Monatsbetrachtungen Mai 2023 zu Bienen und Imkerei

Übersicht

WeißdornPhänologie und Bienen

Das sogenannte „große Blühen“ setzt sich im Mai fort, u.a. mit der Blüte der Rosskastanie, des Weißdorns und eventuell gegen Ende des Monats mit der Blüte der Robinie – alles leckere Trachtpflanzen für unsere Lieblinge.

 

Schwarmstimmung kontrollieren

Der Zeitraum von Ende April bis zur Sommer-Sonnwende im Juni steht ganz im Zeichen der Schwarmkontrolle. Die Völker befinden sich in der Aufwärtsentwicklung. Das große Angebot an Nektar und Pollen nutzen die Bienen für ihr Wachstum. Mehr Bienen bedeutet, dass mehr Brut aufgezogen werden kann. Ein wachsendes Brutnest hat wiederum mehr Bienen zur Folge – und so fort. Die Volksstärke nimmt rasant zu. Neben Alter und genetischer Veranlagung der Königin, der Witterung sowie des Trachtverlaufs ist also die Volksgröße der wesentliche Faktor für die Auslösung einer Schwarmstimmung. Daher werden im Wochenrhythmus alle Völker daraufhin kontrolliert, ob sie sich bereits auf das Schwärmen vorbereiten. Im Fall der Fälle werden alle angepflegten Weiselzellen ausgebrochen.

Drohnenbrut schneiden zur VarroaprophylaxeDrohnenrahmen ausschneiden

Gleichzeitig mit der Schwarmkontrolle wird auch der Drohnenrahmen geprüft. Wenn ein Großteil der Zellen bereits verdeckelt ist, wird die Wabe ausgeschnitten. Einerseits dient dies dazu, den Varroadruck zu mildern1 und andererseits der Gewinnung von unbelastetem Bienenwachs. Teilweise werden die Drohnenwaben an die Wildtierhilfe zum Aufpäppeln von Nestfallern weitergegeben.

Völker vermehren

Der Mai ist eine gute Zeit für die Vermehrung der Völker mittels Ableger. Entweder durch Bildung von Sammelbrutableger oder – etwas einfacher – durch Ein- oder Zweiwabenableger. Als zeitlicher Anhaltspunkt für den Start der Ablegerbildung kann die Verdeckelung der ersten Drohnenwabe herangezogen werden.

Honigräume erweitern

Richtiger Zeitpunkt?

Spätestens, wenn die Randwaben im ersten Honigraum ausgebaut werden, also wenn die Wachswaben angelegt bzw. ausgebaut werden, ist der Zeitpunkt gekommen, um den zweiten Honigraum aufzusetzen. Nicht erst, wenn die Honigwaben bereits verdeckelt sind. Entscheidend ist die Lagerkapazität. Die Bienen brauchen zum Umarbeiten und Zwischenlagern des wasserreichen Nektars genügend Platz.

Welche Waben?

Hier gilt das gleiche, wie bereits für den ersten Honigraum in den Monatsbetrachtungen April 20223 ausgeführt wurde.

Aufsetzen oder Zwischenschieben?

Grundsätzlich gilt, einen weiteren Honigraum immer oben aufzusetzen. Beim Zwischenschieben besteht die Gefahr, dass die Bienen die Waben, welche nach oben gesetzt wurden, vernachlässigen, mit der Folge, dass dort noch nicht vollständig ausgereifter Honig zu feucht bleibt. Zudem wird durch das konsequente Onbeaufsetzen des Honigraumes das Volk in die Länge bzw. Höhe gezogen, was einer Schwarmstimmung vorbeugt.

Erste Honigernte

Grundsätzlich bieten wir unseren Bamberger Lagenhonig als Ganzjahreshonig an. Wir schleudern nur einmal im Jahr. Ausnahmen machen wir, falls in der Nähe der Bienenstände ausgedehnte Rapsfelder blühen. Rapshonig enthält sehr viel Traubenzucker, der gerne bereits in der Wabe auskristallisiert. Damit wir den Honig noch ausschleudern können, heißt es also, gleich nach Trachtschluss der Rapsblüte zu ernten.
Lage "Buger Wiesen"

 

Logo BLIB-Imkerkurs für AnfängerFortbildungen und Termine

Zu tagesaktuellen Änderungen siehe die Seite
Aktivitäten und Termine.

  • Mi. 10.05.23, ab 19.00 Uhr
    – MonatsBeeTrachtungen Mai/Juni (mit Stammtisch)
  • Fr. 19.05.23
    –  Jubiläum „10 Jahre Bamberger Schulbiene“
  • Sa. 20.05.23, 10.00 -17.00 Uhr
    –  Unser Stand am Aktionstag „MEGAHERTZ“ – Frequenz Kulturelle Bildung
  • Sa. 20.05.23, 10.30 – 12.30 Uhr
    – 6. Modul: Ablegerversorgung, Königinnenzeichnung
    (Imkerkurs für Anfänger)

  • So., 21.05.23, 14.00 – 17.00 Uhr
    – BIWa-Sonntagsöffnung mit Sensenkurs
    14.00 – 15.00 Uhr: Offenes Haus für alle … rund um Bienen, Honig, Imkerei
    15.00 – 17.00 Uhr: Sensenkurs mit Jupp Schröder
  • Sa. 27.05.23, 15.00 – 17.00 Uhr
    – Völkerführung „Schieden mit Zander“
    (Vertiefungsseminar)

Schöne Maitage für euch ohne schwärmende Bienen 😉


1 Odemer, Richard; Odemer, Franziska, Liebig, Gerhard; de Craigher, Doris (2022): Temporal increase of Varroa mites in trap frames used for drone brood removal during the honey bee season. In: Journal of Applied Entomology, Vol. 146, Issue 9, Nov. 2022, S. 1207-1211. https://doi.org/10.1111/jen.13046 (Zugriff 27.4.2023).

[Frühjahrsdurchsicht], Honigraumerweiterung, Ablegerbildung (BLIB-Imkerkurs für Anfänger AK23, Modul 4)

Imkeranfängerkurs von Bienen-leben-in-Bamberg.de, AK23, M4, [Frühjahrsarbeiten], Honigraumerweiterung, Ablegerbildung / Imkeranfängerkurs von Bienen-leben-in-Bamberg.de, AK23, M4, [Frühjahrsarbeiten], Honigraumerweiterung, Ablegerbildung / Zur Honigraumerweiterung und Ablegerbildung kam heuer witterungsbedingt noch die nachzuholende Frühjahrsdurchsicht hinzu. Es ist zwar nicht unüblich, beim Imkern mehrere Arbeitsschritte in einem Rutsch durchzuführen. Doch zum besseren Verständnis des jeweiligen Anlasses einer Tätigkeit werden nachfolgend die einzelnen Schritte linear aufgeführt.

Imkeranfängerkurs von Bienen-leben-in-Bamberg.de, AK23, M4, [Frühjahrsarbeiten], Honigraumerweiterung, Ablegerbildung / Nach dem Sicherheitscheck (siehe Kursorga) konnten alle Teilnehmenden einzeln einen Blick in den oberen Brutraum werfen. Die durchsichtige Abdeckfolie beließen wir dabei erst einmal oben auf. Damit wir genug Zeit für die Praxis hatten, wurde die Diskussion „Für und Wider Folie“ durch Hinweis auf Literatur (hier Blogbeitrag und hier PDF Aumeier) abgekürzt.

Es war für manche der erste Kontakt mit einem Bienenvolk, das Smokerentfachen nahmen wir deshalb noch selbst vor. Denn es war ohnehin reichlich Stoff für heute, warum wir auch in die angekündigte Verlängerung bis 13 Uhr gingen.

A. Frühjahrsarbeiten

Bei der Frühjahrsarbeit fallen üblicherweise 5 Maßnahmen an:

1. Mäusegitter entfernen
2. Ggf. Fluglochkeil anbringen (machen wir nur bei schwachen Völkern)
3. Totenfallkontrolle
4. Volksdurchsicht
5. Brutraum aufsetzen (nur bei einräumiger Überwinterung)

Die Mäusegitter wurden bereits zu einem früheren Zeitpunkt entfernt, ein Fluglochkeil ist nur bei schwächeren Völkern von Nöten und die Totenfallkontrolle war ebenfalls bereits erledigt. Bleibe also Punkt 4 und 5.

Imkeranfängerkurs von Bienen-leben-in-Bamberg.de, AK23, M4, [Frühjahrsarbeiten], Honigraumerweiterung, Ablegerbildung /

zu 4. (verspätete) Frühjahrsdurchsicht

Die Theorie gab’s in Modul 2 (Skript siehe Kursorga). Wir entdeckten keine auffälligen Kotspuren an den Außenseiten der Beute. Folgende Fragen stellen wir uns beim direkten Durchsehen, als alle Teilnehmenden nacheinander eine Wabe ziehen durften.

a) Ist der Brutraum bzw. sind die Wabengassen gut mit Bienen durchsetzt? Die Werte wurden mit 6 bis 7 angegeben, je nachdem, wie die randseitig besetzten Wabengassen mit einbezogen wurden.

b) Sind die Waben gut besetzt? Das war überwiegend der Fall, doch nicht in dem Umfang, wie bei den sonst erwartbaren Frühjahrstemperaturen.Bienen auf ausgebauter Honigwabe -> Brutwabe / Imkeranfängerkurs von Bienen-leben-in-Bamberg.de, AK23, M4, [Frühjahrsarbeiten], Honigraumerweiterung, Ablegerbildung /

c) Sind Eier (Stifte) und ist jüngste Brut (Larven) erkennbar? Ergo: Hat das Volk noch seine Königin? Auch hier konnte Entwarnung gegeben werden, wenngleich die Bruttätigkeit noch ein wenig verhalten war.

d) Ist genug Futter im Stock oder muss notgefüttert werden? Die Maßnahme des Notfütterns musste heuer ausnahmsweise bei manchen Völkern tatsächlich vorgenommen werden. Die Kälte verhinderte ein Sammeln von neuer Nahrung.

e) Sind Auffälligkeiten zu erkennen an Waben, Brut und Bienen?

zu 5. Brutraum aufsetzen (nur bei einräumiger Überwinterung)

Imkeranfängerkurs von Bienen-leben-in-Bamberg.de, AK23, M4, [Frühjahrsarbeiten], Honigraumerweiterung, Ablegerbildung / Die Reihenfolge heißt: Zur Blüte der Saalweide Frühjahresdurchsicht mit Brutraum aufsetzen. Erst einige Wochen später werden Ableger gebildet.

Brutraum aufsetzen ist simpel: Eine leere Zarge mit Mittelwandrähmchen über den vorhandenen ersten Brutraum setzen. Da wir allerdings ohnehin zweizargig überwintern, entfällt dies.

B. Honigraumerweiterung mit Drohnenrahmen setzen

Imkeranfängerkurs von Bienen-leben-in-Bamberg.de, AK23, M4, [Frühjahrsarbeiten], Honigraumerweiterung, Ablegerbildung /

Die Honigraumerweiterung erfolgt zu Kirschblüte. Gleichzeitig wir mit dem Aufsetzen des Honigraums der Drohnenrahmen gegeben. Er dient zur biotechnische Varroaprophylaxe. Dazu geben wir ein leeres Rähmchen ohne Draht und ohne Mittelwand in den oberen Brutraum an die Position 2 oder 9. Den Drohnenrahmen kennzeichnen wir mit einem Reißnagel am Oberträger. Um für den zusätzlichen Rahmen Platz zu schaffen, entnimmt man eine überflüssige Futter- oder Pollenwabe.

Der Honigraum enthält:

  • 2 bis 4 ausgebaute Waben aus der Honigernte des Vorjahres, in einem Block mittig in die Zarge setzen.
  • Rechts und links mit Mittelwandrähmchen die Zarge auf 10 Rähmchen füllen.

Die leeren Honigwaben erleichtern den Bienen die Annahme des Honigraumes, da die Waben gleich zur Einlagerung von Nektar verwendet werden können. Sie müssen also nicht erst ausgebaut werden. Wer als Anfänger/in noch keine ausgebauten Waben hat, nimmt nur Mittelwandwaben, jedoch niemals alte Brutwaben!

Imkeranfängerkurs von Bienen-leben-in-Bamberg.de, AK23, M4, [Frühjahrsarbeiten], Honigraumerweiterung, Ablegerbildung / Sodann wird zwischen Brut- und Honigraum ein Absperrgitter gelegt. Von allen unterschiedlichen Modellen bevorzugen wir eines aus verzinktem Eisen oder Edelstahl mit Holzrähmchen, passend zum Beespace des Zandersystems. Es eignen sich also nicht alle Holzrahmenabsperrgitter! Geeignete bietet beispielsweise Bienen Dehner an (siehe Absperrgitter im Holzrahmen verbaut).

 

Für die Kursteilnehmenden gibt es in der Kursorganisation eine Checkliste zur Honigraumerweiterung (inklusive Ablegerbildung).

C. Ablegerbildung

Für die Kursteilnehmenden gibt es in der Kursorganisation eine Checkliste des Materials für Ablegerbildung (inkl. Honigraumerweiterung).

Imkeranfängerkurs von Bienen-leben-in-Bamberg.de, AK23, M4, [Frühjahrsarbeiten], Honigraumerweiterung, Ablegerbildung / Ablauf Ablegerbildung

  • Eine aus der Frühjahreskontrolle gezogene Futterwabe mitbringen
  • Honigraum abnehmen, wegstellen -> auf Blechdeckel „über Eck“
  • Nach geeigneter Brutwabe suchen -> 3/4 verdeckelte Brut, Stifte und jüngste Larven mit den ansitzenden Bienen
  • Falls die Brutwabe nicht so optimal ist, kann evtl. eine zweite beigefügt werden
  • In bereit stehende Ablegerzarge an den Beutenwand einhängen.
  • Mittelwandrähmchen und Futterwabe daneben platzieren -> Reihenfolge siehe Foto und Checkliste.
  • Rähmchen mit Pinnadeln für Transport sichern
  • Falls die Brutwabe nur spärlich mit Bienen besetzt ist, zusätzlich Bienen aus Honigraum in Ablegerzarge einkehren -> diese wärmen die Brut
  • Für den Transport einen mit Papier abgeklebten Fluglochkeil fest arretieren -> mit Klebeband an der Zarge sichern
  • Abdeckfolie auflegen
  • Holzdeckel auflegen
  • Mit Spanngurt sichern
  • Blechdeckel und Fluglochabdichtung (z. B. Schaumstoff) nicht vergessen, mitzunehmen!

Wir werden den Vorgang im Modul 5 noch einmal wiederholen.

Umsetzen des Ablegers

Der Ableger wird (fest verschlossen, besser zweimal überprüfen!) möglichst schüttelfrei zu einem 2 bis 3 Kilometer entfernten Standort gebracht. DortImkeranfängerkurs von Bienen-leben-in-Bamberg.de, AK23, M4, [Frühjahrsarbeiten], Honigraumerweiterung, Ablegerbildung / den Fluglochkeil auswechseln -> kleine Einflugöffnung unter der Brut. 28 Tage warten, bis Königin nachgezogen und bereits Eier und erste Larven zu finden sind, dann kann mit Milch- oder Oxalsäure behandelt werden. Falls gewünscht, kann jetzt bereits die Königin gezeichnet werden. Auch eine Rücksiedelung an den ursprünglichen Standort ist nun möglich.

Honigraumerweiterung, Ablegerbildung (BLIB-Imkerkurs für Anfänger AK22, Modul 4)

Imkeranfängerkurs, AK22, M4, Honigraumerweiterung, AblegerbildungImkeranfängerkurs, AK22, M4, Honigraumerweiterung, AblegerbildungIm Praxisteil des BLIB-Imkerkurses für Anfänger am 23.04.22 bei windigem, fast zu kühlem Wetter erläuterten wir das Aufsetzen des Honigraums und dämpften den Schwarmtrieb durch Ablegerbildung. Allerdings hätte das in unserem Vorführvolk nicht gereicht, denn es fanden sich bereits etliche angelegte Weiselzellen. Dieses Volk wäre also auf jeden Fall in Schwarmstimmung geraten. Da wir jedoch heute das Augenmerk auf Ablegerbildung legten, zeigten wir den Vorgang des Weiselzellenbrechens nur ganz kurz, inklusive einer kleinen Kostprobe Gelee Royal. Im Modul 5 dann mehr dazu.

Imkeranfängerkurs, AK22, M4, Honigraumerweiterung, AblegerbildungImkeranfängerkurs, AK22, M4, Honigraumerweiterung, AblegerbildungHeute war endlich auch Zeit und Gelegenheit, allen die Möglichkeit des Ziehens einer Wabe zu geben. Ein ordenliches Arbeitsumfeld spart Verdruss. So wird der Stockmeißel am besten griffbereit quer über ein Beuteneck gelegt, welches am entferntesten vom Handlungsfeld ist. Der Smoker lässt sich in der Regel einhängen und sollte hin uns wieder mit dem Blasebald am Glimmen gehalten werden. Möglichst nichts ins Gras ablegen, um Virenverteilung keine Chance zu geben.

1. Honigraumerweiterung

Zeitpunkt

Biene an SauerkirscheDer Zeitpunkt der Honigraumerweiterung war heuer – je nach Region und Witterung – um Ostern herum, also gut eine Woche früher als unser Kurstermin. Die Natur zeigte es uns an mit den Zeigerpflanzen des Erstfrühlings, etwa um den Beginn der Salweidenblüte und spätestens zur Süßkirschenblüte. In wessen Umfeld beide fehlen, erhält Auskunft zur aktuellen Phänologie beim Deutschen Wetterdienst.

Imkeranfängerkurs, AK22, M4, Honigraumerweiterung, AblegerbildungZwei weitere Anhaltspunkte für den richtigen Zeitpunkt sind die Volksstärke und Volksentwicklung. 5 bis 6 mit Bienen besetzte Zanderwaben (entspricht 10-12-tausend Bienen), davon auf 3 Waben mit verdeckelter Brut sind optimal. Die Regel sagt: „Besser zu früh als zu spät!“ Somit wird verhindert, dass zu viel Honig im Brutraum eingelagert wird, der Platz zu eng und somit Schwarmstimmung ausgelöst wird.

Absperrgitter

Imkeranfängerkurs, AK22, M4, Honigraumerweiterung, AblegerbildungÜber den Brutraum wird das Absperrgitter (Weite 4,2 mm) eingesetzt. So können nur Arbeiterinnen das Gitter passieren, Königin und Drohnen bleiben außen vor; daher Garantie, dass keine Eier bzw. Brut im Honigraum angelegt werden. Von den drei möglichen Modellen eines Absperrgitters sind die zwei aus Metall, mit oder ohne Holzrahmen, bei einem empfohlenen bee space von 8 mm, dem leichter verbiegbaren Plastikgitter vorzuziehen.

Wabenanordnung

Honigraum auf Blechdeckelausgebaute Wabe im Imkeranfängerkurs AK21, M4+M5Der aufgesetzte Honigraum enthält im Zentrum 2 bis 4 ausgebaute helle Waben. Es sind die vom Vorjahr ausgeschleuderten und sauber ausgeschleckten Honigwaben (niemals Brutwaben). Sie erleichtern den Bienen die Annahme des Honigraumes, da die Waben gleich zur Einlagerung von Nektar verwendet werden können. Sie müssen nicht erst ausgebaut werden. Links und rechts daneben wird mit Mittelwandrahmen aufgefüllt. Wer als Anfänger/in noch keine ausgebauten Honigrahmen hat, nimmt nur Mittelwandwaben, kein Problem.

Drohnenrahmen mit Baubienen im Imkeranfängerkurs, AK22, M4, Honigraumerweiterung, AblegerbildungDas war’s dann auch schon. Wenn es sich anbietet, kann vorab in den Brutraum ein Drohnenrahmen (Rähmchen ohne Draht) an zweiter (bzw. neunter) Position einsetzten und mit einem Reißnagel markieren. Um Platz zu schaffen, wird eine leere Randwabe oder eine überschüssige Futterwabe entnommen.

Für die Kursteilnehmenden gibt es in der Kursorganisation eine Checkliste zur Honigraumerweiterung (inklusive Ablegerbildung).

2. Ablegerbildung zur Schwarmverhinderung

Brutbrett / Brutrahmen mit Weiselzellen von untenReinhold erläuterte vorab die Grundzüge des Schwarmverhaltens und warum wir das Schwärmen verhindern bzw. den Willen nach Vermehrung und Verjüngung durch Ablegerbildung steuern bzw. vorweg nehmen. Gänzlich lässt sich eine Schwarmstimmung allerdings nicht durch gezielte Maßnahmen wie rechtzeitiger Honigraumerweiterung, Ablegerbildung und Ausschneiden des Baurahmens (Drohnenrahmen) verhindern. 30% aller Völker wollen dennoch schwärmen.

Ein Scharm am Bienenweg 1 in BambergGründe für eine Schwarmverhinderung sind:

  • Keine bzw. nur sehr geringe Honigernte
  • Stadt: Dichte Bebauung und „naturentwöhnte“ Stadtbewohner
  • Schwärme finden nicht genügend Höhlen als neue Wohnstätte
  • In unseren Breiten verhungern im Winter 80% der verwilderten Schwärme
  • Ohne Varroabehandlung durch Imker/innen gehen Schwärme in der Regel nach zwei Jahren zugrunde
  • Ungepflegte Völker können eine Reinvasion von gepflegten Völkern mit der Varroamilbe verursachen
  • Arbeitsschutz: „Jährlich sterben in Deutschland mehr Menschen durch Stürze von Leitern als durch alle erwähnten Gifte, Tierangriffe und Naturkatastrophen zusammen“¹

Einrichten der Ablegerzarge

Futterwabe im Imkeranfängerkurs, AK22, M4, Honigraumerweiterung, AblegerbildungFür die Kursteilnehmenden gibt es in der Kursorganisation eine Checkliste des Materials zur Ablegerbildung (inkl. Honigraumerweiterung).

  • Eine aus der Frühjahreskontrolle gezogene Futterwabe mitbringen
  • Honigraum abnehmen, wegstellen -> auf Blechdeckel „über Eck“
  • Nach geeigneter Brutwabe suchen -> 3/4 verdeckelte Brut, Stifte und jüngste Larven mit den ansitzenden Bienen
  • Falls die Brutwabe nicht so optimal ist, kann evtl. auch eine zweite beigefügt werden
  • In bereit stehender Ablegerbeute einhängen -> Reihenfolge Foto und Checkliste
  • Rähmchen mit Pinnadeln für Transport sichern
  • Bienen aus Honigraum in Ablegerbeute einkehren -> diese wärmen die Brut
  • Abgeklebten Fluglochkeil fest arretieren -> mit Klebeband sichern
  • Abdeckfolie auflegen
  • Holzdeckel auflegen
  • Mit Spanngurt sichern
  • Blechdeckel und Fluglochabdichtung (z. B. Schaumstoff) nicht vergessen mitzunehmen!

Umsetzen eines Ablegers

Der Ableger wird (fest verschlossen, lieber zweimal überprüfen!) möglichst schüttelfrei zum etwa 2-3 Km entfernten Standort gebracht. In stark strukturierten Städten mit genügend unterschiedlichen „Stadt-Landmarken“ wie Türme, Hochhäuser, Flusslauf, Straßenzügen, Wohn- und Industriegebieten darf der Abstand auch geringer sein, die Bienen können sich gut neu orientieren. Nach etwa vier Wochen (frühestens 21 Tage oder später) kann die Rücksiedelung erfolgen, dann ist die neue Königin begattet und legebereit.

Demonstration Fluglocheinengung mit Styropor-Keil und kleinem Fluglocheingang über der Brut im imImkeranfängerkurs, AK22, M4, Honigraumerweiterung, AblegerbildungAm neuen Ablegerstandort (2-3 km Entfernung) Fluglochkeil auswechseln -> kleine Einflugöffnung unter der Brut. Mindestens 21 Tage warten, bis Königin nachgezogen und Eier zu finden, dann kann mit Milch- oder Oxalsäure behandelt werden (z. B. nach dem Umsetzen an den neuen Standort).

Restliche Fotos zur Honigraumerweiterung und Ablegerbildung

Monatsbetrachtungen Mai 2021 zu Bienen und Imkerei

Übersicht

Schwarmstimmung kontrollieren

Der Zeitraum von Ende April bis zur Sommer-Sonnwende im Juni steht ganz im Zeichen der Schwarmkontrolle. Die Völker befinden sich in der Aufwärtsentwicklung. Das große Angebot an Nektar und Pollen nutzen die Bienen für ihr Wachstum. Mehr Bienen bedeutet, dass mehr Brut aufgezogen werden kann. Ein wachsendes Brutnest hat wiederum mehr Bienen zur Folge – und so fort. Die Volksstärke nimmt rasant zu. Neben Alter und genetischer Veranlagung der Königin, Witterung sowie Trachtverlauf ist also die Volksgröße der wesentliche Faktor für die Auslösung einer Schwarmstimmung. Daher werden im Wochenrhythmus alle Völker kontrolliert, ob sie sich bereits auf das Schwärmen vorbereiten. Im Fall der Fälle werden alle angepflegten Weiselzellen ausgebrochen.

Drohnenbrut schneiden zur VarroaprophylaxeDrohnenrahmen ausschneiden

Gleichzeitig mit der Schwarmkontrolle wird auch der Drohnenrahmen geprüft. Wenn ein Großteil der Zellen bereits verdeckelt ist, wird die Wabe ausgeschnitten. Einerseits dient dies dazu, den Varroadruck zu mildern und andererseits zur Gewinnung von unbelastetem Bienenwachs. Teilweise werden die Drohnenwaben an die Wildtierhilfe zum Aufpäppeln von Nestfallern weitergegeben.

Völker vermehren

Im Mai ist eine gute Zeit für die Vermehrung der Völker mittels Ableger. Entweder durch Bildung von Sammelbrutableger oder – etwas einfacher – durch Ein- oder Zweiwabenableger. Als zeitlicher Anhaltspunkt für den Start der Ablegerbildung kann die Verdecklung der ersten Drohnenwabe herangezogen werden.

Honigräume erweitern (fraglich)

Ob wir heuer im Mai bereits einen zweiten Honigraum aufsetzen können, erscheint fraglich. Bedingt durch die kalte Witterung im März und April – letzterer der kälteste seit 40 Jahren – hinkt die Entwicklung unserer Völker der rasanten Entfaltung der Blütenpracht hinterher. Hoffnung dürfen wir uns bei den Völkern machen, die an einem Rapsfeld stehen. Sofern es noch ausgiebig regnen wird, damit der Raps Nektar spenden kann.

Richtiger Zeitpunkt?

Spätestens, wenn die Randwaben im ersten Honigraum ausgebaut werden. Im April haben wir diese als Mittelwandrähmchen eingehängt. Das Aufsetzen des zweiten Honigraums ist also unabhängig davon, wie viele Honigwaben bereits verdeckelt sind. Entscheidend ist die Lagerkapazität. Die Bienen brauchen zum Umarbeiten und Zwischenlagern des wasserreichen Nektars genügend Platz.

Welche Waben?

Hier gilt das gleiche, wie bereits für den ersten Honigraum in den Monatsbetrachtungen April 2021 ausgeführt wurde.

Aufsetzen oder Zwischenschieben?

Grundsätzlich gilt, einen weiteren Honigraum immer oben aufzusetzen. Beim Zwischenschieben besteht die Gefahr, dass die Bienen die Waben, welche nach oben gesetzt wurden, vernachlässigen, mit der Folge, dass dort noch nicht vollständig ausgereifter Honig zu feucht bleibt.

Erste Honigernte (fraglich)

Grundsätzlich bieten wir unseren Bamberger Lagenhonig als Ganzjahreshonig an. Wir schleudern nur einmal im Jahr. Heuer könnte eine Ausnahme sein, da wir ein paar Völker an einem Rapsfeld stehen haben, der voraussichtlich in den nächsten Tagen zum Blühen beginnt. Rapshonig enthält sehr viel Traubenzucker, der gerne bereits in der Wabe auskristallisiert. Damit wir den Honig noch ausschleudern können, heißt es also, nach Trachtschluss der Rapsblüte zu ernten. Mal sehen …
Lage "Buger Wiesen"

Phänologie und Trachtpflanzen

Heuer hat sich der Erstfrühling weit verschoben, ein paar Süßkirschenbäume blühen immer noch. Doch gilt der Mai als Vollfrühling. Es blühen also Raps, Spitzahorn, Apfel, Löwenzahn und Kastanie – alles leckere Trachtpflanzen für unsere Lieblinge.

Logo Imkerkurs für Anfänger querFortbildungen und Termine

Wetter- wie pandemiebedingt mussten wir die April-Module des Imkerkurs für Anfänger bereits zweimal verschieben.

Der Plan sieht derzeit so aus:

4. Modul: Honigraumerweiterung,
[Weiselzellenkontrolle, war M5] – ONLINE

Sa., 01.05.21 | 10.30 – 12.30 Uhr

5. Modul: Schwarmverhinderung, [Ablegerbildung, war M4]

Inhaltlich identische Kursaufteilung:
Kurs 1.1: Sa., 08.05.21 | 10.30 – 12.30 Uhr (Alternativ für alle online, falls notwendig)
Kurs 1.2: So., 09.05.21 | 10.30 – 12.30 Uhr
Kurs 2.0: Sa., 08.05.21 | 14.30 – 16.30 Uhr

6. Modul: Varroakunde und -kontrolle

Inhaltlich identische Kursaufteilung:
Kurs 1.1: Sa., 15.05.21 | 10.30 – 12.30 Uhr
Kurs 1.2: So., 16.05.21 | 10.30 – 12.30 Uhr
Kurs 2.0: Sa., 15.05.21 | 14.30 – 16.30 Uhr

So., 16.05.21 – BIWa-Sonntagsöffnung

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Schwarmverhinderung (BLIB-Imkerkurs für Anfänger AK20, Modul 5)

Im Hauptteil um Maßnahmen zur Schwarmverhinderung, aber auch das Drohnenrahmenschneiden als biotechnische Varroaprophylaxe und eine erneute Ablegerbildung waren Thema des Moduls 5 im BLIB-Imkerkurs für Anfänger am 25.04.2020 in Bamberg.

Coronavirusgeschützt durch Mund-Nasen-Masken, Einmalhandschuhe und überwiegend Sicherheitsabständen, wo es möglich war, konnten – behördlich abgestimmt und genehmigt – in zwei 5-er-Gruppen alle notwendigen Beobachtungen und nachfolgenden Handlungen praktisch erfahren werden.

Hier der Ablauf der imkerlichen Tätigkeiten in Form einer Checkliste auch für alle unsere treuen Blogleser/innen, besonders die Jung-Imker/innen unter ihnen. Da man in dieser Jahreszeit damit rechnen kann, dass die Drohnenrahmen ausgebaut sind und außerdem Ableger gebildet werden möchte, am Besten alles Material hierfür vorsorglich mitnehmen.

Waben zur Weiselkontrolle ziehenCheckliste am Bienenstand:
Schwarmverhinderung, biotechn. Varroaprophylaxe, Ableger

Grundmaterial

  • Smoker mit Rauchmaterial (Hanf, Eierkarton, Pappe), Feuerzeug
  • Stockmeißel
  • Abkehrbesen
  • Wasser zum Löschen der Smokerinhaltsreste
  • Plastikbeutel (oder Eimer mit Deckel) für Drohnenausschnitt
  • Sicherheitsutensilien (z. B. Imkerhut, Tuch, Nelkenwasser, Globuli, Zeckenzange)
  • Ablegerkasten (s. Checkliste M4)

für Weiselzellenkontrolle

  • Taschenlampe
  • ggf. Lupe
  • Königinfangeisen / Königinabfangzange (oder Lockenwickler)
    -> zum Separieren der Königin als Schutzmaßnahme
  • ggf. Zeichenutensilien, im Falle man auf eine ungezeichnete Königin stößt
  • Schälchen für abgezwicktes Wachsmaterial

Brutraum von unten mit bestifteten SpielnäpfchenVorgang Schwarmverhinderung & mehr bei zweizargigem Brutraum

  1. Mit Stockmeißel die Zargen an den Ecken voneinander lösen
  2. Blechdeckel abnehmen und umgedreht in die Nähe legen
  3. Abnehmen des ungeöffneten Honigraums. Nicht am Boden in das Gras abstellen, sondern auf der umgedrehten Blechhaube
  4. Abnehmen des Absperrgitters unter Rauchgaben
  5. Ankippen und Vorziehen des (oberen) Brutraums an den Kanten des unteren Brutraums entlang
  6. Erster Kontrollblick nach Weiselzellenbesatz, dabei können die Rähmchen etwas auseinander bewegt werden, um auch in die Ecken sehen zu können
  7. Falls Zarge zu schwer wird, kann sie vollständig senkrecht aufgestellt werden
  8. Kontrollieren, ob (an Position 2 bzw. 9) der Drohnenrahmen bereits verdeckelt ist
  9. Bei Sichtung von Weiselzellen: Entscheidung treffen, ob ein Ableger¹ mit der intakten Weiselzelle gebildet werden soll
    Falls ja:

    • Abzählen der Rähmchenposition
    • Dieses Rähmchen nach dem Wiederaufsetzen der Zarge vorsichtig als eine der ersten ziehen und in den Ablegerkasten (an Randposition) setzen
    • Ersatzrähmchen (Mittelwandwabe) parat halten
  10. Vollständiges Durchsehen der Rähmchen, vor allem an den Wabenecken und entfernen der Weiselzellen
    ACHTUNG: Aufpassen auf die Königin! Am besten mit einem Königinnenfanggerät separieren (Dunkel halten, sie ist helles Licht nicht gewohnt)
  11. Falls Drohnenrahmen mind. zu Dreiviertel ausgebaut und verdeckelt, diesen entfernen, ausschneiden (Material in Plastiktüte oder gut verschließbaren Eimer, ggf. einfrieren, später ausschmelzen, da wertvolles Neuwachs) und wieder an selbe Position einsetzen
  12. Falls Brutwabe für Ableger entnommen, Ersatzrähmchen (Mittelwand) in die Mitte des Brutnestes einsetzen
  13. Oberen Brutraum wegstellen (Achten auf Richtung, er soll später wieder genau so aufgesetzt werden, wie man ihn abgenommen hat)
  14. Unteren Brutraum durchsehen
  15. Fertig? Rauch geben. Dann wieder zweiten Brutraum aufsetzen
  16. Königin einlaufen lassen²
  17. Sind alle Rähmchen vollständig? (Drohnenrahmen und ggf. frisches Mittelwandrähmchen bei Brutwabenentnahme). Sind alle Rähmchen wieder eng zusammengerückt (Einhalten des Bee Space)?
  18. Rauch geben. Absperrgitter aufsetzen
  19. Honigraum, Folie, Deckel und Blechhaube aufsetzen.

¹Auf das Bilden von Zwischenablegern (oben aufgesetzt) und Fluglingen (unten angesetzt) oder Brutlingen als weitere Möglichkeiten der Schwarmverhinderung neben dem Weiselzellenbrechen sind wir nicht eingegangen. Dies ist Stoff für unser Vertiefungsseminar, das allerdings erst wieder für 2022 angesetzt ist.

Brutraum von unten mit verdeckelter WeiselzelleAlte Königin – Danke für drei fleißige Jahre!

²In unserem Falle (Gruppe Bienenweg) wollte die Königin nicht gleich in die Wabengassen verschwinden, sondern verharrte viel zu lange auf den Rahmenoberträgern. Ein Zeichen, dass sie mit ihren drei Jahren tatsächlich nicht mehr recht vital ist. Normalerweise lassen Berufsimker sie nur bis zu zwei Jahre legen. Wir sind da zuweilen etwas großzügiger, doch wenn wir nicht aufpassen, bezahlt es der Bien mit zu geringer Volksstärke. Meist weiseln sie dann ohnehin still um.

In diesem offensichtlichem Fall gaben wir nach Kursende den zunächst für einen Ableger beiseite geschafften Brutrahmen mit seiner unbeschädigten Weiselzelle zurück in die Zarge und setzten die Königin der freien Natur aus. So kann sie immerhin noch als Leckerbissen für einen hungrigen Vogel dienen. DANKE, gelbe Königin, dein Leben war nicht umsonst!

Wer hier sicher gehen möchte, kann auch die Königin weiterhin im Stock behalten und erst, wenn der Ableger gediehen ist, eine Vereinigung vornehmen. Da das etwas umständlicher ist, kürzten wir das Verfahren ab. Es ist schließlich noch früh genug im Jahr, so dass eine weitere Weiselzelle gebildet werden kann, falls es diesmal schief gehen sollte.

Die gelbe Königin, umringt von ihrem HofstaatSchlupf einer Drohne

Bei unserem Tun geht es nicht nur um das Erledigen imkerlicher Arbeiten, sondern auch um das Beobachten. Beispielsweise konnten wir den Schlupf zweier benachbarten Drohnen entdecken. Immer wieder wurde die mit ihrem Kopf und Oberleib herausragende Drohne von den umherwuselnden Bienen bedient. Die Schlüpfenden werden teils gefüttert, teils wird dabei geholfen, das einengende Wachs abzunagen … kurzum, ihre Geburt bleibt im Volk offenbar nicht unbemerkt.

Schöne Momente … trotz allem!

Unbemerkt blieb auch uns nicht, dass der heutige Kurstag viele schöne und auch weniger angenehme Momente bescherte. Die Coronakrise im Nacken, ein viel zu trockener, wenngleich als wohltuend empfundener sonniger „Draußen-“Apriltag, andererseits auch das ständige Tragen der Verantwortung für Mensch und Tier … ja, da tut es gut, wenn alle achtsam miteinander umgehen, zudem die offenen Völker einen guten Honigduft verströmen und wenn wir den Erfolg unserer Bienenpflege und das konzentrierte Mitdenken und -machen unserer Kursteilnehmenden wahrnehmen dürfen!

Ohne diesen Praxistag könnten wir keine Jungimker/innen adäquat unterrichten, damit es für die Bienenpflege weitergehen kann in Bamberg. Vielen Dank den Behörden der Stadt Bamberg, die diesem Umstand durch ihre Sondergenehmigung Rechnung getragen und unseren Ausflug für vertretbar gehalten haben. Wir taten alle das uns’rige, um ihrem Vertrauen gerecht zu werden.

Waben zur Weiselkontrolle ziehen


Fotogalerie Gruppe 1 / Lehrbienenstand Bienenweg

Fotogalerie Gruppe 2 / Lehrbienenstand Fünferlessteg

 

Honigraumerweiterung, Ablegerbildung (BLIB-Imkerkurs für Anfänger AK20, Modul 4)

Logo BLIB-Imkerkurs für AnfängerIm Praxisteil des BLIB-Imkerkurses für Anfänger am 18.04.2020 erläuterten wir das Aufsetzen des Honigraums und dämpften den Schwarmtrieb durch Ablegerbildung. Da wir in Zeiten der Coronakrise nach drei Online-Kursen zum allerersten Mal am Lehrbienenstand (Gruppe 1: Bienenweg, Gruppe 2: Fünferlessteg) zusammen trafen, begannen wir mit Organisatorischem, Erläuterungen der von der Sondergenehmigung bestimmten Hygienemaßnahmen, Literaturtipps für Anfänger, einen Sicherheitscheck und die Demonstration der wichtigsten Imkerwerkzeuge. Hier die Details:

Kleine Erstauswahl empfehlenswerter Literatur für JungimkerEmpfohlene Literatur für Anfänger

  • Gräfe, Jürgen: Süßes Hobby Imkerei. Cadmos 2009. ISBN 978-3-86127-677-7
    <Allererster Einstieg zum Lustmachen>
  • Spürgin, Armin: Die Honigbiene. Vom Bienenstaat zur Imkerei. 6. Aufl. Ulmer 2020. ISBN 3818609748
    <Wer begreift, wie Bienen ticken, tut sich von Anfang an leichter mit dem Verständnis über Imkervorgänge>
  • Liebig, Gerhard: Einfach imkern. Leitfaden zum Bienen halten. 3., überarb. Aufl. 2011. Neue Aufl. in Vorbereitung.
    <Standardwerk von Dr. G. Liebig, bis 2011 Bienenwissenschaftler an der Landesanstalt für Bienenkunde der Universität Hohenheim in Baden-Württemberg: Z. B. über Bibliotheken als Fernleihe, dem Antiquariats-Buchhandel oder direkt beim Autor zu bestellen>
  • Grundwissen für Imker. bienen&natur-Schulungsmappe. Deutscher Landwirtschaftsverlag GmbH. 2019.

Bienen-InfoWabe zur KirschblütenzeitPraxisteil 1: Honigraumerweiterung

Benötigt wird zum Zeitpunkt der Kirschblüte:

  • 1 Zarge
  • 10 frische Rähmchen mit Mittelwandwaben
  • 1 Absperrgitter aus Metall, am besten Edelstahl (abgeraten: gestanztes Plastik, da zu scharfkantig)
  • 1 Drohnenrahmen, …
    … da mit der Honigraumerweiterung dieser gleichzeitig in den Brutraum (an Position 2) gehängt wird (s. a. Modul 2). Dafür entnehmt ihr eine überflüssige Futterwabe oder eine Pollenwabe, notfalls auch eine leere Wabe

Werkzeuge beim Imkern (Auswahlfotos, Rest s. u. Fotogalerie 1+2)

In der Reihenfolge der Fotos:

  1. Stockmeißel
  2. Smoker -> am besten mit Befülleinsatz
  3. Befüllmaterial, z. B. Hanf aus dem Kleintierbedarfsgeschäft
  4. Folie an einem Eck anheben, ein paar Rauchstöße abgeben
  5. Beuten, bestehend aus Zargen, Boden (ohne Stabilisationsstreben), Windel, Holz- und Blechdeckel, Fluglochkeil
  6. Absperrgitter
  7. Gerät zum Drahtspannen (thematisch ein Nebengleis -> Modul 10)
  8. Abkehrbesen (im Bild außerdem Refraktometer -> kommt in Modul 8) sowie Wasserflasche, um entleerte, noch glimmende Smokerinhalte sicher zu löschen (hatten wir nicht erwähnt, ist aber wichtig!)
  9. Diverses, wie heute z. B. Spanngurt und Schaumstoff für Fluglochverengung

Praxisteil 2: Ablegerbildung

Material-Checkliste zur Ablegerbildung ab Mitte April bis Ende Mai:

  1. Zarge
  2. Boden
  3. Windel
  4. Fluglochkeil, Einlassöffnung mit Papier umwickelt
  5. Klebekrepp zum Fixieren des Fluglochkeils
  6. Schaumstoffkeil, etwas kleiner als Einflugloch (wird am Ablegerstandort mit Fluglochkeil ausgetauscht)
  7. Holzdeckel
  8. Blechdeckel
  9. Transportsicherung (2 Pinnnadeln, damit die Waben in der Zarge nicht verrutschen)
  10. Spanngurt
  11. 2 Mittelwandrähmchen, eine als Ersatz für zu entnehmende Brutwabe aus dem Wirtschaftsvolk, die andere für den Ableger
  12. Futterwabe

AblegerbestandteileAus einem Wirtschaftsvolk entnommen und im Ablegerkasten an die Position dicht an die Zargenwand gehängt:

  1. Brutwabe zu 3/4 mit verdeckelter Arbeiterinnenbrut und mit Stiften (Eier) sowie frisch geschlüpften Larven (Position 1 / Zargenrand)
  2. Leere Mittelwandwabe (Position 2 / Mitte)
  3. Futterwabe (Position 3 / Abschluss)
  4. genügend adulte (Flug- und Pflege-)Bienen aus dem Honigraum einkehren, um die Brut warm halten zu können

Siehe auch Artikel „Eine Wabe ergibt ein Volk“ von Pia Aumeier (2012):
https://www.kiv-en.de/phocadownload/tips/2012_05_eine%20wabe%20ergibt%20ein%20volk.pdf

Schrittfolge Ablegerbildung (Auswahlfotos, Rest s. u. Fotogalerie 1+2)

  1. Eine aus der Frühjahreskontrolle gezogene Futterwabe mitbringen
  2. Honigraum abnehmen, wegstellen -> auf Blechdeckel „über Eck“
  3. Nach geeigneter Brutwabe suchen -> 3/4 verdeckelte Brut und Larven in verschiedenen Stadien
  4. In bereit stehender Ablegerbeute einhängen -> Reihenfolge s. o.
  5. Rähmchen mit Pinnadel für Transport sichern
  6. Flugbienen aus Honigraum in Ablegerbeute einkehren -> diese wärmen die Brut
  7. Abgeklebten Fluglochkeil fest arretieren -> mit Klebeband sichern
  8. Abdeckfolie auflegen
  9. Holzdeckel auflegen
  10. Mit Spanngurt sichern
  11. Blechdeckel und Fluglochabdichtung (z. B. Schaumstoff) nicht vergessen, mitzunehmen!
  12. Am neuen Ablegerstandort (2-3 km Entfernung) Fluglochkeil auswechseln -> kleine Einflugöffnung unter der Brut
  13. Mind. 21 Tage warten, bis Königin nachgezogen, dann umsetzen

Fotogalerie Gruppe 1 / Lehrbienenstand Bienenweg

Fotogalerie Gruppe 2 / Lehrbienenstand Fünferlessteg

25.04.20  –  BLIB-Imkerkurs für Anfänger, 5. Modul: Schwarmverhinderung

Sa., 25.04.20  –  10.30 – 12.00 Uhr

5. Modul: Schwarmverhinderung

Rähmchen mit zahlreichen WeiselzellenLogo BLIB-Imkerkurs für AnfängerWas? Die Bienen vermehren sich nun rasant und ziehen sich Königinnen nach. Um das Schwärmen zu verhindern, erfolgt nun bis Ende Juni die wöchentliche Weiselkontrolle, bei der die Weiselzellen entfernt werden. Einer Varroainvasion beuten wir biomechanisch durch Drohnenrahmenschneiden vor. Wir zeigen nicht nur, wie all die praktischen Arbeiten vonstatten gehen, sondern lassen unsere Kursteilnehmenden selbst Hand anlegen.
Wo? Bienen-InfoWabe (BIWa) – In zwei bereits festgelegten Gruppen bei Ausnahmeregelung. Neuzugänge leider nicht möglich.
Kosten, Anmeldung und Programm? Siehe BLIB-Imkerkurs-Anfänger2020 (PDF) sowie Zusatzprogramm Honigschleudertage-Termine20.
Und sonst? Wiederholungstermin nach Einzelabsprache möglich. Dieses Modul ist Pflichtmodul für eine Teilnahmebescheinigung über den Gesamtkurs.

18.04.20: BLIB-Imkerkurs für Anfänger, Modul 4

Sa., 18.04.20 – 10.30 – 12.30 Uhr

 

Logo BLIB-Imkerkurs für AnfängerBlick in die frisch erstellten Ablegerzarge4. Modul: Honigraumerweiterung, Ablegerbildung

Was? Die Blüte ist im Gange und die Bienen tragen wie verrückt Nektar ein. Es wird eng im Brutraum! Daher setzen wir in diesem (virtuellen) Praxisteil den Honigraum auf und dämpfen den Schwarmtrieb durch Ablegerbildung.
Wo? Bienen-InfoWabe (BIWa) – In zwei bereits festgelegten Gruppen bei Ausnahmeregelung. Neuzugänge leider nicht möglich.
Kosten, Anmeldung und Programm? Siehe BLIB-Imkerkurs-Anfänger2020 (PDF) sowie Zusatzprogramm Honigschleudertage-Termine20.
Und sonst? Wiederholungstermin nach Einzelabsprache möglich.
Bitte installieren Sie auf Ihrem Computer den Browser Chrome bzw. auf ihren Mobilgeräten die App Jitsi Meet.

Gehaltvoller Kurs mit Ableger bilden und umsetzen, Königin zeichnen und Drohnenbrutschneiden

Kursteilnehmende bei der WabenbeschauungIm Praxisteil des BLIB-Imkerkurses für Anfänger erläuterten wir das Aufsetzen des Honigraums und dämpften den Schwarmtrieb durch Ablegerbildung. Für einen Ableger werden benötigt:

  • 1 Zarge mit Boden und Deckel
  • 1 Brutwabe mit Larven in verschiedenen Stadien (Position am Zargenrand)
  • 1 leere Mittelwandwabe (Position Mitte)
  • 1 Futterwabe (Position 3)
  • genügend adulte Bienen, um die Brut warm halten zu können
  • Transportsicherung (2 Pinnädeln, damit die Waben in der Zarge nicht verrutschen)
  • Spanngurt

Schrittfolge Ablegerbildung

Umsetzen eines Volkes

Teilnehmerin am Imkerkurs mit WabeDa der Kursteilnehmer Christian Schwarzenberger einen gekauften Ableger am Bienenweg beherrbergte, entsprachen wir gerne seinen Wunsch, diesen gemeinsam in seine vorbereiteten, hübsch farbig bemalten Beuten umzusetzen.

Nach Umsetzung orientieren sich die Bienen neuSehr schön ließ sich im Anschluss beobachten, wie die umgesetzten Bienen ihr neues, buntes Zuhause in Augenschein nahmen, um es nach ihren Sammelausflügen auch wieder finden zu können.

Königin zeichnen

BienenköniginWeiselzellen waren noch bei keinem Volk zu entdecken. Doch dass wir bei Christian die Königin entdecken und markieren durften, war ein ungeplantes Highlight. Heuer ist zwar die Farbe Grün dran, doch Christian wählte stattdessen Rot, da seine Königin im vergangenen Jahr geboren wurde. (Korr. 26.4. 16 Uhr). Der Stempel, mit dem wir sonst arbeiten, um möglichst den direkten Kontakt zur Biene zu vermeiden, ließ sich akut nicht auffinden. Daher nahm Reinhold die Königin ausnahmsweise doch vorsichtig zwischen die Finger und tupfte den Farbfleck auf ihren Panzer.

Die Vorteile eines Stempels liegen auf der Hand: Keine Kontaminierung mit menschlichen Gerüchen, die die Arbeiterinnen womöglich daran hindern, ihre Königin wiederzuerkennen, und längere Trockenzeit für die Farbe, die nämlich sonst sofort wieder heruntergeputzt werden würde.

Drohnenbrut schneiden

Zum Schluss fand sich noch Gelegenheit, bei ein paar „Überminuten“ des zweistündigen Kurses eine Drohnenbrut zu schneiden. Das Entfernen des mit männlichen Larven und Puppen behausten Rähmchens nimmt den Varroendruck vom restlichen Volk, was sich langfristig positiv auf die Volksentwicklung auswirkt, so unschön die Tätigkeit auch ist.

Am 27.04. geht’s weiter mit Modul 5 und der Schwarmverhinderung.

P. S.: Auch nach bereits erfolgtem Start des BLIB-Imkerkurs für Anfänger ist ein Einstieg in jedes neue Modul jederzeit möglich. Die Dauer des Kurses beträgt immer 10 Module und richtet sich nach der Modulnummer Ihres Einstiegs. Ein zweites Jahr kann bei Terminproblemen kostenfrei angehängt werden.

Fotogalerie Imkeranfängerkurs Modul 3

Honigraumerweiterung, Ablegerbildung (BLIB-Imkerkurs für Anfänger, 3. Modul)

Das Jahr nimmt Fahrt auf, für Bienen wie Mensch! Wir und unsere Kursteilnehmende nutzen das Osterwochenende für das Vorankommen im Anfängerkurs.

Sa., 20.04.19  |  10.30-12.00 Uhr

Blick in die frisch erstellten Ablegerzarge3. Modul: Honigraumerweiterung, Ablegerbildung

Was? Die Blüte ist im Gange und die Bienen tragen wie verrückt Nektar ein. Es wird eng im Brutraum! Daher setzen wir in diesem Praxisteil den Honigraum auf und dämpfen den Schwarmtrieb durch Ablegerbildung.
Wo? Bienen-InfoWabe (BIWa) – Adresse und Daten unter dem angegebenen Link.
Und sonst? Wiederholungstermin nach Einzelabsprache möglich.

Kosten, Anmeldung und Programm? BLIB-Imkerkurs-Anfaenger-2019 sowie Zusatztermine Honigschleudertage-2019.

Auch nach bereits erfolgtem Start ist ein Einstieg in jedes neue Modul jederzeit möglich. Die Dauer des Kurses beträgt immer 10 Module und richtet sich nach der Modulnummer Ihres Einstiegs. Ein zweites Jahr kann bei Terminproblemen kostenfrei angehängt werden.