Trachtzeit zu Ende, Bienen auf Suche – auch in Wohnungen!

Normalerweise ist man vor Bienen jeder Art sicher. Sie neigen nicht zu einem Besuch in der Wohnung, um nach Süßem zu fahnden, im Gegensatz zu ihren Verwandten, den Wespen – und auch da sind es nur wenige Arten, denen es nach dem Brutgeschäft ab Ende Juli / Anfang August nach Süßem und Fleischigem gelüstet.

Doch nun ist mit dem Verblühen der letzten Lindenbäume die Zeit der sogenannten Massentrachten vorbei – vom Honigtau in den Wäldern, so die Läusepopulation gut ist. Die Felder sind von Blühendem weitestgehend leergeräumt und allenfalls Kornblumen und Weißklee finden sich mal mehr, mal weniger. In den Gärten erfreuen hingegen einige Blüher mehr noch das menschliche und bienische Auge: Löwenmäulchen (die bevorzugt von den Hummeln besucht werden), Rosen und Dahlien (doch nur die ungefüllten zählen für Bienen), einige späte Lavendel, der Sonnenhut (vor allem bei Schmetterlingen und Wildbienen begehrt), auf der Blühwiese Wilde Malven, Wegwarte, Königskerzen und Flockenblume, in unserem Bamberger Bienengarten öffnet die Blasenesche ihre ersten Blütenrispen, außerdem frühe Astern und Minzen … es ist die Zeit der Läppertracht.

Biene an rose HerbstasterSo läppert sich das eine oder andere Nektartröpfchen in den Honigblasen der Bienen und wird nicht mehr verschmäht, da ja sonst nichts an Üppigerem davon ablenkt. Bienen sind blütenstet, das heißt, sie besuchen bevorzugt die selbe Pflanzenart, bis diese vom Nektar und / oder Pollen befreit ist. Erst dann geht es zur nächsten. Daher ist sie unverzichtbare Oberbestäuberin unserer Kulturpflanzen. Sorry, Wildbienen, der Thron gebührt nicht nur euch, auch, wenn manche Zeitgenossen das derzeit anders kommunizieren. Nein, wir wollen die beiden Bienenarten keinesfalls gegeneinander ausspielen, wir brauchen euch alle!

Jetzt, also im aus Sicht der Tierwelt ausgehenden Sommer, ernten Imker/innen den Honig und erhalten daher so manchen Besuch ihrer Schützlinge – sofern sie den Schleuderraum nicht mit einem Fliegengitter geschützt hatten. Sobald die Morgenkühle schwindet, sind Bienen auf der Suche nach allem, was nach Honig und Wachs riecht. Sobald die erste Spurbiene Witterung aufgenommen hat, sind sehr schnell auch alle anderen Sammelbienen des Volkes informiert. Wehe den Menschen, die in der Nacht gelüftet und Spätaufsteher/innen sind!Biene an Sonnenblume

Was tun, wenn der Raum voller Honigbienen ist?

Wir hatten das auch einmal erlebt und das Fensterschließen verpasst. Der Raum, in dem wir tags zuvor Honig verarbeitet hatten, war am Morgen gegen 8 Uhr oller erwartungsvoll summender Bienen, die das Entdeckelungsgeschirr besetzten, obwohl wir es mit einem Tuch abgedeckt hatten. Ihre Riechorgane an den Fühlern sind hochsensorisch, noch mehr als Hundenasen. Doch sind Sammelbienen glücklicherweise nicht aggressiv. Wir Imker/innen wissen das, stehen wir doch schließlich oft genug in ganzen Wolken von braun-schwarz gestreiften Leibern. Ruhe bewahren und keinesfalls Herumwedeln ist unsere Devise. Doch wie loswerden? Mit sanften Worten geht das leider nicht, allen selbsternannten Bienenflüsterern zum Trotz.

Nun, Bienen streben nach dem Licht, das gilt es zu nutzen. Warteposition am Fenster einnehmen, und jedesmal, wenn eine Biene versucht, mit ihrem Schatz zurück zum Volk zu fliegen, wird sie vorsichtig, jedoch beherzt, mit einem festem Karton oder Haushaltssieb als Schubhilfe, vollends hinausgeschubst und hinter ihr sofort wieder das Fenster geschlossen. Das ist bei all dem regen Kommen und Gehen nicht so einfach.

Also lässt man sich die Bienen eine Weile lang am Innenfensterglas versammeln, öffnet es dann, bugsiert sie mit den Hilfsmitteln – Imker/innen wagen es mit ihren bloßen Händen – hinaus und verschließt ganz, ganz schnell wieder das Fenster, bevor sie – oder die Neuankömmlinge, die draußen schon auf Einlass gewartet haben – wieder hereingeflogen kommenBienen an Großblütiger Königskerze (Verbascum densiflorum).

Nach etwa einer geduldigen Dreiviertelstunde bis Stunde ist die letzte Biene heimflugbereit bzw. die sich wieder hineinmogelnden Bienen, die es an der Fensterwache vorbeigeschafft haben. Es kehrt Stille ein. Irgendwie schade. Doch jetzt erst einmal ein verdientes Frühstück, ein Honigbrot zum Beispiel – aber nur mit dem Lieblingsmenschen zusammen und ohne Begleitsummen.

Eine andere Methode wäre, die Nacht abzuwarten. Alle Bienen verlassen mit zunehmend schwindendem Sonnenlicht bzw. beginnender Kühle den Raum, um nach Hause zu fliegen. Nur gemeinsam im Volksverbund wird die Nacht verbracht.

Sobald die letzten Bienen den Raum verlassen haben, ist sofort Putzen angesagt. Denn Bienen machen auch mal Kacka, und der geht manchmal nur sehr schwer weg, Wo lauwarmes Wasser mit Spülmittel nicht hllft, ist Reinigungsbenzin die nächste Wahl, natürlich nur auf geeigneten Flächen. Stoffe sofort vorbehandeln und in die Maschine werfen. Biene an Durchwachsener Silphie (Silphium perfoliatum)

Wie lässt sich diese trachtarbe Zeit verbessern? Da wären Wildblumenwiesen und Spätblüher angesagt, z. B. Hibiskus und Efeu – der erst ab ca. dem 7./8. Jahr blüht – Heidekraut und Sonnenblumen, also zumindest die, die noch echten Samen aufweisen und nicht totgezüchtet wurden, auch Astern, Disteln Fetthennen sind unkomplizierte Reichlichblüher, und echte Renner bei Bienen sind die Durchwachsene Silphie und die Phacelia. Wer viel Platz im Garten hat, bietet die Seidenpflanze an.

Teilt die Welt miteinander! Die meisten Kämpfe sind unnötig, wenn man weiß, wie man sich aus dem Weg geht oder vielmehr, den Weg füreinander frei macht. Wo sich unsere Welten überschneiden, ist Herz und Verstand sowie Toleranz und Rücksichtnahme angebracht. Wo eines davon fehlt, ist Stress vorprogrammiert. Einen schönen Restsommer euch allen!

viele Bienen an einer Seidenpflanze

Viel Zulauf zur Lavendel- und Honigmesse 2021 im Bamberger Bienengarten

„Wir kommen aus Wachenroth und haben es über den Steigerwald-Kurier erfahren“, so erzählte uns ein Besucherpaar, das extra wegen des Bamberger Lagenhonigs zu uns in den Erba-Park fuhren. Lavendel hingegen war nicht ihr Ziel – im Gegensatz zu zahlreichen anderen, die vor allem der angekündigte weiße und rosa Lavendel interessierte. „Den bekommt man sonst so selten“, meinte eine andere und schwenkte die Tüte mit den erstandenen Sorten ‚Artic Snow‘ und ‚Rosea‘, im Übrigen im Wiederverkauf vom Bamberger Staudengarten Strobler.

Letztere Sorte säumt zusammen mit rosablühenden Edel-Gamander unser Rosenrondell 2.  So konnte man sich vor der Kaufentscheidung gut ein Bild von der Wuchskraft machen. Um das Rosenrondel 1 hingegen kommt ‚Nana Alba‘ (Staudengärtnerei Gaißmayer) zur Geltung, die ebenfalls in unserem Messeprogramm enthalten war.

„Für mich ist Lavendel irgendwie immer lila“, meinte unser Imkerkollege Leo Weingärtner, der mit seiner Frau Monika länger im Bienengarten verweilte. Für die Traditionalisten bot sich folglich die Sorte ‚Dwarf Blue‘ an, die an unserem Verkaufsstand am stattlichsten herausragte. Aber auch die dunkelblau-violette ‚Hidcote Blue‘ fand Liebhaber/innen, zumal die von der Lavendelspezialistin Elke Puchtler gespendete Umrandung des Schau-Kräuterbeetes ein echter Hingucker und Motivator war.

Manche hingegen, darunter viele Nachbar(inn)en aus der Erba-Park-Umgebung, waren einfach nur mit einer Tasse Kaffee zufrieden, den sie auf den zwischen den Schaubeeten verstreuten Bänken und Stühlen genossen, um das entspannte menschliche wie tierische Treiben stillvergnügt zu beobachten.

Blühender Höhepunkt im Gartenjahr ist nun mal Mitte Juni, und da auch das Wetter hielt – die angesagten Gewitter kamen bis auf einen kurzen Schauer erst am späten Abend –, summte und flatterte es zwischen den Blumen ohne Unterlass. Auch die Schwarze Holzbiene stellte sich wieder ein, zumal ihre Lieblingsspeise, der ‚Muskatellersalbei‘, gerade im Begriff war, seine meterhoch werdenden rosa-cremeweißen Blütenstile zu schieben.

Für Fachgespräche mit unseren früheren wie jetzigen Imkerkursteilnehmenden blieb allerdings kaum Zeit bei einem Zulauf von etwa 100 Gästen. Manche warfen dabei einen Blick in unser grünes Klassenzimmer, die Bienen-InfoWabe, die allerdings wegen Corona nur hintereinander begehbar blieb. Doch das Draußensein verlockte aktuell ohnehin ganz besonders.

Traumhaftes Paradies mit entspannten Gästen

„Ein Traum“, „Paradiesisch“, „Immer wieder etwas Neues zu entdecken“, „Mein Lieblingsplatz“, „Sind fast jeden Tag hier“ … wir sind jedes Mal geflasht über die begeistert klingenden Bemerkungen und fühlen uns bestätigt in unserem Tun. Menschen wie Tieren eine Freude zu bereiten ist besonders in diesen schwierigen Corona-Zeiten doch etwas höchst Befriedigendes.

Dabei sind wir nicht gänzlich alleine. Rückenstärkung finanzieller wie persönlicher Art geben uns vor allem unsere Bienenpatinnen und -paten. Zur Lavendel- und Rosenmesse vorbeigeschaut hatten Anne und Hans Zirkel, Ina Kudlich (die uns die Tischgarnituren von mokka makan auslieh), Andrea Schöb mit Familie sowie Rita und Stephan. Letztere halfen uns kräftig beim Abbau des Standes, so dass wir vor dem Gewitter sogar noch zu einem gemeinsamen Abendessen kamen.

Am Folgetag pflanzten wir die nicht verkauften Lavendel ein, die nun einen hübschen Platz um die Ramblerrosen erhielten – (ihr erinnert euch an Jeannette Frank von Galarosa, die bei uns ihre Spuren hinterlassen hat?!) – und die wie auf Bestellung blühten, was das Zeug hielt. Es war schön, den erfolgreichen Tag Revue passieren zu lassen, was wir am längsten Tag des Jahres nach getaner Buddelarbeit zu fortgeschrittener Stunde denn auch ausgiebig taten.

Toll, dass ihr alle unsere Gäste wart! Super, dass ihr alle etwas für die Bienen tun wollt! Nächstes Jahr gerne wieder! Der Termin für die Lavendel- und Honigmesse ist fix für den 19. Juni gesetzt. Vormerken!

Zum bundesweiten „Tag des Gartens“: Schau-Pfingstrosenbeet im Bamberger Bienengarten

Zum bundesweiten „Tag des Gartens“ präsentieren wir heuer ohne viel Worte unser Pfingstrosen-Schaubeet im Bamberger Bienengarten. Viel Freude an den den phantastischen Blüten!

BIWa-Sonntagsöffnung am 20.06.21 mit Lavendel- und Honigmesse für Bienenfreunde

So., 20.06.21 – BIWa-Sonntagsöffnung mit Messe

LavendelKennzeichnung "Spezialthema" der Bienen-InfoWabe (BIWa)14.00 – 18.00 Uhr |  Lavendel- und Honigmesse für Bienenfreunde. Verkaufsschau mit Beratung im Bamberger Bienengarten

Was? Lavendel wird von Honig- wie Wildbienen sehr geschätzt und ist ein unkomplizierter Garteninsasse. Für unsere Messe verkaufen wir  verschiedene Lavendelsorten in den Farben lila, rosa und weiß. Einige davon wie die Sorten #Hidcote Blue, #Rosea und #Nana Alba sind dauerhafte Gäste im Bamberger Bienengarten, der jederzeit öffentlich zugänglich ist. Ihr könnt sie euch also vor dem Kauf gerne erst mal ansehen, denn sie werden bis dahin garantiert blühen.
Wer außerdem den unter dem Siegel „Region Bamberg – weil’s mich überzeugt!“ geimkerten Bamberger Lagenhonig mit hinzunehmen möchte, hat viel Gutes für die Natur getan.
Für wen? Ohne Altersbeschränkung
Kosten? Kein Eintritt. Über Spenden freuen wir uns
Veranstalter: Reinhold Burger & Ilona Munique, Imker/in, Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de
Wo? Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1, 96047 Bamberg (Erba-Park)
Und sonst? Bitte nutzen Sie die nahe Tiefgarage des ERBA-Parks

Monatsbetrachtungen Juni 2021 zu Bienen und Imkerei

Übersicht

Schwarmstimmung kontrollieren

Waben zur Weiselkontrolle ziehenDie Schwarmzeit dauert weiterhin bis Ende Juni an, mindestens jedoch bis zur Sommersonnwende (siehe auch unsere Monatsbetrachtungen Mai). Die Sonnenwende läutet die Zeit kürzerer Tage ein. Darauf reagiert die gesamte Natur – Pflanzen wie Tiere. Unsere Bienen reduzieren ab diesem Zeitpunk die Aufzucht von Brut. Die Volksstärken nehmen allerdings bis Anfang Juli mit der schlüpfenden Brut noch zu. Unsere Routinetätigkeit zur Kontrolle auf Schwarmstimmung setzen wir also im 7-Tage-Rythmus bis zum Monatsende fort. Weiselzellen lassen sich zur Ablegerbildung verwenden oder werden ausgebrochen.

Futterversorgung nach Honigernte sicherstellen

Ob aufgrund des kalten Frühjahrs und Frühsommers eine Frühtrachternte möglich war oder noch sein wird, variiert heuer sehr stark nach Standort. Sollte geerntet worden sein, gilt es, die Futterversorgung sicherzustellen. Abhängig vom Standort kann es im Juni zu Trachtlücken kommen. Fallen diese mit der sogenannten Schafskälte zusammen und wurde den Völkern bei der Ernte (zu) wenig Honig belassen, besteht die Gefahr, dass die Bienen hungern. Zur Not muss gefüttert werden, verbunden mit dem Vorsatz, es nächstes Jahr besser zu machen und den Völkern bei der Ernte mehr Honig zu belassen. Ein Volk verbraucht im Juni etwa 3 bis 4 Kilogramm Futter pro Woche!

Ableger pflegen

Begattungserfolg kontrollieren

Bei den im Mai erstellten klassischen Brutwabenablegern sind nach 28 Tagen alle Arbeiterinnen geschlüpft. Die neue Königin ist vom Hochzeitsflug zurück und legt seit etwa einer Woche Eier. Auch müsste bereits die erste verdeckelte Arbeiterinnenbrut vorhanden sein. Mit dem gleichen Bild rechnen wir 14 Tage nach Bildung bei den Begattungsvölkchen aus Sammelbrutablegern. Bei der Kontrolle auf den Begattungserfolg sollten sich zumindest Eier finden lassen und später Arbeiterinnenbrut. War nach dem Schlupf der Jungkönigin das Wetter jedoch kalt und regnerisch, kann sich der Hochzeitsflug verzögern. Dann geben wir noch eine (bis zwei) Woche(n) zu und kontrollieren erneut. Finden wir immer noch keine Eier und Arbeiterinnenbrut, vereinigen wir die Waben mit einem benachbarten Ableger.

Königin zeichnen

In einem Zug mit der Kontrolle auf den Begattungserfolg, kann die Königin gezeichnet werden. Die Ableger sind noch klein, da lassen sich die Königinnen leicht auffinden.

Gegen die VarroaMilbe behandeln

Ablegerpflege mit Milchsäurebehandlung gegen VarroamilbenbefallDie Durchsicht nutzen wir gleich zur Entmilbung. Die Ableger sind noch klein und mit wenig (verdeckelter) Brut, so dass die meisten Milben auf den Bienen ansitzen. Gut für eine Sprühbehandlung mit Milchsäure 15 % ad us. vet., welche bienenschonend und – was wir besonders schätzen – zugleich unkompliziert in der Anwendung ist. Die Waben werden beidseitig im 45°-Winkel eingesprüht, bis die Bienen silbrig glänzen. Wenn die Bienen speckig schwarz aussehen, hat man zu viel gesprüht.

Neuerdings wird von den Bieneninstituten stattdessen die Verwendung einer Sprühlösung Oxalsäure-Dihydrat 3 % ad us. vet. empfohlen, die eine noch bessere Wirksamkeit gegen die Varroamilbe aufweist, jedoch unserer Meinung nicht so anwenderfreundlich ist, was Jungimker/innen eventuell vor Probleme stellt. Einfach mal ausprobieren.

Ableger Erweitern

Vergleichsfoto zur RähmchenverdratungMit dem Wachsen der Völckchen werden die Ableger sukzessive mit gedrahteten Leerrähmchen mit Anfangsstreifen am Rand des Brutnestes erweitert. Je nach Entwicklung im Abstand von ein bis zwei Wochen. Drei bis fünf  Arbeiterinnenwaben lassen sich so im Naturbau gewinnen. Später im Sommer wird mit Mittelwandrähmchen erweitert. Bei Trachtmangel geben wir parallel zur Erweiterung einen Liter Zuckerlösung (Mischungsverhältnis 3:2). Unter der Futtergabe bauen die kleinen Völker die Waben zügig aus. Voraussetzung für das Gelingen eines Naturbaus ist jedoch, dass die Beuten waagrecht ausgerichtet stehen.

Propolisgitter einlegen

Ab der Sommersonnwende beginnen die Bienenvölker bereits mit den ersten Vorbereitungen auf den Winter. Speziell dichten sie verstärkt Ritzen und Spalten mit Propolis ab. Das ist jetzt der Zeitpunkt, Propolisgitter auf die Rähmchen aufzulegen, sofern man später Propolis ernten will. Wir verwenden Propolistinktur sehr erfolgreich bei Fieberbläschen sowie Erkältungen und Entzündungen mit Symptomen im Rachen-Hals-Raum.

Phänologie und Trachtpflanzen

Gemeiner Rosenkäfer und Honigbiene an Pfingstrose Paeonia 'Nosegay'Als ergiebige Trachtpflanzen im Juni dürfen wir an unseren Standorten die Robinie (Scheinakazie), Linde (Sommer-, Winter-, Silber-) sowie Brom- und Himbeere erwarten. Außerdem tummeln sich Käfer, Wild- wie Honigbienen wie verrückt an unserem neuen Schau-Pfingstrosenbeet. Das ist zwar noch keine Massentracht, aber offenbar schmeckt es ihnen supergut und scheint ein Snack zwischendurch zu sein.

Biene an Brombeerblüte

Fortbildungen und Termine

Logo BLIB-Imkerkurs für Anfänger6. MODUL: VARROAKUNDE UND -KONTROLLE
— ONLINE —

Sa., 05.06.21 | 10.30 – 12.30 Uhr

 

  • BIWa-Sonntagsöffnung mit Messe

Kennzeichnung "Spezialthema" der Bienen-InfoWabe (BIWa)LavendelLavendel- und Honigmesse für Bienenfreunde.
Verkaufsschau mit Beratung im Bamberger Bienengarten

So., 20.06.21 | 14.00 – 18.00 Uhr

Ort: BieneninfoWabe, Bienenweg 1, 96047 Bamberg (ERBA-Park). Bitte parken Sie in der nahen Tiefgarage „An der Weberei“ bzw. „An der Spinnerei“ (unterschiedliche Benennung je Navi)

Dufter Pfingstspaziergang im Bamberger Bienengarten

Die ersten Pfingstrosen sind soeben am Verblühen (Mollis und Nosegay), doch die nächsten Stauden stehen mit dicken Knospen in den Startlöchern! Letzten Herbst angelegt, erfreut uns bereits heuer unser Schau-Pfingstrosenbeet mit kraftvollen, blühfreudigen Päonien, einigen Iriden (alle von Andrea Köttner aus Obermarchal) und dazwischengetupft drei verschiedene Arten von Frauenmantel und Duftveilchen. Letztere erfreuen uns im neuen Jahr, für heuer haben sie ihre Blütezeit schon hinter sich gebracht. Na ja, vielleicht mag das Pfingstveilchen noch etwas nachlegen, mal sehen …

Apropos sehen … wer sich im Bamberger Bienengarten am Bienenweg 1 umsieht, wundert sich vielleicht über den frisch gemähten Rasen. Doch vier- bis fünfmal im Jahr braucht es das, damit der Weißklee blühen kann. Er ist bei Bienen sehr begehrt als Zwischentracht, wenn sonst nicht viel blüht, bspw. im Hochsommer. Unsere Blühwiesen-Areal hingegen haben wir so belassen, wie es grad mag. Allerdings überwuchert im Moment die Zottelwicke alles ein wenig. Vielleicht, weil sie von uns ein frisch gedrucktes botanisches Pflanzschild beigestellt bekam? Da will sie sich wohl besonders dafür anstrengen.

Apropos Pflanzschilder … noch fehlen sie im Pfingstrosenbeet. Sie werden erst nach der Blüte gestaltet und in Druck gegeben. Denn die uns noch fehlenden Fotos wollen wir nicht aus dem Internet „klauen“. Unser Ehrgeiz ist es außerdem, die Insekten, die sich daran laben, mit aufs Bild zu bringen. Beispielsweise den „Fliegenden grünen Edelstein“ oder „Brokat auf Beinen“, wie er treffend bezeichnet wird. Der Gemeine Rosenkäfer (Cetonia aurata) hat es sich in der zartduftenden ‚Nosegay‘ gemütlich gemacht und lässt dabei auch nicht von unserer Honigbiene stören.

Apropos stören … Sie stören uns überhaupt nicht, wenn wir uns im Bienengarten aufhalten, um all die Schaubeete zu pflegen und zu hegen. Gerne dürfen Sie uns ansprechen oder auch Honig kaufen, sogar an Pfingstfeiertagen ist das erlaubt. Oder Sie setzen sich einfach auf eine unserer Sitzbänke, die Ihnen das interessierte Beobachten der Tier- und Pflanzenwelt ermöglichen sollen.

Wir wünschen Ihnen eine geistig anregende oder wahlweise entspannte Pfingstzeit, bleiben Sie weiterhin gesund und genießen Sie unser kleines Paradies auf der Erba-Insel!

13.04. Internationaler Ehrentag der Pflanze – International Plant Appreciation Day

Rote Mauerbiene in KüchenschelleDer 13.04. ist der Internationaler Ehrentag der Pflanze, die bei uns durch die Augen einer Biene gesehen wird. Im Besonderen ist es natürlich die Blüte, die Nektar und Pollen enthält, also Nahrungs- und Energiegrundlage für unsere Lieblinge. Aber auch die saftenden Knospen und Blätter, die Propolis absondern, ein Kittharz, welches von Apis mellifera als Kittstoff benötigt wird, um Löcher zu stopfen und das Nest auszukleiden, mithin für hygienische Zwecke. Sich in die Bienenwohnung verirrte Eindringlinge werden, sofern es den Bienen nicht gelingt, sie rauszuwerfen, mit Kittharz mumifiziert, können somit nicht vor sich hin modern.

Staudenbeet 2 im Bamberger Bienengarten

140 bienenfreundliche Pflanzensorten und zahlreiche weitere in der Blühwiese, die wir mit botanischen Namensschildchen versehen haben, warten im Bamberger Bienengarten auf interessierte Bienenfreunde.

Schau-Kräuterbeet im Bamberger Bienengarten

Gepflegt werden die 10 Schau-Beete und -areale von der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de, mithin von Ilona Munique und Reinhold Burger. Die Anlage am Bienenweg 1 ist jederzeit begehbar und befindet sich im Erba-Park, unweit des Schiffsanlegesteg zwischen Landesgartenschauweg und Maria-Ward-Straße.

Weitere Objekte im Garten sind ein Wildbienenhotel mit Informationstafeln, eine Nisthilfe, Sitzbänke zum Verweilen, ein Pumpbrunnen und natürlich ein Lehrbienenstand mit mehreren Völkern.

Mittendrin die Bienen-InfoWabe, unser grünes Klassenzimmer für den Bienenunterricht von Schulen und anderen Gruppen, außerdem an jedem 3. Sonntag im Monat von 14-17 Uhr (April bis September) für die Bevölkerung geöffnet.

Wir freuen uns über euren Besuch!

Schau-Staudenbeet 1

Kinderbücherkiste für die Bienen-InfoWabe

Kinderbücherkiste der Schulbienen-Bücherei (Imker-Bibliothek)
Kinderbücherkiste der Schulbienen-Bücherei (Imker-Bibliothek)Weil unsere derzeit 15 Bilderbücher [PDF] und 6 Spiele [PDF] zur kommenden Saison praktisch und hübsch präsentiert werden sollen, entstand eine rollbare Bücherkiste. Natürlich verwendeten wir – stilistisch und farblich passend zu den Regalen der Bienen-InfoWabe – wiederum eine Zarge, also ein Stockwerk eines Bienenhauses.

Kinderbücherkiste der Schulbienen-Bücherei (Imker-Bibliothek)Kinderbücherkiste der Schulbienen-Bücherei (Imker-Bibliothek)Wir hoffen, ihr könnt das kleine Kunstwerk ab dem 3. Sonntag im April, sprich: 18.04.2021, selbst in Augenschein nehmen. Genau so, wie unsere wachsende, mittlerweile über 200 Titel umfassenden Imker-Bibliothek mit Themenbeständen zu Bienen, Honig, Imkerei und Natur. Und natürlich der neu gestrichenen Wände.

Kinderbücherkiste der Schulbienen-Bücherei (Imker-Bibliothek)Der kleine Bestand an Bilderbüchern, aber auch der 15 Vorschulbücher, sind gedacht für die Geschwister und kleinen Besucher/innen der Bienen-InfoWabe. Denn der überwiegende Bestand ist für unsere Hauptzielgruppen angeschafft, also den Schüler/innen ab der 2. Jahrgangsstufe, den Lehrkräften, Jugendlichen und Erwachsenen. Alle Titel finden man im Bestandsverzeichnis (Katalog) auf der Plattform Zotero.

Veitshöchheimer Imkerforum 2021 (1): Versuchsbereiche

Es war einmal … 2019 noch offline, das Imkerforum in Veitschöchheim

Es war einmal … 2019 noch offline: Das Imkerforum in Veitschöchheim in 2021 per Video-Chat.

Zum diesjährigen Veitshöchheimer Imkerforum am Sa., 06.02.2021¹ musste niemand anreisen. Bequem von zu Hause aus konnten von rund 850 Angemeldeten die wie immer spannenden und inhaltsreichen Vorträge per Video-Chat verfolgt werden. Organisatorisch hat diese Prämiere weitestgehend sehr gut geklappt. Institutsleiter Dr. Stefan Berg hatte – neben den Vortragenden – die Fachberaterin für Unterfranken, Gabi Läbisch, an seiner Seite, die perfekt durch das Programm moderierte. Vermisst hatten wir die Büchertische und den Austausch unter den Kolleg(inn)en in den dafür natürlich ausreichender bemessenen Pausen.

Wie immer widmet sich der erste Themenblock den letztjährigen Versuchen und ihrer Ergebnisse, vorgetragen von unterschiedlichen Fachkolleg(inn)en. Hier unsere stark verkürzte Zusammenfassung unter Auslassung der jeweiligen Versuchsanordnungen. (Hinweis: Die Überschriften folgen nicht immer exakt den Folientitel der Beitragenden.)

Maßnahmen gegen den Schwammspinner (Dr. Ingrid Illies)

Ergebnis: Dem Abtötung von Schwammspinnerraupen durch ein Präparat mit dem Wirkstoff Tebufenozid, welches auf B4 und damit als bienenungefährlich eingestuft wird, konnten keine Effekte auf die Volksentwicklung nachgewiesen werden. Gleichwohl ist er bei Flugbienen wie auch im Frischpollen nachweisbar, nicht jedoch im Honig. Auf Nachfrage aus dem Chat: Rückstände im Wachs und Langzeitschäden nicht bekannt, jedoch nicht ausschließbar.

Hintergrund: Der Wirkstoff, der im Frühjahr zum Schutz des Kahlfraßes von Eichen(misch-)wäldern in Bayern auch mittels Hubschrauber ausgebracht wird, führte zu häufigen Nachfragen, ob auch Bienen darunter leiden könnten.

Empfohlen wird trotz Entwarnung ein Verschließen der Fluglöcher während einer Behandlung bei offenem Gitterboden.

Traurig stimmt die Tatsache, dass der Wirkstoff auch anderen Schmetterlingsarten als „nur“ dem Nachtfalter Lymantria dispar gefährlich wird. Diese Problematik wird allerdings derzeit an der TUM in Freising untersucht.

Zur Verkaufsrentabilität von aufbereiteten Melezitosehonig (Dr. Ingrid Illies)

Ergebnis: Dem als „Betonhonig“ bekannte, stark kristallisierte und daher nicht unter normalen Umständen ernte- und vermarktungsfähige Dreifachzucker-Honig, unter dem besonders Waldhonigimker/innen leiden, ist leider nicht „rentabel“ beizukommen.

Hintergrund: Die Methode „Deckelwachsschmelzer“ führt zu Qualitätsverlusten (Wärmeschaden, geringe Invertaseaktivität), so dass die Methode der Rückfütterung des Melezitosehonigs in der Verdünnung 1:1 an die Bienen attraktiver erscheint. Hierbei besteht jedoch die Gefahr der Verhonigung des Brutraumes.

Antwort auf Chatfrage: Mit Deckelwachsschmelzer (rück)gewonnener Melezitosehonig ist zwar verkehrsfähig und überwiegend als Waldhonig deklariert, der Invertasegehalt ist dabei unterschiedlich, jedoch zufriedenstellend. Dr. Illies rät zur Vorsicht bei Mischabsichten mit normalen Honigen.

Welche Farbanstriche sind bienenfreundlich? (Dr. Ingrid Illies)

Ergebnis: Es gibt sie wohl, die akzeptablen Lasuren, Lacke und Öle, mit denen sich die Anstriche von Bienenwohnungen vornehmen lassen. Doch Herstellerfirmen und Produktnamen wurden nicht genannt, stattdessen auf die Märzausgabe der Zeitschrift Biene & Natur sowie auf den im Mai zu erwartenden Jahresbericht des Instituts für Bienen verwiesen.

By the way: Wir selbst dürfen Firmen nennen. Und schwören dabei auf Koralan® (Kora) (ein Nachfolgeprodukt von Pigrol® farbnatur). Es besteht es aus einer restmonomer-befreiten Acrylat­dispersion und modifizierten Wachsen auf pflanzlicher Basis (Baumwachse). Beim Streichen ist es nahezu geruchlos, was uns das Verarbeiten im Winter in geschlossenen Räumen ermöglicht.

[Nachtrag siehe Kommentar]

Welche Bienen (über-)leben bei Käfigversuchen unter welchen Rahmenbedingungen am besten? (Dr. Ingrid Illies)

Ergebnis: Um forschen zu können, benötigt es Käfigversuche, da beißt die sprichwörtliche Maus keinen Faden ab. Unterschiedliche Rahmenbedingungen wie die Anzahl der Bienen bei bestimmten Temperaturen konnten keine Unterschiede bis zum 10. Tag der Käfighaltung feststellen. Nur die ab 34°C gehaltenen Versuchsbienen wiesen eine erhöhte Sterblichkeit auf.

Sind Pflanzenschutzmittel gegen Erdflöhe im Weißkohl bienenschädlich? (Dr. Ingrid Illies)

Ergebnis: Der Wirkstoff Maltodextrin im Pflanzenschutzmittel Eradicoat®, wirkend auf Erdflöhe, Spinnmilben und Blattläusen, hat keine Auswirkung auf Bienen und Florfliegen.

Auswirkungen von Spättrachten auf die Ein- und Überwinterung von Honigbienenvölkern (Dr. Ina Heidinger)

Ergebnis: Spättrachten verhonigen weder den Brutraum, noch arbeiten sich Winterbienen (eindeutig feststellbar) vorzeitig ab und auch die Varroamilbe vermehrt sich nicht ungebührlich. Beim Gelbsenf ist der Überwinterungsindex allerdings ein wenig schlechter ausgefallen.

Am Rande: Nicht immer wird eingetragen, was ausgebracht ist. So wurden bei einer Ausbringung von Gelbsenfsaat ein hoher Pollenertrag vom Hedera-Typ (Efeu) gemessen.

Übrigens: Gesucht werden Versuchsflächen mit Phacelia (Büschelschön). Bitte melden!

Wildpflanzenmischungen zur energetischen Nutzung – wem bringt das was? (Dr. Ina Heidinger)

Ergebnis: Zwar sind Wildpflanzenmischungen bis zur Hälfte weniger gas(energie)ertragreich im Vergleich zu Mais, liefern jedoch Nahrung und Lebensraum für kleine Lebewesen, also auch für Insekten. Einsparung von Winterfutter ist möglich. Ein höherer Honigertrag ebenso. [Doch ist dieser Zeitraum für unseren imkerlichen Praxisalltag nicht mehr relevant.]

Der Förderung via KULAP (Greening) von Hanfmix (Blüte Ende Mai bis zur trachtärmeren Zeit Anfang Juli) sollte ergänzend die Ausbringung von Präriemixsaaten folgen, zumal dieser eine Trachtlücke Mitte Juli bis Ende September schließt. Daher wird das Bieneninstitut einen entsprechenden Antrag an das Ministerium stellen. Eine Kombination zwischen Landwirtschaft und Naturschutz ist allemal erstrebenswert!

Kein Verkaufsangebot als Bio-Saatgut bekannt.

Das war’s im ersten Teil …

In unserem nächsten Vortragsmitschrieb geht es um die Bienengesundheit, speziell um Oxalsäureverdampfung, Wespenfallen in Weinbergen, die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) und neue Varroaflyer des Institut. Bis bald!

Alle Beiträge zum Veitshöchheimer Imkertag 2021


¹Das Abbilden von Vortragsfolien war ausdrücklich untersagt, daher hier nur ein paar Impressionen aus Veitshöchheim als „Lückenbüßer“.

Monatsbetrachtungen Februar 2021 zu Bienen und Imkerei

Übersicht:

Mit den „Ohren sehen“

Erst einmal überlegen …

  • Haben wir starke Völker mit einer jungen Königin (max. zweijährig)?
  • Konnten wir sie im letzten Quartal des Vorjahres erfolgreich gegen die Varroamilbe behandeln?
  • Sind sie ausreichend eingefüttert? (Dazu gleich mehr)

HörprobeDann brauchen wir uns keine Sorgen zu machen, der Deckel bleibt zu!

Möchten wir dennoch nachsehen, ob es unseren Bienen noch gut geht, legen wir unser Ohr dicht ans Holz der Beute. Ein gleichmäßiges Summen sollte zu hören sein. Die Bienen sitzen in ihrer Wintertraube, in der sie sich gegenseitig wärmen.

 

Futterkontrolle

KippkontrolleEs kann vorkommen, dass ihr trotz vorschriftsmäßiger Einfütterung im Herbst dennoch einmal Auffälligkeiten feststellt. Beispiele:

  • Das Volk hat die dargebotene Futtermenge nicht vollständig aufgenommen
  • Ein Specht oder Eichelhäher hat die Wintertraube durch eifriges Hämmern ins Holz aufgestört
  • Ein herunterhängender Ast konnte wochenlang unbemerkt gegen den Blechdeckel schlagen
  • Neugierige Spaziergehende schauten im ereignisarmen Corona-Winter zu oft in die Beute, weil diese an öffentlicher Stelle aufgebaut ist
  • Eine Räuberei unter den Völkern ist nicht auszuschließen gewesen

Ganz abgesehen davon verstärken im Februar die Bienen ihre Bruttätigkeit. Folglich steigt der Futterverbrauch von jeweils einem Kilogramm im Dezember/Januar auf zwei bis drei Kilogramm im Monat Februar.

Zur Futterkontrolle werden die Völker nicht geöffnet, sondern durch rückwärtiges Anheben der Beute abgeschätzt (s. a. Monatsbetrachtung Januar).

Mittelwände gießen

Mittelwand behutsam mit beiden Händen gleichmäßig abhebenDen Arbeiten zum Einschmelzen und Reinigen von Wachs im Januar folgt das Mittelwandgießen im Februar. Unter „Station 4“ unseres umfangreichen Blogbericht zu „Wachsverarbeitung an 5 Stationen“ lässt sich dieser Vorgang nachlesen. Unter Material zur Wachsumarbeitung bzw. Mittelwandherstellung sind Anschaffungsdetails geschildert.

Nicht ganz zur Hälfte, das Wachs verteilt sich auf Druck über die untere Hälfte.Wir fertigen unsere Mittelwände aus dem eigenen Wachs selbst. Das gibt uns die absolute Gewissheit, dass Bienen und Honig nicht durch Wachsverfälschungen einen Schaden erleiden. Alternativ kann man das Wachs von einem Wachsverarbeitungsbetrieb seines Vertrauens zu Mittelwänden umarbeiten lassen.

Kotspritzer auf Bienenbeute bei der Frühjahrsreinigung / ReinigungsflugReinigungsflug

Ab einer Außentemperatur von 10-12 °C können Bienen ausfliegen. Sie nutzen also die ersten sonnig-warmen Tage des Noch-Winters, um einen Reinigungsflug zu unternehmen. Was versteht man darunter?

Zur Ernährung selbst zehren Bienen überwiegend von ihrem Fettkörper. Doch um schnell abrufbare Energie zum Warmhalten ihrer Wintertraube zu beziehen, verstoffwechseln sie die Winterfuttervorräte (also Kohlehydrate). Die Verdauungsrückstände (den Aschegehalt) sammeln sie in der Kotblase, die fast Vierfünftel der Größe ihres Hinterleibs annehmen kann¹.

Kotspritzer auf Bienenbeute bei der Frühjahrsreinigung / ReinigungsflugDie Beobachtung des Flugbetriebs gibt erste Hinweise auf den Volkszustand. Fliegen bei einem Volk keine Bienen, jedoch rege bei den Nachbarvölkern, kann es sein, dass das flugarme Volk entweder sehr schwach oder gar gestorben ist. Hier empfiehlt sich ein Blick in das Volk. Sollte es gestorben sein, dann den Ursachen nachgehen und das Volk möglichst zügig vom Stand räumen. Auf alle Fälle das Flugloch verschließen, um ein Ausräubern der Futtervorräte nebst Verbreitung von Krankheiten zu verhindern.

Kotspritzer auf Bienenbeute bei der Frühjahrsreinigung / ReinigungsflugWer bei Flugwetter nicht vor Ort sein konnte, um den Betrieb zu beobachten, erhält möglicherweise einen Situationseindruck durch Sichtung von gelbbraunen Klecksern auf der noch geschlossenen Schneedecke. Sind hingegen bereits an der Beutenvorderseite im Bereich des Flugloches Kotkleckser zu sichten, dann könnte das auf Verdauungsprobleme hinweisen. Eine Biene verkackt ihr Zuhause nicht willentlich, und falls das eben doch passiert, war die Not zu groß und evtl. eine Durchfallerkrankung daran schuld.

Blühsituation, Trachtangebot im Vorfrühling

Biene an Christrose (Helleborus niger HGC® 'Jacob')Nachdem die Bienen beim Reinigungsflug schon mal draußen sind, ist natürlich ein bisschen Pollen oder (derzeit noch etwas weniger) Nektar naschen für sie angesagt. Was finden sie im Februar, je nach Witterung und warmer Ecken?

  • Winterjasmin
  • Christrose
  • Zaubernuss, Hamamelis
  • Winterschneeball
  • Haselnuss
  • Erle
  • Schneeglöckchen
  • früher Krokus
  • Huflattich
  • Pestwurz
  • Salweide

[Ergänzung am 03.02.] Im phänologischen Kalender² beginnt Mitte Februar der Vorfrühling. Die Zeigerpflanze hierzu ist die Blüte der Hasel und der Schneeglöckchen.

Schiede setzen

Zarge mit SchiedenLetztes Jahr starteten wir den Versuch, den Brutraum unserer Völker mittels Schieden anzupassen. Verläuft der Februar bei milder Witterung, werden wir nach dem Reinigungsflug den Brutraum anpassen. Dazu nehmen wir bei Flugwetter leere (Rand-)Waben aus den Völkern und setzen die Schiede links und rechts neben das Brutnest. So der Plan – wir berichten.


¹nach: Von der Ohe, Werner: Reinigungsflug. In: Das Bieneninstitut informiert ; 39. Zuletzt abgerufen am 01.02.2021. https://www.laves.niedersachsen.de/download/41017/Reinigungsflug.pdf

²nach: Ritter, Wolfgang ; Schneider-Ritter, Ute: Das Bienenjahr. Imkern nach den 10 Jahreszeiten der Natur. Ein phänologischer Arbeiskalender. Imkern in Zeiten des Klimawandels. Stuttgart : Ulmer. 2020.