Zum bundesweiten „Tag des Gartens“ präsentieren wir heuer ohne viel Worte unser Pfingstrosen-Schaubeet im Bamberger Bienengarten. Viel Freude an den den phantastischen Blüten!
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BIWa-Sonntagsöffnung am 20.06.21 mit Lavendel- und Honigmesse für Bienenfreunde
So., 20.06.21 – BIWa-Sonntagsöffnung mit Messe
14.00 – 18.00 Uhr | Lavendel- und Honigmesse für Bienenfreunde. Verkaufsschau mit Beratung im Bamberger Bienengarten
Was? Lavendel wird von Honig- wie Wildbienen sehr geschätzt und ist ein unkomplizierter Garteninsasse. Für unsere Messe verkaufen wir verschiedene Lavendelsorten in den Farben lila, rosa und weiß. Einige davon wie die Sorten #Hidcote Blue, #Rosea und #Nana Alba sind dauerhafte Gäste im Bamberger Bienengarten, der jederzeit öffentlich zugänglich ist. Ihr könnt sie euch also vor dem Kauf gerne erst mal ansehen, denn sie werden bis dahin garantiert blühen.
Wer außerdem den unter dem Siegel „Region Bamberg – weil’s mich überzeugt!“ geimkerten Bamberger Lagenhonig mit hinzunehmen möchte, hat viel Gutes für die Natur getan.
Für wen? Ohne Altersbeschränkung
Kosten? Kein Eintritt. Über Spenden freuen wir uns
Veranstalter: Reinhold Burger & Ilona Munique, Imker/in, Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de
Wo? Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1, 96047 Bamberg (Erba-Park)
Und sonst? Bitte nutzen Sie die nahe Tiefgarage des ERBA-Parks
Aller guten Dinge sind drei … Schwarmverhinderung und Ablegerbildung (BLIB-Imkerkurs für Anfänger AK21, Modul 4 und 5)
Die dritte Gruppe zum Wiederholungsmodul M4 und M5 mussten wir wegen Kalt-Nass-Wetterlage auf den 29.05. vertrösten. Da wir die Inhalte und den Ablauf im Zuge der beiden ersten Gruppen bereits ausführlich beschrieben hatten, hier in der Wiederholung ein paar Ergänzungen.
Geübt hatte die Gruppe das selbständige Entnehmen der Rähmchen zum Zwecke der Weiselzellenkontrolle und dem Auffinden von geeigneten Brutwaben für die parallel beabsichtigte Ablegerbildung. Beides sind wirkungsvolle Maßnahmen zur Schwarmverhinderung.
Ein überlegter Start
Doch vorab wurde erst einmal überprüft, ob das Material zur Ablegerbildung bereit stand, sodann der Smoker entfacht und das senkrechte Aufstellen einer Zarge zur Kippkontrolle ausprobiert. Zwar wäre die Kippkontrolle hier überflüssig gewesen, da wir ohnehin alle Waben auf der Suche nach einer Brutwabe durchsehen wollten, doch geschadet hat es nicht. So konnten noch einmal alle den Inspektionsblick auf die Unterseiten der Rähmchen schärfen.
Nachdem der Honigraum beiseite gestellt und die zweite Zarge mit Brutraum offen vor uns lag, konnten die Teilnehmenden loslegen. Am besten das zweite Rähmchen entnehmen und übers Eck an die Seite mit dem Flugloch stellen, um nachfolgend ungehindert die Rähmchen verschieben zu können. Nicht jedoch den Drohnenrahmen entfernen! Dieser ist ebenfalls an der zweiten, respektive der 9. Position. Da er keine Verdrahtung besitzt, ist die Wabe wackeliger und kann sich ablösen, würden wir sie wegstellen.
Jetzt wird’s knifflig!
Nachdem eine geeignet erschienene Brutwabe gefunden wurde, galt es, diese in den Ablegerkasten zu bugsieren. Bedeutet: in einer Hand die Brutwabe, die andere frei zum Öffnen des Ablegerkastens … für Anfänger/innen durchaus ein kleines Kunststück, das nur durch Üben, nicht durch Zuschauen alleine gelingt.
Durch eine offen gehaltene Lücke zwischen den Rähmchen kann man sich die ursprüngliche Position der entnommenen Brutwabe merken. Denn an diese Stelle füllt man am Ende mit einem Mittelwandrähmchen wieder auf – sofern man daran gedacht hatte, diese mitzubringen.
Weiter geht’s … und alle weiteren Rähmchen nach der Kontrolle hübsch an die andere gedrückt. So muss man am Ende nicht überlegen, wo welche Wabe entnommen wurde. Hat man nämlich eine NOCH geeignetere Brutwabe gefunden, so werden die beiden Kandidatinnen ausgetauscht. Immer dabei auf die Königin achten! Wo ist sie? Denn bei all dem „Handgreiflichkeiten“ kann sie schnell einmal „gerollt“ werden oder ins Gras fliegen, falls man nicht ohnehin brav mit der Kontrolle oberhalb der Beute bleibt.
Apropos Königin … um das Zeichnen zu üben, musste eine Drohne eingefangen werden. Da diese keinen Stachel hat, ist sie ein sehr geeignetes Objekt für Anfänger/innen. Ádám hatte sie trotz lästiger (coronaschutzbedinger) Handschuhe blitzschnell vom Rahmen gefischt. Nun wurde der Drohn in das Zeichenrohr bugsiert, mit dem Schiebestift, der ein weiches Schaumstoffpolster aufweist, sanft in Richtung Zeichengitter bzw. -stäbchen geschoben, wo er uns sodann seinen Rücken anbot und durch das Gitter „geschminkt“ werden konnte. Da hat er aber jetzt was zu erzählen, der Hübsche!
Nach der Durchsicht wird wieder alles dicht und mittig an seinen Platz gerückt. Der untere Brutraum muss nicht durchgesehen werden. Brennt der Smoker noch? Dann ist das Auflegen des Absperrgitters ohne allzu viele „Einzelschicksale“ rasch geschehen. Die Erfahrung lehrt einem, wie viel man von welchem Brennmaterial in den Smoker gibt, damit dieser bis zum Ende der Tätigkeit durchbrennt. Zwischendrin ein paarmal den Blasebalg betätigen hilft ebenfalls.
Marginalien? Mitnichten!
All das scheinen Marginalien. Und doch hat jede Schludrigkeit Folgen, die Bienen und Imker/in ausbaden müssen. Ruhiges, zügiges und bedachtes Arbeiten ist für eine verantwortungsvolle Bienenpflege das A und O. Nein, ein/e Anfänger/in muss das noch nicht alles überblicken können. Doch mit jedem Mal fällt einem wieder etwas ein, was man für einen flüssigen Ablauf integriert, so dass man nach etwa 3 Jahren des Imkerns nicht mehr allzu viele Versäumnisse aufzählen wird.
Eine gute Grundlage ist dieser theoretische wie praktische Imkerkurs, der runder wird, wenn die Berichte und Skripte gelesen und noch einmal repetiert werden. Ohne Nachlesen kommt man ohnehin nicht weit. Es braucht vor dem geistigen Auge wie in der Praxis einige Wiederholungen, um all die Kleinigkeiten zu verinnerlichen. Noch dazu, weil man ja manches nur einige wenige Male pro Jahr vollzieht und über den Winter wieder viel vergessen wird. Also dann – bleibt dran!
Monatsbetrachtungen Juni 2021 zu Bienen und Imkerei
Übersicht
- Schwarmstimmung kontrollieren
- Futterversorgung nach Honigernte sicherstellen
- Ableger pflegen
- Propolisgitter einlegen
- Phänologie und Trachtpflanzen
- Fortbildungen und Termine
Schwarmstimmung kontrollieren
Die Schwarmzeit dauert weiterhin bis Ende Juni an, mindestens jedoch bis zur Sommersonnwende (siehe auch unsere Monatsbetrachtungen Mai). Die Sonnenwende läutet die Zeit kürzerer Tage ein. Darauf reagiert die gesamte Natur – Pflanzen wie Tiere. Unsere Bienen reduzieren ab diesem Zeitpunk die Aufzucht von Brut. Die Volksstärken nehmen allerdings bis Anfang Juli mit der schlüpfenden Brut noch zu. Unsere Routinetätigkeit zur Kontrolle auf Schwarmstimmung setzen wir also im 7-Tage-Rythmus bis zum Monatsende fort. Weiselzellen lassen sich zur Ablegerbildung verwenden oder werden ausgebrochen.
Futterversorgung nach Honigernte sicherstellen
Ob aufgrund des kalten Frühjahrs und Frühsommers eine Frühtrachternte möglich war oder noch sein wird, variiert heuer sehr stark nach Standort. Sollte geerntet worden sein, gilt es, die Futterversorgung sicherzustellen. Abhängig vom Standort kann es im Juni zu Trachtlücken kommen. Fallen diese mit der sogenannten Schafskälte zusammen und wurde den Völkern bei der Ernte (zu) wenig Honig belassen, besteht die Gefahr, dass die Bienen hungern. Zur Not muss gefüttert werden, verbunden mit dem Vorsatz, es nächstes Jahr besser zu machen und den Völkern bei der Ernte mehr Honig zu belassen. Ein Volk verbraucht im Juni etwa 3 bis 4 Kilogramm Futter pro Woche!
Ableger pflegen
Begattungserfolg kontrollieren
Bei den im Mai erstellten klassischen Brutwabenablegern sind nach 28 Tagen alle Arbeiterinnen geschlüpft. Die neue Königin ist vom Hochzeitsflug zurück und legt seit etwa einer Woche Eier. Auch müsste bereits die erste verdeckelte Arbeiterinnenbrut vorhanden sein. Mit dem gleichen Bild rechnen wir 14 Tage nach Bildung bei den Begattungsvölkchen aus Sammelbrutablegern. Bei der Kontrolle auf den Begattungserfolg sollten sich zumindest Eier finden lassen und später Arbeiterinnenbrut. War nach dem Schlupf der Jungkönigin das Wetter jedoch kalt und regnerisch, kann sich der Hochzeitsflug verzögern. Dann geben wir noch eine (bis zwei) Woche(n) zu und kontrollieren erneut. Finden wir immer noch keine Eier und Arbeiterinnenbrut, vereinigen wir die Waben mit einem benachbarten Ableger.
Königin zeichnen
In einem Zug mit der Kontrolle auf den Begattungserfolg, kann die Königin gezeichnet werden. Die Ableger sind noch klein, da lassen sich die Königinnen leicht auffinden.
Gegen die VarroaMilbe behandeln
Die Durchsicht nutzen wir gleich zur Entmilbung. Die Ableger sind noch klein und mit wenig (verdeckelter) Brut, so dass die meisten Milben auf den Bienen ansitzen. Gut für eine Sprühbehandlung mit Milchsäure 15 % ad us. vet., welche bienenschonend und – was wir besonders schätzen – zugleich unkompliziert in der Anwendung ist. Die Waben werden beidseitig im 45°-Winkel eingesprüht, bis die Bienen silbrig glänzen. Wenn die Bienen speckig schwarz aussehen, hat man zu viel gesprüht.
Neuerdings wird von den Bieneninstituten stattdessen die Verwendung einer Sprühlösung Oxalsäure-Dihydrat 3 % ad us. vet. empfohlen, die eine noch bessere Wirksamkeit gegen die Varroamilbe aufweist, jedoch unserer Meinung nicht so anwenderfreundlich ist, was Jungimker/innen eventuell vor Probleme stellt. Einfach mal ausprobieren.
Ableger Erweitern
Mit dem Wachsen der Völckchen werden die Ableger sukzessive mit gedrahteten Leerrähmchen mit Anfangsstreifen am Rand des Brutnestes erweitert. Je nach Entwicklung im Abstand von ein bis zwei Wochen. Drei bis fünf Arbeiterinnenwaben lassen sich so im Naturbau gewinnen. Später im Sommer wird mit Mittelwandrähmchen erweitert. Bei Trachtmangel geben wir parallel zur Erweiterung einen Liter Zuckerlösung (Mischungsverhältnis 3:2). Unter der Futtergabe bauen die kleinen Völker die Waben zügig aus. Voraussetzung für das Gelingen eines Naturbaus ist jedoch, dass die Beuten waagrecht ausgerichtet stehen.
Propolisgitter einlegen
Ab der Sommersonnwende beginnen die Bienenvölker bereits mit den ersten Vorbereitungen auf den Winter. Speziell dichten sie verstärkt Ritzen und Spalten mit Propolis ab. Das ist jetzt der Zeitpunkt, Propolisgitter auf die Rähmchen aufzulegen, sofern man später Propolis ernten will. Wir verwenden Propolistinktur sehr erfolgreich bei Fieberbläschen sowie Erkältungen und Entzündungen mit Symptomen im Rachen-Hals-Raum.
Phänologie und Trachtpflanzen
Als ergiebige Trachtpflanzen im Juni dürfen wir an unseren Standorten die Robinie (Scheinakazie), Linde (Sommer-, Winter-, Silber-) sowie Brom- und Himbeere erwarten. Außerdem tummeln sich Käfer, Wild- wie Honigbienen wie verrückt an unserem neuen Schau-Pfingstrosenbeet. Das ist zwar noch keine Massentracht, aber offenbar schmeckt es ihnen supergut und scheint ein Snack zwischendurch zu sein.
Fortbildungen und Termine
6. MODUL: VARROAKUNDE UND -KONTROLLE
— ONLINE —
Sa., 05.06.21 | 10.30 – 12.30 Uhr
- BIWa-Sonntagsöffnung mit Messe

Lavendel- und Honigmesse für Bienenfreunde.
Verkaufsschau mit Beratung im Bamberger Bienengarten
So., 20.06.21 | 14.00 – 18.00 Uhr
Ort: BieneninfoWabe, Bienenweg 1, 96047 Bamberg (ERBA-Park). Bitte parken Sie in der nahen Tiefgarage „An der Weberei“ bzw. „An der Spinnerei“ (unterschiedliche Benennung je Navi)
Rezension zu Kohfink: „Imker – Vom Hobby zum Beruf“
[Werbung] Marc-Wilhelm Kohfink mit seiner Expertise der Verwaltungswissenschaften sowie der Betriebswirtschaft und natürlich als Berufsimker beantwortet unkompliziert alle relevanten Fragen, wie man als „Imker – Vom Hobby zum Beruf“ kommt. Eine Frage, die wir als imkerndes Paar ebenfalls immer wieder gestellt bekommen, ist: „Was kostet das alles?“ (S. 64) und „Für wie viel kann ich meinen Honig verkaufen?“ und meint damit im Grunde: „Ist für mich ein Gewinn drin?“
Für wen ist der Ratgeber brauchbar?
Wer nun erwartet, mit verlässlichen Honigglas-Verkaufspreisspannen bedient zu werden, braucht sich keine großen Hoffnungen zu machen. An nur wenigen Stellen sind derartige Angaben zu finden. Viel mehr Sinn macht es, sich auf eine bestimmte, hier vor allem effiziente Betriebsweise in der Bienenhaltung einzulassen. Die Vorschläge reichen vom ungeteilten Brutraum mit bienendichten Schieden über Flachzargen im Honigraum bis hin zu reinen Kippkontrollen.
Er versäumt es dabei nicht, auf Vor- und Nachteile sowie statistische Wahrscheinlichkeiten und Studienergebnisse einzugehen. Und wenn Sie alles bis hierhin verstanden haben, sind Sie bereits ein/e erfahrene Imkerin … und genau für SIE ist der 124-seitige, also gar nicht mal so umfangreiche, jedoch antwortergiebige Ratgeber aus dem Ulmer-Verlag gedacht. Dennoch werden auch Anfänger/innen und bis dato die Hobbyimker mit wenigen Völkern bedient.
So beginnt das erste Kapitel mit der Frage, ob man sich zum Imker eignet und was man können muss. Dazu gibt Kohfink sinnvolle Fragen zum Abchecken und Fallbeispiele an die Hand. So lässt sich vermeiden, aus reiner Träumerei von einem zufriedeneren Dasein inklusive finanzieller Absicherung die falsche Entscheidung zu treffen. Die da heißen könnte: Blauäugig Werkzeuge und Völker einzukaufen, weil man vielleicht über eine große Wiese verfügt und einen Schuppen, sogar über ein paar Jahre Erfahrung … wenn’s mit 3 Völkern klappt, warum nicht auch mit 300?!
Was ist notwendig?
Auch hier hätten so manche gerne eine einfache Liste mit allen erforderlichen imkerlichen Dinglichkeiten. Wir beugen derartigen Ansinnen tatsächlich mit einer, nein, eigentlich zwei Listen vor, die uns vor gebetsmühlenartigen Erklärungsversuchen à la „Es kommt drauf an“ bewahren. Sie ist aufgeteilt in „Grundausstattung“ und „Erweiterung“. Aktuell liegen die von uns ermittelten Kosten bei etwas über € 2.000 für eine Hobby-Imkerei, die Spaß macht und in der die Bienen und der Honig „wertig“ behandelt werden. Darin enthalten sind allerdings keine Raumkosten und Fahrzeuge nebst Anhängern. Analog würde man das rund 32-fache laut Kohfinks Investionsliste zur Berufsimkerei mit 200 Bienenvölkern benötigen. Oder das 72-fache, falls Raumanschaffungen und Mobilitätsgerätschaften erforderlich sind.
Also auch hier: Es kommt auf etliche Rahmenbedingungen an, was und wie viel benötigt wird. Weitere Punkte, die geklärt werden wollen, sind vertrieblicher und steuerlicher Art. Vor allem zu Letzterem sucht man oft vergeblich nach Aufklärung, denn es gibt hier einige Besonderheiten zu beachten, beispielsweise die 10,7%-Umsatzsteuer-Regelung, die auch uns schon einiges an Aufklärungsarbeit bei hohem Unverständnis gekostet hat. Dieses Kapitel ist wirklich „Gold wert“!
Fazit zur Berufsimkerei
- „…, dass der Imker vor allem von der Hoffnung lebt.“
- „…, dass es nicht einfach ist, allein von der Imkerei zu leben.“
- “ … ein zweites Standbein, um nicht allein von den Bienen leben zu müssen.“
Erst auf Seite 117 erfahren wir die schonungslose Wahrheit, die wir allerdings längst schon geahnt hatten. Wer nun meint, der Puffer läge darin, alles selbst zu machen, um Arbeitskosten zu schonen, der hat folgende Zeile überlesen:
„Nur wenn Sie nicht nur in Ihrer Imkerei arbeiten, sondern vor allem an ihr, bringen Sie Ihren Betrieb voran.“
Fazit zum Ratgeber
Dieser Ratgeber erleichtert unseren (Aus-)Bildungsauftrag, denn er ist eine perfekte Antwort auf die an uns herangetragenen Fragen, die zu beantworten viel Zeit kosten. Nicht immer ist eine Checkliste möglich oder sinnvoll, denn zu viele Details sind unterschiedlich und erfordern differenzierte Aussagen. Dabei kann man sich leicht verzetteln und verstricken, was Kohfink löblicherweise nicht passiert ist. Dennoch spart er nicht an sehr hilfreichen Tipps, eingestreuten Erfahrungsinterviews und Planungsübersichten. Prima hier der Plan zu verschiedenen Arbeitsbereichen vom Länderinstitut für Bienenkunde, Hohen Neuendorf, wenngleich für viele nicht so ohne Weiteres umsetzbar. Doch anregend, um sich Gedanken über einen sinnvollen Produktionsablauf zu machen.
Der Ratgeber „Imker – Vom Hobby zum Beruf“ füllt definitiv eine Lücke. Daher wünschen wir ihm eine kontinuierliche Aktualisierung über viele Jahre hinweg. Immerhin ändern sich auch in der Imkerei Kosten und Rahmenbedingungen stetig, beispielsweise die klimatischen und bienengesundheitlichen Situationen, die Ausfälle immer häufiger wahrscheinlich machen und zu „unternehmerischen Risiken“ führen. Doch wer sich auf die Welt der Bienen einlässt, ist ohnehin von risikofreudigem Charakter. Wer zudem eine unternehmerische Ader hat und vielleicht schon seine Schäfchen im Trockenen durch Mindestrentenanspruch, dem macht das Bändchen durchaus Mut und Hoffnung!
Marc-Wilhelm Kohfink: Imker – Vom Hobby zum Beruf. Stuttgart : Ulmer. 2018. 128 S. : Ill.
ISBN 978-3-8186-0422-6
Rezensionsexemplar für unsere Imker-Bibliothek
Bienenfreunde sind Naturfreunde … und meistens auch Radfahrende. Bitte um Unterstützung!
In unserer Imkerphilosophie steht festgeschrieben, dass wir in Sachen Imkerei möglichst CO2-frei unterwegs sein wollen. Erst seit heuer erlauben wir uns, die Bamberger Hügel mit Pedelecs zu erklimmen. Bis dato waren wir ausschließlich mit Muskelkraft unterwegs. Nun, man wird nicht jünger.
Bei unseren zahlreichen Fahrten fällt uns natürlich die eine oder andere unbefriedigende Rad- wie Fußgängersituation auf. Aus aktuellem Anlass der Bürgerbeteiligungsmaßnahme „Bamberg gestalten!“ lancierte wir einen eigenen Vorschlag. Diesen bitten wir euch zu unterstützen. Dabei muss man sich aber anmelden. Das schafft ihr sicherlich.
Unser Vorschlag „Rad- und Fußgängerweg befrieden: Insel / Am Kanal bis Am Hollergraben“ umfasst vier Abschnitte, die keine sichere Mobilität aufweisen. Schaut doch mal rein und lasst uns einen Unterstützerklick da.
Wir selbst finden weitere Vorschläge ebenfalls toll. Einer davon hätte von uns sein können. Denn wenn wir für unseren Bienengarten oder die Imkerei Einkäufe im Industriegebiet Am Laubanger tätigen, fehlt uns eine sichere Fahrradspur. Der Gehweg ist dafür um so breiter, wird jedoch kaum genutzt. Also, hier zum Vorschlag Fahrradweg im Laubanger beidseitig. Sebastian Heuser freut sich ebenfalls auf Unterstützer/innen.
Dufter Pfingstspaziergang im Bamberger Bienengarten
Die ersten Pfingstrosen sind soeben am Verblühen (Mollis und Nosegay), doch die nächsten Stauden stehen mit dicken Knospen in den Startlöchern! Letzten Herbst angelegt, erfreut uns bereits heuer unser Schau-Pfingstrosenbeet mit kraftvollen, blühfreudigen Päonien, einigen Iriden (alle von Andrea Köttner aus Obermarchal) und dazwischengetupft drei verschiedene Arten von Frauenmantel und Duftveilchen. Letztere erfreuen uns im neuen Jahr, für heuer haben sie ihre Blütezeit schon hinter sich gebracht. Na ja, vielleicht mag das Pfingstveilchen noch etwas nachlegen, mal sehen …
Apropos sehen … wer sich im Bamberger Bienengarten am Bienenweg 1 umsieht, wundert sich vielleicht über den frisch gemähten Rasen. Doch vier- bis fünfmal im Jahr braucht es das, damit der Weißklee blühen kann. Er ist bei Bienen sehr begehrt als Zwischentracht, wenn sonst nicht viel blüht, bspw. im Hochsommer. Unsere Blühwiesen-Areal hingegen haben wir so belassen, wie es grad mag. Allerdings überwuchert im Moment die Zottelwicke alles ein wenig. Vielleicht, weil sie von uns ein frisch gedrucktes botanisches Pflanzschild beigestellt bekam? Da will sie sich wohl besonders dafür anstrengen.
Apropos Pflanzschilder … noch fehlen sie im Pfingstrosenbeet. Sie werden erst nach der Blüte gestaltet und in Druck gegeben. Denn die uns noch fehlenden Fotos wollen wir nicht aus dem Internet „klauen“. Unser Ehrgeiz ist es außerdem, die Insekten, die sich daran laben, mit aufs Bild zu bringen. Beispielsweise den „Fliegenden grünen Edelstein“ oder „Brokat auf Beinen“, wie er treffend bezeichnet wird. Der Gemeine Rosenkäfer (Cetonia aurata) hat es sich in der zartduftenden ‚Nosegay‘ gemütlich gemacht und lässt dabei auch nicht von unserer Honigbiene stören.
Apropos stören … Sie stören uns überhaupt nicht, wenn wir uns im Bienengarten aufhalten, um all die Schaubeete zu pflegen und zu hegen. Gerne dürfen Sie uns ansprechen oder auch Honig kaufen, sogar an Pfingstfeiertagen ist das erlaubt. Oder Sie setzen sich einfach auf eine unserer Sitzbänke, die Ihnen das interessierte Beobachten der Tier- und Pflanzenwelt ermöglichen sollen.
Wir wünschen Ihnen eine geistig anregende oder wahlweise entspannte Pfingstzeit, bleiben Sie weiterhin gesund und genießen Sie unser kleines Paradies auf der Erba-Insel!
20. Mai – Weltbienentag 2021
Der Weltbienentag – World Bee Day: Was nett anmutet, ist in vielen Ländern überlebenswichtig: Bienen. Und als Landwirtschaftshelferin vor allem die blütenstete Honigbiene.
Unsere Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de hat es sich zur Aufgabe gemacht, die kleinen, fleißigen Insekten in das Bewusstsein (nicht nur) der Bamberger/innen zu bringen und aufzuzeigen, welche Möglichkeiten wir haben, Wildbienen wie Honigbienen zu etablieren und zu schützen.
Dieser Welttag am20. Mai ist für uns, Reinhold Burger und Ilona Munique, so etwas wie ein Feiertag, den wir mit Freude über das bisher Erreichte begehen, aber auch mit Hoffnung auf noch mehr Verfestigung des erklärten Willens zu ihrem Schutz. Denn: Ohne Bienen fehlt uns was!
Schaut euch um im erblühenden Bamberger Bienengarten, macht bei unserem Imkerkurs mit, um verantwortungsvolle Bienenhalter/innen oder auch Multiplikator(inn)en zu werden und kauft regionalen Honig, dessen Ursprung sich tatsächlich zurückverfolgen lässt. Das muss natürlich nicht nur unser Bamberger Lagenhonig sein, da sind wir uneitel. Ab nächstes Jahr hoffen wir, dass auch die Bamberger Schulbiene wieder zum Einsatz kommt. Bis dahin: Jeden 3. Sonntag im Monat (April bis September) von 14-17 Uhr erwarten wir euch und eure interessierten Fragen in der Bienen-InfoWabe (Bienenwerg 1, 96047 Bamberg, ERBA-Park).
Schwarmverhinderung und Ablegerbildung (BLIB-Imkerkurs für Anfänger AK21, Modul 4 und 5)
Um im BLIB-Imkerkurs für Anfänger nach vier Online-Modulen endlich in die Praxis gehen zu können, nachdem die Corona-Inzidenzzahlen Bambergs, aber auch das Wetter dies ermöglichten, fassten wir zwei bereits online durchgeführte Modulinhalte zusammen, teilten uns in drei Gruppen auf (Sa./So., 08./09.05.21) und wiederholten das Ganze am darauffolgenden Wochenende. Allerdings mussten wir die letzte Gruppe wegen Kalt-Nass-Wetterlage auf später vertrösten. Diese Fülle an Praxisanteilen, wie sie hier beschrieben werden, ist also nicht der Normalfall unseres Anfängerkurses! Daher: Respekt, dass ihr das alle so toll mitgemacht habt!
Grundsätzlich vorgesehen war jeweils das Ausschauhalten nach Weiselzellen und Dämpfen des Schwarmtriebs durch Ablegerbildung. Letzteres war in der ersten Gruppe leider noch nicht möglich. Stattdessen konnten wir ihr das Drohnenrahmen schneiden zur Varroaprophylaxe demonstrieren. Zwei der Gruppen sahen beim Zeichnen der Königin zu. Für alle gibt es hier eingehende Beschreibungen zu unseren Erlebnissen.
1. Material(beschaffungs)tipps
Zu Beginn erläuterten wir die Grundzüge des Aufbaus einer Bienenwohnung und gaben Einkaufstipps zur optimalen Konstruktion des Bodens (ohne Stabilisations-Querstreben), zu Varianten der Absperrgitter (mit Holzrahmen vielversprechend, doch noch in unserer Testphase), zur Beschaffenheit des Kontrollschiebers, also der Windel (aus Kunststoff mit vor Wind schützendem Rand) sowie der praxistauglichen Fluglochverengung (Schaumstoff), nachdem der Ableger seinen vierwöchigen (Interims-)Standplatz erreicht hat.
Für eine unkompliziert Kippkontrolle empfiehlt sich die Anschaffung von falzlosen Beuten, die ein ruckelfreies Verschieben und senkrechtes Aufstellen der Zargen ermöglichen. So kann man sich einen raschen ersten Überblick zur Schwarmstimmung verschaffen.
Sodann besprachen wir das Aussehen einer idealen Brutwabe für die Ablegerbildung, die folgendes Bild ergeben sollte:
- Auf jeder Seite dreiviertel Brutbrett, im Idealfall Brut in verschiedenen Entwicklungsstadien
- Bestiftete Zellen (also ein noch stehendes Ei)
- Im Idealfall eine Weiselzelle
- KEINE Königin (gut achtgeben, die bleibt natürlich im ursprünglichen Volk zurück)
Gruppe 1 und 2 (Sa. Vor- und Nachmittag) machte sich am Bienenweg auf die Suche nach Weiselzellen und Brutwaben, die Gruppe 2 (So.) am Fünferlessteg. Nicht jede der (5 bis 8-köpfigen Gruppen war hierbei erfolgreich, denn durch die lang anhaltende Kälte heuer war die Volksentwicklung unterschiedlich, meist jedoch stark verzögert. Doch jede Gruppe erlebte dabei etwas „außerplanmäßiges“, und nachfolgend gehen wir darauf ein. Beginnen wir jedoch erst mal mit den Basics (die an sich bereits in Modul 2 und 3 hätten erlebt werden sollen):
2. Werkzeuge beim Imkern und Öffnen der Beute
- Stockmeißel
- Smoker -> am besten mit Befülleinsatz
- Befüllmaterial, z. B. Hanf aus dem Kleintierbedarfsgeschäft
- Folie an einem Eck anheben, ein paar Rauchstöße abgeben
- Beuten, bestehend aus Zargen, Boden (ohne Stabilisationsstreben), Windel, Holz- und Blechdeckel, Fluglochkeil)
- Absperrgitter (bei uns noch in der Testphase mit Holzrahmen)
- Abkehrbesen
- Wasserflasche, um entleerte, noch glimmende Smokerinhalte sicher zu löschen (hatten wir nicht erwähnt, ist aber wichtig!)
- Diverses für das heutige Vorhaben der …
- … Weiselzellenkontrolle: Taschenlampe bei trübem Wetter (Anheben Brutraum, reinleuchten von unten), Schälchen für gebrochene Wachsteile
- … Ablegerbildung: 1 Zarge mit Boden, Holz- und Blechdeckel, Folie, Spanngurt, Schaumstoff für Fluglochverengung, ummantelter Fluglochkeil nebst Tesakrepp zur sicheren Befestigung, 1 Futterwabe, 2 Mittelwandrähmchen
3. Drohnenrahmen schneiden zur Varroaprophylaxe
Das Entfernen des mit männlichen Larven und Puppen behausten Rähmchens nimmt den Varroendruck vom Volk. Denn durch die Größe und längere Entwicklungsdauer der Drohnen (24 Tage) sammeln sich die meisten Varroen in diesen Brutzellen. Das Drohnenbrutschneiden wirkt sich als biotechnische Varroaprophylaxe langfristig positiv auf die Volksentwicklung aus.
Der Drohnenrahmen, der vor ein paar Wochen eingesetzt wurde (an Position 2 bzw. 9 von 10 Rähmchen), war anfangs komplett frei, also ohne Verdrahtung und Mittelwand. Beim Entnehmen aus dem Volk sollte nun mindestens Dreiviertel der Brut bereits verdeckelt sein.
Innerhalb eines Zeitraums von ein bis zwei Wochen, also noch vor dem Drohnenschlupf, wird das Brutbrett mit Hilfe des Stockmeißels aus dem Rahmen „geschnitten“. Vorher natürlich kehren wir die noch ansitzenden Bienen über der Beutenöffnung ab. Zur Besichtigung ließen wir aber das noch bebiente Rähmchen einmal in der Gruppe herumgehen.
Der Ausschneidvorgang findet über einer Plastiktüte statt, damit nichts ins Gras fällt und Tierchen anlockt. Das wertvolle Drohnenwachs kann eingefroren oder gekühlt aufbewahrt und dann zeitnah eingeschmolzen werden.
Die Larven lassen sich ggf. an Hühner verfüttern oder der Wildtierhilfe anbieten. Der Drohnenrahmen darf niemals einfach auf einen Kompost- oder Misthaufen geworfen werden, da dies Bienen und andere Tiere anzieht und einer Reinfektion mit der Milbe oder – im schlimmsten Falle – der Verbreitung von Faulbrutsporen Vorschub leistet.
4. Die Ablegerbildung
Eingangs erläuterten wir, was alles zur Ablegerbildung benötigt wird.
4.1 Material-Checkliste zur Ablegerbildung
- Zarge
- Boden
- Windel
- Fluglochkeil, Einlassöffnung mit Papier umwickelt
- Klebekrepp zum Fixieren des Fluglochkeils
- Schaumstoffkeil, etwas kleiner als Einflugloch (wird am Ablegerstandort mit Fluglochkeil ausgetauscht)
- Holzdeckel
- Blechdeckel
- Transportsicherung (2 Pinnnadeln, damit die Waben in der Zarge nicht verrutschen)
- Spanngurt
- 2 Mittelwandrähmchen, eine als Ersatz für zu entnehmende Brutwabe aus dem Wirtschaftsvolk, die andere für den Ableger
- Futterwabe (übrig aus der Frühjahrsdurchsicht)
4.2 Einrichten der Ablegerzarge
Aus einem Wirtschaftsvolk entnommen und im Ablegerkasten an die Position dicht an der Zargenwand gehängt:
- Brutwabe (Position 1 / Zargenrand)
- Leere Mittelwandwabe (Position 2 / Mitte)
- Futterwabe – aus der Frühjahrsdurchsicht aufgehoben (Position 3 / Abschluss) oder, falls keine Futterwabe zur Hand, Honigwabe aus Honigraum (an diese Lücke sodann Mittelwand einhängen)
- genügend adulte (Flug- und Pflege-)Bienen aus dem Honigraum einschütteln, um die Brut warm halten zu können
(Flug- und Pflege-)Bienen aus dem Honigraum
Ganz so einfach ist diese Suche nach der optimalen Brutwabe zur Ablegerbildung nicht gewesen. Denn durch die Mund-Nase-Masken konnte nicht auf die Bienchen gepustet werden, um sie sanft zu vertreiben, damit wir einen besseren Blick auf die Brutsituation erhalten. Für Anfänger war es also tricky, mit einer Hand die Wabe zu halten, um mit den Fingern der anderen Hand die Bienen behutsam zur Seite zu schieben. Auch die angeschlagenen Brillengläser trugen nicht unbedingt dazu bei, die winzigen Eier zu entdecken.
Außerdem war die Entwicklung wetterbedingt einfach nicht optimal vorangeschritten. Mann kann sich mit zwei weniger starken Bruträhmchen behelfen, doch besser wäre es, abzuwarten. Nun, das konnten wir für den Kursverlauf nicht, daher nahmen wir, was wir bekamen.
Vorher entfernten wir natürlich den Wachsunterbau (siehe Foto oben). Dieser entstand in einem Pflegevolk, welchem wir wegen der Entwicklungsverzögerung noch keinen zweiten Brutraum aufsetzten und heuer zum ersten Male durchsehen konnten. Derartige Abweichungen zeigen aber auch sehr schön, wie wichtig es ist, alle Schritte zuverlässig zur richtigen Zeit durchzuführen.
4.3 Schrittfolge Ablegerbildung
Honigraum abnehmen, wegstellen -> auf Blechdeckel „über Eck“
- Nach geeigneter Brutwabe suchen -> 3/4 verdeckelte Brut und Larven in verschiedenen Stadien
- In bereit stehender Ablegerbeute einhängen -> Reihenfolge s. 4,2
- Rähmchen mit 2 Pinnadeln für Transport sichern
- Bienen aus Honigraum (etwa 4 Handflächen voll, von ca. 2 besetzten Waben) in Ablegerbeute einkehren -> diese wärmen die Brut
- Den mit Papier umwickelten Fluglochkeil fest arretieren -> mit Klebekrepp sichern
- Abdeckfolie auflegen
- Holzdeckel auflegen
- Mit Spanngurt sichern
- Blechdeckel und Fluglochabdichtung (z. B. Schaumstoff) nicht vergessen, mitzunehmen!
- Am neuen Ablegerstandort (2-3 km Entfernung) Fluglochkeil auswechseln -> die kleine Einflugöffnung muss sich auf der Seite der Brutwabe befinden
- Mind. 21 (-28) Tage warten, bis Königin nachgezogen, dann umsetzen
- Nach rund vier Wochen kann das Ablegervolk vom Interimsstandort abgeholt werden. Achten auf sicheren Transport, s. Ablauf oben.
- Am neuen Standort nachsehen, ob Königin fit. Dabei ggf. Zeichnen und Volk mit Milchsäure einsprühen (wird in späterem Modul gezeigt)
5. Vorgang Schwarmverhinderung & mehr … bei zweizargigem Brutraum
- Blechdeckel abnehmen und umgedreht in die Nähe legen
- Mit Stockmeißel die Zargen an den Ecken voneinander lösen
- Abnehmen des ungeöffneten Honigraums. Nicht am Boden in das Gras abstellen, sondern über Eck auf die umgedrehte Blechhaube
- Abnehmen des Absperrgitters unter Rauchgaben
- Ankippen und Vorziehen des (oberen) Brutraums an den Kanten des unteren Brutraums entlang („Kippkontrolle“)
- Erster Kontrollblick nach Weiselzellenbesatz, dabei können die Rähmchen etwas auseinander bewegt werden, um auch in die Ecken sehen zu können
- Spielnäpfchen auf verdächtiges Glänzen oder Schimmern von Flüssigkeit bzw. Eibesatz kontrollieren
- Falls Zarge zu schwer wird, kann sie vollständig senkrecht aufgestellt werden
- Kontrollieren, ob (an Position 2 bzw. 9) der Drohnenrahmen bereits verdeckelt ist
- Bei Sichtung von Weiselzellen: Entscheidung treffen, ob ein Ableger¹ mit der intakten Weiselzelle gebildet werden soll
Falls ja:- Dieses Rähmchen in den Ablegerkasten (an Randposition) setzen
- Achten darauf, dass die Königin im Ursprungsvolk verbleibt
- Falls eine andere Brutwabe mi Weiselzelle besser geeignet erscheint, dann erstes Rähmchen wieder zurücksetzen an selbe Entnahmeposition, vorher Weiselzelle brechen
- Vollständiges Durchsehen der Rähmchen, vor allem an den Wabenecken und Entfernen der Weiselzellen
ACHTUNG: Aufpassen auf die Königin! Am besten mit einem Königinnenfanggerät separieren (Dunkel halten, sie ist helles Licht nicht gewohnt) - Falls Drohnenrahmen mind. zu Dreiviertel ausgebaut und verdeckelt, diesen entfernen, ausschneiden (Material in Plastiktüte oder gut verschließbaren Eimer, ggf. einfrieren, später ausschmelzen, da wertvolles Neuwachs) und wieder an selbe Position einsetzen
- Falls Brutwabe für Ableger entnommen, Ersatzrähmchen (Mittelwand) in die Mitte des Brutnestes einsetzen (ab Ende Juni an den Brutraumrand setzen!)
- Oberen Brutraum wegstellen (Achten auf Richtung, er soll später wieder genau so aufgesetzt werden, wie man ihn abgenommen hat)
- Unteren Brutraum durchsehen
- Fertig? Rauch geben. Dann wieder zweiten Brutraum aufsetzen
- Königin einlaufen lassen und darauf achten, ob sie angenommen wird
- Sind alle Rähmchen vollständig? (Drohnenrahmen und ggf. frisches Mittelwandrähmchen bei Brutwabenentnahme). Sind alle Rähmchen wieder eng zusammengerückt (Einhalten des Bee Space)?
- Rauch geben. Absperrgitter aufsetzen
- Honigraum, Folie, Deckel und Blechhaube aufsetzen.
¹Auf Zwischenablegern (oben aufgesetzt) und Fluglingen (unten angesetzt) oder Brutlingen als weitere Möglichkeiten der Schwarmverhinderung neben dem Weiselzellenbrechen sind wir nicht eingegangen. Dies ist Stoff für unser Vertiefungsseminar, das allerdings erst voraussichtlich für 2022 angesetzt ist.
6. Königin zeichnen
Das Zeichnen der Königin hat den Vorteil, sie schneller im Volk orten zu können. So kann verschärft auf sie geachtet werden, damit ihr nichts passiert. Dazu kann man sie beispielsweise „käfigen“, um rascher arbeiten zu können.
Normalerweise wäre heuer die Farbe Weiß an der Reihe. Da die Königin jedoch vom letzten Jahr ist, erhält sie eine andere Farbe. Dies wäre Blau gewesen. Doch da Reinhold alle dunkleren Farben nicht gut sieht, nimmt er generell abwechselnd Gelb oder Weiß. Er darf das, er kennt seine Königinnen 😉
Zunächst muss die Königin natürlich erst gefunden werden. Ein paar Drohnen wähnten sich schon als auserkoren, bevor die Anfänger/innen ihren Irrtum erkannten. Doch hat man zum ersten Mal die richtige Königin gesehen, dann vergisst man ihr hübsches Bild nie mehr. Reinhold versuchte sie vorsichtig zu pflücken, doch an den coronageschuldeten Handschuhen (für die ultrahygienische Weitergabe der Waben von Hand zu Hand) wäre er beinahe gescheitert.
So nahm er ausnahmsweise eine Arbeitsbiene mit auf, die den Aufenthalt der Königin im Röhrchen sicherlich erträglicher gestaltete. Der mit Schaumstoff bestückte Stempel wird vorsichtig nach oben geschoben, bis sich die royale Rückseite zwischen den Stäben zeigt. Ein schneller Farbtupfen auf den oberen Rücken und etwas antrocknen lassen. Nachdem wir mit unserer Arbeit fertig waren – die eingefangene Königin ruhte vor Sonne geschützt unter einem Tuch – ließen wir sie wieder ins Volk einlaufen. Schnell scharte sich ein Hofstaat um sie herum. Glück gehabt, sie wurde wiedererkannt und auch angenommen. Das ist leider nicht immer sicher.
Zwei erlebnisreiche Stunden, die bestimmt unvergesslich bleiben werden. Der letzte „Wiederholung-von-der-Wiederholungs-Gruppentermin“ findet am Sa., 29.05., statt. Wir hoffen auf gutes Wetter! Die Inzidenzwerte dürften nun keine Rolle mehr spielen, alles steht auf „Go!“
Fotogalerie Modul 4+5, 08.05.2021, vormittag
Fotogalerie Modul 4+5, 08.05.2021, nachmittag
Fotogalerie Modul 4+5, 09.05.2021
Fotogalerie Modul 4+5, 15.05.2021, vormittag
Fotogalerie Modul 4+5, 16.05.2021, nachmittag
So., 16.05.21 – BIWa-Sonntagsöffnung
So., 16.05.21 – BIWa-Sonntagsöffnung
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