Der Bienengarten, ein neues Highlight im Erba-Park

Gewöhnlicher Löwenzahn (Taraxacum sect. RuderaliaFast wie zu Landesgartenschauzeiten – am Rand des Erba-Parks, am Bienenweg 1, entsteht ein neuer Bienengarten. Was jetzt noch etwas verhalten aussieht, wird schon in wenigen Wochen wird es ein Fest für die Sinne, sowohl für Menschen als auch Insekten. Alles finanziert durch Spenden und Preisgelder, wobei wir dabei immer wieder in Vorleistung gehen. Denn das Frühjahr währt nicht ewig und manches will einfach sofort angeschafft sein.

Der Bienengarten an der Bienen-InfoWabe

Bienen-InfoWabe (BIWa) BambergRund um das Areal der Bienen-InfoWabe sorgen Schaubeete und Blühwiesen sowie eine Wildbienenbeobachtungsstation und Genießerbänke für geistige wie seelische Erbauung. Sie geben der Bevölkerung einen Anreiz, selbst das eine oder andere Insektennützliche zu pflanzen. Den Schulkindern zeigt die Bamberger Schulbiene, wie schön eine bienenfreundliche Welt aussehen kann.

Das Kräuter-Schaubeet

https://bienen-leben-in-bamberg.de/wp-content/uploads/2017/05/150729-BIWa-Bienengarten.jpgEinmessen Frauke Gabriel für das Schau-KraeuterbeetGarten-und Landschaftsplanerin Frauke Gabriel maß am 15.03.2017 das Kräuter-Schaubeet ein. Bestückt wurde es von ihr mit 35 Einzelpflanzen aus der Bio-Kräutergärtnerei Mussärol, deren Inhaberin die stadtbekannte GAL-Politikerin Gertrud Leumer ist. Besonders freute uns ein mitgeliefertes Heftchen mit den 27 gepflanzten Sorten. Es bildete die Grundlage eines Pflanzenrätsels für unsere Trachtpflanzen-Stationenfragen. Die Lösungen gibt’s in der Bienen-InfoWabe zu holen.

Die Stauden-Schaubeete

Das Schau-Staudenbeet ist fertigVorbeitung des Schau-Staudengartensmit Petra Dotterweich64 Einzelpflanzen bei 19 verschiedenen Sorten kauften wir in der Bamberger Staudengärtnerei Johann Strobler ein. An einem etwas weniger eiskalten „Frühlings“tag, dem 29.04., pflanzten wir bis in die einbrechende Nacht hinein, nachdem die „Alte-Sorten-Spezialistin“, Petra Dotterweich, einen prüfenden Blick auf den Anordnungsplan geworfen hatte (ausführlicher Bericht hier.)

Kleeblumenwiese

Zu diesem ersten Beet wird sich im Laufe des Sommers noch ein zweites (geplant mit der Baumschule Patzelt, Memmelsdorf) gesellen, welches die bei Bienen überaus beliebten Kleeblumenwiese einrahmen wird. Mäht man das Rasenstück nur 4 bis 5-mal im Jahr, so kann man mit ständigem Kleenachwuchs rechnen. Für die Schulkinder, die doch noch etwas mehr an Bodenerleben mitbekommen, weil größenmäßig einfach näher dran, ist es immer wieder ein Spaß, nach den fleißigen Bienlein zu fahnden.

Die Wildbienenbeobachtungsstation

Neues Wildbienenhotel im StaudenbeetNeues Wildbienenhotel im StaudenbeetEinen kleinen Teil der Stauden zwackten wir ab, um damit den Fuß unseres neuen Wildbienenhotels, ein Geschnek des Imkerverein Scheßlitz, zu bepflanzen (ausführlicher zur Schenkung hier). Zwischen einzelnen Regenschauern am 8. Mai „entsorgten“ wir zugleich unseren Balkonkasten von kleinwüchsigen Narzissen und Traubenhyanzinthen, die im kommenden Frühjahr für die ersten Farbtupfer sorgen sollen. Im Übrigen konnten wir öfter schon beobachten, wie sich Wildbienen in den Narzissenblüten am Abend einfanden und darin die Nacht verbrachten.

Bienenblühweide

Worauf tummeln sich die Bienen?Spontanbewuchs auf der einen Seite und hochwertiges Rieger-Hofmann-Saatgut der Mischung „Schmetterlings-/Wildbienensaum“ … mal sehen, was hübscher aussieht bzw. mehr Bienen und Insekten anziehen wird! Letzteres ist erst noch im Entstehen. Hierfür wird die Stadt Bamberg in den kommenden Tagen die Grasnabe abnehmen. Auch hat sie das Saatgut bezahlt, wofür wir herzlich danken! 
Etwas schade zwar, doch pflegetechnisch eine notwendige Maßnahme: Am 06.08. werden die Flächen anlässlich unseres Sensenkurses (s. Aktivitäten und Termine) abgemäht. Dazu laden wir bereits jetzt schon herzlich ein.

Genießerbänke

SaBiene wartet an der Bienen-InfoWabe auf die SchülerZwei halbrunde Gartenbänke, jweils um eine der Blaseneschen herum, werden künftig die Beobachtung und das Genießen des Bienengartens bereichern, ergänzend zu unseren mobilen, fröhlich-orangen Einzelstühlen, die an jede Ecke des Bienengartens aufgestellt werden dürfen.
Die Liebe zur blühenden Pflanzenwelt ist untrennbar verbunden mit der Akzeptanz der Bienen- und Insektenwelt. Sie zu erleben, zu erforschen und zu entspannen ist ein Fest für den Alltag – wir laden Sie dazu ein!

Imkerverein Scheßlitz stiftet Wildbienenhotel für Bamberg

Unverhofft erhielten wir vom Imkerverein Scheßlitz und Umgebung e. V. ein Wildbienenhotel geschenkt. Der 1. Vorsitzende, Herbert Beck, brachte es höchstselbst in den Erba-Park, wo es von ihm am Bienenweg 1 unweit der Bienen-InfoWabe fachmännisch aufgestellt wurde.

Glücklicherweise hatte Herbert einen Erdbohrer dabei, denn ein Aushub nur mit Muskelkraft wäre ob des vielen Kieses sicherlich nicht ganz einfach gewesen. Geholfen hat uns außerdem unser Schrebergarten-Nachbar Ralf, der ratz-fatz für die Einbetonierung sorgte.

Wir sind mega-begeistert und bedanken uns sehr herzlich bei allen, die das Geschenk ermöglicht haben! Dieses Zusammenstehen untereinander ist für uns ein wunderbares Zeichen, das uns in (umwelt-)kritischen Zeiten froh und optimistisch stimmt. Tja, und manchmal kommt es blitzblau aus heiterem Himmel, wo man an anderer Stelle im Regen stehen gelassen wird. So gleicht sich alles mit der Zeit aus.

Hoffen wir nun, dass die Klasse 10f der Graf-Stauffenberg-Schule Bamberg mit ihrem Lehrer – und unserem Bienenpaten – Daniel Schiller Ende Mai viel Spaß dabei haben wird, das neue Wildbienenhotel fachgerecht mit uns zu bestücken. Damit es eine Wohlfühl-Heimat für Wildbienen werden kann, die schließlich genau so wichtig sind wie Honigbienen. Sie sind, was die Bestäubungsleistung angeht, sogar noch effizienter als Honigbienen. Allerdings reichen die solitärlebenden Insekten zahlenmäßig niemals an ein Hongibienenvolk heran, so dass beide Arten ihre Berechtigung haben. Insofern ist es sinnvoll, dass wir die Aufmerksamkeit auch ein wenig auf diese kleinen Helden der Natur richten.

Seid willkommen!

Imkerforum 2017 (3): Gefährliche Heumahd

Blumenwiese mit Natternkopf in der Fränkischen SchweizAhnungslos auf der blühenden Wiese rumfliegen und im nächsten Moment … ach ja, das mag man sich gar nicht so genau vorstellen. Böser, böser Mähdrescher. Doch wie sonst soll die künftige Silage sonst eingefahren werden? Die Frage ist, wie hoch ist die Chance von Bienen (mit vielleicht nur einem ausgerissenem Beinchen) doch noch davon zu kommen? Können sie und all die anderen Insekten vor Schlegel oder Walze rechtzeitig Reißaus nehmen?

Genauer untersucht wurde das vor der Jahrtausendwende* mit der Erkenntnis, dass bis zu 90.000 Bienen pro Hektar verloren gehen können, so Dr. Berg. Das entspräche etwa drei Bienenvölkern. Dabei sind die Verluste mit ca. 35% im Phaceliafeld kleiner als die im Weißkleefeld mit ca. 53% Bienen. Dem Literaturhinweis zufolge galt dies für die Schweiz. Neuere Untersuchungen hierzulande sind jedoch im Gange. So warten zwei Säcke – meiner Erinnerung nach je 1 qm – auf jemanden, der die Beinchen auszählt und auf die Menge der toten Bienen schließen wird.

Vorteilhaft: Mahd in Stufen

Neben der unmittelbaren Gefahr für Leib und Leben der Bienen ist auch die mittelbare Gefahr zu beachten, nämlich der Totalverlust einer Trachtquelle. Daher wäre es vorteilhaft, würde die Mahd in Stufen ablaufen. So, wie wir es uns beispielsweise für die Dämme mit Wildblumen am Rhein-Main-Donau-Kanal der Buger Wiesen gewunschen hatten (s. a. unser Blogbeitrag vom 07.07.16 ). Da war das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt sehr gut mit der Vergabe beraten, die Firma hat sich daran gehalten.

Schlepper-Balken-, Saug-, Trommel-, Scheiben-, Walzen-, Schlegel- und Kreiselmäher …

JF GX 2400 SM Scheibenmäher mit Aufbereiter.

JF GX 2400 SM Scheibenmäher mit Aufbereiter. Von Christer Folkesson (Eigenes Werk) [CC BY 3.0], via Wikimedia Commons

… Rotations-, Doppelmesser-, Fingerbalkenmähwerk … soll ich weitermachen? Nein, auf alle ist man in Veitshöchheim natürlich nicht eingegangen. Nur so viel: Schlegel zerreissen und Walzen quetschen. Es geht im Wesentlichen um die Wahl zwischen Schneide- und Rotationstechnik, bei Letzterer ob mit oder ohne Mähaufbereiter: sprich: -zerkleinerer, ist meiner weiteren Recherche bei Van de Peol & Zehm (2014) zu erfahren (S. 3). Wer mehr Literatur möchte, ist mit der genannten Quelle (s. u.) toll bedient, da sie eine Literaturstudie darstellt.

So ein Landwirt hat’s echt schwer. Erst kauft er sich ein tolles Gerät, dann kommen die Imker und schimpfen, er hätte doch besser einen Hand-Motorbalken- oder Schlepper-Balkenmäher genommen, und zwar bitte ohne Aufbereiter. Jetzt soll er auch noch am Besten am späten Abend oder in der Nacht mähen, wenn die Bienen in ihren Wabenbettchen liegen.

Schneiden statt Abschlagen ist für die Regeneration des Bewuchses vorteilhafter, so ist ebenfalls (Van de Peol & Zehm, S. 5) zu lesen. Leider aber auch, dass „die Unterschiede
zwischen Hand-Motorbalkenmäher und Sense zu den anderen Verfahren […] nicht ausreichend erforscht [sind]“.

Nun, wir werden dennoch einen Hand-Sensenkurs mit Josef „Jupp“ Schröder am 06.06.2017 an der Bienen-InfoWabe (siehe Programm) durchführen, denn für hohe Blumenwiesen und in Anbetracht einer ausbleibenden Lärmbelästigung scheint uns das am Aussichtsreichsten vor allem für Vollberufstätige zu sein. Da lässt sich auch schnell mal am Sonntag Nachmittag Hand anlegen.

Fazit: Wir haben großen Respekt vor der Leistung der BeeScans und anderer Studiendesigns, die Veitshöchheim auf die Beine stellt. Damit diese Ergebnisse sowohl langfristig die Agrarpolitik verändern helfen als auch in unseren „kleinen Bamberger Alltag“ einfließen können, sollen sie hier zum Nachlesen zumindest in kleinen Häppchen festgehalten sein. Hoffe, es hilft ein wenig.

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* Dr. Berg gibt als Literaturquelle, in der von der Untersuchung berichtet wird, mit:
(Fluri et al., 2000) an. Dabei handelt es sich wohl um dieses Werk:

Fluri, P., Frick, R. & Jaun, A. (2000): Bienenverluste beim Mähen mit Rotationsmähwerk. Schw. Z. f. Bienenf.**, Mitt. 39: 20 S.
Die Zitierung entnahm ich aus:
Dennis VAN DE POEL und Andreas ZEHM. Die Wirkung des Mähens auf die Fauna der Wiesen. Eine Literaturauswertung für den Naturschutz. ANLIEGEN NATUR 36(2), 2014.

**Die Zeitschriftenabkürzung „Schw. Z. f. Bienenf.“ bedeutet „Schweizerisches Zentrum für Bienenforschung“, Teil des Agroscope. (Nachtrag 27.10.2918, Danke dem Verfasser Dennis van de Poel für den Hinweis!)

Serie zum Imkerforum 2017

(1): Zweizahn, Feuer und Piraten
(2): Varroabehandlungsmethoden
(3): Gefährliche Heumahd (diese Seite hier)
(4): Wachsproblematik
(5): Rückstände in Honig und Pollen

Die alte Eiche im Hainpark und ihre neue Aufgabe

160 cm Durchmesser, Eiche aus Altem Botanischen Garten im Hainpark BambergLetzte Ruhestätte der Eiche aus Altem Botanischen Garten Ihre letzte Ruhestätte hat die Eiche aus dem Alten Botanischen Garten des Hainparks Bamberg sinnvollerweise dort erhalten, wo 2015 für den Großen Eichenbock ein Areal geschaffen wurde. Und kaum dort abgelegt, schon tummeln sich diverse Insekten auf der Rinde des gefällten Riesen, der einen (ursprünglichen) Durchmesser von 160 cm hat(te).

Letzte Ruhestätte der Eiche aus Altem Botanischen Garten Neue Aufgabe für die alte Eiche

Die letzten Herbstsommerstrahlen am 29.10.16 lockten Feuerwanzen und eine Riesenschlupfwespe herbei – zumindest sind wir uns ziemlich sicher, dass es sich um eine solche handelt. Beim Joggen zufällig angetroffen – und für die Bamberger im Nachklapp unserer ersten Berichterstattung (Tod und Leben im Hainpark Bamberg) als Erinnerung, doch auch als kleiner Trost die Fotos hier festgehalten. Feuerwanze in alter Eiche

Riesenschlupfwespe auf der Eichenrborke Thematisch passt’s ja durchaus in unseren Bienenblog, nachdem auch unsere Bienen zur Ordnung der Hautflüger (Hymenoptera) zählen und zur Unterordnung der Taillenwespen (Apocrita). Dann allerdings trennen sich ihre Linien. Unsere Biene zählt in der Teilordnung zu den Stechimmen (Aculeata) und die Schlupfwespen zu den Legimmen (Terebrantia).

Die auf der Eiche entdeckte Riesenschlupfwespe hat eine lange Legeröhre (Scheide), die sie aufklappen kann, um mit ihrem nun entblößtem Legebohrer durch die Rinde (!) in ein anderes Insekt zu gelangen, in der sie ein einziges Ei legt. Genial, auch wenn’s grausam klingt. Der Tod eines anderen Tieres (oder einer Eiche) schafft wiederum neues Leben. In diesem Sinne …

Schaut mal genau hin und freut euch an der (Neu)Schöpfung!

 

Was lange währt … Umgriffarbeiten an der BIWa

Die Bienen-InfoWabe (BIWa) steht seit Anfang des Jahres 2016 so ziemlich fix und fertig da. Doch auch der Umgriff, also das Drumherum, will eine Form erhalten. In mehreren Abschnitten nähern wir uns dieser und fassen die Fortschritte der Arbeiten in einer chronologischen Bildergalerie zusammen. Verbunden mit der Bitte um Spenden, um im nahenden Herbst den Grundstock für einen bienenfreundlichen Schau-Kräutergarten anlegen zu können. Für die Pflege und das regelmäßige Gießen freuen wir uns außerdem über ehrenamtliche Unterstützung.

Beginn der Umgriffarbeiten im März 2016

Bis zum Saisonstart an Ostern war das Zwischenziel, den näheren Umgriff der Bienen-InfoWabe durch Rindenmulch passabel begehbar zu machen. Wildkraut rupfen war angesagt. Die durch die Bauarbeiten befestigten, brettharten Bereiche harkten wir per Hand auf und siebten die steindurchsetzte Erde durch. Letzteres brachte uns das kostenlose Material zum Verfüllen der Regenwassersickergrube, etwa 0,3 kbm / 300 Liter.

Mai

BIWa im Mai 2016, Wiesenseite, im Mai mit neugepflanzten BäumenUps, auf einmal waren da zwei Bäume vor die Haustüre gepflanzt! Wer war denn das – und noch wichtiger – was SIND das für Bäume? Wir wundern uns … (Auflösung hier).

BIWa im Mai 2016, WiesenseiteAufgrund der ständigen Regengüsse kamen wir im April und Mai nicht recht voran. Und als die Sonne doch mal schien, mussten wir in unseren Brotberufen arbeiten. Es half alles nichts, die Umgriffarbeiten mussten warten.

Juni

Unsere bienenfreundliche Parzelle im Interkulturellen Garten BambergManchmal hat es auch etwas Gutes, nichts zu tun. Denn so hatte der Mohn und später weitere Wildkräuter eine Chance, aufzugehen. Sogleich fand sich die Insektenwelt dort ein. Besonders war den Bienen auch das Stückchen Weißkleewiese willkommen, denn als „Massentracht“ wird der süße Nektar zu gerne angenommen. Wir fanden das toll und möchten es gerne weiterhin dabei belassen. Ob das Gartenamt wohl mitspielt?

Er nennt es „Spontanbewuchs“, aber wir glauben, das war nicht abwertend gemeint. 😉 Mit ein wenig Saatgut-Nachhilfe könnte es bald so aussehen, wie bereits jetzt schon unsere bienenfreundliche Parzelle im benachbarten Interkulturellen Garten, die zwei Jahre zur Entwicklung benötigte. Die Schulbienenklassen jedenfalls hatten allerhand Bienen zu entdecken und lernten ganz nebenbei einige Blumennamen kennen.

Doch an manchen Stellen wuchs nicht einmal mehr ein Wildkraut, so sehr waren sie durch die schweren Baumaschinen verdichtet. Glücklicherweise halfen uns am 23.06. die Pfadfinder vom Stamm St. Josef beim Aufhacken, denn unsere Ü50-Kräfte hätten dafür nicht mehr ausgereicht.

Juli

Weiter ging’s mit Aufhacken, und ein weiteres Mal halfen uns die Pfadfinder, organisiert von Catharina Beyer (Vom Fass Bamberg). Das Gartenamt fährt mindestens 3 kbm Abraum ab, im Austausch mit Substrat, das wir Schaufel für Schaufel einbringen zum Löcher stopfen.

Nebenei entsteht die Regensickergrube. Kurz vorm endgültigen Verfüllen mit unseren handverlesenen Steinchen erhält die letzte Lage noch ein Vlies. Dann ist auch diese Aufgabe (fast ohne Kosten) geschafft.

Zwei Tage später besucht uns Michael Gerencser, stellvertretender Leiter des Garten- und Friedhofsamt, der sich vorstellen kann, dass wir dieses Areal um die Bienen-InfoWabe sinnvoll mit Blühpflanzen bestücken könnten. Wir planen eine ein- und zweijährige Wildblumenwiese nahe am Haus und parallel dazu gepflegte Küchenkräuter und sonstige Bienen-Lieblingsblumen. Der ERBA-Park mit seinem Bienen- und Schüler(er)leben soll ganz im Sinne der Landesgartenschau von 2012 weiterleben. Helft ihr uns dabei? Das wäre super!

Bamberger Gartenamt landet Überraschungscoup für Bienen

Koelreuteria paniculata Koelreuteria paniculata Ein echter Volltreffer! Mit der Anpflanzung von zwei Blaseneschen (Koelreuteria paniculata) links und recht neben der Bienen-InfoWabe sorgt das Garten- und Friedhofsamt Bamberg dafür, dass die Bienen des ERBA-Parks auch im normalerweise blüharmen Juli und August leckeren Nektar und Pollen vorfinden können.

Reinhold Burger und Michael Gerencser mit Koelreuteria Koelreuteria paniculataDas gelb blühende, kleinwüchsige Seifenpflanzengewächs stammt ursprünglich aus Ostasien, verträgt Sonne und Hitze und ist daher problemlos stadtklimaverträglich. Sein deutscher Namen Blasenesche oder auch Blasenbaum beruht auf den blasenförmigen Kapselfrüchten, die er nach ausreichender Bestäubung aus seinen rispigen, gelben Blütenständen ausbildet.

Koelreuteria paniculata

Von Wouter Hagens – Eigenes Werk, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2101638

Bestäubt zu werden ist denn auch kaum ein Problem für Koelreuteria, denn er ist bei vielen Insekten, besonders aber bei Bienen und Hummeln sehr beliebt und zieht diese magisch an. In Bamberg war er bereits einmal auf dem Stadtfriedhof vertreten, bis er unglücklicherweise der Axt zum Opfer fiel. Nun gibt es wieder zwei davon, und wir schätzen uns glücklich, sie direkt vor unserer Nase zu haben!

Abschlussgespräch zu den Umgriffarbeiten mit Michael Gerencser, Gartenamt, in der Bienen-InfoWabeUnseren Dank konnten wir am 29.07.2016 beim Abschlussgespräch zu den Umgriffarbeiten an Michael Gerencser, dem Abteilungsleiter fürs Gartenwesen, aussprechen, der sich persönlich bereits seit Längerem schon für die Bienenbelange Bambergs einsetzt, wie mehrmals berichtet.

Bamberger Buger Wiesen bleiben im Fokus

An diesem Böschungsstück blieb noch einiges an Blüten stehenKahles Böschungsstück am RMD-Kanal bei BambergVergangenes Jahr im November trafen wir uns mit dem Bamberger Naturschutzbeauftragten, Dr. Jürgen Gerdes und dem Wasserexperten der Stadtwerke Bamberg, Georg Spoerlein, zu einer Gesprächs- und Informationsrunde, die Blühsituation der Buger Wiesen (zwischen Bamberg und Strullendorf gelegen) betreffend, die wir zu dieser Zeit als weniger zufriedenstellend beobachtet hatten. Weitere Gespräche, beispielsweise mit dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Nürnberg, sollten von unserer Seite her folgen.

Die Blühsituation Könnte hier noch besser seinBlühwiese in den Buger Wiesen bei Bamberg

Beobachten und im Gespräch bleiben

Gut ein halbes Jahr später, also Ende Juni und damit in einer bekanntermaßen beginnenden Trachtlückenzeit (von den Stadtlinden einmal abgesehen), erkundeten wir erneut den Lebensraum der Buger Wiesen aus den Augen von Insekten, vornehmlich der Wild- und Honigbienen heraus, um daran anknüpfend den Kontakt mit dem WSA herzustellen.

Hasenklee, eine prima BienenweidepflanzeWir waren überwiegend sehr angetan von dem, was sich uns heuer offenbarte! Statt Kahlrasur zu beiden Seiten des Rhein-Main-Donau-Kanals (RMDK) waren heuer lediglich schmale Mähstreifen zu vermelden, mithin im großzügig verbliebenen Rest ein sehr artenreiches Blühen und … ja, auch summen!

Blühendes an der Böschung des RMD-KanalsMan sollte Behörden nicht nur anrufen, wenn etwas im Argen liegt, so unsere Devise. Viel schöner für alle Beteiligten ist es doch, auch Erfolgsmeldungen miteinander zu teilen. Zwar wehrte Bauingenieur Jörg Blömer von der Außenstelle Neuses des WSA Nürnberg in Eggolsheim bescheiden unser Lob ob der gelungenen Blühoffensive ab, freute sich jedoch offensichtlich, dass es den Bienen in den Buger Wiesen heuer gut geht. Schließlich ist sein Onkel ein Imker, wie er uns verriet, und sei von daher mit der Thematik durchaus vertraut.

Kahl gemähtes Böschungsstück am RMD-KanalAn diesem Böschungsstück blieb noch einiges an Blüten stehenSo erläuterte uns Blömer gerne die Hintergründe zu diesem Abschnitt seines Zuständigkeitsbereichs. (Als weitere Zuständige in der Fläche wären die Stadtwerke Bamberg, die Deutsche Bahn AG sowie hiesige Landwirte zu nennen.)

Die Hintergründe zu Schutz- und Pflegemaßnahmen in den Buger Wiesen

Bekannt war uns bisher das Rahmenkonzept „Schutz und Entwicklung von Sandlebensräumen in der Regnitzachse“ des Deutschen Verbands für Landschaftspflege  und Bund Naturschutz in Bayern e. V. In diesem zu finden sind Erläuterungen für die zum Landschaftsplan Hirschaid (S. 15) empfohlenen Maßnahmen, die da lauteten:

Entwicklung von naturschutzfachlich wertvollen Magerflächen auf Sandstandorten anstreben durch z. B. Anlage von Ackerrandstreifen, Entwicklung zu Sandmagerrasen;
Schaffung / Erhaltung einer reich strukturierten Hutelandschaft in der Regnitzaue anstreben; Naturschutzfachliche Verbesserung der Wälder auf Sandstandorten, z.B. durch Auflichtung, partielle Sandentnahme.

Blühendes an der Böschung des RMD-KanalsDementsprechend wurde vor etlichen Jahren – ein genaues Datum konnte Jörg Blömer aus dem Stand heraus zwar nicht benennen, doch dürfte es noch keine zehn Jahre her sein – an den Böschungen der Buger Wiesen und der Südflur der fette Mutterboden abgetragen und stattdessen nährstoffarme Sandböden aufgetragen. Mit dieser Maßnahme folgte die Unterbehörde des BMVI der damaligen Empfehlung der Bundesanstalt für Gewässerkunde.

Blütenpracht in den Buger WiesenMan war sich allerdings nicht sicher, ob diese Maßnahmen tatsächlich zum Erfolg führen würden. Nicht alle Beispiele, die man sich angesehen hätte, waren als gelungen zu bezeichnen gewesen, erinnerte sich Blömer. Doch wie wir heute feststellen können: die Saat im Sandlebensraum entlang des RMD-Kanal ging (größtenteils) auf!

War unsere Sorge und Kritik unberechtigt?

Warum jedoch mussten wir konkret im vergangenen Jahr feststellen, dass es nicht so weit her war mit dem Blühen und Summen und sich vermehrt Krankheiten an den Bienen auftaten? Bildeten wir uns das nur ein?

Die Begründung unterschiedlicher Jahresblühqualitäten wäre wohl bei den mit Pflegemaßnahmen beauftragten Firmen zu suchen, so Blömer. Deren Mitarbeitende sind sich möglicherweise nicht immer bewusst über die genaue Ausführung ihres Auftrags und meinen es hin und wieder „zu gut“ mit dem Eindämmen unerwünschten Bewuchses. Hier könnte eine sich jährlich wiederholende möglichst konkrete Einweisung Abhilfe schaffen. Vielleicht etwas lästig, doch mit einem „Wiedervorlagevermerk“ organisierbar.

Weniger Möglichkeiten birgt die Böschung zur Seite der Südflur (also in Richtung Bahnlinie). Aufmerksame Beobachter dürften schnell feststellen, dass sie einen stellenweise völlig anderen Bewuchs aufweist. Dies könnte der weniger starken Sonneneinstrahlung geschuldet sein, da die Böschung sich sozusagen selbst beschattet. Höhere Feuchtigkeit aus dem angrenzenden Hauptsmoorwald heraus könnte zudem „Gießwirkung“ erzielen, so unsere Überlegungen. Auch extreme Wetterlagen wie hohe Trockenheit könnten dir Ursache für weniger Blüten, verbunden mit geringerem Nektarfluss gewesen sein.

Abwechslungsreicher Damm am RMD-KanalWir jedenfalls sind, was das diesjährige Angebot für unsere Bienen und anderer Insekten an Wiesenblüten in den Buger Wiesen anbelangt, zufrieden. Als Verbesserungsvorschlag empfehlen wir aus unserer Sicht heraus Blühstreifen entlang der Felder durch die Landwirte. Damit es dazu kommt, wären weitere Gespräche notwendig, die wir uns durch persönliche Begegnungen erhoffen.

Vielen Dank an dieser Stelle für die interessierte und positive Gesprächsbereitschaft aller genannten Beteiligten! Im Dialog zwischen uns als private Initiative mit den zuständigen Behörden- und Wirtschaftsvertretern können wir bislang nur Gutes berichten. Das Verständnis ist da, und auch der Wille. Die Wege zur Umsetzung lassen sich finden und in höchstmöglicher Übereinstimmung gemeinsam beschreiten, da sind wir uns sicher.

 

Wenn die Feuerwanzen tanzen …

Feuerwanzen fressen tote Biene auf… dann ist es Sommer. Regen hin oder her. Es mag ja nicht gerade appetitlich aussehen, das Bild, wenn sich die eckigen roten Körper um eine tote Biene scharen und genüsslich an ihr zehren. So ist auch unsere Bienenpatin Carmen ein wenig beunruhigt gewesen und meldete uns vorsichtshalber diese seltsame Beobachtung. Doch wir können Entwarnung geben für die Hofstadt-Gärtnerei, wo eines unserer Völker in ihrer Obhut steht – es ist alles in Ordnung.

Feuerwanzen sind Aasfresser. Sie verrichten somit ein gutes Werk, indem sie die Kadaver der Insekten und Kleintiere fein säuberlich entsorgen und dem Kreislauf der Natur zuführen. Brav. Vielen Dank. Auch im Namen der Bienen, die das vielleicht eher schon geschnallt haben als wir, wie nützlich ihre entfernten Verwandten sich doch machen. Im Gegenzug gibt’s eine warme Unterkunft rund um den Bienenstock herum. Denn das brauchen Feuerwanzen, wie der Name schon unschwer verrät. Viel Wärme. So wie wir.Massenhaft Feuerwanzen

Endspurt bei Glyphosat – Avaaz-Kampagne

Endspurt bei Glyphosat. Unser Text zur Avaaz-Kampagne:

Sehr geehrte Frau Merkel, sehr geehrter Herr Schmidt,

wir sind Imker und erleben hautnah, was mit unseren Bienen passiert. Pestizide verursachen zahlreiche Völkermorde unter Tieren. Bienen sind intelligent, das hat Prof. Dr. Dr. hc. Randolf Menzel in seinem kürzlich erschienenen Buch „Die Intelligenz der Bienen“ hinreichend beweisgeführt.

Möchten Sie wirklich intelligente und für uns Menschen hochgradig nützliche Lebewesen aus der Deutschlandkarte tilgen?

Jahrmilllionen lang waren Honigbienen und andere nützliche Insekten Begleiter des Menschen. Und nun soll diese Gemeinschaft innerhalb weniger Jahrzehnte vorbei sein? Es kann und darf nicht sein, dass das Summen verstummt.

Nehmen Sie unsere Bitte mit in Ihre Träume. Und wachen Sie nicht eines Tages auf mit der entsetzlichen Feststellung, dass alles um Sie herum in der Natur verstummt ist. Denn auch Vögel profitieren von der Bestäubungsleistung der Bienen.

Wir bitten Sie herzlich und inständig: Stoppen Sie den Völkermord an unseren Bienen JETZT SOFORT und für unsere Zukunft!

Mit freundlichen Grüßen,

Ilona Munique
Deutschland

Weitere Petitionen und Kampagnen gegen Bienensterben und Pestizideinsatz.

Tote schwarze Bienen im GrasTote Bienen durch den Bienen-Paralyse-Virus in den Buger Wiesen – umweltgesunde Völker würden kaum Probleme damit haben.

Vorschau zur BIWa-Sonntagsöffnung am 01.05.2016

Die nächste BIWa-Sonntagsöffnung findet am 01.05.2016 statt. Die ersten beiden Stunden (14.00-16.00 Uhr) haben wir ein „Offenes Haus für alle“. Im Anschluss gibt es wieder einen Vortrag, der für etwas ältere Kinder und für Erwachsene gleichermaßen interessant sein wird. Hier die Details:

Bastelspaß Pappteller- Blumenwiese14.00 – 16.00 Uhr  |  Offenes Haus für alle:
Sehen, Fühlen, Riechen, Schmecken, Hören, Fragen, Rätseln, Basteln, Malen, Lesen, Spielen, Lernen … rund um Bienen, Honig, Imkerei und Natur.
Für wen? Ohne Altersbeschränkung
Kosten? Keine, außer Bastelmaterial und Kopien gegen Spende
Bastelspaß heute: Pappteller-Blumenwiese „Bienala“

Bastelspaß Pappteller- BlumenwieseDas Material halten wir für euch parat. Die Teller können entweder bemalt oder mit Krepppapierblüten beklebt werden. Je nach Alter also von babyleicht bis anspruchsvoll. Die Bienen auf diesen Fotos sind natürlich auch schon alleine recht schick. Das kann man sicher aber auch einfacher gestalten. Lasst euch doch etwas einfallen!

Der Schwerpunktvortrag „Bienen“

Logo für das Schwerpunktthema: BIenenReinhold Burger, Bienen-leben-in-Bamberg.de16.00 – 17.00 Uhr  |  Haben Bienen Ohren? Erstaunliches und Tiefblickendes zu Bienen.
Was wissen wir über den Bienenkörper? Insekten haben (immer?) 6 Beine … Bienen haben zwei (oder doch vier?) Flügel … Wildbienen sind (meistens?) kleiner als Honigbienen … Honigbienen und Schlangen haben etwas (oder nichts?) gemeinsam … Erstaunliches in Wort, Bild und unterm Mikroskop.
Für wen? Ohne Altersbeschränkung
Referent: Reinhold Burger, Imker, Initiative „Bienen-leben-in-Bamberg.de“

Im Anschluss ist sicher noch etwas Zeit für spezielle Fragen. Was wir selbst nicht wissen, das schlagen wir für euch in unserer Imker-Bibliothek nach. Darin könnt ihr natürlich während der Öffnungszeiten auch selbst blättern.

Logo "Alle Themen" der Bienen-InfoWabe (BIWa) Bienen-InfoWabe (BIWa) zur KirschblütenzeitWo? Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1, Bamberg (Erba-Park, Nähe Schiffsanlegestelle) (Karte).