Verleihung Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis 2023 zur Saison-Abschlussfeier der Bienen-InfoWabe

Blumenstrauß für Honiggold BBU23Zur letzten BIWa-Sonntagsöffnung der Saison verliehen wir am 17.09.2023 den jährlich ausgelobten Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis. Unsere Gäste und Preisträger*innen fanden sich bei strahlendem Sonnenschein zum Sektempfang ein, um sich auf den darauffolgenden Festakt einzustimmen. Irgendwie kannte offenbar jeder jeden, doch uns überrascht das nicht. Die schützenswerte Natur, insbesondere die faszinierende Bienenwelt, vereint uns schließlich.

Festgäste zum Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis 2023 anlässlich der Saison-Abschlussfeier der Bienen-InfoWabe in Bamberg am 18.09.2022 / Preisverleiher: Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V. Veranstaltung in Kooperation mit der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de

„Summa-summarum, der Summa is‘ ’rum!“

Musikant Reinhard Sures ("Bauklötze staunen") zum Bienen stadt-Bamberg-Umweltpreis 2023 anlässlich der Saison-Abschlussfeier der Bienen-InfoWabe in Bamberg am 18.09.2022 / Preisverleiher: Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V. Veranstaltung in Kooperation mit der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.deDen Nachmittag begleitete uns das Duo „Bauklötze staunen“ mit Reinhard Sures (Gitarre und Percussion) und  Patrick Lumma (Geige).

Musikant Patrick Lumma ("Bauklötze staunen") zum Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis 2023 anlässlich der Saison-Abschlussfeier der Bienen-InfoWabe in Bamberg am 18.09.2022 / Preisverleiher: Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V. Veranstaltung in Kooperation mit der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.deNachdem das Land Bayern die GEMA-Gebühren von jährlich zwei Veranstaltungen pro Verein übernimmt, waren die beiden Musikanten heuer freier in der Auswahl des deutschen und irischen Liedguts, das für eine fröhliche Stimmung sorgte und uns in die Beine fuhr.

Musikanten (Patrick Lumma u. Reinhard Sures; "Bauklötze staunen") zum Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis 2023 anlässlich der Saison-Abschlussfeier der Bienen-InfoWabe in Bamberg am 18.09.2022 / Preisverleiher: Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V. Veranstaltung in Kooperation mit der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de

Natürlich musste auch heuer wieder „Summ, summ, summ“ und das „Imkerlied“ dabei sein. Im nächsten Jahr werden wir die Texte austeilen, versprochen!

Musikanten (Patrick Lumma u. Reinhard Sures; "Bauklötze staunen") zum Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis 2023 anlässlich der Saison-Abschlussfeier der Bienen-InfoWabe in Bamberg am 18.09.2022 / Preisverleiher: Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V. Veranstaltung in Kooperation mit der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de

Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis 2023

In unserem vorherigen Blockbeitrag stellten wir alle Preisträger*innen mit Urkunden und Foto groß heraus. Daher hier verkürzt ein paar Fotogalerien, allerdings entgegen der tatsächlichen Reihenfolge, beginnend mit „Honiggold“ für die Naturschutzgruppe der Offenen Behindertenarbeit der Lebenshilfe Bamberg e. V., vertreten durch Gruppenleiterin Anja Konzelmann und Pressesprecher Philippe Eulig.

Bei gleicher Punktzahl gab es zweimal den zweiten Platz, die „Silberlinde“. Einmal für Andreas Märtlbauer, Sprecher Arbeitskreis Regnitzaue der LBV-Kreisgruppe Bamberg …

… und einmal für den Gartenspezialisten aus Lichtenfels, Josef „Jupp“ Schröder.

Einen Anerkennungspreis nahm die Wild- und Honigbienen-Betreuerin, Yaneth Klein, für die Solawi – Solidarische Landwirtschaft (Südflur), vertreten durch die Projektleiterin Heike Kettner, in Empfang.

Logo Lecker-Bäcker Thomas LoskarnGegen 17.30 Uhr waren nach einer Stunde alle Preise entgegengenommen worden, musikalisch ein- und ausgeleitet von unserem engagierten Duo, und wer noch Zeit und Lust hatte, beieinander zu stehen, genoss aus einer reichhaltigen Auswahl ein letztes Gebäckstück unseres werten Sponsors, Lecker-Bäcker Thomas Loskarn. Vielen Dank dafür!

Preistisch zum Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis 2023 anlässlich der Saison-Abschlussfeier der Bienen-InfoWabe in Bamberg am 18.09.2022 / Preisverleiher: Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V. Veranstaltung in Kooperation mit der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de

Veranstalterdank

In Doppelfunktion als Initiatorin von Bienen-leben-in-Bamberg.de und als Vorsitzende des Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V. sagen wir, Ilona Munique und Reinhold Burger, herzlichen Dank fürs Dabeisein und Helfen an Kassenwartin, Bienenpatin und guten Geist, Gabriele Loskarn …

Dank an FKBB-Kassenwartin Gabi Loskarn; Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis 2023 anlässlich der Saison-Abschlussfeier der Bienen-InfoWabe in Bamberg am 18.09.2022 / Preisverleiher: Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V. Veranstaltung in Kooperation mit der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de

… an Beiratsmitglied und unseren Imkervater Nikolaus Hofmann …

Festgäste zum Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis 2023 anlässlich der Saison-Abschlussfeier der Bienen-InfoWabe in Bamberg am 18.09.2022 / Preisverleiher: Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V. Veranstaltung in Kooperation mit der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de

… an Beiratsmitglied und Imkerkollegin Yaneth Klein …

Yaneth Klein (Wild-/Honigbienenbetreuerin) für Solidarische Landwirtschaft, Solawi (für Koordinatorin Heike Kettner), Preisträgerin Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis 2023 (BBU23)

… und an unsere geschätzten Gäste und Preisträger*innen sowie an unsere Bienenpaten Daniel Schiller und Daniela Brech – bleibt gesund bis zu unserem nächsten Wiedersehen* … und vergesst auch über den Winter die Bienen nicht!

Bienenpaten / Festgäste zum Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis 2023 anlässlich der Saison-Abschlussfeier der Bienen-InfoWabe in Bamberg am 18.09.2022 / Preisverleiher: Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V. Veranstaltung in Kooperation mit der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de


* Vielleicht zum Stammtisch jeden 2. Mittwoch im Monat (19 Uhr / Vereinshain) oder zum BAmbrosiustag am 7. Dezember?!

Mi., 13.09.23 – MonatsBeeTrachtungen September / Oktober (mit Stammtisch)


Bienen an weißer Herbstaster (Raublatt-Aster, Aster novae-angliae 'Herbstschnee')Logo für alle Schwerpunktthemen (= Bienen, Honig, Imkerei, Natur) der Bienen-InfoWabeMi., 13.09.23 – MonatsBeeTrachtungen September / Oktober (mit Stammtisch)

Wann? Mi., 13.09.23 | ab 19 Uhr – jeden 2. Mittwoch im Monat
Wo?  Vereinshain, Galgenfuhr 30, in Bamberg (Vereinssportgasttätte TSG 05 gegenüber Jahnwehr. Reichlich Parkmöglichkeiten, behindertengerecht.)
Für wen? Imker/innen und alle Interessierten, auch ohne Kenntnisse und Ambitionen, aber mit viel Liebe zu Bienen, Honig, Imkerei und Natur!
Was? Informative Vorschau zu aktuellen imkerlichen Arbeiten des laufenden Monats und phänologische Hinweise zu Blühtrachten. Mit Meinungsaustausch bei geselligem Beisammensein und Schwofen über unsere Lieblingsthemen.
Referenten? Reinhold Burger (Bienenwirtschaftsmeister u. -sachverständiger) und Ilona Munique (Imkerin)
Und sonst? Die sogenannten Monatsbetrachtungen sind Tradition lehrender Imker(inn)en, die ihre langjährigen Erfahrungen systematisch aufarbeiten und sich dabei „in die Karten schauen“ lassen.

App Beeactive – Bienen schützen leicht gemacht

Biene an Edel-Gamander, Echter Gamander (Teucrium chamaedrys)Um insbesondere der Jugend die Natur näher zu bringen, wurde die App Bee active als Non-Profit-Bildungsprojekt entwickelt. Prof. Jürgen Tautz und der Imker Florian Schimpf stützten sich dabei auf die Vorarbeiten von Prof. Helga Rolletschek. Fast ist es, als hätten sie unser Motto adaptiert, wenn sie sagen, dass wir von jungen Menschen nicht erwarten können, dass sie etwas schützen und schätzen, was sie nicht kennen. Ganz genau!

Die App ist kostenlos und verbindet die wirkliche Natur mit dem Smartphone und ist eine Kombination aus Tamagochi und Pokemon. Doch statt Phantasiegestalten wird auf die nicht minder spannende Realität gesetzt. Der Avatar „Melli Fera“ unterstützt die Spielenden dabei mit Tipps und Fachwissen, und zwar sowohl über Honig- wie auch Wildbienen.

Gedacht ist das Game für die 5. u. 6. Jahrgangsstufen. Benötigt wird hierfür die App auf einem digitalen Endgerät.

Und so geht’s

Biene an Wald-AkeleiBeim Lernspiel beeactiv werden im AR-Modus Bienenvölker in die reale Welt platziert, die die Spieler ernähren müssen, und zwar ausgewogen durch mit Zahlenwerten versehenen Nektar- und Pollenblüher. Dies geschieht mittels Fotos von Blühpflanzen. Hierfür kommt eine Schnittstelle zur Bestimmungs-App Flora Incognita zur Anwendung, indem die fotografierten Pflanzen mit ihrer Datenbank abgeglichen werden. Sowohl der deutschen Trivialname als auch der botanische Name nebst Link zu Wikipedia wird dabei angezeigt und kann zum Sammeln markiert werden. Der dabei virtuell erzeugte Honig kann zur Erweiterung der Bienenvölker oder zum Tausch verwendet werden.

Das vermittelte Wissen über die heimische Flora trägt dazu bei, die Artenkenntnis der Nutzer zu verbessern. Eine interaktive Blühkarte bildet alle Funde der Nutzer ab, eine Auswertung nach Pollen- und Nektarwerten schafft Potenziale für Schulunterricht und Bildung. Im Bundesland Thüringen wird als erstes Bundesland beeactive offiziell in Schulen einführen, berichtet Tautz stolz.

Und stolz dürfen die Entwickler durchaus sein. Mit Stand heute benutzen die App 7.685
beeactive Spieler und hatten dabei 185.254 Pflanzen erkannt und gesammelt. Wie ist eure Erfahrung damit? Schreibt das gerne ins Kommentarfeld!

Monatsbetrachtungen September 2023 zu Bienen und Imkerei

Übersicht

Phänologie und Bienen

In manchen Gegenden blühen noch umfangreiche Bestände des Drüsigen bzw. Indischen Springkrauts (Impatiens glanulifera)¹. Das Springkraut ist bei den Bienen als ergiebige Nektar- und Pollenquelle sehr beliebt. Gleiches gilt auch für den Efeu, der noch bis weit in den Oktober hinein blühen kann.

Spätsommerpflege der Jungvölker

In den Monatsbetrachtungen zum August hatten wir die Spätsommerpflege der Altvölker begonnen. Jetzt im September sind die Jungvölker an der Reihe. Die Jungvölker sind unsere im Laufe des Sommers gebildeten Ableger. Diese weisen eine andere Volksentwicklung auf als die Altvölker. Die Brut der Altvölker verringert sich ab der Sommersonnwende. Die Brutentwicklung der Ableger hingegen nimmt ab der Sonnwende erst richtig Fahrt auf. Das berücksichtigen wir bei der Pflege.

Rückschau der Pflege bis zum September

Ablegerpflege mit Milchsäurebehandlung gegen VarroamilbenbefallVier Wochen nach Bildung der Ableger, also nach erfolgreichem Schlupf und Hochzeitsflug, behandelten wir (April bis Juni) die Jungvölker gegen die Varroamilbe mittels Sprühen von Milchsäure- oder alternativ mit Oxalsäurelösung. Entsprechend der Volksentwicklung wurden sie sukzessive mit Mittelwandrähmchen erweitert. Bisher wurden die Ableger, falls erforderlich, nur mit kleinen Futterportionen gefüttert2. Große Futtergaben würden den Platz zum Brüten nehmen. Entgegen anderslautender Empfehlungen erfolgte keine frühe Behandlung mit Ameisensäure bereits im Juli und August, denn das würde die umfangreiche Brut der Jungvölker nur schädigen.

Pflege in der ersten Septemberhälfte

Windel mit Varooenabfall und WachsrestenZu Beginn des Septembers prüfen wird den Varroabefall mittels Gemülldiagnose. Fallen mehr als 5 Milben pro Tag, führen wir sofort eine Behandlung mit Ameisensäure durch.  Dosierungsempfehlung s. Aumeier3: 70 ml der 60-prozentigen Ameisensäure sollen in 3 Tagen verdunsten.

Fallen weniger als 5 Milben, füttern wir vor einer Varroabehandlung zunächst das noch fehlende Winterfutter auf. Insgesamt benötigen die Jungvölker 15 kg Winterfutter (Achtung: Wirtschaftsvölker benötigen 20 kg!). Die Menge gilt für eine Überwinterung auf einer Zarge Zander mit 10 Rähmchen. Die Gabe von 1 kg trockenem Reinzucker im Mischungsverhältnis 3:2 von Zucker zu Wasser entspricht ungefähr 1 kg Futter in der Wabe. Die Fütterung erfolgt in 2 bis 4 Portionen via einer aufgesetzten Leerzarge und Futtereimer.

Pflege in der zweiten Septemberhälfte

Theorie der Varroabehandlung, hier zur AmeisensäurebehandlungErst in der zweiten Septemberhälfte wird der Großteil der Jungvölker mit Ameisensäure behandelt. Dosierungsempfehlung s. Aumeier2: 70 ml der 60-prozentigen Ameisensäure sollen in 3 Tagen verdunsten. Das sind alle Ableger, die in der ersten Septemberhälfte weniger als 5 Milben Varroafall pro Tag aufwiesen. Nach der Aufütterung ist jetzt die Brut durch einen Futterkranz vor der Ameisensäure geschützt.

Anschließend wird eventuell noch nötiges restliches Futter gegeben, bis die Völker ihr Sollgewicht von 15 Kg Futter haben. Kontrollieren kann man das mit einer Kofferwaage: Völker in der Hohenheimer Einfachbeute aus Weymouthskiefernholz, eine Zarge mit 10 Waben und Blechdeckel wiegen dann ungefähr 28 kg. Da man eher nicht die Möglichkeit hat, die gesamte Beute anzuheben, um den Wert festzustellen, heben wir die Beute nur auf der Rückseite mit der Kofferwage an. Dann sollte die Waage also die Hälfte, nämlich ungefähr 14 kg anzeigen.

Altwaben einschmelzenAltwaben einschmelzenLieferkontrolle Wachsschleuder

Im September gibt es schon kühlere Tage ohne Bienenflug. Um der Wachsmotte zuvorzukommen, nutzen wir diese, um die Altwaben aus der Wabenhygiene einzuschmelzen. Bei wärmeren Tagen würden wir bei diesem Vorgang im Freien ansonsten von Bienen umschwärmt, die den Vorgang bzw. den dabei ausgedünsteten Honigresteduft meilenweit riechen können.

Termine


Mi., 13.09.2023 – MonatsBeeTrachtungen September / Oktober (Stammtisch)

Wann? ab 19 Uhr – jeden 2. Mittwoch im Monat
Wo? Vereinshain, Galgenfuhr 30, in Bamberg (Vereinssportgaststätte TSG 05 gegenüber Jahnwehr. Reichlich Parkmöglichkeiten, behindertengerecht.)

Alles weitere dazu siehe unter Aktivitäten und Termine.


Logo "Alle Themen" der Bienen-InfoWabe (BIWa)Logo BBU – Bienenstadt-Bamberg-UmweltpreisSo., 17.09.22 – BIWa-Sonntagsöffnung und Saisonabschlussfeier mit Vergabe Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis 2022

Wann?

  • 14.00 Uhr | Offenes Haus für alle …
  • 15.30 Uhr | Sektempfang
  • 16.00 Uhr | Summ, summ, summ – der Summa is‘ ‚rum
  • 16.30 Uhr | Verleihung „Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis 2023“
  • 17.30 Uhr Musikalischer Ausklang
  • ca. 18.00 Uhr Ende

Wo? Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1, 96047 Bamberg (Erba-Park)

Weitere Details siehe auf der Seite Aktivitäten und Termine.


¹Indisches Springkraut. In: NABU Bochum. https://www.nabu-bochum.de/2018/06/01/indisches-springkraut/

2 mit einer dünnen Zuckerlösung (Mischungsverhältnis 1:1 von Zucker zu Wasser)

3 Pia Aumeier: Imker als Tierschützer? Ja, das ist möglich. Monatsbetrachtung September 2020. Bienenzucht 09/2020. S. 362.

Einfüttern eines Bienenvolkes und Kursabschlussfeier (BLIB-Imkerkurs für Anfänger AK23, Modul 11)

Im vorletzten Modul des 12-teiligen Imkerkurs für Anfänger 2023 erfuhren die Teilnehmenden von Darreichungsformen, dem Zeitpunkt und die Dosierung beim Einfüttern.

AK23 Modul 11 Einfüttern / Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de

Vorarbeiten

AK23 Modul 11 Einfüttern / Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.deDa vor einer Woche im Modul 9 eine Varroabehandlung vorgenommen wurde, ziehen wir heute die Windel und inspizieren den Milbenbefall, der nur eine Milbe aufwies. Da jedoch immer recht viel Wachsbrösel und das eine oder andere Füßchen durch Kämpfe mit Wespen abfallen, ist es für Anfänger*innen nicht immer ganz leicht, die runden, bräunlich-glänzenden Varroen zu entdecken.

AK23 Modul 11 Einfüttern / Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de

Der oberen Leerzarge wurde sodann der Dispenser entnommen. Angezeigt ist dieser durch den Schraubverschluss des Dispensers, der zur Aufbewahrung zwischen Blech- und Holzdeckel signalisiert: Achtung, Handschuhe anziehen, denn es kann immer noch etwas Säure aus dem Fläschchen ausfließen.

A. Darreichungsformen beim Einfüttern

1. Futterbehältnis mit Aufstieghilfe

Material: Futterkübel bzw. -taschen, Boxen mit Aufstiegshilfe – hier bewährte sich Stroh – und Wasser zum eventuellen Säubern klebriger Verschüttungsmaleure, um keine Räuberei auszulösen. Und so geht’s:

1. Die vom Dispenser befreite Leerzarge wird auf die Seite gestellt.

AK23 Modul 11 Einfüttern / Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de

AK23 Modul 11 Einfüttern / Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de2. Auf die oberste Zarge wird eine Folie aufgelegt und an der Rückseite der Beute – also entgegengesetzt des Fluglochs – einen Spaltbreit umgeschlagen (siehe Foto). So gelangen die Bienen in die nun wieder aufgesetzte Leerzarge und zu den Futterkübeln.

3. Als Futterbehältnisse dienen gereinigte, runde oder (am mengenergiebigsten) eckige Joghurtkübel oder Stapelboxen (Baumarkt), die natürlich lebensmittelecht sein müssen (erkennbar am Messer/Gabel-Symbol).

4. Das mengendokumentierte Zuckerwasser wird – bis auf einen kleinen Rest – in die Kübel gegossen.

5. Das Stroh als Aufstiegshilfe wird auf das eingegossene Zuckerwasser wie ein Polster oder Nest aufgelegt. Da die Kübelwände glatt sind und mit abnehmenden Flüssigkeitspegel die Bienen Mühe haben, hochzukrabbeln, werden an einer Kübelinnenseite eine Handvoll Stroh hochkant bis zum Boden eingeführt. (Das Stroh kann nach erfolgreicher Fütterung später einfach auf dem Kompost landen.)

AK23 Modul 11 Einfüttern / Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de

Zum Schluss legt man mit der zurückbehaltenen Futtemenge eine zuckrige Spur, gießt also ein wenig zwischen und auf die Rähmchen hin zu den Behältern. Der Grund: Sobald die Bienen das Zuckerwasser riechen, beginnen die Sammelbienen mit ihrem Schwänzeltanz. Da sie jedoch nur schwer die unmittelbare Nähe des Futters anzeigen können, fliegen die Bienen erst einmal vor die Beute, um nach der Quelle zu suchen. Es dauert eine Weile lang, bis sie den Fundort checken. Dabei hilft ihnen die oben beschriebene Zuckerspur.

2. Futtertaschen

Statt Eimer sind auch Futtertaschen möglich. Diese gibt es in einfacher und doppelter Wabenbreite, werden also anstelle einer oder zweier Rähmchen neben das Brutnest eingehängt.

Vorteil gegenüber der oben beschriebenen Behältnisse ist, dass der Weg zum Futter für die Bienen recht kurz ist, daher gut bei einer kühlen Wetterperiode geeignet. Nachteilig ist der geringe Futtermengeninhalt von etwa 3,5 bzw. 7 Litern, was ein häufiges Nachgießen des Zuckerwassers notwendig macht.

Die 3. Option, nämlich einen Futterteig einzulegen, favorisieren wir für diese Jahreszeit nicht, da die Nahrungsaufnahme zu langsam vonstatten geht. So bleibt zwischen den zwei erforderlichen Varroabehandlungen nicht genug Zeit.

B. Zeitpunkt des Einfütterns

  • Das reguläre Einfüttern erfolgt bei den Wirtschaftsvölkerm NACH der ersten Varroabehandlung mit Ameisensäure, also Mitte/Ende August.
  • Manchmal kann eine so genannte „Zwangsfütterung“ auch noch später im Jahr anfallen, wenn erkennbar wenig Zuckerwasser aufgenommen wurde. Das passiert, wenn die Varroabehandlung zu heftig für das Volk ausgefallen ist, bspw. bei einer zu schnellen Verdunstung bei zu warmen Wetter. Das Volk wird dann fressfaul. Siehe Blogbericht unter der Zwischenüberschrift „Zwangsfütterung im Herbst sorgt fürs Überleben“
    Doch häufig ist der Grund ein zu schwaches und / oder krankes Volk, so dass eine Vereinigung bzw. Auflösung ratsam sein kann.
  • Grundsätzlich Abends einfüttern! Verhindert die Räuberei unter den Bienenvölkern. Daher fand unser Modul auch erst am Nachmittag und nicht wie sonst am Vormittag statt.

C. Was wird eingefüttert?

  • Zur Einfütterung verwenden wir eine Zuckerlösung im Mischungsverhältnis 3:2. Bedeutet: 3 Gewichtsanteile Zucker werden in 2 Anteilen Wasser gelöst. Als Zucker verwenden wir Haushaltszucker, also reine Sacharose. Zum Thema „Zucker“ siehe auch folgende Beiträge:
  • Alternativen zum Zucker sind fertige Futterlösungen auf Zucker- oder Getreidebasis. Darauf zu achten ist, dass sie als Bienenfutter deklariert sind. Bienenfutter besitzt ein speziell auf die Bedürfnisse der Bienen abgestimmtes Spektrum von Zuckerarten.
  • Wirtschaftsvölker (also überwinterte Völker) füttern wir mit 20 Kg Zucker ein, entsprechend rund 33 Kg Futterlösung im 3:2-Mischungsverhältnis.
  • Ableger werden mit 15 Kg Zucker eingefüttert, entsprechend ca. 25 Kg Futterlösung.
  • Tragen Bienen nach der Honigernte (die bei uns nur einmal im Jahr im Monat Juli erfolgt) durch Spättrachten erneut viel ein, wird entsprechend weniger Zucker eingefüttert. Zusätzlich verbleiben bei unserer Betriebsweise mindestens 5 bis 10 Kg Honig im Brutraum. Daher sollte vor dem Einfüttern eine kurze Kontrolle der Situation erfolgen und die Bedarfsmenge entsprechend angepasst werden.

D. Wie wird eingefüttert (Dosierung)?

  • Wichtig: Nichts neben die Beute hinaus kleckern! Sonst werden andere Bienenvölker angelockt und zur Räuberei verleitet. Am besten einen Kanister mit Wasser zum Säubern bereitstellen.
  • Wirtschaftsvölkern kann (muss man aber nicht) das gesamte Futter in einer großen Portion auf ein Mal verabreichen.
  • Ableger werden in mehreren Portionen, also über einen längeren Zeitraum, eingefüttert. Wird ein Ableger zu schnell gefüttert, leidet die Bruttätigkeit, da die Bienen auch das Brutnest mit Futter voll füllen.
  • Grundsätzlich lautet die Devise, lieber etwas mehr einfüttern, als im Frühjahr verhungerte Völker zu riskieren. Überschüssige Futterwaben können im Frühjahr den Völkern entnommen werden und finden bei der Ablegerbildung weitere Verwendung.
  • Manchmal dauert es vor allem bei kühlem Wetter zu lange, bis die Bienen das Zuckerwasser aufgenommen haben. Gärig gewordenes Zuckerwasser daher entfernen, die Menge abwiegen und die entsprechende Fehlmenge zu einem späteren Zeitpunkt erneut anbieten.

Kursabschlussfeier

Beim heutigen schönen Wetter konnten wir herrlich noch eine Kursabschlussfeier genießen. Alle steuerten etwas Knabberzeugs und sogar das eine oder andere „G’sunde“ fürs Überraschungsbufett bei.AK23 Modul 11 Einfüttern / Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de

Wer ebenfalls einen „authentischen“ (O-Ton Jutta) Kurs erleben möchte, kann sich bereits jetzt schon anmelden. Wir führen eine Vormerkliste für 2024 mit ähnlichen Terminen (selber Wochentag, nur um zwei Tage (wegen Schaltjahr) nach hinten verschoben.)

Wir hoffen, unsere fast schon fertig ausgebildeten Imker*innen zum letzten Modul 12 noch einmal möglichst vollzählig begegnen zu dürfen, oder natürlich auch später noch, wenn sie uns an der Bienen-InfoWabe am 3. Sonntag im Monat (April bis September) oder zum Stammtisch (2. Mittwoch im Monat) besuchen kommen werden. Allen anderen, die den wetterbedingt immer recht kurzfristig angesetzten Termin der Oxalsäurebehandlung nicht wahrnehmen können:

Alles Gute euch und euren Schützlingen! Toll, dass ihr mit uns gegangen seid!

Nominierte für Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis 2023 stehen fest

Die vier Nominierten des Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreises 2023 stehen fest. Es sind dies …

… zwei Einzelpersonen …

  • Andreas Märtlbauer / Sprecher Arbeitskreis Regnitzaue
    der LBV-Kreisgruppe Bamberg
  • Josef „Jupp“ Schröder (Lichtenfels)

… und zwei Organisationen:

  • Solawi – Solidarische Landwirtschaft (Südflur) / vertreten durch Heike Kettner
  • OBA-Gartengruppe des Familienentlastenden Dienstes der
    Lebenshilfe Bamberg e. V. / vertreten durch Gruppenleiterin Anja Konzelmann

Sie alle haben sich in besonderer Weise stark gemacht für Bienen, Honig, Imkerei und/oder die Natur.

Wer von den vier Nominierten Honiggold, Silberlinde oder einen Anerkennungspreis erhalten wird, erfahrt Ihr zur Saison-Abschlussfeier der Bienen-InfoWabe am So., 17.09.2023, 14-17.30 Uhr. Hierzu laden die Veranstalterinnen, die Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de und der Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V., herzlich ein!

Für heuer also stehen die Preisträger*innen fest. Doch bereits jetzt schon läuft die neue Bewerbungs- bzw. Vorschlagsrunde für das kommende Jahr. Welche Preise es gibt, erfahrt ihr auf unseren Webseiten zum BBU.

Lobo BBU, Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis (FKBB e. V.)

So., 20.08.23 – BIWa-Sonntagsöffnung

So., 20.08.23 – BIWa-Sonntagsöffnung

Logo "Alle Themen" der Bienen-InfoWabe (BIWa)Logo für alle Schwerpunktthemen (= Bienen, Honig, Imkerei, Natur) der Bienen-InfoWabeWann? So., 20.08.23 | 14.00 – 17.00 Uhr
Was? Offenes Haus für alle rund um Bienen, Honig, Imkerei und Natur. Informationen für Groß und Klein, Beratung für Jungimker/innen und Fachgespräche für alte Hasen. Kaffee gegen Spende. Nutzung der Imker-Bibliothek.
Für wen? Ohne Altersbeschränkung
Kosten? Keine, über Spenden freuen wir uns
Wo? Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1, 96047 Bamberg (Erba-Park)


Region Bamberg wieder frei von Faulbrut-Sperrbezirken

Nach Mitteilung des Landratsamtes Bamberg, Fachbereich 34 Veterinärwesen, sind die beiden Sperrbezirke in der Stadt Scheßlitz und dem Ortsteil Leimershof der Gemeinde Breitengüßbach aufgehoben. Es dürfen also wieder Völker in diese und aus diesen Bezirken verbracht werden.

Die beiden Sperrbezirke wurden am 28.9.2022 im Amtsblatt des Landkreises Bamberg, Ausgabe 10/2022, S. 106 f. und am 18.11.2022, Ausgabe 12/2022, S. 128 ff., veröffentlicht.

Für die Region Bamberg sind aktuell keine Faulbrut-Sperrbezirke ausgewiesen. (Stand 14.8.2023)

Wie immer hier der Hinweis auf TSIS, das Tierseuchen-Informationssystem des Friedrich-Loeffler-Instituts, auf dem ihr abfragen könnt, welche Sperrbezirke in Deutschland aktuell eingerichtet sind. Karten der Sperrbezirke werden in den jeweiligen Amtsblättern der betroffenen Städte und Kreise veröffentlicht.

Euer Bienensachverständiger

Reinhold Burger

Mi., 09.08.23 – MonatsBeeTrachtungen August/September (Stammtisch)


Biene an BartblumeLogo für alle Schwerpunktthemen (= Bienen, Honig, Imkerei, Natur) der Bienen-InfoWabeMonatsBeeTrachtungen August / September (mit Stammtisch)

Wann? Mi., 09.08.23 | ab 19 Uhr – jeden 2. Mittwoch im Monat
Wo?  Vereinshain, Galgenfuhr 30, in Bamberg (Vereinssportgasttätte TSG 05 gegenüber Jahnwehr. Reichlich Parkmöglichkeiten, behindertengerecht.)
Für wen? Imker/innen und alle Interessierten, auch ohne Kenntnisse und Ambitionen, aber mit viel Liebe zu Bienen, Honig, Imkerei und Natur!
Was? Informative Vorschau zu aktuellen imkerlichen Arbeiten des laufenden Monats und phänologische Hinweise zu Blühtrachten. Mit Meinungsaustausch bei geselligem Beisammensein und Schwofen über unsere Lieblingsthemen.
Referenten? Reinhold Burger (Bienenwirtschaftsmeister u. -sachverständiger) und Ilona Munique (Imkerin)
Und sonst? Die sogenannten Monatsbetrachtungen sind Tradition lehrender Imker(inn)en, die ihre langjährigen Erfahrungen systematisch aufarbeiten und sich dabei „in die Karten schauen“ lassen.

„Das war der beste, weil leckerste Kursteil“ (Honigverarbeitung im BLIB-Imkerkurs für Anfänger AK23, Modul 8)

Honigernte Sternwarte (AK23, Modul 7, Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de)Nach sieben Kursmodulen und einem Jahr lang Bienenfleiß und imkerlicher Pflege den Honig verarbeiten macht natürlich Laune. Der jeweils am Vormittag geerntete Honig aus den Standorten Buger Wiese (14.07.), Bughof (15.07.) und Sternwarte (29.07.) wurde entdeckelt, Wassergehalt gemessen, verkostet, geschleudert, abgefüllt und etikettiert.

Honigverarbeitung Buger Wiese(AK23, Modul 8, Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de)Offenbar war auch unser Mittagsimbiss als Grundlage fürs baldige Naschen gut angekommen. Die Gaszpacho schmeckte uns am einzigen Regentag auch warm.

Zum Nacharbeiten für unsere Kursteilnehmenden folgen nun die Details.

1. Start in die Verarbeitung

Wir begannen mit Hinweisen zum Einrichten einer sinnvollen Verarbeitungsstrecke, zu Grundlagen der Lebensmittelhygieneverordnung, zum Arbeitsschutz und zu den verwendeten Gerätschaften.

Honigverarbeitung Sternwarte (AK23, Modul 8, Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de)

Die relevanten Vorgänge werden in einem „Laufzettel“ eingetragen, der jede Ernte und ihre Verarbeitung, bei uns getrennt nach Standorten („Lagen“), begleitet. Neben unserer hausgemachten Excel-Ausfertigung des sogenannten „Honigbuchs“, welches wir in der Kursorganisation zur Verfügung stellen, gibt’s zu Dokumentationszwecken eine einfache Variante unter „Die Honigmacher“. Mittlerweile ist ein Honigbuch Pflicht, sobald Honig in Verkehr gebracht wird, ob verschenkt oder verkauft.

2. Waben entdeckeln

Die Rätselaufgabe, wie wohl die einzelnen Teile des Entdeckelungsgeschirrs zusammenzufügen sind, wurde in den Gruppen unterschiedlich rasch gelöst, doch immer in Teamarbeit.

Honigverarbeitung Sternwarte (AK23, Modul 8, Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de)Sodann konnte das Entdeckeln beginnen. Zur Auswahl standen Entdeckelungsgabeln in unterschiedlicher Ausführung wie Holz- oder Plastikgriff. Jede/r konnte ihr/sein Lieblingsgerät für sich entdecken. Ziel ist, die Waben beim Abheben der Wachsschicht möglichst nicht über Gebühr zu beschädigen, damit sie später beim Ausbauen von Brutzellen nicht zu buckelig werden und damit das Bewegen und Herausziehen der Rähmchen in den Beuten erschweren. Was mit dem wertvollen Entdeckelungswachs geschieht, wird näher erläutert im Modul 10.

Honigverarbeitung Sternwarte (AK23, Modul 8, Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de)

3. Wassergehalt messen

Um den Wassergehalt festzustellen, der unter 20% (DIB: 18%) sein muss, wurde die Nutzung des Refraktometers, wie sie übrigens auch Winzer/innen verwenden, geübt. Je optimaler der Lichteinfallswinkel und die Lichtstärke sind, desto schneller lässt sich der Prozentwert auf der Skala erfassen.

Grundsätzlich sollte mehrmals gemessen und ein Durchschnittswert ermittelt werden, also z. B. einmal direkt aus der Wabe heraus (je nach Trachteintrag und -zeitpunkt sind die Werte durchaus unterschiedlich), dann beim Schleudervorgang aus dem Abflusshahn heraus sowie nach dem Durchmischen und vor dem Abfüllen aus dem Honigtopf. Das Umgebungsklima nimmt direkt Einfluss auf die Werte. Je höher also die Raumfeuchtigkeit, desto höher kann auch der Wert schnellen.

Da auch heuer zum zweiten Mal in Folge die Honigfeuchtewerte allesamt im sehr niedrigen Bereich lagen, waren wir auf der sicheren Seite. Falls die Werte zu hoch sein sollten, findet ihr in einem eigenen Blogbeitrag Tipps, wie sie zu senken sein können.

4. Verkostung / Tasting

Natürlich war das der „beste, weil leckerste Kursteil“, wie ein Teilnehmer verschmitzt urteilte. Und natürlich schmeckte der selbstgeerntete Honig immer einfach nur gut. Doch dabei wollen wir es nicht belassen. Das Honig-Aromarad hilft, Feinheiten des Honigs in Sachen Geruch, Konsistenz, Mundempfinden (Sensorik), Geschmack und im Abgang – wie beim Wein auch! – herauszufinden und zu beschreiben. Für Verkaufsgespräche und bei Beanstandungen nicht ganz unwichtig.

Schmeckt der Honig beispielsweise etwas herb-bitter und „medinzinisch“ und hat einen Grünstich, handelt es sich meist um Lindenhonig und nicht um einen chemisch verunreinigten Fall, wie mal eine Kundin mutmaßte. Doch, Achtung! Nicht einfach auf Verdacht eine Sortenbzeichnung aufs Etikett schreiben! Es dürfen nur laboruntersuchte Honigsorten angegeben werden. Daher noch ein paar Grundinformationen zu Honigrichtlinien als Verbrauchertipps zusammengefasst (unser Blogbeitrag).

Seit 2013 im Dauereinsatz – unsere Eislöffelchen, gespendet von Eddy Weiss aus der WunderburgDas beste Geschmackserlebnis ist mit Porzellanlöffel zu erzielen. Wir verwenden allerdings seit 10 Jahren (!) die damals von Eddy Weiss aus der Wunderburg an die Schulbiene gespendeten Eislöffelchen. Und, ja, sie sind aus Plastik. Allerdings auch überaus haltbar. Falls sie uns eines Tages ausgehen sollten, … hm, na ja, eher unwahrscheinlich.

5. Schleudern

Zunächst – Kontrolle! Ist der Quetschahn des darunter stehenden Honigtopfs auch wirklich, wirklich fest zugedreht?! Nebenbei: Ein kleiner Eimer mit kaltem Aufwischwasser und Wischlappen in der Nähe empfiehlt sich.

Honigverarbeitung Sternwarte (AK23, Modul 8, Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de)Das tropffreie Einsetzen der nun offenen Honigwaben in die Schleuder die haptisch größte Herausforderung. Wer über dickere Rähmchenoberträger verfügt, hat hier eindeutig einen grifflichen Vorteil. Alle anderen suchen sich eine dritte Hand, die den Boxendeckel als Tropfschutz unter der Wabe mitführt. Sodann …Honigverarbeitung Sternwarte (AK23, Modul 8, Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de)

 

Die Waben wurden in unserer Vier-Waben-Tangentialschleuder sicher in die dafür vorgesehenen Löcher und in gleicher Richtung zeigend eingeführt. Dabei sollten sich  wenigstens die sich gegenüberliegenden Waben vom Gewicht her gleichen, um Unwucht zu vermeiden. Kaufempfehlungen für Low-Budget-Schleudern für die Kleinstimkerei siehe in der internen Kursorganisation. Möglich wäre aber auch Tropfhonig, also nur über Sieb und Topf.Honigverarbeitung Sternwarte (AK23, Modul 8, Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de)

Die Anschleuderung erfolgt zunächst noch mit mäßigen Tempo zweckst Verhinderung von Wabenbruch. Dann werden die Waben in der Trommel gewendet und erneut ruhig und gleichmäßig an der Kurbel gedreht.

Ab der nächsten Wendung kann dann „speedy gemacht“ werden. Wer im Team arbeitet, kann sich die Trommel dabei festhalten lassen. Dabei aber nicht zu stark auf den Deckel drücken, falls er aus Plexiglas besteht!Honigverarbeitung Honigschleudern Standort Buger Wiesen

Nun noch ein letztes mal wenden, feste schleudern, dann die leere, jetzt federleichte Wabe herausnehmen und in die bereitstehende Box stellen. Beim Entnehmen der Wabe mussten wir heuer allerdings vorsichtig zu Werke gehen. Da der Wassergehalt sehr niedrig war, saugte sich das Wabenwachs regelrecht an den Korbwänden fest. Reißt man an der klebrigen Masse, riskiert man einen Wabenbruch. Dann ist die Wabe nicht mehr als Brutwabe verwendbar, kann aber natürlich als eingeschmolzene Masse noch gute Dienste leisten.

Nicht vergessen: Rechtzeitig den Quetschhahn über dem mit einem Sieb versehenen Honigtopf öffnen, damit der steigende Honigstand in der Trommel nicht das mittig angebrachte Lager erreicht. Und immer wieder einmal einen Blick darauf, ob die Ausflussöffnung auch wirklich noch über dem Topf ist, da die Trommel gerne – vor allem bei Unwucht – das Wandern beginnt.

Den Moment des ersten Honigflusses einer jeglichen Standort-Verarbeitung begleiten wir traditionell unter musikalischer Begleitung von Vivaldis „Vier-Jahreszeiten“ in der Aufnahme des legendären Dirigenten Herbert von Karajan. Denn vier Jahreszeiten lang begleiten wir unsere Bienen in ihrer unendlich kleinteiligen Arbeit, Honig zu erzeugen. Das muss gewürdigt werden!

6. Abfüllen

Nach drei Tagen Ruhestellung des Honigtopfs kann die sich mit Schwebteilchen abgesetzte Oberschicht abgeschäumt und der Honig sodann abgefüllt werden.

AK22, Modul 8, Honigverarbeitung Bienenweg, Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de

Ein so langes Warten war natürlich in unserem Kurs nicht drin. Daher durfte der Vorgang des Abfüllens bereits jetzt schon geübt werden, damit sich alle das fertige Honigglas gleich mit nach Hause nehmen konnten. Die Schwebteilchen, die dabei noch in Kauf genommen werden, bedeuten keinen Qualitätsmangel. Sie sorgen jedoch für etwas optische Eintrübung und schnellere Kristallisierung. Der Kunde möchte es anders – aber wir wissen, wie lecker Honig auch in  „naturtrübem“ Zustand ist!

Wichtig: Vor dem Abfüllen zeitnah die Gläser und Deckel in der Spülmaschine ohne Zusatz von Reinigungsmittel bei 60° C spülen. Auch mit neu erworbenen Gläsern, obwohl das der Gesetzgeber nicht verlangt, da sie steril aus der Fabrik kommen. Aber ganz ehrlich … wer weiß schon, wie lange und wo diese lagerten. Staub- und geruchsfrei sind sie sicherlich nicht.

7. Wiegen

Genau 250 Gramm abzuwiegen sieht leichter aus, als es ist. Geduld und Augenmaß sind dafür notwendig – und natürlich eine geeichte Waage!

Honigverarbeitung Buger Wiese (AK23, Modul 8, Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de)

Ob geliehen oder gekauft – für den gewerblichen Verkauf von Honig muss sie alle zwei Jahre (statt jährlich wie vor 2020 noch geltend) geeicht werden. Zeitpunkt ist das Jahr, in welchem die Waage vom Hersteller geeicht und nach dem Kauf im Eichamt angemeldet wurde. Verantwortlich für das korrekte Eichdatum ist die/der Nutzer/in der Waage. Die Unterlassung der Kontrolle stellt eine kostenpflichtige Ordnungswidrigkeit dar. Es gilt das Mess- und Eichgesetz und die Mess- und Eichverordnung. Zum „Eich-TÜV“ hier unser einführender Blog- und Erfahrungsbericht.

8. Beschriften und Aufkleben der Etiketten

Mit dem Beschriften und Aufkleben der Etiketten endete nach jeweils etwa 6 Stunden das Modul 8. Doch nicht, bevor wir noch einige Infos zu den allfälligen Verordnungen losgeworden sind. Diese sind: Lebensmittel-Informationsverordnung | Loskennzeichnungs-Verordnung | Verpackungsgesetz (VerpackG).

Honigverarbeitung Sternwarte (AK23, Modul 8, Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de)

9. Zuletzt: Saubermachen

Den Teilnehmenden blieb das Saubermachen als „Übungsstoff“ erspart. Doch Tipps gibt es auch hierfür: So darf man Honig und Wachs nur mit lauwarmen Wasser entfernen, da sonst alles eher schmierig wird. Außerdem ist es nicht notwendig, die Geräte einzuschäumen. Klares Wasser genügt in den meisten Fällen. Honig nicht zu lange auf Materialien aller Art (ausgenommen Glas) einwirken lassen, denn er enthält Säure, die auf die Dauer so ziemlich alles angreift. Also bald säubern, gut trocknen lassen und staubfrei verwahren. Damit’s im nächsten Jahr gleich wieder Spaß macht, loszulegen.

Dass es Spaß macht, Honig in all seinen Stationen selbst zu imkern, ist den Teilnehmenden anzusehen! Ab jetzt ist die neue Ernte übrigens käuflich zu erwerben – einfach anrufen und Abholtermin vereinbaren.

Der Imkerkurs für Anfänger 2023 hat nun zwei Drittel seiner Module hinter sich gelassen. Nun geht es nahtlos über ins Einwintern. Also dann, bis nächsten Samstag, liebe Jung-Imker*innen!