Schulbienenunterricht in der Stadtbücherei Baunach, Teil 2

Wie sieht eine Biene aus?Diesmal war’s die Klasse 2c der Reckendorfer Grundschule, die von den Nachhaltigkeitswochen der Stadtbücherei Baunach in Sachen Bienenunterricht profitierte. Wenn man  überlegt, wer und was da so alles zusammenkommen muss, um diese eine Stunde am 09.06.2016 miteinander erleben zu dürfen!

Ich will das mal aufzählen. Also …

  1. Da ist Melanie Schmitt, die Leiterin der Stadtbücherei Baunach, die eine Bienenpatenschaft mit unserer Initiative abschloss. Und ihr Team der Stadtbücherei natürlich, das ihr für so manches den Rücken freihält.
  2. Da ist Phillip Smith, der REWE-Verkaufsleiter, der den Betrag dafür spendete.
  3. Da ist Dr. Thea Stäudel, die zusammen mit Melanie Schmitt die Nachhaltigkeitswochen durchführte, unter deren Motto die ganze schöne Geschichte läuft.
  4. Da ist Frau Zenk, die Lehrkraft, die sich auf den Weg nach Baunach mit ihren 23 Schülern machte.
  5. Da sind die Schüler/innen selbst, die sehr brav, sehr aufmerksam und aktiv dem ganzen Geschehen folgten. (Besonders rührend, wie sie sich um die Langsameren kümmerten, und um die beiden Flüchtlingskinder, die noch kein Deutsch sprachen!)
  6. Da ist die Bamberger Schulbiene. Besser gesagt, SchulbieneN, Plural, Reinhold und ich. Doch am aller-aller-aller-wichtigsten:

Bienenpatin Melanie Schmitt, Organisatorin der NachhaltigkeitswocheFrau Zenk erhält weiterführendes Schulbienenmaterial zur NacharbeitReinhold zeigt Fotorähmchen der Lehrbienenbeute04371-Bienenpatenurkundenuebergabe-Melanie-Schmitt-BaunachUnd da sind die Millionen und Abermillionen von jetzigen und künftigen Bienen, für die wir hier alle zusammen arbeiten. Um DIE geht es letztendlich. Wir machen uns etwas weniger Sorgen um sie, seitdem wir dieses selbst erwählte Ehrenamt bekleiden. Weil wir so viele tolle, verständige und mithelfende Menschen, ob Klein oder Groß, kennenlernen durften.

Das Bienensterben ist real. Dagegen etwas zu tun, macht Laune. Wir könnten auch die Fußball-EM anschauen. Doch stattdessen bearbeite und lade ich lieber die netten Fotos hoch, Zeugen der Zukunftsfähigkeit unserer Region. Und schreibe diesen Text, wie meistens in einem Rutsch und „by heart“. Oft fange ich zu Tippen an und weiß selbst nicht, was rauskommen wird. Heute ist es – wie so oft – eine riesengroße Dankbarkeit allen Protagonist(inn)en gegenüber.

Doch genau so geht es gut:
Hirn und Herz in die Hand nehmen und anfangen. Der Rest ergibt sich.

Und jetzt zur Bildergalerie. Über die Inhalte könnt ihr hier nachlesen, da wir der Gerechtigkeit halber den gleichen Unterricht wie in den anderen beiden Klassen aus Baunach abhielten. Viel Spaß beim Kucken!

Endspurt bei Glyphosat – Avaaz-Kampagne

Endspurt bei Glyphosat. Unser Text zur Avaaz-Kampagne:

Sehr geehrte Frau Merkel, sehr geehrter Herr Schmidt,

wir sind Imker und erleben hautnah, was mit unseren Bienen passiert. Pestizide verursachen zahlreiche Völkermorde unter Tieren. Bienen sind intelligent, das hat Prof. Dr. Dr. hc. Randolf Menzel in seinem kürzlich erschienenen Buch „Die Intelligenz der Bienen“ hinreichend beweisgeführt.

Möchten Sie wirklich intelligente und für uns Menschen hochgradig nützliche Lebewesen aus der Deutschlandkarte tilgen?

Jahrmilllionen lang waren Honigbienen und andere nützliche Insekten Begleiter des Menschen. Und nun soll diese Gemeinschaft innerhalb weniger Jahrzehnte vorbei sein? Es kann und darf nicht sein, dass das Summen verstummt.

Nehmen Sie unsere Bitte mit in Ihre Träume. Und wachen Sie nicht eines Tages auf mit der entsetzlichen Feststellung, dass alles um Sie herum in der Natur verstummt ist. Denn auch Vögel profitieren von der Bestäubungsleistung der Bienen.

Wir bitten Sie herzlich und inständig: Stoppen Sie den Völkermord an unseren Bienen JETZT SOFORT und für unsere Zukunft!

Mit freundlichen Grüßen,

Ilona Munique
Deutschland

Weitere Petitionen und Kampagnen gegen Bienensterben und Pestizideinsatz.

Tote schwarze Bienen im GrasTote Bienen durch den Bienen-Paralyse-Virus in den Buger Wiesen – umweltgesunde Völker würden kaum Probleme damit haben.

Nachhaltigkeitstag in Baunach mit Schulprojekten und Imker

Baunacher Nachhaltigkeitstage 2016 auf FacebookDas zweite Aktionsprogramm zum 1. Baunacher Nachhaltigkeitstag 2016 der Stadtbücherei Baunach findet am 27.04.2016 im Bürgerhaus Lechner Bräu statt. (Tagesaktuelle Informationen via Facebook.)

Am Vormittag

Beginn ist um 9.15 Uhr mit dem Thema „Schulprojekte und Imker“. Von Schülern werden die Projektergebnisse der Verbandsschule Baunach, des Friedrich-Rückert-Gymnasiums Ebern und der Dr.-Ernst-Schmidt Realschule Ebern vorgestellt.

So berichtet eine Klasse über ihren „Imker vor Ort“ (G. Schmidt), über „Kleine Bienen – große Wirkung“ und „Was uns Insekten im Gewässer verraten“. Doch auch vor großen Themen wie die „Hauptursachen des Bienensterbens: Neonicotionoide und Varroamilbe“ und was getan werden muss, schrecken die jungen Menschen nicht zurück. Hummeln sind gleich mehrmals Thema, nämlich im Vortrag „Hummeln – gern gesehene Gäste im naturnahen Schulgelände“ wie auch mit einem Infostand und in Filmvorführungen.

Tolle Themen, großes Kompliment!

Klar gibt’s auch eine Führung durch die Stadtbücherei Baunach und Pinnwände in den Schulen, sowie Honigverkauf des Imkervereins Reckendorf und Umgebung. Highlight ist sicherlich die Präsentation der Imker mit Geräten und Schauwabe auf dem Dachgarten der Stadtbücherei. Dort steht im Foyer auch ein Computer mit interaktiver Webseite zum Selbstinformieren.

Am Nachmittag

Ab 14 Uhr lädt ein Familienprogramm zur Leseinsel nach Ebern ein, wo sich Bücher zum Imkern und zu Bienen finden lassen. Die dm-Drogerie im Market Hallstadt bietet Bienen-Buttons an. Die Gärtnerei Roppelt in Baunach hält bienenfreundliche Balkon- und Gartenbepflanzungen parat.

Ab 15 Uhr hat „Die kleine Hummel Bommel“ das Sagen. Aufgeführt wird das Kindertheater von der Theater-AG der Grundschule Baunach unter der Leitung von Michaela Then und dem Grundschulchor unter der Leitung von Renate Baum.

Am Abend

Doch auch nach dieser sicherlich sehr unterhaltsamen Dreiviertelstunde ist das Programm nicht zu Ende. Denn um 19 Uhr bietet der Kinofilm „More than Honey“ einen „liebevollen“ Einblick in die Leistung der Bienenwelt auf mehreren Kontinenten. Dass derartige Filme und die Aussagen darin durchaus kritisch und diskussionswürdig sind, versteht sich von selbst. Umso besser, dass ab 20.30 Uhr eine moderierte Podiumsdiskussion dazu stattfinden wird. Anwesend werden sein ein Artenschutzexperte, ein Imker, eine Diplom-Geographin sowie eine Kreisfachberaterin für Gartenkultur und Landespflege.

Ein äußerst ambitioniertes Programm, welches sicherlich seinem ersten Erfolg vom 06.04.2016 zu „Bienenfreundliche Blumen in Garten, Balkon und Natur“ (wir berichteten) mindestens wiederholen und durch die Fülle der Angebote sogar noch toppen dürfte.

In der Zukunft

Wir wüschen euch viele und interessierte Gäste und bedauern es sehr, aus Termingründen nicht selbst anwesend sein zu können. Und vor allem wünschen wir dem Team unserer neuen Bienenpaten, der Stadtbücherei Baunach, den Erfolg ihrer Aktionen im Sinne von Nachhaltigkeit! Möge das Thema noch lange präsent sein, nicht nur in Baunach.

Übrigens – wer das Erlebte und Gehörte gerne vertiefen möchte, sei an die Möglichkeit der Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1 in Bamberg erinnert. Wir stehen gerne für weitere Fragen und Gespräche zur Verfügung.

Mitgliederversammlung 2016 der HEG in Eltmann

Stadthalle Eltmann, Frühjahresversammlung 2014 der HEGDie Honigerzeugergemeinschaft Süddeutschland w. V. (HEG) lädt für den Samstag,19. März 2016, nach Eltmann in die Stadthalle zur Mitgliederversammlung ein. Neben den üblichen Regularien werden wieder zwei Fachvorträge angeboten.

  • Peter Maske, der Präsident des Deutschen Imkerbundes, berichtet über Aktuelles aus dem DIB und stellt die Frage: „Stehen Neonicotinoide vor der Neuzulassung?“
  • Anna Wörl, Netzwerkkoordinatiorin von „Geprüfte Qualität – Bayern“ spricht über Geprüfte Qualität von einheimischen Honig.

In der HEG EltmannEs bestehen außerdem Einkaufsmöglichkeiten …

  • … im Lager Industriestraße, und zwar vor Beginn der Versammlung, also zwischen 7.00 und 10.00 Uhr, sowie im Anschluss daran ab ca. 14.30 Uhr.
  • … und wohl wieder einige Kleinigkeiten und „Basics“ im Foyer der Stadthalle. Zumindest war das bisher so.

Falls sich jemand uns anschließen möchte, wäre eine Mitfahrt ab Bamberg zu koordinieren. Wir würden mit der Bahn fahren, uns aber auch einem Ausflug mit dem Auto anschließen. Nehmen Sie einfach Kontakt mit uns auf.

Veitshöchheimer Imkerforum (4): Bilanz Bienengesundheitsdienst

Begrüßungsfolie Bienengesundheitsdienst BayernDen aus Mitteln des Freistaates Bayern geförderten Bienengesundheitsdienst (BGD) in Poing, an den alle Imker kostenlos Probenanalysen erhalten, besteht nun ein Jahr. Dr. Andreas Schierling, zieht für 2015 anlässlich des Veitshöchheimer Imkerforums Bilanz. 483 Probeneingänge, 551 Untersuchungen und 686 Einzelanalysen zeugen von einem arbeits- und erkenntnisreichen Einstieg der neu installierten Serviceeinrichtung innerhalb des Tiergesundheitsdienstes Bayern e. V.

Nach was wurde Ausschau gehalten?

Dr. Andreas Schierling vom Bienengesundheitsdienst BayernIn Futterkranz, Bienenbrot oder Honig wurde nach Viren, Schädlingen, Ektoparasiten, Endoparasiten oder (Schwer-)Metallen (Pb, Cd, Hg, Zn, Al, Ni, Fe, Cu) gefahndet. Auch auf polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe wie Benzo(a)pren und Chrysen sowie nach Pestiziden und Bienenarzneimittel richtete sich der scharfe Blick Dr. Schierlings. Analysiert wurde ebenso das Vorkommen von Pollen in Honig und Bienenbrot. Ein besonderes Augenmerk galt jedoch der Wabenanalyse. Mit 306 Untersuchungen machte sie das Gros der Arbeit aus.

Bienenwachsanalyse

Folie Bienenwachs-AnalytikDie Ergebnisse sind nicht gerade ermutigend. 51,16 % der Waben waren belastet, und zwar vor allem durch Thymolrückstände.

  • 36,63 % der Proben waren mit dem gegen die Varroa eingesetzten Wirkstoff Thymol kontaminiert. Zwar ist Thymol ein breit eingesetztes Mittel mit desinfizierender Wirkung, das ebenso gegen Pilze und Bakterien hilft, doch im Honig hat es nichts verloren. Insofern auch nicht im Wabenkreislauf. Die Rückstandsproblematik von Thymol lässt sich jedoch durch ausreichende Belüftung der Waben begegnen, so Dr. Schierling. (Zum „Effektiven Wabenmanagement“ kommt Dr. Schierling zu einem Vortrag am 7.8.2016 in die Bienen-InfoWabe nach Bamberg, Bienenweg 1.)
  • Coumaphos/Coumafos enthielten 20,79 % der Proben. Es ist ein Ektoparasitizid, das Hauptbestandteil des ebenfalls gegen die Varroamilbe eingesetzten Medikaments Perizin ist.
  • Der drittgrößte Rückstandswert mit 15,18 % ist Fluvalinat, eine fettlösliche Substanz, ebenfalls gegen die Varroamilbe. Und hat ebenfalls nichts im Honig zu suchen!
  • Nur geringe Kontaminationen wurden zu Brompropylat, PDCB und Flumethrin gefunden. Alle Untersuchungsgebiete zu den jeweiligen Substanzen wurden von Dr. Schierling sehr anschaulich auf Karten präsentiert.

Bei den Untersuchungen lag die technische Nachweisgrenze des Labors übrigens bei 0,5 mg pro Kilogramm. Ist das denn ausreichend niedrig? Ich habe mich mal „umgelesen“ und folgendes gefunden:

Würde der ADI-Wert zugrunde gelegt, dann könnte ein Honig Coumaphos-Rückstände in einem Bereich von 875 ppb (μg/kg) enthalten (20 g am Tag gegessen), ohne negative Folgen für die Gesundheit zu haben. Bereits ab 100 ppb ist aber die zulässige Höchstgrenze überschritten und der Honig nicht mehr verkehrsfähig.

Quelle: Wallner, Klaus: Rückstandsproblematik in Bienenprodukten. Was sollte der Imker wissen? Stuttgart. Universität Hohenheim, Landesanstalt für Bienenkunde. o. J. [Anmerkung: ca. 2006]

Entdeckt habe ich ebenfalls eine überraschend schonungslose Reflexion eines Imkers aus Baden-Württemberg über eine Rückstandsuntersuchung, nachzulesen in Landlive.de. Solche Erfahrungsberichte helfen bei der eigenen Einschätzung ganz wunderbar. Doch nun zurück zur Bilanz des BGD …

Labordiagnostik zur Virologie

Bei der Labordiagnostik zur Virologie ergab vor allem das Chronische Bienen-Paralyse-Virus einen hohen Wert und machte 60,9 % der Befunde aus, gefolgt vom Akuten Bienen-Paralyse Virus mit 8,7 %. Auch wir hatten im vergangenen Jahr wieder ein paar Fälle bei uns entdeckt, doch im Gegensatz zu 2014 glücklicherweise keine Völkerverluste zu beklagen.

Bei 75 Analysen zur Amerikanischen Faulbrut konnten keine Sporen gefunden werden. Somit ist die Mär, jedes Volk hätte latent Spuren aufzuweisen, mehr oder weniger widerlegt, sagt Dr. Schierling. Die Proben wurden vorsichtshalber von (dem Ansehen nach) gesunden Völkern aus dem Umland von Scheßlitz eingesandt, da im vergangenen Jahr dort (wie auch in Bamberg) die Amerikanische Faulbrut auftrat.

Ausblick des BGD auf 2016

Folie Ausblick BGD 2016Der Ausblick des BGD auf 2016 verspricht interessant und für uns Imker hilfreich zu werden. Wobei das geplante AFB-Monitoring in Bayern sicherlich nicht jeden Imker erfreuen dürfte. Doch denke ich, dass die Vorteile für die Allgemeinheit den Nachteilen einiger Nebenerwerbsimker, die wegen ihrer möglicherweise „gekeulten“ Völkern das Nachsehen haben, überwiegend. Eine Entschädigung für diese wäre allerdings durchaus angebracht. Doch das kann nicht Aufgabe des Bienengesundheitsdienstes sein, sondern sollte wohl über die Imkerverbände politisch eingebracht werden.

Eine intakte Umwelt würde den Bienen jedoch am allermeisten helfen, mit Krankheiten fertig zu werden. Daher verdient der nächste Blogbericht über „Lebensraumförderung im Greening“ aus Sicht der Honigbiene, referiert von Kornelia Marzini, gebührende Beachtung.

Übersicht aller Beiträge zum Imkerforum:

Die Buger Wiesen im Gespräch

Gesprächsrunde Buger Wiesen

v.l.n.r. Reinhold Burger, Dr. Jürgen Gerdes, Georg Spörlein

Wie geht es den Buger Wiesen im Süden Bambergs? Täuscht es, oder nahm die Zahl der Blüten in den vergangenen Jahren ab? Wird der Damm zu beiden Seiten des Rhein-Main-Donau-Kanals nicht zu oft oder auch zu früh im Jahr gemäht? Lässt es sich bewerkstelligen, dass Landwirte einen Blühstreifen ansäen, um den Insekten mehr Lebensraum zu bieten? Wie steht es um den Gebrauch von Pflanzenschutzmitteln? Könnte er Schuld daran sein, dass wir im vergangenen Jahr drei unserer (noch im Frühjahr prächtig entwickelten) Völker verloren?

Die Spezialisten für Natur und Wasser

Diese und weitere Fragen erörterten wir In einer nachmittäglichen Gesprächsrunde am 16.11.15 mit Dr. Jürgen Gerdes, dem Naturschutzbeauftragten der Stadt Bamberg sowie Georg Spörlein, dem Wasserexperten der Stadtwerke Bamberg.

Gesprächsrunde Buger WiesenNur mit Fach- und Sachverstand können wir als Initiative die Situation in den Buger Wiesen besser einschätzen lernen, um gegebenenfalls in einem weiteren Schritt aktiv zu werden. Von daher war uns der Besuch der beiden Spezialisten sehr wichtig und wir freuten uns, dass beide der lange im Voraus geplanten Einladung zu folgen vermochten.

Blume in den Buger WiesenDer Interessensmix der Buger Wiesen

Nicht auf alle unserer Fragen gab es eindeutige oder zufriedenstellende Antworten. Das erklärt sich aus der Viegestaltigkeit der Nutzung bzw. Nicht-Nutzung sowie der Eigentümer und mithin der Zuständigkeiten.

Bei den Buger Wiesen handelt es sich dabei um …

  • ein ausgewiesenes Überschwemmungsgebiet (das Baumanpflanzungen untersagt), welches allerdings gerade in den vergangenen Jahren zu hoher Trockenheit neigte (viele Aussaaten sind daher nicht angegangen)
  • sowohl landwirtschaftlich genutzte als auch brachliegende Flächen
  • zwei kommunale Gebiete (Bamberg und Strullendorf)
  • verschiedene Wasserschutzzonen
  • Bundeswasserstraßen-Begleitgrün in der Obhut des Wasserschifffahrtsamt Nürnberg

Dieser Interessensmix macht das Gebiet spannend, aber auch kompliziert in seiner Pflege und Hege bzw. Nicht-Pflege. Und nun auch noch die Bienen.

Die Bienen als Zeiger

Buger Wiesen-BienenFür uns sind sie Zeiger eines – nach unserem Verständnis – intakten Natur-Kulturraums, an deren Wohl wir zu erkennen glauben, ob es auch für andere Insekten eine funktionierende Lebenswelt gibt, mithin dem Menschen Nutzen und Segen bringt. Geht es den Bienen schlecht, so lässt sich daraus nicht allzu Gutes ableiten. Oder der Imker hat versagt. Hat er das wirklich, wenn andererseits an anderen Standorten Bambergs alles soweit im Rahmen des üblichen Bienenpflege-Auf-und-Ab verläuft?

Buger Wiesen, Weizenfeld 2014Hundertausende der kleinen Zeigerlein in den Buger Wiesen machten uns in den vergangenen Jahren große Sorgen. Während unsere sehr häufigen Besuche (die sich gerne auch bis zum Schwanenkeller nach Strullendorf erstrecken) vermeinten wir, dass es um die Blühkraft der Wiesen nicht so toll bestellt ist, wie es von Fotos oder vom Hörensagen her eigentlich sein sollte. Auch die Zunahme von trockenen Getreidefeldern statt nektartragenden Trachtpflanzen (beispielsweise Buchweizen, Rotklee, Bohnen, Raps oder auch Kartoffeln) konnten wir beobachen. Der Sorge nachzugehen statt einfach den Standort zu wechseln schien uns – für uns, die Bienen und Bambergs/Strullendorfs Menschen – erstrebenswerter.

Die Pflanzenwelt im Fokus

Wie es tatsächlich um den Pflanzenreichtum in den Buger Wiesen bestellt ist, wird die Neuauflage der Kartierung zeigen, die derzeit von Nürnberg aus im Zuständigkeitsbereich der obersten Naturschutzbehörde (Augsburg) vorgenommen wird, so Dr. Gerdes. In zwei Jahren ist dann auch mit einer Neuauflage der Broschüre „Biotope in Bamberg“¹ zu rechnen. Eine neuere Auflage liegt uns vor zur „Biodiversitätsstrategie – Bamberger Strategie für Biologische Vielfalt“². Beide sind beim Herausgeber erhältlich und können auch über uns entliehen werden.

Wasserschutzgebiet und Südflur

Ob unsere Völker wegen ausgebrachter Pestizide Schaden gelitten haben, lässt sich nur durch eine Laboruntersuchung feststellen. Wir hätten sie dieses Jahr vorgenommen, doch glücklicherweise war das heuer unnötig. Laborproben wurden dennoch gemacht, allerdings vom Trinkwasserbrunnen. Ein Wasserschutzgebiet unterliegt natürlich strenger Vorschriften, die auch überwacht werden. Zwar gäbe es teilweise immer wieder Pflanzenproben, entnommen landwirtschaftlich genutzter Flächen, die auf einen hohen Stickstoffgehalt hinweisen, so Georg Spörlein, doch sei man ansonsten sehr zufrieden mit den Ergebnissen. Leider ist ein Flächenzukauf durch die Stadtwerke nicht mehr möglich, um noch mehr Felder brach liegen zu lassen.

Der RMD-Kanal böte für Bienen keine Sperre, um zur Südflur zu gelangen, überlegte Herr Spörlein und berichtete über die dortige Nutzung mit Kupsumtriebsplantagen und ihrer Wegränder, die reichlich blühen würden. Dr. Gerdes hatte ja bereits in seinem Vortrag vom 20.09.2015 für die Naturforschende Gesellschaft „Die Stadt als Lebensraum für Tiere und Pflanzen – Biologische Vielfalt in Bamberg“ vom Auftauchen der Mohnbiene, die bisher nur in Kemmern heimisch war, berichtet. Ob man jedoch einen künstlich erzeugten Lebensraum durch Ansaat von Mohn- und Kornblumen für ihre Verbreitung sorgen könnte, bezweifelte er. Also, wir würden es gerne darauf ankommen lassen.

Buger WiesenVielen Dank an Herrn Dr. Gerdes und Herrn Spörlein für die Bereitschaft, unsere Sorgen ernst zu nehmen, für die interessanten Ausführungen und Hinweise über die herrschenden Rahmenbedingungen und wie damit umgegangen werden kann – und natürlich für die Aussicht auf eine Mai-Exkursion!

Wir werden darüber hinaus das Gespräch mit dem Wasserschifffahrtsamt und den Landwirten suchen – und natürlich weiterhin mit den Vertretern der Stadt Bamberg und seinen Töchtern. [Ergänzung am 08.07.2016: Bamberger Buger Wiesen bleiben im Fokus]

Fußnoten:

¹ Hrsg. Umweltreferat der Stadt Bamberg. 3., erw. u. vollst. aktualis. Aufl. 2002.
² Hrsg. Stadt Bamberg, Referat 5, Amt für Umwelt, Brand- und Katastrophenschutz. 2014.

Veitshöchheimer Imkertag 2015 (4): Kirschessigfliege etabliert

Dr. Ingried Illies, stv. Leiterin des Fachzentrums Bienen der LWG

Dr. Ingried Illies, stv. Leiterin des Fachzentrums Bienen der LWG

Während die heimischen Taufliegen-Arten (Drosophila) in aufgeplatzten, also überreifen und verletzten Früchte ihre Eier ablegen, schafft es die ursprünglich in Südostasien beheimatete Drosphila suzukii dank ihres säbelzahnartigen Legebohrers am Hinterleib auch bei intakten Früchten, so die Referentin Dr. Ingried Illies, ihres Zeichens stellvertretende Leiterin des Fachzentrums Bienen der Bayerischen Landesanstalt für Gartenbau und Weinbau (LGW).

Folie Kirschessigfliege Drosophila suzukiiTrotz ihres deutschen Namens „Kirschessigfliege“ befällt sie damit nicht nur Kirschen, sondern eben auch Weintrauben und viele weiter Beeren und Früchte. Seit 2009 bevölkert sie den Europäischen Kontinent, zunächst Spanien, Frankreich und Italien. Seit 2011 hat sie u. a. auch Deutschland erreicht.

Und so muss die LWG, mithin Ausrichterin des Veitshöchheimer Imkertags vom 12.07.2015, den Spagat schaffen, sowohl den fränkischen Weinbauern ihr Auskommen sichern zu helfen, als auch der Gartenbauern wichtigste Zuarbeiterinnen, die Bienen zu schützen. Keine leichte Verantwortung. Denn was den einen nützt – nämlich die Bekämpfung mit Insektiziden – schadet den anderen, da diese Mittel zum Teil als bienengefährlich (= B1) eingestuft sind. Nicht nur in der LWG forscht man derzeit in allen Richtungen.

Die schlechte Nachricht

4231-Folie-Kirschessigfliege-Drosophila-suzukiiIhr extrem kurzer Lebenszyklus – zwei bis drei Wochen nach der Eiablage erblickt bereits die nächste Generation das Licht der Welt – macht die rotäugige, gelbbraune Drosophila suzukii, die an der scharzen Bebänderung am Hinterleib erkennbar ist oder am schwarzen Punkt am Flügel der Männchen, schwer bekämpfbar. Denn kurz vor der Ernte dürfen keine Insektizide mehr verwendet werden. Doch befallene Früchte sind für den Weineintrag tabu, Pilze und Bakterien schaden dem Erzeugnis.

Hilfreich ist ein luftiger Standort, doch das erhöht den Pflegeaufwand der Weinstöcke, die vom Unterbewuchs freigehalten werden müssen. Auch mit Netzen lässt sich vorgehen sowie mit Fliegenfallen. Jedoch:

Alternative umwelt- und verbraucherfreundliche Bekämpfungsverfahren existieren nicht.

So ist in der gut bebilderten und ausführlichen PDF-Broschüre des Julius-Kühn-Instituts zur Kirschessigfliege zu lesen. Man forsche noch, zusammen mit nationalen und internationalen Partnern. Für unsere Bienen bedeutet das: „Zieht euch warm an, da weht ein eisiger Wind durch euren Bestäubungsvertrag!“

Die gute Nachricht

In der genannten Broschüre heißt es zur Biologie von D. suzukii:

Die Überlebensrate ist gering, wenn es friert oder die Temperaturen über längere Zeit unter 3° C liegen.

Das schaffen wir (noch) mit unseren Wintern. Daher muss die Taufliege, auch Obst- bzw. Essigfliege genannt, jeden Frühjahr aufs Neue einwandern.

Bei Temperaturen über 30 °C nimmt ihre Aktivität ab.

Nun, auch dieses schaffen wir derzeit in Deutschland. Da könnte uns der Klimawandel durchaus in die Taschen spielen, mit seinen vorausgesagten kalten Wintern und heißen Sommern. Hm. Das gehört jedoch streng genommen nicht zu den „guten Nachrichten“. Doch sorry, mehr oder besseres kann ich leider nicht berichten. Vielleicht im nächsten Jahr? Denn der Imkertag ist fest in unserem Terminkalender verankert, wir hängen an euren Lippen, liebes Fachpersonal der LWG!

Unsere Beiträge zum Veitshöchheimer Imkertag 2015

Veitshöchheimer Imkertag 2015 (2): Kleiner Beutenkäfer im Anflug

4179-volle-Aula-Imkertag-2015„Muss das jetzt auch noch sein“, so der still vor sich hinseufzende Ausruf auf der Eingangsfolie des ersten Referenten des Veitshöchheimer Imkertages, Dr. Stefan Berg, dem Leiter des Fachzentrum Bienen der LWG. Gar nicht so still war es in der bis auf den letzten Platz besetzten Aula des Fachzentrums Bienen an der LGW, an einem heißen Sonntag um 10.30 Uhr des 12. Julis. Mit allen nur denkbaren bairische Dialektfärbungen – von nieder-, ober- über altbairisch, aber auch hohenlohisch, oberpfälzisch und hessisch – waren die fränkischen Teilnehmenden umhüllt. Doch egal, von woher – was alle Imker einte, war die Sorge um Gesundheit und Überleben ihrer anvertrauten Bienen.

Vortrag „Was kommt da auf uns zu? Teil 1: Kleiner Beutenkäfer

Dr. Stefan Berg im Interview mit dem BREntwarnung kann Dr. Berg nicht geben. Das teilte er sicherlich auch dem Team des Bayerischen Rundfunks mit, das ihn gleich am Eingangsbereich abpasste. Schreckensmeldungen sind natürlich der Sendeanstalten täglich (und ergiebig) Brot. Von daher verwunderte es nicht, dass der Reporter ziemlich lange in der Aula verweilte. Doch müssen wir wirklich mit dem Allerschlimmsten rechnen, nämlich die Invasion des Kleinen Borkenkäfers, der bereits in Teilen Süditaliens Fuß gefasst hat?

Die schlechte Nachricht

Dr. Stefan Berg, Leiter des Fachzentrums Bienen der LWG

Dr. Stefan Berg, Leiter des Fachzentrums Bienen der LWG

Im September in Kalabrien erstmals in drei Völkern nachgewiesen, verbreitete er sich bis Ende des Jahres 2014 rasant auf 61 Stände aus. 3.200 Bienenvölker mussten abgetötet, der Boden abgetragen und mit Insektiziden behandelt werden. Das ohne Pathos vorgetragene Worstcase-Szenario ließ die Anwesenden Imkerkolleginnen und -kollegen dennoch nicht kalt, uns fröstelte trotz der hohen Temperaturen.

Bestimmungshilfe anhand des Körpers des Kleinen BeutenkäfersAethina tumida, ursprünglich südlich der Sahara beheimatet und von dort aus nach Nordamerika, Australien und nun auch nach Europa eingeschleppt, ist gefräßig, fruchtbar und rasch in seiner Entwicklung. Vom Ei bis zur eigenen Eiablage befähigt dauert das Entwicklungsstadium in den USA nur 6-7 Wochen, in Afrika zwei Wochen weniger. Anders als bei der Amerikanischen Faulbrut, bei der im Radius von einem Kilometer eine Sperrzone errichtet wird, müsste man beim Kleinen Beutenkäfer von einem Verbreitungsradius nicht unter 20 Kilometer, doch vorsorglich bis 100 Kilometer ausgehen.

Wie groß ist gleich noch mal Deutschland?

Die (vorerst) gute Nachricht

Bestimmungshilfe anhand der Larven des Kleinen BeutenkäfersNach dem Abtöten der (von Bamberg aus) nur 1.300 Kilometer weit entfernten befallenen Völker konnten bislang keine Positivbefunde des Kleinen Beutenkäfers mehr nachgewiesen werden. Die Schutzmaßnahmen wurden bis Ende November verlängert, denn jede noch so gut vergrabene Larve wäre der Beginn einer Reinvasion.

Doch über kurz oder lang und bei anhaltendem Klimawandel in Richtung Erderwärmung müssen wir wohl mit dem Kleinen Beutenkäfer rechnen. Und nicht nur mit ihm …

… doch das hebe ich mir für den nächsten Blogbeitrag auf. Nicht, dass uns hier die mühsam angeworbenen Jungimker noch abspringen!

Ach ja … und wer sich trotz der Bestimmungshilfen nicht ganz sicher ist, der kann seine Funde an den Bienengesundheitsdienst nach Grub einsenden. Lieber einmal zu viel als zu wenig überprüft, das hat uns Dr. Andreas Schierling ans Herz gelegt (wir berichteten)!
Und hier das Merkblatt zum Kleinen Beutenkäfer (PDF).

Unsere Beiträge zum Veitshöchheimer Imkertag 2015

 

Veitshöchheimer Imkertag 2015 (1): Bienengesundheitsdienst diagnostiziert kostenlos

Plakat des Bienengesundheitsdienst im TGD Bayern e. V.Mit dieser Schlagzeile beginnen wir unsere Berichtsreihe zum Veitshöchheimer Imkertag vom 12.07.2015. Denn das ist ein Angebot, auf das viele von uns Imker schon lange gewartet haben: kostenlose Untersuchung von toten Bienen, von Wachswaben auf mögliche Rückstände oder von Schädlingen, die man nicht sicher einordnen kann.

Präparat von Vespa velutina

Typisches Merkmal der Vespa velutina – ein schwarzes Zeichen auf gelbem Hinterleibsegment

Vielleicht ist es ja der Kleine Beutenkäfer (PDF), der die Alpengrenze überwunden haben könnte und invasionsartig unsere Bienenvölker zerstört? Oder sie wollen sicher gehen, dass es die heimische Vespa crabro und nicht die asiatische Hornisse, also Vespa velutina (PDF-Vergleichstafel) ist, die erstmalig 2014 in Karlsruhe gesichtet wurde und vielleicht nun auch in Bayern auf Bienenfang geht? Oder hat die lästige asiatische Varroa-Milbe mittlerweile einen zerstörerischen Bundesgenossen durch die Tropilaelaps-Milbe (PDF) erhalten, deren Einschleppungsrisiko für Europa latent besteht?

Information tut Not – der Bienengesundheitsdienst hilft

Präparat einer Kalkbrut

Kalkbrut-Präparat

Von vielen unbemerkt startete im Januar der mit einer Ganztagsstelle bestückte Bienengesundheitsdienst im Tiergesundheitsdienst Bayern e. V. als eine Selbsthilfeeinrichtung der bayerischen Landwirtschaft in fachlicher Kooperation mit dem Fachzentrum Bienen der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau.  Labor und Arbeisplatz sind in Grub bei München verortet.

Dr. Andreas Schierling vom Bienen­ge­sund­heits­dienst im TGD Bayern e. V.

Dr. Andreas Schierling vom Bienen­gesund­heits­dienst im TGD Bayern e. V.

Wir besuchten Dr. Andreas Schierling an seinem Stand, an dem er Bienenpräparate und Handzettel bereit hielt und somit die drei Vorträge des Tages mit ihren Schwerpunkten zu Bienenschädlingen (später mehr dazu) hervorragend ergänzte. Seine Botschaft ist gleichzeitig eine Einladung an alle Imkerinnen und Imker, Proben einzusenden, beispielsweise zu oben genannten Anlässen. Natürlich kann auch für andere Fragen die Hilfe des neu geschaffenen Dienstes in Anspruch genommen werden.

Präparate kranker BienenWir sprachen unsererseits eine Einladung an Dr. Schierling aus, um unser in Kürze aufgestelltes Veranstaltungsprogramm zur Bienen-InfoWabe für 2016 als Referent zu beehren. Wir stellen uns vor, dass dort dann ebenfalls einige Tierpräparate zu sehen sein werden und vielleicht auch Proben an den Fachmann übergeben werden könnten. Wer nicht bis dahin warten möchte – hier sind Merkblätter und Formulare für die Einlieferung zum Download.

Unsere Beiträge zum Veitshöchheimer Imkertag 2015

Bamberger Aktionstag zum „Tag der Umwelt 2015“ und die Bienen

Begrüßung zur Führung„Meine Frau hat mich geschickt, ich soll Honig holen“, so ein Teilnehmender unserer kleinen Gruppe auf die Frage nach der Motivation, zum „Tag der Umwelt“ an unserer Führung teilzunehmen. Daran lässt sich erkennen, dass es nicht einfach ist, regionalen Honig zu ergattern, denn nur 20% des deutschen Honigbedarfs wird noch von eigenen Imkern gedeckt, der Rest muss aus dem Ausland importiert werden. Und so hatten auch wir selbst nur ein Glas „Bamberger Lagenhonig“ als Anschauung dabei. Nicht zum Verkauf, sondern um auf das Regionalsiegel hinzuweisen bzw. auf die Broschüre Essen & Trinken aus der Region Bamberg.

Station 1: Bienen-InfoWabe in spe

Künftiger Standort der Bienen-InfoWabeDem Motto „Nachhaltigkeit“ und dem Austragungsort ERBA-Park getreu lag der Schwerpunkt unserer Führung „Zur Zukunft der Bienenstadt Bamberg“ allerdings nicht auf dem Honig, sondern auf der kommenden Errichtung der Bienen-InfoWabe im südlichen Teil der ERBA-Insel. Um tatsächlich Nachhaltigkeit zu erzeugen bedarf es eines dauerhaft sicht- und aufsuchbaren Raumes an einem festen Ort. Dazu wollten wir am 11.07.2015 ein paar Worte mehr sagen.

Ilona erläutert Infotafeln zur Bienen-InfowabeDa die beiden großen Lehrbienenstände der zwei Bamberger Vereine – also Burgebrach und Galgenfuhr – etwas bzw. sehr weit außerhalb der Stadt liegen und die beiden Vereine ihr Hauptaugenmerk auf der imkerlichen Ausbildung legen, wollen wir mit dem zukünftigen Informations- und Bildungszentrum eine vereinsunabhängige bzw. vereinsübergreifende Lücke für die allgemeine Öffentlichkeit innerhalb der Stadtgrenzen schließen. Sie soll auch Heimat der Bamberger Schulbiene, also eine Art „grünes Klassenzimmer“ sein. Einmal auf den Geschmack gekommen werden Interessierte ganz sicher sogar den Weg zu „ihrem“ Imkerverein dann finden.

Reinhold mit Bautafel der Bienen-InfoWabeDa der Bau der Bienen-InfoWabe noch nicht begonnen hat, markierten wir für die Führung das wabenförmige, ca. 42 m² große Areal mit Pfosten, an denen kleine Schautafeln angebracht waren. Nach der Begrüßung am Treffpunkt des Fünferlesstegs begaben wir uns gemeinsam die paar Schritte hinüber und erläuterten das Vorhaben. Immerhin sind wir seit zwei Wochen im Besitz der Bautafel, so dass wir eigentlich jedem der Besucher einen Spaten in die Hand zum Losgraben hätten drücken können. Doch bei diesem Wetter wollten wir das ganz sicherlich niemanden zumuten.

Station 2: Bienen-Blühweide im Interkulturellen Garten

Neues Gartenhaus des Interkulturellen Gartens BambergEtwas weiter ist man im angrenzenden Interkulturellen Garten Bamberg, der seit dieser Woche über einen Unterstand mit Gerätehaus verfügt und der ebenfalls eine Anlaufstelle zum Umwelttag war.

Bienen-Blühweide, Parzelle im Interkulturellen Garten BambergHier wartete auch schon unsere kleine Bienen-Blühweide, die seit vergangenem Jahr das ihrige dazu beiträgt, den Bienen – und damit sind Hummeln, Honigbienen und Wildbienen gleichermaßen angesprochen bzw. angelockt – ein Nektar- und Pollenangebot zu bieten.

Bienen-Blühweide, Parzelle im Interkulturellen Garten BambergDer Samen ging buchstäblich auf, denn mittlerweile kümmern sich auch andere Vereinsmitglieder um die kleinen Tierchen und achten auf einen sorgsamen Umgang mit den Erdnestern der Wildbienen. Dass sich allerdings auch Wespen eingenistet hatten, fanden wir alle nicht so berauschend. Doch dürfen sie hinter unserer Parzelle das Jahr noch zu Ende bringen.

Nachdem sich unserer Gruppe an der Grundwasserpumpe erfrischt hatte, ging’s weiter zum Wäldchen am Fünferlessteg.

Station 3: Lehrbienenstand

Lehrbienenstand ERBA-Park Der kleine Lehrbienenstand mit zwei Völkern, davon eines der Autorin und Journalistin Meike Winnemuth, die Bienenpatin ist, lag im hellen Sonnenlicht und wir verzogen uns in den Schutz der schattenspendenden alten Bäume. Ohnehin beginnt gerade die etwas heikle Phase des Sich-gegenseitig-Ausräuberns, bedingt durch die sommerliche Trachtlücke. Daher wollten wir den Bienenstock nicht öffnen, um die honigschweren Düfte nicht an die Umgebung abzugeben und andere Bienen oder Insekten anzulocken. Reinhold erläutert Brutwabe und Varroa-Milbe

Reinhold erläutert Brutwabe und Varroa-MilbeStattdessen begnügten wir uns mit dem Vorzeigen von Schautafeln, um die unterschiedlichen Bienenwesen zu zeigen. Anhand eines Fotorähmchens erläuterte Reinhold die Varroa-Milbe, neben Trachtnot und Pflanzenschutzmittel ein weiterer Feind der Bienen. Ausnahmslos alle hatten bereits von diesem Parasiten gehört.

Jungimker – die Zukunft der Bienenstadt Bamberg

Jungimkerin Svenja

Jungimkerin Svenja

Ohnehin war die Gruppe bereits bestens vorinformiert und konnte mit Kenntnissen zur Bienenwelt glänzen. Sicherlich hätte Svenja auch heute einiges zu erzählten gewusst, nicht nur in der Schule, wo sie kürzlich mit einem Einser-Referat über die Bienenwelt glänzen konnte. Sie kam mit ihrer Oma, die Herrin über Obstbäume auf 4.000 m² großem Grund ist und der Bienen von daher wohlgesonnen. Wir hatten vom Start der Jungimker am Ottobrunnen bereits einmal berichtet. Der „Bienenvirus“, dem zuallererst Christian Rindchen anheim fiel, hat sich von der Tochter nun auch auf den Vater, also den Opa von Svenja, übertragen. So soll es sein!

Und ein weiterer Jungimker-Anwärter befand sich in unserer Gruppe. Ihn hatten wir im vergangenen Jahr zum Tag der offenen Gärtnereien an unserem Info-Stand stehen. So sieht man sich also wieder. Hoffentlich bald mit Fragen an uns, die das EIGENE Volk betreffen, das wäre wunderbar! Wir erfahren gerne, ob unsere Führungen nachhaltig wirken und wir nicht stattdessen lieber ins Hainbad gegangen wären, wie vermutlich so viele andere an diesem heißen Wochenende.

Christine Michel und Karl FischerLogo "Tag der Umwelt" / Führung "Bienenstadt"Herzlichen Dank an alle Interessierten, die mit uns kamen, und natürlich vielen Dank auch dem Umweltamt der Stadt Bamberg, die diese Informationsplattform jedes Jahr für alle Umweltorganisationen ermöglichen.

Auch euer Einsatz lohnt sich, da sind wir uns sicher!