Klimawandel und neue Bienenkrankheiten – Vortrag von Reinhold Burger

Neue Bienenkrankheiten, auch in Franken? Was der Klimawandel erwarten lässt“ lautete der Titel des Vortrags am 03.09.2017 zur BIWa-Sonntagsöffnung. Mittlerweile hat Reinhold Burger die Powerpoint überarbeitet, denn aus Gründen des Urheberrechtsschutzes können leider nicht alle Fotos gezeigt werden. Was jedoch gut wäre, denn alle Gärtner/innen könnten ihren Beitrag zur Eindämmung einer möglichen Invasion von Kleinem Beutenkäfer oder Asiatischer Hornisse leisten. Doch gibt es hierzu kaum Fotos, die tatsächlich ohne rechtliche Bedenken herumgereicht werden können. Ein unbefriedigender Zustand. Im Gegensatz dazu sind wir selbst recht freigiebig mit unseren Informationen. Hier also der Vortrag als PDF.

Klimawandel

Gäste zum VortragEin Dutzend Gäste folgten den Ausführungen des Bienensachverständigen, der mit Fakten zum vom Menschen verursachten Klimawandel speziell in der Region Bamberg aufwartete. Temperaturtrends, Niederschlagsverläufe und die Phänologie – also periodisch wiederkehrenden Entwicklungserscheinungen in der Natur im Laufe eines Jahres – zeigen drastische Veränderungen auf. So beginnt beispielsweise die Apfelblüte in Bayern um rund vier Wochen früher als noch vor rund 30 Jahren. Aber auch die Niederschläge häufen sich im früher warmen September, der gemeinhin als Altweibersommer uns Älteren noch geläufig war.

Bienenkrankheiten durch Bienenschädlinge

Vortrag "Neue Bienenkrankheiten – auch in Franken?" von Reinhold BurgerDoch nicht nur das Klima hat Auswirkungen auf die Bienengesundheit. Neben ihr und der Nahrung sowie Umweltschadstoffen bzw. Pflanzenschutzmittel sowie dem Imker selbst sind Krankheitserreger Ursache notleidender Populationen. Manche Erreger werden durch parasitäre Bienenschädlinge eingebracht, wobei der Schädling außerdem durch Bisse auch das Wachstum von Larven schädigen kann oder die Bienen einfach abfängt zum eigenen Verzehr.

Eine der gefürchteten Eindringlinge könnte unter Umständen in naher Zukunft der Kleine Beutenkäfer (Aethina tumida) sein. Reinhold Burger ging der Frage nach, ob er klimatisch gesehen in Eurpa, bzw. im Raum nördlich der Alpen überleben könnte. Ja, das ist nicht mit Sicherheit auszuschließen. Seine Einschleppung wäre über die Trachtfahrten und den Völkeraustausch von Süd nach Nord möglich. Denn in Süditalien ist er bereits zur Gefahr geworden.

Präparat von Vespa velutinaEine weitere Bedrohung stellt die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) dar, über die wir ebenfalls auf unserem Blog im Zusammenhang mit den Erkenntnissen der Veitshöchheimer Bienenforschungen bereits mehrmals berichteten, zuletzt im Januar.

Inzwischen bei uns etabliert, nicht heimisch und nicht erwünscht ist die Kirschessigfliege (Drosophila suzukii). Auch zu dieser ausführlich hier.

Zum Schluss ging Reinhold noch ein wenig auf die  Varroamilbe (Varroa destructor) ein. Das Dilemma hier ist, dass es hierzulande kaum mehr längere brutfreie Zeiten gibt, was die Winterbehandlung mit Oxalsäure zum Problem macht. Denn diese wirkt bekanntlich nicht in die Brutzellen hinein. Eine dritte Behandlung vor dem nahrungsmitteltechnisch bedingten Behandlungsstopp ab Januar mit Ameisensäure jedoch ist für die Bienen nicht verträglich.

Vortrag "Neue Bienenkrankheiten – auch in Franken?" von Reinhold BurgerDas Resümme

  • Der Klimawandel begünstigt die Ausbreitung neuer Bienenkrankheiten und Bedrohungen, ist jedoch nicht deren Ursache
  • Ursächlich für die Verbreitung neuer Bienenkrankheiten und Bedrohungen sind meist der globale Warenaustausch nebst Bienentransporten
  • Bienen sind generell sehr anpassungsfähig und kommen mit dem Klimawandel (gut) zurecht
  • Imker müssen ihre Betriebsweise auf klimabedingte Änderungen von Rahmenbedingungen einstellen

Bamberger Bienengarten im Herbstflor

Schau-Staudenbeet 1, Bamberger Bienengarten im HerbstflorBamberger Bienengarten im Herbstflor. Ist das nicht schön?!
Noch stehen unsere Bänke im Außenbereich und dienen der Bienenbeobachtung. Bald jedoch werden sie nach innen wandern und gestrichen. Auch ein fester Unterboden wird bis zur nächsten Saison-Eröffnung am Ostersonntag, den 1. April 2018 gepflastert.

Staudenbeet 2, Bamberger Bienengarten im Herbstflor, Staudenbeet 2Also, genießt das Wochenende im Erba-Park … und wir sehen uns erst wieder zum 7.12.2017 zur BAmbrosiusfeier ab 18 Uhr mit Adventskalendertürchenaktion der Mayerschen Gärtnerei.

Biene an lila Herbstaster Biene an weißer Herbstaster (Raublatt-Aster, Aster novae-angliae 'Herbstschnee')

Der bienenfreundliche Garten – Vortrag im Kreislehrgarten Oberhaid

Ikarusfigur mit SpinnwebenDuftbeete mit IkarusAm Sa., 30.09.2017 fand im wundervollen Kreislehrgarten Oberhaid ein Seminar zum bienenfreundlichen Garten statt. Veranstalter war der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Bamberg.

Vortragender Reinhold BurgerUnseren Vortrag Honigbienen im Garten (PDF-Präsentationsfolien) hielten wir Reinhold Burger und ich als Ersatzreferenten. Von daher sind die Folien nicht ganz so ausführlich, zumal wir uns die 90 Minuten mit Kreisfachberaterin Alexandra Klemisch geteilt hatten. Sie brachte außerdem etliche Informationsschriften mit, von denen vor allem die LFL-Broschüre Bienen in der Kulturlandschaft: Wild- und Honigbienen in ihrem Lebensraum hervorsticht. Sie ist auch als Printausgabe für € 1,- zu beziehen und natürlich in unserer Imker-Bibliothek zu finden.

Vortragende Reinhold Burger und Bamberger SchulbieneDer Vortrag

Titelblatt Vortrag Reinhold Burger: Honigbienen im Garten 2017Vorgestellt hatten wir u. a. die Entwicklung der Honigbienen in den Monaten August bis September. Das Bienenjahr besteht aus vier Phasen. Momentan erleben wir den Aufbau des Wintervolkes. Die zwischen August und September gelegten Eier entwickeln sich zu Winterbienen, die etwa ein halbes Jahr alt werden können. Sind es zu wenige, also unter 10-15.000 Arbeiterinnen, können sie sich in der Wintertraube nicht warm genug halten. Es ist also wichtig, ihnen durch wertvolle Anpflanzungen von pollenreicher Nahrung einen guten Start zu geben.

Biene an Duftnessel (Agastache rugosa)Am einfachsten ist es dabei, das Bewertungssystem nach Anna Maurizio zu beachten. Sie nimmt eine Unterscheidung nach Nektar- und Pollentracht in 4 Stufen (von 1 = gering bis 4 = sehr gut) vor. Nach diesem Schema in vier Qualitätsstufen verfährt auch der Autor Günter Pritsch in seinem Buch „Bienenweide“. Einsehen können Sie es in unserer Imker-Bibliothek.

Weiterführende Literaturlisten zum Download sind hier zu finden:

Das Seminarprogramm ging im Anschluss noch ohne uns weiter. Hier der Bericht.

Spezielle Gäste

Thomas und Dr. Elke PuchtlerDurch das Einspringen hatten wir unser eigentliches Samstagsprogramm kurzfristig umgestellt. So nutzte Dr. rer. nat. Elke Puchtler, eine pflanzenkompetente und verständige Bienenfreundin, die willkommene Gelegenheit, zusammen mit ihrem Mann Thomas den Oberhaider Kreislehrgarten aufzusuchen, damit wir von hier aus unseren geplanten Ausflug starten konnten.

BienenbeetElke war sehr angetan von der Anlage, die auch ein eigens errichtetes Bienenbeet enthielt. Auch dieses wurde von Alexandra Klemisch beratend begleitet, so wie auch unser Bamberger Bienengarten. Elke nimmt lebhaft Anteil am Werden und Gedeihen der Bienenstadt Bamberg (und Umgebung), obwohl sie in Adelsdorf wohnt und dort eine Heilpraxis betreibt.

SAlexandra Klemisch und Dr. Elke Puchtler lernen sich kennen.o ist es für uns eine Freude gewesen, dass sich beide – Frau Klemisch und Elke – endlich einmal persönlich kennenlernen konnten, wo doch bereits durch eine Referentenlistenaufnahme Kontakt bestand.

Biene an Duftnessel (Agastache rugosa)So schließt sich der Kreis der Bienenunterstützer/innen (noch lange nicht!), um neue Möglichkeiten durch Kooperationen, Synergiene und Wissensteilung zu eröffnen. Einzige Voraussetzung: Affinität und Liebe zu Bienen, Menschen und der Natur schlechthin!

P. S.: Danke für den leckeren Apfelsaft aus Bamberger Streuobstwiesen und den Apfelsekt – sehr schmackig!!!

Die Biene in der Pantomime des Coburger Kinder- und Jugendtheaters

Pantastico nennt sich die Pantomime-Gruppe um Theaterpädagogin Nicole Wehrmann des Coburger Kinder- und Jugendtheaters, die zur Saison-Abschlussfeier 2017 in der Bienen-InfoWabe auftrat. Die vier jungen Damen beendeten mit ihren drei kurzen Stücken aus der Welt der Bienen die Feierlichkeiten zur Verleihung des Bienenstadt-Bamberg-Umweltpeises (wir berichteten).

Pantastico, Coburger Kinder- und JugendtheaterAnders als in den Vorjahren (2015 und 2016) ging es nicht um die versuchte Inthronisation eines Bienenkönigs (!), sondern um Alltagssituationen von Bienen (Bestäubung und Nektarsuche), von Menschen (beim Picknicken mit Bienenbesuch) und von vermenschlichten Bienen (Krankmeldung bei Arbeitsunlust). Also die ganze Bandbreite an Möglichkeiten, aus unterschiedlichen Perspektiven des Daseins sich dem Bienenthema augenzwinkernd zu nähern. Sowohl die Erwachsenen als auch zwei anwesende Kinder im Vorschulalter hatten ihren Spaß daran.

Ich möchte die Geschichten kurz vorstellen, vielleicht regen sie ja die eine oder andere Schule zur Nachgestaltung an. Die jeweiligen Geschichtentitel sind von mir frei erfunden.

Herzlichen Dank für euren gelungenen Beitrag!

Geschichte 1: Die Lieblingsblume

Geschichte 2: Das Picknick

Geschichte 3: Die faule Kameradin

P. S.: Wir entschuldigen uns für diejenigen, die bereits um 16.00 Uhr auf den Auftritt gewartet hatten. Die Anreise der Gruppe gestaltete sich als problematisch, so dass wir das Programm kurzerhand umstellen mussten.

Voting für Publikumspreis zum Deutschen Engagementpreis 2017

Bitte votet für uns! Die Online-Abstimmung um den Publikumspreis 2017 ist gestartet. Wir sind in der Auswahlliste zum Publikumspreis des Deutschen Engagementpreises 2017 (Direktlink) gelandet. Gebt uns eure Stimme!

Wir wiederum werden im Falle eines Gewinnes jeden Euro bis auf den letzten Cent für die Bienen in Bamberg verwenden. Zusammen schaffen wir das! Bitte animiert auch andere, für uns zu stimmen. Vielen, vielen Dank!

Voting für Publikumspreis 2017 des Deutschen Engagementpreis

Vortrag Ilona Munique zur (Bienen-)Demokratie und Schwarmschlauheit

Historisches Wohnhaus in Verden (Aller)Tatsächlich: Verden verblüfft. Die Kreisstadt (rund 27.000 EW) liegt bei Bremen, und hätte es die Einladung von Peter Steffens, dem Vorsitzenden des dortigen Imkervereins nicht gegeben, uns wäre glatt etwas entgangen.

Innenansicht Dom in Verden (Aller)Ein entzückendes, historisches Städtchen mit lutherischen Gotteshäusern und einem Dom (!), die staunen machen. Okay, meinen Vortrag „Demokratie und Schwarmschlauheit – können wir von Bienen lernen?“ habt ihr vielleicht verpasst, doch Verden solltet ihr euch wirklich einmal vornehmen!

Rittergut HöhnischNun aber hier einen Einblick in die ersten Minuten des (mit Fragen und einer kleinen Pause) rund zweistündigen Vortrags vom 05.09.2017 im Rittergut Hönisch, den rund 40 Teilnehmende folgten.

[…]

Vortrag Ilona MuniqueZugegeben. Vergleiche zwischen Tier und Mensch hinken immer ein wenig. Doch oft genug machen sie einfach Spaß und zumindest helfen sie dabei, sich zu reflektieren und die eigene menschliche Einstellung und Position herauszuarbeiten. Wie Walther Rathenau einmal sagte: „Denken heißt Vergleichen“.

[…]

Napoleonisches Wappen von BremenEinen prominenten Vergleich von einem Bienenstaat mit dem Menschenvolk zog in quasi „jüngerer“ Zeit Napoleon, der die Biene sogar in seinem Mantel trug. Die Biene stand als Wappentier für Fleiß, Arbeitseifer und Ordnung. Wir finden sie noch heute in verschiedenen Wappen wieder.

[…]

Städtenamen hingegen wie Immen, Immendorf, Immenhausen und Immenstadt im Allgäu, deren alte und manchmal auch neue Wappen eine oder meist mehrere Bienen sowie einen Bienenstock ziert, weisen den mittelalterlichen Begriff „Imme“ aus, aus dem sich der Begriff „Biene“ herausentwickelt hatte.

Sind nun Immenstadt & Co. deswegen demokratischer als andere Städte? Sicher nicht. Womit wir beim zweiten Gegenstand des Vortrags wären: Demokratie. Oder wie in etlichen Zitaten zu lesen ist: Wahre Demokratie – als wäre eine Steigerung möglich oder eine Differenzierung nötig. Ist es das? Ist eine Steigerung von Demokratie möglich? Ist eine Differenzierung möglich?

[…]

Inwieweit Menschen also den Begriff „Demokratie“ für sich persönlich verstehen, sei dahingestellt. Denn rein von Grundgesetz und Verfassung her gibt es an der Ausführung der Demokratie an sich wenig zu deuteln. Dennoch wird viel missinterpretiert, wovon immerhin Rechtsanwälte finanziell profitieren.

[…]

Gäste und Mitglieder des Imkervereins VerdenNun ja. Die Qualität einer Stimme ist für uns Menschenvolk durchaus von Bedeutung. Leider ist erwiesen, dass menschliche Gruppenintelligenz sich am schwächsten statt am stärksten Glied orientiert. Doch einem „Worst case“, also den schlechtesten oder den ungünstigsten (anzunehmenden) Fall durch eine zu hohe Anzahl an „schlechten“ Stimmen entgehen wir HEUTE in Europa zumeist mit Hilfe weiterer demokratischer Instrumente.

Zu nennen sind das Bürgerbegehren oder auch das Vereinswesen, das der Lobby der Industriemächte zuweilen die Stirn zu bieten vermag, wie erst jüngst durch das (leider kurzzeitige) Neonikotinoid-Verbot und die Glyphosatdiskussion samt seiner heuer erfolgreich an den Start gegangenen Europäischen Bürgerbegehrens bewiesen wurde.

Hier zeigt sich denn auch wieder einmal, dass Demokratie nicht gleich Demokratie ist. Ob „direkte“ oder „repräsentative“ Demokratie – die Ergebnisse in derselben Sache können sich – je nach Adjektiv – stark voneinander unterscheiden. Aktuell bietet die Türkei ein gutes Beispiel für die unterschiedlichen Auffassungen und Ausführungen von Demokratie. Es hat jedoch starke Auswirkungen auf das gesellschaftliche Leben miteinander und auf persönliche Lebensumstände. Durchaus können sie sogar für den Einzelnen lebenswichtig sein.

Öffentlicher Vortrag des Imkervereins VerdenFür Bienen hingegen hat die Qualität einer Stimme, die sie z. B. beim Schwärmen zu einer neuen geeigneten Behausung führen soll, IMMER eine Gewichtung über Leben und Tod des Volkes.

[Ende des Einblicks]

Vortrag-Ilona-Munique-Bienendemokratie-Schwarmschlauheit (Folien, PDF)

Dritte Bienenpatenrunde mit Sabine Gründler 2017/2019

Sabine Gründler mit BienenpatenschildEinmal im Jahr sehen wir Sabine Gründler auf alle Fälle. Nämlich immer dann, wenn wir den ihr zustehenden Bienenpatenhonig in die Heiliggrabstraße zur Böhmerwiese bringen. Diesmal wollten wir (Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de, BLIB) außerdem ein Interview durchführen, um auf aktuelle Informationen zu unserer Bienenpatin verlinken zu können, wenn wir die Gärtnerin und Gräberpflegespezialistin in unserem Weblog erwähnen.

Sabine Gründler erhält ihren PatenhonigSabine freut sich sehr über den frischen Honig ihrer Patenbienen und erzählte uns, dass sie diesen mit ihrem Bruder Ralf teilen würde. Der hat denn auch gleich ein Anliegen in Sachen Wildbienen, die sich auf der nahen Baustelle eingenistet hatten, wo sie allerdings nicht bleiben können. Als wir uns die Sache ansehen wollen, entdecken wir nichts mehr von ihnen. Wir selbst dürften sie allerdings ohnehin nicht entfernen, da muss ein Spezialist her (s. a. Notfall-Fibel). Und auch der Vater der beiden Geschwister, Hans Böhmer, der soeben den Rasen mäht, hat eine Bitte an uns. Er möchte gerne Listen von bienenfreundlichen Stauden, die er rund um die Fläche setzen möchte. Kein Problem, schicken wir! Doch jetzt endlich zu unserem Interview. Wir fragen:

Sabine Gründler wird von Ilona interviewtBLIB: Was hast du in der Zeit deiner Bienen-Patenschaft bei uns (besonderes) erlebt?

Sabine Gründler: Ich habe mich viel mit Bienen beschäftigt. Der Honigschleuder-Erlebnistag 2013 war schon etwas Besonderes. Und ich denke gerne an die Eröffnungsveranstaltung der Bienen-InfoWabe 2015 zurück. Die Aufführung vom Jugendtheater aus Coburg ist mir auch gut in Erinnerung geblieben. Es war ein schönes Fest.

Was war dir in den letzten zwei Jahren deiner Patenschaft besonders wichtig?

S. G.: Ich konnte ja leider nicht immer bei euren Aktionen dabei. Stattdessen war ich wohl immer beschäftigt, etwas für Bienen zu pflanzen (Lacht). Und unsere Kunden auf bienenfreundliche Pflanzen für den Balkon oder auch fürs Grab aufmerksam zu machen. Ich habe in der letzten Zeit vermehrt bienenfreundliche Sorten gekauft, zum Beispiel die Beedance, die ja von der LWG sehr empfohlen wird. Da gibt es ganz wunderbare Farben. Schade ist, dass ich manche Gräber auf Anweisung grad dann frisch bepflanzen soll, wenn alles endlich schön eingewachsen ist. Ich merke schon, dass ich in den vergangenen Jahren stärker darauf achte und versuche, die Kunden mehr noch zu informieren und in Richtung Insektenfreundlichkeit zu beraten.

Wenn dich jemand fragt, warum du Bienenpatin bist, was antwortest du?

Trotz bevorstehendem Zwiebeltreterfest total entspannt – Sabine GründlerS. G.: Na ja, weil ich doch Sabine heiße … (Lacht). Ne, die Idee fand ich sehr gut und ich mag Honig sehr gern. Dazugekommen bin ich, als mich damals, also 2013, Carmen aufgefordert worden, doch ebenfalls so wie sie Bienenpatin zu werden. Auch, wenn ich

wegen den vielen großen Festen, die bei uns auf der Böhmerwiese stattfinden, nicht selbst einen Bienenstock aufstellen konnte. Aber das Patenvolk in den Buger Wiesen habe ich immerhin schon mal besucht.

Was nimmst du aus dieser ersten Patenzeit für dich persönlich mit?

S. G.: Mein Blick ist geschärft und ich freue mich, wenn ich Bienen sehe. Meine Kinder sagen schon manchmal: „Ach, die Mama wieder mit ihren Bienen …“. Kürzlich war ich in einem Museumsdorf im Bayerischen Wald, da gab es auch sehr viele Bienen, das war einfach schön zu sehen. Ich mache mir schon so meine Gedanken, dass viele Gärten so arg aufgeräumt und nackt wirken, ganz ohne Bienennahrung, das fällt mir sehr viel stärker auf als früher. Ich versuche, da ein wenig einzuwirken, aber na ja … wenn’s der Kunde so will.

Konntest du in deinem Umfeld eine Entwicklung in Bezug auf das Bienenthema feststellen?

Sabine Gründler erhält ihren PatenhonigS. G.: Es gibt halt diese zwei Lager. Diejenigen, die wenig Arbeit mit ihrem Garten haben wollen und wo er aussieht wie geleckt. Andererseits setzen sich doch auch einige sehr stark mit dem Thema auseinander und fragen gezielt nach bienenfreundlichen Pflanzen. In den letzten Jahren habe ich das Sortiment sehr aufgestockt und kann das gut bedienen.

Gibt es etwas, was du dir für deine neue Bienenpatenperiode vorgenommen hast?

S. G.: Dass ich wieder beim Honigschleudern mit dabei bin. Und öfters zur Bienen-InfoWabe komme. Vor allem, wenn wieder ein Vortrag über Pflanzen ansteht. [Anmerkung: In 2018 laden wir Elke Puchtler ein, die uns ihr neues Lavendelbuch vorstellen und / oder etwas zu den Kräutern in unserem neu angelegten Bienengarten sagen wird.]

Und dann wäre da für 2018 unser Projekt „Schau-Grab“ im Bamberger Bienengarten!

Was wünschst du dir für die dritte Bienenpaten-Zeit von uns?

S. G.: Dass alles so bleibt, wie es ist. Weil es gut so ist.

Welche Frage hast DU selbst noch an uns?

S. G.: Was macht mein Bienenvolk?

BLIB: Sabines Frage kommt wie aus der Pistole geschossen. Wir erzählen, dass ihr Volk gerade gegen die Varroa behandelt wird, in diesem Jahr seine Königin verloren hatte, eine Königinnenlarve eingesetzt bekam und es wieder Nachwuchs gibt. Nun aber muss Sabine aufbrechen, eine Besprechung im FT-Medienhaus für Blumenschmuck zum Mitarbeiterfest steht an. Und in Kürze ist ja auch wieder das berühmt-berüchtigte Zwiebeltreterfest (7.-10.9.) …

Liebe Sabine, vielen Dank, dass wir dich so lange aufhalten durften und du dir die Zeit für das Interview mit uns genommen hast! Schön, dass du wieder dabei bist!

Großes Kino! Der Film zum Bamberger Lagenhonig „Inselstadt / Weide“

Ehrenbienenpatin Jeannette Munique, mithin meine Schwester, hat keine Mühen gescheut, ihrem Titel gerecht zu werden und uns ein tolles Video zusammengeschnitzt! Herzlichen Dank für diese wunderschöne Erinnerung an die diesjährige Ernte des Bamberger Lagenhonigs „Inselstadt / Weide“ in Bienenpatin Gabi Loskarns Garten. Und jetzt setzt euch bequem hin und lasst es wirken. Übrigens: Auch im nächsten Jahr könnt ihr wieder dabei sein. Immer im Juli. Näheres findet ihr zur gegebenen Zeit hier.

(Zur Ergänzung findet ihr hier unseren Beitrag mit vielen Fotos.)

Dritte Bienenpatenrunde mit Elisabeth Burger 2016/2018

Elisabeth Burger beim Bienenpateninterview zur 3. Runde

Bienenpateninterview mit Elisabeth

Unser Patenverlängerungsinterview zur dritten Runde von Elisabeth Burger fand in Augsburg auf dem Balkon im 7. Stock statt. In diese lichten Höhen verirren sich nur selten Bienen, was jedoch auch ander fehlenden Trachtsituation der Umgebung liegen mag. Ein Grund mehr, wenigstens im entfernten Bamberg etwas zum Wohle der Bienen zu unternehmen. Elisabeth, also meine Schwiegermutter und Reinhold Mutter, ist die allererste Bienenpaten bei Bienen-leben-in-Bamberg.de und es wird höchste Zeit, sie einmal unseren Bienenfreund vorzustellen.

Elisabeth Burger beim Bienenpateninterview zur 3. Runde

Elisabeth Burger zur 3. Runde der allerersten Bienenpatin! 27.08.2017

Was hast du in der Zeit deiner Bienen-Patenschaft bei uns (besonderes) erlebt?

Erstausstattung, gekauft von der 1. Bienenpatin, Elisabeth Burger

Erstausstattung von der 1. Bienenpatin, Elisabeth Burger

Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich im Sommer 2011 überlegte, wie ich meine beiden Jungimker, die gerade einen Imkerlehrgang absolviert hatten, in ihrem neuen Hobby unterstützen könnte. Einfach Geld rüberschieben, nein, das erschien mir zu banal. Doch ich konnte mir vorstellen, ein bestimmtes Volk zu finanzieren. Letztendlich wurde die Idee der Bienenpatenschaft geboren.

Zum Geburtstag meines Sohnes sollte also ein weiterer Bienenstock, der alles in allem rund 160 Euro kostete, beschafft werden. Mit meiner Schwiegertochter fuhr ich sodann bei einem meiner Besuche in Bamberg ganz heimlich zur HEG, um außerdem für die Erstausstattung (Imkerkleidung, Werkzeug etc.) zu sorgen. Das hat mir riesigen Spaß gemacht.

Bienen besuchen in Wildensorg mit Bienenpatin Elisabeht Burger

Elisabeths erstes Bienenpatenvolk in Wildensorg

Außerdem war ich einige Male bei den Bienenstöcken (damals noch in Wildensorg) und habe in respektvollem Abstand das Treiben von Bienen und Imkern bestaunt. (Anmerkung: Das Volk von Elisabeth war etwas chaotisch, doch ertragreich. Ihr Einfluss, so meinten wir immer, hätte wohl dann doch irgendwie besänftigend gewirkt.)

Elisabeth hilft beim Einlöten der Mittelwandwaben

Mithilfe beim Einlöten der Mittelwandwaben

Und einmal half ich in Bamberg beim Einlöten der Mittelwandwaben. (Anmerkung: Elisabeth hat ein Diplom in technischer Physik, und wie man sieht, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Auch, wenn der Sohn dann doch ein Geograph wurde – aber eben auch ein Imker!)

Was war dir in den letzten zwei Jahren deiner Patenschaft besonders wichtig?

Varroen auszählen mit Elisabeht bei REWE-Rudel, Hohes-Kreuz-Bienen

Elisabeth schaut zu beim Varroenauszählen

Wo mein Volk steht – es wurde ja später einmal in die Buger Wiesen gestellt, und ob es „meinen“ Bienen gut geht. Da war ich auch einmal traurig, weil mein anfänglich starkes Volk zu einem schwachen wurde und dann aufgelöst werden musste.

Aber gerade darum ist es ja auch so wichtig, dass man das Imkern betreibt bzw. unterstützt, weil es wegen der Varroamilbe nicht mehr selbstverständlich ist, dass alle Völker überleben.

Wenn dich jemand fragt, warum du (immer noch) Bienenpatin bist, was antwortest du?

Übergabe des 1. Patenhonigs an Elisabeth Burger

Übergabe des 1. Bienenpatenhonigs an Elisabeth Burger

Warum ich’s geworden bin, habe ich ja bereits beschrieben. Mittlerweile interessiert mich das Leben der Bienen sehr, ich bin tiefer eingestiegen verstehe die Zusammenhänge immer besser. Deshalb habe ich mich meine Patenschaft auch gerne verlängert. (Anmerkung: Worüber wir sehr glücklich sind! Alleine, wenn ich an deine Aktionen des Schneiderns meiner Imkertracht denke …)

Was nimmst du aus dieser ersten Patenzeit für dich persönlich mit?

Nachhaltiges Verhalten … und wenn Bienen herumfliegen, sehe ich sie ganz anders, zuerst weiß man ja nicht so viel über sie. Es ist auch wunderbar, eignen Honig zu essen. Inzwischen ist es für mich etwas ganz besonderes, was man nicht mehr nur so nebenbei isst. Ja, es ist ein ganz anderer Genuss als früher.

Honigübergabe an ElisabethKonntest du in deinem Umfeld eine Entwicklung in Bezug auf das Bienenthema feststellen?

Ja, zum Beispiel ist bei meinen Honigabnehmerinnen – Augsburg ist inzwischen schon fast eine kleine Dependance von Bamberg – ist das Interesse an den Bienen und am Thema gestiegen. Sie sind immer sehr interessiert und stellen mir Fragen zum Honig und zu Bienen.

Was wünschst du dir für die zweite Bienenpaten-Zeit von uns?

Besuch der Erba-Bienen von Elisabeth BurgerIlona und ElisabethImmer informiert zu sein, und das nicht nur über mein Bienenvolk, sondern über alles, was so zum Bienenthema läuft. Hier werde ich ja auch gut über den Patennewsletter oder Mailings von euch informiert. Ich lese das auch immer vom ersten bis zum letzten Buchstaben, auch wenn ich z. B. bei Einladungen weiß, dass ich leider nicht dabei sein kann. (Anmerkung: Doch wir erinnern uns gerne noch an den Ausflug mit dir ins Zeidelmuseum nach Feucht!)

Reinhold, Ilona, Elisabeth

Wir lieben Dich, Elisabeth!

Liebe Elisabeth, wir sind sehr froh, dass du uns immer unterstützt und so interessiert an unserem Ehrenamts- und Imkerleben und an der Welt der Bienen Anteil nimmst! Wir lieben Dich! Deine beiden Bamberger

Ankündigung Vortrag „Neue Bienenkrankheiten – auch in Franken?“

Schulimker Reinhold Burger von Bienen-leben-in-Bamberg.deDer Vortrag „Neue Bienenkrankheiten, auch in Franken?“ findet im Erba-Park am Sonntag, 3. September, von 16 bis 17 Uhr statt.

Vor dem Vortrag ist die Bienen-InfoWabe am Bienenweg 1 ab 14 Uhr für Auskünfte rund um Bienen, Honig, Imkerei und Natur geöffnet.

Um was geht es? Mit dem Klimawandel wird in Europa der Boden für neue Bienenschädlinge und -krankheiten bereitet. Noch trennt die Alpenkette den „Kleinen Beutenkäfer“ (Aethina tumida) von Deutschland, der in Sizilien sein Unwesen treibt und ganze Völker ausplündert. Doch die Asiatische Hornisse, die Bienen vor deren Stöcken abfängt, hat es über Frankreich bereits nach Baden-Württemberg geschafft. Wird Vespa velutina auch Bayern und somit Franken erreichen? Referent Reinhold Burger von der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de gibt Imkern, aber auch Laien einen Überblick potentieller neuer Bienenkrankheiten.

Logo für das Schwerpunktthema: BIenenDer Bienensachverständige will somit die Wachsamkeit in der Bevölkerung wecken. Denn die Eindringlinge müssen rechtzeitig identifiziert und gemeldet werden, damit diese nicht erneut das Ausmaß der Varroamilbe erhalten. Der aus Asien stammende Parasit tauchte in Bamberg vor rund 30 Jahren zum ersten Mal auf und macht seither der Westlichen Honigbiene und den Imkern das Leben schwer.