Zum Internationalen Tag zum Schutz der Biene eine Rezension zu Kearney: „Die Bienenkönigin“

Cover Kearny, Die Bienenkönigin, Haupt Verl.[Werbung] Natürlich geht es in diesem außergewöhnlichen, da mit 48 Klappseiten versehenen 128-seitigen Buches nicht ausschließlich nur um Die Bienenkönigin. Der Sachtitelzusatz verheißt mehr, nämlich, „Was jeder Hobbyimker wissen muss“. Würde er bzw. sie, der/die Imkerin, nur Kenntnis von „Ihrer Durchlaucht“ haben, wäre es schnell Schluss mit der gelungenen Bienenhaltung.

Um was es außerdem geht

Tatsächlich ist die Bienenkönigin nur eine Größe bzw. ein Faktor unter weiteren. Und so werden wir von Hilary Kearney beispielsweise mit einer Widmung eingeführt, die da lautet: „Für meine Freunde und meine Familie! Es tut mir leid wegen all der Bienenstiche. Ihr wisst, wer gemeint ist. Herzlichen Dank, dass ihr dabei cool geblieben seid.“

Darint ist schon einmal sicher nicht die Königin beteiligt gewesen. Das Stechen von Menschen obliegt gemeinhin den Arbeitsbienen, vor allem den Wächterbienen unter ihnen. Doch tatsächlich könnte die Königin ebenfalls stechen, beispielsweise, wenn ein Stock oder ein Schwarm eine überzählige Königin hat.

Das erste Kapitel führt uns also erst einmal in alle männlichen Bewohner (die Drohnen und – je nun, den „Geist“) und in alle weiblichen Bewohnerinnen (die Arbeiterinnen und die Königin) eines Bienenstocks ein, außerdem in dessen Bestandteile (Waben, Nektar, Honig) und grob in die Geschehnisse der Nahrungssuche – hm, ich stutze über den Flieder, der kein guter Pollen- oder Nektargeber ist! –, über Honigentstehung und dem Lebenszyklus eines Volkes.

Geheimnisse, Anekdoten und Thesen

Dann aber dreht sich in den folgenden beiden Hauptkapiteln tatsächlich alles um die Bienenkönigin, natürlich weiterhin im Kontext ihres Volkes oder der Arbeiten des Imkers. So manches hoheitliche Geheimnis wird dabei gelüftet, aber auch die eine oder andere gewagte, nicht immer ganz ernst gemeinte oder zu nehmende These aufgestellt. Überhaupt beweist die Autorin eine erstaunliche Beobachtungsgabe, doch auch eine hohe Vorstellungskraft, gepaart mit viel Humor und Offenheit.

Verstreut über das ganze Buch hinweg finden sich zahlreiche Anektdoten aus dem Leben der berufsmäßig imkernden und darüber schreibenden Amerikanerin sowie Gründerin von Girl Next Door Honey, einem Ausbildungsbetrieb zur Bienenzucht (eher zur -haltung, möchte ich dem Innenklappentext widersprechen.) Dem typisch amerikanischen, immer etwas überbordenden Schreibstil (fein übersetzt von Franz Leipold) mag so manch älteren und / oder männlichen Imker, gemeinhin eine eher zurückhaltende Spezies, etwas verschrecken. Frauen und junge Menschen hingegen finden es sicherlich erfrischend und lassen sich von Aussagen mitreißen wie „faszinierend, erstaunlich, hypnotisch, überraschend, verblüffend, befriedigend, einzigartig, wundervoll, verzaubernd, …“ – und das alles beileibe nicht nur zu finden auf den beiden Seiten der Einleitung!

Such-Wimmelbilder, Erfahrungsberichte, Märchenstunde

Mitreißend ist aber auf alle Fälle das Angebot, sich auf die Suche nach den Bienenköniginnen zu machen. Natürlich hat sich auch die Rezensentin den Spaß erlaubt, ihr auf den vielen ausklappbaren Wimmel-Doppelbildseiten nachzuspüren – mit Erfolg. Nach zehn Jahren Imkerei und ebenfalls berüchtigt für den „Königinnenblick“ hätte es mich auch verwundert, wäre es anders gewesen. Immerhin halten die Bienen auf den hochwertigen Fotos wenigstens still. Doch allen Anfänger/innen und besonders jetzt während des Lockdowns der Coronakrise, wo Imkerkurse an Lehrbienenständen derzeit nicht möglich sind, kann diese Übung nur breit empfohlen werden.

Manche Erfahrungen aus San Diego allerdings werden wir in unseren Breiten nicht erleben. Dennoch ist es spannend zu lesen, wie sich das Imkern dort gestaltet. Während sich die Autorin im Kapitel „Eine Überraschung“ noch überlegt, ob man das übermäßige wilde Schwärmen der Afrikanischen Honigbiene (genauer: Afrikanisierte europäische Honigbiene – aber solche Spitzfindigkeiten sind eher nicht anzutreffen) durch Aussortieren von Weiselzellen kontrollieren sollte, ist es in Deutschland und Europa beinahe durchgängig Praxis, vor allem in Städten. So manches ist ein wenig zu idealisiert dargestellt, einige Überlegungen (siehe „Königin zusetzen“ oder …) erscheinen mir ein wenig blauäugig bis „mystisch“ (O-Ton), manches ist nur grob bis ungenau angedeutet – aber das kann auch den Rahmenbedingungen eines anderen Kontinents bzw. der Einengung des Themas geschuldet sein. Genau so, wie die zierliche Imkerin offenbar nur mit Handschuhen und Kopfschutz zu arbeiten scheint.

Das wird verständlich vor dem Hintergrund, dass nicht Zuchtvölker „ihr Ding“ sind, sondern das Einsammeln wilder Schwärme, die, verglichen mit unseren meist sanftmütigen heimischen Arten, wohl wenig an Temperament gemein haben. Dass das Züchten trotz oder gerade wegen ihrer offensichtlich großen Zuneigung zur „royalen Biene“ nur eine geringe Rolle in diesem Buch spielt, ebenso wenig wie Abhandlungen über die sattsam beschriebene böse Varroa destructor, hat seinen besonderen Reiz. Ja, nachgerade entspannt es sogar, ist es fast wie ein altmodisches Märchenbuch aus „1000 und einem Schwarm“ mit einem klaren Schema aus Gut und Böse – wobei wir es hier überwiegend mit dem „Gut“ zu tun bekommen.

Fazit

Empfohlen als Lese- und Bildernahrung für Bienenschwärmereien und Mittel gegen den Imkerblues, der einen regelmäßig überfällt ob der vielen Doe’s and Dont’s und der ständigen Thematisierung des Bienensterbens und der Bienenkrankheiten in anderen Sach- und Fachbüchern. Obwohl – ich bin mir nicht sicher, ob ich „Die Bienenkönigin“ aus dem Haupt-Verlag überhaupt in jene Kategorie einordnen möchte. Autobiografie oder Roadmovie (durch den kalifornischen Norden oder durch den Bienenstock) träfe es weit besser. Ganz sicher aber führt der Untertitel uns ein wenig an der Nase herum! Kein „Muss-ich-wissen“, doch das soll einem nicht am Kauf dieses enthusiastischen, sehr wertigen und ungewöhnlich gestalteten „Liebhaberobjekts“ hindern. Lust aufs Bienen(er)leben macht es auf alle Fälle – also gerne den Noch-Nicht-Imker/innen ans Herz bzw. auf den Gabentisch gelegt!


Kearney, Hilary: Die Bienenkönigin. Was jeder Hobbyimker wissen muss. 1. Aufl. Bern. Haupt Verl. 128 S. Haupt Natur. ISBN 978-3-258-08171-7.

Rezensionsexemplar für unsere Imker-Bibliothek.

Die Königin der Sternwarte

Iris Fischer besucht unsere Sternwart-BienenVolk an der Sternwarte mit zwei Brut- und drei HonigräumenBienen, so sagt man, sind Mittlerinnen zwischen Himmel und Erde und Überbringerinnen von Botschaften vom Dies- ins Jenseits, bzw. umgekehrt. An keinem Ort in Bamberg sind unsere Völker dem Himmel so nahe wie an der Sternwarte, wo ihnen wohl auch die direkte Nachbarschaft zu zwei Bierkellern Kraft zu geben scheint. Zumindest konnten wir heuer bereits einen dritten Brutraum aufsetzen, was eher nicht so häufig vorkommt.

Ein Schelm, wer sagen möchte, die beiden Imker haben den Standort nicht umsonst so geschickt gewählt. Zugegeben – haben wir! Doch sei es uns vergönnt. Denn alle Anfahrten von der Inselstadt hinauf auf den Stephansberg werden per Fahrrad, oft mit Anhänger dran, oder zu Fuß bewältigt, der Umwelt zuliebe. Tja, da haben’s die Bienen mit ihren Flügelchen etwas leichter …

Eure Majestät, die Königin der SternwarteVor knapp zwei Wochen jedenfalls machten wir uns wieder einmal auf den Weg, um Bienen wie Keller zu besuchen. Diesmal mit Iris Fischer, die sich für unsere Arbeit – die des Ehrenamtes wie auch des Broterwerbs, insbesondere der Erwachsenenbildung, da auch sie Coach ist – interessierte. Wie nett, dass sich beim Blick in die Beute Ihre Majestät gnädig und huldvoll dem Besuch zeigen mochte. Auch sie ist gewissermaßen ein Coach, allerdings richten sich alle im Volk im Grunde gemeinsam aneinander aus. Dennoch – ist die Königin krank oder fehlt sie gar, dann macht das schon einen sehr großen Unterschied in Gefüge des Staates aus.

Honig schlecken frisch aus der WabeSchön also, sie bei bester Gesundheit angetroffen zu haben. Außerdem scheinen unsere beiden Völker gut bewacht zu sein. Denn als wir uns in den Garten begaben, wurde sofort von den Mitarbeitern aus nachgesehen, wer sich denn da auf dem Gelände befände. Finden wir super!

Und so steuerten wir gut gelaunt und nach ein paar Fingerspitzen Honig frisch aus der Wabe gestärkt mit unserem Besuch den Wilde-Rose-Keller an. Also noch ein kleiner Aufstieg mehr, denn Montags hat der Spezi leider zu … tja, Flügel müsste man jetzt haben!

P. S.: Bamberger Lagenhonig nicht nur vom Standort Sternwarte gibt es ab Ende Juli wieder frisch geerntet – bestellen Sie gerne vor!

5. Tür im Adventskalender der Bamberger Schulbiene

5.
Hören wir da ein Gekicher?
Na, das ist wohl nicht so sicher.
Was Bienen in der Traube machen.
ist zittern, träumen und bewachen.
Die Königin wird aufgewärmt,
und keinesfalls wird ausgeschwärmt!

Bienenköniginn

Imkereicrashkurs für Berufsschule Bamberg III nebst 17 Flüchtlingen

Schulbienenunterricht in der Bienen-InfoWabe BambergHöchstens eine halbe Stunde Aufmerksamkeitsspanne war die Prognose der Begleiter von 20 jungen Erwachsenen der Staatlichen Berufsschule III Bamberg nebst 17 Flüchtlingen, die nur wenig bis kein Deutsch sprachen und bei uns am 26.07.2016 einen Schulbienenunterricht bzw. eine Führung erleben sollten.

Bienenkönigin inmitten ihres HofstaatesDoch was sollten wir weglassen? Den interessanten Film? Den Besuch bei den Bienen, wo uns sogar das Glück hold war und wir Ihrer Majestät höchspersönlich ansichtig wurden? Oder die leckere Honigprobe?

Schulbienenunterricht in der Bienen-InfoWabe – Vergleich der Bestäubungsleistung anhand ÄpfelKeines von alledem! Denn nach einigen Worten zur elementaren Bedeutung von Honigbienen tauten sie auf und stellten die eine oder andere interessierte Rückfrage. Auch die drei Betreuenden, darunter die ehemalige Vorsitzende des Interkulturellen Gartens Bamberg e. V., Karen Stein, die die Idee des Besuches hatte, waren gedanklich voll dabei. „Für nächstes Jahr müssen wir unbedingt wieder etwas ausmachen“, hieß es nach eineinhalb Stunden abwechslungsreichen Inputs, und wir können dazu nur nicken. Sehr gerne! Doch bitte rechtzeitig anmelden. Denn nächstes Jahr werden 16 Rewe-Kaufleute auf uns zu kommen, die für ihre Unterstützungsleistung nun ihren gerechten Gegenwert in Form von Klassenführungen aus der Schule „ihres“ Ortes von uns erhalten.

105334-Bamberger-LagenhonigEinige unserer Gäste nahmen nun die Gelegenheit wahr, sich mit einem Glas frisch geernteten und abgefüllten Bamberger Lagenhonig zu versorgen. Und auch wir selbst konnten einen kleinen Energieschub gut gebrauchen, denn so ein Crashkurs mit derart vielen und aufgeweckten Jugendlichen bzw. werdenden Erwachsenen benötigt einiges an Konzentration und Aufmerksamkeit. Wie auch der vor uns liegende Nachmittag im Rewe-Group Zentrallager in Buttenheim … dazu in Kürze mehr.

Zum Ende gaben wir den Rat, sich als Flüchtling einem Imker(verein) anzuschließen, denn über dieses wundervolle, völkerverbindende Hobby erfährt man schnell eine Anbindung zu Einheimischen. Und sooo viel Deutsch braucht man dazu auch nicht, denn vieles erklärt sich einfach durchs Tun und Mitmachen.

Fotogalerie

P. S.: Sollten Sie Fotos in höherer Auflösung benötigen, melden Sie sich bitte. Ebenso, falls wir ein Foto herausnehmen sollen, was wir umgehend veranlassen.

Rosenexpertin besucht unsere Erba-Bienen

Jeannette Frank auf der Erba-Insel mit ClematistopfJeannette Frank, eine intime Kennerin und Vertreiberin vor allem englischer Rosen, hat sich extra einen Nachmittag frei genommen, um uns eine bienenfreundliche Clematis vorbei zu bringen (und uns letztendlich sogar zu schenken!), die wir uns spontan via Facebook-Kontakt gewünscht hatten. Da wir mit Jeannette über das soziales Netzwerk schon länger befreundet waren, war jetzt endlich der richtige Zeitpunkt gekommen, sich persönlich kennenzulernen.

Rosenspalier mit IlonaAuch, wenn Rosen gemeinhin – bis auf die Rambler und alte, halb-und nichtgefüllte Sorten – keine Pollen- und häufig nur mäßige Nektarlieferantinnen sind, so erfreuen sie doch unser Auge und öffnen die Sinne für die schöne (Garten-)Natur. Ihre beliebten Begleitpflanzen hingegen – allen voran der läusefernhaltende Lavendel, aber auch der Storchschnabel, Rittersporn und Salbei – sind für Honigbienen und/oder Hummeln sehr attraktiv.

Jeannette Frank und Reinhold Burger bei den Patenbienen von Meike WinnemuthUnserer beider Interessensgebiete – (Garten-)Pflanzen und Bienen – wollten wir bei einem Spaziergang zur Erba-Insel erörtern und vertiefen. So trugen wir die Clematis zu ihrem künftigen Blühort, den Interkulturellen Garten, den Jeannette ohnehin schon länger einmal einen Besuch abstatten wollte. Sie selbst wohnt in Altendorf (Buttenheim), wo sie einen öffentlichen Schaugarten („Galarosa“) pflegt – neben ihrem Hauptjob als Industriekauffrau.

Reinhold Burger an der Patenbeute von Meike Winnemuth auf der Erba-InselMeike Winnemuth mit Fiete an ihrem Bienenpatenvolk, Bamberg, Erba-InselIm Anschluss ging es zu den Patenbienen von Meike Winnemuth, um den fälligen Honigraum aufzusetzen. Schließlich soll die Hamburger Journalistin und Autorin auch in diesem Jahr wieder ihren „Patenzins“ erhalten – echten Bamberger Lagenhonig aus dem von ihr unterstützten Volk. Vielleicht schreibt sie ja auch einmal eine Stern-Kolumne darüber, wie sie auf die Biene gekommen ist, wer weiß. Dann soll sie das entspannt bei einem honiggewürzten Tee oder Rotwein tun können.

Jeannette Frank betrachtet ein Wabenrähmchen mit ansitzenden BienenDas Erba-Volk ist mit seinem „ausgesetzten“ Standort prädestiniert für spannende menschliche wie tierische Konakte. Im Mai finden beispielsweise zwei VHS-Kurse statt, für die wir die Beuten dann öffnen werden. Auch heute darf unser Besuch einen ausgiebigen Blick hineinwerfen, denn wir müssen uns ohnehin vom Zustand des Volkes ein Bild machen, um allfällige Pflegemaßnahmen terminlich abschätzen zu können.

Bienenkönigin des Patenvolk von Meike Winnemuth ("Friedhofsschwarm")Bienen vor dem EinfluglochDabei freuten wir uns, auf Anhieb die noch ungezeichnete Königin fit und munter entdeckt zu haben. Das Volk, das als „Friedhofsschwarm“ sogar in den Fränkischen Tag eingegangen ist, hat sich ganz gut entwickelt. Freilich nicht so prächtig wie das Volk aus der Gärtnerstadt, über das wir gestern berichteten, doch in Anbetracht dessen, dass die Bienen im zeitigen Frühjahr kaum Pollen eintrugen – es fehlten die leider gekappten Salweiden entlang des Fischpasses – doch besser als erwartet. Zumindest rechtfertigt es das Aufsetzen des Honigraumes.

Was unserem Besuch bei den Bienen am Standort „Weide“ und „Schiffbauplatz“ erwartete, erfahrt ihr im nächsten Blogeintrag.

Imkerei-Blitzkurs mit Langzeitwirkung

Blick nach Bamberg vom Tempelchen ausLuftiger Vortragsort Tempelchen mit Reinhold BurgerBestes Wetter, ein wunderschönes Grundstück in voller Wiesenpracht, ein braves Bienenvolk, aufmerksame und nette Gäste … und die meinten es ernst! Gleich mehrere Teilnehmende, die unseren Imkerei-Blitzkurs am 31.05. besuchen kamen, wollen tatsächlich mit der Imkerei anfangen. Das freut uns natürlich riesig, und so hat sich jede Mühe, alles mit dem Bus zum Tempelchen zu bringen, um es zu einem Vortragsort zu verwandeln, gelohnt. Denn das ist unser erklärtes Ziel: Jungimker für Bamberg gewinnen!

Teilnehmerin Conny mit BienenwabeBei einem Paar ahnten wir bereits, dass sie es bald anpacken wollen. Es waren dies Conny Kopp, eine unserer Bienenpaten, und ihr Mann Dieter. So durften sie gleich mal heben, wie schwer eine Zarge sein kann, wie das mit dem Smoker (bei Wind nicht so recht) funktioniert, dass Drohnen tatsächlich keinen Stachel haben und man sie daher gefahrlos auf der Hand herum krabbeln lassen kann, und natürlich, wie köstlich es ist, frischen Honig direkt aus der Wabe zu naschen. Aber auch zwei weitere Gäste mit guten Absichten versuchten sich an praktischen Tätigkeiten.

Simon hält BienenwabeAuch unser jüngster Gast ließ sich nicht lange bitten und stibitzte das goldene Labsal zwischen all den herumkrabbelnden Arbeitsbienen. Die „lebendige“ Wabe hielt er lässig und ohne mit der Wimper zu zucken fest im Griff.

Besonders freuten sich alle darüber, dass wir zufällig beim ersten Wabenziehen sogleich die gelb gezeichnete Königin zu sehen bekamen! Sie ist zwar schon im 3. Legejahr und müsste ausgewechselt werden, doch wirkt sie noch immer sehr agil und fleißig.

Simon nascht Honig direkt aus der WabeNachdem es langsam wärmer wurde und die Bienen immer eifriger um uns herum summten, traten wir den Rückweg zum Tempelchen an, um noch etwas „Honigkunde“ zu betreiben. Drei verschiedene Sorten testeten wir: einen leicht kristallinen, hellbraunen Blütenhonig aus der Buger Wiese, dunklen Waldhonig aus dem gerade besuchten Standort in Wildensorg und eine cremig-helle Sommertracht aus Burgebrach). Mit Hilfe einer „Aroma-Scheibe“ versuchten wir gemeinsam eine geschmackliche Einordnung.

Mohn- und Kornblumenwiese bei WildensorgAuf dem Weg zum Mittagessen im Garten des Landgasthauses Heerlein meinte Rita denn auch, sie würde wohl kaum mehr einen Billig-Honig aus dem Supermarkt kaufen. Schade nur, dass wir auf unseren Bamberger Lagenhonig noch ein wenig warten müssen. Dafür wird dieser aber ganz sicher auch heuer wieder extrem lecker, weil nur einmal geerntet, folglich mit dem kompletten Bamberger Frühjahr und Sommer im Glas.

Das BLIB-Team Ilona und ReinholdUnd wer nun aus den letzten Kursen seine Erfahrungen erweitern möchte, ist herzlich zu unseren Honigschleudertagen eingeladen. WIR jedenfalls können es kaum noch erwarten!

Wir sehen uns!
Ihr BLIB-Team Ilona und Reinhold

Übergabe der Bienenpatenbeute an Ruth Vollmar

Ilona Munique und Ruth Vollmar befestigen PatenbeutenschildDie Patenurkunde hat sie ja bereits erhalten. Doch auch das Anbringen des Patenschildes an die von Ruth Vollmar finanzierte Beute will zelebriert werden. Wir freuen uns über jede Gelegenheit, mit unseren Paten zusammen zu treffen und ein wenig über Bienen zu fachsimpeln. Denn Bienenpaten sind Botschafter und Multiplikatoren des Bienengedankens, sie spielen eine wichtige Rolle auf unserem Weg zur Bienenstadt Bamberg.

Josch, Reinhold und Ilona beim Kaffeekränzchen im Garten SchiffbauplatzKaffeekränzchen mit Bienenpatin Ruth Vollmar im Garten am SchiffbauplatzRuth Vollmar hat als Leiterin der Wirtschaftsförderung der Stadt Bamberg ohnehin ein Händchen für Werbung und Publicity. So merkt man ihr sofort auch an, dass sie nicht zum ersten Male fotografiert wird. Ratz-fatz sind die Aufnahmen im Kasten, und wir können zum gemütlichen Teil des Nachmittags vom 17.05. übergehen, der endlich auch einigermaßen warm wurde. Bei unserem VHS-Kurs heute morgen froren wir noch.

Eine ungute Überraschung

Lage SchiffbauplatzEin Blick in ihre Patenbeute allerdings bescherte uns eine ungute Überraschung. Keine Brutzellen zu finden, das Volk scheint weisellos. Die zuständige Königin hätte längst legen müssen. Wo ist sie abgeblieben?

Auch im Volk nebenan, dem Schwarmvolk vom 24.04. war zunächst keine zu entdecken. Doch! Halt! Auf dem letzten Rähmchen wurde sie endlich gesichtet – und flog in diesem Augenblick davon! Ohne von einem Hofstaat aus Arbeitsbienen begleitet zu werden. Absolut ungewöhnlich und nur damit zu erklären, dass sie unbegattet blieb und dadurch keine eindeutigen Königinnenpheromone aussandte. Der Duft ist das wichtigste an ihr. Fehlt er, erkennen die Arbeitsbiene ihre Königin nicht und folgen ihr auch nicht mehr.

Aus zwei mach eins

Reinhold vereint zwei Völker am Schiffbauplatz

Wir entschlossen uns, beide Völker wieder zusammen zu führen. „Wieder“, weil das linke Volk ohnehin ein ehemaliger Schwarm des rechten Volks war. Damit sie sich eine Königin heranziehen können, versorgten wir die Bienen mit einer Brutwabe aus dem Volk an der Weide. Damit das aufgelöste bzw. in den  Nebenstock vereinigte Volk nicht wieder zum ehemaligen Standort zurückflog, begossen wir die Palette, auf der die Beute stand, mit Wasser, um die Duftstoffe zu tilgen.

Nach und nach beruhigten sich die aufgeregten Bienen wieder und wir hoffen nun sehr, dass das warme Wetter eine gute Entwicklung des Bienengeschehens im Vollmar’schens bzw. Bretschneiders Garten am Schiffbauplatz fördert. In vier Wochen wissen wir mehr.

Frühjahrsarbeiten der Imkerei – nicht alles ist lustig

Birgit Herrndobler und Reinhold Burger an den KHG-Bienen

Birgit Herrndobler und Reinhold Burger an den KHG-Bienen

Seit kurzem helfen wir mit bei der Bienenbetreuung im Kaiser-Heinrich-Gymnasium Bamberg. Am 30.04. erfolgte zum zweiten Mal die Weiselkontrolle. Alle drei Völker waren schwarmbereit. Zwei von drei Völkern sind besonders aktiv. Wir hoffen, dass sie sich im Laufe des Jahres etwas beruhigen werden, denn „Wabentreue“ sieht anders aus. Nur sehr behutsam konnten wir uns ihnen nähern, um die allfällige Pflegemaßnahme, das Weiselbrechen, vorzunehmen.

Königin mit ihrem VolkDoch meist ist es so, dass besonders aktive Völker, die es dem Imker nicht so leicht machen, besonders viel Honig eintragen. Na dann, wir werden sehen. Spätestens im nächsten Jahr werden wir beim Stammvolk die Königin durch eine sanftmütigere Züchtung ersetzen. Der Hauptgrund ist jedoch, dass eine Königin nach zwei bis drei Jahren bereits ihre Legefähigkeit einbüßt. Ersetzen wir sie nicht, machen’s die Arbeitsbienen selbst. Was der Schwarmbildung Vorschub leistet. Manchmal merkt man den Austausch nicht einmal, wenn sie im Herbst „still umweiseln“.

Weiselzellen brechen zur Schwarmverhinderung

Weiselzellen auf Drohnenrähmchen

Weiselzellen auf Drohnenrähmchen

Neben dem Ersetzen der Königin ist auch das Weiselzellenbrechen nicht gerade der schönste Teil des Imkerns. Die vom Volk nachgezogenen Königinnenzellen müssen rechtzeitig entfernt werden, bevor die alte Königin mit einem Teil des Volkes ausschwärmt, um der jungen Königin den Stock zu überlassen. Wäre nicht die Varroamilbe, gegen die unsere westliche Honigbiene nicht ankommen kann, könnte man sagen: „Na und? Sollen sie doch!“ Nur überlebt der Schwarm in Freiheit nicht, wenn er nicht vom Imker gepflegt wird. Zweites Manko: es gäbe weniger bis keinen Honig zum Ernten, denn das zurückbleibende Volk ist um etwa die Hälfte kleiner und muss sich wieder erst zu einem Wirtschaftsvolk entwickeln. Es werden noch viele, viele Jahre vergehen, bis durch Züchtung ein Sieg über die asiatische Milbe zu vermelden ist. Bis dahin müssen wir das Beste daraus machen.

Drohnenschneiden zur Varroabekämpfung

Weiselzellen auf DrohnenbauAls eine vorbeugende Maßnahme gegen die Varroose ist das Schneiden von Drohnenzellen gedacht. Varroa destructor nämlich liebt die Zellen der männlichen Bienen, die größer als die der Weibchen sind und auch einen längeren Entwicklungszyklus haben. Ideale Bedingungen, um gleich mehrere Generationen zur Welt zu bringen, die der Honigbiene schwer zu schaffen machen. Daher geben Imker im Frühjahr einen oder zwei Baurahmen in die Beuten, die, da ohne vorgefertigte Mittelwand oder einen Wachsanfangsstreifen, von den Bienen für die Drohnenbrut ausgebaut werden.

Drohnenbrut ausschneiden

Nicht der schönste Teil des Imkerns: Drohnenbrut ausschneiden

Ist die Brut verdeckelt, kann so mit einem Male jede Menge Varroen entnommen werden. Die buckeligen Zellen sind gut zu erkennen und werden aus dem Rahmen entfernt, am besten in eine Plastiktüte. Es ist ebenfalls keine schöne Arbeit, muss jedoch zwingend sein. Für die geringe Menge an Spermien, die eine Königin benötigt, gibt es weitaus mehr Drohnen, als gebraucht werden. Insofern vermisst das Volk die entnommenen Drohnen nicht. Sie selbst würden außerdem für ihre Entfernung sorgen, damit nicht zu viele Drohnen heranwachsen. Klingt komisch, ist aber so.

WachsschmelzerWir frieren die Drohnen ein, um ein Leiden zu verhindern, andere legen sie für Vögel aus (verboten wegen der Gefahr, eventuell Faulbrut zu übertragen), wieder andere verfüttern sie an ihre Hühner, die sich über die Maden und Puppen als willkommene Mahlzeit zu freuen. Nach dem Einschmelzen der Reste wird das Wachs wieder verwendet. Dazu kann ein Sonnenwachsschmelzer verwendet werden, wie ihn Birgit Herrndobler für ihre Schule angeschafft hat. Übrigens aus ihrem eigenen Geldbeutel. Es wäre schön, wenn sich jemand findet, der das Material finanziert, denn die Biologielehrerin wird wegen Mutterfreuden die Schule zum Sommer hin verlassen.

Geburt einer Königin

Bamberger GartenmesseDiese Tage beginnt die 6. Bamberger Gartenmesse. Und mit ihr unser Filmvortrag „Geburt einer Königin“ im Vortragssaal der Gärtnerei Böhmerwiese, Heiliggrabstraße 57. Am Samstag und Sonntag, 13. und 14. April 2013, jeweils um 11.30 Uhr, erzählen wir ein wenig aus dem Lebensablauf Euer Majestät und zeigen dazu ein paar Ausschnitte aus dem Dokumentarfilm „More than honey“.

Der im Oktober 2012 erschienen Film erfreut sich wachsender Beliebtheit. Daher hatte Senator-Film sich entschlossen, die für Mitte März geplante Freigabe der Vorführlizenz auf Juni zu verschieben. Nun, da wir also leider doch noch eine Gebühr, wenn auch eine reduzierte, bezahlen müssen, hoffen wir auf noch mehr Spenden. Denn dazu ist unser Angebot gedacht: dass wir auf die Notsituation der Bienen aufmerksam machen und für sie Spenden einsammeln. Denn Honig sammeln können sie besser als wir, leider jedoch auf zunehmend für sie leeren oder nicht appetitlichen Feldern. Ausgegeben wird das Geld für das Projekt „Bamberger Schulbiene“, die Jungimker heranziehen und Aufklärungsarbeit leisten möchten.

Wir freuen uns außerdem, wenn Sie uns an unserem Stand besuchen kommen. Es erwarten Sie Rätsel für Groß und Klein, bei denen es keine Verlierer gibt, Honigverkostung (kein Verkauf!), ein Lehrbienenstand (keine Angst, es sind keine echten Bienen dabei!) und viele Informationen rund um die Imkerei. Wir sind im hinteren Teil gleich neben dem Hubwagen, also leicht zu finden. Bis bald!

„Da schau her …“ auf der Bamberger Gartenmesse

Logo Bamberger GartenmesseIn einem Monat ist es soweit: die Gärtnerei Böhmerwiese öffnet ihr Gelände vom 12. bis 14. April 2013 für die 6. Bamberger Gartenmesse Blüte & Ambiente. Mit dabei: Wir von Bienen-leben-in-Bamberg.de. Wir freuen uns auf zahlreiche Blumen- und Frühlingshungrige, die Interesse auch am Themenbereich „Bienen – Honig – Imkerei“ haben.

Es erwartet Sie unter dem Titel „Da schau her … Bienen-leben-in-Bamberg.de“ ein kurzweiliger Vortrag mit Filmausschnitt („Geburt einer Königin“) und Wissenswertem rund um „Ihre Hoheit, die Bienenkönigin“, ohne die kein Volk existieren kann. Geeignet ist der Vortrag für kleine wie große Menschen. Mitmach-Rätsel für alle Altersstufen sorgen für Spaß, zumal es keine Verlierer geben wird.

Honig gibt’s allerdings bei Imkerkollegen an einem anderen Stand, da wir selbst fast keinen mehr bzw. noch keinen haben. Unsere Bienen schaffen es sicher nicht, bis zum April genügend Honig einzutragen, zumal nach diesem langen Winter. Aber von unserem vorjährigen Honig darf gekostet und neuer, echt Bamberger Lagenhonig vorbestellt werden.

Vorstellen werden wir außerdem die Bamberger Schulbiene, die zur Zeit über eine Crowdfunding-Aktion Finanzmittel sammelt. Fan werden, ob mit oder ohne geldgebende Unterstützung, lohnt sich auf alle Fälle. Denn als (nachgewiesener*) Fan oder Supporter gibt es eine Honig-Kleinigkeit umsonst bei uns abzuholen!

Wo? Gärtnerei Böhmerwiese, Heiliggrabstraße 57, BAMBERG.
Kostenfreier Pendelbus zwischen dem P+R Parkplatz Breitenau und der Haltestelle „Ottokirche“.
Wann? Traditionell im April
Fr., 12. April 2013 | 11 – 18 Uhr
Sa., 13. April 2013 | 10 – 18 Uhr
So., 14. April 2013 | 10 – 18 Uhr
Was? Infos zum Anfassen für Groß und Klein über die Imkerei | Sa. und So. 20-minütiger Filmvortrag “Geburt einer Königin”.
Kosten? Eintrittspreise zur Messe siehe dort. Kostenlos für unsere Bienenpat(inn)en!

* Weisen Sie sich als Fan unseres Crowdfunding-Projekts „Die Bamberger Schulbiene“ aus, indem Sie einen Printausdruck oder ein Screenshot (Bildschirmfoto) von Ihrer Registrierung bzw. Ihres Profils auf Startnext mitbringen. Zum Beispiel so (siehe Bild):

Fanbeweis-Screenshut