Vortrag Reinhold Burger zu Bienenkrankheiten

Reinhold Burger, Vortragender in der Bienen-InfoWabe Bamberg„Patient Biene: Bitte ins Sprechzimmer“ ist nicht gerade ein Kuschelthema, und so ging es zur BIWa-Sonntagsöffnung am 04.09.2016 um ein Thema, welches alle Imker schwer beschäftigt. Reinhold Burger, seines Zeichens Mit-Initiator von Bienen-leben-in-Bamberg.de und Gesundheitswart des Imker- und Bienenzuchtverein Bamberg Stadt und Land e. V. erläuterte, wie man Bienenkrankheiten vorbeugt, erkennt und heilt. Letzteres muss in Anführungszeichen gedacht werden, denn da in Deutschland zur Behandlung von Bienen keine Medikamente – mit Ausnahme der Varroatose – eingesetzt werden dürfen (was durchaus auch als Vorteil verstanden werden kann!), ist eine Heilung nur bedingt möglich.

Reinhold Burger, Vortragender in der Bienen-InfoWabe BambergSo war denn auch der Schwerpunkt ganz richtig gesetzt, nämlich in der Vorbeugung. Welche Einflussfaktoren maßgeblich positiv wie negativ beitragen, war dem Vortragenden die Hälfte der insgesamt 22 Folienseiten wert. [985 kb-Download Folien zu Bienenkrankheiten]

Zum Erkennen ist zu sagen, dass es einen guten Imker tatsächlich auszeichnet, wenn er bzw. sie genau beobachten kann. Viele Entscheidungen sind davon abhängig, in guten wie in schlechten Tagen. Also – nicht einfach loslegen, sondern vor der Arbeit ein paar Minuten Zeit verbracht und das Einflugloch beobachten.

schwarze, kranke BieneWirken die Bienen apathisch, zittern sie unkontrolliert oder krabbeln einige sinnlos umher? Sind viele schwarze, unbehaarte Bienen zu entdecken oder ist allgemein Unruhe im Stock? Dieses und weitere Anzeichen sollten auf Unregelmäßigkeiten und Krankheiten hinweisen und außerdem ins Stockbuch eingetragen werden. Manche Krankheiten sind auch meldepflichtig, wie die Amerikanische Faulbrut. Um diese sowie um die Varroatose ging es denn auch im nächsten Schwerpunkt.

Die Zuhörenden erhielten zudem Linktipps z. B. zur Varroawetterprognose und zum TierSeuchenInformationsSystem sowie Buchtipps. Die Werke sind natürlich auch in unserer Imker-Bibliothek zu finden. Unter bestimmten Bedingungen sind sie auch entleihbar.

Buchtipps vom Gesundheitswart Reinhold BurgerLiteraturtipps:

Friedrich Pohl (2005): Bienenkrankheiten. 2. überarbeitete Auflage. Kosmos.

Wolfgang Ritter (2012): Bienen gesund erhalten, Krankheiten vorbeugen, erkennen und behandeln. Ulmer.

Gerd Molter (2014): Diagnosekreis Bienenkrankheiten. Eigenverlag: http://www.diagnosekreis.de

Vortrag Andreas Schierling (2) zum Wachsmanagement

Dr. Andreas Schierling, Vortrag in der Bienen-InfoWabe BambergDem Teil 1 zur Rückstandsproblematik folgt Teil 2, wie wir damit umgehen und generell ein optimales Wachsmanagement entwickeln könnten. Dr. Andreas Schierling stellte in seinem Vortrag „Bis in alle Ewigkeit? Das Wabengedächtnis“ zur BIWa-Sonntagsöffnung am 07.08.2016 klar, dass im Jahr 2015 55,4% aller untersuchten Bienenwachswaben rückstandsfrei waren, bzw. im Falle von Thymol der Wert kleiner 10 mg gewesen ist. Interessant: Den Wert hatte man nach oben „korrigiert“, denn Spuren des gesundheitlich nicht bedenklichen ätherischen Öles zur Behandlung der Varroatose fänden sich schließlich in fast in allen Wachsen.

Wachsmanagement nach Thymolanwendung

Wundersamer WabenbauWer Thymol anwenden möchte, sollte im Sinne eines rückstandsfreien Honigs ein gutes Wachsmanagement betreiben. Das heißt, vor dem Einsatz des Wachses ist der Honigraum auf den Thymolgehalt hin zu kontrollieren. Dr. Schierling empfiehlt zudem folgende Wachswabenlagerungen in der Rangfolge des Reduktionserfolges:

Eingelötet in Rähmchen und …

  1. … von Bienen besetzt und ausgebaut. In wenigen Wochen ist das Thymol   vollständig verflogen.
  2. … locker aufgestapelt. Ein Jahr lang braucht’s bis zur vollständigen Verflüchtigung.
  3. … Lagerung in Beute ohne Bienen. 60% pro Jahr.
  4. … gestapelt im Karton. Dann dauert’s über 3 Jahre!

Will man alte Waben entsorgen, so könnte man die Arbeit eigentlich auch den Wachsmotten übergeben. Nun gut, welcher Imker mag das schon, wenn ihm die Mottengespinste und emsigen Würmchen aus dem Keller entgegenkommen. Was also tun?

Wabenmanagement, so geht’s!

Wabenwachs aus DrohenbrutwabenWichtigste Regel: Keine Altwaben zu Mittelwänden umarbeiten! Machen Sie Kerzen daraus, aber das war’s auch schon.

Zu Mittelwandwaben umgebaut werden ausschließlich  Baurahmenwachs, Deckelwachs und Naturbauwachs.

Wir von Bienen-leben-in-Bamberg.de geben beispielsweise die ausgeschleuderten Waben zum Ausschlecken zurück und setzen sie auf den zweiten Brutraum auf. Die Bienen ziehen im Laufe des August/Septembers vom unteren in den oberen Brutraum um, so dass wir dann den verlassenen untersten und somit älteren Raum von seinen Altwaben befreien können. Diese Altwaben werden zu Kerzen umgearbeitet – falls wir einmal dazu kommen.

Danksagung Dr. Andreas Schierling für Vortrag in der Bienen-InfoWabe BambergWie Dr. Schierling ganz richtig bemerkte: Würden Sie Lebensmittel auf einen dreckigen Teller geben? Die Waben sind praktisch das erste Geschirr des Honigs, insofern hat das  sauber zu sein.

Vielen Dank, Herr Dr. Schierling, für Ihren interessanten, kenntnisreichen und einleuchtenden Vortrag!

Vortrag Andreas Schierling (1) zur Rückstandsproblematik im Wachs

Dr. Andreas Schierling, Vortrag in der Bienen-InfoWabe Bamberg„Die Verarbeitung von Altwachs zu Mittelwänden ist riskant!“ Das stellt Dr. K. Wallner, LAB Hohenheim fest, und mit diesem Fazit entlässt uns Dr. Andreas Schierling nach einer Stunde seines Vortrags „Bis in alle Ewigkeit? Das Wabengedächtnis“ zur BIWa-Sonntagsöffnung am 07.08.2016 in Bamberg.

Dr. Andreas Schierling, Vortrag in der Bienen-InfoWabe BambergWegen unseres Urlaubs gleich im Anschluss gibt’s ein wenig Blogberichtsstau, doch auch jetzt noch ist das Wabenmanagement ein wichtiges, zeitloses Thema, dem sich der Leiter des Bienengesundheitsdienstes (im Tiergesundheitsdienst Bayern, TGD) knapp, fachlich jedoch intensiv widmete. Hier ein Auszug des Vortrags nebst ein paar kleineren Ergänzungen aus unserer Redaktion.

Rückstände, was und wie?

Folie Schierling: "Was ist ein Rückstand?"Grundlegend und eingängig erläutert wurden die Fragen: Was ist ein Rückstand, welche anerkannten Methoden der Messung gibt es und wie steht’s um die erreichbaren Nachweisgrenzen in den Bereichen Gramm bis Nanogramm, also ein Milliardstel Gramm = 10−9 g, welches in 2,7 Mrd. Liter und damit im Inhalt z. B. eines Stausees noch nachzuweisen wäre? Ist diese geringe Konzentration denn noch relevant?

Darüber ließe sich streiten, doch ganz sicher relevant ist die Frage, wie sich diverse Wirkstoffe, z. B. Thymol* oder Flumethrin+, in Bienenwachs verhält. Entscheidend ist dabei die Einteilung zwischen flüchtigen und nicht flüchtigen Verbindungen, so Schierling. Was verschwindet im Laufe der Zeit, was bleibt im Gedächtnis einer Wachswabe zurück?

Rückstände – welche und wie?

Folie Andreas Schierling: Rückstände im BienenwachsSowohl in Bienenarznei als auch in Pflanzenschutzmittel sind Wirkstoffe enthalten, die aufgrund der Anreicherung in Wachs messbar auch den Honig kontaminieren.

Während Thymol* (in den Produkten Thymovar®*, Apiguard®*, Api life var®*) als ein Monoterpen gegen die Varroamilbe sowie PDCB+ (aus der Welt der Clo-Steine und Pflanzenschutzmittel und in Form von Mottenkugeln gerne von Alt-Imkern verwendet) als flüchtige Verbindungen kaum für Anreicherungen sorgt, sofern man die Wachsrähmchen gut auslüften lässt, können andere Wirkstoffe dauerhaft das Wachs belasten. Und damit auch den Honig.

Dazu gehören in der Rangfolge der Verteilung nachweisbarer Wirkstoffe…

… zwischen 20 und 30%:

  • Coumaphos* (Wirkstoff im Perizin®** als Varroamittel und Asuntol®+, das als Zeckenabwehrmittel für Hunde gedacht ist) – Tendenz 2015 auf 2016 steigend
  • Fluvalinat+ (in Apistan®+ bzw. Klartan®+ vorkommend) – Tendenz fallend

… unter 5% der untersuchten Bienenwaben enthielten:

  • Brompropylat+ (aus den Räucherstreifen von Folbez VA Neu+) – Tendenz steigend
  • Paradichlorbenzol+ (Imker-Globol+, Styx+) – Tendenz gleichbleibend

Zu Flumethrin* (in Bayvarol®* Strips) wurden keine Angaben gemacht.

Wachsrückstandskontrolle

Unsere Wabenprobe für Untersuchung beim BienengesundheitsdienstEin besonderer Service ist die kostenlos angebotene Untersuchung des Bienengesundheitsdienstes, seine Waben (und anderes) untersuchen zu lassen. Wir nutzten dies sogleich und gaben Dr. Schierling ein paar Proben mit. Wie wichtig das ist, konnte man einige Wochen später erfahren, als die Meldung über Paraffin-Waben die Imkerschaft aufstörte.

Wir haben uns allerdings bereits zu einem früheren Zeitpunkt entschlossen, einen eigenen Wachskreislauf aufzubauen. Wie das geht? Nun, im nächsten Blogbeitrag erfahrt ihr, wie laut Dr. Schierling & Co. ein modernes Wachsmanagemet aussehen kann und sollte. Bleibt also dran!

 

* Wirkstoff bzw. Produkt in Deutschland derzeit zur Behandlung von und in Bienenvölkern zugelassen.
** Produkt in Deutschland derzeit zur Behandlung von und in Bienenvölkern zugelassen. Produktion wurde eingestellt. Im Handel nur noch Restbestände erhältlich.
+ Wirkstoff bzw. Produkt in Deutschland derzeit zur Behandlung von und in Bienenvölkern nicht zugelassen

Literaturtipps:

Bildnachweis zu den Folien:

Folie Bildnachweis Schierling

 

 

 

 

[Aktualisiert am 23.9.2016]

Achtung, Imker! Waben aus Paraffin im Handel!

cropped-4494-Mittelwand-mit-Biene.jpgDie Sonderinfo des Landesverband Bayerischer Imker e. V. erschüttert die Imkerschaft quasi bis ins Mark. Sie lautet:

In letzter Zeit sind verstärkt Klagen über zusammengeschrumpfte, zusammengebrochene frisch ausgebaute Waben, vor allem im Honigraum, gemeldet worden.

Nachweislich schuld daran sind Mittelwände, die laut Bericht eines Untersuchungslabors aus 100% Paraffin, ohne eine Spur Bienenwachs bestehen. Vermutlich handelt es sich um Mittelwände, die im Frühjahr 2016 produziert und über verschiedene Händler ausgeliefert wurden.

Die Fachinstitute sind informiert und es wurde bereits Strafanzeige gestellt. Die die Ermittlungen laufen.

Was für uns Imker wichtig ist: Wir müssen unbedingt vermeiden, dass dieses 100% Paraffin in sauberes Bienenwachs für unsere Mittelwände eingemischt wird.

Wenn Sie in Ihrem Wachs solche geschilderten Fälle entdecken,
• vermeiden Sie alles, was dazu führt, dass die Waben in den allgemeinen Wachskreislauf gelangen.
• schmelzen Sie deshalb Wachs aus Naturbau (Drohnenrahmen), Deckelwachs und Altwabenwachs getrennt und markieren Sie die Wachsblöcke entsprechend.
• melden Sie sich bitte unter der Adresse wachsproblem [at] online [dot] de um das Ausmaß des Schadens abschätzen zu können.

Über eine Rücknahme oder Schadensersatz kann allerdings erst nach Abschluss der Ermittlungen und Feststellung der Größe des Schadens verhandelt werden.

Helfen Sie alle mit, den Wachskreislauf sauber zu halten bzw. wieder sauber zu bekommen. Wir alle sind dafür verantwortlich, dass unser Wachs, egal von welchem Produzenten, ohne Paraffinbeimischungen über den Ladentisch geht.

Bitte geben Sie diese Informationen an Ihre evtl. ahnungslosen Imkerkollegen weiter, die von diesen betrügerischen Machenschaften nichts wissen und deshalb die oben geschilderten Vorsorgemaßnahmen nicht beherzigen können.

Soweit, so schlecht.

Wabenwachs aus Drohenbrutwaben

Unser eigenes Wachs aus Drohnenbrutwaben im Einmachkocher geschmolzen / Bienen-leben-in-Bamberg.de

WachstrichterDa trifft es sich hingegen gut, dass wir vor ein paar Wochen erst einen Wachstrichter (€ 111,- inkl. Versand) erworben haben, um einen eigenen, geschlossenen Wabenkreislauf zu generieren. Mehr Arbeit, mehr Kosten also, doch auch mehr Sicherheit und Vertrauen in eines der wunderbarsten Ur-Produkte der Erde, die wir für Sie und uns rein halten möchten, wo es in unserer Macht steht.

Denn: „Würden Sie ihre Lebensmittel in einem dreckigen Gefäß lagern wollen?“, so lautete die Frage unseres Vortragenden zum Wabenmanagement von Dr. Andreas Schierling vom 7.8.16 unter dem (gerade sehr passenden Titel) „Bis in alle Ewigkeit? Das Wabengedächtnis“. Ihm haben wir übrigens gekaufte Mittelwandwaben zur Untersuchung mit gegeben. Doch dazu mehr in der kommenden Woche. Bleiben Sie dran!

3. Bienen-Konferenz „Bienen in der Kulturlandschaft“ in Nürnberg

181802-Honigbiene-an-BlueteDie Veranstaltungsankündigung, Flyer mit Programm und Link zur Online-Anmeldung zur 3. Bienen-Konferenz „Bienen in der Kulturlandschaft“ am 27.10.2016 in Nürnberg im Südwest-Park sind ab sofort hier zu finden. Veranstalter ist das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.

Leitthemen sind „Pflanzen für eine quantitativ ausreichende und qualitativ ausgewogene Bienenernährung im Verlauf der Vegetationsperiode“ sowie „Bienengesundheit“.

Reinhold wird mit ÖVM zur Bienenkonferenz hinfahren. Wer sich ihm anschließen will, melde sich.

Vorschau BIWa-Sonntagsöffnung mit Vortrag „Bienenkrankheiten“

Zur BIWa-Sonntagsöffnung am 04.09.2016 erwartet uns ein grundlegender imkerlicher Vortrag von hoher Tragweite:

Logo für das Schwerpunktthema: BIenenReinhold Burger, Bienen-leben-in-Bamberg.de16.00 – 17.00 Uhr  |  Patient Biene, bitte ins Sprechzimmer! Bienenkrankheiten vorbeugen, erkennen, heilen.

„Dunkle Waben geben dunklen Honig“, so lautete jahrzehntelang die imkerliche Devise. Dass Stockhygiene jedoch oberstes Gebot, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Dennoch ist damit nicht alles gewonnen. Verschiedene äußere Einflüsse machen unseren Bienen zu schaf­fen. So erreichte vor genau 30 Jahren die Varroamilbe auch Bamberg und bringt Bakterien und Viren in die Bienen ein. An was erkranken Bienen außerdem und wie lassen sie sich davor schützen? Was tun, wenn es dem Volk schlecht geht? Ein Überblick für Laien und neue Erkenntnisse für erfahrene Imker.
Für wen? Interessierte und (Jung-)Imker
Referent: Reinhold Burger, Gesundheitswart IBZV e. V.

Vorab des Vortrags, also zum „Offenen Haus für allevon 14.00 – 16.00 Uhr, werden wir Bienen unter dem Mikroskop einmal genauer betrachten. Außerdem zeigen wir Ausschnitte aus dem FWU-Film – Das Leben der Honigbiene.

Wo?  Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1, Bamberg (Erba-Park, Nähe Schiffsanlegestelle) (Karte).

Bayerischer Imkertag 2016 in Erlangen und Herzogenaurach

Imkereiausstattung (Foto von Wirtschaftsschule)Ein bisschen mobil muss man schon sein, am Bayerischen Imkertag vom Fr.-So., den 02.-04.9.2016. Sowohl in Herzogenaurach als auch in Erlangen finden Festveranstaltungen, Vorträge und Sitzungen statt. Das vollständige Programm finden Sie hier auf der Seite des Landesverbandes.

Nachfolgend das Programm am Sonntag, an dem wir gerne selbst teilnehmen würden, wenn wir denn nicht einen eigenen Vortrag zu Bienenkrankheiten (16-17 Uhr) hätten anlässlich unserer BIWa-Sonntagsöffnung in Bamberg von 14-17 Uhr.

Sonntag 4.9.2016 in Erlangen

ca.10:30 Uhr
Einzug des Festzuges in die HLH Großer Saal  und

Eröffnung der Verkaufsausstellung und des Bayerischen Imkertages 2016 in der HLH durch den Präsidenten des LVBI. Danach begrüßen uns der Oberbürgermeister von Erlangen Dr. Florian Janik und die bayerische Honigkönigin Sabrina Moriggl.

11:00 und 14:30 Uhr, HLH Konferenzraum 3
Holger Loritz (Vorstand Mellifera Netzwerk Blühende Landschaft eine Initiative von Mellifera e.V.)
– „Wenn Landwirt und Imker gemeinsam am Blütenstrang ziehen!“ –
Anmeldung vorher per Email nötig bei: sonja-heinemann [at] web [dot] de !

11:15 Uhr und 14:30 Uhr, Konferenzraum 4
Eckard Radke, Vorsitzender des LVBI e.V.
– „Mit Makrofotografie den Bien studieren!“

Ab 11:15 Uhr ist auch die imkerliche Briefmarkensammlung zu bewundern!

11:30 Uhr Großer Saal,
Imkermeisterin Dorothea Heiser:
„Wertschöpfung im Verborgenen – die Bedeutung der Honigbienen für unser Ökosystem“

12:30 Uhr Mittagspause

13:00 Uhr Kurze Grußworte, Ehrungen

13:30 Uhr Festvortrag im großen Saal
Prof. Dr. Dr. h.c. Alois Heissenhuber vom Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt
„Landwirtschaft im Spagat zwischen Wirtschaftlichkeit und Naturschutz!“

15:00 Uhr im großen Saal
Dr. Wallner (Uni Hohenheim)
Neue Spritztechnik im Rapsanbau.

 ca. 17 Uhr Ausklang des BIT 2016

Heidelsteigschule auf dem Weg zur EU-Schule … unsere Bienen fliegen mit!

Schulbienenunterricht Heidelsteigschule 7. Klasse in der Bienen-InfoWabeSchulbienenunterricht Heidelsteigschule 7. Klasse in der Bienen-InfoWabeAuf dem Weg zur EU-Schule werden in der Heidelsteigschule mehrere Projekte realisiert. Initiiert von Kunsthistorikerin Christiane Hartleitner sollten dabei verschiedene Stadtteile der UNESCO-Weltkulturerbestadt Bamberg genauer unter die Lupe genommen werden. Dass Bamberg nicht nur historische Häuser und Kunstdenkmäler, sondern auch eine uralte und immer noch lebendige Gartenkultur zu bieten hat, zu der nun einmal unbedingt auch Bienen zählen, wurde den Siebtklässler(inne)n der Heidelsteigschule näher gebracht.

Schulbienenunterricht Heidelsteigschule 7. Klasse in der Bienen-InfoWabeHonig verkosten in der Bienen-InfoWabe für die 7. Klasse der Heidelsteigschule BambergSie fanden sich am 18.07.2016 in der Bienen-InfoWabe zu einer theoretischen Einführung ein, gefolgt von einem Lehrbienenstandbesuch mit echten Bienen und einer anschließenden Honigverkostung. Die Schüler/innen waren sich einig: so einen leckeren Honig haben sie bisher nicht gekannt. Die Quetschflasche aus dem Kaufhausregal hat in Zukunft wohl schlechte Karten. Wer einmal den Finger in die frische Wabe tauchen durfte oder unseren Bamberger Lagenhonig genossen hat, der nur einmal im Jahr geerntet wird und somit beinahe alle Frühjahres- UND Sommerblüten in sich vereint, zudem lediglich einfach gesiebt und natürlich nicht erhitzt wird, der kehrt nie mehr zu Billig-Honigen zurück.

Schulbienenunterricht Heidelsteigschule 7. Klasse in der Bienen-InfoWabeDass das alles auch im Eigenbetrieb möglich ist, sollte der Anschauungsunterricht klar machen. Jede/r kann Imker/in werden, wer ein wenig Geduld, Beobachtungsgabe und Verantwortungsbewusstsein gegenüber den kleinen Tierchen und der Natur mit bringt. Die Liebe zur Biene stellt sich dann automatisch ein. Sie sind unsere Schutzbefohlenen, die wegen etlicher, darunter menschengemachter Probleme nur noch mit entsprechend ausgleichender Pflege ihrer Bestimmung, dem Bestäuben, nachkommen können.

Schulbienenunterricht Heidelsteigschule 7. Klasse in der Bienen-InfoWabeUnsere menschlichen Schutzbefohlenen, die Schulkinder der Volksschule Am Heidelsteig in Bamberg, haben es in diesem Crashkurs hinlänglich begriffen, so jedenfalls unser Eindruck. Und dass Bamberg zur Bienenstadt mutieren wird, davon sind wir in Anbetracht der vielen Unterrichte in diesem Jahr und der vielen Anmeldungen von Jungimkern bei unseren beiden Bamberger Imkervereinen überzeugt. Vielen Dank an Christiane, die diese schöne und sinnfällig Verbindung zwischen Mensch und Biene, zwischen den Bamberger Stadtteilen und zwischen Pädagog(inn)en und Kulturschaffenden im Kontext der Europäischen Gemeinschaft hergestellt hat!

Falls Sie, liebe Erziehungsberechtigte, eines der Fotos in höherer Auflage möchten, wenden Sie sich bitte an uns. Aber auch, falls Sie möchten, dass wir eines der Fotos mit Ihrem Kind herausnehmen sollen, was wir umgehend veranlassen.

Vorschau zur BIWa-Sonntagsöffnung am 07.08.2016

Logo für das Schwerpunktthema: ImkereiAndreas Schierling16.00 – 17.00 Uhr  |  Bis in alle Ewigkeit? Das Wabengedächtnis. Rückstandsproblematik und effektives Wabenmanagement.

Seit 2015 gibt es den Bienengesundheitsdienst (BGD). Auf der Grundlage von über 300 Wachsanalysen wurden neue Erkenntnisse zum „Wabengedächtnis“ gewonnen. Welche Rück­stände sind in Bienenprodukten aus bayerischem Raum anzutreffen? Wie lauten die Empfeh­lungen zum Wachsmanagement? Wie lassen sich Rückstände, zum Beispiel beim Einsatz des Varroamittels Thymol, vermeiden? Wie werden Waben richtig eingelagert? Zum Vortrag dürfen eigene Wabenproben mitgebracht werden. Bitte benutzen Sie das BGD-Merkblatt „Rückstandsanalytik“.
Für wen? (Jung-)Imker und Interessierte
Referent: Dr. Andreas Schierling, Bienengesundheitsdienst (BGD), Poing

Vorab:

14.00 – 16.00 Uhr  |  Offenes Haus für alle: Sehen, Fühlen, Riechen, Schmecken, Hören, Fragen, Rätseln, Basteln, Lesen, Spielen, Lernen … rund um Bienen, Honig, Imkerei und Natur.

Heute stechen wir Wabenmotive aus! Es liegt alles für euch bereit, doch wenn ihr wollt, nehmt euer Lieblingsausstecherla mit.

Für wen? Ohne Altersbeschränkung
Kosten? Keine, außer Bastelmaterial und Kopien gegen Spende

Wo?  Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1, Bamberg (Erba-Park, Nähe Schiffsanlegestelle) (Karte).

Der Bienenweg liegt zwischen Maria-Ward-Straße und Landesgartenschauweg, nach der Fußgängerunterführung, aus Richtung Innenstadt kommend rechts.
In der Nähe befinden sich der Fünferlessteg, die Kleingartenanlage Am Weidenufer und der Schiffsanlegesteg.

Bitte nutzen Sie die Tiefgarage „ERBA-Gelände“ – An der Weberei 5, je nach Navi auch „An der Spinnerei“ eingeben.

Highlights am LGW-Tag der offenen Tür in Bamberg 2016

Plakat zum Tag der offenen Tür 2016 der LGW in BambergDie nahe Galgenfuhr war unser Ziel am Tag der offenen Tür der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG), der am 03.07.2016 in Bamberg im Ökologischen Gemüsebauversuchsbetrieb (kurz: Bioversuchsgelände) stattfand. Das Programm war für die ganze Familie sowie für Fachleute gedacht – auch für uns Imker!

Nachfolgend die Highlights zum Tage, der schöner war, als es der Wetterbericht versprochen hatte. Ein Glück für alle, die sich so große Mühe gegeben hatten, ihn zu gestalten.

Fachvortrag „Was sich Bienen wünschen würden“

Vortragende Bienenfachberaterin Barbara BartschNatürlich interessierte uns in diesem bayernweit einmaligen Biozuchtbetrieb vor allem der Fachvortrag von Barbara Bartsch. Die Bienenfachberaterin nahm dabei sowohl Honig- als auch Wildbiene ins Visier und machte für sie vier Wunschfaktoren aus:Vortragsfolie @ Barbara Bartsch zu Bienenwünsche

  1. Nistmöglichkeiten & Nistmaterial (gilt vor allem für Wildbienen)
  2. Nektar und Pollen
  3. Paarungsplätze
  4. Schutz in der Nacht und vor Regen

Das notwendige Nistmaterial ist dabei so unterschiedlicher Art wie es die Wildbienenarten selbst sind, beispielsweise Blätter für die Blattschneiderbienen oder Mohn für die Mohnbiene.

Stand des Fachzentrum für Bienen der LGWHandelsübliche Nistkästen, bestückt mit untauglichen Materialien wie Schneckenhäuser und zu festem Lehm sind deshalb nicht immer zielführend. An dieser Stelle ein Literaturtipp, den wir am Stand des Fachzentrums für Bienen der LGW entdeckt hatten: Nisthilfen für Wildbienen und Wespen, Natur & Garten, H. 3/2015. Weitere Literatur finden Sie in unserer Imkerbibliothek in der Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1, Bamberg.

Zum Punkt 2, Nektar und Pollen, stellte Frau Bartsch das Trachtbewertungssystem nach Anna Maurizio vor. (Anmerkung: Nach diesem Schema in vier Qualitätsstufen von Pollen und Nektar verfährt auch der Autor des Bandes „Bienenweide“, Günter Pritsch. Dieses Buch finden Sie ebenfalls in unserer Imkerbibliothek). Beklagenswert, so Bartsch, seien Züchtungen beispielsweise von Knospenblühern wie der Heide, deren Blüten zwar bis zu drei Monaten halten und winterhart sind, jedoch für Bienen mittlerweile eine „Wüste“ darstellen, da sich die Blüte nicht mehr öffnet. Dennoch macht sie bis zu 80% der Vermarktung aus.

Vortragsfolie @ Barbara Bartsch zur Bayerischen Blume des Jahres 2016Um hierzu ein Gegengewicht zu setzen, werden 200 Pflanzen im Veitshöchheimer Versuchsgelände beobachtet, um die für Biene & Co. beliebtesten Blüher herauszufinden und zu bewerben. Eine besondere Züchtung ist daraus hervorgegangen, die zur Bayerischen Pflanze des Jahres 2016 gekürt wurde: Goldmarie oder Zweizahn, BeeDance Paonted Red.

Sie ist der Star unter den Arrangements zu „Willis Bienenparty“. Erhältlich ist die „Bayerische Pflanze des Jahres 2016“, ebenso wie die „Bienenparty-Gäste“ als Begleiter, bei rund 300 bayerischen Gärtnereien, beispielsweise bei unserer Bienenpatin Sabine Gründler in der Gärtnerei Böhmerwiese, Siechenstr. 101 bzw. Heiliggrabstr. 57 oder der Gärtnerei Hohe in der Nürnberger Str. 30.

Vortragsfolie @ Barbara Bartsch zu Veitshöchheimer AnsaatenMit einer weiteren Empfehlung zu den Veitshöchheimer Bienenweide-Ansaaten beschließt die erfahrene Imkerin ihren kenntnisreichen Überblick zu den Wünschen einer Biene, dem man durchaus noch etwas mehr Publikum gewünscht hätte. Doch die, die vor Ort waren, gingen mit guten Antworten auf all ihre Fragen und mit vielen Tipps versehen „a Häusla weiter“, um sich auf dem weitläufigen Gelände der Bio-Versuchsanlage umzusehen.

Magnet „Bienen und Imker-Areal“

Gemütliches Bänkchen am Vereins- und Bienenhaus des Imkervereins Bamberg an der GalgenfuhrUnser Magnet war natürlich das Areal des Imkervereins Bamberg und Umgebung e. V. Sie hatten ordentlich ausgefahren, die Kollegen unter dem Vorsitzenden, Karl-Heinz Übelacker, der ebenfalls vor Ort war. Neben einem Verkaufsstand der Imkerei Machinek fanden sich natürlich das Bienenhaus in Kombination mit dem Vereinshaus sowie das Festzelt mit Speis‘ und Trank. Und viele, viele Bienen, die sich an den vorbeiwandelnden Besucher in ihrer Geschäftigkeit nicht stören ließen.

Vergleichssäulen Ertrag mit und ohne BienenbeflugDie Bienchen hatten allerhand zu tun, denn es lockten Nektar und Pollen zahlreicher Blüten und Obstbäume des schönen Geländes. Nachfolgend eine kleine Impression. Die Profis unter den Lesenden werden sehr schnell bemerken, dass sich eine Mimikry darunter befindet. DIE hat sich wenigstens schön still verhalten beim Fotografieren!
Viel Spaß beim Raten! Und vielleicht mit uns im nächsten Jahr, wenn der Tag der offenen Tür wieder in Veitshöchheim stattfinden wird!