es den Bienen schlecht, so lässt sich daraus nicht allzu Gutes ableiten. Oder der Imker hat versagt. Hat er das wirklich, wenn andererseits an anderen Standorten Bambergs alles soweit im Rahmen des üblichen Bienenpflege-Auf-und-Ab verläuft?

Buger Wiesen, Weizenfeld 2014Hundertausende der kleinen Zeigerlein in den Buger Wiesen machten uns in den vergangenen Jahren große Sorgen. Während unsere sehr häufigen Besuche (die sich gerne auch bis zum Schwanenkeller nach Strullendorf erstrecken) vermeinten wir, dass es um die Blühkraft der Wiesen nicht so toll bestellt ist, wie es von Fotos oder vom Hörensagen her eigentlich sein sollte. Auch die Zunahme von trockenen Getreidefeldern statt nektartragenden Trachtpflanzen (beispielsweise Buchweizen, Rotklee, Bohnen, Raps oder auch Kartoffeln) konnten wir beobachen. Der Sorge nachzugehen statt einfach den Standort zu wechseln schien uns – für uns, die Bienen und Bambergs/Strullendorfs Menschen – erstrebenswerter.

Die Pflanzenwelt im Fokus

Wie es tatsächlich um den Pflanzenreichtum in den Buger Wiesen bestellt ist, wird die Neuauflage der Kartierung zeigen, die derzeit von Nürnberg aus im Zuständigkeitsbereich der obersten Naturschutzbehörde (Augsburg) vorgenommen wird, so Dr. Gerdes. In zwei Jahren ist dann auch mit einer Neuauflage der Broschüre „Biotope in Bamberg“¹ zu rechnen. Eine neuere Auflage liegt uns vor zur „Biodiversitätsstrategie – Bamberger Strategie für Biologische Vielfalt“². Beide sind beim Herausgeber erhältlich und können auch über uns entliehen werden.

Wasserschutzgebiet und Südflur

Ob unsere Völker wegen ausgebrachter Pestizide Schaden gelitten haben, lässt sich nur durch eine Laboruntersuchung feststellen. Wir hätten sie dieses Jahr vorgenommen, doch glücklicherweise war das heuer unnötig. Laborproben wurden dennoch gemacht, allerdings vom Trinkwasserbrunnen. Ein Wasserschutzgebiet unterliegt natürlich strenger Vorschriften, die auch überwacht werden. Zwar gäbe es teilweise immer wieder Pflanzenproben, entnommen landwirtschaftlich genutzter Flächen, die auf einen hohen Stickstoffgehalt hinweisen, so Georg Spörlein, doch sei man ansonsten sehr zufrieden mit den Ergebnissen. Leider ist ein Flächenzukauf durch die Stadtwerke nicht mehr möglich, um noch mehr Felder brach liegen zu lassen.

Der RMD-Kanal böte für Bienen keine Sperre, um zur Südflur zu gelangen, überlegte Herr Spörlein und berichtete über die dortige Nutzung mit Kupsumtriebsplantagen und ihrer Wegränder, die reichlich blühen würden. Dr. Gerdes hatte ja bereits in seinem Vortrag vom 20.09.2015 für die Naturforschende Gesellschaft „Die Stadt als Lebensraum für Tiere und Pflanzen – Biologische Vielfalt in Bamberg“ vom Auftauchen der Mohnbiene, die bisher nur in Kemmern heimisch war, berichtet. Ob man jedoch einen künstlich erzeugten Lebensraum durch Ansaat von Mohn- und Kornblumen für ihre Verbreitung sorgen könnte, bezweifelte er. Also, wir würden es gerne darauf ankommen lassen.

Buger WiesenVielen Dank an Herrn Dr. Gerdes und Herrn Spörlein für die Bereitschaft, unsere Sorgen ernst zu nehmen, für die interessanten Ausführungen und Hinweise über die herrschenden Rahmenbedingungen und wie damit umgegangen werden kann – und natürlich für die Aussicht auf eine Mai-Exkursion!

Wir werden darüber hinaus das Gespräch mit dem Wasserschifffahrtsamt und den Landwirten suchen – und natürlich weiterhin mit den Vertretern der Stadt Bamberg und seinen Töchtern. [Ergänzung am 08.07.2016: Bamberger Buger Wiesen bleiben im Fokus]

Fußnoten:

¹ Hrsg. Umweltreferat der Stadt Bamberg. 3., erw. u. vollst. aktualis. Aufl. 2002.
² Hrsg. Stadt Bamberg, Referat 5, Amt für Umwelt, Brand- und Katastrophenschutz. 2014.

Blumensamen gegen Unterschrift: Bienenpetition in Österreich

Insektenhotel am Karlsplatz, WienNachdem ich derzeit in Wien bin, liegt es nahe, sich für sein Gastland zu interessieren. Und unser Blog wird schließlich auch von unserem Nachbarland gelesen, also ein Grund mehr, für die österreichische Greenpeace-Petition zum Schutz der Biene zu werben.

Schmetterlingshaus, WienIm Zuge der Online-Unterzeichnung, bei der es um ein Umdenken in der Landwirtschaft geht, lässt sich außerdem ein Häkchen setzen, um das Dankeschön, ein kostenloses Päckchen bienenfreundliche Blumensamenmischung, zu erhalten. Leider wird das „Packerl“ nur nach Österreich ausgeliefert, doch die Unterzeichnung können natürlich alle leisten.

Ein Land, das sich ein großes Schmetterlingshaus mitten in Wien leistet, sollte sich auch ein großes Herz für alle Insekten leisten können, nicht wahr?!

Kostenloser Bienenweidekatalog erschienen

Kostenlos zum Download ist der umfangreiche, reichlich bebilderte und mit Tabellen bestückte Bienenweidekatalog, herausgegeben vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR). Der Untertitel lautet „Verbesserung der Bienenweide und des Artenreichtums“ und richtet sich an alle, die sich „für den Schutz von Bienen interessierten“, so agrarheute.com in seiner Rezension [Link inaktiv 13.3.19] vom 21.11.2012.

[Update 22.03.2018: Downloadlink Bienenweidekatalog oben ist aktualisiert; Die Rezension auf agrarheute.com ist nicht mehr online.]

Der Katalog gibt „konkrete Tipps und Hinweise zum Ausbau des Nahrungsangebotes für Wild- und Honigbienen und zur Verbesserung der Lebensgrundlagen blütenbesuchender Insekten insgesamt.“

Dem Bienenweidekatalog beigesellt ist eine Datenbank, „in welcher die im Katalog empfohlenen sowie weitere Pflanzenarten nach unterschiedlichen Kriterien recherchiert werden können.“

Willkommen im Blog „Bienen-leben-in-Bamberg“

Bamberger JungimkerWir lieben Bamberg. Wir lieben Obst, Gemüse und alles, was blüht. Wir lieben das Leben. Und wir sind seit 2011 begeisterte Jungimker.

Die Zeiten ändern sich. Imkern ist längst kein „Altherren-Hobby“ mehr, sondern ist und war schon immer eine ernstzunehmende Landwirtschaft und Nutztierhaltung. Das beweisen die Zuwachszahlen an jungen und immer häufiger auch weiblichen Imker.

Die Zeiten ändern sich. Imkern ist längst kein „Sich-selbst-überlassen-der-Völker“ mehr, unterbrochen nur von der Honigentnahme. Denn ohne unsere systematische und vor allem zuverlässige Pflege ist die heimische Biene machtlos gegen die aus Asien eingeschleppte Varroamilbe.

Die Zeiten ändern sich. Das Bienensterben ist längst nicht nur der Varroamilbe geschuldet. Neue Forschungen aufgrund alarmierender Nachrichten aus der ganzen Welt weisen auf die vernichtende Wirkung von Pestiziden im Gebrauch der Agrarwirtschaft hin. Die Biene scheint ihre Orientierung zu verlieren, findet nicht mehr in den Stock zurück, und das Volk ist verloren.

Die Zeiten ändern sich. Der Kontakt unter den Imkern und Bienenfreunden beschränkt sich nicht mehr nur über Honig-Verkaufsstände und innerhalb – voneinander mehr oder weniger – abgeschotteter Vereine. Der Austausch, das Voneinander-Miteinander-Lernen und sich informieren via Social Networking, beispielsweise über diesen Weblog hier, macht Sinn. Denn wir sitzen alle in einem Boot. Ohne ausreichend Bienenvölker sind auch Menschenvölker für die Zukunft verloren. Klingt übertrieben, ist es aber nicht.

Die Zeiten ändern sich. Nicht nur der Naturschutz ist uns ein Anliegen, sondern auch der Spaß soll nicht zu kurz kommen. Alles, was man gerne tut, gelingt. Deshalb werden wir uns in unseren Beiträgen jedweder Facette rund um die Imkerei und das Bienenerleben annehmen, ganz nach Lust und Laune.

Anregungen, Kommentare und Mitautor(inn)en sind herzlich willkommen!