Spätsommerliche Bienengarten-Impressionen

Schau-KräutergartenEinfach nur bezaubernd. Noch sind die Bänke aufgestellt. Ihr könnt euch also jederzeit zum Vespern und Bienenbeobachten in den Bamberger Bienengarten setzen. Wir freuen uns immer sehr, wenn er von euch genutzt wird. Denn dafür ist er da!

Schau-GrabanlageRauhblattaster im Schau-Staudenbeet 1Biene an Rauhblattaster im Schau-Staudenbeet 1

Glyphosat macht Bienen schlapp

Totenfallkontrolle, verkürzter Hinterleib; Diagnose: VarroaschadenVon allen Seiten wird uns derzeit das Ergebnis einer Studie zugetragen: Glyphosat schädigt nachweislich die Darmflora von Bienen und macht sie damit anfällig gegenüber Infektionen. Es ist ja nicht so, als dass das eine Überraschung wäre. Darmmikroben sind winzig kleine Organismen. Warum sollte es gerade diesen sensiblen Minis gelingen, sich eine Elefantenhaut gegenüber Glyphosat zuzulegen?

Nach der Infektionsversuchsreihe überlebten die dem Glyphosat ausgesetzten Honigbienen nur noch zu 10% den Zeitraum von 8 Tagen. Bei den unvergifteten Bienen waren es rund die Hälfte.

Der Apell geht daher „an alle Landwirte und Gartenbesitzer, Glyphosat keinesfalls auf blühenden Pflanzen einzusetzen“. Man geht davon aus, dass „auch andere heimische Bienenarten wie Hummeln oder Wildbienen auf ähnliche Weise betroffen sein können, weil ihre Darmflora der der Honigbienen ähnelt.“ (Proceedings of the National Academy of Sciences, 2018; doi: 10.1073/pnas.1803880115)
(University of Texas at Austin, 25.09.2018 – NPO)

Siehe dazu auch den jüngsten Stadtratsbeschluss in Bamberg in Sachen Glyphosatverbot.

Uraufführung zur Saison-Abschlussfeier mit Butoh, Akkordeon und Querflöte

Esther Rojtenberg und Mai Tran (Rahmenprogramm).Über 40 Gäste erlebten ein ungewöhnliches Rahmenprogramm anlässlich der Saison-Abschlussfeier der Bienen-InfoWabe am 16.09.2018 im Erba-Park. Zwischen den einzelnen Laudationen bei der Verleihung des Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreises spielte Esther Rojtenberg auf dem Akkordeon zusammen mit Mai Tran auf der Querflöte traditionelle Weisen. Im Vorfeld bedankten wir uns bei unseren Gästen, den Helfer/innen und Sponsor(inn)en sowie den Referent(inn)en mit diesem Kulturbeitrag für die geglückte Saison.

Esther Rojtenberg und Susanne Starke, Butoh-Performence „Mystikó ton Melissón“Die Motivation

Die ohne Worte auskommende Performance als Einstimmung in die Preisverleihung passte in vielerlei Hinsicht sehr gut zu unserem Thema, den Bienen. Denn wer imkern möchte, muss Geduld beweisen und über eine gute Beobachtungsgabe verfügen. Außerdem lösen die – ich sag’s mal so – Lehrstunden in Achtsamkeit, die selbst langjährige Imker/innen immer wieder absolvieren (müssen), Respekt, Wertschätzung und das Gefühl, einem Mysterium beizuwohnen, aus.

So auch die Butoh-Performance „Mystikó ton Melissón“ von Susanne Starke, einem – laut Wikipedia – „Tanz der Finsternis“, […] ein Tanztheater ohne feste Form, das nach dem Zweiten Weltkrieg in Japan [mit Wurzeln bis in den modernen deutschen Ausdruckstanz des 20. Jahrhunderts] entstand.“ Das ist ungewohnt, darauf muss man sich erst einlassen. Doch so finster war die Aufführung dann doch wieder nicht, sofern man stark verlangsamte Bewegungsabläufe ohne Effekthascherei in unserer heutigen hektischen und affektierten Zeit nicht als bedrohlich empfindet, weil sie Raum für eigene Gedanken und ursprüngliche Gefühle lässt.

Die Performance war als eine Hommage an die Bienengöttin Demeter konzipiert. Bienen werden seit alters her in allen Kulturen verehrt und repräsentieren Geburt, Tod und Wiederauferstehung. Aristoteles beispielsweise ging davon aus, dass gute Seelen als Bienen wiedergeboren werden. Im antiken Griechenland wurden Bienen mit der Fruchtbarkeits‐ und Ackergöttin Demeter in Verbindung gebracht. Ihre Priesterinnen nannte man Melissae, übersetzt „die Bienen“. Die Eunuchenpriester hießen „Drohnen“, wie auch heute noch die männlichen Bienen bezeichnet werden, so aus dem Ankündigungstext der beiden Protagonistinnen Rojtenberg und Starke.

Esther Rojtenberg und Susanne Starke, Butoh-Performence „Mystikó ton Melissón“Die Performance

Zu Beginn lässt uns die zunächst mit einem gelben Tuch verschleierte Butoh-Tänzerin Einblick in die geheimnisumwobenen „elusinischen Mysterien“ aus der Antike nehmen, die alljährlich im September zu Ehren Demeters, der Fruchtbarkeitsgöttin gefeiert wurden. Auch heute noch lebt der Name der Göttin fort. Wir kennen ihn als Firmenname eines Öko-Anbauverbandes bzw. Qualitätssigel. Der griechischen Mythologie nach schickte Demeter den Heros Triptolemos von Eleusis in die Welt, um die Kunst des Ackerbaus zu verbreiten. (Dazu aktuell ein Stadtratsbeschluss zu Glyphosat, der beim Bauernverband für Unruhe sorgt. Hätten wir ihn extra einladen sollen?!)

Kunst regt somit zum Nach-, Mit und Weiterdenken an, beinhaltet Gegenwarts- und Gesellschaftskritik, wie auch im Wikipedia-Eintrag im weiteren Verlauf von einem „zeitgenössischen Theater des Widerstandes gegen die moderne Gesellschaft, das in den Spuren des alten Japans liest und gleichzeitig weltumspannend und kulturübergreifend zu uns spricht.“ zu lesen ist. Für uns hat sich dieser Anspruch voll und ganz erfüllt.

Esther Rojtenberg (und Susanne Starke), Butoh-Performence „Mystikó ton Melissón“Geburtsprozess einer Biene

Kunst in Form eines Tanzes ist ohne Musik eher selten. Und so wird die weißgewandete, wendige und zierliche Tänzerin von Esther Rojtenberg gesanglich wie auf dem Akkordeon und einer Mini-Mundharmonika unterstützt und getragen. Die Virtuosin der Tasten, Knöpfe und des Quetschkörpers, ebenfalls in Weiß eingekleidet, dazu gekrönt von einer hohen Wollhaube über einem mit Gaze völlig bedecktem Gesicht, begleitet aufmerksam den Geburtsprozess einer Biene, die sich in einer imaginären Wabe quälend-mühselig, unbeholfen und zitternd um sich dreht, um sich sodann aus ihrer zu eng gewordenen Zellenstube – angedeutet von Händen, die einen Raum abzutasten erscheinen – langsam ins Freie drückt.(Esther Rojtenberg und)Susanne Starke, Butoh-Performence „Mystikó ton Melissón“

Wir Gäste nehmen leise bis laut summend Anteil an dieser anstrengenden Bienengeburt, was zugegebenermaßen stimmlich auf die Dauer ebenfalls etwas anstrengend ist. Sicherlich aber nicht so sehr wie das Spiel der beiden, das schließlich auf engstem Raum stattfindet und von daher hohe Anforderung an eine geschickte Inszinierung stellt. Und so wird denn auch der vorgegebene Raumrahmen zum Ende hin gesprengt, die neugeborene Biene verlässt den quadratischen Tisch, der ihr bislang als Zelle diente, und schwingt sich – zögernd erst, dann glückhaft befreit – in den Bamberger Bienengarten. Dort dreht sie wirbelnd ihre Runde, bis sie vom Publikum lautsummend wieder herbeigerufen wird.

Wir danken allen Mitwirkenden für diesen außergewöhnlichen Einblick in die Mysterien einer frühen Göttin und in die Bienenwelt, die wir erneut mit anderen Augen betrachten werden, sehr herzlich! Danke allen Gästen fürs Mitsummen!

Gäste sehen dem Rahmenprogramm zuFotogalerie Rahmenprogramm Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis 2018

Absage und neuer Termin Exkursion Bienenstube in Schlammersdorf / Opf.

Wegen Gewitterwarnung und Starkregen, der für den Sonntag vorhergesagt wurde, haben wir uns entschlossen, die geschichtliche Exkursion zur Bienenstube (Bihäusl) nach Schlammersdorf vom 23.09.2018 auf 2019 zu verschieben.

Vielen Dank für euer Verständnis!

Verleihung Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis 2018 zur Saison-Abschlussfeier der Bienen-InfoWabe

Um das vergangene Programmjahr der Bienen-InfoWabe sowie die Preisträger/innen des zu diesem Anlass verliehenen Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreises zu würdigen, aber auch als Dankeschön an unsere Helfer/innen und an uns selbst, begingen wir die nunmehr dritte Saison-Abschlussfeier in der Bienen-InfoWabe. Der Abschied

in die Winterpause erfolgte am 16.09.2018 zum ersten Sonntag nach den Sommerferien.

Gäste sehen dem Rahmenprogramm zuWir danken den zahlreich erschienenen Gästen, den Helferinnen und Sponsoren sowie  natürlich den Preisträger(inne)n und den Jurymitgliedern sehr herzlich für ihr Kommen!

Willkommene Beiträge – vielen DANK!

Esther Rojtenberg und Mai Tran (Rahmenprogramm)Den kulturellen Beitrag zum Fest lieferten Susanne Starke mit einer beeindruckenden Butoh-Performance, eine moderne Tanzkunst aus Japan. Begleitet wurde sie von Esther Rojtenberg am Akkordien, zu der sich später noch die Querflötistin Mai Tran gesellte. Die Aufführung war als Hommage an die Bienen und die Fruchtbarkeitsgöttin Demeter konzipiert. Hier im Nachfolgebericht mehr.

Logo "Vom Fass" BambergTeilchen von Sponsorpartner Lecker-Bäcker Thomas Loskarn und Apfelkuchen von Elke PuchtlerDen lukullischen Beitrag lieferten unsere Sponsoren, Lecker-Bäcker Thomas Loskarn und Cathrin Beyer & Silvia Müller vom Feinkostladen Vom Fass Bamberg sowie Elke Puchtler und Gabriele Kellermann. Vielen lieben Dank!

Den dekorativen Beitrag stiftete unsere Bienenpatin Rita Bender, so dass wir auch heuer wieder mit den obligatorischen, weil einfach so schönen Sonnenblumen an das notwendige Bienenfutter freundlich erinnern konnten.

Logo BBU – Bienenstadt-Bamberg-UmweltpreisAm Ende der nachfolgenden Details zu den Preisträgern findet ihr die Fotogalerie. Einen Gesamtüberblick bildet auch der Permalink BBU-2018.

Der 1. Preis („Honiggold“)

Dr. rer. nat. Elke Puchtler aus Adelsdorf wurde für ihre fachliche wie finanzielle Unterstützung der Initiative in „Honiggold“ ausgezeichnet.

Dr. Elke Puchtler, 1. Preis Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis 2018

Preisträgerin 1. Platz: Dr. rer. nat. Elke Puchtler, flankiert von der Mit-Preisausrichterin Ilona Munique (li.) und Jurymitglied Rita Bender.

 

Bienenpatin Rita Bender überreicht Dr. Elke Puchtler, 1. Preis Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis 2018In der Begründung wurden vor allem die unentgeltlichen Vorträge zu bienenfreundlichen Pflanzen (hier und hier) hervorgehoben, die die Heilpraktikerin im Rahmen des Jahresprogramms hielt. Dass sie damit ihr Portfolio erweiterte und die Biene und deren Produkte in ihre Praxisberatung einbezieht, ist eine beispielhafte Win-Win-Situation. Das Pflanzen einer Lavendelhecke im Bamberger Bienengarten nebst kontinuierlicher fachlicher Begleitung zum und Zusammenarbeit beim Thema „Lebensraum Biene“ sorgten für weitere Pluspunkte.

Gesangseinlage Thomas und Elke Puchtler.Gäste singen mit Elke und Thomas PuchtlerBesonders zu erwähnen ist die Umwidmung eines traditionellen Liedes, welches wir im Anschluss alle unter Gitarrenbegleitung von Elke und Thomas Puchtler gemeinsam sangen. „Ich bin überrascht, dass ich als Nicht-Bambergerin den ersten Preis gewonnen habe!“, freute sich die Gewürdigte, die die Urkunde und den Blumenstrauß aus den Händen des Jurymitglieds, Bienenpatin Rita Bender erhielt.

1. Preis Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis 2018

Der 2. Preis („Silberlinde“)

Der zweite Preis, die „Silberlinde“, ging an das E.T.A-Hoffmann-Gymnasium für die seit 2013 geführte Schul-Imkerei innerhalb der Gartengruppe.

Bienenpatin Gabi Loskarn überreicht 2. Preis Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis 2018

 

Der für die Gruppe verantwortliche Lehrer Dr. Johannes Bail nahm den Preis, überreicht von Bienenpatin Gabriele Loskarn in Vertretung des Jurymitglieds Christian Vogel (Optik Demmler), erfreut entgegen. Er hatte sich mit einer bildreichen Darstellung von den vielfältigen Tätigkeiten seiner Schülergruppe beworben – von der Bienenhaltung über das Schreinern von Bienenwohnungen bis hin zur Wachsbearbeitung. Sogar einen  vierseitigen Artikel in der ETA-Schülerzeitung seiner Schüler konnte der rührige Lehrer vorweisen. Darin übrigens zu lesen: „… dass das E.T.A. die coolste Schule ist. Außerdem ist es super, dass ich in einer halbwegs verantwortungsvollen Klasse bin“. (Timo, 13 Jahre, zu: Was mein Schulleben reicher macht).

Artikel-ETA-Schülerzeitung, aus Bewerbung BBU18

Foto zur Bewerbung BBU18 des ETA-Gymnasiums.An den Fotos war allerdings auch zu erkennen, dass die funktionale Ausstattung für die Schulimkerei verbesserungswürdig ist. Im Rahmen der Preisverleihung versprachen wir daher spontan, innerhalb eines Jahres Spenden zu sammeln, um den von Johannes geäußerten Wunsch nach einer rostfreien Honigschleuder zu erfüllen. Wer hierzu etwas beitragen möchte … hier die Infos zu Spendenmöglichkeiten.

Anerkennungspreise

Der in unmittelbarer Nachbarschaft zur Bienen-InfoWabe im Erba-Park gelegene Kleingartenverein „Am Weidenufer“ erhielt eine Anerkennungsurkunde aufgrund seiner verlässlichen Hilfsbereitschaft, überreicht von Jurymitglied Nikolaus Hofmann, dem 2. Vorsitzenden des Imker und Bienenzuchtvereins Bamberg Stadt und Land e. V.

IBZV-Vorstand Nikolaus Hofmann überreichtAnerkennungspreis Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis 2018Aus dem gleichen Grund, aber auch für die Finanzierung eines Rosenrondells sowie die Unterstützung bei der Erlangung von Fördermitteln erhielten Gabriele und Bernhard Kellermann ebenfalls eine Anerkennungsurkunde, überreicht von Michael Koslowski in Vertretung von Jurymitglied Cornelia Schecher aus dem Imkerverein Scheßlitz und Umgebung e. V., der Vorjahressieger war.

IV Scheßlitz-Vorstand Michael Koslowski überreicht Anerkennungspreis Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis 2018Was sonst noch geschah …

Bienenpate Hans Zirkel ließ es sich trotz seines Geburtstages nicht nehmen, mit seiner Frau Anne (ebenfalls Bienenpatin) dem Fest beizuwohnen. Ihm hatten wir a capella ein Ständchen gesungen.

Gemütliches Ausklingen mit der Honiggoldpreisträgerin Dr. Elke Puchtler und ihrem Mann ThomasBienenpatin Gabriele Loskarn, eine von vielen lieben (und hilfsbereiten)GästenUnser Sit-in am Ende des letzten offiziellen BIWa-Öffnungstages war so gemütlich, wie es nach so einem turbulenten Tag nur sein kann. Obwohl uns Gabi Loskarn beim Aufräumen hätte helfen wollen, hatten wir das Angebot tatsächlich nicht mehr angenommen. Ich liebe es einfach, nachzumoggeln, zumal mit unserem „Goldtopf“-Preisträgerpaar. Auch Michaela, unsere Fotografin hatte es urlaubsbedingt nicht eilig. Danke fürs Fotografieren, Micha!

Fotogalerie zum Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis 2018

Beschluss: Verbot von Glyphosat auf städtischen Flächen in Bamberg

Ein historischer Tag für Bamberg in Sachen Glyphosat, dem unsere Plüschbienen aufmerksam beiwohnten. Der Stadtrat, federführend unter dem Sozial- Ordnungs- und Umweltreferat, beschloss am 18.09.2918 nach der Aussprache über die Beschlussvorlage einstimmig ein Verbot des Herbizids Glyphosat für Landwirtschaftliche Nutzflächen und entsprechend genutzte Kleingartenanlagen bzw. gibt eine Empfehlung an die Tochtergesellschaften der Stadt (z. B. Stadtbau, Sozialstiftung Stadtwerke), das Thema in den entsprechenden Aufsichtsratssitzungen im Sinne einer künftigen Nichtnutzung zu behandeln. Außerdem soll die Öffentlichkeit vom Ausstieg der Glyphosat-Nutzung unterrichtet werden.

Künftige Pachtverträge werden die Klausel enthalten, kein Glyphosat verwenden zu dürfen.

Für bereits bestehende Verträge wird es eine Ergänzung geben. Wenn sich die Pächter mit der Ergänzung bis zum 31.12.2020 nicht einverstanden erklären, wird der Vertrag zum 01.01.2023 gekündigt. (Die Kündigungsfrist beträgt 2 Jahre.)

Bamberg reiht sich ein

Bamberg reiht sich damit ein in die Gemeinden mit vorausschauendem Denken. (Hier zur Liste aller Gemeinden, Kommunen und Landkreise, die einen Antrag oder auch schon einen Beschluss ge- bzw. erstellt haben.) Denn sollte die EU erneut die Zulassung von Glyphosat verlängern – nach der letzten Anwendungsverlängerung um fünf Jahre, die wir der Zustimmung vom damaligen Agrarminister Christian Schmidt zu verdanken haben – so haben diese Städte für den Worstcase vorgebaut. Und zwar auf der Grundlage, dass jedes EU-Mitgliedsland selbst entscheiden und den Verkauf von Glyphosat verbieten lassen kann. Was allerdings nicht ganz so einfach ist, wie man am nicht eu-konformen Komplettverbot Österreichs feststellen musste.

Dass es noch ein paar Jahre dauern wird, bis sich der Beschluss wirksam umsetzen lässt – schließlich werden neue Pachtverträge eher selten abgeschlossen, wie wir nach einem Gespräch mit der GAL-Stadträtin Gertrud Leumer erfuhren – mindert unsere Freude, dass das Verbot überhaupt auf die Tagesordnung gesetzt wurde, dennoch nicht.

Gerne jedoch hätten wir einen zusätzlichen Passus eingebracht, wie er in Punkt 10 der Stadt Starnberg aufgeführt ist. Deren Beschluss zählt zu den am weitest reichenden in Bayern in Sachen Glyphosatausstieg.

„Die Stadt Starnberg behält sich das Recht vor, selbständig Stichproben zur Kontrolle der gefassten Grundsätze durchführen zu lassen und sich Untersuchungsergebnisse von anderen Behörden vorlegen zu lassen.“*

Wie wir auch dem Journalisten, der uns am nächsten Tag sprechen wollte, erklären werden (Nachtrag am 20.9.: Unser Statement wurde inzwischen angefragt), wäre es für Bamberg eine Chance gewesen, in die Beschlussvorlage zusätzlich ein Verbot von Neonicotinoiden (Nachtrag: Außer den drei in der EU bisher bereits Verbotenen) einzubringen. Aber das wäre wohl zu viel erwartet gewesen. Wir jedenfalls setzen auf die Macht der kleinen Schritte, und das war doch eindeutig ein prima Hopserer, so unsere abschließende Diskussion mit Imkerkollegin Michaela Hock, mit der wir den Ausgang der Sitzung im spätsommerlich warmen Fischerei-Innenhof ausführlich nachbesprachen. Danke dir fürs Mitkommen und für die Fotos, Micha!

Quelle: Verzicht auf den Einsatz von Pestiziden und Information der Öffentlichkeit; Antrag der Stadtratsfraktion B90/Die Grünen vom 28.07.2015 Vorlage: 2015/273.

Wir gratulieren! Gewinner des Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreises 2018

Wir gratulieren den Gewinnern des Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreises 2018!

1. Preis „Honiggold“: Dr. Elke Puchtler, Adelsdorf

Urkunde 1. Preis Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis 2018 Dr. Elke Puchtler, 1. Preis Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis 2018

1. Preis Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis 20182. Preis „Silberlinde“: E.T.A.-Hoffmann-Gymnasium / Dr. Johannes Bail, Bamberg

Urkunde 2. Preis Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis 2018 Bienenpatin Gabi Loskarn überreicht 2. Preis Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis 2018Anerkennungspreis: Kleingartenverein „Am Weidenufer“, Bamberg

Anerkennungsurkunde Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis 2018 IBZV-Vorstand Nikolaus Hofmann überreichtAnerkennungspreis Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis 2018Anerkennungspreis: Gabriele und Bernhard Kellermann, Bamberg

Anerkennungsurkunde Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis 2018
IV Scheßlitz-Vorstand Michael Koslowski überreicht Anerkennungspreis Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis 2018Im nächsten Bericht mehr zu den Preisträgern und der Jury im Rahmen der Saison-Abschlussfeier der Bienen-InfoWabe.

Unterschriftenliste zum Volksbegehren Artenvielfalt heute noch in der Bienen-InfoWabe unterzeichnen!

viele Bienen an einer SeidenpflanzeEinsendeschluss für die Unterschriften zum Volksbegehren Artenvielfalt ist bereits am 21.09.2018. Da diese Petition, initiiert von der ÖDP Bayern, den Weg zu einem Volksbegehren ebnet, braucht es zahlrreiche Unterschriften. Diese müssen auf den Listen getrennt nach Gemeinden geordnet sein. Bei uns in der Bienen-InfoWabe von 14 bis 18 Uhr ausliegend.

Übrigens: Wir feiern in dieser Zeit unseren Saison-Abschluss – es gibt also auch Sekt, Kaffee und Gebäck, einen künstlerischen Auftritt und die Verleihung des Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreises! Es lohnt sich also in mehrfacher Hinsicht, zu uns in den Bienenweg 1 (Erba-Park) zu kommen.

Geschichtliche Exkursion zur Bienenstube nach Schlammersdorf / OPf.

Ausgrabungen am Turmfundament Bihäusl in Schlammersdorf/Opf. © Foto Michael Biersack, mit freundlicher GenehmigungHerzliche Einladung zur erlebnisreichen Exkursion am So., 23.09.2018 zur Bienenstube nach Schlammersdorf / Oberpfalz!

!!!  Achtung! Verschoben wegen Gewitter und Starkregen auf 2019. !!!

Die Bienenstube ist ein verstecktes Kleinod mitten im Wald, an einer Weiherkette im Grenzbereich der Oberpfalz zu Mittel- und Oberfranken gelegen. In den historisch bedeutsamen Mauerresten eines runden Gebäudes, dem „Turmfundament Bihäusl“, wurden Hinterlassenschaften einer Zeidlerei aus dem 15. Jahrhundert entdeckt. Ein Fund, so selten wie ein Sechser im Lotto“, meint Michael Biersack, der am 23. September die Geschichtswanderung unter dem Veranstalter „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ führen wird. Denn die imkerlichen Accecoires wie Kleidungsstücke oder Rauchpfeifen sind naturbedingt vergänglich, die Spuren der Betriebsorte längst ausgelöscht. Sie überlebten allenfalls in der kollektiven Erinnerung über Flurnamen. Von all dem Genannten jedoch kann die mittelalterliche Bienenstube in Schlammersdorf sichtbares Zeugnis ablegen. Das Turmfundament wurde von der Otto-Friedrich-Universität in den Jahren 2010 bis 2015 archäologisch untersucht. Der damalige ehrenamtliche Grabungshelfer Biersack begleitet seine Gäste weit zurück in die Vergangenheit, als Bienen noch „Immen“ hießen, die Imker privilegierte Waldnutzer und Wachs wie Honig unverzichtbar für das religiöse wie alltägliche Leben waren.

Ausschnitt aus der sog. Puellenhover-Karte von 1568 (St.A.a. Pl 3192; entnommen aus: https://www.zotero.org/ilonamunique/items/collectionKey/5KQPMWGC/itemKey/BANKR95P/q/relikte

Ausschnitt aus der sogenannten Puellenhover-Karte von 1568 (St.A.a. Pl 3192); entnommen aus: Losert / Werther et. al.: Relikte einer spätmittelalterliche Zeidlerei in der Oberpfalz [Turmfundament Bihäusl bei Schlammersdorf]

Treffpunkt ist der Brauereigasthof Püttner in Schlammersdorf (Oberpfalz). Von 11.30 bis 13 Uhr erfolgt ein gemeinsames Mittagessen mit Einführung. Im Anschluss geht es in 20 Fußminuten auf Waldwegen zur Bienenstube. Nach Besichtigung und Vortrag zu den Forschungserkenntnissen über die Bienenstube, den besonderen Funden und zur historischen Waldimkerei ist die Ankunft am Ausgangspunkt bis 15 Uhr vorgesehen. Festes Schuhwerk ist erforderlich. Je nach Anmeldung können Fahrgemeinschaften gebildet werden, ansonsten eigene Anfahrt. Anmeldung wegen Reservierung der Gaststube bis 20. September unter der E-Mail hallo [at] bienen-leben-in-bamberg [dot] de oder unter Tel. 0951-3094539. Für ältere Schulkinder geeignet.

Kennzeichnung "Spezialthema" der Bienen-InfoWabe (BIWa)Anlass? Spezialthema zum Europäischen Jahr des Kulturerbes 2018

Wo? Treffpunkt in Schlammersdorf / Oberpfalz, Brauereigasthof Püttner

 

Wann? So., 23.09.2018

  • 11.30 Uhr | Mittagessen und Einführung
  • 13.00 Uhr – 14.40 Uhr  |  Führung zur Bienenstube und Vortrag vor Ort
  • 15.00 Uhr Ende am Ausgangspunkt

Für wen? Alle Interessieren (Hin- u. Zurück fußläufig je ca. 20 Minuten auf Waldwegen einrechnen). Für ältere Schulkinder geeignet.

Referent: Michael Biersack (ehem. Grabungshelfer am Fundort)

Kosten: Keine, um Spenden wird gebeten.

Und sonst? Festes Schuhwerk ist erforderlich. Je nach Anmeldung Fahrgemeinschaften und / oder eigene Anfahrt. Anmeldung wegen Reservierung der Gaststube bis 20.09.2018 unter der E-Mail hallo [at] bienen-leben-in-bamberg [dot] de oder unter Tel. 0951-3094539.

 

Foto 2 entnommen folgender Literaturstelle: Hans Losert ; Lukas Werther ; Falko Turner ; Bastian Niemeyer: Relikte einer spätmittelalterliche Zeidlerei in der Oberpfalz [Turmfundament Bihäusl bei Schlammersdorf]. Weitere Angaben hier.

Rahmenprogramm: MYSTIKÓ TON MELISSÓN – Butoh und Akkordeon am 16.09.2018

MYSTIKÓ TON MELISSÓN – Susanne Starke © Foto: Susanne StarkeIn Bamberg ist japanische Tanzkunst noch relativ unbekannt. Im Rahmen der Saison-Abschlussfeier der Bienen-InfoWabe am 16. September erfährt die Butoh-Performance „Mystikó ton Melissón“ von Susanne Starke unter Begleitung von Esther Rojtenberg auf dem Akkordeon seine Uraufführung.

Susanne StarkeDie Performance ist als eine Hommage an die Bienengöttin Demeter konzipiert. Bienen werden seit alters her in allen Kulturen verehrt und repräsentieren Geburt, Tod und Wiederauferstehung. Aristoteles beispielsweise ging davon aus, dass gute Seelen als Bienen wiedergeboren werden. Im antiken Griechenland wurden Bienen mit der Fruchtbarkeits‐ und Ackergöttin Demeter in Verbindung gebracht. Ihre Priesterinnen nannte man Melissae, übersetzt „die Bienen“. Die Eunuchenpriester hießen „Drohnen“, wie auch heute noch die männlichen Bienen bezeichnet werden. Im September wurden Demeter zu Ehren die geheimnisumwobenen „elusinischen Mysterien“ gefeiert.

Esther RojtenbergDas Programm der Saison-Abschlussfeier beginnt um 14 Uhr mit einem „Offenen Haus für alle“. Zum Sektempfang um 15.30 Uhr intoniert Esther Rojtenberg traditionelle deutsch-sephardisch-jiddische Musik für ein stimmungsvolles Miteinander. Im Anschluss der halbstündigen Butoh-Performance, die um 16 Uhr beginnt, folgen die Laudationes zu den Preisträgern des jährlich ausgelobten Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreises. Ausgeschrieben ist der Preis für alle, die sich in besonderer Weise für die Bamberger Bienenwelt einsetzen. Die Feier endet bei freiem Eintritt gegen 17.30 Uhr.

Hier noch einmal das Gesamtprogramm:

Saison‐Abschlussfeier der Bienen-InfoWabe
mit Vergabe des Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreises 2018

Logo BBU – Bienenstadt-Bamberg-UmweltpreisSonntag, 16. September 2018

  • 14.00 Uhr: Offenes Haus für alle
  • 15.30 Uhr: Sektempfang, Kaffee und Gebäck, musikalische Begleitung Esther Rojtenberg
  • 16.00 Uhr: Butoh-Performance „Mystikó ton Melissón“ (Susanne Starke) mit Akkordeon (Esther Rojtenberg)
  • 16.30 – 17.30 Uhr: Verleihung des „Bienenstadt Bamberg‐Umweltpreis 2018“

Veranstaltungsort: Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1 (Erba-Park), 96047 Bamberg.

Siehe auch unsere Veranstaltungsankündigung.

P. S.: Miet-Toilette vor Ort.