*22* Adventskalender der Bamberger Schulbiene

Gaia Protection organisiert in Bamberg zum 1. Mal einen Weihnachtsmarkt. Zu diesem Anlass findet ihr uns mit einem Honig- und Informationsstand im historischen Hof des Palais Schrottenberg. Perfekt fürs Erstehen regionaler und vor allem letzter Geschenke.

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Cover Leumer Kochen mit KräuternBamberger LagenhonigNeben unserem Bamberger Lagenhonig verkaufen wir in Kommission das bezaubernde Büchlein der hiesigen „Mussaröl“ Bio-Gärtnerin Gertrud Leumer, vielen auch als Stadtratsmitglied bekannt. 22 Pflanzenporträts enthält ihr liebevoll zusammengestelltes Ringbuch Kochen mit Kräutern. Kräuterwissen und Kräuterkunst. Es liegt in der 3., überarb. Aufl. von 2014 vor und hat seinen Ursprung im 20. Jubiläum der ersten Bio-Gärtnerei, die es in der Gärtnerstadt Bamberg gab. Heuer feierten wir ihren 25. Geburtstag!

Logo Regionalsiegel "Region Bamberg – weil's ich überzeugt!"Seit sechs Generationen ist der Betrieb im Familienbesitz. Gerdi stellte ihn 1994 auf Kräuteranbau mit Direktvermarktung um. Das länderübergreifende Team bzw. Netzwerk von Gaia Protection ist noch nicht so alt, doch hat auch diese sich des regionalen Handelns bei zugleich weltweitem Denkens verschrieben. Sie möchten unter der Namensgeberin Gaia, altgriechisch für „Mutter Erde“ ein Zeichen für den „weltweiten Schutz von Natur, Mensch und Umwelt setzen“, um eine umweltbewusste und friedliche Zukunft für das Zusammenleben auf diesem Planeten zu schaffen.

 

 

*21* Adventskalender der Bamberger Schulbiene

Cover Tautz Einmaleins der HonigbieneAm 21.12. erwartet uns in den meisten deutschen Städten die längste Nacht des Jahres. Als Imker/innen wissen wir, dass von nun an die Honigbienen wieder aktiv am Brüten sind, sofern es nicht allzu starke Minusgrade hat. Das Leben nimmt wieder Fahrt auf, von den meisten Menschen zunächst noch kaum bemerkt.

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Bienen sind ohnehin, was Zeit bzw. den Sonnenstand anbelangt, sehr empfindsam. Sie können im Gegensatz zu uns ultraviolettes Licht sehen und das Weiterwandern der Sonne korrekt einrechnen, auch dann, wenn Wolken am Himmel die Sonne verdecken. „Der Himmel als Kompass“ (S. 86) und „Der Sinn für Zeit“ (S 89) in dem Bändchen aus dem Springer Verlag Das Einmaleins der Honigbiene erläutert dies kurz und unterhaltsam. Überlebenswichtig sind diese ausgeprägten Fähigkeiten für „die Orientierung und das Zurückfinden zur Kolonie“.

Cover Tautz, Pänomen HonigbieneJürgen Tautz und Tobias Hülswitt verraten „66x Wissen zum Mitreden und Weitererzählen“. „Für alle, die nicht viel Zeit haben, aber von Bienen- und Naturthemen begeistert sind und sich en passant Wissen dazu aneignen wollen“, so heißt es in der Verlagsankündigung zur Erstauflage 2019.

Wer etwas mehr Zeit hat oder einfach Appetit bekommen hat, dem sei Phänomen Honigbiene, ebenfalls von Tautz und bereits 2007 erschienen, und auch „Die Honigfabrik: Die Wunderwelt der Bienen – eine Betriebsbesichtigung“ (2017) empfohlen. Von der Leidenschaft für die Bienenwelt des Verhaltensforschers und Soziobiologen, den wir bei einem seiner zahlreichen Vorträge in Würzburg persönlich kennenlernten, profitieren seine Studierenden sicherlich im besonderen Maße. Seine Publikationen jedenfalls sind unterhaltsam und lehrreich zugleich und von daher breit empfohlen – auch Nicht-Imker(inne)n!

Wie immer – beide Bände finden sich in unserer Imker-Bibliothek.

*19* Adventskalender der Bamberger Schulbiene

Cover Bienen und Wespen, Tessloff WAS ist WAS[Unbeauftragte, unbezahlte Werbung]

2019 – nein, heute mal nicht das Erscheinungsjahr, sondern die Bandzählung 19 der berühmten Reihe Tessloff-Wissen – WAS ist WAS: Bienen und Wespen. Flüssiges Gold und spitzer Stachel. Geeignet sind die Bände ab 8 Jahren. Wer die früheren Ausgaben vor Augen hat, muss sich umstellen. Heute werden nicht mehr so viele Textpassagen gedruckt, sondern die Informationen in bildreichen Häppchen geliefert. Ein Grund, warum wir die ältere Ausgabe von 2010 weiterhin in unserer Imker-Bibliothek belassen, solange die Inhalte uns nicht vollends veraltet erscheinen. Als Kind habe ich die Bände geliebt und auch gut verstanden. Warum sollten die modernen Kinder mit weniger zufrieden sein. Aber selbstverständlich haben wir auch die aktuelle Ausgabe, eh klar.

Cover Bienen, Tessloff WAS ist WAS – Erstes LesenVermutlich, damit die Jüngeren ab 7 Jahren keine Ängste entwickeln, hat Tessloff für die Ausgabe in der Reihe „WAS ist WAS – Erstes Lesen“ im Band 5 die Wespen und auch den Untertitel mit dem „giftigen“ Stachel weggelassen, es geht dort also nur um die Bienen. Ich hätte dies auch für das o. g. Buch gut gefunden. Wir Imker/innen versuchen beständigen, keine Furcht aufkommen zu lassen und reduzieren unsere Bienen nicht auf ihre mögliche Gefährlichkeit, aber auch nicht auf ihr Produkt, den Honig. Die Bestäubungsleistung ist das eigentlich wertvolle – und genau das hätte im Titel oder Untertitel zum Ausdruck kommen sollen. Schade, eine schöne Gelegenheit zur Aufklärung verpasst.

Nichtsdestotrotz anschaffenswerte Bücher, und daher: Ab unter den Weihnachtsbaum und in Kinderhände damit! Und wetten: Auch Erwachsenen werden noch hinzulernen.

 

*18* Adventskalender der Bamberger Schulbiene

Cover Reitmeyer Kleine Biene Hermine2018 erschienen zwei sehr beliebte Kinderbücher, die den Gabentisch vielleicht noch rechtzeitig erreichen könnten.

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Die Hübsche in Kleine Biene Hermine, wo bist du zu Haus? ist ausnahmsweise mal keine Honig- sondern eine Wildbiene – eine Wollbiene, um genau zu sein. Zweimal vertrieben durch die menschliche Zivilisation sucht sie ein neues Zuhause. Erst bei den Honigbienen, dann in einem hohlen Baum – doch beide Male wird nichts daraus. Der dritte Anlauf führt sie in ein Rapsfeld. So schön, so schlecht. Aus dem vermeintlichen Paradies wird sie recht unsanft durch Spritzmittel vertrieben. Soviel Kummer mit uns Menschen, arme kleine Hermine! Und dennoch ist es dann doch auch ein Menschenkind, welches sie zu retten vermag.

Klar, kleine Kinder ab etwa 4 Jahren werden sich sehr gut damit identifizieren und durch diese tragische Geschichte, die „natürlich“ positiv ausgeht, darin bestärkt, Gutes zu tun, wann und wo und für wen auch immer sie es können. Da ist jedes Alter recht. Das Buch stößt sicherlich Fragen an. Ein paar davon werden gleich auf den ersten Seiten erläutert, was ganz sicher auch den Erwachsenen zupass kommt. Am Ende finden sich zwei handfeste Tipps, wie man vor allem den Wildbienen helfen kann. Denn „natürlich“ wird ein Kind nach dem Lesen dieses hübsch illustrierten Buches aus dem Jumbo-Verlag genau DAS wollen: Ebenfalls helfen! (By the way … stöbert gerne auch mal auf unserer Seite Wie helfen!)

Für jüngere Geschwisterkinder ist die Geschichte möglicherweise zu komplex. Doch die fast schon in Wimmelbildmanier von der Kommunikationsdesignerin Andrea Reitmeyer gezeichneten 16 Blätter machen auch ihnen ganz sicher Spaß, denn es gibt allerhand nette Details zu entdecken. Und darin sind die Kleinen ja bekanntlich ganz groß!

Das Buch der Bienen

Cover Milner, Das Buch der Bienen, DKIm Zeichenstil völlig anders, weniger „süß“, sondern plakativ und reduktiv gestaltet, kommt Das Buch der Bienen daher. Die für das schnelle Erfassen von komplexen Zusammenhängen vereinfachende Illustrationen der 48 Seiten stammen von Charlotte Milner. Verlegt ist das Kindersachbuch im Dorley Kindersley Verlag, eine deutsche Tochtergesellschaft mit Stammsitz in Großbritannien – und vielleicht von daher für hiesige Bildgewohnheiten etwas anders. Im positiven Falle lässt sich das Attritub „zeitgemäßer“ verwenden. Wir treffen immer häufiger auf diesen illustrierenden, in so manchen Grafiktools zugrunde liegenden vintagefarbenen Mid-Century-Stil, der vor allem auch aus den USA zu uns herüber schwappt. Geschmacksfrage, wie so oft.

Obgleich die fast etwas langweiligen, monoton aneinander gereihten Sätze anderes vermuten lassen könnten, ist es von der Sachinformation her eher ab fünf Jahren oder Grundschulalter gedacht. Gut geeignet deshalb zum Selberlesen bzw. Lesenlernen, wohingegen das zuerst beschriebene und prosaischere Kinderbuch seinen Einsatz als Vorlesesachbuch haben wird.

*17* Adventskalender der Bamberger Schulbiene

2017 erschienen sind zwei Kinderbücher, die sich natürlich auch 2019 noch als Weihnachtsgeschenke eignen.
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Bienen, 32 Seiten von Britta Teckentrup (ars edition) und Schau, was machen die Bienen?, 28 Seiten von Katarzyna Bajerowicz (übersetzt von Sandra Margineanu  und in 2019 neu aufgelegt.)

SCover Teckentrup: Bienen, ars-edit. o sehr schlicht auch der Titel „Bienen“ erscheinen mag – ganz und gar nicht schlicht kommt das liebevoll getextete und gestaltete, fröhlich-bunte Bilderbuch für die ersten Grabsch-, Staun- und Buchstabieralter daher. Während uns – die sicherlich gleichermaßen von der Aufmachung beeindruckten Erwachsenen – schier die Augen von den lebhaften Darstellungen der zahlreichen Insekten und Blüten übergehen, hat der kindliche Blick und das Fingerchen natürlich sofort DIESE eine Biene entdeckt! SIE ist es, die von Seite zu Seite fliegt, immer innerhalb des Rahmens, den das wabenförmig-sechseckige Guckloch vorgibt, und uns mitnimmt in die Welt der „heilen“ Blumenwiesen. Ganz nebenbei erfährt man aber auch, was diese seitenlange Reise für die Pflanzen- und Bienenwelt so alles bedeutet.

Cover Bajerowicz: Schau, was machen die Bienen, Loewe-Verl.Mit dem Titel Schau, was machen die Bienen?“ ist die nächste Stufe erreicht. Hier erfährt Kind wie Erwachsene(r) schon etwas mehr und detaillierteres zu Wild- wie Honigbienen und anderen Insekten. Ein wenig wie bei Ali Mitgutsch, also ähnlich einem seiner tollen Wimmelbilderbücher, lassen sich so manche liebevollen, nicht ganz ernst zu nehmenden, aber doch versinnbildlichenden Kleinigkeiten innen wie außerhalb des Bienenstocks entdecken. Etwa, wenn sich eine junge Biene auf einem Kopfkissen ausruht oder emsig in einem Honigtopf gerührt wird. Nein, auch hier finde ich’s nicht wirklich kitschig, denn die Bienen selbst sind relativ naturgetreu gezeichnet. Pfiffig auch die Bastelanleitungen zu Bienen, einem Bienenstock und die Anleitung für einen Bienengarten am Ende des Buches.

 

*16* Adventskalender der Bamberger Schulbiene

Cover Bielmeier: Bienen Basics, GU[Unbeauftragte, unbezahlte Werbung]
2016 erschienen sind drei empfehlenswerte Titel für Imkerneulinge: Bienen Basics von Sandra und Armin Bielmeier (Graefe und Unzer), Unsere ersten Bienenvon Angelika Sust sowie Wolfgang Ritter: Gute imkerliche Praxis (beide Ulmer Verlag)

Die vier Hauptkapitel von Bielmeiers „Bienen Basics“ befassen sich mit der „beeindruckenden Welt der Bienen“ und gehen der Frage nach, ob Bienen zu einem passen. Denn es gilt, herauszufinden, ob man den idealen Standort anbieten kann und ob man eher konventionell oder „wesensgemäß“ imkern möchte. Sobald das Volk, besser noch: die Völker, da sind, geht es „Mit den Bienen durchs Jahr“ und man erfährt, wie man ihnen „Schutz und Gesundheitspflege“ angedeihen lassen kann.

Cover-Ritter-Gute-Imkerliche-Praxis_UlmerGanz so leicht, dass man die Bienenhaltung allein mit diesem Anfängerbuch problemlos hinbekommen kann, ist es zwar nicht. Doch man erhält einen guten ersten Überblick und kann sich mittels weiterer Fachliteratur wie das in zweiter Auflage erschienene Buch von Wolfgang Ritter „Gute imkerliche Praxis“ weiterhelfen lassen. Der bekannte Bienengesundheitsexperte geht noch viel stärker auf verschiedene – auch neu zu erwartende – Krankheiten und Bienenschädlinge ein. Was absolut notwendig ist, will man nicht jedes Jahr aufs Neue anfangen. Auch kann das Kapitel „Ethische Grenzen der Bienenhaltung“ vor allzu viel Blauäugigkeit bewahren helfen. Denn die Frage über (Einzel-)Leben und Tod stellt sich öfter, als einem lieb ist.

Cover-Unsere-ersten-Bienen_UlmerAngelika Sust hingegen geht allzu viel Ernstem im Bienenstock charmant aus dem Weg. Sie macht mit attraktiven Fotos und kurzen, flüssig formulierten und eher „honigsüßen“ Informationshäppchen Lust auf die Bienenhaltung an sich. Vor allem für jüngere Menschen, die noch nicht von allzu viel Herzeleid beim Imkern abgeschreckt werden sollen, ist „Unsere ersten Bienen“ (2020 in neuer Auflage zu erwarten) gut geeignet. Man erfährt schließlich früh genug, wie frustrierend die Bienenhaltung sein kann, wenn die Rahmenbedingungen nicht (mehr) stimmen. Aber da ist die Liebe dann meist schon geweckt und triumphiert über die Realitäten!

*15* Adventskalender der Bamberger Schulbiene

2015 war das Erscheinungsjahr von zwei Ratgebern, die auch nicht unbedingt ein jährliches Update benötigen.

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Wachsblock aus eingeschmolzenem EntdeckelungswachsSanft heilen mit Honig, Propolis und Bienenwachs von Stefan Stangaciu, erschienen bei TRIAS in der 3., vollst. überarb. Auflage.

Nicht im Titel genannt, aber natürlich dazu gehörend sind Gelée Royal, Pollen, Bienenbrot und Bienengift. 30 Beschwerden im Bereich der Inneren Medizin und Neurologie sowie der Haut- und Zahnfleischerkrankungen sollen mit Hilfe der beschriebenen bienischen Produkte gelindert oder geheilt werden.

Zusammengefasst ist dies alles unter dem Stichwort „Apitherapie“ und zählt damit zu den natürlichen Heilmethoden. Doch im pharmaindustriell und lebensmittelchemisch orientierten Deutschland wird diese als „Wellness“ und damit als eine homöopatisch wirkende Anwendungen quasi herabgestuft vermarktet, um auch möglichst keine Probleme mit dem Deutschen Arzneimittelgesetz zu riskieren.

Nun, da sind uns die osteuropäischen und viele andere Länder weit voraus bzw. haben sich gar nicht erst von den jahrhunderte bzw. jahrtausende alten Therapieerfahrungen und -weisheiten losgesagt und manches ist dort sogar eine Kassenleistung.

Cover Petra Ahnert, BienenwachswerkstattBienenwachsratgeber

Ebenfalls mit Wachs, hier jedoch schwerpunktmäßig Kerzen, Seifen und Dekoration behandelnd, haben wir es bei der Bienenwachs-Werkstatt von Petra Ahnert, erschienen im LV-Landwirtschaftsverlag, zu tun.

Doch auch Kosmetik  – von Lippenbalsam und -gloss über flüssige wie feste Lotions bis hin zu Massage-, Nagel- und Fußbalsam sowie Seifen reicht die Pallette. Die Naturheilkunde taucht in Form von Erkältungsbalsam und Salben für jedwede Wehwehchen, die man sich dazu denken an, auf. Auch wird an die hauswirtschaftliche Verwendung gedacht, und wer sich in Bienenwachskunst versuchen will, kann’s ausprobieren mit Batik und Enkaustik, also der Malerei mit Wachs.

Hübsch bebildert und mit Einkaufslisten sowie Schritt-für-Schritt-Anleitungen wirkt das alles fast schon kinderleicht – was es jedoch beileibe nicht immer ist, wie wir aus leidvoller Erfahrung mit Teelichtkerzengießen gemacht haben. Daher haben wir sogleich einen Blick auf S. 29/30 geworfen. Und ja, hört sich nach einem guten Plan an.

Tja, nur leider ist das Buch derzeit nicht mehr lieferbar. Außer in unserer Imker-Bibliothek … und sicher auch in anderen Büchereien natürlich. Unter dem selben Titel, allerdings mit einem anderen Untertitel – 52 Projekte für angehende Imker – sowie der Verfasserangabe Kim Lehman, erschien 2018 im Haupt-Verlag eine neuere Auflage. Ich kann nicht sagen, ob es Unterschiede gibt, doch mal sehen … ich sag‘ wieder Bescheid, wenn ich’s rausgefunden habe, okay?!

*14* Adventskalender der Bamberger Schulbiene

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Cover Lachauer von Bienen und Menschen, Rowohlt-Verl.14 Imkerinnen und Imker aus den unterschiedlichsten Ländern stellt Ulla Lachauer in ihrem biografischen Roman Von Bienen und Menschen vor. Oder sollte man besser Reise- und Speiseerzählung sagen?

Kapitelbezeichnungen wie „Die Pfefferles“ und ihr Tannenhonigparfait oder „Asaads Traum“, in dem der Honigpudding Hariri mit seiner syrischen Süße die deutsche übertreffen wird, oder „Reif für die Insel“ mit gotländischen Hoffnungen, den Orient mittels Kardamom doch noch nach Schweden zu holen, machen Lust aufs Augenreisen durch 383 Seiten und dabei die eine oder andere Spezialität genießen. Vorsicht, das Sofa nicht verkleckern!

Köstlich und bitter

Manches ist einfach nur köstlich, sozusagen. Die vielen, meist recht leicht zu kopierenden Rezepte, optisch abgesetzt in Rahmen aus Bienenwabenmustern. Einiges ist eher bitter zu lesen, wenn Verluste beschrieben werden, die der Krieg den Imker(inne)n und ihren Familien brachte, oder um die „Bienen als Episode“ in der untergegangenen DDR¹, die nach der Wende wohl hunderttausenden von Imker(innen)n² kein Auskommen mehr bescherte.

Fehlende Imkersolidarität aus dieser Zeit wird genauso angesprochen wie das Gegenteil davon, wenn ein slowenischer Imker von seinem dichten Netzwerk spricht. Persönliche Schicksale wie die von Galina, mit der das Buch beginnt und auch in einem Wiedersehen endet, sind eng mit den Bienen verbunden. So eng, dass selbst ein 105-jähriger dementer Imker zwar nur noch die Jahreszahl „1918“ von sich gibt, mit der er alle Fragen nach einem „Wann“ beantwortet, jedoch mit agilen Gesten klassische Imkertätigkeiten pantomiert – das Ziehen eines Rahmens aus der Beute, das zarte Fassen einer imaginären Gänsefeder, die zum Wegkehren von Bienen verwendet wird, ein gespieltes Zucken nach einem Bienenstich und das Wegschnippen eines Stachels von der Wange – anrührend. Nein, nicht kitschig oder verklärend.

Pragmatisch bis poetisch

In diesem spannend lesbaren Buch werden keine heile Welten heraufbeschworen. Doch die Liebe der beschriebenen Imker/innen zu ihren Bienen schimmert überall durch. Zuweilen pragmatisch verbrämt wie beim Eisenbieger Smoly: „Ohne die Bienen hätte ich unser Haus nicht bauen können“, aber auch poetisch antwortend wie in „Up anner Siet“, wenn Margarete danach gefragt wird, wie sie all die Arbeit so nebenbei geschafft habe: „Mit Gottes Hilfe! Die Bienen und der Himmel gehören zusammen, deswegen mag ich das so.“

Ulla Lachauers Zuhörenkönnen ist das eine. Das uns Lesende so feinfühlig Nahe bringen dieser „von Hause aus […] kleine[n] Krauter […], schlecht verdienenden Postler und Bahnwärter, Dorfpfarrer und Kleinbauern […] Sonderlinge – eingenbrötlerische Tüftler, skurrile Hobbygenetiker, Sparsamkeitsfanatiker, Weltfremdlinge …“ das andere. Und keine Sorge, man würde als Nicht-Imker/in zu wenig vom Fachlichen verstehen – es geht mehr um die Menschen, ihre Geschichten und – ja, auch die europäische Geschichte. Dennoch wurde an ein Glossar mit imkerlichen Fachausdrücken gedacht, wie auch eine Karte aller europäischen Reisestationen.

Fesselnd und berührend … und mal ganz was anderes!


¹Zunächst sank durch den Wegfall der staatlichen Unterstützung nach der Wende in den neuen Bundesländern die Zahl der Imkerinnen und Imker drastisch, natürlich auch die Zahl der Bienenvölker. https://deutscherimkerbund.de/userfiles/DIB_Aktuell/2015/aktuell2015-Sonderausgabe.pdf
²Vor der politischen Wende um 1990 gab es rund zwei Millionen Bienenvölker in Deutschland, danach pendelte sich ihre Zahl auf etwa eine Million ein. https://www.heise.de/tp/features/Stiller-Tod-warum-Bienen-sterben-3399498.html

 

*12* Adventskalender der Bamberger Schulbiene

12 Monate hat das Jahr, und in jedem einzelnen Monat sind Imker/innen mal mehr, mal weniger starkt beschäftigt.

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Imkerliteratur des Kosmos-VerlagsEinen „immerwährenden Arbeitskalender“ stellt das Sachbuch Imkern rund ums Jahr von Geert Staemmler dar. Das 128-seitige, auf jeder Seite bebilderte Taschenbuch wurde uns – unter einigen anderen! – vom Franckh-Kosmos-Verlag für unsere Imker-Bibliothek gespendet. Doch nicht nur aus Dankbarkeit, sondern weil es wirklich praktisch aufgebaut ist, empfehle ich es im heutigen Adventskalender. Auch, wenn es bereits aus dem Jahr 2012 stammt, doch immer noch käuflich ist.

Cover: Staemmler, Imkern rund ums Jahr, Kosmos-VerlagSieht man sich die Anzahl der Unterkapitel in der blockförmig angeordneten Monatskapitelübersicht an, wird optisch rasch klar, dass die imkerlich arbeitsintensivsten Monate April, Mai, Juni und August sind. Das stimmt auch mit unseren eigenen Erfahrungen überein.

Am wenigsten an den Stöcken selbst hat man im Dezember und Januar zu tun. Doch auch in dieser Zeit sind zumindest wir nicht ohne Aufgaben.

Arbeiten im 12. Monat

OxalsäurebehandlungAnfang Dezember erfolgte heuer die Oxalsäurebehandlung als Varroabekämpfungsmaßnahme zur Gesunderhaltung der Völker. Staemmler hat das auf S. 121-122 gut nachvollziehbar erläutert. Allerdings ist das dort erwähnte Perizin nicht mehr im Handel. Ein kleines Detail, an dem zu erkennen ist, dass auch bei der traditionellen Bienenhaltung die Entwicklung nicht stehen bleibt und Neuauflagen bewährter Literatur Sinn machen.

Genau, und daher lesen wir im Dezember endlich wieder verstärkt Fachliteratur und bauen den bis dato nur quergelesenen Stapel an Bienenzeitschriften ab. Buchneuerscheinungen werden gesichtet, ein paar der Titel für die Imker-Bibliothek bestellt und nachfolgend in den Zotero-Katalog eingetragen. Die Bücher aus der Bienen-InfoWabe, die wir über den Winter bei uns im warmen, trockenen Zuhause einlagern, werden gesäubert, um wieder fit für die neue Saison (ab Ostersonntag) zu sein.

Des weiteren müssen Nachbestellungen von Imkereiutensilien sowie die Buchhaltung für den Jahresabschluss vorbereitet werden. Das zieht sich dann bis in den Januar hinein. Die endgültigen Bilanzierung und der Jahresbericht, der bei uns Transparenzbericht heißt und als ein „freiwilliges Muss“ mir persönlich sehr wichtig ist. Als Privatinitiative möchte ich jederzeit Auskunft geben können, was mit den Bienenpatenbeiträgen und den Spenden umgesetzt wurde. Aber auch Reinhold hat in diesem Jahr intensiv damit zu tun, da Buchführung ein Basismodul innerhalb seiner derzeitigen Imkermeisterweiterbildung ist.

Außerdem muss das BLIB-Jahresprogramm fertig gestellt und gedruckt sowie alle Termine in diversen Kalendern eingetragen bzw. gemeldet werden: In unser Weblog unter Aktivitäten und Termine, in Kultur in Bamberg, für die Zeitschrift Biene & Natur, auf den IBZV-Vereinsseiten, dem Presseverteiler, dem Bienenpaten-Newsletter, im elektronischen Kalender, im abwischbaren Kalender zur Schlafzimmertür … nur ja nichts übersehen! Denn die brotberuflichen Termine müssen sich störungsfrei drumherum gruppieren … oder auch anders herum.

Zu den Bienen gehen wir aber trotzdem auch im Winter. Wir sehen nach, ob ihre Wohnung in Ordnung ist und kein Windstoß etwa die Bedachung heruntergerissen oder ein Wildschwein den Stock umgeschmissen hat. Oder zweibeinige Wesen ihr Mütchen an ihnen gekühlt haben, was – zum Glück und toi, toi, toi! – bei noch nicht vorgekommen ist.

Ja, es ist in allen 12 Monaten einiges zu tun, doch auch von allem ein wenig auszuruh’n. Das tun wir dann „zwischen den Jahren“. 😉

*11* Adventskalender der Bamberger Schulbiene

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Cover Goulsen: Die seltensten Bienen der Welt, Hanser-Verlag11 Teile umfasst der Reisebericht „Die seltensten Bienen der Welt“ von Dave Goulson aus dem Hanser Verlag, 2017 erschienen. Hinzugerechnet zu den neun Kapitel über bspw. „Das Gorce-Gebirge und die Achselschweißhummel“ und „“Ecuador und die Kampfhummeln“ oder „Knepp Castle und die vergessenen Bienen“ habe ich den „Prolog Naturforschung mit brennendem Taubenkot“ und den Epilog „Bienen im Hinterzimmer“.

Anteilnahme und Memento mori

Jedes dieser Anteile verrät genau dieses: Die starke innere Anteilnahme des Autors an die kleine, große (Tier-)Welt, die er mal launig, mal spannend, mal mit trockenem Humor zu verstecken versucht in Sätzen wie:

„Ein Freund von mir bezeichnet Schafe verächtlich als Wollmaden“ – (ja, wir erfahren nicht nur über seltene Bienen, sondern auch andere Lebewesen, Menschen und vor allem über die Landschaften!)“ – (S. 81), oder:

„Es war aufregend, in diesen entlegenen Wäldern ganz allein unterwegs zu sein und nach Hummeln zu jagen, aber immer zu wissen, dass ich mich hinter der nächsten Ecke plötzlich Auge in Auge mit einem Bären, einem Puma oder einer Greifschwanz-Lanzenotter finden könnte.“ (S. 202),

oder auch sein „Memento mori“, also seine Beobachtungen und fast schon zärtlichen Gedanken zur Vergänglichkeit der Erde und ihrer wundervollen Natur:

„Leider besteht ein wiederkehrendes Merkmal menschlicher Aktivität darin, andauernd für Veränderungen zu sorgen – manchmal willentlich, häufig versehentlich.“

Es ist also nicht ein an Merkwürdigkeiten reiches Buch eines verschrobenen Nerds, der sich mit komischen kleinen Tierchen beschäftigt und uns mit Detailverliebtheit langweilt, sondern ein (natur)politisch brandaktuelles, völkerverbindendes und durchaus auch pragmatisches Buch eines Weltverstehers und -erklärers, ausgerechnet aus dem Brexit-Land, was ja irgendwie komisch und widersinnig erscheint.

Prinzip Hoffnung

Dave Goulsons große Zuneigung zur Hummelwelt im Kleinen wie zu den Landschaften und Ländern im Großen ist voller Zuversicht, wenn er von seltenen Wildbienen berichtet, die er geduldig suchte und dann doch nicht mehr fand, ohne dabei einen Hehl aus den Umständen zu machen, die zu ihrem Verschwinden führten und ohne bittere Anklagen, sondern klar und sachlich beschreibend, mit einer ansatzweise zu ahnenden Träne im Augenwinkel, dier er jedoch bis zu seinem nächsten mitreißend geschilderten Suchgang längst wieder weggewischt zu haben scheint.

So durchzieht das „Prinzip Hoffnung“ die 300 Seiten, die feinfühlig von Elisabeth Ranke übersetzt wurden. Denn wo es Menschen wie diesen und andere Forscher, von denen er ebenfalls berichtet, gibt, die all die seltsamen Tierchen erkennen und beim Namen nennen, MUSS es doch jemanden geben, der sie einst bei ihren Namen gerufen und gesagt hat: „Du bist MEIN“ und sie auch künftig zu beschützen weiß. Und sollte irgend ein Funken Göttliches in uns Menschen stecken, dann müssen wir dringend mit Hand anlegen bei dieser immerwährenden Aufgabe, unsere Schützlinge zu retten.

Dazu erhält man nach dem Lesen des Buches große Lust  … also auf: Kaufen! Leihen! Verschenken!

Geflecktes Lungenkraut (Pulmonaria saccharata), beliebtes Bienenfutter im Bamberger BienengartenP. S.: Eine von vielen seltenen Bienenarten glauben wir, in unserem Bamberger Bienengarten gesichtet zu haben: Die Lungenkraut-Biene, die unsere Pulmonaria saccharata (Geflecktes Lungenkraut) besucht, die im Übrigen verwandt ist „mit den drei anderen Hummelmagneten Natternkopf, Beinwell und Borretsch“ (lt. Aktion Hummelschutz). Ach, wenn wir nur einen Bruchteil der Kenntnisse jener Forscher hätten …, nun, wir tun unser Bestes, zumindest, was Honigbienen anbelangt.