Benefiz-Schulbienen-Radtour 2014 und ein Nachklapp

Die 2. Bamberger Schulbienen-Benefiz-Radtour 2014 aus Anlass des „Internationalen Tages zum Schutz der Bienen“ am 14. September fand – trotz der Kooperationspartner „Kultürla e. V.“ und dem Bürgerverein Bamberg-Mitte e. V. – in einem fast schon familiären Rahmen statt. Die Konkurrenz am „Tag des offenen Denkmals“ und diverser anderer Veranstaltungen war wohl einfach zu groß, das Wetter zu unbestimmt.

Blick in die Beute an der Villa Dessauer mit RadtourengästenDessen ungeachtet fuhren wir nicht nur vier, sondern sogar fünf unserer insgesamt neun Bienenstandorte an [zur Route auf Google-Karte], um unseren Gästen Wiebke Burkhart, Michael Schilling und Christian Rindchen das Bienenleben in Bamberg näher zu bringen. Mit Erfolg offenbar. Denn Wiebke bekräftigte während der Tour ihren Entschluss, Bienenpatin in unserer Initiative zu werden und wir dürfen unsere 20. Patin in Kürze in unserem Weblog vorstellen. Christian hingegen will Imker werden und mit Michael wird’s eine Kooperation geben – siehe unten „Nachklapp und Ausblick“. So können wir sagen: viele waren’s nicht, doch die „Richtigen“!

Etappe 1: Villa Dessauer mit Honigverkostung – Buger Wiese

"Bienenleiter", Traube am Deckel, die bis zur Futterkiste herab reichtZunächst jedoch hieß es, knapp 20 Kilometer durchs schöne Bamberger Randgebiet zu radeln, beginnend um 10 Uhr im Skulpturengarten der Villa Dessauer. Hier steht das Volk von Bienenpatin Dr. Regina Hanemann, welches auch als Lehrbienenstand im Rahmen des Bamberger Schulbienen-Unterrichts zur Verfügung steht. Ein Blick in die Beute zeigte uns die geniale Konstruktion einer „Bienenleiter“, also eine von der Decke zum Futterbehältnis abwärts hängende Bienentraube.

Das regt natürlich an, ebenfalls ein wenig zu naschen. Und siehe da, zwei letzte Gläser aus den diesjährige Ernten – Villa Dessauer und Buger Wiesen – ermöglichten uns einen interessanten Honigvergleich. Dank an unsere beiden Patinnen Regina und Conny, die uns aus ihren eigenen Beständen voll Mitleid mit uns darbenden Imkern etwas abgetreten hatten.

Bienenvölker / drei BienenstöckeÜber den idyllischen Hainpark radelten wir plaudernd zum Standort in den Buger Wiesen, wo uns das noch existierende Volk von Christina Michel und die leider verwaisten Beuten von Sabine Gründler und Edith Schröder erwarteten.

Tote Bienen im Absperrgitter nach RäubereiDen Bienen-Paralyse-Virus sowie eine von uns kürzlich beobachtete Räuberei haben zwei von drei Völkern offensichtlich nicht überstanden. Auch das letzte Volk ist noch nicht außer Gefahr. Wie gut, dass das Risiko auf mehrere Standorte hinweg verteilt ist.

Etappe 2: Buger Wiese – Hohes Kreuz – Wildensorg/Rinnersteig mit Einkehr

Aussamung einer Wildrose in den Buger WiesenAus den immer noch blühenden Wiesen, allerdings mit diesjährig überwiegend sehr bienentrachtarmen Äckern, ging’s zurück nach Bug „Stadt“. Nach dem steilen Anstieg des Paradiesweges, auf dem geschoben werden durfte, erreichten wir den Standort „Berggebiet/Hohes Kreuz“ bzw. den REWE-Markt an der Würzburger Straße.

Bienenstandort "Berggebiet / Hohes Kreuz" am REWE-Rudel-MarktWenigstens dort summte es kräftig, wie schön. Das Ablegervolk von Bienenpatin Anne Rudel dürfte im nächsten Jahr stark genug für einen „Bamberger Schulbienen-Unterricht“ sein.

Mittagspause im Gasthof Heerlein mit GästenNach diesem spontanen Schwenk alsdann hurtig hinunter nach Wildensorg, um sich im Gasthof Heerlein zur Mittagszeit zu stärken.

Rähmchen mit WeiselzellenMit vollem Bauch noch einmal ein kurzer Anstieg für einen Stopp an unserem ältesten Standort am Rinnersteig mit den Patenvölkern von Elisabeth Burger, Michael Alt und Michael Burger. Ob auch unsere Bienen dort den herrlichen Panoramablick aus der Jungbauer-Wiese heraus zu würdigen wissen?

Beuten in Wildensorg-Rinnersteig (Jungbauerwiese)Wir tun’s jedenfalls und erfreuen uns zudem an den Streuobstwiesen, die den Bienen im nächsten Frühjahr wieder als willkommene Tracht zur Verfügung stehen werden. So das Wetter mitspielt.

Etappe 3: Wildensorg/Rinnersteig – Gärtnerstadt mit Metverkostung

Metverkostung in Hofstadt-Gärtnerei mit Bienenpatin Carmen Dechant, Reinhold entkorkt den MetNach der rasant bergabwärts führenden Sausefahrt vom Tempelchen, unserem Freiluft-Klassenzimmer, erreichten wir schnell die Gärtnerstadt, wo uns Bienenpatin Carmen Dechant in der Hofstadt-Gärtnerei bereits erwartete.

Gärtnerei-Führung durch Carmen Dechant, Hofstadt-GärtnereiWinterheide in der Hofstadt-GärtnereiEnd- und zugleich Höhepunkt des Tages: die Metverkostung und eine kurzweilige Gärtnereiführung mit unserer herzerfrischenden Gärtnerin, die auf die Wichtigkeit regionalen Einkaufens hinwies, um die Flora und Fauna vor Ort sowie die Gärtnerheihen als historische Zssseugen alter und noch heute gelebter Draditionen, die einer der Gründe zur Verleih-hei-hung des UNESCO-Welterbedingsbums waren und … äh, … sind … und darüber-hicks- hinaus, … a Pröstala-Lall!

Gruppenbild mit MetverkostungNach der Besichtigung des durch GIE-Wasser und Energie-Ring unterstützten und munteren Volkes der Lage „Gärtnerstadt / Heiliggrab“, für das Carmen und Gatte Michael verantwortlich zeichnen, kam der Nachmittagskaffee um 15 Uhr im angrenzenden  Zwiebetreterfest (Böhmerwiese) gerade recht. Leider verpassten wir Bienenpatin Sabine Gründler und ihren Kranzbindekurs ganz knapp, doch die Böhmers-Tochter musste kurzfristig bei ihren Töchtern nach dem Rechten sehen.

Nachklapp und Ausblick

Unsere Radtour-Gäste am Eingang zum Zwiebeltreterfest, Böhmerwiese, BambergDie Fröhlichkeit der Feiernden und das abwechslungsreiche kulinarische Angebot waren der richtige Schlusspunkt für unseren schönen Ausflug, den wir sehr genossen hatten. Die von den Teilnehmenden reichlich aufgerundete Startgebühr fließt nun in das Projekt der „Bienen-InfoWabe“ ein. Dafür herzlichen Dank!

Imkerfreunde Carmen und ChristianDanke auch für die gute Botschaft, dass Christian Rindchen mit Feuereifer sein künftiges Imkerdasein plant und uns daher viele Fragen stellte, die wir nur zu gerne beantworteten. Bereits jetzt schon hat er sich so viel angelesen und angesehen, dass wir kaum glauben können, dass er noch nicht selbst geimkert hat. Auch Carmen war sogleich hingerissen über den „Jungimkeranwärter“, der das Fähnchen für die Bamberger Bienenwelt am Ottobrunnen hochhalten möchte.

Michael auf Rad von hintenEbenso freut es uns, in Michael Schilling den Vorsitzenden des ADFC Bamberg e.V. kennengelernt zu haben. Er konnte sich vorstellen, unsere Radtour im nächsten Jahr in Kooperation mit dem Verein anzubieten. Uns schwebt dazu eine vereinfachte Version vor, die als „Talroute“, startend an der „Bienen-InfoWabe“ auf der Erba-Insel über die Bienenstandorte Schiffbauplatz zur Villa Dessauer und – nach einem Mittagsimbiss in z. B. der Hoffmanns-Klause des Campingplatzes oder im Buger Hof – hinaus in die Buger Wiesen und zurück über den Kunigundendamm mit Endstation (und Metverkostung) endend in der Hofstadt-Gärtnerei geführt werden könnte. Schätzungsweise wird es dann wohl auch wieder ein Zwiebeltreterfest geben, das den krönenden Abschluss bilden könnte. Na, wäre das was für euch?! Unter Aktivitäten und Termine bleibt ihr immer gut informiert – und als Bienenpaten sowieso!

„Ratet mal, wer heute zum Essen kommt!“

Bienen aus dem Sternwartenvolk… müssen sich die Sternwart-Bienen wohl gedacht haben, als sie ihrer Bienenpatin Conny Kopp und deren Nichte Stella ansichtig wurden, die kamen, um beim Füttern zu assistieren. Jetzt schmeckt’s gleich noch mal so gut, nicht wahr? Zumal auch die Ameisensäurebehandlung vorüber ist.

Bienenpatin Conny Kopp mit Nichte Stella und einer Zarge„Es war wieder ein sehr schönes Erlebnis und Stella hat es auch sehr gut gefallen. Und ich bin mit meiner Imkerausbildung wieder ein Stück weiter. Vielen Dank für alles!“, freute sich die Patin, als sie uns später einige Fotos vom Tag zusandte. Und wir freuen uns mit, denn das ist wohl das „Non plus ultra“, wenn eine unserer Bienenpaten diese „höheren Weihen“ anzustreben gedenkt. Eine „richtige“ Imkerausbildung mit Nachweis  bieten wir allerdings nicht, denn dafür gibt es schließlich Imkervereine. Jedoch eine Begleitung bei unserer Tätigkeit.

Vorspeise: Varroabehandlung

Entnahme des Liebig-Dispensers nach der AmeisensäurebehandlungGelernt hat Conny bei uns, wie der Liebig-Dispenser funktioniert, der wohldosiert über einen Papierdocht verdünnte Säure abgibt, die in der Beute verdampft, sofern die 3-5-Tages-Wetterprognose passt. Was natürlich beachtet wird von uns, bevor wir ihn einsetzen.

VarroakontrolleOb die Behandlung erfolgreich war, erfahren wir mit der Windelkontrolle. Die weiße Plastikschale ist übersät mit schwarz-braun glänzenden, runden Pünktchen, die die Milbe namens Varroa destructor verrät. Sie ist ein aus Asien stammender, bienenschädlicher Parasit. Das alles weiß unsere Bienenpatin aber schon aus früheren Besuchen.

Die Hauptkraftquelle für den Winter

Einfüttern des VolkesConny erfuhr heute neu, wie das Mischungsverhältnis der Zuckerlösung sein muss – nämlich 3 Teile Zucker zu 2 Teilen Wasser, gut gerührt und gerne auch noch mal geschüttelt. Jedoch NICHT verschüttet, denn sonst löst man womöglich Räuberei aus, sobald andere Näschen von der süßen Gabe Wind bekommen!

Vorsichtiges Eingießen des Zuckerwassers8 Liter bekamen unsere Bienchen gleich, der Rest auf 15 Kilo folgt später bzw. sobald sie aufgefuttert haben. Was normalerweise in etwa drei Tagen der Fall ist. Wobei unsere Bamberger Bienen im Moment alle nicht sonderlich schnell einlagern. Möglicherweise liegt es daran, dass es zwischendrin etwas kühler wurde. Ist nicht schlimm, nur – es darf auch nicht zu lange dauern. Denn die zweite Varroabehandlung muss schließlich ebenfalls bei noch warmen Temperaturen erfolgen. Altweibersommer wäre also nett.

Qualität hat seinen Preis

Gruppenbild 1Stella, die zur Zeit ihre Tante Conny besuchte, hatte übrigens bereits im Kindergarten Kontakt zu Bienen, konnte sich jedoch nicht mehr so richtig daran erinnern. Insofern war es eine gute Gelegenheit zur Auffrischung, bevor es bei ihr wieder an der FOS losgeht, und das mit einem gänzlich anderem Schwerpunktthema: der Wirtschaft. Obwohl … auch Imker müssen wirtschaftlich rechnen, was natürlich nicht zu Lasten der Qualität und des Wohlgefühls ihrer Bienen gehen darf. Also: keinen Honig zu Schleuderpreisen verkaufen, heißt unsere Imkerphilosophie. So meinte denn auch Conny Kopp einmal, sie hätte nicht gedacht, wie viel Arbeit doch mit der Imkerei zusammen hängt.

Vorbereitungen zum EinfütternWir sind uns sicher, dass unsere Bienenpatin und werdende Imkerin zwar eher keinen Honig verkaufen, es jedoch niemals an qualitätsvoller Behandlung ihrer künftigen Völker mangeln lassen wird. Das sieht man ja schon an Conny Kopps „Malort Bamberg“, den sie mit viel Feingefühl und sehr bedacht eingerichtet hatte. Einen kleinen Eindruck davon haben unsere Bloglesenden sicher über die von ihr bemalte Beute erhalten. Die wir nun wieder in der Obhut der Sternwarte lassen, deren Mitarbeiter/innen sich, wie wir gehört haben, doch sehr erfreuen an ihr bzw. deren geflügelten Bewohner/innen. Denen wir nun einen guten Appetit wünschen, bevor auch wir uns zum nahe gelegenen Keller begeben.

Dort treffen wir übrigens gleich den nächsten Bienenfreund – „Kellerkellner“ Stephan, dem Vater der kleinen Lola (ihr kennt sie von den Honigschleuder-Erlebnistagen), der uns von unserem Durst erlösen wird – und das garantiert nicht mit Zuckerwasser!

Tja, die Bienen- und Imkerfreundschaften in Bamberg wachsen und gedeihen – bald gibt’s Nachricht von der 20. Bienenpatin! Beibt dran!

Bienenpatin Ina Kudlich 2014/2015

Interview mit Bienenpatin Ina Kudlich und Ilona Munique

Interview mit Bienenpatin Ina Kudlich und Ilona Munique am 03.09.2014

„Seitdem ich Bienenpatin bin, muss ich jetzt immer die Bienen befreien, die sich ins Wohnzimmer verirrt haben“, schmunzelt Ina Kudlich, doch wir wissen, dass ihr das sicher nichts ausmacht, ihre „Patenkinder“ zu retten, so geschickt stellte sie sich beim Honigernten der vergangenen Honigerlebnis-Tage von Bienen-leben-in-Bamberg.de an. Bereits zum letztjährigen Tag der offenen Gärtnereien aber war der Barista aus dem Hause „Mokka makan“ klar, dass sie eines Tages Bienenpatin werden wolle. Nun, da sich die arabisch inspirierte Kaffeebar nebst rollenden Espresso-Rad gut etabliert hat, wurden endlich Ressourcen frei für die Bamberger Bienenwelt.

Die Feinschmeckerin

Ina Kudlich hält Tüte mit Bienenpatenhonig hoch

Bienenpatin Ina Kudlich

„Honig habe ich immer schon gerne gegessen und bringe vom Urlaub auch immer ein Honigsouvenir mit. Einer der besten Honige war ein super-genial schmeckender aus Australien!“, begeistert sich Ina, die aber natürlich auch ihren Bienenpatenhonig, den sie bereits erhalten hat, sehr lobt. „So, wie ich fasziniert davon bin, wie durch das Kochen aus Früchten und Zucker leckere Marmeladen werden, finde ich es gleichermaßen erstaunlich, dass diese kleinen Tierchen ohne großes Zutun essfertigen Honig liefern können.“

Nun ja, ein bisschen Zutun ist ja schon dabei, schließlich müssen heutzutage die Völker mehr als früher gut gepflegt werden, um all dem Unbill zu überstehen, der sie in vielfältiger Form heimsucht, seien es Milben, Viren, Pestizide oder Trachtverarmung. Von all dem hat die Lehrerstochter Ina bereits gehört und gelesen. Sie kann es daher kaum fassen, warum „große wie kleine Leute nicht mehr zwischen Bienen, Hummeln und Wespen zu unterscheiden vermögen. So viele Schüler können doch nicht gerade krank gewesen sein, als das im Unterricht dran kam!“

 Von den Medien zur Kaffeebohne

Milchzeichnung auf Kaffee der Mokka makan-Barista Ina KudlichIhr Vater, der aus dem Sudetenland stammt, hat es jedenfalls den beiden Töchtern, die in Bamberg geboren und aufgewachsen sind, beigebracht, die Natur aufmerksam zu beobachten. Und darauf bestanden, dass Ina ihr Abitur baut, auch, wenn sie selbst wenig begeistert von einem möglichen Studium war. So musste die Mutter ein wenig drängen, als nach zwei Monaten immer noch kein Studienfach gefunden war. Dann entschied sich Ina fast schon spontan für eine Buchhändlerlehre und blieb 16 Jahre lang dem Collibri treu. „Es hätte aber auch etwas ganz anderes sein können“, meint Ina Kudlich, um sogleich von diesem „ganz anderen“ zu erzählen, nämlich von ihrem Schwenk aus der Medienwelt hinüber ins „Mahlwerk“ – und damit hin zur Kaffeebohne. „Doch egal, was ich tue, es macht mir einfach Spaß, die Hintergründe zu erfahren und die Spreu vom Weizen zu trennen“.

Entspannte Gäste im Mokka makan BambergHintergründe erfahren, aber auch beteiligt sein … so erkundigt sich Ina nun, was sie alles innerhalb ihrer Bienenpatenschaft beitragen kann. Wir wünschen uns, dass unsere Patin das Bienenthema weiter kommuniziert, im besten Falle auch einen guten Einblick in die Materie erhält, indem sie uns bei der Arbeit über die Schulter schaut, gerne auch selbst mit Hand anlegt. Das ist natürlich nicht ganz so einfach, da Ina zusammen mit ihrer Freundin und Geschäftspartnerin Sonia Al-Kass ganz hübsch in die kleine Kaffeeoase des Vorderen Grabens eingebunden ist.

Mokka-Makan-Espressowagen am Tag der offenen Gärtnereien 2013Ina Kudlich an der rollenden KaffeebarBeide sind zudem viele Wochenenden durch das Cafe-Catering mit ihrem „Mokka makan mobil“ unterwegs, beispielsweise bei Bienenpatin Carmen Dechant am Tag der offenen Gärtnereien, wo auch wir letztes Jahr in Sachen „Bieneninfo“ dabei waren. Ein weiteres Projekt ist ihre Pop-up Kaffeekultur an der Kettenbrücke vor dem Hause Ducke nach dem Motto: “Coffee to go is garbage to throw – coffee to stay, that´s the right way!”

Die Sprachverliebte

Nicht nur des Englischen ist Ina mächtig, sondern ebenso des Französischen und Portugiesischen. Seit drei Jahren versucht sie sich außerdem an der (hoch-)arabischen Sprache, die sie immerhin jetzt vom Prinzip her verstehen gelernt hat. „Unser Logo ist ja eine Kalligraphie in Form einer Mokka-Kanne mit einem arabischen Spruch, den wir uns überlegt hatten“, so Ina. „Der deutsche Wortlaut ist: Die Sehnsucht deiner Zunge ist das Geheimnis deiner Wiederkehr – probiere mokka makan und genieße den Zauber des Orients und Okzidents.“ Mokka makan Schwan, Bordüre von Webseite

Und Ina lüftet nun auch den zweiten Teil des Geheimnisses: „Wenn ich dir jetzt noch verrate, dass die Borde, die an einen Schwan erinnert, der Teil ist, der mokka makan heißt, und dass sich mit dem Schwan verbinden bedeuten kann, sich für alle schönen Dinge öffnen und die Wahrnehmung dafür stärken” sowohl für “Inspiration und künstlerischer Ausdruck” als auch “Immer wieder Neues (neue Hüllen), Schönes entdecken” steht, ist das wahrscheinlich ein bisschen zu viel fürs Pateninterview …“ Nö, finden wir nicht, Ina, das ist faszinierend, Danke für diesen Einblick!

Die Sport-Begeisterte

Außer an Sprachen begeistert sich Ina am Sport – ob selbst ausgeführt oder auch bei anderen zusehend. Begonnen hat sie mit Tischtennis, dann folgten Badminton und Volleyball. Heute ist es zeitbedingt mehr das Joggen, Radfahren, Schwimmen oder Bergwandern. „Alles außer Motorrennen oder wo ich auf die Fairness des Gegners angewiesen bin“, grinst Ina, „also mindestens ein Netz zwischen den gegnerischen Parteien muss dazwischen sein.“

Nun ist Sport doch etwas sehr aktives, und so nimmt es uns ein wenig Wunder, als Ina auf die „Steinstrategie“ zu sprechen kommt. Sie schwört für sich auf „das sich entwickeln lassen“ und berichtet, dass „in dem Moment, wo ich die Geduld nicht mehr hatte und etwas forciert habe, es schiefgegangen ist“.

 Die Philosophin

Reinhold Burger und Ina Kudlich beim Bienenpaten-InterviewWichtig erscheint ihr auch, mehr Achtsamkeit den Dingen und der Natur gegenüber zu zeigen. „Die Zeit, besonders die Eigenzeit, hat heute einen anderen Wert bekommen“, stellt Ina Kudlich ernst fest. „Es muss ja nicht viel Zeit sein, aber doch wenigstens dann nicht oberflächlich.“ Ich schätze, dieses gute Verhältnis, welches Ina zur Zeit haben zu scheint und zur Achtsamkeit, strahlt auch wohltuend auf ihre Kaffeekunden aus. Zumindest ich fühle mich nach einem Besuch bei den beiden Damen viel entspannter. Ein guter Ort, um darüber zu philosophieren – so, wie Ina es bei diesen Interview tut – dass man sich den Konsequenzen seines Tuns bewusst sein sollte. Eine Aufgabe von Anfang bis Ende zu erleben (wie zum Beispiel im imkerlichen Jahreslauf) ist allerdings nicht mehr vielen Menschen vergönnt. So geht Aufmerksamkeit verloren, werden die Auswirkungen von Fehlern nicht mehr wahrgenommen, muss sich niemand mehr für etwas voll verantwortlich fühlen – kurz, „es fehlt das Bewusstsein, dass alles, was man macht, seine Konsequenz hat“, meint Ina nachdenklich. Und führt als Beispiel „Coffee to go“ an, der eine Ausnahme („… für z. B. Bahnreisende!“, werfe ich aus leidvoller Erfahrung ein!) bleiben und nicht massenhaft als „Lifestyleprodukt“ konsumiert werden sollte.

Gute Aussichten

Bienenpatin Ina Kudlich bei der UrkundenübergabeZum Schluss möchte ich wissen, welches besondere Natur- oder Tiererlebnis es für Ina Kudlich gegeben hat. Sie erzählt mit sichtlicher Ehrfurcht von der Begegnung mit einem Bienenschwarm, vor den sie sich erschrocken hat. Vielmehr vor dem enorm lauten, aber nicht unangenehmen oder bedrohlichen Geräusch, welches sie zunächst nicht einordnen konnte. Als sie des Schwarmes dann ansichtig wurde, ging sie dann doch lieber ins Haus zurück. Heute weiß sie jedoch, dass kein Bienenvolk so friedlich ist wie zu dem Zeitpunkt seines Ausschwärmens, um ein neues Zuhause zu gründen.

Ina Kudlich und Reinhold Burger bei der UrkundenübergabeMit der Aussicht auf ein paar arabische Rezepte ihrerseits, bzw. ihrer Partnerin Sonia, und auf kommende gemeinsame Bienenerlebnistage und die Bienepatenschaft über eine Beute in den Buger Wiesen verabschieden wir uns (mittlerweile leicht fröstelnd) vor dem VitaminX.

Wir freuen uns mit Ina Kudlich und all unseren anderen Bienenpatinnen und -paten über unser verbindendes Thema, den schützens- und beachtenswerten Bienen und ihrem leckeren Geschenk an uns Menschen, dem Honig.

Nachtrag 01.12.2020: Ina ist in der 4. Runde von 2020-2024 weiterhin unsere Bienenpatin.

Bienenpate Jakob Janßen (in memoriam) 2014/2015

Andrea, Hund Stanley und Jörn Contag vor ihrer Bienenpatenbeute an der Weide„Über einen Bericht über die Journalistin [Anm.: … und Bienenpatin] Meike Winnemuth bin ich auf Ihre Homepage aufmerksam geworden. Mein Mann und ich möchten gerne eine Bienenpatenschaft für eine Beute übernehmen […] Eine ganz besondere Bitte ist für mich damit verbunden: mein Vater war bis zu seiner schweren Erkrankung passionierter und engagierter Imker in Ostfriesland. Vor 5 Jahren ist er verstorben, und es wäre schön, wenn die Patenschaft auf seinen Namen übertragen werden könnte. Ist das möglich? Wir halten Ihr Projekt für sehr unterstützenswert und würden uns über eine kurze Antwort mit einem möglichen Terminvorschlag sehr freuen.“

Diese außergewöhnliche Patenschaftsanfrage von Andrea Contag erhielten wir im Juli. Und selbstverständlich machten wir die Bienenpatenschaft zum Gedenken an unseren Imkerkollegen aus dem hohen Norden (bzw. im Himmel) möglich!

Ein ausgesuchter Standort

Übergabe der Patenurkunde für Jakob Janßen (in memoriam)

Überreichung der Bienenpatenurkunde für Jakob Janßen (in memoriam) an Andrea und Jörn Contag durch Ilona Munique von Bienen-leben-in-Bamberg.de am 05.08.2014

So trafen wir uns wenige Wochen später mit Herrn Janßens Tochter Andrea und Schwiegersohn Jörn sowie Familienhund Stanley am 05.08. zur Übergabe der Patenurkunde im Garten an der Weide.

Den Standort suchten wir für das Anliegen der Familie Contag ganz bewusst aus und entschieden uns aus zwei Gründen für diese Beute an der Weide. Zum einen hatte das Volk bisher noch keine Patenzueignung erhalten, obwohl es auf dem Grundstück von Bienenpatin Gabriele Loskarn steht. Denn Gabi hat ihren Patenbeitrag bekanntlich für Klassenbesuche der Bamberger Schulbiene bestimmt. Ein weiterer Grund war, dass wir das untrügliche Gefühl hatten, dass sich die Patenfamilien, also der uns unbekannte Jakob Janßen mit Nachfahren sowie die Familie Loskarn (Lola zählt hier ja mittlerweile dazu!) sehr gut verstehen müssten.

Leider konnte Gabi zum Treffen nicht anwesend sein, doch wir werden das sicherlich nachholen, denn das Patenschild will ja auch noch angebracht werden. Dass wir dabei ein gemeinsames Gebet sprechen werden, versteht sich von selbst. Sowohl die Familie Contag aus Wetzlar als auch Gabriele Loskarn sind praktizierende Christen, und auch meine Stoß- und Bittgebete gerade im Hinblick auf den Umgang mit unserer Schöpfung entbehren nicht der entsprechenden Glaubensgrundlage einer „Lutherischen“.

Die Bienenpatenschaft „Jakob Janßen in memoriam“ und seine Initiatoren

Bienenpate Jakob Janßen (in memoriam)

Bienenpate Jakob Janßen (in memoriam)

Andrea Contag beschreibt ihren Vater Jakob Janßen als einen in sich ruhenden Menschen, der seinen Entschluss, Imker zu werden, wohl lange und beinahe unbemerkt reifen ließ, dazu unzählige Fachbücher las und sondierende Gespräche mit Imkern führte. Doch sowie er mit 58 Jahren – durch Umstrukturierungen bei der Post, der er als Ausbilder angehörte – etwas früher als üblich in den Ruhestand ging, schaffte sich der Emdener drei Bienenvölker an, die er sodann leidenschaftlich hegte und pflegte.

Zunächst in seinem Schrebergarten aufgestellt, vermehrten sich die Völker rasch, so dass er sie in umliegende, teils verwilderte Grundstücke unterbrachte. Zum Ende hin pflegte Imker Jakob 13 Völker, die der Schwiegersohn, Jörn Contag, selbstredend übernahm, rechtzeitig unterwiesen durch seinen Schwiegervater.

Doch leider war es nicht möglich, dieses geflügelte Erbe lange weiter zu hegen. Zunehmend litt Jörn Contag unter einer Bienengiftunverträglichkeit. Berufliche Veränderungen trugen ihr Übriges dazu bei, das Imkern schlussendlich doch aufzugeben.

Hand in Hand

Reinhold hält ein Rächmchen aus der Patenbeute Janßen hochNun ist Hessen ja nicht allzu weit entfernt, so dass wir uns über künftige Besuche der Familie Contag freuen dürfen, die sie nach Bamberg führt. Um dort zu sehen, wie alles doch tatkräftig und ideell weiter geht, obgleich weder Herr Janßen noch seine Nachkommen selbst dabei Hand anlegen können. Bienen regen zu guten Taten an, verbinden Menschen und Orte, geben uns Gelegenheit, die wunderbare Welt miteinander zu teilen und zu schützen – eben so, wie es jede/r Einzelne/r vermag. Hand in Hand bzw. Flügel bei Flügel, auf Erden wie im Himmel.

Danke, Jakob Janßen, der du aus deiner Vergangenheit heraus auch heute noch etwas zu bewirken vermochtest! Danke, Familie Contag, für Euren Beitrag und für Euer Vertrauen! Und – das sei an dieser Stelle unbedingt erinnert! – Danke, Gott, „[…] über die Werke deiner Hände.“ (Psalm 8, 4-7)

Noch kein Honig für das „Schlemmerkistla“

Bamberger Lagenhonig, Abgefüllte Gläser Foto © E+T PuchtlerLeider reicht es heuer wieder nicht, mit unserem „Bamberger Lagenhonig“ das „Schlemmerkistla“ bzw. das „Genusskörbla“ zu bestücken. Doch wir arbeiten dran! Beziehungsweise unsere Bienen, die zur Zeit von Reinhold „winterfest“ gemacht werden.

FT-Artikel übers Schlemmerkistla (bei Anne "REWE-Rudel")Logo Regionalsiegel "Region Bamberg – weil's ich überzeugt!"Trotzdem freuen wir uns beim Frühstücken über die heutige Zeitungsmeldung des Fränkischen Tags (Online nach Anmeldung), der unsere Bienenpatin Annemarie Rudel mitten zwischen die Honoratioren von Stadt und Landkreis und mit Schlemmerkistla in der Hand abgelichtet hat. Sehr schön – das Regionalsiegel, es lebt!

Die Marktleiterin eines modernen REWE-Marktes in der Würzburger Straße tut sich natürlich auch etwas leichter mit dem Lebensmittelnachschub für das „Schlemmerkistla“, als wie es unsere Bienenpatin Carmen Dechant mit ihrem „Genusskörbla“ am entgegengesetzten Punkt der Stadt in ihrer historisch-traditionellen Hofstadtgärtnerei mangels geeignetem Kühlraum vermag. [Ergänzender Anruf: bei Carmen gibt es BEIDE Varianten zu erstehen, und auch MIT gekühlten Lebensmitteln!]

Bamberger Genusskörbla (bei Carmen Dechant, Hofstadtgärtnerei)So sind im „Kistla“ daher mehr Lebensmittel zu erwerben, im „Körbla“ aus der Gärtnerstadt, Heiliggrabstraße 37a z. B. mehr (Kräuter-)Pflanzliches und Mondsalz zu erwerben. Doch ob Kistla oder Körbla – beide sind immer frisch-regional und gerne auch selfmade bestückt. Wenn auch, wie gesagt, UNSER Honig noch auf sich warten lässt …

Wir jedenfalls bewundern das Engagement unseren beiden Bienenpaten“schwestern“ und wünschen ihnen weiterhin viel Erfolg bei allem, was sie tun! So wie natürlich allen unseren Bienenpatinnen und -paten! Ihr seid super!

(Letzte Änderung/Korr. 28.01.2015)

Blumig-süß und wertvoll! Die Jungfern-Honigernte der Lage „Gärtnerstadt-Heiliggrab“

Bienenpatin Carmen freut sich über ihren PatenhonigGeballte Süße bei knappen 9 Kilo – so das Ergebnis unserer Jungfern-Honigernte der Lage „Gärtnerstadt-Heiliggrab“ bei Bienenpatin Carmen Dechant in der gleichnamigen Hofstadtgärtnerei. Mindestens das Doppelte wären normal, doch ist dies dem (bundesweitem) Schwarmverhalten und der viel zu trockenen Witterung geschuldet. Letzteres hatte weitere Folgen …

Blumen aus der HofstadtgärtnereiSo konnte sich weder zur Honigernte noch zur Verarbeitung unsere fleißige Gärtnersfrau und eine der dienstältesten Bienenpatinnen (Nr. 3 von aktuell 19) Zeit nehmen. Gießen, gießen und nochmals gießen war angesagt – und das auch noch blumenschonend mit der Handbrause, was man unseren aktuellen Balkonblumen aber auch wirklich ansieht!

Geerntete Honigwaben des Standorts "Gärtnerstadt-Heiliggrab" BambergDaher, liebe Carmen, hier unsere Fotogalerie, damit du und dein Gatte Michael wenigstens nachträglich ein wenig am Imkerglück teilnehmen könnt. Immerhin den fertig verarbeiteten Honig, der ihr mit fünf Gläsern pro Patenjahr zusteht, konnte Carmen persönlich in Empfang nehmen. Da hat es mittlerweile endlich auch mal geregnet 😉

Imkertugenden: Beobachten und Warten können

Reinhold bei der BienenpflegeAnlässlich der Übergabe führte Reinhold die ausgeschleuderten Waben zurück und baute  sogleich die Bienenbehausung um. Dabei kehrte er „das unterste zu oberst“, sprich: die unteren alten Rähmchen wurden entfernt, so dass die Bienen sich nun auf den zurückgebrachen, frisch ausgeschleuderten Rähmchen gemütlich machen.

Noch vor dem Ernten hatte das Volk Weiselzellen und sogar noch Drohnen nachgezogen. Und das, obwohl sie im späten Frühjahr eine frische Königin von uns erhalten hatten. Diese wiederum stammt vom Volk der Villa Dessauer, die sich bezeichnenderweise ebenfalls in der selben Situation wiederfindet. Möglicherweise eine genetisch bedingte „Untugend“? Oder die Qualität der Königinnen ließ zu wünschen übrig? Wir werden sehen … und das Beobachten ist nicht umsonst eine der wichtigsten Haupttugenden von Imkersleuten.

Und warten können. Das müssen auch unsere werten Leser/innen, die sich jetzt vielleicht fragen, wo sie den fruchtig-blumig-würzigen … (weitere Eigenschaften siehe auf der Lagenseite) erhalten können. Denn die wenigen Gläser werden innerhalb der Bienenpatenschaften und der Vorbestellungen vergeben. Vielleicht haben wir ja nächstes Jahr ein „normales“ Jahr, dann bleiben auch ein paar Kostproben für Sie übrig! Rechtzeitig anmelden also – wir gehen nach der Reihenfolge der Bestellungen vor.

Das Ende der Honigschleudersaison 2014

Ein Wort zum Ende der Honigschleudersaison unseres Bamberger Lagenhonigs. Wir sind keine Berufsimker. Und wir unternehmen nichts, um den Honigertrag zu steigern, stattdessen alles, um für die Bienen zu sensibilisieren. Daher sind die Standorte zugänglich für Führungen und Einblicknahmen von Menschen aller Altersgruppen und im Rahmen der „Bamberger Schulbiene“. Jedes Mal, wenn wir dabei eine Bienenwohnung öffnen, verringert sich der Honigertrag um etwa eineinhalb Kilo. Doch das ist es uns wert.

Reinhold und Carmen himmeln die Jungfernernte anWollt ihr also regelmäßig Honig erhalten, so dürft ihr ganz einfach selbst ein Volk halten – oder, falls das nicht möglich erscheint, Bienenpatin oder -pate werden.

So wie Carmen Dechant und ihre „Patengeschwister“.

Wir danken euch allen!

 

Honigschleuder-Erlebnistag Wildensorg-Rinnersteig 2014 (2)

Gastgeber Ilona und ReinholdViel Spaß bei insgesamt zurückhaltender Honigernte – hier der letzte Bericht von unseren gemeinsam mit Bienenpaten und Gästen verbrachten 2014-ern Honigschleuder-Erlebnistagen, endend mit den Ernten aus Wildensorg-Rinnersteig (im Teil 1 beschrieben, sowie unter Lola 1 und Lola 2).

Danke, Bienen! Zwar steht die Schleuder noch betriebsbereit in der Küche und wartet auf  zwei weitere Mini-Ernten, doch die erledigen Reinhold und ich sozusagen in trauter Imkerzweisamkeit. Da lassen wir die tollen Tage mit euch Revue passieren und freuen uns, dass alles so super geklappt hat und alle hoch zufrieden waren. Niemand wurde gestochen, alle Teilnehmenden waren gerne zusammen und genossen die intensiven, sinnlichen Erlebnisse und Ergebnisse. Küsschen an euch alle!

Und der Honig?

Tja, der Bamberger Lagenhonig 2014 ist mehr oder weniger bereits verteilt. All unsere Bienenpatinnen und -paten haben ihren versprochenen Anteil entweder bereits mitbekommen oder werden ihn in Kürze erhalten. (Fast) alle, die seit letztem Jahr unseren Honig vorbestellten, bekommen ebenfalls bald Nachricht, wann er abzuholen sein wird. Nur wir selbst vertrösten uns aufs nächste Jahr, das nach zwei klimatisch ungünstigen Bienen- bzw. Honigjahren hoffentlich günstiger ausfallen mag. Doch ist uns die Bestäubungsleistung unserer fleißigen Bienlein wichtiger als die Ernte … so schön und lecker diese auch ist!

Nun ohne viel weitere Worte zur Bildergalerie …

Honigschleuder-Erlebnistag Wildensorg-Rinnersteig 2014 (1)

Unsere Honigschleudergruppe in Wildensorg am RinnersteigEndlich genügend Platz am Rinnersteig für unseren Honigschleuder-Erlebnistag! Vormals im Nachbargrundstück in einem schrägen Zipfel leider etwas ungünstig gelegen, genießen nun unsere Bienenvölker und ihre Gäste Dank Familie Jungbauer den komfortablen Zustand inmitten einer blühenden Streuobstwiese – samt Panoramblick über Bamberg.

Reinhold sprüht Nelkenöl auf Jeannettes Hände zur Abwehr vor allzu zutraulichen BienenNachdem ihr unsere „Kleine Lola – große Hoffung“ (siehe „Auf der Wiese“ und „In der Honigstube“) und ihre Oma, Bienenpatin Gabi Loskarn, näher kennengelernt habt, folgen heute ein paar Fotos zu unseren weiteren Besucherinnen. Gekommen sind meine Schwester und Ehren-Bienenpatinnen Jeannette mit „gewonnenem“ Gast Biggi (aus unserem Preisrätsel „Connys Patenbeutengeheimnis“) sowie Ehren-Bienenpatin Jutta und unser Spontan-Gast Katharina, die wir am Vortag anlässlich des Aktionstags der Stadt Bamberg eingeladen hatten.

„Waah, brrr, huch …!“ Ein Geständnis

Jeannette hält ihre selbstgezogene Wabe in die HöheBiggi hält ihre selbst gezogene HonigwabeObgleich Jeannette und Jutta sozusagen „Wiederholungstäterinnen“ waren, fiel es ihnen auch dieses Mal nicht ganz leicht, herzhaft zwischen die Bienen zu greifen, um eine Honigwabe aus der Zarge heraus zu ziehen. An dieser Stelle mal ein großes Geständnis von uns, welches Sie von den meisten Imkern nicht zu hören bekommen:

Katharina zieht eine HonigwabeJJutta hält eine selbst gezogene Honigwabe in die Höhea, auch uns kostet es im Frühjahr etwas Nerven, wenn wir uns nach der langen Winterpause wieder an die wehrhaften Flugkünstler wagen. Die ersten Begegnungen gehen nie ganz ohne unwillkürliches Zurückzucken ab, setzt sich eine Biene auf die Haut oder fliegt sie uns ins Haar. „Waah, brrrr, huch, …“. Doch schnell gewöhnt man sich wieder an den Reiz und kann weiterhin so tun, als würde es einem üüüüüüü-ber-haupt! nichts ausmachen. Was im Laufe der Zeit sogar zur Wahrheit wird …

Deshalb – großen Applaus an unsere Gäste fürs Überwinden! Und hier die Beweisfotos …

Kleine Lola – große Hoffnung (Teil 1): Auf der Wiese

Lola weckt Hoffnungen

Wird sie’s, oder wird sie’s nicht?! Wir wissen nicht, ob das Samenkorn, das wir vor einer Woche legten, eines Tages aufgehen und Lola eine Imkerin wird. Sie ist „nur“ ein Kind von vielen, bei denen wir in den letzten beiden Jahren versuchten, die Liebe zur Biene zu wecken. Die nachfolgende Bildergalerie, die durch unseren letzten Honigschleuder-Erlebnistag entstanden ist, nährt unsere Hoffnung auf Imkernachwuchs wieder um ein Vielfaches. Diese Hoffnung möchten wir zum Abschluss unserer Honigschleudertage einmal mit allen teilen – weil’s einfach so schön ist!

Lola macht uns stolz

Lola hat alles, was eine Imkerin braucht. Sie ist furchtlos, geschickt, neugierig, zupackend, umsichtig, geduldig, genau beobachtend, verständig und – aber das ist nicht ganz so wichtig – ein kleines Schleckermäulchen.

Und sie macht uns alle stolz: auf ihre Oma (unsere Bienenpatin Gabriele Loskarn), die Lola einen ersten Kontakt mit den Bienen ermöglichte, auf die Eltern des fünfjährigen Mädels, die ihr eine naturverbundene Erziehung angedeihen lassen, auf den Kindergarten St. Elisabeth in Bamberg, der sie auf Waldpfaden mit der Umwelt vertraut macht, … und stolz sind wir auch auf unsere Honigschleudergruppe vom 27.07., die sich toll verhalten halt!

Keine unnötigen Aufreger a lá „Du-musst-keine-Angst-haben“ oder „Die-stechen-nur-einmal“-Sätze, die zumeist genau das Gegenteil auslösen. Und alle kümmerten sich unaufgeregt darum, dass sich Lola unter all den (bis auf Reinhold) völlig fremden Erwachsenen wohl fühlen konnte. Danke, Gabi, Jutta, Jeannette, Biggi und Katharina, dass ihr auch heute Geduld habt, wenn ich nun der kleinen Lola mit dieser Fotostory eine Vorzugsbehandlung angedeihen lasse und ihr eure Fotos daher erst etwas später zu sehen bekommt.

Lola lernt Imkern

 

Baunacher Igel und Bienen vertragen sich!

Bienenfigur als Geschenk an die SchulbieneDass sich Bienen und Igel sehr gut vertragen, das wissen wir bereits seit Bezug des Sternwarten-Standorts. Nun hat es auch die Kita St. Oswald in Baunach bewiesen.

Gruppenbild der Igel- und Bienengruppe Kita St. Oswald BaunachDort erwartete uns am 22.07.204 die „Bienengruppe“ und die „Igelgruppe“ zu einer Schulbienenstunde. Initiiert und finanziell ermöglicht hat es unsere Bienenpatin Sabine Saam, die selbst einmal als kleines Mädchen in der Igelgruppe bei Irene Landgraf zuhause war.

Bienenpatin Sabine Saam mit Maskottchen SaBieneAuch, wenn wir als Schulimker aus Kapazitätsgründen tatsächlich nur Schulen, speziell in Bamberg, besuchen wollen, so machten wir für unsere Bienenpatin, die in Baunach lebt und in Bamberg arbeitet, gerne eine Ausnahme. Sabine Saam wiederum stellte ihr Sitzungsgeld, welches ihr als ehrenamtliche Baunacher CSU-Stadträtin zustand, zur Verfügung, mit dem alle Kosten gedeckt und sogar noch eine Spende für die Arbeit der Initiative „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ drin war. Ganz zu schweigen von ihrem Hol- und Bringservice von Bamberg nach Baunach und zurück. Vielen Dank!

Und jetzt das Kinderlied! Summ, summ, summ …Das methodisch-didaktische Programm, welches wir für die 25 Vorschulkinder im Alter von 5-6 Jahren für eine Stunde zusammengestellt hatten, lautete:Reinhold zeigt Kindern eine Mittelwandwabe aus der Lehrbienenbeute

  1. Singen mit Bewegung: „Summ, summ, summ … Bienchen summ herum“
  2. Wie sieht eine Biene aus? Die drei Bienenwesen (Arbeiterin, Drohen, Königin) erklärt anhand einer Zeichnung und eines Buches
  3. Was essen Bienen? Erläutert an einem Blumenstrauß und mit Hilfe unserer Plüsch-Schulbiene
  4. Wo wohnen Bienen? Gezeigt an der Lehrbienenbeute (die Sabine Saam mit ihrem Beitrag als Bienenpatin 2013 finanziert hatte)
  5. Wie entsteht Honig? Fühlen und Beschnuppern einer gegossenen Mittelwandwabe (Wachswabe) und einer frischen, von Bienen ausgebauten und mit Honig befüllten und verdeckelten Wabe aus unserem Lagenstandort „Buger Wiese“. Zudem erhielten alle ein kleines Wachswabenstückchen zum Mitnehmen
  6. Wie schmeckt Honig? Honigprobe für alle

Reinhold zeigt Kindern eine Mittelwandwabe aus der Lehrbienenbeute

 

Die Schulbiene liest vorZum Schluss gab’s leihweise für jeden das Bilderbuch „Ich habe einen Freund, der ist Imker“ von Ralf Butschkow, aus dem die Schulbiene ein paar Zeilen vorlas sowie ein Zeichenblatt zum Ausmalen für später.

Fragen der Kinder und Erzieherinnen

Reinhold zeigt etwas in einem BuchTrotz der doch recht kurzen Zeit und des umfangreichen Programms blieb genug Zeit, einige Fragen zu beantworten:

„Wie machen Bienen Wachs?“ Reinhold erklärte es anhand des schön illustrierten Bilderbuches von Fischer-Nagel „Im Bienenstock“.

Kinder und Erzieherin kosten Honig„Was ist der Unterschied zwischen hellem Blütenhonig und dunklem Waldhonig?“ Trotz unserer Warnung, „das wollt ihr nicht wirklich wissen“ verrieten wir die nicht ganz appetitlichen Details natürlich doch.

„Warum haben Bienen einen Stachel?“ Das frage ich mich auch 😉 Ne, im Ernst – weil sie ihr Volk vor Räuber verteidigen müssen.

Bienen in Baunach willkommen!

Sitzkreis aufstellenIrene Landgraf und ihrem Team danken wir herzlich für das blitzschnelle Herrichten des Raumes für unsere Zwecke und für ihre Gastfreundschaft!

Bienen-Dekoration in der Kita St. Oswald, BaunachBeeindruckt hat uns gauch die liebevolle Ausstattung besonders der Bienengruppe – überall, wohin wir schauten, wurde die Biene ins Licht gerückt – und das ganz bestimmt nicht erst seit der Ankündigung unseres Besuches!

Ein Bienlein bekamen wir denn auch als Abschiedsgeschenk mit (Foto siehe ganz oben) – herzlichen Dank!

Wildbienenhotel in der Kita St. Oswald, BaunachWir sind uns sicher: in Baunach sind Bienen aller Art immer willkommen – ob Honigbiene, Wildbiene, Sabine oder SaBiene (unser Maskottchen)!

Möge es überall auf der Welt so sein!

(Mindestens aber an Regnitz, Main, Baunach und Lauter …)