Kooperationsmodell „REWE-Rudels Bienenheimat“

Bienenpatin Annemarie Rudel und Ilona Munique stehen vor neuer Bienenheimat im REWE-MarktMit Herz und Seele Bienenpatin – Annemarie Rudel hat sich ganz dem neuen Amt verschrieben! Eines ist sicher: in ihrem REWE-Markt an der Würzburger Straße in Bamberg wird der regionale Honig wohl nie ausgehen. In allen anderen Märkten mag es da schon bald (nicht nur!) leere (Honig-)Regale geben, denn der Imkerstand steht bereits jetzt vor seiner größten demografischen Herausforderung. Wie viele Imker mit wie vielen (und wie gesunden!) Völkern hat Ihre Gemeinde, Ihr Stadtteil eigentlich noch? Und wie viele Lenze zählen diese? Na?!

Da hilft nur eines: VORBAUEN!

Ein zu nasses Frühjahr 2013, ein zu trockener Sommer 2014, die amerkanische Faulbrut hat justament Dörfleins erreicht, lauert also vor den Toren Bambergs auch auf unsere fleißigen Majas … und was der Schreckensmeldungen mehr sind. Und mag das Bienensterben hin und wieder abebben, die Bedrohung bleibt weiterhin real. Da hilft nur eines: VORBAUEN! Sogar Barack Obama hat das jüngst (endlich) erkannt, wie SPON berichtete.

DIESE Bienen sind erwünscht!

Montage des REWE-Schildes "Bienenheimat"Annemarie Rudel wäre nicht die agile und erfolgreiche Marktleiterin, Stadträtin und Mutter mit einem großen, sozialen und kämpferischen Herzen wie wir sie alle kennen, schätzen und lieben, würde sie in Sachen Bienen das Schicksal vor sich hin walten lassen. Unsere Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de hat eine starke Partnerin in ihrer neuen Bienenpatin gefunden.

Montage des REWE-Schildes "Bienenheimat"Kaum steht das Volk im Süden Bambergs und sorgt für den Bamberger Lagenhonig mit der Lagenbezeichnung „Berggebiet / Hohes Kreuz“, schon hat unsere Bienenpatin ein Schild anfertigen lassen. Es besteht kein Zweifel, schwarz, bzw. Rot auf Weiß der Beweis: DIESE Bienen sind erwünscht!

„Bienen retten – REWE summt“

Denn wie es der Zufall will, läuft in der REWE-Group GmbH die nationale Aktion “Bienen rettten” bzw. “REWE summt“, der sich wir in Kooperation mit der Ansiedelung eines Volkes anschließen. Und hoffentlich noch einiger anderer Projekte, wie zum Beispiel einer stadt- und landkreiszentralen, öffentlichen und ständigen Informations- und Bildungsstätte für alle Lebensalter, wie wir sie mit unserer Bienen-InfoWabe haben werden.

Bienenpatin Annemarie Rudel und Ilona Munique stehen vor neuer Bienenheimat im REWE-MarktWir bringen das Knowhow und die realisierbaren und vor allem nachhaltigen Ideen und Konzepte, und unsere Partner – wobei sich das natürllich nicht nur auf den Einzelhandel, sondern auch auf Privatpersonen bezieht! – die Finanzkraft und … ja, ebenfalls ihr Knowhow.

Uns allen gemeinsam ist die Leidenschaft für unsere Aufgaben und Ziele, ganz gleich, ob sie dem Broterwerb oder dem Ehrenamt gelten, und für unsere Begeisterung auch für die kleinen Erdbewohner, die so Großes zu leisten vermögen!

Unsere „Bienenstadt Bamberg“ – sie ist greifbar nahe!

Und dieses Modell einer Win-Win-Situation für alle Beteiligten, einschließlich der Bienen selbst, strahlt dabei ganz sicher auch in den Bamberger Landkreis aus. Uns wäre das recht.

Unser erklärter Schwarm – die Feuerwehr Bamberg!

Schwarmfangkasten abholen bei Bamberger FeuerwehrDa stand er: fürsorglich vor Sonne geschützt im Schatten der Eingangstüre zur Ständigen Wache der Freiwilligen Feuerwehr Bamberg – der Schwarmfangkasten mit seinem summenden Inhalt. Ein Anruf am Pfingstsamstag, morgens um 8 Uhr: „Habt ihr noch Kapazität für ein Bienenvolk?“ Ja, glücklicherweise wieder, nachdem der Materialengpass des allzu schwarmreichen Frühjahrs behoben ist.

Waben in Rähmchen einlötenReinhold, noch im Schlafanzug, lötete rasch zehn Mittelwandwaben in Rähmchen ein, und los ging’s mit dem Rad zum Margaretendamm. Der Diensthabende ließ uns einen Blick in ein Feuerwehrauto nehmen, in welchem als Standardausstattung ein Kasten mit Imkerwerkzeugen verstaut war. Wir versprachen, den Schwarmfangkasten nach der Umsiedelungsaktion gleich wieder zurückzubringen. Wer weiß, wann es gleich den nächsten einzufangen gilt.

Ständige Feuerwehr Bamberg am MargaretendammWie gut die Zusammenarbeit von Feuerwehr und Imkerei harmoniert, ist am Feuerwehrmann Georg Einwich zu erkennen. Unser Imkervereinskollege „Schorsch“ nämlich hat den Schwarmfangkasten gebaut und zur Verfügung gestellt, hat jedoch (logischerweise!) selbst schon genug Völker, die versorgt werden wollen. Doch leider ist nicht jede Feuerwehr personell und materialmäßig so gut ausgerüstet …

Vermeidbarer Massenmord

Bienenscharmtraube auf AhornastZwar hat wohl jede Feuerwehr eine Liste mit Imkeradressen, die im Falle eines gemeldeten Schwarmes angerufen werden können. Doch ist diese Liste nicht immer auf dem neuesten Stand, viele Imker geben derzeit auf. Wen wundert’s, denn das Durchschnittsalter bayerischer Imker liegt bei 64 Jahren. Und die wenigen und letztendlich erreichbaren Imker haben im späten Frühjahr schlicht keine Kapazität zur Aufnahme eines neuen Volkes mehr frei.

So berichtete vor ein paar Tagen eine Facebook-Freundin von der Vergiftung eines Bienenschwarmes in Memmelsdorf, weil sich dort niemand für die Übernahme bereit erklärt hat. Kinder hätten wohl Stöcke in die Trauben geworfen und die Erwachsenen sahen darin eine Gefahr für Leib und Leben. Hm. Bienen müssen also ohne Not sterben, weil man Kindern den Umgang mit der Natur nicht beigebracht hat? Wo führt uns das hin?

Bienenschwarm im Fangkasten wird vor dem Umschütten mit Wasser eingesprühtHätte ich das geahnt, wäre ich standepede von der Tagung in Bremen, auf der ich justament weilte, nach Hause geeilt und hätte den Kindern den Hintern versohlt … nein, natürlich nicht. Doch Reinhold und ich können nicht die gesamte (Kinder- und Bienen)Welt retten, der Standort Bamberg reicht uns dicke! Doch gäbe es mehr Naturkundeunterricht und mehr Imker, wären derartige Massenmorde vermeidbar. Deshalb unser dringender Apell: Wir brauchen informierte Menschen und vor allem JUNGIMKER! Wir schaffen das nur mit euch zusammen!

Interimsstandort Erba-Insel

Zwei Beuten auf der Erba-InselDen Fangkasten radelten wir interimsweise auf die Erba-Insel und stellten ihn neben die Beute unserer Bienenpatin Meike Winnemuth. Unsere neuen Zöglinge werden in ein paar Wochen Einzug halten in die hübsche Bienenpatenbeute von Conny Kopp am neuen Standort auf die Sternwarte.

Zargentransport mit Sackkarre über den Fünferlessteg BambergDoch zunächst holten wir mit einem Sackkarren eine Zarge, um das Schwarmvolk vom Fangkasten dort hinein zu schütten. Mit ein bisschen Wasser besprüht, fliegen die Bienen nicht so sehr auf und lassen sich wie ein nasser Lappen umfüllen. Bei dieser BruthItze war es sicherlich ohnehin ein Genuss für sie, sich gegenseitig das Wasser ablecken zu können.Blick in den Schwarmfangkasten auf ansitzende Bienen

In die Zarge eingeschüttetes SchwarmvolkVolk Nummer 12 geht es gut, wie wir gestern auf dem Weg zum (sehr empfehlenswerten!) Schuhmanns Keller feststellen konnten. Sie haben ihr neues Zuhause emsig angenommen, sieben Wabengassen sind bereits besetzt. Und Nachbar Jobst Giehler mit Rüden Nelson haben ein Auge auf sie – wie beruhigend!

Heimat gefunden! Die Bienen-InfoWabe, sie kommt!

Künftiger Standort "Bienen-InfoWabe" auf Erba-InselDie frohe Botschaft des Tages! Ein Nachfolgemodell des Imkerpavillons zur Bamberger Landesgartenschau 2012 auf der Erba-Insel – die „Bienen-InfoWabe“ hat ihren künftigen Standort gefunden!

Die „Bienen-InfoWabe“ wird ein Treffpunkt für die Bereiche Bienen, Honig und Imkerei, bzw. Umwelt-Soziales-Kultur-Bildung. Erlebbar als mediale Informations-, Anlauf- und Beschäftigungsstation mit Bienenlehrbeute für Veranstaltungen, Ausstellungen, Führungen, Workshops und Unterricht durch die „Bamberger Schulbiene“ für durch Spenden weitestgehend kostenlos angebotene …

  • Klassenführungen: ALLE Schularten, Jahrgänge und Fächer
  • Gruppen ALLER Art, wie Familien, SeniorInnen, MigrantInnen …
  • ALLE soziale Einrichtungen (z. B. Offene Behindertengruppe der Lebenshilfe,
    Don Bosco-Jugendwerk, AWO, städtische Einrichtungen, … )
  • ALLE Vereine und Verbände

Bringen wir Biene und Mensch wieder zusammen – auf unserer Erba-Insel, mitten in Bamberg!

Stadt Bamberg unterstützt

Brendel, Munique, Neuberth am künftigen Standort "Bienen-InfoWabe" auf Erba-Insel

Brendel, Munique und Neuberth am künftigen Standort „Bienen-InfoWabe“

Unterstützt von Oberbürgermeister Andreas Starke und unter den Fittichen des Leiters des Garten- und Friedhofamtes, Robert Neuberth und Team, konnte im Süden des Erba-Areals, unweit des Regensburger Rings und in Nachbarschaft zu den justament entstehenden „Interkulturellen Gärten“ geeignete Plätze für die InfoWabe wie auch den Lehrbienenstand gefunden werden. Vielen Dank für das Vertrauen und für die unbürokratische, kompetente und schnelle Standortverwirklichung!

Die Bienen-InfoWabe

Grundriss Bienen-InfoWabeVorgesehen ist eine wabenförmige Holzhütte von ca. 42 m² bei einer Kantenlänge von 4 m. Sie bietet Platz für Veranstaltungen und Vorträge für etwa 33 Personen, also Schulklassengröße. Denn das neue Projekt der Privatinitiative „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ hat seinen Ursprung in der „Bamberger Schulbiene“. Sie unterrichtet in Klassen und VHS-Kursen über das Leben der Bienen, über das Ur-Produkt Honig und über das ur-alte Handwerk und moderne Hobby der Imkerei. Ziel ist, das Bienensterben in Bamberg zu bannen und Jungimker heranzuziehen. Denn die kleinen Bestäuberinnen haben eine harte Zukunft vor sich, die wir versuchen, ihnen wieder rosiger zu gestalten.

Der angeschlossene Lehrbienenstand

Burger, Neuberth, Brendel am Standort der Bienenbeuten (Lehrbienenstand)Neben drei Lehrbienenständen, die bereits jetzt in Bamberg im Rahmen von Führungen zu besichtigen sind (Wildensorg-Rinnersteig, Villa Dessauer und Gärtnerstadt) und zwei weiteren ab 2015 (Weide und Schiffbauplatz) erhalten wir mit der Erba-Insel den sechsten innerstädtischen Ort, um Bienen „hautnah“ zu erleben. Er soll von der InfoWabe aus in wenigen Minuten erreichbar am Regnitzufer aufgestellt werden.

Spenden

Spenden für das Projekt „Bienen-InfoWabe“ sind ab sofort möglich und heiß erwünscht! Bitte nehmen Sie mit uns Kontakt auf! Für Sponsoren lassen wir uns auch noch etwas einfallen. Und natürlich ist eine verlässliche Öffentlichkeitsarbeit mit und durch uns garantiert!

Auf Wunsch ist eine Zuwendungsbescheinigung möglich, ausgestellt von unserem Projektpartner, dem Imker und Bienenzuchtverein Bamberg Stadt und Land e. V. (Sitz: Burgebrach, 1. Vorstand: Robert Engert). Der Verein wird Eigentümer der Bienen-InfoWabe sein.

Bitte zweckgebunden „Bienen-InfoWabe“ an Sparkasse Bamberg | IBAN DE 23770500000570260232

(Ergänzung 26.4.2014, 13.15 Uhr)

Campact-Kampagne „Bienensterben stoppen“

Bienensterben - Campact KampagneWir empfehlen das Unterzeichnen der Campact Kampagne „Bienensterben stoppen“.

Am 3. April 2014 entscheiden die Agrarminister von Bund und Ländern über die Umsetzung der so genannten „ökologischen Vorrangflächen“. Sie sind Teil der neuen EU-Agrarpolitik. Jeder Landwirt, von der EU die vollen Fördermittel erhalten will, soll demnach fünf Prozent seiner Ackerflächen im Sinne des Artenschutzes bewirtschaften.

Klingt gut, bleibt es aber nicht. Lebensraum für Insekten, darunter unsere Bienen, und andere Tiere sind weiterhin in Gefahr. Der Grund:

Unsere Bundesregierung höhlt die gute Entscheidung aus. Denn auch auf diesen ökologischen Vorrangflächen sollen Landwirte Monokulturen anbauen und Pestizide und Kunstdünger einsetzen dürfen.

Die Regierung gibt damit eine einmalige Chance leichtfertig aus der Hand: Mit einem Verbot von Pestiziden, Kunstdünger und Monokulturen auf den ökologischen Vorrangflächen könnte sie wirksam gegen das Artensterben vorgehen und nicht nur von Bienengesundheit reden, sondern etwas dafür tun. Die Agrarminister/innen der Länder haben es in der Hand, den Entwurf zu ändern.

So Campact in ihrem 5-MInuten-Info.

 

Bienenmord in Wendelstein bei Nürnberg

Opfer: Abertausende von Bienen
Tatort: Wendelstein bei Nürnberg
Täter: Bauern
Tatwaffe: Das Pflanzenschutzmittel „Dantop“, ein für Bienen hochgiftiges Neonikotinoid.
Zuständig für die Ahndung: Das Amt für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten in Roth.
Erfolgte Maßnahme: Keine. Oder soll man ein Schreiben, in welchem auf den „ordnungsgemäßen“ Gebrauch des Giftes hingewiesen wird, als ernsthafte Maßnahme bezeichnen? Da lachen ja des Bauerns Hühner!
Erfolgte Entschädigung? Bisher keine.
Leidtragende: Insekten, Imker, Natur und wir Menschen

Das waren die Kurznachrichten des Tages. Wer mehr zum mörderischen Geschehen nur knapp eine Fahrstunde entfernt von Bamberg erfahren möchte, um künftig vor leichtsinnigen bis gewissenlosen Bauern auf der Hut zu sein oder vor Ämtern, die ihrer Verantwortung nicht nachdrücklich gerecht werden, lese Nordbayern.de vom 14.03.2014.

P. S.: Wir in Oberfranken haben Glück. Unser Amtsveterinär, Dr. Hermann Knörl, ist selbst Imker.

 

Bienenschutz-Petition Greenpeace-Kampagne

Grafik Du-Deine-Deren FreundeWieder eine Bienenschutz-Petition, diesmal von unseren Greenpeace-Nachbarn aus Österreich. Unterzeichnen tut nicht weh und nützt bestenfalls, denn ruckzuck sind mit nur einer Unterschrift und anschließender Teilung im Social Network – wie auf der Grafik zu sehen –  10.000 Menschen erreicht. Die gesamte Webseite ist insgesamt sehr gut aufgebaut, informativ und einfach sehenswert.

 

Broschüre zum Stationenlernen des Deutschen Imkerbundes

Literatur für den SchulunterrichtFür nur 5 Euro erhältlich ist „Die Honigbiene. Stationenlernen für den Unterricht“ vom Deutschen Imkerbund e. V. oder kostenlos als Dowload. Die Broschüre enthält Sachtexte, Arbeitsblätter und praktische Anleitungen und will anknüpfen an die Vorgaben der „Kernlehrpläne“, so im Vorwort zu lesen.

Implizit ist die Broschüre an die Zielgruppe der Lehrer gerichtet. Und auch nur diese können die gedruckte Broschüre kostenlos erhalten. So verzichtet der Herausgeber auf eine nähere Definition von „Stationenlernen“, einer Form des offenen Unterrichts, setzt vielmehr seine Bekanntheit voraus. Nichtsdestotrotz lässt sich die 96 Seiten starke und aufwändig farbig bebilderte Sammlung auch von anderen Pädagogen und Vermittlern in Sachen „Bienen, Honig, Imkerei“ modular einsetzen.

Für welche Jahrgangsstufen die Broschüre verwendet werden kann, erfährt man allerdings nur auf der oben verlinkten Webseite: die Sekundarstufe, also ab der fünften Klasse. Das eine oder andere Modul jedoch dürfte durchaus für die dritte und vierte Klasse einsetzbar sein.

Die 5 Module heißen:

Modul 1: Biologie der Honigbiene

Schön die Abbildungen zum Körperbau, wenngleich merkwürdigerweise der Rüssel nicht beschriftet wurde. Die Darstellung der Berufe der Arbeitsbiene im Sommer ist eingängig beschrieben. Hier fehlt allerdings im Lösungsblatt die Zuordnung eines Abbilds zur entsprechenden Tätigkeit. Dem zweitstärksten Modul mit 18 Seiten hätte ich ein eigenes Kapitel zur Königin gewunschen, sie ist nun einmal für Schüler das interessanteste Geschöpf im Bienenstaat.

Modul 2: Weitere Bienenarten

Hier finden sich drei Bauanleitungen für Nisthilfen und ein gut beschriebener Vergleich von Bienenwabe und Wespennest. Warum allerdings im Kapitel „Bienen, Wespen, Hummeln und Hornissen“ nur ein Vergleich des Aussehens der Bienenarten gezogen wurde und nicht auch in gebotener Kürze ein Vergleich ihrer Lebensweise? Beispielsweise, dass eine Hummel nur kleine Staaten bildet, jedoch bei niedrigeren Temperaturen fliegen kann als die Biene, was für die Bestäubung von Pflanzen in kalten Gebieten von Vorteil ist. Oder dass Hornissen und Wespen fleischliche Nahrung mögen. Und dass bei allen bis auf die Honigbiene lediglich die Königin und nicht das Volk den Winter überlebt.
Die vier Bienenarten farblich unterschiedlich auszumalen hingegen halte ich in der Schulpraxis für wenig zielführend und praktikabel, verfügt nicht jedes Schulmäppchen über unterschiedliche Gelb-Brauntöne und ist auch die schwarzgesättigte Bildvorlage schlecht auszumalen.
Insgesamt zählt das Modul 2 mit seinen 8 Seiten zu den kürzesten Modulen, ganz klar dem Schwerpunktthema „Honigbiene“ geschuldet.

Modul 3: Bienen – Nutzen und Gefährdung

Die Tabellen über die Bestäubungsleistung der Bienen auf verschiedenen Kulturpflanzen fehlen natürlich nicht. Inwieweit der „Rotklee“ zur Kulturpflanze zählt, dass sollten sich die Vermittler des Aufgabenblattes vorher zurecht legen, um von diesbezüglichen Fragen nicht überrascht zu werden (Stichwort: Phytotherapie, Samenbildung bzw. -zucht). Ausführlich und anschaulich wird auf die Varroamilbe und die Ursachen des Bienensterbens eingegangen. Schöne Fotos auch in diesem Modul, wobei die Trachtpflanzen im Anhang dankenswerterweise vergrößert dargestellt sind.

Modul 4: Produkte der Biene

Natürlich ist das Hauptkapitel dieses Moduls dem Honig gewidmet, und selbstverständlich geht der Herausgeber explizit darauf ein, was einen „Echten Deutschen Honig“ ausmacht bzw. ihn kennzeichnet. Nicht falsch, doch vielleicht ein wenig irreführend. Als wären alle anderen Honige regionaler Imker nicht „echt“. Den Schülern sollte man erklären, dass der Schlüssel in den Großbuchstaben liegt. An ihnen erkennen sie eine vom Deutschen Imkerbund e. V.  eingeführte Qualitätsmarke. Was andere „echte“ Honige nicht ausschließen muss.

Modul 5: Besuch beim Imker

Mit 27 Seiten das umfangreichste Modul wetzt die Scharte des im vierten Moduls vermissten Kapitels zum Wachs wieder aus. Neben einer Bastelanleitung zum Kerzenrollen finden sich handwerkliche Anleitungen zum Rähmchen bauen, verdrahten und verlöten, was Buben und Mädchen garantiert eine schöne Werkstunde bescheren sollte. Doch zuvor natürlich viel Wissenswertes über die Imkerei und welche Werkzeuge dabei zum Einsatz kommen. Dass Honige gerührt werden „müssen“, wie im Kapitel „Wie kommt der Honig ins Glas“ beschrieben, sei dahingestellt. Wir persönlich und viele, die wir kennen, lieben kristallinen Honig. Sehr schön hingegen das A4-füllende Foto einer bebrüteten Wabe mit Futterkranz und ansitzenden Bienen im Anhang. Ob das Foto von „Hinz und Kunz“ für den Lehrbienenstandbesuch weiterverwendet werden darf?

Was fehlt?

Nicht explizit erlaubt, jedoch naheliegend erscheint es mir, dass die Bild- und Textinhalte zumindest von Lehrern ohne Probleme kopiert werden dürfen. Zur Sicherheit hätte ich mir einen Vermerk in der Broschüre gewunschen, zumal die Fotos nicht alle vom DIB selbst stammen, wie der letzten Seite zu entnehmen ist. Eine Anfrage an den DIB hierzu läuft, wir werden berichten. Ansonsten bleibt, auf geltendes Urheberrecht zu verweisen.

Im Vorwort versprochen, dann jedoch fehlend, ist ein Anhang mit Adressen von Institutionen, die beim Besuch eines Imkers unterstützen. (Hier zur Abhilfe eine Adressliste). Die Adressen hätten vielleicht auch das Fehlen von Hinweisen auf Imkervereine und damit verbunden die Möglichkeit, das Imkern unter Anleitung zu erlernen, kompensiert.

Nicht vorgesehen ist weiterführende (Grundlagen-)Literatur oder Links zu federführenden oder überregionalen Institutionen und Organisationen. Schade.

Klar, es ist kein Handbuch, stattdessen ist Durcharbeiten der Arbeitsblätter und der Sachtexte angesagt. Vermutlich erschien daher ein Glossar und Stichwortverzeichnis überflüssig. Wer diesbezüglich etwas vermisst, mag Suchmaschinen und für die Download-Version die Suchfunktion bemühen.

Nachdem die einzelnen Kapitel zumindest auf den jeweiligen Moduldeckblättern angegeben sind, ist auch das Fehlen eines Gesamtinhaltsverzeichnisses verzeihlich.

Fazit

Von den genannten Schwächen einmal abgesehen … ein für den Unterricht ab der Sekundarstufe und zum Teil darunter oder für den Unterricht an Lehrbienenständen gut einsetzbares, anregendes Werkbuch, zumal in einem sehr guten Preis-/Leistungsverhältnis. Empfehlenswert. [Zur Bestellung und Download über den DIB.]

Bienen-Honig-Imkerei am Apfelmarkt 2013 im Rückblick

Klein und Groß kamen trotz nass-kühlem Wetter an unserem Stand von Bienen-leben-in-Bamberg.de auf ihre Kosten. Und einige kannten bereits die „Bamberger Schulbiene“, die sich zusammen mit Schulimker Reinhold Burger sehr auf ihre Gäste freute. Doch der Reihe nach …Kind begegnet der Bamberger Schulbiene

Der Bamberger Nachbarort feierte 1000-jähriges Bestehen und lud bei dieser Gelegenheit am 13. Oktober zum diesjährigen Apfelmarkt ein, den der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Bamberg an jährlich unterschiedlichen Orten ausrichtet. [s. a. Artikel  Kreisverband Bamberg vom 15.10.2013]

Plakat Apfelmarkt Bischberg 2013Der Apfelmarkt war mit Bus und per Auto perfekt erreichbar und so war der zugegeben etwas unromantisch asphaltierte Festplatz bald vor lauter Menschen nicht mehr zu sehen. Eine hübsche Kulisse hingegen bildete im Hintergrund das hoch gestapelte Holz des Sägewerks. Leider hatten wir schlichtweg vergessen, diesen Anblick zu fotografieren. Daher hier ein Link zur Fotostrecke infranken.de.

Leitfrage „Wie kommt der Honig ins Glas?“

Unser Stand am Apfelmarkt 2013 in BischbergDie Leitfrage zu unserem 3. Honig- und Imker-Mitmach-Markt „Wie kommt der Honig ins Glas?“ beantworteten wir auf anschauliche Weise „von links nach rechts“ in 15 Minuten mittels verschiedener Medien.

Vergleich BestäubungsleistungIn zwei Kelchen stellten wir den Apfelertrag gegenüber. Wie viele Äpfel ernten wir, wenn die Blüten bestäubt wurden, wie viele, wenn nicht? Antwort: 60% weniger und zudem mickrigere, schlechter entwickelte Früchte. Ein Plakat zeigte weitere Kulturpflanzen, und inwieweit sie auf Bienen angewiesen sind.

Strohbeute / Alter BienenkorbWeiter ging’s mit den imkerlichen Werkzeugen. Was braucht man, um Bienen zu halten und Honig zu ernten? Stockmeisel, Wabenzange, Abkehrbesen, Schwarmfangkasten, Smoker … alles hatten wir in der Ausfertigung „früher und heute“ mit dabei. Sogar ein alter, strohgeflochtener Bienenkorb zierte als Hingucker unseren detailreichen Stand.

LernbienenbeuteMittels der Fotorähmchen aus einer „Lernbienenbeute“ zeigten wir, wo in einer modernen Beute (so der Name der Bienenwohnungen) der Honig steckt. Die Lernbienenbeute hat übrigens unsere Bienenpatin Sabine Saam refinanziert.

Imkerwerkzeug Kindern erklärtAn einem Entdeckelungsgeschirr erklärte wir, wie an den Honig mittels Entdeckelungsgabel heranzukommen ist. Und dass mit „Schleudern“ nicht gemeint ist, die Rähmchen wie einen Bummerang ins Feld zu werfen, war im Grunde allen klar. Doch wie geht das mit dem Honigschleudern jetzt ganz genau?

Nun, für eine richtige Honigschleuder hatten wir leider zu wenig Platz im Auto. Es schien uns auch etwas beschwerlich, das Teil aus dem vierten Stock nach unten zu schleppen. So demonstrierten wir am Bildmaterial eines sehr empfehlenswerten Kinderbuch („Ich habe einen Freund, der ist Imker“) den Vorgang. Doch natürlich hatten wir einen  Honigtopf, der unter einer Schleuder steht, um Honig darin aufzufangen, dabei.

Honig zapfenAus ihm durften sich die Standbesucher leckeren Steigerwälder Waldhonig frisch in ein Glas selbst abzapfen. Den Honig hatten wir von unserem Imkervater, nachdem unser eigener leider bereits jetzt schon aufgegessen ist. Während des Zapfvorgangs hielten wir flugs ein Löffelchen darunter, um die umstehenden Zuschauenden probieren zu lassen. Dass das eine oder andere Glas dann gerne mitgenommen wurde, versteht sich von selbst, war allerdings nicht als Hauptsache gedacht.

WabenbastelnGäste beim BastelnVielmehr wollten wir allen das Bienen-Honig-Imker-Erleben schmackhaft machen, da es unser Ziel ist, Jungimker zu gewinnen. Je mehr Imker, desto mehr Bienen, desto besser lassen sich die Verluste des in Deutschland, Europa und Teilen der Welt voranschreitenden Bienensterbens ausgleichen.

Auch Ältere mögen WabenbastelnKind beim Rätselraten bzw. AusmalenDabei setzen wir natürlich auf die Jüngeren unter unseren Gästen. So durften sie nach dem Probieren zudem Wabenbilder ausstechen und ihr soeben erworbenes Wissen mit einem Rätselbogen überprüfen. Für fünf Altersgruppen – von Waggäla bis G’scheidala – waren Kopien vorbereitet. Ein kleines Mitmach-Geschenk erhielten alle, egal, wie gut die Bögen beantwortet bzw. von den Allerkleinsten ausgemalt wurden. Doch auch die älteren Gäste griffen gerne zu Eichhörnchen-, Schnecke- und Schmetterlingsform …

StandaufbauÖkobil-TransporterRund zwei Stunden dauerte es, um alle Einzelteile wieder in unser „Ökobil-Auto“ zu verstauen. Wir waren um 7 Uhr die ersten und um 19 Uhr so ziemlich die letzten Standbestücker am Festplatz. Dazwischen 10 Stunden und unzählige Sätze, um auf die Welt der Bienen, der Imkerei und des Honiggenusses aufmerksam zu machen. Das nächste Mal sehen wir uns in … siehe hier!

Warum Honig alleine uns noch nicht genügt

Der Bischberger Apfelmarkt: ein guter Tag für die Bienenwelt! Denn wo Apfel sind, da dürfen auch unsere Majas nicht fehlen. So macht es Sinn, neben Obst auch Honig zu verkaufen, selbstverständlich regionalen Honig. Doch wenn wir grundlegend und zukunftsträchtig etwas am Bienensterben ändern wollen, so müssen wir weiter reichende Informationen dazu liefern.

Kinder und Eltern an der LernbeuteWer jedoch seinen Honig auf dem Apfel- oder sonstigen Markt erwerbsmäßig verkauft, der kann diesem zeitintensiven Auftrag nicht ausreichend nachkommen. So füllen wir mit unserer privat engagierten Initiative „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ eine Informationslücke und freuten uns über diese tolle Gelegenheit.

Vielen Dank daher den Organiatoren des Apfelmarktes, die ebenfalls hoch engagiert und überwiegend ehrenamtlich tätig sind! Wenn ihr euch allerdings manchmal fragt, warum ihr euch das antut, dann wisset, dass ihr mit dieser Frage nicht alleine dasteht. Die Antwort darauf wird jede/r für sich selber finden müssen. Für uns beide lautet sie: „Weil wir nicht anders können.“

Besuch einer Biene an den BastelwabenDenn, um es mit Antoine de Saint-Exupery zu sagen: „Du bist zeitlebens verantwortlich für das, was du dir vertraut gemacht hast.“ Und das sind nun mal unsere fleißigen, arg von menschlicher Unvernunft gebeutelten Bienen.

[Ergänzung am 13.11.2013]

Erntedank 2013 eher dürftig

Die Schulbiene liest ZeitungEher dürftig fiel die Ernte auf der Banzer Streuobstwiese aus, vermeldete der „Fränkische Tag“ unlängst in seiner Printausgabe vom 2. Oktober. Die Bamberger Schulbiene liest das ohne Erstaunen. Oft genug wiesen wir darauf hin, wie schwierig das Jahr 2013 für Bienen und folglich für den Menschen war und noch immer ist.

So fiel denn auch die traditionelle Bestückung mit „Haralds Kartoffelkiste“ im Gasthofareal des „Goldenen Adlers“ in Mürsbach (Rattelsdorf) am Kirchweihsonntag, diesmal zusammenfallend mit Erntedanksonntag und dem „Tag der Regionen“, den Wetterumständen zum Opfer. Auch unser Honig war bereits vorzeitig gegessen, so dass wir uns für unseren Stand mit eingekauftem Waldhonig aus dem Steigerwald behelfen mussten. Dazu mehr im nächsten Weblogeintrag.

Mit allen Kräften beteiligen

Leute, das kann uns noch öfter passieren! Ein langer Winter und ein komplett verregnetes Frühjahr führen dazu, dass unsere Bienen – zumal bei Temperaturen im einstelligen Bereich – nicht ausfliegen, dadurch nichts sammeln, oder den Stock verkoten und dadurch krank werden, oder, wenn all dies noch mal gut aus ging, die jungen Königinen nicht auf Hochzeitsflug gehen können. Auch das Schneiden der Drohnenbrut zur präventiven Behandlung der Varroamilbe war in diesem Jahr vertrackt. Und da sich Entwicklung und Honigernte verspäteten, verschob sich auch die Ameisensäurebehandlung recht weit nach hinten. Die Folge: rasante Vermehrung der schädlichen Milbe und mit Sicherheit hohe Bienenverluste über den kommenden Winter.

Alles in allem – wir unken nicht, wenn wir dazu aufrufen, sich mit allen kleinen und großen Kräften und Maßnahmen am Erhalt der Bienenwelt zu beteiligen! Hier eine Liste, was alles möglich ist. DANKE!

 

Ameisensäurebehandlung am Ableger „Villa Dessauer“

Nette Zaungäste

Jürgen Burgis, Sabine Saam und Reinhold Burger an der Bienenbeute "Villa Dessauer"

Jürgen Burgis, Sabine Saam und Reinhold Burger an der Bienenbeute „Villa Dessauer“

Gemeinsam mit Sabine Saam, unsere zuletzt gekürte Bienenpatin, erhielt der Ableger an der Villa Dessauer die erste Ameisensäurebehandlung seines Lebens. Es ist an sich keine spektakuläre, jedoch überlebenswichtige Angelegenheit für das junge Volk. Es soll die schädlichen Varroa-Milben auf Bienen und in den Bruträumen abtöten.

Ein weiterer interessierter Zaungast war der Bauhofmitarbeiter Jürgen Burgis. Den ehemaligen Kirchenmaler im Dienste der Stadt treffen wir häufiger vor Ort an, immer dann, wenn es zur Vormittagspause „bimmelt“. Der Sozialraum ist praktisch vis-à-vis zu unseren Bienen, so dass man sich beim Frühstücken miteinander in guter Gesellschaft befindet.

Schonendes Verfahren

Sabine Saam beobachtet die AmeisensäurebehandlungDie Verabreichung der organischen Säure mit dem Liebig-Dispenser ist ein schonendes Verfahren und macht die früher praktizierte, fehlerbehaftete Schwammtuch-Methode überflüssig. So manches Volk ist an einer Überdosis Säure eingegangen, hervorgerufen durch die schwer kontrollierbare Vorgehensweise.

Sabine Saam beobachtet die AmeisensäurebehandlungNun also wird verdünnte Ameisensäure in einen kleinen Plastikbehälter gefüllt und mit Hilfe eines Plastikfundaments kopfüber auf einen auf die Beutengröße und Temperaturlage passend zugeschnittenen Docht aufgesetzt. Dieser aus Papier bestehende Docht saugt sich mit der Flüssigkeit voll und die Ameisensäure verdunstet sodann gleichmäßig in unserer zweizargigen Beute. Zu beachten sind bei der Menge der Säure das Wetter, das warm genug sein muss, um die Verdunstung zu gewährleisten, und die vorherige Einfütterung des Volkes mit Zuckerwasser. Jeden Tag sollten innerhalb einer Woche etwa 20 mg Säure verdunsten, dann ist die Behandlung gegen die schädliche Varroa destrucor abgeschlossen – hoffentlich erfolgreich.

Windel anlegen und die weitere Behandlung

Windel einschiebenWie hoch der Milbenbefall letztendlich war, sehen wir in sieben Tagen mit Hilfe einer Windel. Die Plastikschale schob Reinhold in den Spalt zwischen erster Zarge und Bodenrahmen ein. Noch ist sie schneeweiß, doch bald wird sie sich mit herabfallenden Milben dunkel sprenkeln. Ganz klar werden wir hier wieder darüber berichten.

Eine weitere Behandlung erhält das Volk im Dezember, dann mit Oxalsäure. Der Unterschied zur Ameisensäure ist der, dass Letztere in die Bruträume hineinwirkt, wo sich die meisten Varroa-Milben aufhalten. Im Winter gibt es praktisch keine Brut, daher reicht dann Oxalsäure aus, die auf die restlichen auf den Bienen sitzenden Milben einwirken sollte. Denn wer läuft schon gerne mit einem Blutsauger auf dem Pelz herum!