Lizenznehmertreffen (T. 1) “Regionalkampagne” Bamberg 2015

Nadja Kulpa Goppert, Landratsamt Bamberg„Eine Viertelstunde vor Beginn standen die Gastgeber noch vor überwiegend leeren Stühlen“, begann Nadja Kulpa-Goppert ihre Grußworte, die sie in Vertretung des Landrats Johann Kalb an die Lizenznehmer des Regionalsiegels richtete. Das änderte sich Schlag 18 Uhr am 27.01.2015, als gut ein Drittel von derzeit etwa 100 Lizenznehmern auf Einladung des Landratsamtes sowie der Stadt Bamberg pünktlich den Vortragsraum bis auf den letzten Platz füllte. Hier ein Auszug aus unserem Blickwinkel als Lizenznehmer für den „Bamberger Lagenhonig“.

Die Zukunft von Regiomino

Volker Heise, RegiominoErster Punkt waren die Entwicklungen und Pläne von „Regiomino“, vorgestellt von Volker Heise. Der für Verbraucher kostenlose Online-Marktplatz für regional erzeugte Produkte sucht nach neuen Vertriebswegen, beispielsweise über eine genossenschaftliche Regionallogistik mit einer Lagerhalle in Bamberg-Nähe. So entfiele das Hin- und Herschaukeln der heimischen Produkte zu Logistikdienstleistern außerhalb der Landkreisgrenzen (z. B. nach Ansbach), nur, um dann dann fast die gleiche Route wieder zurück zu legen. Zu den ständigen Extra-Touren von früher führt jedenfalls kein Weg zurück. Zwar waren die Wortmeldungen verhalten, doch verständnisvoll.

Folie Regionallogistikplan für Regiomino © Volker Heise

Folie © Volker Heise, Regiomino

Zweiter Grund: „Viele regionale Produkte im Sortiment, aber nur einen einzigen Anlieferer, um Personalzeit zu sparen – das wünscht sich beispielsweise REWE-Rudel und sicher auch andere Einzelhändler. Wer sich vorstellen kann, dies zu unterstützen, wende sich an Volker Heise direkt.

Für uns stellt sich die Frage übrigens nicht, da wir mit unserem Honig größtenteils unsere Bienenpatinnen und -paten beglücken. Dennoch … wir wünschen gutes Gelingen!

Zertifizierungspläne zum Regionalsiegel

Zweiter Punkt und unser Hauptaugenmerk in der Berichterstattung: die Pläne zur Zertifizierung des Regionalsiegels „Region Bamberg – weil’s mich überzeugt“. Die Regionalkampagne vereint seit zehn Jahren alles unter diesem Label, was regional hergestellt, er- und bewirtschaftet sowie vertrieben wird.

Logo Regionalsiegel "Region Bamberg – weil's ich überzeugt!"Was aber soll das Label konkret besiegeln? Mit einem Bio-Siegel ist es jedenfalls nicht zu verwechseln, doch auch diese Deutung kommt beim Verbraucher vor. Es reicht jedoch schon zu fragen: Wo fängt die Region an, und noch wichtiger – wo hört sie auf? Regional ist ja praktisch alles, selbst der Pinkel – nur halt nicht Bamberg-Regional. Hm. Will der Verbraucher das hier so genau wissen, oder vertraut er nicht ganz einfach dem Siegel, sofern er es überhaupt kennt?

Lizenznehmertreffen 2015Selbst Lizenznehmer, ob Gastronom, Erzeuger oder Verarbeiter, sind sich nicht ganz sicher, ab wann sie ihr Mittagsgericht oder ihre Topfpflanze unter das Siegel stellen dürfen. Darf z. B. im Winter mangels Eigenbau zum Hauptgericht ein aus Spanien bezogenes Gemüse beigefügt und dennoch als „regionales“ Gericht angeboten werden, wenn das Brathuhn aus der Nachbarschaft kommt? Das wäre zum Beispiel für Lizenznehmer Stefan Schneider vom Gasthof Goldener Adler interessant, der von Mürsbach angereist kam. Oder zählt eine in der hiesigen Gärtnerei aufgezogene Paprikapflanze als regional, obgleich das Saatgut aus Baden-Württemberg kommt?

Eine Frage, die sich nicht nur unsere Bienenpatin von der Hofstadtgärtnerei Carmen Dechant, sondern auch die Eichfelders, Schumms, Niedermaiers oder das Mussärol stellt. (In beiden Fällen lautet die Antwort übrigens „Ja, sie dürfen.“) By the way: die vollständige Liste der Anbieter finden sich in der jährlich neu aufgelegten, hochwertigen Broschüre „Essen & Trinken aus der Region Bamberg“ (PDF). Für die einige Lizenznehmer schriftstellerisch tätig sind (klar, auch wir!) und heute zu erneuter Mitarbeit ermuntert wurden.

Es grummelte im Hintergrund

Bereits während des einführenden Vortrags von Herbert Hofberger (QAL GmbH) prasselte es Frage- und Ausrufezeichen aus der Siegel-Gemeinschaft. Die Gemüter beruhigten sich jedoch, als die Faktenlage so langsam durchdrang.

Was waren die Fragen, und welche Argumente pro und contra Zertifizierung wurden ins Feld geführt? Fortsetzung im nächsten Blogbeitrag.

Transparenzbericht 2014

BLIB-Team / Foto © Elke PuchtlerWie schön für uns, dass wir keinen Jahres- oder Rechenschaftsbericht schreiben müssen, sondern dürfen. Wir sind froh und stolz, so viel in Sachen „Bienenstadt Bamberg“ getan und erreicht zu haben, z. B.: 28x Schulbienenunterricht und weitere Veranstaltungen, 22 Bienenpatenschaften, 9 Bienenstandorte, Bienen-AG-Betreuung und Start des Großprojekts „Bienen-InfoWabe“! Und wir freuen uns über die tolle Gelegenheit, uns mit dem Bericht herzlich bei allen zu bedanken, die uns im vergangenen Jahr begleitet hatten. Mögen sie sich darin wiederfinden!

Lernen Sie mit diesem Rückblick unsere vier Kern-Aktivitäten kennen –„Bamberger Schulbiene“, Bienenpatenschaften, (Lehr-)Bienenstandorte, Medien- und Öffentlichkeitsarbeit – erfahren Sie von unseren großzügigsten Unterstützer(inne)n und seien Sie neugierig auf unsere Projekte und Pläne für 2015.

Unser Fazit zum Jahr 2014: „Unverhofft kommt oft!“ und „Großzügigkeit lebt von Vertrauen“ (H. Schäferling)

Unsere vier Kern-Aktivitäten

Die Bamberger Schulbiene Ilona Munique1. Die „Bamberger Schulbiene“

  • 28x Unterricht / Führungen / Vorträge
    • 14x Unterricht für folgende Einrichtungen:
      Gangolfgrundschule (2x), Wunderburgschule (2x), Don Bosco Kinderhort/Weide, Jean-Paul-KiTa, KiTa Baunach, Kaiser-Heinrich-Gymnasium (Bienen-AG) (7x)
    • 1 Lehrbienenstandsführung
    • 2 Volkshochschulkurse (1x für Familien, 1x für Erwachsene)
    • 5 Aktionsveranstaltungen (anlässlich Märkte)
    • 1 Kinovorführung mit anschl. Diskussion
    • 5 Honigschleuder-Erlebnistage, davon einer barrierefrei und einer für KHG-Schüler
  • 30x Standbetreuungsbesuche am Kaiser-Heinrich-Gymnasium
  • Pflanzen einer Blumenweide-Parzelle als Anschauungsobjekt im Interkulturellen Garten e. V. nebst Vereinsbeitritt
  • Entwickeln eines Curriculums anlässlich des ganzjährigen Betreuungs-, Unterrichts- und Lehrerbildungsauftrags am Kaiser-Heinrich-Gymnasium Bamberg

2. Bienenpatenschaften

Uns unterstützten 22 Bienenpatinnen und -paten (10 neue, 2 erneuerte) sowie 3 Ehrenbienenpatinnen. Sie wurden durch 5 Bienenpaten-Newsletter auf dem Laufenden gehalten.

Schüler der BienenAG3. (Lehr-)Bienenstandorte

Wir pflegen die Völker von 10 (Lehr-)Bienenstandorten in Bamberg, davon 5 neue (Weide, Schiffbauplatz, Erba-Insel, Hohes-Kreuz und Sternwarte) und betreuen für ein Jahr die Völker des Kaiser-Heinrich-Gymnasiums Bamberg nebst der Bienen-AG.

4. Medien- und Öffentlichkeitsarbeit

a) Aktivitäten

  • Schulimker Reinhold mit Lernbeute4 Informations-/Aktionsstand-Tage in Bamberg (Tag der offenen Gärtnereien, Tag der Umwelt, Don Bosco-Jugendwerk)
  • 4 „Just-for-Fun“-Veranstaltungen (Mini-Vernissage und Preisausschreiben „Connys Patenbeutengeheimnis“ im Malort, Filmvorführung, BAmbrosius-Tag)
  • 2 Benefiz-Aktionen (Schulbienen-Benefiz-Radtour, Benefiz-Advent-Malspiel)
  • Start des Projekts Bienen-InfoWabe, ein Informations- und Bildungszentrum und grünes Klassenzimmer auf der ERBA-Insel (Platzsuche, Entwurfsplan, Ausschreibungen, Antragsvorbereitung)
  • 22 (2013: 27) Artikelabdrucke (siehe Pressespiegel) und Erwähnungen in diversen Publikationen (Fränkischer Tag und inFranken.de (4x), Bamberger Online-Zeitung (3x), Rathaus-Journal (2x), Franken aktuell, Bamberg Stadt & Land (2), Insel-Rundschau, Online-Zeitschrift „Nachrichten am Ort“, „Mittendrin“ – Zeitschrift der Lebenshilfe, WOBLA, Essen & Trinken aus der Region, Nordbayern.de, Bambolino, Bayerischer Rundfunk, Frankenschau, ZEBRA – Personalzeitschrift der Stadt Bamberg)
  • 174 (Vorjahr: 179) Weblog-Beiträge veröffentlicht unter „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ mit 17.100 Besuchern (2,6-fache Steigerung zum Vorjahr), die 32.534 Seiten ansahen.
  • Tagebuch zur Bamberger Schulbiene mit 53 Einträgen
  • Pflege der Webseiten des Imker und Bienenzuchtverein Bamberg Stadt und Land e. V. (IBZV)

b) Background 

  1. Bienentrolley mit Sabine Saam, Reinhold Burger und Ilona MuniqueRelaunch der Imkerbuchbestände auf Zotero, Reinhold stellt sich als Lehrmittelwart für den IBZV zur Verfügung
  2. Dreh des Bayerischen Rundfunks
  3. Neugestaltung der Aufkleber für den „Bamberger Lagenhonig“
  4. Vorbereitung eines Image-Videos für 2015
  5. Spendenübergaben (REWE-Rudel, Lionsclub, REWE-Group)
  6. Teilnahme am „Bamberger Adventskalender“ des Lions Club R.
  7. 75 Weihnachts-Dankeskarten versandt

Die Spender der höchsten Geldbeträge (Vielen Dank!)REWE-BLIB-Meeting in Buttenheim

  1. 16 REWE-Märkte aus Bamberg und Umgebung
  2. Lions Club Bamberg Residenz
  3. Bürgerverein Bamberg-Mitte e. V.
  4. Stadt Bamberg, Amt für Umwelt und Naturschutz
  5. … und eine anonym bleiben wollende Privatpersonen

Und wir danken ebenfalls herzlich allen anderen Unterstützer/innen, die ihr Scherflein für Bambergs Bienenwelt beigetragen haben!

Eigene Fortbildungen

  1. Blick ins Mikroskop, Fachzentrum AnalytikHoniglehrgang Teil 2 mit Zertifikat, IBZV (Breitengüßbach), mit Fachberaterin Barbara Bartsch
  2. Regelkreislauf der Bienen, Kreisimkertag (Bamberg), mit Dr. Ingrid Illies
  3. Wirtschaftsvölkerführung, HEG-Jahresversammlung (Eltmann), mit Fachberater Arno Bruder
  4. Tag der offenen Tür der LWG, Fachzentrum Bienen (Veitshöchheim)
  5. Bio-Imker-Seminar, Kreisimkerverband Forchheim und Umweltakademie Bamberg (Pretzfeld), mit Fachberater Gerhard Müller-Engler
  6. Führung im Zeidel-Museum (Feucht), mit Kurator Wolfgang Mittwoch
  7. Bienen – Inspirationsquelle bei den Griechen und im Werk von Joseph Beuys, Waldorfschule (Hassfurt), mit Dr. Rhea Thönges
  8. Stammtisch-Fachaustausch und Mitgliederversammlungen des Imker und Bienenzuchtverein Bamberg Stadt und Land e. V. mit diversen Fachvorträgen

Aktivitäten auf politischer Ebene

  • „Bamberger Bienentalk“ mit Landtagsabgeordneter Gudrun Brendel-Fischer
  • Teilnahme an mehreren Online-Petitionen
  • Kontakt zu Bundestagabgeordneten Andreas Schwarz

Die unersprießlichsten Vorkommnisse

  1. Tote Bienen im Absperrgitter nach RäubereiDer fehlgeschlagene Plan, den ehemaligen Imker-Pavillon der Landesgartenschau Bamberg 2012 zu erwerben
  2. Das Auftreten des Bienen-Paralyse-Virus (Standorte Buger Wiese und Weide) mit Völkerverlusten
  3. Starkes Schwarmaufkommen (5 Notrufeinsätze)
  4. Klimatisch bedingte starke Varroa-Milbenentwicklung mit Völkerverlusten
  5. Bangen wegen des Auftretens der Amerikanischen Faulbrut mit Sperrbezirk in Bambergs Osten. Unsere eigenen Völker sind nicht betroffen

Die elementarsten Vorhaben von 2014 – und was daraus wurde

  1. Die Schüler melden sich eifrig zu WortVerstetigen und Verfestigen (erreicht)
  2. Hinzulernen und offen bleiben (erreicht, siehe „Eigene Fortbildungen“)
  3. Ein Dutzend (Schul-)Führungen anbieten (zu 17% übertroffen)
  4. Uns als VHS-Dozent(inn)en bewähren (erreicht, wir dürfen erneut Kurse anbieten)
  5. Die neuen Lehrbienenstandorte beziehen (erreicht)
  6. Weitere Bienenpat(inn)en und Unterstützer/innen gewinnen (erreicht)
  7. Bamberg zur BierBienenstadt verhelfen (sind auf dem besten Wege; und im Bayerischen Rundfunk in der Frankenschau wurde dieser Titel bereits verwendet!)
  8. Weitere geplante Aktivitäten und Termine wie immer hier!
Aufrisszeichnung der Bamberger Bienen-InfoWabe

© Holzbau Thomas Friedmann, Hallerndorf

Pläne für 2015

  1. Realisierung des Großprojekts Bienen-InfoWabe auf der ERBA-Insel
  2. Restfinanzierung für die Einrichtung einbringen (Spenden-Info hier!)
  3. Eigenleistungen bei der Errichtung des Bauwerks erbringen
  4. Entwicklung eines Veranstaltungsprogramms für 2016 im neuen Informations- und Bildungszentrum „Bienen-InfoWabe“ unter Einbeziehung von mind. 6 Institutionen und Vereinen vor Ort
  5. 8 Schulbienen-Unterrichte abhalten
  6. Curriculum für die Wirtschaftsschule Bamberg entwickeln
  7. (Lehr-)Bienenstände nach Verlusten in 2014 wieder aufbauen (von derzeit 7 auf 12 Völker)
  8. Mithilfe bei der Inventarisierung im Zeidel-Museum Feucht

[Aktualisierung 31.10.2022 zur Angleichung der statistischen Aufteilung]

Bienen-Grundlagenbuch erschienen

Ein neues Bienen-Grundlagenbuch „Die Erforschung der Bienenwelt“ von Prof. Jürgen Tautz und Dr. Dabobert Achatz ist im Klett MINT-Verlag erschienen, wird am 20.01. in Ingolstadt vorgestellt und kann (derzeit noch) kostenlos bestellt werden, näheres auf der Projektseite.

Es basiert unter anderem auf wissenschaftlichen Erkenntnissen des interaktiven Projekts HOBOS (HOneyBee Online Studies), das der Würzburger  Bienenforscher Prof. Jürgen Tautz ins Leben gerufen hat. Dafür baute er ein onlinebasiertes Labor mit Video-, Wärmebildkameras und Sensoren auf, in dem er anhand ausgewählter Aspekte die Welt der Bienen erforscht.

Ab März soll eine Handreichung für den Unterricht erscheinen, die auf die bundesweiten Lehrpläne hin abgestimmt ist.

Aktualisierung 28.01.2015: In unserem Gesamtbestand der Imkerbibliothek, die aus drei Sammlungen besteht, haben wir mittlerweile jeweils ein Exemplar eingestellt. Die Bücher sind kostenlos entleihbar (über eine Minispende sind wir natürlich immer dankbar):

  1. Imkerbücherei des IBZV e. V. – für die Mitglieder des Vereins
  2. Medienrucksack (BSB) – im Rahmen des Unterrichts der Bamberger Schulbiene
  3. Privatbestand BLIB – für die Bienenpatinnen und -paten der Initiative „Bienen-leben-in-Bamberg.de“

Schneeflöckchen, du deckst uns die Bienelein zu …

Morgenröte in BambergDas satte Morgenrot bestätigte, was der Wetterbericht vorhersagte: Heute soll es schneien, in diesem Winter so richtig zum ersten Male. Zeit, nach Wildensorg zu pilgern, um auch an letzen unserer neun Standorte den Varroenbefall auszuzählen.

Am Rinnersteig in BambergAm Rinnersteig angelangt hatten wir bereits rote Nasen von der Kälte, doch noch lag uns Bamberg eher herbstlich zu Füßen, am Horizont graublau die Hügelkette der Fränkische Schweiz.

Reinhold, Ilona, Steffi und Marcus im HeerleinIn der warmen Stube im Heerlein erwarteten uns die „Bienen-Herbergsleute“ Steffi und Marcus, Besitzer der Jungbauern-Wiese, auf der unsere paar Tausend „Mädels“ seit heuer stehen. Am BAmbrosiustag hatten wir spontan miteinander ein Karpfenessen verabredet, denn dazu sind wir heuer noch so gar nicht recht gekommen.

Wieder aufgewärmt ging’s zum Standort. Zwischenzeitlich kam der versprochene Schnee herunter und einhergehend mit den nun anhaltend kalten Temperaturen auch gleichzeitig ein Ende der Gefahr übermäßigem Varroenwachstums und der Faulbrut.

Hörprobe am Bienenstock mit Marcus und SteffiNun erst einmal eine Hörprobe – summt da noch was im Stock? Ja, wie schön! Tja, nicht an allen Standorten hatten wir in diesem Jahr das Glück eines vitalen Volkes. Doch wir teilen diesen Kummer heuer mit ziemlich vielen Imkern.

Varroazählung mit Reinhold, Steffi und Marcus des Volkes am RinnersteigSodann zählen wir die Varroen aus. 20 Stück der dunkel glänzenden Rundlinge lagen auf der Windel, einer weißen Plastiklade, die unten am Boden im Anschluss an die Oxalsäurebehandlung (hier am 9.12.) eingeschoben worden war.

Alles, was wir an Versorgung unserer Bienen heuer tun konnten, ist nun getan. Nun übernimmt der Winter die Regie. Uns bleibt nurmehr, viel zu lesen und zu lernen, um es in der neuen Saison noch besser zu machen. Vielleicht. Denn wie so oft gilt in der Natur: der Mensch denkt, Gott lenkt!

Michael und Hund Mani auf der Jungbauer-WieseFür die letzten Stunden im alten Jahr wünschen wir allen Tierhaltern gesunde „Familienmitglieder“, ob Biene oder Hund. Die wiederum dafür sorgen, dass auch wir Menschen durch die ständige Pflege, die wir ihnen ja meist im Freien angedeihen lassen, fit bleiben. So, wie zum Beispiel Hund Mani, der mit unermüdlicher Ausdauer für das Wohlergehen der Familie Sennefelder und Jungbauer sorgt.

Schneemann ReinholdSchneefrau IlonaBrr, ist Ihnen zu kalt und zu anstrengend? Na, dann wünschen wir Ihnen wahlweise einen kuscheligen Ausklang mit warmen Socken und Lesestoff. Und wer nicht weiß, was er lesen soll: 352 Artikel in diesem unseren Weblog dürften doch vollauf genügen, nicht wahr?!

Viel Vergnügen mit dem Restjahr, so oder so, wünschen ihren Leserinnen und Lesern – Ilona Munique und Reinhold Burger!

Don Bosco Weihnachtsmarkt 2014 mit Bienen-leben-in-Bamberg.de

Einladung zum adventlichen Honig- und Imker-Mitmach-Markt 2014

Unser kleiner Marktstand am Don Bosco-Kunsthandwerker-Weihnachtsmarkt 2013Reinhold am Weihnachtsmarktstand im BoscolinoDen Honig müssen wir leider streichen. Es war kein gutes Bienenjahr. Weder wir noch befreundete Imker haben Honig in ausreichender Menge übrig, um ihn am Don Boscoo Weihnachtsmarkt mit euch zu teilen. So bleibt es bei einem kleinen Verkaufsstand von Honignebenprodukten und dem Angebot für Große und Klein,  mitzumachen bei Tätigkeiten, die auch Imker im Winter zu tun pflegen: aus Bienenwachs Nützliches anfertigen. Heuer werden es Fackeln sein, die wir miteinander gießen. Freut euch drauf!

Bastelfamilie am StandAußerdem schenken wir Getränke mit Honig aus, die man sonst nicht überall angeboten bekommt. Selbstverständlich stehen wir für Informationen und kleine Unterrichtseinheiten rund um Biene, Honig und Imkerei zur Verfügung und bringen auch wieder eine kleine Auswahl an Anschauungsmaterial mit, also Bücher, Imkerwerkzeug und eine echte Honigwabe, die wir extra für die Weihnachtsmarkttage aufgehoben haben!

Wo? St. Josefsheim, Jakobsplatz 15, 96049 BAMBERG – die Initiative “Bienen-leben-in-Bamberg.de” mit der “Bamberger Schulbiene findet ihr im Kinderhort Boscolino (rechts vom Hauptgebäude)
Wann? Traditionell am 3. Adventswochenende
Sa., 13. Dezember 2014 | 13.30 – 20.00 Uhr
So., 14. Dezember 2014 | 11.00 – 18.00 Uhr (der übrige Weihnachtsmarkt ist bis 19 Uhr geöffnet!)
Was? Heiße Honiggetränke, Weihnachtsgeschenkpäckchen, Informationen rund um Bienen, Honig, Imkerei sowie Basteln und Rätselspaß für Groß und Klein.
Kosten? Der Eintritt ist frei, eine Spendenkasse für das Don Bosco-Jugenwerkt und/oder für die Arbeit der „Bamberger Schulbiene“ stehen bereit.

Zwischenstand „Bienen-InfoWabe“

Zeitungsartikel zur REWE-Spende im FTDie Spatzen* pfeifen’s von den Dächern: im Hintergrund wird fleißig an der Realisierung der Bamberger Bienen-InfoWabe gearbeitet!

Nach der großzügigen Unterstützung der REWE-Kaufmärkte in Bamberg und Umgebung über die Wahnsinns-Summe von 16.000 Euro und dem mittlerweile überarbeiteten Aufrissplan von Holzbau Friedmann warten wir jetzt nur noch auf das Angebot für das Ringfundament. Denn dann können wir den Bauantrag ausfüllen, von einem Ingenieur absegnen lassen und an die Stadt eingeben.

Aufrisszeichnung zur Bamberger Bienen-InfoWabeWir hoffen, dass das noch vor dem 7.12., unserem BAmbrosiustag, den wir gemeinsam feiern werden, geschieht. Denn bereits an Ostern sollte der Spatenstich auf der Erba-Insel erfolgen, an Pfingsten das Richtfest und vor den Sommerferien das Einweihungsfest für alles, was laufen, fliegen und rollen kann! Wer uns bis dahin noch unterstützen möchte, bitte gerne! Für unser grünes Klassenzimmer sind noch ein paar Finanzierungslöcher offen, die wir hoffen, bis dahin gestopft zu haben. Hier die Infos.

Wir fühlen uns mega-kribbelig und hibbelig … einzig unser Bamberger Schulbienen-Plüschi scheint gelassen zu bleiben. Sie meint: alles fliegt geht gut!

* Die Spatzen heißen Fränkischer Tag, Printausg. 12.11.2014, S.10 sowie die Bamberger Onlinezeitung

Von der Zeidlerei bis zur Faulbrut – Bienennachrichten in Bamberg

Bienennachrichten zum FrühstückZum Frühstück gab’s heute gleich zwei Nachrichten in Sachen Bienen. Keine davon erfreut uns so richtig, wenngleich wir durchaus auch die positiven Seiten gewillt sind, zu erkennen.

Nachricht im „Fränkischen Tag“ (FT): „Freiheit für die Honigbienen“.

„Naturschützer im Steigerwald wollen die Bienen zurück in den Wald bringen …“, so der Teaser des Artikels. Ja, interessant ist das alte Zeidlerhandwerk sicherlich. Auch als Rückblick in die Geschichte der Honig- und Waldwirtschaft ein löbliches Unterfangen. Doch ob Bienen in Holzbäumen oder in Holzbeuten ohne Mittelwände leben, macht kaum Unterschied – Holz ist Holz. Und selbst Mittelwände sind nicht wirklich künstlich, sondern ebenfalls aus (in Form gebrachtes) Bienenwachs, die von den Völkern, ergänzt mit neuem Wachs, umgebaut werden. Fürs Wohlergehen der Bienen spielt das, wenn überhaupt, eher eine untergeordnete Rolle. Eher schon für das Ökosystem „Wald“.

Etwas anderes treibt uns viel mehr um. Wir leben in einer globalen Welt mit einhergehenden Schrankenlosigkeit gegenüber Seuchen, die unsere menschlichen und tierischen Organismen ohne jahrhundertelange Gewöhnung aneinander nicht ohne Weiteres überstehen können. Die wichtige Frage heute ist: Wie lassen sich Völker in Baumhöhlen rein technisch gesehen gegen die Milbe behandeln? Wie lassen sich Seuchenausbrüche beobachten und wirkungsvoll behandeln?

Wild und frei sind zweierlei

Zeidelwesen – Tafel im Zeidelmuseum FeuchtWas man bei allem „Goodwill“ ebenfalls gerne übersieht: Baumvölker in der Zeidlerei von früher (also bis etwa 1800) waren sogenannte „Totvölker“. In einem Jahr trugen sie ein, im nächsten wurde der Honig komplett entnommen und somit das Volk vernichtet. Das war das übliche Verfahren und ist keineswegs romantisch oder im Sinne „Zurück zur Natur“. Der Vorteil war, es gab immer nur junge, frische Völker. Frei in ihrer Lebensentscheidung waren sie dabei sicher nicht. (s. a. Zeidelmuseum Feucht bei Nürnberg.)

Verwilderte Bienen, wild schwärmende Bienen (richtig muss es heißen: „Honigbienen ohne imkerliche Pflege“), sind definitiv eine Gefahr für alle Völker. Wir können das nicht gut heißen. Wildbienen sind es ohnehin nicht, das ist eine andere, solitär lebende Art. Ein wirklich und wahrhaft freies Volk besteht im Übrigen ebenfalls aus „Massetieren“, sucht sich selbständig eine Höhle* – und geht heutzutage ziemlich sicher an der allüberall auftauchenden asiatischen Varroa destructor ein.

Das Fatale: Vorher hat das ungepflegte Volk diesen Schädling sowie Seuchen, zum Beispiel die (Amerikanische) Faulbrut, noch hübsch verbreitet. Womit wir bei der nächsten Meldung sind.

Nachricht im Rathaus-Journal Nr. 23/2014: Vollzug des Gesetzes zur Vorbeugung und Bekämpfung von Tierseuchen … Amerikanische Faulbrut der Bienen

Die Befürchtungen, die wir vor einigen Wochen bei der ersten Bekanntgabe des Ausbruchs der Amerikanischen Faulbrut in Bamberg bereits hegten, sind (fast) eingetroffen. Ja, der Sperrbezirk hat sich in die Nähe unserer Standorte hin verschoben. Aber nein, wir liegen, wenn auch denkbar knapp, immer noch außerhalb des Kreises. Jetzt kann uns im Grunde nur ein einbrechender Winter helfen, denn unter 10 Grad fliegen Bienen nicht. Somit wäre eine Verbreitung durch Verflug (also wenn fremde Bienen es schaffen, in andere Völker einzudringen), gebannt.

Wir hatten Überlegungen angestellt, unsere Bienenvölker zu versetzen (siehe auch hier), doch uns aus verschiedenen Gründen dagegen entschieden. Nun mag das Schicksal entscheiden.

Wir hoffen, mit dem Bau der „Bienen-InfoWabe“ im nächsten Jahr ein Podium zu schaffen, in der der Austausch über die Geschehnisse, über Risiken und Nebenwirkungen jeglicher Art der Bienenhaltung, gesittet möglich ist. Niemand von uns hat die Weisheit mit Löffeln gegessen. Die Komplexität der Zusammenhänge ist größer, als es in ein paar Zeitungszeilen passt. Glaubt nicht alles, was zu lesen ist, aber bleibt im Dialog und vorveruteilt nicht. Um das bitte ich alle Bienen- und Honigliebhaber/innen, die es gut mit der Natur meinen, wie wir sie heute kennen. Als Kulturraum, in der Mensch und Tier miteinander auskommen können, wenn wir bedachtsam und wachsam vorgehen.

* Eine nette Geschichte am Rande: Ein Altimker in Oberkotzau, der seine Völker durch natürliche Schwarmbildung vermehrte, jagte, als es wieder einmal soweit war, einen Schwarm hinterher, der sich aus seinem Bienenhaus (Hinterbehandlung) heraus erhob. Dieser Schwarm flog letztendlich wieder zurück, wohl, weil ihm die Unterkunft am geeignetsten erschien. Und warum auch nicht? Warm, gemütlich und geschützt – viele Jahre Versuch und Irrtum im Beutenbau können nicht ganz umsonst gewesen sein.

Da kann die Schulbiene einpacken!

Eine Bienenrucksacktasche als Ersatz für den Medienrucksack der Bamberger Schulbiene?

Eine Bienenrucksacktasche als Ersatz für den Medienrucksack der Bamberger Schulbiene? Das wäre toll!

Eine geniale Bienen-Rucksacktasche zum Ziehen und mit praktischen Fächern, der ideal für unseren Bamberger Schulbienenunterricht wäre – gesehen in Chemnitz! Den würden wir sehr gerne haben, denn unser momentan verwendeter Medienrucksack, mit vielen tollen Büchern bestückt, platzt aus allen Nähten.

Vor allem sind die Bücher, die wir in den Klassen nach unserem Unterricht für eine Woche zum Schmökern und Vertiefen in der Schule belasen, kantig und oft schwer. Unser kleiner Rucksack hält dem nicht so gut stand, der Aufhänger ging bereits kaputt und der Reißverschluss verklemmt sich. Nun, wir haben zwar ein paar weitere Behältnisse in petto, doch sind die eigentlich für die Ausflüge mit den Kindern gedacht.

Lange Rede, kurzer Sinn: Wer mag uns mit einer Spende helfen, den neuen Rucksack für 70 Euro zu erwerben?

Bienentrolley mit Sabine Saam, Reinhold Burger und Ilona Munique[Nachtrag 18.10.: unsere Bienenpatin Sabine Saam übernimmt die Kosten dafür – wir sagen herzlichen DANK!]

Weiterhin freuen wir uns auch darüber, wenn sich für den Leseinhalt ein paar Spender/innen finden. Denn wir sind erst am Anfang des Klassensatzausbaus und brauchen noch für die älteren Jahrgangsstufen Fachliteratur in Mehrfachexemplaren.

Am unkompliziertesten für uns ist entweder ein Umschlag im Briefkasten, Obstmarkt 10 in Bamberg (bitte hinterlassen Sie Ihren Namen u. Tel./E-Mail, damit wir uns bedanken können!), oder eine Überweisung unter dem Stichwort: „Medienrucksack”.

Kontoinhaberin: Ilona Munique | Postbank München | IBAN DE30700100800830967806 | BIC PBNKDEFF | Swift BIC PBNKDEFF

Bitte beachten Sie:
Statt einer Zuwendungsbescheinigung, die wir leider als Privatinitiative leider nicht ausstellen dürfen, findet Ihr Name Eingang in unsere Liste der Schulbienen-Unterstützer im Web.

Falls Ihr Name nicht genannt sein soll – was ein bisschen schade wäre, da wir alle Vorbilder brauchen! – bei Verwendungszweck: “kein Name” vermerken.

Herzlichen Dank im Voraus für ein Stückchen mehr an (Schul-)Bildung rund um das Thema Bienen, Honig und Imkerei!

Weitere Artikel zum Thema „Medienrucksack“:
Schulbienenausstattung | Bücher für den Bienenunterricht | Gaben für die Schulbienen-Besuche

Herbstzeit ist Lesezeit für (werdende) Imker

Imkerliteratur des Kosmos-VerlagsDass wir viel, viel fotografieren ist schon manchem aufgefallen. Daraus ergab sich vor einiger Zeit ein schöner Kontakt mit der Redakteurin des Kosmos-Verlags in Stuttgart, die für ein Buchprojekt nach Fotos suchte und bei uns fand. Worauf auch wir auf das umfangreich mit Imkerbüchern bestückte Programm des Verlages aufmerksam wurden. Und da der Herbst naht und somit die kühleren Abende, wird es höchste Zeit, sich rechtzeitig mit Lesestoff einzudecken. Das gilt übrigens für Alt- wie Jungimker gleichermaßen! Ausgelernt hat man eh nie.

[Unbeauftragte Werbung]

Deshalb gibt es ab sofort eine feine Ergänzung unserer Imkerbücherei, die gerne von unseren Bienenpat(inn)en und Schulen ausgeliehen werden kann, zum Beispiel auch im Rahmen des Unterrichts der Bamberger Schulbiene, der im kommenden Frühjahr wieder losgehen wird. Dabei ist ein Buch besonders erwähnenswert: „Das Imkerbuch für Kids“ von Claudia Bentzien. Und wir pflichten der Aufforderung auf der Buchrückseite völlig bei: „Mach mit: Werde Imker!“

Ferienclips in Sachen „Bienen“

Zur Ferienzeit mal etwas Nettes. Klasse gemacht aus dem Hause Greenpeace zwei wirklich gute Bienenfeatures. Zum einen die ambitionierte interaktive Informationsplattform „Rette die Biene“, die lehrreich und gleichzeitig spannend aufgemacht ist. Ein Klick auf die blinkenden Waben, die an verschiedenen Stellen der Filmaufnahme zum Klicken verlocken, führt tiefer in das jeweilige Bienenjahr ein. Fehlt nur noch der „Sommer“, der ist offenbar noch nicht fertig.
Besonders frappierend: der Ticker, der forlaufend die Menge an Pestiziden in Kilogramm anzeigt, die, während wir so vor dem Bildschirm sitzen, in unseren Landen aufgebracht werden.
Screenshot "Rette die Biene" von Greenpeace

Und hier das zweite Feature: schon eine Weile vor allem via Facebook herumgepostet, der absolut witzig gemachte, hochprofessionelle Videoclip mit durchaus ernstem Hintergrund: Greenbees – Save the bees, save the humans.

Viel Vergnügen!