Futterkontrolle JETZT bzw. noch einmal!

Am Standort der Sternwarte Bamberg ist bei beiden Völkern alles okay. Die Bienenbeuten erschienen uns schwer genug. Nach einem kurzen Blick durch die Folie ins Innere beruhigte uns die Menge der Bienen und der 6 besetzten Wabengassen. Nicht so überzeugt hingegen waren wir vom Gewicht am Standort Schiffbauplatz. Aus dem Standort Fünferlessteg entwenden wir eine noch einigermaßen volle Futterwabe und hängen diese in das „gefräßige“ Volk hinein.

Das erste Mal in unserer aktiven Imkerzeit mussten wir also tatsächlich nachsorgen, obwohl wir immer im Herbst zwischen 23 und 25 Kilo einfüttern. Was bisher ausreichte. Erstaunlich ist der diesjährige hohe Futterbedarf allerdings nicht. Der Winter war viel zu mild, so dass die Bienen häufig ausflogen und daher mehr Kraftstoff verbrauchten. Also, schaut jetzt noch rasch nach, bevor es zu spät ist. Jeder Tag kann hier zählen.

Wie funktioniert das Notfüttern?

Falls ihr auf keine Futterwabe zurückgreifen könnt: Mischt 3 Teile Zucker mit 2 Teilen Wasser und stellt eine damit gefüllte flache Schale auf die oberen Zargen. Legt eine zuckrige Spur zu den Wabengassen an, damit die Bienen die Gabe tatsächlich finden. Manchmal checken sie es nämlich nicht, obwohl der gedeckte Tisch so nah ist.

Plastikbeutel mit ZuckerwassernährlösungIhr könntet auch einen Frühstücksbeutel mit dem Zuckerwasser füllen, fest verschließen und auf der Unterseite mit kleinen Löchlein versehen, damit die Flüssigkeit in die Wabengassen tropft. Damit verhindert ihr, dass doch ein paar Bienchen in der oben beschriebenen Schale ertrinken könnten.

Vielleicht habt ihr aber auch einen fertigen Futterteig. Dann müsst ihr dafür sorgen, dass ausreichend Wasser in der Nähe ist, denn das brauchen sie zum Aufnehmen des Teigs. Da jedoch bei den derzeitigen einstelligen Temperaturen der Ausflug nicht möglich ist, würden wir eher das Zucker-Wasser-Gemisch empfehlen.Fröstelnd in der Sonne am 22.03.2020

Rezension zu Günter Pritsch: „Bienenweide“

Cover Günter Pritsch, Bienenweide, Kosmos-Verl.[Werbung] Oft werden wir gefragt, was man denn für die lieben (Wild-)Bienen anpflanzen könne. Denn dass unsere Bestäuberinnen wichtig sind, daran gibt es keine Zweifel mehr. Hier schlagen wir gerne im Nachschlagewerk „Bienenweide“ von Günter Pritsch mit seinen 220 hübsch bebilderten, deutschbenannten Pflanzenporträts nach – geeignet zum Appetitmachen wie auch vertiefend als Entscheidungshilfe.

Tabellen zum schnellen Nachschlagen

Vertiefend deshalb, da Nektar- und Pollenangaben im Hauptteil und in zwei Tabellen des Service-Teils eine zusätzliche Orientierung geben. Vor allem dürften Imkereien von Tabelle 3 profitieren, die die Nektarerzeugung von Bienenweidepflanzen nebst der Honigertragsmenge und den Zuckergehalt auflistet.

Die Tabelle 4 zu Ertragsergebnissen nach Isolationsversuchen hingegen bereitet ein wenig Kopfzerbrechen. Nett wäre an dieser Stelle ein Rückverweis auf diejenige Seite gewesen, die den Erklärtext dazu liefert. Nun, auf der Seite 22 wurde ich fündig, dennoch blieben zunächst Fragen offen. Dass der Referenzwert (Bezugsnorm), auf den sich alle Angaben beziehen, die Spalte zum Ertrag „nur mit Honigbiene“ ist, und dass ein Strich in der Zelle bedeutet, dass es keine Erkenntnisse dazu gab, erschließt sich nicht sofort.

In Tabelle 6 werden die Honigtauerzeuger verschiededer Gehölze benannt, desweiteren, auf welchem Teil, also Rinde, Blatt oder Knospe etc., diese vorkommen. Für ausgesprochene Waldhonig-Imker/innen kann das durchaus interessant sein. Durch die Beobachtung eines Mehraufkommens diverser Krabbler mag ein Standortwechsel der Völker angezeigt sein. Doch im praktischen Nutzen eher überflüssig erscheint mir die Klasseneinordnung der Honigtauerzeuger in der vorangegangenen Tabelle 5.

Stärken und Schwächen der neuen Auflage

So liegt die Stärke des handlichen Pflanzenführers aus dem Kosmos-Verlag in seinem Hauptteil, also den Porträts mit den knappen Angaben zu Wuchsform und -höhe, Vorkommen und Verwendung sowie zur Vermehrung und besonders für Imker/innen die Angabe der Pollenhöschenfarbe und der Nektar- und Pollenwerte. Dieser Teil ergänzt durch die referenzierenden Tabellen 1 und 2 der nach deutschen Pflanzfamiliennamen –und innerhalb dieser nach Gattunsnamen geordneten Liste mit Nektar-Pollen-Übersicht – in aufsteigender Blühzeitenfolge.

Wer im Übrigen die Ahorngewächse vermisst, mit welchen die Vorgängerauflage ihre Porträts begann, wird nun in der 2. Auflage fündig unter „Seifenbaumgewächsen“. Ob das sinnreicher für das „Normalvolk“ ist, sei dahingestellt. Bedauerlich allerdings ist die nunmehr schwerer lesbare, da kleinere und serifenlose Schriftart. Auch lag der Vorteil des vormals gebundenen Hardcover-Buches darin, es geöffnet vor sich liegen lassen zu können, während das klappenbroschürte Buch sofort wieder zuklappt. So konnte ich aus den Tabellen in aller Ruhe eigene Zusammenfassungen herausziehen und nebenbei mit dem Stift notieren, was bei den Beratungsleistungen unserer Bienen-InfoWaben-Kunden sehr praktisch war. Als Verbesserung jedoch kann das größere Bildformat der Pflanzenporträts gesehen werden.

Als Arbeits-/Beratungshandbuch werde ich wohl weiterhin die 1. Auflage von 2007 verwenden, doch zum Blättern unseren interessierten Besucher(inne)n die 2. Auflage von 2018 in die Hand drücken. Und natürlich auch eine 3. Auflage willkommen heißen, sobald sie sich – schon aufgrund der bedauerlichen Errata, der verschobenen Wertzahlen beim Tracht-Fließband geschuldet – ankündigen wird.


Pritsch, Günter: Bienenweide. 220 Trachtpflanzen erkennen und bewerten. 2., aktualis. u. erw. Aufl. Stuttgart. Franckh-Kosmos Verl. 2018. ISBN 978-3-440-15991.

Rezensionsexemplar für unsere Imker-Bibliothek.

Der Honigwein war fein, …

Honigwein-Verkostung der Transitiongruppe / Stammtisch "Bienenfreu(n)de"Cathrin Beyer vom VOM FASS Bamberg beim Honigweinverkosten… wenngleich auch unter einschränkenden Bedingungen und ohne den Hauptreferefenten Adriano genossen. Im kleinen privaten Rahmen mit nur vier Gästen setzten wir uns Anfang der Woche als Transitiongruppe „Bienenfreu(n)de“ zusammen, bevor die Coronakrise uns ein vorläufiges „Aus“ erteilt.

Logo "Vom Fass" BambergWir testeten den Honigwein namens „Bienenfreund“, den Cathrin Beyer, Mit-Inhaberin des Feinkostladens „Vom Fass“ zur Verfügung und vorgestellt hatte. Vielen lieben Dank!

Es folgte eine Fachsimpelei über Mischung und Gärungsvorgang sowie der Vorstellung des Projekts „Die Bienenretter“, welche von der Franchise-Kette unterstützt wird. Im Anschluss verglichen wir den Honigwein mit dem „Bärenfang“ genannten Honiglikör.

Diskussionsrunde der Transitiongruppe / Stammtisch "Bienenfreu(n)de"Vor diesem lukullischen Genuss – es gab natürlich auch etwas zum Knabbern – tauschten wir uns über das uns alle umwabernde Thema aus und wie man sich jeweils selbst dazu verhält. Dabei spielten natürlich auch Systemfragen eine Rolle. Albert Fresz, mit dem wir über den neuen „Welterbegarten“ verbunden sind, ergo unserem neuen und achten Bienenstandort, stellte den notwendig gewordenen Wandel von wirtschaftlichen zu gesellschaftlichen Relevanzfragen und Motivationen in den Raum. Dass ein Change, also Wandel, mithin das Transition-Thema, unabdingbar geworden sei, sah wohl jede/r punktuell anders, doch insgesamt grundsätzlich als gesetzt an.

Honigwein-Verkostung der Transitiongruppe / Stammtisch "Bienenfreu(n)de"Ebenso wurde das Thema Öffentliche Bibliotheken und ihre Aufgaben im Bezug auf Chancengleichheit, Integration, Partizipation und Demokratisierung erörtert. Da ich (Ilona Munique) in diesem Berufsfeld tätig bin, z. B. bei der Erstellung von Leitbildern und Konzepten für Bibliotheken berate und Prozesse begleite, aber auch die beiden anwesenden Lehrkräfte, Kerstin und ihr Mann Dominik, in ihren Schulen vor ähnlichen Themenaspekten stehen, war es auch in dieser Hinsicht eine interessanter Abgleich, beispielsweise zum Begriff „3. Ort“ (Third Places), der je nach Berufsumfeld offenbar unterschiedlich interpretiert wird.

Diskussionsrunde der Transitiongruppe / Stammtisch "Bienenfreu(n)de"Schön, dass ihr da wart – und wir sehen uns nach der Krise hoffentlich gesund und munter wieder! Die Gruppentreffen jeden 3. Dienstag im Monat werden natürlich bis auf Weiteres ausgesetzt. Cathrin Beyer vom VOM FASS Bamberg beim Honigweinverkosten

Top 10 für Bienen und Hummeln für eure Gärten

Biene an BartblumeCorona hin oder her – in den Gärten regt sich das Leben, und ihr solltet euch die schöne Auszeit gönnen, das Wachsen und Gedeihen mitzugestalten. Hier eine schöne Auflistung von der Aktion Hummelschutz. Fast alle davon könnt ihr in unserm Bamberger Bienengarten am Bienenweg 1 im Erbapark rund um die Bienen-InfoWabe bewundern kommen.

Übrigens: Sie eröffnet wieder, wenn alles nach Plan läuft, am Ostersonntag um 14 Uhr.

Nachtrag 02.05.2020: Leider lief nicht alles nach Plan. Corona hat uns für 2020 einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Saison ist  zwar nicht eröffnet, aber dafür auch noch nicht vorbei! Wie das?! Lest hier …

2. Teil: Ergebnisse zu Bamberger Wahlprüfsteine „Biene & Stadtnatur“

Rathaus am Maximiliansplatz BambergUnsere Wahlprüfsteine „Biene & Stadtnatur“ sollten die neuen Oberbürgermeisterkandidat(inn)en auf unsere Initiative aufmerksam machen und unsere Herzensinhalte verraten. Uns selbst erleichtern die Antworten natürlich die persönliche Wahlentscheidung. Die ersten fünf Antworten von OB-Kandidat(inn)en finden Sie hier. Zwei letzte reichen wir hier mit Dank nach*.

Die 6 gestellten Fragen endeten mit der Bitte um ein Statement. Folgende Aussagen standen dabei zur Auswahl:

Als Oberbürgermeister/in würde ich mich dafür stark machen, …

    1. … dass die Initiatoren zu Planungen, Fragen und als Entscheidungshilfe zur Stadtökologie vor allem in Sachen Bienen und Insekten grundsätzlich vertrauensvoll mit einbezogen werden
    2. … dass die Blühoffensive der Stadt Bamberg weiterhin bestehen bleibt und zielorientiert ausgedehnt wird
    3. … dass ein Lichtkonzept erarbeitet wird, um die sogenannte „Lichtverschmutzung“ als eine der mitverantwortlichen [Faktoren] des Insektensterbens im Stadtgebiet eingedämmt wird
    4. … dass eine Personalaufstockung im Garten- und Friedhofsamt angestrebt wird, um die vielfältig und anspruchsvoller werdenden Aufgaben, einhergehend mit den gesetzlichen Rahmen des „neuen bayerischen Naturschutzgesetzes“, adäquat umsetzen und um dem nicht mehr umkehrbaren Klimawandel besser begegnen zu können
    5. … dass die eigenen landwirtschaftlichen Flächen, die an kleine wie größere Fließgewässer grenzen, ökologisch/umweltverträglich bewirtschaftet werden (Gewässerschutzstreifen ohne Ausnahmen!)
    6. … dass das hervorragende Verhältnis, das Initiative und Stadt bislang gewohnt sind, weiterhin bestehen bleibt

Antworten

Hans-Günter Brünker (Volt) …

… würde sich für alle o. g. Punkte stark machen. Das finden wir super gut! In ein Freifeld schrieb er außerdem:

BLIB ist eine tolle Initiative die den Menschen Natur nahe bringt. Besonders mit der Schulbiene und der Bienen-InfoWabe.
Vielleicht kann man die Erfahrungen von BLIB ja auch für andere Initiativen aus der Bürgerschaft nutzbar machen. Indem man anderen Initiativen zeigt worauf es ankommt wenn man ein solches oder ähnlich gelagertes Projekt zum Erfolg bringen will.

Christian Lange (CSU)

… würde sich ebenfalls für alle o. g. Punkte stark machen. Das ist ein motivierendes Versprechen! In das Freifeld schrieb er außerdem:

Macht Eure tolle Arbeit weiter so! Wie in den letzten 6 Jahren werde ich Euch als neuer Oberbürgermeister genauso sich in der Zukunft bestmöglich unterstützen!

Herzlichen Dank für alle Antworten, und wir haben unsere Kreuzchen daraufhin mit Bedacht und Überzeugung gesetzt. Möge die oder der bessere Bienen- und Insektenschützer gewinnen! Und falls andere Prioritäten wichtiger werden, uns immerhin nicht in unserem Tun blockieren, sondern immer auch ein offenes Ohr für uns haben.


* Sich von der Befragung ausgenommen hatte sich Manfred Pöner (FDP). Keine Reaktion kam von Jonas Glüsenkamp (Grünes Bamberg) und Thomas Kellermann (Bambergs Mitte).

ABSAGE Oberfränkischer Imkertag in Lichtenfels

Aufgrund der Absage des Hauptreferenten Prof. Dr. Randolf Menzel wurde der Oberfränkische Imkertag in Lichtenfels am 15.03.20 abgesagt. Zudem ist der Ausgang einer Risikobewertung unklar (Empfehlung des LRA LIF für Veranstaltungen unter 500 Personen). Die Vertreterversammlung wird stattfinden, so der Veranstalter. Noch ist unklar, ob es eine Verschiebung geben wird. Wir halten euch auf dem Laufenden.

Vorschau Bienenstammtisch 17. März zum Thema „Met“

Met im FassAdriano Bowe weiß, wie’s geht und bringt euch zum Stammtisch / Transition Gruppentreffen am Di., 17.03.2020, ab 18 Uhr leckeren Honigwein, also Met mit. Nachdem er seine Geheimnisse gelüftet und eure Fragen beantwortet hat, heißt es wieder: Schwofen, Fachsimpeln, Sich-Kennenlernen … bei Snacks und guter Laune.

Logo VOM FASS BienenretterAKTUALISIERUNG: Unsere Bienenfreundin Catharina Beyer von VOM FASS Bamberg möchte uns als Sponsorin eine zusätzliche Met- und Honiglikörverkostung angedeihen lassen! Sie wird uns außerdem vom Projekt „Bienenretter“ berichten, derzufolge beim Kauf eines Liters Honiglikörs 1 Euro für die Aktion abgezweigt wird.

Willkommen sind alle, die ein Interesse an (Wild-)Bienen und ihren Lebensraum, an Honig und an Imkerei haben. An diesem Gruppentreffen der „Bienenfreu(n)de“ Transition Bamberg kann wirklich jede/r teilnehmen!

Logo Transition BambergWo? Ilona Munique & Reinhold Burger, Obstmarkt 10 (3. Stock), 96047 Bamberg
Anmeldung? Anmeldung bis 16.03.2020, Weitere Informationen unter transition-bamberg.de/bienenfreunde

Ablauf
18.00 – ca. 19.00 Uhr  |  Thema: Honigwein (Met)
Adriano weiß, wie’s geht und bringt auch was mit! Lecker!
ca. 19.00 – 20.00 Uhr
Schwofen, Fachsimpeln, Sich-Kennenlernen … bei Snacks und guter Laune.

Lisa Badum, der Honig und die „Klimastadt Bamberg“ – ein Plenarbesuch

Bienenpatin Lisa BadumBienenpatin Lisa BadumEndlich wurden wir ihrer habhaft! Unsere Bienenpatin Lisa Badum erhält für ihre Unterstützung als jährliches Dankeschön u. a. vier Gläser unseres Bamberger Lagenhonigs. Da wir die Postwege nicht unnötig strapazieren wollen, sie als Bundestagsabgeordnete und klimapolitische Sprecherin jedoch terminlich schwer in Bamberg greifbar ist, passten wir die Grünen-Politikerin am 27.02.2020 zum Plenum „Klimastadt Bamberg“ im Bootshaus ab, zumal uns auch das Thema an sich doch sehr beschäftigt.

Leonie Pfadenhauer, Andreas Eichenseher,Plenum "Klimastadt Bamberg", Grünes Bamberg Die imkerliche Fürsorge (Stichwort: Oxalsäurebehandlung im Winter) wird durch den Klimawandel erschwert, und weil wir auch als Bürger/innen für noch mehr Grün bzw. Bunt in den Städten sind, kam uns die Diskussion darüber zupass. Schwerpunkte der von Leonie Pfadenhauer und Andreas Eichenseher moderierten Diskussion waren dabei …

  • Grün in die Stadt (Andreas Eichenseher und Leonie Pfadenhauer)
  • Erneuerbare Strom- und Wärmeversorgung (dito)
  • Obst und Gemüse aus der Region (Albert Fresz, Transition-Initiative, und Christian Burger, Gärtnerland Bamberg GmbH)

Es gab dankenswerterweise reichlich Gelegenheit, sich mit Wortmeldungen einzubringen. Beispielsweise sehen wir als Initiative gar keinen so großen Mangel an Bürgerwissen-, willen oder -engagement, doch rechtliche und behördliche Rahmenbedingungen machen es einem nicht unbedingt leicht.

So wäre – laut einer Wortmeldung – die Idee, regional bei unseren Bamberger Gärtnerbetrieben eingekaufte Lebensmittel für den Großbetrieb „Klinikum“ ein richtiger wie wichtiger Schritt. Doch vereitelt dies – so unser Beitrag – die Ausschreibungspolitik, die ab bestimmten Größenordnungen sogar EU-weit zu tätigen ist. Mit „Verstecken hinter Rahmebedingungen“ (Lucas Rosenheimer) hat das unserer Ansicht bzw. Einstellung nach nicht unbedingt etwas zu tun. Wir sehen es stattdessen als notwendig an, Gesetzeslagen an die heutigen Bedarfe anzupassen, beispielsweise die Gewichtung Global/Regional neu zu überdenken – und das möchten wir Lisa Badum mit nach Berlin geben, aber auch den Bürger(inne)n, die ihre Volksvertreter/innen entsprechend auf den Zahn fühlen sollten. Und natürlich ihre Kreuzchen entsprechend der passenden inhaltlichen Übereinstimmung von Lebenseinstellungen und Politikversprechen zu setzen.Plenum "Klimastadt Bamberg", Grünes Bamberg

Im Rahmen der Veranstaltung wurde zudem der Becher des Monats für besonderes ehrenamtliches Engagement verliehen. Dies bescherte uns eine erneute Begegnung mit der letzten Unterschriftengeberin des Volksbegehrens „Rettet die Biene“ von 2019, Marion Munz-Krines. Sie erhielt den „Grünen Becher des Monats März“ stellvertretend für die Initiative „Parents/People for Future“ (Ortsgruppe Bamberg), die die Kinder von „Fridays for Future“ unterstützen.

Rezension zu Simone Kern: „Mein Garten summt!“

[Werbung] Cover "Mein Garten summt!" von Simone Kern (Kosmos)Die Landschaftsarchitektin Simone Kern „weint“ in ihrem Vorwort zu „Mein Garten summt!“ (Kosmos, 2017) ihrer blüten- und tierartenreichen Kindheit im Allgäu nach, tröstet sich und uns aber auch mit einem Lichtblick: Dem erkennbar wachsenden Bedarf an schön gestalteten Gärten im Sinne „bewusst etwas für die Tiere tun“.

Das erste Kapitel beginnt damit, „Natur zulassen – auch in der Stadt“ und springt sogleich mitten in unser Lieblingsthema „Honigbiene“ hinein. Weniger systematisch, vielmehr kaleidoskopartig beleuchtet sie Zusammenhänge zwischen Gestern und Heute, den Beziehungsmustern von Mensch – Pflanze – Tier, der Entwicklung „Ei / Raupe /  Schmetterling“ sowie von Nahrungsketten und -kreisläufen etc. Inspirierend und faszinierend zu lesen, dabei abwechselnd prosaisch-unterhaltsam („Die meisten Schmetterlingsraupen können es zwar nicht mit der Schönheit des fertigen Schmetterlings aufnehmen, aber sie beeindrucken in ihrer Unterschiedlichkeit: grell bunt oder perfekt getarnt, mit glatter Haut oder völlig behaart“ S. 15) und pragmatisch-nüchtern („Diese werden dann von den Sekundärkonsumenten verspeist“, S. 13), was durchaus sehr unterhaltsam ist.

Dann aber doch fokussiert anleitend die Kapitel beispielsweise zu Insektengärten, Bepflanzungsideen und Bauprojekten für die Insektenbeobachtung. Da bei der Beschreibung von Wildbienennisthilfen viel Unsinn geschrieben wird, warf die Rezensentin ein scharfes Auge darauf. Etwas unglücklich fielen dabei die Fotos auf der Doppelseite 80/81 und 85 (links) sowie 86, denn diese Nisthilfen sind nicht empfehlenswert, was im Auszeichnungstext hätte kenntlich gemacht werden können. Doch im Fließtext relativiert sich das glücklicherweise wieder.

Sehr schön die Pflanzen- und Tierporträts mit wunderbaren Aufnahmen nebst Steckbriefen, außerdem die Literaturliste und Adressen- bzw. Linkliste fürs weitere Vertiefen. Das Register führt neben lateinischen bzw. botanischen Namen auch die deutschen Entsprechungen auf. Hilfreich die grünen Text-/Tabellenkästen mit Stichworten und Kurzinhalten, die – neben weiteren Fotos – das Büchlein einnehmend untergliedern und lebendig gestalten.

So recht etwas zum „Hungrig-nach-Frühling-Blättern“ bei noch grauen Restwinterwolken, inklusive des optimistischen Gefühls von „Kriege ich hin!“ Was wohl auch der NABU so sieht, denn dieser empfiehlt dieses einnehmende, lustbringend gestaltete Natur- und Gartenbuch für kleine wie größere Gärten ebenso wie die Rezensentin.


Mein Garten summt! Ein Platz für Bienen, Schmetterlinge und Hummeln. Simone Kern. Stuttgart : Kosmos, 2017. 111 S.  ISBN 978-3-440-16320-7

Rezensionsexemplar für unsere Imker-Bibliothek.

3.3. ist Tag des Artenschutzes

Insektensammlung "Streuobstwiese" hinter Glas (von Klaus Weber)Ob jährlich 100 Mio. an zusätzlicher Förderung für den Insektenschutz in der Agrarlandschaft ausreichen werden bzw. in sinnvolle Umsetzung gelangen, bleibt abzuwarten. Dringend ist es, und heute soll an dieses Versprechen der Bundesregierung erinnert sein. Die Zahlen jedenfalls sind alamierend bis dramatisch. Lasst uns in unseren Bemühungen nicht nachlassen.

Wir jedenfalls bleiben zumindest für Bamberg am Ball. Wer uns darin unterstützen möchte – wir freuen uns über jede Bienenpatenschaft und jede/n Imkerkollegin und -kollegen. Denn wer die Bienen im Auge behält, kommt ohnehin am Rest der Insekten- und Pflanzenwelt nicht vorbei.