Naturschutzgruppe der Offenen Behindertenarbeit Bamberg (OBA) erleben die Bienenwelt

Schulbienenführung für die Naturschutzgruppe der Offenen Behindertenarbeit der Lebenshilfe Bamberg mit der Bamberger Schulbiene von Bienen-leben-in-Bamberg.de (Ilona Munique und Reinhold Burger)Erneut besuchte uns die Naturschutzgruppe der Offenen Behindertenarbeit der Lebenshilfe Bamberg e. V. um Anja Konzelmann, die sich noch gut an den Erstkontakt 2013 in Wildensorg erinnern konnte.

Imker Reinhold und Michael, ein Jungendlicher, enthüllen des BienenschaufensterDer immer noch lebhaft interessierte Michael (die blaue Plastiktüte wich mittlerweile einem goldenen Tuch) war auch wieder dabei. Und wenn ich die Bilder so vergleiche, fallen mir noch weitere bekannte Gesichter auf.

Na ja, in zehn Jahren darf man sich schon ein wenig verändern. Nicht jedoch veränderte sich offenbar die Liebe zur Natur. Eigentlich sind die Monatstreffs der Naturschutzgruppe ja so angelegt, dass kräftig angepackt wird. Nun, diesmal durften die teils langjährigen Mitglieder einfach nur staunen und mit allen Sinnen genießen!

Schulbienenführung für die Naturschutzgruppe der Offenen Behindertenarbeit der Lebenshilfe Bamberg mit der Bamberger Schulbiene von Bienen-leben-in-Bamberg.de (Ilona Munique und Reinhold Burger)

Schulbienenführung für die Naturschutzgruppe der Offenen Behindertenarbeit der Lebenshilfe Bamberg mit der Bamberger Schulbiene von Bienen-leben-in-Bamberg.de (Ilona Munique und Reinhold Burger)OSchulbienenführung für die Naturschutzgruppe der Offenen Behindertenarbeit der Lebenshilfe Bamberg mit der Bamberger Schulbiene von Bienen-leben-in-Bamberg.de (Ilona Munique und Reinhold Burger)b Wiederholungstäter*innen oder nicht … es war für alle 15 Gäste ein spannender Sonntagnachmittag. Der Sinnespfad macht auch Erwachsenen Spaß, ganz gleich, ob mit oder ohne physische oder psychische Einschränkungen. Den ersten Gang gingen wir blind, zurück dann mit den Händen über die duftenden Stauden streichend – Lavendel, Katzenminze und Thmian wurden ganz richtig erkannt.

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Ob Bienen das gleiche spüren mit ihren sechs Insektenbeinchen wie Menschen? Und die duftenden Stauden entlang des Pfads genau so riechen, auch ohne Nase? Dieser und weiterer Fragen rund um die Eigenschaften von Bienen gingen wir in der angrenzenden Wiese nach.

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Sodann verfolgten wir den Werdegang des Nektars. Er geht über die Honigblase hinein in die raffiniert gebauten Honigwaben, dann über das Entdeckeln in die Honigschleuder hinein in den Honigtopf. Gleich ist er im Honigglas und wir rundeten das Erfahrene mit einem Löffelchen Honig ab. Sehr lecker!

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Inzwischen hat Reinhold die Schaufensterbeute auf der Wiese aufgestellt. Wir lassen uns Zeit mit dem Betrachten des Gewusels von Arbeitsbienen bei nur wenigen Drohnen. Auch hier macht sich das kalte Frühjahr als Zeitverzögerung in der Entwicklung der Völker bemerkbar.

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Beim Zurücksetzen des summenden Besuchs in ihre Heimatbeute reichen wir eine mit vielen Bienen und Brut besetzten Wabe herum. Einige fassten den Mut, sanft über die Flügel zu streicheln.

Schulbienenführung für die Naturschutzgruppe der Offenen Behindertenarbeit der Lebenshilfe Bamberg mit der Bamberger Schulbiene von Bienen-leben-in-Bamberg.de (Ilona Munique und Reinhold Burger)

 

Erst danach machten wir uns den Spaß, die Imkerhüte aufzuziehen. Solange die Bienenstimmung friedlich ist und das Wetter passt, muss man im Frühjahr nichts zum Schutz anziehen. Nur bei Gewitterstimmung, am späten Nachmittag oder ab dem Hochsommer so gegen die zweite Juliwoche kann das Verkleiden ratsam sein. Doch da sind wir ja auch nicht unbedingt an den Beuten zugange, wenn es sich vermeiden lässt.

Schulbienenführung für die Naturschutzgruppe der Offenen Behindertenarbeit der Lebenshilfe Bamberg mit der Bamberger Schulbiene von Bienen-leben-in-Bamberg.de (Ilona Munique und Reinhold Burger)

Schön, dass ihr (wieder) dabei wart und vielen Dank für euer Interesse an unseren Lieblingsthemen Bienen, Honig, Imkerei und Natur!

Lerchenfeldschule zu Gast bei der Bamberger Schulbiene

Lerchenfeldschule, Förderzentrum, Klasse 3 zum Schulbienen-Unterricht in der Bienen-InfoWabe, Bienen-leben-in-Bamberg.deZehn Drittklässler*innen der Von-Lerchenfeldschule Bamberg erlebten am 05.05.2023 einen spannenden Vormittag mit der Bamberger Schulbiene. Zusammen mit ihrer Lehrerin Rita Lindner und zwei weiteren Begleitungen wurden sie auf den Höhepunkt, das Bienenstreicheln, systematisch vorbereitet. Spoiler: Alle Kinder schafften es, sich von ihren Befürchtungen zu lösen und den Bund mit der Biene zu schließen!

Lerchenfeldschule, Förderzentrum, Klasse 3 zum Schulbienen-Unterricht in der Bienen-InfoWabe, Bienen-leben-in-Bamberg.de

Vorab erfuhren sie den Weg des Nektars, wie er als Honig ins Glas kommt. Angefangen vom Trick der Blumen, sich beim Saugen aus dem Kelch bestäuben zu lassen, weiter über den Transport in der Honigblase und schleßlich von dort in die Waben. Eine echte Honigwabe wurde von Hand zu Hand gereicht, um zu erraten, wie schwer sie wohl ist und wie viele Kilo Honig aus ihr kommen könnte. Ja, ein wenig Mathematik war mit dabei. Die Demonstration auf dem Entdeckelungsgeschirr und der Blick in die Honigschleuder verdeutlichten den Verarbeitungsvorgang anschaulich. Ein Löffelchen Honig schlecken durfte natürlich ebenfalls nicht fehlen.

Lerchenfeldschule, Förderzentrum, Klasse 3 zum Schulbienen-Unterricht in der Bienen-InfoWabe, Bienen-leben-in-Bamberg.de

Mit Fotorähmchen und lebendigen Bienen hinter Plexiglasscheiben schafften wir es, die Drittklässler*innen Schritt für Schritt auf die Situation am Lehrbienenstand vorzubereiten.

Um die Zeit zu überbrücken, die ein paar Kinder zur Toilettenpause benötigten, durchstreiften die Wartenden den Bamberger Bienengarten auf der Suche nach weiteren Tieren. Stolze 15 Tierarten brachten sie dabei zu Papier – eine reife Leistung für 20 Minuten Zeit.

Lerchenfeldschule, Förderzentrum, Klasse 3 zum Schulbienen-Unterricht in der Bienen-InfoWabe, Bienen-leben-in-Bamberg.de

Als wieder alle beieinander waren, konnten sie endlich die fleißigen Majas direkt am Lehrbienenstand beobachten und ihnen ganz nahe kommen. Die ersten Mutigen wagten einen Blick in die geöffnete Bienenbeute und entdeckten sich aneinander klammernde Bienen, die sich wie Miniakrobatinnen zwischen zwei Wabenrähmchen hängten.

Dann kam der spannende Moment, indem die Schüler*innen tatsächlich die Bienen, die brav auf den Rähmchen herumkrabbelten, sanft streicheln durften. Was die meisten mit zunehmender Begeisterung dann auch ausführlich taten. Lerchenfeldschule, Förderzentrum, Klasse 3 zum Schulbienen-Unterricht in der Bienen-InfoWabe, Bienen-leben-in-Bamberg.de

Erst hinterher machten wir uns den Spaß, alle einmal einen Imkerhut aufziehen zu lassen und sich zu fühlen wie ein/e echte Bienenpfleger*in. Und noch einmal wurde ein Rähmchen herumgereicht, damit auch die letzten Zögernden sich gerüstet fühlten, die Bienen zumindest an ihrem Finger vorbeilaufen zu lassen.

Das Verkleiden war tatsächlich eine Prämiere. Die erst heuer gekauften Kinderimkeranzüge wurden uns dankenswerterweise mit Hilfe des Unterstützungsfonds der Stadt Bamberg finanziert. Wir werden die 33 Anzüge vor allem im Sommer gebrauchen können, wenn die Bienen nicht mehr ganz so friedlich sind wie im Frühjahr und wenn jüngere Kinder an den Stand kommen.

Schön, dass ihr da wart und euch auf das Abenteuer „Biene“ eingelassen habt! Und toll, dass wir jetzt endlich wieder ohne Masken beieinander stehen konnten! Was für ein wunderbarer Start mit euch in die Schulbienensaison, liebe Lerchenfeldschule!

Rezension „Mein erstes Gewächshaus“

Cover Mein erstes Gewächshaus Kosmos[Werbung] Endlich Frühling! Zeit für „Mein erstes Gewächshaus“, ein Experimentierkasten mit mehrteiliger Anzuchtschale und Pflanztöpfchen samt Samentütchen (Kresse, Zwerg-Zinnien und Schal-Erbsen) und Erde-Pellets aus dem Kosmos-Verlag.

Dieser enthält neben genannten Materialien zum Pflanzen eines eigenen Gärtleins auch ein Anleitungsbüchlein mit 26 Versuchsanleitungen, die von Pepe Paprika, Oli Aubergine und Karo Karotte mit Anmerkungen, „Gefahren“warnungen und Tipps versehen sind. Also ganz und gar kein dummes Gemüse, sondern pfiffige Helferchen, die Kindern von 5 bis 9 Jahren weitere Versuchsalternativen vorschlagen, so dass der Inhalt des nur etwa lapptopgroße Kartons zu einem wahren Zaubergarten werden sollte.

Gimmicks

Außerdem kann dieses Gärtlein von allerlei bunten Gartenbewohnern bevölkert werden, die mit dem beigefügten Gips nebst Förmchen gestaltet werden. Bei dieser Arbeit gibt’s auch einen Ratschlag für die empfohlenen überwachenden Erwachsenen. Außerdem Sicherheitsregeln und Zeitangaben, wie lange die Experimente in etwa dauern könnten bzw. Ergebnisse zu erwarten sind.

Ein Wollfaden, eine Pipette, ein Temperaturfühler und ein Stanzbogen mit verschiedenen Grafiken, die bei einigen (witzigen) Experimenten gebraucht werden sowie eine Kartonvorrichtung für ein spannendes Erbsen-Labyrinth geben zusätzliche Anreize. So dient ein Herz und ein Stern beispielsweise dazu, einen Teil der heranwachsenden Kresse verblassen zu lassen. Kein Licht, keine Fotosynthese. Keine Bange – nur selten werden schwierige Wörter benutzt, und wenn, dann immer knapp und gut erläutert.

Anleitungsheft

Jeder Versuch im A5-großen Heft ist auf maximal drei Seiten erläutert, wobei hier auch weiterführende und sehr übersichtliche Hintergrundinformationen zählen. Begonnen wird mit einer Auflistung in Bild und Wort, was an Materialien gebraucht wird. Nur wenige weitere Gegenstände werden zusätzlich benötigt, die sich aber in jedem Haushalt finden lassen, beispielsweise Schere, Klebeband, Zahnstocher, Küchenpapier oder Stecknadeln.

Je weiter man im Heft vorankommt, desto anspruchsvoller werden die Vesuche. Im hinteren Teil wird auf das „echte“ Beetgärtnern eingegangen. Vielleicht haben die Eltern keinen eigenen Garten, doch womöglich kann die Schule etwas initiieren. Doch aufwändig sind keine der Vorschläge, alles hat sozusagen willkommene „Bodenhaftung“.

Witziges, Raffiniertes und Kritisches

Am witzigsten fand ich den Socken-Überraschungsgarten, den Graskopf und das Erbsen-Labyrinth, und ja, auch der Erbsen-Spuk könnte lustig werden.

Raffiniert sind die ausgestanzten kleinen Kartongießkännchen. DIE sollte ich mir sogar als Erwachsene als praktische Gießerinnerung an den Badspiegel oder aufs Handydisplay kleben!

Kritik gibt’s lediglich auf hohem Niveau, nämlich beim Versuch Nr. 26, den „Blühenden [Barbara-]Zweigen“. Hier wäre der Hinweis nützlich gewesen, dass das große Blühen zu Weihnachten nur dann erfolgreich sein kann, wenn die Zweige wenigstens einmal richtig Frost abbekommen haben.

Fazit

Ob erste Pflanzenzuchtversuche, Kenntnisse zu Pflanzenbedürfnissen, Forschungsaufgaben oder ob erstes Gärtnern und Kreatives mit der Natur erleben – die fünf Hauptkapitel stecken voller praktikabler, leicht umsetzbarer Experimente, die sogar die Erwachsenen durchaus spannend und nett finden werden und sich daher sicher mit beteiligen wollen. Es mag schwer sein, aber … haltet euch etwas zurück! Viel muss nicht geholfen werden, doch Kinder „wollen alles ausprobieren und selbst machen. Sie wollen wissen!“, wie es in der Einleitung treffend an die Eltern adressiert ist. Also … kauft es, helft ihnen, doch getreu dem Motto: „MEIN erstes Gewächshaus“.

Zum Schluss: Verlagsinfo

ACHTUNG! Nur für Kinder über 5 Jahre. Benutzung unter Aufsicht von Erwachsenen. Anweisung vor Gebrauch lesen, befolgen und nachschlagebereit halten. Für Kinder unter 3 Jahren nicht geeignet. Erstickungsgefahr, da kleine Teile verschluckt oder eingeatmet werden können.


Mein erstes Gewächshaus : Pflanze deinen eigenen Garten. Experimentierkasten. Alter: ab 5 Jahren. Stuttgart : Kosmos. 422x294x84mm (LxBxH). EAN: 4002051632083.

Monatsbetrachtungen Februar 2023 zu Bienen und Imkerei

Übersicht

Phänologie und Bienen

Die Bienen sitzen noch in der Wintertraube. Doch bei ausreichenden Temperaturen und sobald die Sonne auf die Beute scheint, finden Reinigungsflüge statt. Ein paar Wagemutige fahnden nach frischem Pollen. Die Pflanzenwelt im Februar: Haselstrauch (Pollenversorgung), Huflattich, Schneeglöckchen, Winterlinge, Christrosen, Lenzrosen, vielleicht spitzen auch schon die ersten Weidenkätzchen heraus. Je näher an der Beute, um so besser. Plötzliche Wolken und rasch abfallende Temperaturen verhindern oftmals den erfolgreichen Rückflug.

Futterkontrolle

KippkontrolleZur Futterkontrolle werden die Völker nicht geöffnet, sondern das Gewicht durch rückwärtiges Anheben der Beute (Kippkontrolle) abgeschätzt. Es kann vorkommen, dass ihr trotz vorschriftsmäßiger Einfütterung im Herbst dennoch auf eine für zu leicht empfundene Beute stoßt. Die Gründe könnten sein:

  • Das Volk hat die dargebotene Futtermenge nicht vollständig aufgenommen
  • Ein Specht oder Eichelhäher hat die Wintertraube durch eifriges Hämmern ins Holz aufgestört
  • Ein herunterhängender Ast konnte wochenlang unbemerkt gegen den Blechdeckel schlagen
  • Eine Räuberei unter den Völkern ist nicht auszuschließen…
  • Ganz abgesehen davon verstärken im Februar die Bienen ihre Bruttätigkeit. Folglich steigt der Futterverbrauch von jeweils einem Kilogramm im Dezember/Januar auf zwei bis drei Kilogramm im Monat Februar.

Notfüttern – so geht’s:

  1. Zargen abheben, quer über umgedrehten Blechdeckel zur Seite stellen.
  2. Totenfall aus Gitterboden entfernen.
    Dabei gleichzeitig kontrollieren…

    1. … auf den Sitz der Wintertraube, erkennbar an der Dichte des Gemülls
    2. … auf Anzeichen von Krankheiten oder Fehlentwicklungen.
      Einschub: Im Falle unserer Demofotos unten ist sehr gut ein erhöhtes Aufkommen von Kalkbrut zu erkennen. Das Volk stand an einem zu kühlen und zu feuchten Standort am Uferrand der Regnitz. Tritt im Laufe des Jahres keine Besserung ein, wäre eine mögliche Maßnahme, einen Kunstschwarm zu bilden, also alle Bienen nebst einer neuen Königin auf komplett neue und damit sporenfreie Waben zu geben, was einem Neuanfang gleichkommt. (Hier eine eingehendere Beschreibung).
  3. Flache Schale auf den (hohen) Gitterboden unterhalb des festgestellten Wintertraubenbereichs setzen.
  4. Befüllen (ohne zu verschütten!) mit Zuckerwasser im Mischungsverhältnis 3:2 von Zucker zu Wasser
  5. Aufsteighilfe (Stroh) einbringen.
  6. Zarge(n) wieder aufsetzen.

Die Fütterung von unten ist zu dieser Jahreszeit hinsichtlich einer Räuberei unkritisch, da kein Flugwetter herrscht. Dadurch, dass das Futter sehr nah an der Bienentraube gereicht wird, gelingt eine (Not-)fütterung bereits ab einer Mindesttemperatur von etwa 5 °C aufwärts.

Unser Blick in die obere Zarge ergab, dass das Volk auch ein wenig vom Futterteig naschte, den wir vor einiger Zeit bereits als allererste Notfütterung einbrachten. Es ist allerdings nicht die bevorzugte Fütterungsweise im Winter, da die Bienen zur Aufnahme des Zuckers Wasser benötigen, welches sie bei fluguntauglichem Wetter nicht heranschaffen können.

Mittelwände einlöten

Mittelwände einlötenEinschmelzen, Reinigen und Gießen von Wachs hatten wir im relativ milden Januar bereits erledigt. Nun folgt das Einlöten – rechtzeitige Bestellung von Rähmchen vorausgesetzt. Einen ausführlichen Blogeintrag zu all diesen Arbeiten findet ihr unter „Wachsverarbeitung an 5 Stationen“. Unter Material zur Wachsumarbeitung bzw. Mittelwandherstellung sind Anschaffungsdetails geschildert.

Schiede setzen

Blick in eine geöffnete Zarge mit SchiedenJe nach individueller Leistungsfähigkeit unserer Völker passen wir die Größe ihres Brutraums mittels Schieden an. Den Versuch starteten wir im Frühjahr 2020 und wollen auch dieses Jahr weitere Erfahrungen sammeln.

Erfahrungsgemäß gibt es Anfang Februar einige milde Tage mit etwas Sonnenschein. Sofern noch nicht im Zuge der Winterbehandlung geschehen, werden jetzt die Schiede gesetzt, und zwar nach dem Reinigungsflug.

  • Nach Wabenhygiene und Einfüttern im Herbst sitzen unsere auf zwei Zargen geführten Völker jetzt auf 7 oder 8 Waben je Zarge und sind zum Beutenrand hin links und rechts mit jeweils einem Schied begrenzt. Wir öffnen die Völker, entnehmen diese Schiede und schieben die vollen bzw. drei Viertel vollen Futterwaben an den Beutenrand.
  • Fast futterleere Waben werden auf Stifte und junge Brut geprüft. Diese bleibt an ihrem Platz.
  • Zwischen diesen Waben und den an die Ränder geschobenen Futterwaben setzen wir die Schiede. So arbeiten wir uns von links und rechts an das Brutnest heran.

Welche Vorteile hat das Schieden?

  • Platz hinter dem Schied als Arbeitsraum in der Beute
  • Kompaktes Brutnest / Verhinderung von Pollenbrettern, also unnötigen Polleneintrag ins Brutnest
  • Sichere und schnelle Annahme des Honigraumes, also kein Verhonigen des Brutnestes und dem damit verbundenen Hochhängen von Honigwaben aus Brut- in den Honigraum. Somit bleibt im Brutraum Platz fürs Brutgeschäft
  • Konsequente Trennung von Brut- und Honigraum

Wildwabenbau hinter dem SchiedDen Vorteilen stehen auch einige negative Punkte entgegen, beispielsweise der hin und wieder vorkommende Wildwabenbau hinter dem Schied oder Futtermangel beim Abschleudern der Völker. Doch dies werden wir in einem eigenen Blog aufarbeiten.

Varroabehandlung im Februar?

Bernhard Heuvel stellte 2019 in der Zeitschrift bienen&natur sein Varroakonzept zur Restentmilbung vor¹. Er verzichtet auf eine Winterbehandlung im Dezember und behandelt seine Völker erst im Februar mittels VarroaMed® der Firma BeeVital. Das Mittel, eine Mischung aus Oxal- und Ameisensäure, ist zur Varroabehandlung ohne eine Wartezeit zugelassen. Wir favorisieren allerdings die Winterbehandlung und gehen damit so dem Risiko einer Kontamination des Honigs mit Varroabehandlungsmitteln aus dem Weg.

¹Bernhard Heuvel (2019): Die Saison beginnt schon jetzt! bienen&natur 2/2019. S. 7-9. (Zugriff: 26.01.2022)

Termine

Mi, 8.2.2023 | 19.00 Uhr
MonatsBeeTrachtungen Februar / März (mit Stammtisch)

Logo für alle Schwerpunktthemen (= Bienen, Honig, Imkerei, Natur) der Bienen-InfoWabeWo? Vereinshain am Jahnwehr in Bamberg – Parkmöglichkeiten zuhauf, behindertengerecht.
Für wen? Imker/innen und alle Interessierten, auch ohne Kenntnisse und Ambitionen, aber mit viel Liebe zu Bienen, Honig, Imkerei und Natur!
Was? Informative Vorschau zu aktuellen imkerlichen Arbeiten des laufenden Monats und phänomenologische Hinweise zu Blühtrachten. Mit Meinungsaustausch bei geselligem Beisammensein und Schwofen über unsere Lieblingsthemen.
Referenten? Reinhold Burger (Bienenwirtschaftsmeister u. -sachverständiger) und Ilona Munique (Imkerin)
Kosten? Keine.

Sa., 11.02.2023 | 14.30 – 17.00 Uhr
Workshop Wachsgießen (Mittelwand)

Logo BLIB Vertiefungsseminar für ImkerWo? Ort in Bamberg, wird bei Anmeldung bekanntgegeben
Für wen? Dieses Vertiefungsseminar der Imkerei wendet sich an Imker/innen ohne Praxiserfahrung in der Wachsverarbeitung.
Was? Mittelwandwaben gießen in der Praxis. Input zu Geräten und Material.
Referenten? Reinhold Burger (Bienenwirtschaftsmeister u. -sachverständiger)
Kosten und Anmeldung?

Di, 21.02.2023 (Faschingsdienstag) | 8.00 – 12.00 Uhr
Traditioneller Honigmarkt in Bamberg (Verkauf des Bamberger Lagenhonigs)

Logo für das Schwerpunktthema Honig der Bienen-InfoWabeWo? Maximiliansplatz im Zentrum von Bamberg.
Für wen? Alle Honigliebhaber und Genussmenschen.
Was?
Wir verkaufen unseren leckeren, qualitätsvollen Bamberger Lagenhonig am traditionellen Honigmarkt, der bereits seit dem Mittelalter in Bamberg jährlich am Faschingsdienstag abgehalten wird. Wir nehmen allerdings nur bei einigermaßen gutem Wetter teil.
Kosten? Jahrgangshonig unter dem Regionalsiegel „Genussla“:
500g-Glas für € 8,70, 250g für € 4,70

*4* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2022

[Werbung] Da es am Barbaratag um Blüten geht, passt die heutige Rezension zu Sarah Wyndham Lewis: „Pflanzen für Honigbienen“ aus dem Gerstenberg-Verlag. Sie erklärt, „wie Sie Ihren Garten zum Summen bringen“. Doch wohlgemerkt – es geht um die Kolonien bildenden Honigbienen, nicht so sehr um ihre Verwandten, die Wildbienen.

Beispielhafte Inhalte

Im Unterkapitel „Der Nutzen von Wildblumen“ aus dem Kapitel SECHS: „Tipps zur Pflanzenwahl“ wird aufgeräumt mit dem Mythos der gar nicht mal so wilden Wildblumenwiesen und der kultigen Samenbomben, die bei ihr unter dem Motto laufen: „Gut gemeint, schlecht gemacht“. Von Ausnahmen natürlich abgesehen. Wer also Wildblumen auf den Speisetisch der Honigbienen bringen möchte, dem seien die aufgeführten Beispiele empfohlen – von Asternartigen über Löwenzahn bis Weißklee.

Weitere Themen des den Hauptteil bildenden Kapitels SECHS (von NEUN) sind gegliedert in … nein, nicht Pflanzenarten, Jahreszeiten oder gar Farben, sondern in situativen Rahmenbedingungen von kleiner bis großer Fläche, als da wären: Fenstersims und kleiner Balkon, Innenhof, Veranda und Terasse, Kleine und Große Gärten, Dachterassen, begrünte Dächer, Vertikale Gärten und Naschgarten. Sehr praktisch, und mithin ein wesentliches Merkmal, ja, fast schon ein Alleinstellungsmerkmal dieses handlichen Ratgebers.

Die bei so ziemlich allen beliebten Best-of’s dürfen natürlich trotzdem nicht fehlen. So finden sich im Kapitel SIEBEN (ja, in Majuskeln, nicht in Ziffern!) „Die zehn besten Pflanzen“, und zwar recht grob bzw. großzügig gegliedert in Blumen, Kletterpflanzen, Sträucher und Bäume. Sie kommt aber hierbei mit lediglich 8 Seiten aus. Und kommt damit denjenigen entgegen, die das alles gar nicht soooo genau wissen wollen, sondern sich rasch orientieren und entscheiden möchten, um schnell Erfolge erzielen zu können.

Denn das ist ja das häufig genannte Anliegen: den Bienen zu helfen. Im Kapitel EINS wird kurz und für Pflanzen-Laien gut nachvollziehber erläutert, „Warum Bienen Hilfe benötigen“, wobei der Faktor „Verlust von Nahrungsquellen“ der Intention des Buches folgend am ausführlichsten beschrieben ist. Doch mehr als zwei Seiten lang muss sich hier niemand langweilen.
Es endet mit den Zeilen: „Dennoch gibt es Grund zur Hoffnung. Denn jeder von uns kann seinen Teil beitragen, Honigbienen zu unterstützen […]. In diesem Buch erfahren Sie, wie einfach es sein kann. Sie werden erstaunt sein, was Sie dabei erreichen können!“ Damit kommen wir auch schon zur …

Sprache

Es mag auch an der professionellen Übersetzungsarbeit aus dem Englischen von Julia Paiva Nunes gelegen haben, dass sich in Sachen Bienen und Pflanzen wenig Beleckte durch die Kapitel blättern können, ohne „botanisch“ oder „imkerisch“ zu sprechen. Ein leichtes Verständnis scheint der Autorin ein echtes Anliegen gewesen zu sein.

So überraschte mich, die ich mich in beiden Welten leidlich gut auskenne, dass es eine Anleitung (Kapitel VIER) zum „Pflanzenetiketten verstehen“ benötigen könnte. Sind doch meiner Erfahrung nach jene ohnehin sehr simpel gehalten. Nun, fünf Seiten später begreife ich, wo es bei manchen tatsächlich Fragen geben könnte und ziehe den Hut vor so viel Achtsamkeit gegenüber Laien. Auch die „Erstaunliche[n] Fakten über Honigbienen“, gegliedert in 23 kurze Blöcke nebst einer Bienenzeichnung, überzeugt, ungeachtet kleinerer Vereinfachungen bzw. „Halbwahrheiten“.

Kleine Halbwahrheiten

So heißt es im Absatz 3, dass Honigbienen Vorräte anlegen würden, um als Kolonie zu überwintern oder magere Zeiten zu überstehen. Doch genau genommen sammeln Honigbienen ziemlich unabhängig davon, ob nun der Winter naht oder die Vorräte zur Neige gehen würden. Denn es ist ihr genetischer Auftrag, zu sammeln, sobald etwas Geeignetes blüht.

Manche Sammelwut gefährdet gar das Volk, indem das Brutgeschäft zugunsten der „Ertragsgier“ vernachlässigt wird. Dies zu wissen, macht einen Unterschied. Denn so erklärt sich mancher imkerlich gebotener Eingriff. Und auch, dass das Entnehmen von Honig keinesfalls ein „Raubgeschäft“ ist, sondern ohne größere Panik á la „Hilfe, wir müssen verhungern!“ mit weiteren, unausgesetzten Sammelflügen oder Zuckerwasserumarbeitungen fortgesetzt wird, fast so, als wäre nichts geschehen.

Es mag auch sein, dass die Drohnenvertreibung (Absatz 20) in England erst im Herbst geschieht. In unseren Breiten ist der Beginn definitiv im Hochsommer, also Ende Juli bis Anfang August. Doch ansonsten – alle Achtung vor der gefälligen Kürzung der hochkomplexen Bienenwelt!

Deutsche Ausgabe

Offenbar für die deutsche Ausgabe passend überarbeitet ist das Kapitel NEUN, die Quellen betreffend. Die Literaturempfehlungen beinhalten auch einige bekannte deutsche Publikationen, die tatsächlich zum größten Teil in unserer Imker-Bibliothek zu finden sind. Passenderweise handelt es sich um ebenfalls relativ „simple“, leicht konsumierbare Werke, von Seeleys „Bienendemokratie“ (unbedingt empfehlenswert!) einmal abgesehen.

Weitere nützliche Quellen, beispielsweise Online-Shops oder bienenfreundliche Besuchergärten und für die allgemeinen Informationen relevante Internetadressen wurden an deutsche Leser/innen angepasst.

Fazit

Obgleich mein persönlicher Geschmack den blässlichen, vorwiegend in rosa, grün und blau gehaltenen Farben der Pflanzen- und Schmuck-Illustrationen von James Lewis Weston nicht so viel abgewinnen kann, und ich fast ein wenig vermute, dass es im Meer der kräftigeren, marktschreier- und augencatcherischen Konkurrenz-Buchumschläge unterzugehen droht, so überzeugten mich um so mehr die inhaltliche wie sprachliche und gliederungstechnische Leistung.

Der zwar zurückhaltende, doch gefällig gezeichnete und mit Prägeelementen versehende Hardcover-Band eignet sich als feinsinnige Gabe, ob zu Weihnachten oder (besser noch) zu Ostern. Er holt sicherlich vor allem junge oder in Sachen Pflanzenwelt, Gartenhandwerk und Honigbienen unversierte Menschen ab, die einfach machen wollen und „bei Null anfangen“. Hier werden sie nicht verschreckt, sondern stattdessen nach dem Lesen – sofern fehlende Echt-Fotos nicht als Entmutigung verstanden werden – „… einfach in den Garten […] gehen und mit dem Pflanzen der richtigen Blumen und Stauden beginnen.“ Auf alle Fälle empfehlenswert. Also das Beginnen UND das Buch dafür.


Pflanzen für Honigbienen: wie Sie Ihren Garten zum Summen bringen / Sarah Wyndham Lewis: Ill. von James Lewis Weston. 2. Aufl. Hildesheim : Gerstenberg. 2018. 143 S. ISBN 9783836921527.

Rezensionsexemplar für unsere Imker-Bibliothek.

Schulbienenunterricht für Siebtklässler des Franz-Ludwig-Gymnasiums Bamberg

Im Rahmen eines Umweltprojekts zum Thema „Schutz lokaler Ökosysteme“ und zum Thema „Alltagskompetenzen“ durften 23 Siebtklässler des Franz-Ludwig-Gymnasiums Bamberg um Klassenleiterin Sabine Absch in die Welt der Bienen hinein schnuppern. Wieder einmal mehr bei denkbar heißem Wetter, so dass uns die Stühle im Halbschatten der Hecke erst mal recht kamen.

Franz-Ludwig-Gymnasium Bamberg, Klasse 7 zum Schulbienen-Unterricht am 27.07.22 in der Bienen-InfoWabe, Bienen-leben-in-Bamberg.de

Eingangs stellten wir Fragen, was den unter den schwammigen Begriffen „Lokal“ bzw. „Regional“ und unter „Ökosysteme“ verstanden wird. Dass Bienen und Insekten ein gewichtiger Teil von beidem sind, wurde schnell klar, betrachtet man ihre beiden existentiellen Aufgaben der Bestäubung und innerhalb der Nahrungskette.Franz-Ludwig-Gymnasium Bamberg, Klasse 7 zum Schulbienen-Unterricht am 27.07.22 in der Bienen-InfoWabe, Bienen-leben-in-Bamberg.de

Nachdem die Honigbiene etwas näher unter die Lupe genommen wurde. Wie schwer eine Honigwabe ist, mithin, wie viel Kilo aus ihrer Vorder- wie Rückseite herauskommen, durften die Schüler/-innen sowie die beiden Lehrkräfte anhand einer herumgereichten Honigwabe selbst erraten.Franz-Ludwig-Gymnasium Bamberg, Klasse 7 zum Schulbienen-Unterricht am 27.07.22 in der Bienen-InfoWabe, Bienen-leben-in-Bamberg.de

Danach ging’s zur Abwechslung in unser grünes Klassenzimmer, die Bienen-InfoWabe. Mit Hilfe ihrer zahlreichen Exponate konnte anschaulich das Geheimnis gelüftet werden, wie denn die Honigwaben ins Glas kommen.

Sodann wurde die Klasse hälftig aufgeteilt. Die erste Gruppe durfte sich die Arbeitsbienen und Drohnen hiFranz-Ludwig-Gymnasium Bamberg, Klasse 7 zum Schulbienen-Unterricht am 27.07.22 in der Bienen-InfoWabe, Bienen-leben-in-Bamberg.denter den Plexiglasscheiben unserer Schaufensterbeute genauer besehen.

Die zweite Gruppe beantwortete zwischenzeitlich 9 Fragen zu Pflanzen von „pups-einfach“ bis „Schlaumeier-Fragen“, beispielsweise, welche Pflanzen auf die Honigbiene angewiesen sind, um Früchte tragen zu können.

Franz-Ludwig-Gymnasium Bamberg, Klasse 7 zum Schulbienen-Unterricht am 27.07.22 in der Bienen-InfoWabe, Bienen-leben-in-Bamberg.de

Blaue (auch: Blauschwarze) Holzbiene, Xylocopa violacea, an Großem LöwenmaulEtwas tricky war die Frage, welche Pflanzen auf Bienen verzichten können. Das wissen so manche Erwachsene nicht ganz genau. Bei der Frage, wie Lippenblütler aussehen, mithin Pflanzen, bei denen Honigbienen ein wenig Mühe haben, sie zu befliegen, sorgte ein Anschauungsexemplar aus dem Bienengarten für Erhellung. Die größte europäische Bienenart, die Holzbiene, hat indes keine Mühe damit, da sie groß und schwer genug ist, den Klappmechanismus der leckeren Löwenmäulchen zu bedienen.

Mit dem Appell, dass jede/r Einzelne etwas für seine Umwelt tun kann, aber auch mit der Hoffung, dass niemand alles alleine ins Lot bringen muss, wenn sich Interessensgemeinschaften oder Vereine bilden, wurden die Generation derer verabschiedet, auf denen zugegebenermaßen die Last schwerer Versäumnisse der Vergangenheit liegt. Ob Politik, Lobbyismus oder privates Unvermögen … die Schuldigen zu suchen reicht nicht, man muss bei sich selbst anfangen, ob Jung oder Alt. Das nennt sich auch „Alltagskompetenz“.

Alles Gute für euch, liebe FLG-ler! Wir unterstützen euch, so gut wir können, zumindest in Sachen Bienen in Bamberg! Danke für euer Interesse!

Reckendorfer Grundschule zu Gast bei Bamberger Schulbiene

Grundschule Baunach, Klasse 2c aus Reckendorf, zum Schulbienen-Unterricht der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.deNach den Baunacher Grundschulklassen 2a und 2b besuchte uns nun auch die 2c aus dem Gemeindeteil Reckendorf. Sie bildete (wetterbedingt) das Schlusslicht einer ganzen Reihe von Veranstaltungen rund um Alltagskompetenz und Lebensökonomie innerhalb des Bayerischen LehrplanPLUS.

Grundschule Baunach, Klasse 2c aus Reckendorf, zum Schulbienen-Unterricht der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de

Bienenpatin Michaela Them, Übergabe der BienenpatenurkundeDass die Bienen innerhalb der fächerübergreifenden sechs Handlungsfelder Gesundheitsvorsorge, Ernährung, Haushaltsführung, Selbstbestimmtes Verbraucherverhalten und Umweltverhalten und Digital handeln vorkommen, hat nicht zuletzt auch mit unserer Bienenpatin Michaela Then, einer engagierten Baunacher Grundschullehrerin aus Bamberg zu tun.

Michaela setzt sich bereits seit vielen Jahren für Ansätze dieser Art ein, auch ohne auf eine Empfehlung des Münchner Staatsinstituts für Schulqualität und Bildungsforschung gewartet zu haben. Sicher erinnern sich einige an ihr hohes Engagement mit dem Theaterstück im Rahmen der Nachhaltigkeitswoche  2016 „Hummel Bommel“. Die Figuren und das Skript dazu sind übrigens weiterhin von Michaela ausleihbar. Wir vermitteln gerne den Kontakt.

Grundschule Baunach, Klasse 2c aus Reckendorf, zum Schulbienen-Unterricht der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.deWas wir in den zwei gemeinsamen Stunden erlebt hatten, könnt ihr in diesem Beitrag nachlesen. Die Fotos erzählen anschaulich von den an Höhepunkten reichen Stationen auf dem Weg zu einem besseren Verständnis zu Honig- wie Wildbienen, aber auch der Rolle der Pflanzen innerhalb der Lebensökonomie, von der Alltagskompetenz ganz zu schweigen. Schön, dass ihr alle da wart!

Fotogalerie

 

Baunacher Grundschulkinder üben Alltagskompetenz bei der Bamberger Schulbiene

Die Baunacher Grundschulklassen 2a und 2b durften im Rahmen der von der Regierung „verordneten“ bzw. bezuschussten Projektwochen, dieser Tage zu „Alltagskompetenz“, eine Fahrt nach Bamberg unternehmen.

Grundschule Baunach, Klasse 2a zum Schulbienen-Unterricht der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de

Alltagskompetenz mit der Schulbiene erfahren

Grundschule Baunach, Klasse 2a zum Schulbienen-Unterricht der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.deWas, bitteschön, gehört zur Alltagskompetenz, wenn es um Bienen geht?, mag man sich fragen. Nun, Insekten gehören zum alltäglichen Leben dazu. Es darf nicht an der Tagsordnung sein, sie völlig auszuschließen und so zu tun, als hätten nur wir Menschen ein Recht aufs Dasein. Und damit den Freibrief, sie zu töten, um nur ja nicht belästigt oder gar gepikst zu werden. Doch wie lässt sich das schaffen, den Umgang oder gar die Liebe zu allem, was da kreucht und fleucht, zu lernen?Grundschule Baunach, Klasse 2b zum Schulbienen-Unterricht der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de

Grundschule Baunach, Klasse 2a zum Schulbienen-Unterricht der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.deIndem man die Bamberger Schulbiene besucht. Sie hat den Bogen nach 10 Jahren Initiativarbeit, davon 9 Jahre Schulbienenflüge, heraus und erneuert für kleine wie große Menschen wieder den Bund zwischen Mensch und – vor allem – der Biene. Mit der Stresslessmethode, die heuer zwei weitere methodische Neuerungen erhielt: den Sinnespfad und zwei verschiedene Suchspiele, die im Bamberger Bienengarten unternommen werden. Diese hatten wir in vorangegangenen Blogbeiträgen bereits beschrieben.

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Didaktische und methodische Kernstücke

Die Kernstücke in Sachen Didaktik und Methodik sind – ziemlich nahe liegend – die fünf Sinne … und mehr. In unserem Curriculum stehen verankert: Zuhören, Beobachten, Fühlen, Riechen, Hören, je nach Zeitbudget auch Schreiben, Lesen und Schmecken. Weitere Alltagskompetenzen sind Rücksicht, Sich-gegenseitig-helfen, Umsicht, Einsicht, Geduld und natürlich Fragen stellen. Außerdem bieten wir durch Materialien (Büchlein, Arbeitsblatt) die Möglichkeit der Nacharbeit für den darauffolgenden Unterricht in der Schule.

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In unserem grünen Klassenzimmer am Bienenweg im Erba-Park spielen der Wechsel zwischen Draußen und Drinnen, zwischen ruhigen und lebhaften Sequenzen, zwischen Disziplin und es auch mal Laufen lassen eine weitere Rolle. Nichts bleibt in der Vorbereitung dem Zufall überlassen, doch stellt er sich im Ablauf ein – auch gut! Diesmal hatten wir beispielsweise zufällig Yaneth Klein zu Gast, die im nächsten Jahr ebenfalls mal eine Klasse übernehmen will. So konnte die Unterstützung für einen schnelleren Verlauf und in der Folge für kleine Extras genutzt werden.

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Aussichten

Weniger gut ist, dass wir miteinander bei brütender Hitze zugange waren. Dass unsere Toilettenanlagen 450 Meter weit weg liegen und daher vorsichtshalber nicht zu viel getrunken werden darf, versuchen wir für die Zukunft mit einer Biotoilette zu lösen. Die Weichen werden diese Tage gestellt. Wir hoffen zudem auf Fördermittel – gerne auch Spenden!

Falls es nächstes Jahr ein Wiedersehen geben sollte, dann hoffentlich unter optimaleren (Wetter-)Umständen. Wozu auch eine uns das Leben leichter machende Öffentlichkeitsarbeit ohne zu verpixelnde und auszusortierende Fotos beitragen könnte. Wir hoffen, ihr gewinnt dennoch einen guten Einblick und lasst euch von den Kindern bei ihrer direkten Naturbegegnung motivieren, auch die eurigen zu uns zu schicken. Am dritten Sonntag jeden Monat von 14-17 Uhr (April bis September) vielleicht sogar mit der ganzen Familie?!

Fotogalerie Klasse 2b

Fotogalerie 2a

Wölflinge aus Hallstadt zur Gruppenstunde bei der Bamberger Schulbiene

Strahlende Kindergesichter beim Gruppenfoto belohnten uns ehrenamtlich Tätigen für das Aushalten in der Sommerglut, für die Betreuung und Anleitung des Nachwuchses in unserer Freizeit, für das Erstellen und Herrichten aller dafür notwendigen Komponenten, um diesen Nachmittag gelungen und nachhaltig zu machen. Unsere Bewunderung geht an die Pfadfinder-Gruppenleiterinnen Mona und Carmen, die ihre Gruppe emphatisch, jedoch fest im Griff hatten. Wölflinge des Horstes "Seeadler" der Pfadfinder Hallstadt zur Schulbienenführung der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de

Zur Gruppenstunde der Pfadfinder vom Horst „Seeadler“ aus Hallstadt fanden sich 14 Wölflinge zwei Stunden lang bei der Bamberger Schulbiene im ERBA-Park ein. Um der Hitze des Sommertages zu entfliehen, mäanderten wir zwischen drinnen und draußen hin und her. Wir starteten am neu angelegten Sinnespfad, der allen viel Spaß machte.

Sodann erfuhren die Mädchen und Jungen im Alter zwischen 7 und 12 Jahren mehr über die Besonderheiten des Insekts „Honigbiene“, die beispielsweise nicht mit der Nase, sondern ihren Fühlern riecht und die eine Vielzahl von Augen hat.

Wölflinge des Horstes "Seeadler" der Pfadfinder Hallstadt zur Schulbienenführung der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de

In der Bienen-InfoWabe, unserem grünen Klassenzimmer, half SaBiene, unsere plüschige Co-Moderatorin, anhand zahlreicher Exponate, den Weg der Sammelbiene von der Blumenwiese über den Bienenstock (Beute) bis ins Innere einer Wabe zu erfassen. Wölflinge des Horstes "Seeadler" der Pfadfinder Hallstadt zur Schulbienenführung der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de

Eine volle Honigwabe haben sicherlich die wenigsten mal in Händen gehalten. Die Überraschung ob ihrer Schwere stand in ihren Gesichern geschrieben. Wie kommt nun aber der Honig aus der Wabe ins Glas?

Als das geklärt war, gab es endlich die echten Bienen zu sehen. Sicher für Mensch und Tier zwischen den Plexiglasscheiben unserer Schaufensterbeute konnte in drei Gruppen aufgeteilt ein unverstellter, ausführlicher Blick auf das emsige Gewurrle geworfen werden.

Währenddessen „erjagten“ die Kinder weitere Tiere im Bienengarten. Fündig wurden sie an Wildbienenhotel, Insektenreservat, Blühwiesenareal, zwischen Steinen und unter Holzstämmen sowie an den zahlreichen Pflanzen der Schau-Beete.

Eine andere Gruppe suchte Fledermausblumen, also nachtaktive Pflanzen, die extra für nachtaktive Insekten ihr Bestes geben. Damit verschaffen sie sich Bestäubung „außer Tageskonkurrenz“ und zugleich Nahrung für Fledermäuse. Ein Kreislauf, den wir leider durch zu starkes Erhellen der Nacht stark negativ beeinflussen.

 

Wölflinge des Horstes "Seeadler" der Pfadfinder Hallstadt zur Schulbienenführung der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.deZeit für eine Abkühlung! An der grundwassergespeisten Schwengelpumpe konnte kurz geplanscht werden, bevor’s zur Belohnung der Bestandsaufnahmen, also der Inventur von Tieren und Pflanzen, eine Honigverkostung gab. Alle waren sich einig: Super lecker! Dass ein paar Kinder generell Honig ablehnten und lieber nichts davon naschten, ist kaum zu glauben, doch akzeptiert.

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Wie schwer eine vollgefüllte Honigzarge ist – Zarge ist das Stockwerk einer Beute – erlebten die Gruppenleiterin Mona zusammen mit dem Vater eines Wölflings.

Denn das Schluss-Higlight bildete der direkte Sichtkontakt zu den Honigbienen am Lehrbienenstand „Bienenweg“. Die Vorzeigebienen aus der Schaufensterbeute wurden zurück zu ihrem Volk gebracht und eine andere Wabe herumgezeigt. Wie es der Zufalls so wollte, erblickten wir sogar ihre Hoheit, die Bienenkönigin! So erfuhr Reinhold ganz nebenbei, dass das Volk umgeweiselt hatte, denn sie war noch nicht gezeichnet.

Wölflinge des Horstes "Seeadler" der Pfadfinder Hallstadt zur Schulbienenführung der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.deMit diesem perfekten Abschluss verabschiedeten wir uns von der sehr interessierten Hallstadter Pfadfindergruppe und würden uns freuen, wenn wir euch im nächsten Jahr wiedersehen würden!

Schön, dass ihr da wart, Wölflinge!

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Zweitklässler aus Scheßlitz besuchen Bamberger Schulbiene … und eine methodische Neujustierung

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Zwar nicht die erste Führung, doch die ersten beiden Grundschulklassen seit 2019, die die Bamberger Schulbiene wieder führen darf: Zwei zweite Klassen mit 17 und 23 Kindern aus Scheßlitz zu Gast in der Bienen-InfoWabe und im Bienengarten. Letzterer verfügt seit Kurzem über eine neue Attraktion, den Sinnespfad. Der duftende Barfußweg ermöglicht einen achtsamkeitsfördernden ersten Einstieg ins Bienen(erl)leben. Dazu mehr in einem der nächsten Blogbeiträge.

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Abwechslung ist gefragt

Um möglichst viel Abwechslung zu bieten – denn die Kinder haben ja doch einiges nachzuholen in Sachen Ausflüge! –, ließen wir keinen Winkel des Schulbienen-Areals aus. Nach dem für viele Kinder erstmaligen Erlebnis einer Sinnespfad-Begehung blieben wir im Freien und gingen unter dem Pavillon den Ähnlichkeiten und Unterschieden zwischen den Sinnen der Biene und des Menschen nach.

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Alsdann setzten wir in der Bienen-InfoWabe den Unterricht fort, da dort die entsprechenden Anschauungsmaterialien, beispielsweise ein Bienenmodel, ein Entdeckelungsgeschirr und eine Honigschleuder bereit standen. „Das ist aber gemütlich“, meinten gleich zwei Kinder, als sie – und … wow! … sehr gesittet! – ihre Stühle aufsuchten. Sie erfuhren mehr zum Auftrag der Honigbienen, wohin sie ihre gesammelten Schätze brachten, wie es im Inneren einer Bienenwohnung aussieht, wie die Waben entstehen und wie der Honig ins Glas kommt. Ein bisschen Rechnen war auch gefragt.

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Die nächste Sequenz erfolgte wiederum im Bienengarten. Wir teilten in drei Gruppen auf, damit es vor allem bei der Besichtigung der Schaufensterbeute nicht zur Drängelei kommen konnte. Von allen Seiten konnte ein Teil der Kinder einen ausführlichen und ungefährlichen Blick auf die Bienen werfen. Reinhold erläuterte, was zu sehen war und was dahinter steckte.

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Suchaufgaben zu Tieren und Pflanzen

Derweil ging eine andere Gruppe der Frage nach, welche Tiere es im Bamberger Bienengarten gab. Eine ähnliche „Inventur“ stellte die parallel suchende Gruppe an. Es galt, nachtaktive Pflanzen auf einer Liste abzuhaken. Zu finden waren sie mittels eines Fledermaussymbols, das auf einigen der botanischen Pflanzschildchen aufgeklebt war. Die Aufgabe war durchaus herausfordernd. Denn neben den Trivialnamen stehen schließlich auch die botanischen Begriffe der Pflanzen. Diese ob ihrer Kompliziertheit auszublenden und sich an den einfachen Begriffen zu orientieren, gelang den Kindern jedoch rasch.

Grundschule Scheßlitz, Klasse 2a zum Schulbienen-Unterricht in der Bienen-InfoWabe, Bienen-leben-in-Bamberg.deNach einiger Zeit gab es einen Wechsel aller Gruppen. Zum Schluss wurden die Ergebnisse des kleinen Suchwettbewerbs verkündet und kräftig beklatscht. Als Nacharbeit könnte ich mir sehr gut vorstellen, neben dem Einüben der richtigen Schreibweisen der Tiernamen auch mehr über sie herauszufinden. Dass der Feuerkäfer eigentlich Feuerwanze heißen müsste, und dass diese wärmeliebenden Insekten zu den Gewinnern des Klimawandels zählen, die Nacktschnecken jedoch so langsam Mühe haben, ein feuchtes, kühles Eckchen zu finden, wäre prima Stoff für den Sachkundeunterricht.

Dankeskarte Kinderzeichnung Grundschule ScheßlitzDankeskarte Text Grundschule ScheßlitzNeujustierung nach Coronapause

Ich muss zugeben … die zwei Jahre Pause verhalfen mir, der Bamberger Schulbiene, zu einem methodisch neujustierten Ansatz. Es machte mir Spaß, Neues auszuprobieren und noch mehr aktivierende Elemente einzubeziehen. Dass es dabei nicht nur um die Honigbiene geht, vielmehr um ihre Einbettung in ein großes Ganzes – der Natur und der menschlichen Erfahrungswelt – geht, ist nur folgerichtig. Ein fröhliches, dabei aber auch inhaltlich reiches Erlebnis am Bienenweg 1, sollte für ein positives und damit nachhaltiges Verankern gesorgt haben. So schön, dass ihr wieder da wart, liebe Scheßlitzer!

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