Bamberger Bienentalk mit … Gudrun Brendel-Fischer

Gudrun Brendel-Fischer, Ilona Munique, Reinhold Burger

Unser „Bamberger Bienentalk“ mit der Landtagsabgeordneten Gudrun Brendel-Fischer im traditionsreichen Kaffeehaus Beckstein am 31.01.2014 brachte für beide Gesprächspartner viele neue Impulse und die Freude, sich endlich kennengelernt zu haben, nachdem der Kontakt via Facebook schon länger besteht.

Ein Ergebnis daraus: wir von der Privatinitiative Bienen-leben-in-Bamberg.de freuten uns über die Idee der Heinersreutherin, den Generationen-Wettbewerb (Motto: „… wenn die Oma und der Opa mit den Enkeln …“) um die Sparte Imkerei zu erweitern.

„Es geht in diesem Wettbewerb darum, der Enkelgeneration altes Wissen und Bewährtes zu vermitteln“, erklärt Frau Brendel-Fischer, „… und die Imkerei sollte hier nicht fehlen“, fährt sie fort und überreicht uns eine 2013 erschienene, umfangreiche Broschüre des Bezirksverbands Oberfranken für Gartenbau und Landespflege, deren 1. Vorsitzende sie ist. Rasch durchgeblättert fallen uns vielfältige und generationsübergreifende Projekte ins Auge, beispielsweise Baumschnitt, Vogelschutz, Kräuterbüschel binden, traditionelle Gerichte kochen oder Sauerkraut machen.

BLIB: Wie können Sie außerdem den Bienengedanken und die Imker unterstützen?“

Ilona Munique, Gudrun Brendel-Fischer„Neben der bisherigen Antragsinitiative zur Bienenhaltung in Bayern (PDF) könnte ich mir vorstellen, im Haushaltsgesetz eine Ausgleichszahlung zu initiieren, um Imker von eventuellen Pachtgebühren zu entlasten“, überlegt die CSU-Politikerin. Bedenkt man, dass in anderen Ländern, beispielsweise in den Vereinigten Staaten von Amerika, den Bienenhaltern sogar Bestäubungsprämien gezahlt werden, ist das ein mehr als wünschenswerter Ansatz, meinen wir.

Bis vor Kurzem war Gudrun Brendel-Fischer die Bienenpolitische Sprecherin des Bayerischen Landtags. Auch, wenn nunmehr Tanja Schorer-Dremel aus Eichstätt die Aufgabe inne hat – „Ich werde weiterhin ein Auge auf die Situation der Bienen und Imker haben, das ist mir sehr wichtig“, verspricht sie uns. Nun, das beweist ja auch schon ihr lange geplanter Abstecher nach Bamberg, den die in zahlreichen Ehrenämtern rührige Fachlehrerin unternommen hat.

„Eines meiner Anliegen ist, die Zusammenarbeit zwischen Imker und Landwirtschaft zu intensivieren“, betont die Gattin eines Landwirts und fährt fort: „In Zeiten knapper Ressourcen möchte ich ein Netzwerk knüpfen und die Leute zusammen bringen“. Das trifft sich natürlich hervorragend mit unserem eigenen Wunsch nach Synergieeffekten. So freuen wir uns auf einen von Brendel-Fischer warm empfohlenen Kontakt nach Pegnitz zur Bio-Imkerei mit Imkerlehrbienenstand und Imkerlehrpfad Herzing, zumal gerade das Bio-Thema – und auch das war Frau Brendel-Fischer durchaus bewusst! – ein unter Imkern heiß diskutiertes Verfahren ist.

Überhaupt ist es für uns erstaunlich, wie viel Hintergrundwissen die „Nicht-Imkerin“ parat hat. „Ein ganz besonderes Erlebnis, welches mein Interesse stark geweckt hatte, war ein Besuch mit Minister Brunner bei Praktikern vor Ort in Büchenbach bei Pegnitz im April vergangenen Jahres“, erinnert sich Frau Brendel-Fischer. „Und ich bin begeisterte Honig-Esserin“, lacht sie und freut sich natürlich über unser kleines Dankeschön, ein Miniglas unseres letztjährigen „Bamberger Lagenhonigs“.

Liebe Frau Brendel-Fischer, …

… wir danken Ihnen für den „Bamberger Bienentalk“ und freuen uns, Ihnen bei einer Fortsetzung unseres sehr angeregten Gesprächs ein richtig großes Glas Honig aus Bamberg überreichen zu dürfen, sobald die neue Ernte eingefahren ist – von hoffentlich gesund durch den Winter gekommenen Bienen!

Volles Haus im Lichtspiel – Bienenfilm und Diskussion

120 Plätze restlos ausverkauft zum Doku-Films More than Honey mit anschließender Diskussion im Bamberger Lichtspiel.  Imker stellten den größten Anteil der sonnabendlichen Kinogänger. Das ergab die Abfrage durch die Geschäftsführerin, Diana Linz, zu Beginn des Films. In der anschließenden Diskussion im Roten Salon ging es gleich richtig zur Sache. Allerdings weniger zum Film, sondern vielmehr entspann sich ein engagierter Wortwechsel zwischen dem Vorsitzenden des Imkerverein Aufseß und einem unterfränkischen Bienenwart. Ersterer hatte zu einem Sit-in im Anschluss des Filmes eingeladen und machte aus seiner Sympathie für die wesensgerechte Bienenhaltung keinen Hehl. Ebenso wenig, wie es der Bienenfachwart für seine Züchterliebe und die konventionelle Bienenhaltung tat.

Nach geraumer Weile waren die Grundpositionen geklärt, und so hatten auch die interessierten Gäste Gelegenheit, sich mit ihren Fragen einzubringen. Und es versteht sich, dass sich auch wir beide „Jungimker im fortgeschrittenen Stadium“ in das Geschehen mit einklinkten. Denn dies ist eine spannende Phase für uns. Einerseits verstehen wir doch so viel, dass wir der Diskussion zwischen den ausgemachten Fachleuten gut folgen konnten. Andererseits sind wir noch (und ich hoffe, auch später noch) offen für Informationen und Paradigmen jeglicher Art. Wobei wir selbstredend, wie so viele Imker, einen eigenen Weg bzw. den der Bienen wählen, wenn’s drauf ankommt.

Wir ließen die Gelegenheit nicht verstreichen, mittels Handzettel und Visitenkarten die Cineasten auf bienen-leben-in-bamberg.de hinzuweisen und luden zu unserem anstehenden 1. Honig- und Imker-Mitmach-Markt anlässlich des Alternativen Kunsthandwerkermarktes des Don-Bosco Jugendwerks im St. Josefsheim in Bamberg ein.

Es ergaben sich darüber hinaus interessante und nette Einzelgespräche. Daraus resultierend eine gegenseitige Einladung zum „Über-den-Beutenrand-schauen“ von Magazinhaltung und Bienenkistenhaltung sowie möglicherweise eine Mitautorenschaft hier für diesen Blog. (Michael, wir bauen auf dich!)

Zwei Medienvertreter wünschten sich von uns Zuarbeit für ihre geplanten Berichte und – da bin ich sehr, sehr gespannt! – ein studentisches, fakultätsübergreifendes Projekt zum Stichwort „Nachhaltigkeit“. Angeregt durch meine spontane Überlegung zu einem (ich nenne es mal) „Leere-Gärten-Nutzungsplan“. Darüber wird hier natürlich immer wieder berichtet, bleiben Sie also dran.

Zuletzt: nicht nur uns ist aufgefallen, dass einige Imkervereine nicht wirklich an Zuwachszahlen interessiert zu sein scheinen. Wie sonst erklärt es sich, dass Webseiten fehlen oder veraltet sind, Anrufe nicht oder nur unzufriedenstellend beantwortet, Informationen seltsam spärlich weitergegeben werden. Warum ist das so? Ich will das nicht glauben, dass es sich bei diesen überwiegend um „Alt-Herren-Riegen“ ohne ausreichend Informationskompetenzen handelt, die den Verein als bloßen Absatzmarkt ihrer Produkte ansehen, wie manche Gäste vermuteten. Wir selbst haben allerdings ebenfalls niederschmetternde, doch auch sehr motivierende Erfahrungen diesbezüglich gesammelt.

Nun, wie auch immer … wir möchten die Lücke schließen, die unsere Mitbürger/innen davon abhalten sollten, sich für das Bienenleben zu engagieren. Indem wir gerne unser Wissen und unsere Erfahrungswelt sowie die der anderen, die sich bei uns melden, unverkrampft weitergeben. Ohne Vereinszugehörigkeit und unter Einhaltung der Nettiquette. Wir haben nichts gegen Vereine, ganz im Gegenteil. Doch wird es höchste Zeit, dass diese vermehrt an die Öffentlichkeit gehen, um der kleinen (und großen) Geschöpfe willen.

Tun sie es nicht, tun wir es. Modernes Netzwerken macht’s möglich.

By the way: Danke an Diana Linz von den Lichtspielen für die Ermöglichung des anregenden Abends!