“Wie kommt der Honig ins Glas?” – Schleudertage 2015

Zu folgenden Honigschleudertagen können Sie sich ab jetzt online anmelden. So geht’s:

  1. Die Termine bzw. Standorte der Wabenentnahme suchen Sie sich im Doodle-Kalender aus.
  2. Vornamen und mindestens den Anfangsbuchstabens des Nachnamens eintragen.
  3. Jede Person bitte einzeln eintragen.
  4. Zusätzlich schreiben Sie uns per E-Mail Ihre Kontaktdaten und Ihren eingetragenen Termin.
  5. Wir setzen uns mit Ihnen in Verbindung, um Ihre Teilnahme fest zu zurren.

Achtung: die Plätze sind begrenzt! Es zählt die Reihenfolge der E-Mail-Eingänge.

HonigwabeAnlass?  Honigschleudertage bei Bienen-leben-in-Bamberg.de
Wann?  Voraussichtliche Termine je nach Wetterlage (bei Starkregen neuer Termin):

So., 19. Juli  | 10.00 – ca. 16.00 Uhr
Wabenentnahme: Weide und Schiffbauplatz

So., 26. Juli  | 10.00 – ca. 16.00 Uhr
Wabenentnahme: Buger Wiesen

So., 2. August | 10.00 – ca. 16.00 Uhr
Wabenentnahme: Wildensorg

Was?  Entnahme der Honigwaben an unseren Standorten des Bamberger Lagenhonigs. Anschließender Mittagsimbiss, Entdeckeln, Schleudern, Abfüllen und Einkaufsmöglichkeit von Honigprodukten am Obstmarkt 10 (3. Stock).
Alle Teilnehmenden dürfen ein 250g-Glas ihres selbstgeschleuderten Honigs mit nach Hause nehmen. Außerdem gibt’s eine Weblog-Fotodokumentation zu diesem wunderbaren Erlebnistag!

Für wen?  Unsere Bienenpat(inn)en mit Anhang sowie Gäste, die sich via Doodle-Kalender bis 13.7. anmelden. Maximal 9 Personen möglich.
Kosten?  Freiwillige Spende vor Ort. Von den Spenden finanzieren wir die anfallenden Kosten des Tages (Car-Sharing, Mittagessen, Getränke …), der Rest fließt in die Arbeit der Initiative.
Unser Vorschlag: € 16,- als Familienpauschale 2 Erw. und bis 2 Kinder |  € 12,- pro Erwachsenen | € 6,- pro (zusätzliches) Kind bis 16 Jahre. Bienenpat(inn)en kostenlos.

Spezialporträt Thomas Loskarn

[Hinweis: Werbung, unbeauftragt! Bei diesem Text handelt es sich um einen redaktionellen Beitrag, der unbeabsichtigt durchaus eine werbende Wirkung beim Leser haben könnte, ohne dass ich von irgendeinem Unternehmen dafür beauftragt wurde!]

Lecker-Bäcker Thomas Loskarn, BambergEr kam sehr rasch auf den Punkt: „Ich bin euer Backpartner!“, so die entschiedenen und zufrieden klingenden Worte von Lecker-Bäcker Thomas Loskarn, Bruder unserer Bienenpatin Gabriele Loskarn. Es hat ja eine ganze Weile gedauert, bis wir auch zu dieser familiären Verknüpfung – neben der Mutter und der Enkelin Lola mit Eltern – Zugang fanden, doch bislang hatten wir ja auch noch keine so großartigen Festivitäten wie den kommenden Spatenstich, ein Richtfest, einen Eröffnungsfestakt und die nachfolgende Einweihungsfeier kulinarisch zu stemmen gehabt (hier geht’s zu den Terminen).

Aus den geplanten zehn Minuten meines Vorsprechens um Unterstützung dieser diversen Feierlichkeiten rund um die Erbauung der Bienen-InfoWabe im Erba-Park wurde über eine Stunde einvernehmlicher und angeregter Gespräche um die künftige Partnerschaft zwischen unserer Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de und der Traditionsbäckerei Bäckerei Thomas Loskarn.

Der Lecker-Bäcker Thomas Loskarn: Arbeit macht das Leben süß!

Lecker-Bäcker Thomas Loskarn, Bamberg„Soziale Projekte, wo engagierte Ehrenamtliche dahinter stehen, die unterstütze ich doch gerne“, so der Geschäftsinhaber der gleichnamigen Bäckerei, um sogleich auf sein jüngstes Unterstützerprojekt, den Glockenturm für die Erlöserkirche, zu sprechen zu kommen. Etwas für die schöne Stadt Bamberg zu tun, auch mal unentgeltlich, das erscheint Herrn Loskarn – neben seiner Arbeit, die er ganz offensichtlich liebt – selbstverständlich. Und kann nicht verstehen, warum das Arbeiten an sich seinen Stellenwert verliert gegenüber dem heute so starken Bedürfnis nach Spaß und Freizeit. Mir kommt in den Sinn „Arbeit macht das Leben süß!“, das könnte auch sein Motto sein. Etwas MACHEN, ja, das ist es … und sogleich kommt ihm eine neue Idee:

Backstube der Lecker-Bäckerei LoskarnWir könnten ein Backwerk, in dem Honig eine tragende Rolle spielt, neu kreieren“, begeistert sich Herr Loskarn, „Und wenn ihr jemanden braucht, der die Festgäste bedient, leihen ich euch gerne mein freundliches Personal aus“. Da saß ich nun und bekam den Mund nicht mehr zu. Alle Montage sollten so beginnen wie der gestrige in der Erlichstraße 46a.

Der Bäckereibetrieb in der Erlichstraße: sauber, familiär und traditionsreich

Nachdem die Eckpunkte unserer neuen Partnerschaft hinlänglich geklärt waren, unterhielten wir uns über die prekäre Situation der Bienenwelt, die allerdings nicht in jedem Landstrich gleich aussieht. Herrn Loskarns Kirschbaum in der Wunderburg scheint gut Früchte zu tragen, offenbar ist ein Imker in seiner Nähe beheimatet. Er erzählt auch von seiner Bekanntschaft mit Imker Helmut Klier aus Dreuschendorf, den auch wir anlässlich des letztjährigen Aromagartenfestes in Erlangen kennengelernt hatten. So klein ist die Welt.

Lecker-Bäcker Thomas Loskarn, Bamberg, vor der Hauptverkaufsstelle in der ErlichstraßeIn seinen 8 Bäckerei-Verkaufsstellen würde der rührige Geschäftsinhaber gerne regionalen Honig anbieten, der schließlich ideal aufs Frühstücksbrötchen passt. Doch das ist leichter gesagt als getan. Ich kläre unseren neuen Freund auf, dass lediglich 20% des deutschen Honigbedarfs durch heimische Imkerware gedeckt werden kann. Es fehlt an Nachwuchs, bzw. an Bienenstöcken.

Bamberger LagenhonigNun, wir haben unsere Initiative schließlich nicht umsonst gegründet. Zu wenig Honig ist das eine, nicht mehr ausreichende Bestäubungsleistung das andere. Doch wenn wir mit vereinten Kräften dran gehen, die drei Hauptursachen des Bienensterbens zu lösen – Vielfalt in der Landwirtschaft statt Monokulturen, keinen schädlichen Pestizideinsatz und das In-den-Griff-bekommen der asiatischen Varroamilbe – und wenn wir wieder mehr Imkernachwuchs haben, dann gibt’s auch wieder e(h)rlichen Honig zu kaufen. Vielleicht schaffen wir es ja eines Tages, genügend Bamberger Lagenhonig zu produzieren, doch da unsere Beuten vornehmlich Lehrzwecken dienen, werden wir immer viel weniger ernten als andere. Und die Ernte geht vor allem an unsere Bienenpatinnen und -paten.

Lecker-Bäcker Thomas Loskarn, Bamberg bereitet mir einen Cappuccino zuNach einem Cappuccino von des Meisters eigener Hand in der benachbarten Filiale serviert, durfte ich in den Bäckereibetrieb spitzen – eine große Ehre!

Schnäggla-Lieferwagen der Lecker-Bäckerei Thomas LoskarnTorten der Lecker-Bäckerei LoskarnGebäck wurde zwar nicht mehr hergestellt, es war ja schon fast Mittag, doch die leckeren Torten für den Nachmittag ruhten abrufbereit im Kühlschrank. Das Team war eifrig am Putzen und Herr Loskarn lobte deren vollen Einsatz. Überhaupt baut er große Stücke auf seine Leut‘ und hat sogar seine „Schnäggla“ auf einem Lieferwagen verewigt. Nebenbei erwähnte Thomas Loskarn, dass er auch am Lebenshilfe-Projekt „Integra Mensch“ teilnimmt und sehr zufrieden mit dem darüber vermittelten Personal ist.

Brezen der Lecker-Bäckerei LoskarnRichtig familiär wirkte der blitzsaubere Betrieb auf  mich, und neben zuverlässig und robust wirkenden ehrwürdigen Maschinen, denen das „Made in W-Germany“ anzusehen war, gab es auch jede Menge moderne Hightech-Großgeräte. Doch die Brezeln sahen handgemacht aus, was auch bestätigt wurde.

Über den Wert guter Taten

Backstube der Lecker-Bäckerei Loskarn

Den Duft kann ich nun leider hier nicht vermitteln, dafür ein paar Fotos. Wir freuen uns nun auf das künftige Zusammenwirken, dass selbstverständlich ebenfalls bildreich dokumentiert werden wird. „Tue Gutes und rede ruhig darüber“ – so meine Einstellung. Denn über Schlechtes wird ohnehin genug berichtet. Es ist an der Zeit, sich gegenseitig zu motivieren und aufzubauen, sich gegenseitig Anregungen zu holen und sich miteinander über das Erreichte zu freuen! Und beispielhaft Wirken kann ebenfalls nicht verkehrt sein.

Danke, Thomas Loskarn, für den spannenden Einblick in Ihre Traditionsbäckerei und für Ihr großes Herz, dass nun auch die Bienenwelt mit einschließt!

VHS-Kurs zur Imkerei erstmalig im Erba-Park

Die VHS-Teilnehmenden …

Reinhold Burger zum VHS-Imkerei-Kurs8 weibliche und 5 männliche Besucher erschienen am 17.05.2015 zu unserem VHS-Kurs „Die Imkerei – Uraltes Handwerk und modernes Hobby“, der erstmalig im Erba-Park, dem künftigen Standort der Bienen-InfoWabe, stattfand. Bevor wir jedoch dort auf bequemen Vortragsstühlen sitzen werden können, mussten wir uns derzeit noch mit den kühlen Granitbänken an der ehemaligen Fabrikvilla am Brunnen vorlieb nehmen.

Fahrrad als improvisierter PlakatständerEin Fahrrad diente als Ankerpunkt für die mitgebrachten Plakate, die vom Wind allerdings leicht verweht wurden. Ach ja, bald hat auch das mal ein Ende … genau so, wie es offenbar zu Ende geht mit dem Ruf der Imkerei als „Alt-Herren-Ruhestandsbeschäftigung“.

VHS-Imkerei-Kurs-TeilnehmendeWir hatten zwar nicht das Durchschnittsalter der Anwesenden ausgerechnet, doch dürfte es weit unter dem liegen, den die bayerischen Imker aufweisen: 59 Jahre. Und bald darf man in der Mehrzahl von Imkerinnen ausgehen. Eine interessante Entwicklung.

Biene mit PollenhöschenWir freuten uns in der Vorstellungsrunde zu hören, dass ein Paar tatsächlich eine längere Anfahrt von Kronach aus nach Bamberg auf sich nahm, um mehr von uns beiden Referenten, Reinhold Burger und Ilona Munique, über die Imkerei bzw. über die Bienen zu erfahren.

 … und ihre Fragen

Ob die künftige Hofübernahme und Wiedereinführung von Bienen, ob geerbtes verwildertes Gartengrundstück oder ob einfach Interesse an der Lebensform „Biene“ … die Gründe waren vielfältig, die sie an diesem wechselhaften, jedoch überwiegend sonnigen Maientag zusammenführte.

VHS-Teilnehmende vor LiteraturauswahlIn der gut eineinviertel Stunde Theorie konnten die Teilnehmenden …

  • einen Blick auf empfehlenswerte Bücher unserer Imkerbüchereien und Imkerkataloge werfen,
  • erfuhren anhand eines Plakates und der Gegenüberstellung des Apfelertrags „mit und ohne Biene“ von der wichtigen Aufgabe der Biene als Bestäuberin unserer Kulturpflanzen
  • erhielten einen Überblick zur Beschaffenheit des fleißigen kleinen Wesens und seiner Entwicklungs- und Lebensumstände.

VHS-Referent, Imker Reinhold Burger Dazwischen beantworteten wir Fragen wie zum Beispiel:

  • Was ist das Spezifische am biologischen Imkern?
  • Warum habe ich in bisher über 40 Lebensjahren noch nie einen Schwarm zu Gesicht bekommen?
  • Was regelt den Vorgang, ob unbefruchtete Eier (Drohnen) oder befruchtete Eier (Arbeiterinnen) gelegt werden?
  • Wie schaffen es die Bienen, den Pollen an den Höschen zu verstauen?
  • Wie entsteht eine Königin?
  • Warum haben die Bienen auf dem Land mehr Probleme als in der Stadt?
  • Wie viel Zeit brauche ich für die Imkerei?
  • Wenn meine Nachbarin allergisch auf Bienengift ist, kann ich trotzdem imkern?
  • Wie lange dauert es, bis man das Imkern lernt?
  • Wieviel kostet das Imkern?
  • Wie viel Platz braucht ein Volk? Kann ich sie in einem kleinen Hausgarten aufstellen?
  • Mit wie vielen Völkern sollte man anfangen und wie kommt man an eines heran?
  • Wie nimmt man Propolis ein?

Station „Lehrbienenstand“

VHS-Kursteilnehmende betrachten eine BienenwabeLeider mussten wir dann irgendwann mal zum Aufbruch zur nächsten Station, dem Lehrbienenstand, drängen. Doch nicht, ohne vorher das Apfelkörbchen zur Wegzehrung zu plündern. (Vom Bamberger Bauernmarkt gekauft, versteht sich!). Im Wäldchen war es dann auch gleich wieder spannend. Reinhold erklärte die einzelnen Teile einer Bienenwohnung (Beute) und welche Imkergeräte zum Einsatz kommen. Die Teilnehmerfragen waren hier:

VHS-Kursteilnehmende betrachten eine Bienenwabe

  • Wie erntet man Pollen
  • Sieht es in allen drei Zargen (Stockwerken) gleich aus?
  • Muss man das Einflugloch immer nach Süden ausrichten?
  • Bedeutet das Öffnen und der Unterricht hier Stress für die Bienen?
  • Kann man auch ganz ohne Mittelwände imkern?

Erba-Insel-VolkUnser neues Lehrbienenvolk, ein ehemaliger Friedhofsschwarm unter Finanzierung unserer Bienenpatin Meike Winnemuth, war lammfromm und ließ sich die Begutachtung und ein Naschen aus geöffneten Honigwabenzellen ohne Weiteres gefallen.

VHS-Kursteilnehmende betrachten eine BienenwabeNun, es war ja auch noch etwas kühl, da reagieren sie ein wenig träge. Ganz anders war es nach Abschluss des Kurses, als wir noch die Weiselkontrolle vollzogen. Ja, beim Imkern bleiben Stiche nicht aus, und auch das haben wir niemanden verschwiegen. Wir wollen ja nicht Hobbyimker um jeden Preis, sondern vernünftig agierende Menschen mit „Leidenschaft“, die auch bereits sind, ein wenig Abenteuer und Unbill in Kauf zu nehmen. Doch keine Bange – in den Urlaub fahren kann man trotz Bienen weiterhin!

VHS-Kursteilnehmende betrachten eine Bienenwabe Mutprobe Honigschlecken aus einer mit Bienen besetzten Wabe

Station „Honigverkostung“

Gedeckter Honig-PicknickplatzUnweit des Lehrbienenstands am Fünferlessteg ist praktischerweise eine feste Sitzgruppe montiert. Diese diente uns als Verkostungsstation. Erst blank, dann auf gebuttertem oder ungebuttertem Baguette konnten drei verschiedene Honige getestet (Bamberger Lagenhonig, Ganzjahrestracht aus den Buger Wiesen und der Villa Dessauer sowie Sommertracht unseres Imkerkollegens Nikolaus Hofmann aus Burgebrach).

HonigverkostungWir tauschten uns dabei über den Geschmack und die unterschiedliche Konsistenz aus, die man genau so beschreiben kann wie bei einer Weinverkostung. Die Fragen hier waren:

  • Wie bewahrt man Honig auf?
  • Warum ist der eine Honig flüssig, der andere fest?
  • Hat sich das DIB-Etikett verändert?
  • Wo kann man euren Honig kaufen?
  • Wie oft kann man Honig ernten?

Honigwabe mit ansitzenden BienenZur letzten Frage konnten wir auf das ausgeteilte Heftchen „Essen & Trinken aus der Region Bamberg“ verweisen, in dem auch zwölf Imkereien aufgelistet sind, denn es sollte hier ja keine Werbeveranstaltung in eigener Sache sein. Einzig ein wenig Werbung für unsere Einweihungsfeier der Bienen-InfoWabe am 20.09.2015 (tagesaktuelle Planungen sind hier zu finden) erlaubten wir uns, da der Raum später immerhin auch für VHS-Kurse zur Verfügung stehen wird.

Wir hoffen, den einen oder die andere eines Tages als Imkerkolleginnen und -kollegen wieder zu treffen und freuen uns über das hohe Interesse am Thema „Bienen, Honig, Imkerei und Landwirtschaft!“

VHS-Familien-Kurs Bamberg 2015 zu Bienen und Honig

„Wie Bienen leben und woher der Honig kommt“

HonigbärAnlass?   VHS-Familien-Führung (ab 7 J.) [auch bezeichnet als “VHS-Mutter-Kind-Führung”]
Wo?   Treffpunkt Erba-Brücke/An der Spinnerei 11-17 im Hofdurchgang
Wann?   So., 10.05.2015 | 10.00 – 12.00 Uhr
Was?   Ausschreibung VHS
Was holen sich die fleißigen Bienen, wenn sie in der Natur herum schwirren? Honig ist es jedenfalls nicht! Doch was dann? Auf dem Wald- und Wiesenweg zum Lehrbienenstand lernen wir, „mit den Augen einer Biene“ zu sehen. Wir betrachten durch eine Becherlupe genauer, was ihr an den Blüten so gefällt. Mit Bestimmungsbüchern finden wir heraus, wie die Lieblingsblüten der Bienen heißen.
Durch ein Schaufenster kannst du dann die Bienen bewundern. Die kleinen sind die Arbeitsbienen, die großen die Drohnen. Wer ist wer? Und findest du die Königin? Nachdem du dich an das Gewusel gewöhnt hast, gehen wir zu den richtigen Wohnungen der Bienen. Dort ziehen wir eine Bienenwabe heraus. Du kannst ganz nahe herangehen und die Bienen sogar streicheln, wenn du willst.
Die Wabe darfst du selber halten und daraus naschen, wenn schon Honig eingelagert ist. Außerdem bringen wir ein paar Gläser Honig mit, damit ihr bei unserem Picknick verschiedene Sorten probieren könnt.
Kosten?  € 6,40 inklusiv Kostproben pro Person
Weitere Info?  Anmeldung über die VHS Bamberg. Bei Temperaturen unter 9°C können wir die Bienenwohnungen leider nicht öffnen.

Bitte keine stark riechenden Kosmetika (After Shave, Deo) benutzen. Die Führung ist für Rollstuhlfahrer/innen geeignet. [Bericht von 2014]

Zweite Runde für Bienenpatin Dr. Regina Hanemann 2015/2017

Bienenpatin Dr. Regina Hanemann, BambergDie Hausherrin über drei Bamberger Mussen, Dr. Regina Hanemann, ist seit Februar 2013 Bienenpatin bei unserer Initiative „Bienen-leben-in-Bamberg.de“. Sie beherrbergt ihr Bienenpatenvolk an der Stadtgalerie Bamberg Villa Dessauer, wo es als Lehrbienenstand im Rahmen der Bamberger Schulbiene zur Verfügung steht.

Regina hat nun ihre Patenschaft verlängert. Darüber freuen wir uns sehr und nehmen dies zum Anlass, ihr ein paar Fragen zu stellen.

Bamberger-Lagenhonig-Villa-DessauerWas hast du in der Zeit deiner Bienen-Patenschaft bei uns / mit uns erlebt, was ist dir besonders in Erinnerung geblieben?

Dr. Regina Hanemann: Mein erstes Honigbrot mit Honig vom Museums-Bienenvolk Stadtgalerie Villa Dessauer.

Was war dir in den letzten zwei Jahren deiner Patenschaft besonders wichtig?

Regina: Die Bewegung des Urban Beekeeping (= Imkerei in der Stadt) zu fördern.

Wenn dich jemand fragt, warum du Bienenpatin bist, was antwortest du?

Regina: Unterstützung Eurer tollen Privatinitiative „Bienen leben in Bamberg“ mit dem Ziel, auch in Bamberg ein bienenfreundlicheres Klima zu schaffen.

Was nimmst du aus dieser ersten Patenzeit für dich persönlich mit? 

Bienenstreicheln am Volk der Villa DessauerRHortkinder und Bienenpatin Dr. Regina Hanemann an der offenen Lehrbeute/Patenbeuteegina: Die hochinteressanten Führungen der Bamberger Schulbiene und die Lehrstunde mit einem Kinderhort, bei der sogar die Ängstlicheren der Kinder Bienen am Ende gestreichelt haben!

Konntest du in deinem Umfeld eine Entwicklung in Bezug auf das Bienenthema feststellen?

Regina: Mich haben erstaunlich viele Menschen auf diese Patenschaft angesprochen, ich habe viele Bienenaufklärungsgespräche geführt.

Biene an BasilikumblüteGibt es etwas, was du dir für deine neue Bienenpatenperiode vorgenommen hast?

Patenbienenvolk im Skulpturengarten der Villa Dessauer, BambergRegina: Ich habe bereits Blumensamen vorgezogen, demnächst kommen sie ins Beet im Skulpturengarten. Besorgen will ich noch afrikanisches Basilikum, da ich gelesen habe, dass die Bienen das besonders gern mögen. Die blühenden Pflanzen sollen den Bienen an Regentagen helfen, wenn sie nicht gar so weit fliegen können

Was wünschst du dir für die zweite Bienenpaten-Zeit von uns?

Regina: Ihr seid auf einem tollen Weg! Weiter so, Ilona und Reinhold!

Vielen Dank für die Ermunterung, liebe Regina, und wir freuen uns, dass du uns zusammen mit deinem Patenbienenvolk an der Villa Dessauer weiterhin auf unserem Weg zu einer bienenfreundlichen Stadt Bamberg begleiten wirst! Dankeschön für das Interview mit dir!

Übrigens: Eine Bienenpatenschaft bei der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de dauert zwei Jahre und ist mit vielen Vorteilen und Gegengaben verbunden. Ein schönes Geschenk auch zu Jubeltagen!

Rosenexpertin besucht unsere Erba-Bienen

Jeannette Frank auf der Erba-Insel mit ClematistopfJeannette Frank, eine intime Kennerin und Vertreiberin vor allem englischer Rosen, hat sich extra einen Nachmittag frei genommen, um uns eine bienenfreundliche Clematis vorbei zu bringen (und uns letztendlich sogar zu schenken!), die wir uns spontan via Facebook-Kontakt gewünscht hatten. Da wir mit Jeannette über das soziales Netzwerk schon länger befreundet waren, war jetzt endlich der richtige Zeitpunkt gekommen, sich persönlich kennenzulernen.

Rosenspalier mit IlonaAuch, wenn Rosen gemeinhin – bis auf die Rambler und alte, halb-und nichtgefüllte Sorten – keine Pollen- und häufig nur mäßige Nektarlieferantinnen sind, so erfreuen sie doch unser Auge und öffnen die Sinne für die schöne (Garten-)Natur. Ihre beliebten Begleitpflanzen hingegen – allen voran der läusefernhaltende Lavendel, aber auch der Storchschnabel, Rittersporn und Salbei – sind für Honigbienen und/oder Hummeln sehr attraktiv.

Jeannette Frank und Reinhold Burger bei den Patenbienen von Meike WinnemuthUnserer beider Interessensgebiete – (Garten-)Pflanzen und Bienen – wollten wir bei einem Spaziergang zur Erba-Insel erörtern und vertiefen. So trugen wir die Clematis zu ihrem künftigen Blühort, den Interkulturellen Garten, den Jeannette ohnehin schon länger einmal einen Besuch abstatten wollte. Sie selbst wohnt in Altendorf (Buttenheim), wo sie einen öffentlichen Schaugarten („Galarosa“) pflegt – neben ihrem Hauptjob als Industriekauffrau.

Reinhold Burger an der Patenbeute von Meike Winnemuth auf der Erba-InselMeike Winnemuth mit Fiete an ihrem Bienenpatenvolk, Bamberg, Erba-InselIm Anschluss ging es zu den Patenbienen von Meike Winnemuth, um den fälligen Honigraum aufzusetzen. Schließlich soll die Hamburger Journalistin und Autorin auch in diesem Jahr wieder ihren „Patenzins“ erhalten – echten Bamberger Lagenhonig aus dem von ihr unterstützten Volk. Vielleicht schreibt sie ja auch einmal eine Stern-Kolumne darüber, wie sie auf die Biene gekommen ist, wer weiß. Dann soll sie das entspannt bei einem honiggewürzten Tee oder Rotwein tun können.

Jeannette Frank betrachtet ein Wabenrähmchen mit ansitzenden BienenDas Erba-Volk ist mit seinem „ausgesetzten“ Standort prädestiniert für spannende menschliche wie tierische Konakte. Im Mai finden beispielsweise zwei VHS-Kurse statt, für die wir die Beuten dann öffnen werden. Auch heute darf unser Besuch einen ausgiebigen Blick hineinwerfen, denn wir müssen uns ohnehin vom Zustand des Volkes ein Bild machen, um allfällige Pflegemaßnahmen terminlich abschätzen zu können.

Bienenkönigin des Patenvolk von Meike Winnemuth ("Friedhofsschwarm")Bienen vor dem EinfluglochDabei freuten wir uns, auf Anhieb die noch ungezeichnete Königin fit und munter entdeckt zu haben. Das Volk, das als „Friedhofsschwarm“ sogar in den Fränkischen Tag eingegangen ist, hat sich ganz gut entwickelt. Freilich nicht so prächtig wie das Volk aus der Gärtnerstadt, über das wir gestern berichteten, doch in Anbetracht dessen, dass die Bienen im zeitigen Frühjahr kaum Pollen eintrugen – es fehlten die leider gekappten Salweiden entlang des Fischpasses – doch besser als erwartet. Zumindest rechtfertigt es das Aufsetzen des Honigraumes.

Was unserem Besuch bei den Bienen am Standort „Weide“ und „Schiffbauplatz“ erwartete, erfahrt ihr im nächsten Blogeintrag.

Weiselzellen und Drohnenmütterchen– zwei Enden einer Bienenskala

Fangen wir mit der guten Nachricht an.

Bienenpatin Carmen Dechant, BambergBau- und brüteifriges BienenvolkDas stark entwickelte Volk am Standort „Gärtnerstadt-Heiliggrab“ bei Bienenpatin Carmen Dechant fing in seiner Platznot damit an, die Zargen an den Unter- und Oberseiten der Rähmchen (für Insider: Zanderrähmchen mit modifizierter Hoffmann-Seitenteilen) mit Brutzellen zuzubauen. Sogar eine Weiselzelle haben sie bereits konstruiert und damit das Schwärmen der alten Königin vorbereitet. Nun, so weit ließen wir es natürlich nicht kommen und bremsten am 20.04. ein wenig den reichlich frühen Vermehrungseifer durch ein Auseinanderziehen der Brut und Einsetzen neuer Mittelwandrähmchen. Zusammen mit dem nun aufgesetzten Honigraum sollten sie für eine Weile genug Platz zum Ausbauen haben.

Küchenschellen in der Hofstadt-GärtnereiBienenpatenvolk von Carmen DechantIn der Hofstadt-Gärtnerei findet das Volk, das hier seit 2013 seine Heimat hat, einen üppigen Nektar- und Pollenspeiseplan vor. Von Küchenschelle über Hornveilchen bis Tulpen … und jede Menge Kräuter, Stauden und Gemüse … ach, kann man gar nicht alles aufzählen, muss man gesehen haben, in der Heiliggrabstraße 37a in Bamberg sowie in den umliegenden weiteren Gärtnereien.

Es hilft nichts – nun zur schlechten Nachricht

1983-Bienenpatenvolk-Regina-HanemannBlick in die Beute. Kaum Bienen vorhanden. Schlechtes Zeichen im April.Bei unserem Volk an der Villa Dessauer schlug die Stunde der Wahrheit. Bereits Anfang Dezember entdeckten wir beunruhigt ein paar Drohnen. Normal ist, dass männliche Bienen ab dem Spätsommer von den Arbeiterinnen aus der Wohnung geworfen werden („Drohnenschlacht“), denn sie werden als überflüssige Fresser im Volk nicht geduldet. Und unser Verdacht erwies sich leider als richtig. Das Volk ist buckelbrütig, die Arbeiterinnen wurden zu sogenannten „Drohnenmütterchen“.

Reinhold sieht besorgt das Volk durch. Es ist drohnenbrütig.Die letzte „gute“ Tat der weiblichen Bienen am Volk, nachdem offenbar die Königin verlustig ging, ist es, für den Fortbestand der Art zu sorgen und Gene weiterzuvererben. Moment … das kann doch nur die Königin?! Stimmt, doch tatsächlich gelingt es den weiblichen Arbeitsbienen in der Not ebenfalls, für Nachwuchs zu sorgen. Nur hat das Volk auf Dauer nichts mehr davon.

Drohnenbrütiges (buckelbrütiges) VolkAufgrund der fehlender Duftstoffe (Pheromene) Ihrer Majestät bilden sich die inaktiven, verkümmerten Eierstöcke von einem Viertel der Arbeiterinnenbienen aus. Das Wachstum des weiblichen Geschlechtsorgans ist normalerweise durch die Pheromene unterdrückt. Die „ungekrönten“ Quasi-Königinnen schaffen es nun tatsächlich, Eier hervorzubringen. Diese sind allerdings unbefruchtet, so dass nur Drohnen schlüpfen. Das Ende des „Bien“, also des Volkes, ist zwar hinausgezögert, doch unausweichlich.

blasenwerfende WabenLeider können wir dieses Volk auch nicht mehr retten, indem wir zum Beispiel eine neue Königin beigeben. Die Bienen wären verwirrt, wer ihre Königin denn nun sei, da die drohnenbrütigen Arbeiterinnen ebenfalls wie eine Königin riechen. Sie würden die neue Königin als Konkurrenz sofort totstechen. Wir müssen das Volk auflösen, hilft alles nichts. Ohnehin sind es nur noch erschöpfte Winterbienen, die am Ende ihres Lebens stehen. Sommerbienen sind ja keine am Start.

Detail der Stadtgalerie Villa Dessauer, Heimat eines unserer BienenvölkerNeubeginn

Nachdem wir bei Carmen in der Gärtnerstadt ein superstarkes Volk vorfanden, werden wir einen Ableger daraus für unsere Bienenpatin Regina bilden. Kurioserweise also geht wieder eine Königin zurück zur Stadtgalerie Villa Dessauer, denn von dort aus hatten wir im Juni 2014 einen Ableger für das Volk in der Gärtnerstadt gebildet. So schließt sich der Kreis, und hoffentlich wird es eine ordentlich runde Sache. Denn Dr. Regina Hanemann, die Hausherrin, will weiterhin Bienenpatin bleiben, was uns sehr freut. In Kürze erfahren sie mehr von ihr!

Wir erzeugen nicht genug Honig

Honiggläser mit der Ernte des Kaiser-Heinrich-Gymnasiums Bamberg„Etwa 20% der Honige, die in Deutschland gegessen werden, werden auch in Deutschland erzeugt“, so Öko-Test-Chef Jürgen Stellpflug in einem eineinhalb Minütigen Video zur Qualität des Honigs des Hessischen Rundfunk-Fernsehen*. Der Rest wird importiert, vor allem aus Argentinien und – ja, man staune, auch aus China – der Botschaft des Dokufilms „More than Honey“ zum Trotz, in dem Mann Menschen auf Apfelbäumen per Hand die Befruchtungsleistung der Bienen übernehmen sieht.

Inländischer versus ausländischer Honig

Honigwabe, halbentdeckeltDie Frage, der der Beitrag nachgeht, ist: „Wie gut ist Mischhonig?“ Oder andersherum: Haben importierte Honige eine schlechtere Qualität? Wenn man von Pollenbestandteilen gentechnisch veränderter Pflanzen absieht, nicht unbedingt. Fakt ist allerdings, dass die Bestäubungsleistung im Ausland stattfindet und nicht bei uns. Auch das ist ja nicht grundsätzlich schlecht. Aber schade.

164-Biene-auf-BrombeerblueteMehr Honigbienen hierzulande würden die Qualität und Quantität heimischer Früchte um ein Vielfaches steigern. Die Wildbienen alleine können das nicht richten, sie sind solitär lebend und treten nicht in solchen Massen auf wie die in Völkern lebende Apis mellifera von etwa 40.000 Einzelwesen in den Sommermonaten.

Jungfernernte der Lage "Inselstadt / Villa Dessauer"Doch auch wir essen gerne den im Urlaub gekauften ausländischen Honig. Und ein leckerer Orangen-, Manuka- oder Eukalyptushonig, für den Deutschland eher nicht als Ursprungsland Pate steht, ist wahrlich nicht zu verachten. Zumal unser eigener Bamberger Lagenhonig ebenfalls nur etwa 20% unseres persönlichen Imkerhaushalts zu decken vermag. Den Rest erhalten unsere Bienenpatinnen und -paten, ein paar schlaue Vorbesteller sowie Freunde und Familienmitglieder. Den Rest müssen wir ebenfalls zukaufen. Wenn wir Glück haben, von anderen Imkern aus Nah und Fern.

Honigpreise früher, heute und morgen

Erster Honigfluss der Jungfernernte aus der Lage "Gärtnerstadt-Heiliggrab"Weil Honig bei uns weit unter Preis verkauft wird, ist der Anreiz für die etwa 90% Hobbyimker, auf der unsere gesamte Honig- und Bestäubungswirtschaft ruht (!), zu gering, um die Imkerei als Nebenerwerb auszubauen, geschweige denn zum Hauptberuf zu machen. Schuld daran sind sie meist selbst, da sie die Preisgestaltung nicht betriebswirtschaftich vornehmen und oft keine Ahnung haben, was sie da im Laufe der Zeit an Material in ihr Hobby stecken.

Honigwabe entdeckelnOder sie wissen es und sparen am falschen Ende, um die Ausgaben zu verringern. Mangelnde Wabenhygiene und alte Beuten sieht der Endverbraucher kaum. Und wir reden dabei auch noch nicht von der Arbeitszeit, die zum allergrößten Teil noch aus Handarbeit besteht.

Bamberger LagenhonigDie aufgeklärten Verbraucher sehen allerdings schnell ein, warum Honig seinen Preis kostet, so stellten wir in Gesprächen fest. Unser Blütenhonig zu derzeit € 6,90 pro 500g hat bei entsprechender Transparenz auch im gewohnt günstigeren Frankenland absolut kein Absatzproblem. Doch noch trauen sich viele Hobbyimker nicht, reale Preise anzusetzen. Das jedoch muss und wird sich ändern.

Imker-Honigmangel in Deutschland

Stand des Imkervereins SchesslitzDenn inländischer Honig wird in den nächsten Jahren aus demografischen Gründen – das Durchschnittsalter bayerischer Imker liegt derzeit bei etwa 64 Jahren – immer schwerer zu bekommen sein. Wie in Vorzeiten könne deutscher Honig wie Gold gehandelt werden. Da wurde der Honig-Jahresbedarf einer Familie nicht selten mit einem Nutztier bezahlt.

VHS-Teilnehmende und Reinhold Burger vor den BienenbeutenHeute müsste deutscher Imkerhonig etwa 10,- Euro kosten, mindestens jedoch 7,- Euro. Wer dreistellige Volksstärken pflegt, dem mögen 5,- Euro als Preis gerade noch ausreichend sein. Wer ihn billiger verkauft oder kauft, trägt nicht wirklich dazu bei, dass sich die Mangelsituation deutscher Honige, und noch viel wichtiger, einheimischer Bestäubungsleistung, in naher Zeit ändert. Würde die Spirale abwärts gestoppt werden, würde es wieder mehr Nebenerwerbsimker – früher waren das die armen Lehrer oder Pastoren – geben, und DANN könnte man auch wieder die Preise etwas senken. Vielleicht sogar beim ertragreicheren Obst-, Gemüse- oder bei Beerenfrüchte-Verkauf.

* Video verfügbar  bis 25.03.2016

Ankunft der Sofi-Bienen an der Sternwarte Bamberg

ankunft des SternwartbienenablegersnJustament für den Zeitpunkt der Sonnenfinsternis vereinbarten wir, dass ein Ableger als Ersatz für das im vergangene Jahr ausgeräuberte Bienenvolk an die Sternwarte kam.

ankunft des Sternwartbienenablegersn„Der gewählte Tag ist Zufall, doch wer weiß, vielleicht werden die Sofi-Bienen einmal einen besonderen Honig produzierten“, so Sebastian Martin in seiner kurzen Erwähnung in der Printausgabe des Fränkischen Tags vom 21./22.03..

Sternwartbienen auf KrokuswieseUnser Imkervater, Nikolaus Hofmann, der uns den Ableger dankenswerterweise brachte, kam zwar nicht  mehr in den Genuss des Sofi-Spektakels, da wir weiter mussten, um auch die Buger Wiesen mit zwei Ablegern neu zu bestücken. Doch einen erneuten Aufstieg auf den Stephansberg nahmen Reinhold und ich im Anschluss gerne noch einmal auf uns. Irgendwie fanden wir’s witzig, dass wir gerade heute auf der Sternwarte die neue Bienensaison eröffneten.

Sternwartbienen auf KrokuswieseWeniger witzig war’s natürlich, dass durch die Menge an Sofi-Begeisterten (in der Mehrzahl die Studierenden der Außenstelle der Universität Erlangen-Nürnberg) das schöne Krokusfeld, mithin eine der ersten Frühjahrstrachtpflanzen zur Bienennahrung, leiden musste. Obwohl sich viele wirklich sehr bemühten, nicht auf die Blüten zu trampeln.

Paritelle Sonnenfinsternis in der Spiegelung zu sehenNun ja, irgendwie verständlich, dass die Blicke eher nach oben als nach unten gerichtet waren. Trotzdem war’s etwas schmerzhaft, zuzusehen. Wir wandten und dann auch lieber der partiellen Sonnenfinsternis zu, die genau zu Frühlingsbeginn am 20.03.2015 um 9.30 Uhr einsetzte und mit HIlfe der Gerätschaften der Sternwarte gut zu verfolgen war. Auch die Sofi-Brillen wurden freimütig untereinander ausgeliehen. Eine prima Stimmung auf einem wunderschönen Platz!

Gruppe von Sonnenfinsternisbeobachtern an der Sternwarte BambergMit dem Professor für Stellarastronomie an der Dr. Karl Remeis-Sternwarte, Dr. Horst Drechsel, vereinbarten wir für den Frühsommer einen Termin, um die Studierenden einen Einblick in einen ganz kleinen und nahen, doch ebenfalls unglaublich spannenden Kosmos zu gewähren – die Wunderwelt der Bienen, deren Erforschung ebenfalls wohl nie ganz abgeschlossen sein wird.

Biene auf BeuteP. S.: Ein Foto der Krokuswiese mit unserer von Bienenpatin Conny Kopp bemalten Beute ist zu finden auf infranken.de.

 

Honigmarken im ARD-Test (II): Unsere Verbrauchertipps

Ist es zu beanstanden, einen Honig als „Imkerhonig“ zu bezeichnen? Jeder Honig ist schließlich ein Imkerhonig, denn ohne Imker gibt es keinen Honig (also zumindest nicht im Glas konserviert). Doch diese Bezeichnung ist in der Honigverordnung (siehe Teil 1) nicht so vorgesehen, monieren die Macher der ARD-Sendung „Honigsorten im Test“.

Über den Begriff „Imkerhonig“ mag man sich streiten. Unstrittig, ja sogar rechtlich vorgeschrieben ist die Angabe, WO der Imker geimkert hat. Klar ist dann allerdings noch nicht genau, aus welcher Region die fleißigen Bienlein den Pollen, Nektar oder die Läuseausscheidungen (letzteres „Honigtau“ genant, der zum Waldhonig wird) eingetragen haben. Sie scheren sich schließlich nicht um Landesgrenzen.

Um etwas Klarheit in das Kapitel „Kennzeichnungen“ zu bringen, hier unser Teil 2 mit Verbrauchertipps.

1. Die Ursprungsbezeichnung ist entscheidend

1.1. Sie können sicher davon ausgehen, tatsächlich Honig aus Deutschland zu erhalten, wenn „Deutscher Honig“ auf dem Glas steht. Das kann auch an etwas untergeordneter Stelle und in einem kleineren Schriftsatz gedruckt stehen.

Echter Deutscher Honig im DIB-Glas1.2. Das grün-gelb etikettierte Honigglas samt eines Gewährverschlusses des Deutschen Imkerbundes (DIB) ist vom Prinzip her (siehe Teil 1) als „Deutscher Honig“ bestätigt und wird in einer Art Überhöhung als „Echter Deutscher Honig“ bezeichnet. Er kann weitestgehend unbesorgt vom Verbraucher gekauft werden. Stichprobenkontrollen sollen die Qualität sichern helfen, die durch DIB-Richtlinien vorgeschrieben sind. Schwarze Schafe aber gibt es überall.

2. Ergänzende / Zusätzliche Bezeichnungen

2.1. Inhaltliche Ergänzungen betreffen beispielsweise die Sorten. Blütenhonig, Blatthonig, Ahornhonig, Lavendelhonig, etc. Die Höhe des genannten Anteils daran regelt die Honigverordnung.

Etikett Bamberger Lagenhonig2.2. Regionale Ergänzungen wie bei uns beispielswiese „Bamberger Lagenhonig“, dienen der weiteren Information bzw. Werbung und sind prinzipiell in Ordnung. Verbraucher sind da selbst zum Mitdenken aufgefordert, inwieweit sie regionale Bezeichnung in ihre Kaufentscheidung mit einfließen lassen.

Achtung: Ergänzende, zusätzliche Bezeichungen sind nicht zu verwechseln mit lediglich der Adressnennung des Abfüllers/Imkers. Eine Adresse alleine sagt noch nicht aus, ob es sich um Honig aus genau dieser Region handelt. Deshalb bauen Sie besser auf weitere Orientierungsmöglichkeiten wie die Regionalsiegel.

Logo Regionalsiegel "Region Bamberg – weil's ich überzeugt!"2.3 Regionalsiegel. Für die Bamberger Region ist es beispielsweise die Kampagne „Region Bamberg – weil’s mich überzeugt“, deren Lizenznehmer wir natürlich sind. Den Regionalsiegel können Verbraucher in aller Regel vertrauen, doch auch hier entwickelt sich immer mehr ein „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser (?)-Prinzip“ und werden Zertifizierungsverfahren favorisiert. [Siehe hierzu unser Beitrag zum Lizenznehmertreffen, Teil 2]
[Aktualisierung: Heißt seit 2021 „GenussLa“]

Logo Genussla (Regionalsiegel Bamberg)

3. Ausländischer Honig. Gegen ausländischen Honig ist nichts einzuwenden, wenn Ihnen die Sorten, beispielsweise Orangenhonig oder Manukahonig, zusagen.

Manko: Die Bestäubungsleistung der Bienen, die diesen Honig hergestellt haben, fand nicht in Deutschland statt. Auch wurde kein hiesiger Imker oder eine Imkerin mit dem Kauf unterstützt. (Außer, er verdient durch den Weiterverkauf ein wenig hinzu.) Was wir persönlich schade finden, dennoch nicht verurteilenswert. Wir selber kaufen im Auslandsurlaub gerne Honig ein, schon aus Neugierde. Und warum soll man sein Urlaubsland nicht auch ein wenig unterstützen? Es wird dennoch für uns die Ausnahme bleiben.

Eine Bitte: Spülen Sie die Gläser des im Ausland gekauften Honigs sehr gründlich aus, bevor Sie sie in den Altglascontainer werfen. Sie vermeiden damit, dass sich unsere Bienen an Sporen, Pilzen und Bakterien infizieren, die regional normalerweise nicht vorkommen und gegenüber denen sie keine Abwehrkräfte haben.

4. Was wichtig ist …

Auch wir bemühten uns um ein schickes Etikett , weil’s die Sache ehrt. Doch derzeit haben Mensch und Tier ganz andere Probleme, von daher wollten wir ein wenig großzügig denken und nicht mit dem erhobenen Zeigefinger herum fuchteln. Sollten Sie also von einer Imkerin oder einem Imker Ihres Vertrauens aus der Nachbarschaft oder vom „Schwager einer Bekanntin deren Schwester die Freundin“ Honig angeboten bekommen, dann lassen Sie Ihren Geschmack und Ihr Bauchgefühl entscheiden statt der Feinheiten des Etiketts. Denn vielleicht ist es der beste Honig, den Sie jemals gegessen haben.

[Durchsicht und kleinere Ergänzungen 31.12.2024]