23.05.20  –  BLIB-Imkerkurs für Anfänger, 6. Modul: Varroakunde und -kontrolle

Sa., 23.05.20  – 10.30 – 12.00 Uhr

6. Modul: Varroakunde und -kontrolle

Logo BLIB-Imkerkurs für AnfängerVarroakontrolleWas? Für eine bestmögliche Varroabehandlung sind theoretische Kenntnisse über die schädliche Milbe notwendig. Im Praxisteil folgen Windelkontrolle und das Drohnenbrutschneiden. Die Windelkontrolle wird anhand einiger Beispiele virtuell erläutert. Eine Maßnahme bei der Ablegerkontrolle ist das Einsprühen mit Milchsäure, die beim brutfreien Rähmchen ebenfalls eine wichtige Prophylaxe vor der Varroa destructor darstellt.
Wo? Bienen-InfoWabe (BIWa) – Adresse und Daten unter dem angegebenen Link.
Online-Kurs. Sie erhalten einen Link nach Ihrer Anmeldung bei uns.
Kosten, Anmeldung und Programm? Siehe BLIB-Imkerkurs-Anfänger2020 (PDF) sowie Zusatzprogramm Honigschleudertage-Termine20. Einstieg jederzeit nach Zahlungseingang des Kursbeitrags möglich.
Und sonst? Dieses Modul ist Pflichtmodul für eine Teilnahmebescheinigung über den Gesamtkurs.
Bitte installieren Sie auf Ihrem Computer den Browser Chrome bzw. auf ihren Mobilgeräten die App Jitsi Meet.

Schwarmverhinderung (BLIB-Imkerkurs für Anfänger AK20, Modul 5)

Im Hauptteil um Maßnahmen zur Schwarmverhinderung, aber auch das Drohnenrahmenschneiden als biotechnische Varroaprophylaxe und eine erneute Ablegerbildung waren Thema des Moduls 5 im BLIB-Imkerkurs für Anfänger am 25.04.2020 in Bamberg.

Coronavirusgeschützt durch Mund-Nasen-Masken, Einmalhandschuhe und überwiegend Sicherheitsabständen, wo es möglich war, konnten – behördlich abgestimmt und genehmigt – in zwei 5-er-Gruppen alle notwendigen Beobachtungen und nachfolgenden Handlungen praktisch erfahren werden.

Hier der Ablauf der imkerlichen Tätigkeiten in Form einer Checkliste auch für alle unsere treuen Blogleser/innen, besonders die Jung-Imker/innen unter ihnen. Da man in dieser Jahreszeit damit rechnen kann, dass die Drohnenrahmen ausgebaut sind und außerdem Ableger gebildet werden möchte, am Besten alles Material hierfür vorsorglich mitnehmen.

Waben zur Weiselkontrolle ziehenCheckliste am Bienenstand:
Schwarmverhinderung, biotechn. Varroaprophylaxe, Ableger

Grundmaterial

  • Smoker mit Rauchmaterial (Hanf, Eierkarton, Pappe), Feuerzeug
  • Stockmeißel
  • Abkehrbesen
  • Wasser zum Löschen der Smokerinhaltsreste
  • Plastikbeutel (oder Eimer mit Deckel) für Drohnenausschnitt
  • Sicherheitsutensilien (z. B. Imkerhut, Tuch, Nelkenwasser, Globuli, Zeckenzange)
  • Ablegerkasten (s. Checkliste M4)

für Weiselzellenkontrolle

  • Taschenlampe
  • ggf. Lupe
  • Königinfangeisen / Königinabfangzange (oder Lockenwickler)
    -> zum Separieren der Königin als Schutzmaßnahme
  • ggf. Zeichenutensilien, im Falle man auf eine ungezeichnete Königin stößt
  • Schälchen für abgezwicktes Wachsmaterial

Brutraum von unten mit bestifteten SpielnäpfchenVorgang Schwarmverhinderung & mehr bei zweizargigem Brutraum

  1. Mit Stockmeißel die Zargen an den Ecken voneinander lösen
  2. Blechdeckel abnehmen und umgedreht in die Nähe legen
  3. Abnehmen des ungeöffneten Honigraums. Nicht am Boden in das Gras abstellen, sondern auf der umgedrehten Blechhaube
  4. Abnehmen des Absperrgitters unter Rauchgaben
  5. Ankippen und Vorziehen des (oberen) Brutraums an den Kanten des unteren Brutraums entlang
  6. Erster Kontrollblick nach Weiselzellenbesatz, dabei können die Rähmchen etwas auseinander bewegt werden, um auch in die Ecken sehen zu können
  7. Falls Zarge zu schwer wird, kann sie vollständig senkrecht aufgestellt werden
  8. Kontrollieren, ob (an Position 2 bzw. 9) der Drohnenrahmen bereits verdeckelt ist
  9. Bei Sichtung von Weiselzellen: Entscheidung treffen, ob ein Ableger¹ mit der intakten Weiselzelle gebildet werden soll
    Falls ja:

    • Abzählen der Rähmchenposition
    • Dieses Rähmchen nach dem Wiederaufsetzen der Zarge vorsichtig als eine der ersten ziehen und in den Ablegerkasten (an Randposition) setzen
    • Ersatzrähmchen (Mittelwandwabe) parat halten
  10. Vollständiges Durchsehen der Rähmchen, vor allem an den Wabenecken und entfernen der Weiselzellen
    ACHTUNG: Aufpassen auf die Königin! Am besten mit einem Königinnenfanggerät separieren (Dunkel halten, sie ist helles Licht nicht gewohnt)
  11. Falls Drohnenrahmen mind. zu Dreiviertel ausgebaut und verdeckelt, diesen entfernen, ausschneiden (Material in Plastiktüte oder gut verschließbaren Eimer, ggf. einfrieren, später ausschmelzen, da wertvolles Neuwachs) und wieder an selbe Position einsetzen
  12. Falls Brutwabe für Ableger entnommen, Ersatzrähmchen (Mittelwand) in die Mitte des Brutnestes einsetzen
  13. Oberen Brutraum wegstellen (Achten auf Richtung, er soll später wieder genau so aufgesetzt werden, wie man ihn abgenommen hat)
  14. Unteren Brutraum durchsehen
  15. Fertig? Rauch geben. Dann wieder zweiten Brutraum aufsetzen
  16. Königin einlaufen lassen²
  17. Sind alle Rähmchen vollständig? (Drohnenrahmen und ggf. frisches Mittelwandrähmchen bei Brutwabenentnahme). Sind alle Rähmchen wieder eng zusammengerückt (Einhalten des Bee Space)?
  18. Rauch geben. Absperrgitter aufsetzen
  19. Honigraum, Folie, Deckel und Blechhaube aufsetzen.

¹Auf das Bilden von Zwischenablegern (oben aufgesetzt) und Fluglingen (unten angesetzt) oder Brutlingen als weitere Möglichkeiten der Schwarmverhinderung neben dem Weiselzellenbrechen sind wir nicht eingegangen. Dies ist Stoff für unser Vertiefungsseminar, das allerdings erst wieder für 2022 angesetzt ist.

Brutraum von unten mit verdeckelter WeiselzelleAlte Königin – Danke für drei fleißige Jahre!

²In unserem Falle (Gruppe Bienenweg) wollte die Königin nicht gleich in die Wabengassen verschwinden, sondern verharrte viel zu lange auf den Rahmenoberträgern. Ein Zeichen, dass sie mit ihren drei Jahren tatsächlich nicht mehr recht vital ist. Normalerweise lassen Berufsimker sie nur bis zu zwei Jahre legen. Wir sind da zuweilen etwas großzügiger, doch wenn wir nicht aufpassen, bezahlt es der Bien mit zu geringer Volksstärke. Meist weiseln sie dann ohnehin still um.

In diesem offensichtlichem Fall gaben wir nach Kursende den zunächst für einen Ableger beiseite geschafften Brutrahmen mit seiner unbeschädigten Weiselzelle zurück in die Zarge und setzten die Königin der freien Natur aus. So kann sie immerhin noch als Leckerbissen für einen hungrigen Vogel dienen. DANKE, gelbe Königin, dein Leben war nicht umsonst!

Wer hier sicher gehen möchte, kann auch die Königin weiterhin im Stock behalten und erst, wenn der Ableger gediehen ist, eine Vereinigung vornehmen. Da das etwas umständlicher ist, kürzten wir das Verfahren ab. Es ist schließlich noch früh genug im Jahr, so dass eine weitere Weiselzelle gebildet werden kann, falls es diesmal schief gehen sollte.

Die gelbe Königin, umringt von ihrem HofstaatSchlupf einer Drohne

Bei unserem Tun geht es nicht nur um das Erledigen imkerlicher Arbeiten, sondern auch um das Beobachten. Beispielsweise konnten wir den Schlupf zweier benachbarten Drohnen entdecken. Immer wieder wurde die mit ihrem Kopf und Oberleib herausragende Drohne von den umherwuselnden Bienen bedient. Die Schlüpfenden werden teils gefüttert, teils wird dabei geholfen, das einengende Wachs abzunagen … kurzum, ihre Geburt bleibt im Volk offenbar nicht unbemerkt.

Schöne Momente … trotz allem!

Unbemerkt blieb auch uns nicht, dass der heutige Kurstag viele schöne und auch weniger angenehme Momente bescherte. Die Coronakrise im Nacken, ein viel zu trockener, wenngleich als wohltuend empfundener sonniger „Draußen-“Apriltag, andererseits auch das ständige Tragen der Verantwortung für Mensch und Tier … ja, da tut es gut, wenn alle achtsam miteinander umgehen, zudem die offenen Völker einen guten Honigduft verströmen und wenn wir den Erfolg unserer Bienenpflege und das konzentrierte Mitdenken und -machen unserer Kursteilnehmenden wahrnehmen dürfen!

Ohne diesen Praxistag könnten wir keine Jungimker/innen adäquat unterrichten, damit es für die Bienenpflege weitergehen kann in Bamberg. Vielen Dank den Behörden der Stadt Bamberg, die diesem Umstand durch ihre Sondergenehmigung Rechnung getragen und unseren Ausflug für vertretbar gehalten haben. Wir taten alle das uns’rige, um ihrem Vertrauen gerecht zu werden.

Waben zur Weiselkontrolle ziehen


Fotogalerie Gruppe 1 / Lehrbienenstand Bienenweg

Fotogalerie Gruppe 2 / Lehrbienenstand Fünferlessteg

 

Honigraumerweiterung, Ablegerbildung (BLIB-Imkerkurs für Anfänger AK20, Modul 4)

Logo BLIB-Imkerkurs für AnfängerIm Praxisteil des BLIB-Imkerkurses für Anfänger am 18.04.2020 erläuterten wir das Aufsetzen des Honigraums und dämpften den Schwarmtrieb durch Ablegerbildung. Da wir in Zeiten der Coronakrise nach drei Online-Kursen zum allerersten Mal am Lehrbienenstand (Gruppe 1: Bienenweg, Gruppe 2: Fünferlessteg) zusammen trafen, begannen wir mit Organisatorischem, Erläuterungen der von der Sondergenehmigung bestimmten Hygienemaßnahmen, Literaturtipps für Anfänger, einen Sicherheitscheck und die Demonstration der wichtigsten Imkerwerkzeuge. Hier die Details:

Kleine Erstauswahl empfehlenswerter Literatur für JungimkerEmpfohlene Literatur für Anfänger

  • Gräfe, Jürgen: Süßes Hobby Imkerei. Cadmos 2009. ISBN 978-3-86127-677-7
    <Allererster Einstieg zum Lustmachen>
  • Spürgin, Armin: Die Honigbiene. Vom Bienenstaat zur Imkerei. 6. Aufl. Ulmer 2020. ISBN 3818609748
    <Wer begreift, wie Bienen ticken, tut sich von Anfang an leichter mit dem Verständnis über Imkervorgänge>
  • Liebig, Gerhard: Einfach imkern. Leitfaden zum Bienen halten. 3., überarb. Aufl. 2011. Neue Aufl. in Vorbereitung.
    <Standardwerk von Dr. G. Liebig, bis 2011 Bienenwissenschaftler an der Landesanstalt für Bienenkunde der Universität Hohenheim in Baden-Württemberg: Z. B. über Bibliotheken als Fernleihe, dem Antiquariats-Buchhandel oder direkt beim Autor zu bestellen>
  • Grundwissen für Imker. bienen&natur-Schulungsmappe. Deutscher Landwirtschaftsverlag GmbH. 2019.

Bienen-InfoWabe zur KirschblütenzeitPraxisteil 1: Honigraumerweiterung

Benötigt wird zum Zeitpunkt der Kirschblüte:

  • 1 Zarge
  • 10 frische Rähmchen mit Mittelwandwaben
  • 1 Absperrgitter aus Metall, am besten Edelstahl (abgeraten: gestanztes Plastik, da zu scharfkantig)
  • 1 Drohnenrahmen, …
    … da mit der Honigraumerweiterung dieser gleichzeitig in den Brutraum (an Position 2) gehängt wird (s. a. Modul 2). Dafür entnehmt ihr eine überflüssige Futterwabe oder eine Pollenwabe, notfalls auch eine leere Wabe

Werkzeuge beim Imkern (Auswahlfotos, Rest s. u. Fotogalerie 1+2)

In der Reihenfolge der Fotos:

  1. Stockmeißel
  2. Smoker -> am besten mit Befülleinsatz
  3. Befüllmaterial, z. B. Hanf aus dem Kleintierbedarfsgeschäft
  4. Folie an einem Eck anheben, ein paar Rauchstöße abgeben
  5. Beuten, bestehend aus Zargen, Boden (ohne Stabilisationsstreben), Windel, Holz- und Blechdeckel, Fluglochkeil
  6. Absperrgitter
  7. Gerät zum Drahtspannen (thematisch ein Nebengleis -> Modul 10)
  8. Abkehrbesen (im Bild außerdem Refraktometer -> kommt in Modul 8) sowie Wasserflasche, um entleerte, noch glimmende Smokerinhalte sicher zu löschen (hatten wir nicht erwähnt, ist aber wichtig!)
  9. Diverses, wie heute z. B. Spanngurt und Schaumstoff für Fluglochverengung

Praxisteil 2: Ablegerbildung

Material-Checkliste zur Ablegerbildung ab Mitte April bis Ende Mai:

  1. Zarge
  2. Boden
  3. Windel
  4. Fluglochkeil, Einlassöffnung mit Papier umwickelt
  5. Klebekrepp zum Fixieren des Fluglochkeils
  6. Schaumstoffkeil, etwas kleiner als Einflugloch (wird am Ablegerstandort mit Fluglochkeil ausgetauscht)
  7. Holzdeckel
  8. Blechdeckel
  9. Transportsicherung (2 Pinnnadeln, damit die Waben in der Zarge nicht verrutschen)
  10. Spanngurt
  11. 2 Mittelwandrähmchen, eine als Ersatz für zu entnehmende Brutwabe aus dem Wirtschaftsvolk, die andere für den Ableger
  12. Futterwabe

AblegerbestandteileAus einem Wirtschaftsvolk entnommen und im Ablegerkasten an die Position dicht an die Zargenwand gehängt:

  1. Brutwabe zu 3/4 mit verdeckelter Arbeiterinnenbrut und mit Stiften (Eier) sowie frisch geschlüpften Larven (Position 1 / Zargenrand)
  2. Leere Mittelwandwabe (Position 2 / Mitte)
  3. Futterwabe (Position 3 / Abschluss)
  4. genügend adulte (Flug- und Pflege-)Bienen aus dem Honigraum einkehren, um die Brut warm halten zu können

Siehe auch Artikel „Eine Wabe ergibt ein Volk“ von Pia Aumeier (2012):
https://www.kiv-en.de/phocadownload/tips/2012_05_eine%20wabe%20ergibt%20ein%20volk.pdf

Schrittfolge Ablegerbildung (Auswahlfotos, Rest s. u. Fotogalerie 1+2)

  1. Eine aus der Frühjahreskontrolle gezogene Futterwabe mitbringen
  2. Honigraum abnehmen, wegstellen -> auf Blechdeckel „über Eck“
  3. Nach geeigneter Brutwabe suchen -> 3/4 verdeckelte Brut und Larven in verschiedenen Stadien
  4. In bereit stehender Ablegerbeute einhängen -> Reihenfolge s. o.
  5. Rähmchen mit Pinnadel für Transport sichern
  6. Flugbienen aus Honigraum in Ablegerbeute einkehren -> diese wärmen die Brut
  7. Abgeklebten Fluglochkeil fest arretieren -> mit Klebeband sichern
  8. Abdeckfolie auflegen
  9. Holzdeckel auflegen
  10. Mit Spanngurt sichern
  11. Blechdeckel und Fluglochabdichtung (z. B. Schaumstoff) nicht vergessen, mitzunehmen!
  12. Am neuen Ablegerstandort (2-3 km Entfernung) Fluglochkeil auswechseln -> kleine Einflugöffnung unter der Brut
  13. Mind. 21 Tage warten, bis Königin nachgezogen, dann umsetzen

Fotogalerie Gruppe 1 / Lehrbienenstand Bienenweg

Fotogalerie Gruppe 2 / Lehrbienenstand Fünferlessteg

25.04.20  –  BLIB-Imkerkurs für Anfänger, 5. Modul: Schwarmverhinderung

Sa., 25.04.20  –  10.30 – 12.00 Uhr

5. Modul: Schwarmverhinderung

Rähmchen mit zahlreichen WeiselzellenLogo BLIB-Imkerkurs für AnfängerWas? Die Bienen vermehren sich nun rasant und ziehen sich Königinnen nach. Um das Schwärmen zu verhindern, erfolgt nun bis Ende Juni die wöchentliche Weiselkontrolle, bei der die Weiselzellen entfernt werden. Einer Varroainvasion beuten wir biomechanisch durch Drohnenrahmenschneiden vor. Wir zeigen nicht nur, wie all die praktischen Arbeiten vonstatten gehen, sondern lassen unsere Kursteilnehmenden selbst Hand anlegen.
Wo? Bienen-InfoWabe (BIWa) – In zwei bereits festgelegten Gruppen bei Ausnahmeregelung. Neuzugänge leider nicht möglich.
Kosten, Anmeldung und Programm? Siehe BLIB-Imkerkurs-Anfänger2020 (PDF) sowie Zusatzprogramm Honigschleudertage-Termine20.
Und sonst? Wiederholungstermin nach Einzelabsprache möglich. Dieses Modul ist Pflichtmodul für eine Teilnahmebescheinigung über den Gesamtkurs.

18.04.20: BLIB-Imkerkurs für Anfänger, Modul 4

Sa., 18.04.20 – 10.30 – 12.30 Uhr

 

Logo BLIB-Imkerkurs für AnfängerBlick in die frisch erstellten Ablegerzarge4. Modul: Honigraumerweiterung, Ablegerbildung

Was? Die Blüte ist im Gange und die Bienen tragen wie verrückt Nektar ein. Es wird eng im Brutraum! Daher setzen wir in diesem (virtuellen) Praxisteil den Honigraum auf und dämpfen den Schwarmtrieb durch Ablegerbildung.
Wo? Bienen-InfoWabe (BIWa) – In zwei bereits festgelegten Gruppen bei Ausnahmeregelung. Neuzugänge leider nicht möglich.
Kosten, Anmeldung und Programm? Siehe BLIB-Imkerkurs-Anfänger2020 (PDF) sowie Zusatzprogramm Honigschleudertage-Termine20.
Und sonst? Wiederholungstermin nach Einzelabsprache möglich.
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Erfahrungsbericht zum Online-Kurs des BLIB-Imkeranfängerkurses in Bamberg

Logo BLIB-Imkerkurs für AnfängerWie lief unser allererster Online-Kurs? Denn unsere ersten 3 von 12 Modulen des Imkerkurses für Anfänger (AK20) fanden des Lockdown wegens im virtuellen Kreis statt.

Erfreulicherweise blieben alle 8 Angemeldeten von Beginn an bei der Stange. Die wenigsten brachten dabei umfangreiches Video-Konferenz-Knowhow mit. Einige hatten wegen ihrer Schulkinder oder beruflich immerhin ein bisschen aktuellere Erfahrung damit. Und das reichte auch, es klappte überwiegend sehr gut!

Zu den Inhalten

Die Kursankündigungen verraten die Inhalte der Module, daher gehe ich hier nicht näher darauf ein. Im letztjährigen Kurs konnten wir mit Fotos den Ablauf schön dokumentieren. Da das aktuell nicht möglich ist, verzichten wir also auf einen Tagebucheintrag der einzelnen Module.

Testlauf Onlinekurs BLIB-Imkerkurs für AnfängerProblemvermeidung durch Vorbereitung

Um die Vortragszeit nicht mit allzu vielem Zurechtruckeln beim Nutzen von Jitsi Meet zu verbringen oder mit Ursachenforschung von Einzelproblemem zu überschreiten, hatten wir uns mit allen Angemeldeten eine Woche vorher im Probekursraum verabredet. Dabei wurden die wichtigsten Funktionen und Einstellungen erläutert. Dieser Check brachte die häufigsten Probleme ans Tageslicht, später kamen nur noch wenige hinzu.

Mal war es das Herumirren auf dem Mobilgerät nach den versteckten Buttons in der App, die natürlich anders angeordnet sind als auf der von uns genutzten PC-Variante. Mal waren es schlechte Verbindungen bei den Teilnehmenden, die mit weniger Hintergrundgeräuschen und Eigenbewegungen verbessert werden konnten. Für den eigentlichen Kurstag boten wir eine telefonische Hotline an, wer z. B. mit dem Einloggen ein Problem hatte. Das wurde auch zweimal genutzt. In beiden Fällen war die Lösung rasch gefunden, die anderen Kursteilnehmenden mussten indes nicht auf den Nachkömmling warten. Und nur zur Ehrenrettung der Älteren: Auch junge Männer können mal auf dem Schlauch stehen!

Für alle Fälle hatten wir die Powerpoint-Folien so aufbereitet, dass reines Mitlesen auch schon viel gebracht hätte. Aber natürlich konnten und wollten wir den Textteil nicht zu sehr aufblähen. Wir setzten auf zahlreiche Erklärfotos, zwei Videos (die dann aber auch prompt ein für Mobildgeräte ungelöstes, doch über einen Bypass bewältigtes Problem darstellten) und auf Literaturlinks. Die gab es auf Bitten als seperate Worddatei, um sich schön daran entlang klicken zu können, wer sich schwer tat, diese aus dem PDF-Text zu extrahieren. Alles hinterlegt auf einer internen Kursorganisationsseite, die mit Passwort zugänglich ist.

Screenshot Onlinekurs BLIB-Imkerkurs für Anfänger Erfahrungshorizont

Ein solide verlaufender Online-Kurs geht natürlich nur, wenn man zu zweit ist. Reinhold und ich hatten unterschiedliche Erfahrungen, und das war gut so. Als Erwachsenenbildnerin konnte ich bereits auf die Kenntnis verschiedener Lernplattformen und -konferenzen zurückgreifen und so rasch Lösungen anbieten, wenn es hakte. Auch der „Erklärbärenmodus“ ist für mich beruflicher Alltag und somit ziemlich stressfrei. (Natürlich ist immer etwas Anspannung dabei. Ein maßvoll erhöhter Adrelaninspiegel sorgt schließlich für gute Konzentration und hohe Aufmerksamkeit.)

Reinholds letzte Videokonferenz-Erfahrung (mit Teamviewer) ist über zehn Jahre her. Daher war er nicht betriebsblind und konnte sich sofort in die Situationen der Fragenden einfinden. Außerdem bringt er als ehemaliger Programmierer von je her ein technisches Grundverständnis mit, das ihn nach anderen Ansätzen suchen lässt, als ich es könnte. Zusammen, aber auch durch die Erfahrungen der Kursteilnehmenden, meisterten wir sehr rasch und unaufgeregt das Wenige, das einen perfekten Ablauf unterbrochen hatte.

Während einer von uns die Inhalte präsentierte, hatte der andere die Technik im Blick. Hat da wer die virtuelle Hand gehoben? Muss man ein Teilnehmermikro abstellen, weil es zu viel Störgeräusche gibt? Sind die Folien vom Mini-Bildschirm des Vortragenden verdeckt? Steht eine Pause an? Apropos …

Mit der Zeitvorgabe, die sich an den ursprünglichen Kursplan hielt, kamen wir gut hin. Aber nur, weil wir den Ablauf vorab austesteten. Das erste und mit drei Stunden auch längste Modul überzogen wir daher lediglich um 10 Minuten. Denn der reale Ablauf wird natürlich immer um Ereignisse verändert, die man unmöglich vorher ahnen kann. Doch an sich hatten wir dafür Puffer eingeplant. Nun ja. Die zwei Pausen von je 10 und 5 Minuten wollten wir dennoch nicht wegfallen lassen. Bildschirmkonferenzen strengen einfach etwas mehr an, zumindest, wenn noch ungewohnt.

Screenshot Onlinekurs BLIB-Imkerkurs für Anfänger Feedbacks

Von einem „Daumen hoch“ über „Hervorragende Darbietung“ bis zum Lob über die „toll übersichtlich zur Verfügung gestellt Materialien“ lauteten die Feedbacks. Eine langjährige Imkerin, die sich mit unserem Kurs auf den neuesten Stand bringen wollte, war begeistert, dass sie tatsächlich noch etwas dazugelernt hätte – und wir glauben, damit meinte sie nicht nur die noch ungewohnten Bildschirm-Treffen.
Und unser Gasthörer des ersten Moduls, Frank Landsgsell aus dem Zeidelmuseum in Feucht, der ebenfalls auf Online-Kurse umzustellen plante und sich daher vorab bei uns informieren wollte, meinte: „Nochmals vielen Dank, dass ich gestern an euere Videokonferenz teilnehmen durfte. Ich fand es sehr angenehm und auch ohne Stress oder Hektik. Ihr habt das toll gemacht. Auf jeden Fall werde ich für unser Museum schnellst möglich ebenfalls einen Online-Kurs organisieren und hoffe dass des genau so gut funktioniert wie bei euch.“
Vielen Dank, lieber Frank! Ja, das wünschen wir dir und deinem engagierten Team und sind sicher: Ihr macht das genau so toll wie euren „roten Faden“, der ein modernes Museums-Highlight ist!*

Screenshot Onlinekurs BLIB-Imkerkurs für Anfänger Wie geht es nun weiter?

Aller funktionierender und erfolgreicher Webniare zum Trotz: Das Bienenjahr schreitet unaufhaltsam voran und praktische Tätigkeiten und Übungen lassen sich fast nicht mehr aufschieben. Daher stellten wir bei der Stadt Bamberg einen Antrag auf Sondererlaubnis, um mit unseren engagierten Kursteilnehmenden bald direkt an die Beuten gehen zu dürfen. Natürlich unter Einhaltung aller Sicherheitsmaßnahmen. Diesem jedoch wurde leider nicht stattgegeben.

Alle Kursinhalte können daher im nächsten Jahr wiederholt werden, und aufgrund der Ausnahmesituation sogar bis 2022.

Wir danken unseren Kursteilnehmenden sehr herzlich für ihre Geduld und das Durchhaltevermögen in diesen seltsamen Zeiten. Diese beiden Eigenschaften – neben einer guten Beobachtungsgabe – sind das Allerbeste, was ihr ohnehin fürs Imkern mitbringen könnt!

Wir freuen uns sehr, euch auf diesem Weg über Stock und Stein begleiten zu dürfen!


* Via Bildschirme und Interaktivität sowie QR-Codes lassen sich im Zeidelmuseum Feucht die Themengebiete zur Biene, Imkerei und Historie auf moderne Art ergründen.

11.04.20: BLIB-Imkerkurs für Anfänger, Modul 3

Sa., 11.04.20  |  10.00 – 12.30 Uhr

3. Modul: Bienengesundheit / -krankheiten

Totenfallkontrolle, verkürzter Hinterleib; Diagnose: VarroaschadenWas? Auch Bienen können krank werden. Wir lernen die gängisten Krankheiten erkennen und erfahren, wie wir vorbeugen und zum Teil heilen können. Im darauf folgenden kurzen (virtuellen) Praxisteil kontrollieren wir einen Drohnenrahmen als Maßnahme der Varroaprophylaxe.
Wo? Bienen-InfoWabe (BIWa) – Adresse und Daten unter dem angegebenen Link.
Online-Kurs. Sie erhalten einen Link nach Ihrer Anmeldung bei uns.
Kosten, Anmeldung und Programm? Siehe BLIB-Imkerkurs-Anfänger2020 sowie Zusatzprogramm Honigschleudertage-Termine20. Einstieg jederzeit nach Zahlungseingang des Kursbeitrags möglich.
Dieses Modul ist auch als Einzelmodul für Fortgeschrittene buchbar. Kosten € 30.
Und sonst? Dieses Modul ist Pflichtmodul für eine Teilnahmebescheinigung über den Gesamtkurs.
Bitte installieren Sie auf Ihrem Computer den Browser Chrome bzw. auf ihren Mobilgeräten die App Jitsi Meet.

04.04.20: BLIB-Imkerkurs für Anfänger, Modul 2

Sa., 04.04.20 | 11.00 – 12.30 Uhr

Modul 2: Praxis Frühjahrsarbeiten

Logo BLIB-Imkerkurs für AnfängerTotenfallkontrolle, Winterkontrolle der Völker an der Sternwarte,Was? Wir besuchen (vorerst nur virtuell) ein Bienenvolk und besehen uns den Aufbau einer Bienenbeute. Erläutert werden Totenfall, Funktion von Mäusegitter und Fluglochkeil. Nach dem Sicherheitscheck kontrollieren die Futterwaben und setzen den Brutraum auf und einen Drohnenrahmen zur Varroaprophylaxe ein.
Wo? Bienen-InfoWabe (BIWa) – Adresse und Daten unter dem angegebenen Link.
Online-Kurs. Sie erhalten einen Link nach Ihrer Anmeldung bei uns.

Kosten, Anmeldung und Programm?
€ 280,- für 12 Module, Details siehe BLIB-Imkerkurs-Anfänger2020 (PDF) sowie Zusatzprogramm Honigschleudertage-Termine20

Und sonst? Bitte installieren Sie auf Ihrem Computer den Browser Chrome bzw. auf ihrem Mobilgerät die App Jitsi Meet.

03.04.20: BLIB-Imkerkurs für Anfänger, Modul 1

Fr., 03.04.20 | 18.00 – 21.00 Uhr

Logo BLIB-Imkerkurs für AnfängerBiene an KrokusModul 1: Basisinformationen zur Imkerei

Was? Übersicht zum Kurs, Imkerei im Jahreslauf, Biologie und Lebensraum der (Wild-)Biene, Literatur und Medien zur Selbstinformation, Strukturen und Ansprechpartner der Imkerei, Programme/Fördermittel/Finanzierungshilfen
Wo? Schillerplatz 9, Bamberg. Online-Kurs. Sie erhalten einen Link nach Ihrer Anmeldung bei uns.
Kosten, Anmeldung und Programm?


Vorbeugen ist besser als Heilen, oder: Man sieht nur, was man weiß!

Modul 2, Bienengesundheit, Bienenkrankheiten Im Modul 2 zu Bienengesundheit und -krankheiten des BLIB-Imkerkurses für Anfänger war der Appell deutlich: Imker/innen sollten alles tun, damit ihre Schützlinge gesund bleiben. Denn außer zur Behandlung der Varroa ist in Deutschland kein weiteres Tierarzneimittel zugelassen. Und das ist auch gut so. Denn während man im Ausland beispielsweise die Amerikanische Faulbrut durch Antibiotikagaben lediglich in Schach hält, die Bakterien und nachfolgend deren Sporen aber weiterhin in den Bienenwohnungen und im Honig zu finden sind, kann man sich hierzulande ziemlich sicher sein, dass befallene und symptomhafte Völker gemeldet und abgeschwefelt werden. Das mag grausam klingen, ist jedoch das Beste für Hunderte andere Völker, die angesteckt werden könnten.

In Deutschland muss – dem Tierseuchengesetz folgend – beim geringsten Verdacht das zuständige Veterinäramt alamiert werden. Dieser entsendet sodann in der Regel einen Bienensachverständigen, der an hiesigen Vereinen angebunden ist und eine qualifizierte Fortbildung absolviert hat. In der Stadt Bamberg ist dies Reinhold Burger, also direkt aus unserer Initiative. Er begutachtet ebenso Bienenvölker im Rahmen der Ausstellung von Gesundheitszeugnissen, was für die Kursanfänger/innen insofern praktisch ist, denn so lassen sich von Reinhold untersuchte Ablegervölker sogleich vermitteln. Für alle eine schöne Win-win-Situation.

Vortrag Reinhold Burger Bienengesundheit, BienenkrankheitenJede Menge Info und praktische Tipps also, die zwar für den Anfang sicherlich viel erscheinen, doch wird ja nicht jedes Volk krank oder muss es gleich zum Schlimmsten kommen. Doch gut, wenn man grundsätzlich weiß, was einen erwarten könnte. Es ernst zu nehmen und um Hilfe anzusuchen ist keinesfalls mit dem Makel behaftet, man wäre noch nicht reif fürs Imkern oder gar fahrlässig gewesen. Allerdings sind gewisse Dinge wie das Mitbringen eigener Gerätschaften an fremde Stände wegen der Ansteckungsgefahr zu vermeiden. Vermieden soll auch das allzu häufige Öffnen der Behausungen werden, denn damit schwächt man die Organisationsstruktur des Volkes, Pheromone werden verwirbelt und Kälte kann die Brut schädigen. Ein Grund übrigens, warum wir bei einstelligen Graden auf die geplante Drohnenrahmenschau verzichtet hatten.Modul 2, Bienengesundheit, Bienenkrankheiten Ein leicht vermeidbares Manko auch die nicht ausgewaschenen Honiggläser, vor allem diejenigen, die ausländische Inhalte hatten. Bienen, die daran schlecken, können  alle möglichen Infektionskrankheiten in gesunde Völker eintragen. Als Imker/in kann man also nicht immer alle Krankheiten verhindern. Daher ist es ungemein wichtig, sich in Beobachtung zu schulen. Für diese Grundlage war die Powerpoint-Präsentation gedacht, die einige Fotos zurückliegender „Fälle“ offerierte, um zu wissen, nach was man Ausschau halten kann. Und ist man erst mal auf die Beschreibung „klebrig, schwarz, verkürzter Hinterleib, torkelnd, zitternd, ziellos im Gras laufend, deformierte Flügel, überreichliche Kotspritzer, Mumien, etc.“ geeicht, so „sieht man, was man weiß“. Für alle Fälle gibt es mittlerweile das Schema Diagnosekreis von Gerd Molter, welches wir für alle Teilnehmenden sammelbestellt haben.

All diese „Kleinigkeiten“ und Beobachtungen können wichtig werden – doch wer sagt einem das! Oft wird nur von (un-)möglichen Behandlungen gesprochen, nicht aber, wie diese von vornherein überflüssig werden könnten.

Grundsätzlich also empfehlenswert ist die Reihenfolge:

  1. Gesunderhaltung durch Krankheitsvorbeugung
  2. Erkennen von Krankheiten
  3. Heilende Maßnahmen einleiten

Wollen wir hoffen, dass uns heuer nur wenig Anschauungsmöglichkeit zur Verfügung steht, um diesen Stoff zu vertiefen.

Das 3. Modul am Sa., 20.04.2019 findet zum Thema Honigraumerweiterung statt. Obgleich durch das klimatisch verfrühte Stadium bereits alle Räume aufgesetzt sind, werden wir es in der Theorie noch einmal durchnehmen und bei der Gelegenheit die Drohnenrahmen begutachten. Möglicherweise entdecken wir ja auch schon die ersten Weiselzellen. Auch eine Ablegerbildung sollte drin sein. Wir werden sehen. Zu Lernen gibt es immer etwas, da fällt uns und den Bienen sicher jede Menge ein!

P. S.: Auch nach bereits erfolgtem Start ist ein Einstieg in jedes neue Modul jederzeit möglich. Die Dauer des Kurses beträgt immer 10 Module und richtet sich nach der Modulnummer Ihres Einstiegs. Ein zweites Jahr kann bei Terminproblemen kostenfrei angehängt werden.