Baunacher Igel und Bienen vertragen sich!

Bienenfigur als Geschenk an die SchulbieneDass sich Bienen und Igel sehr gut vertragen, das wissen wir bereits seit Bezug des Sternwarten-Standorts. Nun hat es auch die Kita St. Oswald in Baunach bewiesen.

Gruppenbild der Igel- und Bienengruppe Kita St. Oswald BaunachDort erwartete uns am 22.07.204 die „Bienengruppe“ und die „Igelgruppe“ zu einer Schulbienenstunde. Initiiert und finanziell ermöglicht hat es unsere Bienenpatin Sabine Saam, die selbst einmal als kleines Mädchen in der Igelgruppe bei Irene Landgraf zuhause war.

Bienenpatin Sabine Saam mit Maskottchen SaBieneAuch, wenn wir als Schulimker aus Kapazitätsgründen tatsächlich nur Schulen, speziell in Bamberg, besuchen wollen, so machten wir für unsere Bienenpatin, die in Baunach lebt und in Bamberg arbeitet, gerne eine Ausnahme. Sabine Saam wiederum stellte ihr Sitzungsgeld, welches ihr als ehrenamtliche Baunacher CSU-Stadträtin zustand, zur Verfügung, mit dem alle Kosten gedeckt und sogar noch eine Spende für die Arbeit der Initiative „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ drin war. Ganz zu schweigen von ihrem Hol- und Bringservice von Bamberg nach Baunach und zurück. Vielen Dank!

Und jetzt das Kinderlied! Summ, summ, summ …Das methodisch-didaktische Programm, welches wir für die 25 Vorschulkinder im Alter von 5-6 Jahren für eine Stunde zusammengestellt hatten, lautete:Reinhold zeigt Kindern eine Mittelwandwabe aus der Lehrbienenbeute

  1. Singen mit Bewegung: „Summ, summ, summ … Bienchen summ herum“
  2. Wie sieht eine Biene aus? Die drei Bienenwesen (Arbeiterin, Drohen, Königin) erklärt anhand einer Zeichnung und eines Buches
  3. Was essen Bienen? Erläutert an einem Blumenstrauß und mit Hilfe unserer Plüsch-Schulbiene
  4. Wo wohnen Bienen? Gezeigt an der Lehrbienenbeute (die Sabine Saam mit ihrem Beitrag als Bienenpatin 2013 finanziert hatte)
  5. Wie entsteht Honig? Fühlen und Beschnuppern einer gegossenen Mittelwandwabe (Wachswabe) und einer frischen, von Bienen ausgebauten und mit Honig befüllten und verdeckelten Wabe aus unserem Lagenstandort „Buger Wiese“. Zudem erhielten alle ein kleines Wachswabenstückchen zum Mitnehmen
  6. Wie schmeckt Honig? Honigprobe für alle

Reinhold zeigt Kindern eine Mittelwandwabe aus der Lehrbienenbeute

 

Die Schulbiene liest vorZum Schluss gab’s leihweise für jeden das Bilderbuch „Ich habe einen Freund, der ist Imker“ von Ralf Butschkow, aus dem die Schulbiene ein paar Zeilen vorlas sowie ein Zeichenblatt zum Ausmalen für später.

Fragen der Kinder und Erzieherinnen

Reinhold zeigt etwas in einem BuchTrotz der doch recht kurzen Zeit und des umfangreichen Programms blieb genug Zeit, einige Fragen zu beantworten:

„Wie machen Bienen Wachs?“ Reinhold erklärte es anhand des schön illustrierten Bilderbuches von Fischer-Nagel „Im Bienenstock“.

Kinder und Erzieherin kosten Honig„Was ist der Unterschied zwischen hellem Blütenhonig und dunklem Waldhonig?“ Trotz unserer Warnung, „das wollt ihr nicht wirklich wissen“ verrieten wir die nicht ganz appetitlichen Details natürlich doch.

„Warum haben Bienen einen Stachel?“ Das frage ich mich auch 😉 Ne, im Ernst – weil sie ihr Volk vor Räuber verteidigen müssen.

Bienen in Baunach willkommen!

Sitzkreis aufstellenIrene Landgraf und ihrem Team danken wir herzlich für das blitzschnelle Herrichten des Raumes für unsere Zwecke und für ihre Gastfreundschaft!

Bienen-Dekoration in der Kita St. Oswald, BaunachBeeindruckt hat uns gauch die liebevolle Ausstattung besonders der Bienengruppe – überall, wohin wir schauten, wurde die Biene ins Licht gerückt – und das ganz bestimmt nicht erst seit der Ankündigung unseres Besuches!

Ein Bienlein bekamen wir denn auch als Abschiedsgeschenk mit (Foto siehe ganz oben) – herzlichen Dank!

Wildbienenhotel in der Kita St. Oswald, BaunachWir sind uns sicher: in Baunach sind Bienen aller Art immer willkommen – ob Honigbiene, Wildbiene, Sabine oder SaBiene (unser Maskottchen)!

Möge es überall auf der Welt so sein!

(Mindestens aber an Regnitz, Main, Baunach und Lauter …)

KHG-Honig (3): Goldrausch auf dem Sommerfest

Schüler am Marktstand der Bienen-AG mit Bamberger Schubiene

stehend: Elvis, Ben, Laurenz, Schulbiene und Edna
sitzend: Leo und Max

Schüler am Marktstand der Bienen-AG mit Bamberger SchubieneFlüssiges Gold auf dem Schulfest des Kaiser-Heinrich-Gymnasiums (KHG) in Bamberg am 24.07.2014! Bienengepflegt, geerntet, verarbeitet und verkauft von der Bienen-AG, also vor allem von Ben, Edna, Laurenz, Leo, Maximilian, Moritz, Tizian, Vinzenz … unter (ehemaliger) Anleitung von Birgit Herrndobler und Nachfolgerin StDin Christa Horn, hin und wieder begleitet von Referendarin Jana Hock und OStD Michael Strehler sowie weiterer staunender Zaungäste aus der Schulgemeinschaft.

Der Marktstand

Unser Part war heute, die Gläser fertig etikettiert und wohlbehalten an die Schule zu bringen, wo wir schon bange – „Wo bleibt unser Honig?“ – erwartet wurden.

Plakat "Jahresverlauf Biene"Die Schüler hatten einen kleinen Marktstand aufgebaut, dekoriert von einem Bienenmodell, im Hintergrund ein anschauliches Poster zum Bienenjahr. In meinem Bienen-Rucksack fand sich sogar ein Marker, den wir spontan für ein paar weitere verkaufsfördernde Deko-Elemente einsetzten.

Leo hat die Kassenführung, Reinhold schaut zuNachdem die Fragen nach dem Honigpreis und dem Wechselgeld geklärt waren, konnte es um 16 Uhr losgehen mit dem Verkauf. Die Schüler waren perfekt organisiert, die Ablösung der jeweiligen Standdienste verlief, so weit wir das überblicken konnten, reibungslos.

So nutzte Reinhold die Zeit, um die ausgeschleuderten Waben wieder zu den KHG-Bienen zurückzubringen. Für das nächste Bienenjahr, von dem wir uns, bitteschön, mehr Regen für eine reichlichere Ernte wünschen!

Der Honig

Schüler am Marktstand der Bienen-AG36 kleine zu 250g und 5 große zu 500g DIB-Gläser „kaiserlichen“ Blütenhonigs wurden mehrmals umgeschlichtet und die Etiketten schön nach vorne gedreht, bis endlich alle mit dem Turmaufbau zufrieden waren.

Der "kaiserliche" Honig, ansehnlich aufgetürmtDer würzig schmeckende Honig konnte zu einem stolzen, jedoch mehr als gerechtfertigten Preis von € 5,50 bzw. € 9,50 innerhalb von nur zwei Stunden komplett verkauft werden. Der Erlös geht zurück in die Bienen-AG, die davon Material für die nächste Bienensaison kaufen wird. Selbst die Bienen-AG-Schüler und deren Eltern mussten den vollen Preis zahlen, da gab’s keinen Verhandlungsspielraum!

180 Gramm eines nicht mehr voll gewordenen Glases hatten wir uns, die Schulimker, als „Beweisstück“ einbehalten. Wir beobachten, wie sich der Honig entwickeln wird, ab wann er kristallisiert, und ob er gar zum Gären anfängt. Was wir nicht glauben, denn wir haben sauber gearbeitet und einen Wassergehalt unter 18 Prozent gemessen (siehe unter KHG-Honig (1): die Ernte …)

Die Zukunft

Schüler am Marktstand der Bienen-AG mit winkender Bamberger Schubiene

Leo, Tizian, Ben, Schulbiene, Edna

„Darf ich wieder bei der Schulbiene mitmachen?“, so die erwartungsvolle Frage eines Fünftklässlers aus der Bienen-AG. Klar, von uns aus herzlich gerne! Doch nur so lange, wie unser Bienenpflege-, Unterrichts- sowie Schulungs-Vertrag mit dem KHG läuft. Und das wäre bis April 2015. Danach wird die Lehrerin OStR Dr. Horn die Jungimker unter ihre Fittiche nehmen. Auf uns warten nämlich neue Aufgaben, beispielsweise die Errichtung einer öffentlich zugänglichen „Bienen-InfoWabe“ auf der Erba-Insel. In der natürlich ebenfalls wieder Bienen-Unterricht stattfinden soll.

Schüler am Marktstand der Bienen-AG mit Bamberger SchubieneSeit dem 15.04.2014 sind wir nun schon am KHG zugange. Die Unterrichtseinheiten und -erlebnisse sind in unserem Weblog hier, bzw. in Stichworten referenziert im Schulbienen-Tagebuch nachzulesen. Diese Termine sowie die Stunden, an denen wir zur Bienenpflege in die Altenburger Straße kommen, führen wir in einer den Lehrkräften zugänglichen Google-docs-Tabelle auf.

Dr. Christa Horn, neue Leiterin der Bienen-AGAus den zehn vereinbarten, fest zugesicherten Terminen sind bereits 19 Besuche geworden, darunter 7 Unterrichte speziell mit Schülern nebst einigen Einzelunterweisungsstunden für die Nachfolgerin, Dr. Christa Horn.

Schüler am Marktstand der Bienen-AGDamit ist der Vertrag bereits jetzt schon als „erfüllt“ zu betrachten. Wir freuen uns daher, dass wir in Jan Schiffers und in Gabriele Loskarn zwei Bienenpaten haben, die mit ihrem finanziellen Beitrag speziell den Schulbienen-Unterricht unterstützen, so dass wir auch weiterhin freie Tage von unserem Brotberuf abzwacken können, um am KHG Jungimker heranzuziehen.

Denn das ist unser Ziel – „weil jedes Volk zählt!“

KHG-Honig (2): Verarbeiten mit Drehmoment

Schüler hält mit Bienen vollbesetzte Wabe hochTja, Tizian, da staunst du, was? Im Mai noch voller Bienen und Brut, zwei Monate später Honig pur! Dein engagiertes Mitwirken in der Bienen-AG am Kaiser-Heinrich-Gymnasium Bamberg hat mit dazu beigetragen, dass ihr leckeren „kaiserlichen“ Honig ernten durftet.

Drehteam beim EntdeckelnMit beim Schleudern dabei waren außer Tizian auch Edna und Maximilian sowie die Studiendirektorin Dr. Christa Horn (zugleich Mitarbeiterin im Direktorat und künftige „Bienen-AG-Beauftragte“) mit Gatten Jürgen Horn. Reinhold und ich haben den Schleuderraum gründlich geputzt und schön hergerichtet, damit alles reibungslos ablaufen kann. Reibungslos …? Nun ja …

Lobbyarbeit für die Kleinen

HonigschleuderraumWir ahnten nicht, dass das Fernsehen einen geschäftigen Strich durch unseren durchgestylten Plan machen würde. Der BR hatte sich zwei Tage vorab überraschend angekündigt. Und wir spontan (was hätte man auch anderes als „Ja“ sagen können?!) zugesagt. In Ermangelung einer Filmgelegenheit in einem Klassenzimmer musste bzw. durfte nun der Honigschleudertag herhalten. Vielleicht dachte man ja im Studio Würzburg, Imkern und Bienenunterricht wäre unser täglicher Brotberuf? Hm, eigentlich eine gute Idee … 😉

Beim EntdeckelnRasche Absprachen und ein unkompliziertes „Go“ vom Schulleiter des KHG, Oberstudiendirektor Michael Strehler, der dem Ganzen aufgeschlossen gegenüber stand, gaben den Ausschlag. Und auch Frau Dr. Horn brachte bereits einige Erfahrung in Medienpräsenz mit. Letztendlich ging es allen um die so wichtige Lobbyarbeit für die Kleinen – um Bienennot und Schülerbildung!

Nun also: Praxisunterricht im Honigverarbeiten und in Medienkunde. Wir haben’s alle miteinander gut hinbekommen – lest selbst!

Der Drehbeginn

Biene an BasilikumblüteZunächst brachte sich die Gruppe um die Honigschleuder herum in Position, nachdem ich mit einem Mikro ausgestattet wurde. Die hellen Strahler, die schönen Sonnenblumen und das vierköpfige Drehteam nahmen ebenfalls ihre Plätze ein, … und los ging’s mit der Eingangssequenz, die selbst die Bienen auf dem Balkonbasilikum mit einschloss.

„Einfach tun, als wäre ich nicht da!“ lautete die Devise der Kamerafrau Angela Witt. Nun ja. Wer jemals versucht hat, NICHT an einen gelb-grünen Papagei zu denken, der nicht „Ara-Ara“ schreit  … HA! Erwischt!

Die Teamarbeit

Entdeckelte HonigwabeUnsere eigentliche Arbeit startete alsdann mit dem Abwiegen der Ausbeute, die ohne Rähmchen schlussendlich 11,75 Kilo betrug  Leider etwas wenig, der Trockenheit geschuldet. Jürgen rechnete fix anhand unserer Zahlen auf den ausgehängten Bienenplakaten aus, dass dazu 88,125 Millionen Blüten von den fleißigen Bestäuberinnen aufgesucht werden mussten.

Beim EntdeckelnBeim EntdeckelnNun erfolgte das Entdeckeln der Waben mit der scharfzinkigen Gabel (Achtung, Finger!). Jeder durfte eine Honigwabe selbst entdeckeln und natürlich gleich schon mal eine Kostprobe davon nehmen. Da jede Aktion von mehreren Standorten aus aufgenommen wurde, wir also einzelne Arbeiten immer wieder vorführten, zog sich das hübsch hin.

Kamera- und Honigteam kamen dabei ordentlich ins Schwitzen. Der hochsommerliche Tag und die Beleuchtung taten ihr Übriges. Eine Pause war dringend nötig. Die Würstel waren zwar mittlerweile geplatzt, der Kartoffelsalat hingegen gut durchgezogen. Hauptsache, Ketchup auf dem Tisch. (Puh, Glück gehabt, lieber Kühlschrank – Danke!). Frisch gestärkt ging’s wieder an die Arbeit.

Ein Schleudertraum(a)

Die Honigwabe wird tropfgeschützt zur Schleuder transportiertNächster Akt: das Schleudern.
Dazu mussten die jetzt geöffneten Waben, in denen der Honig sattgelb schimmerte, tropffrei und zu zweit an die Schleuder getragen und in dieser versenkt werden. Eine schöne Aufnahme davon könnt ihr im Film sehen.

Andächtiger Blick in die SchleudertrommelGanz in Echtzeit und durch den Plexiglasdeckel anzusehen dann der Schleudervorgang. Andächtig lugte auch die Regisseurin Christina Haas in die Trommel und lauschte dem Prasseln des zentrifugierten Honigs an der Innenwand.

Filmen des kommenden HonigflussesDoch allzu lange konnten wir nicht in süßen Honigträumen und -düften verweilen. Galt es doch, die passende Position zu finden, die uns Kamerafrau Angela genauestens anwies. Wieder und wieder ließ sie uns jedoch vom endlich fließenden Honig schlecken, der in einem goldenen Strahl in den bereit gestellten Edelstahltopf über ein Sieb floss. Das war fürwahr nicht die unbeliebteste Sequenz. Wenn nur nicht die Suche nach der richtigen Löffelchenfarbe (der Konsequenz wegen) und dem besten Bodensitzplatz gewesen wäre!

Aber auch das ertrugen die Kinder wie die Profis – alle Achtung! Wer hätte das gedacht, dass sie neben dem Unterricht, wie man Honig verarbeitet, auch noch erleben, wie das Fernsehen einen 4-Minuten-Film abdreht! Das passiert nicht jeden Tag!

Mit vereinten Kräften – wird Bamberg zur Bienenstadt!

Honig wird abgezapftFleiß bei den Bienen, Fleiß bei der Verarbeitung, Fleiß beim Drehen! Weil’s mittlerweile doppelt so lange dauerte als geplant, half Jürgen Horn tatkräftig beim Abfüllen mit. Und ich muss sagen, das ging wie der Blitz! Die Bienen sind zwar nicht so das Seine, aber auf den Honig lässt er sich gerne ein.

Schülerin beschriftet DIB-EtikettenEdna (6. Klasse) und Tizian (5. Klasse) hatten alle Hände voll zu tun, um die DIB-Etiketten zu beschriften und auf die Gläser zu kleben. Während Maximilian wieder und wieder stolz das fertige Honigglas präsentieren durfte, bis „das Ding im Kasten war“. Und Dr. Christa Horn? Die sorgte u. a. für Ruhe und Ausgeglichenheit in beiden Teams und einen leidlich sauberen Fußboden.

Vielen Dank an alle für das tolle Hand-in-Hand-gehen an diesem wahrhaft denkwürdigen Tag, an dem wir alle viel, viel gelernt haben!

Weiterführende Informationen zu Film und Honig

P. S.: Das 4-minütige Video, in dem zwischen unseren Aufnahmen auch Sequenzen von anderen Drehorten mit eingespielt sind, könnt ihr bis Sa., den 2.8.14, hier abrufen: Bamberg wird zur Bienenstadt. Oder auch hier mit einem einleitenden Text.

P. S. S.: Sorry, meine Fotoausbeute ist umständehalber etwas mager ausgefallen. Blitzen und Klicken durften natürlich nicht stören beim Drehen.

P. S. S.: Was mit dem Honig passiert ist, das erfahrt ihr morgen! Bleibt dran, auch in den Ferien, die wir natürlich vor allem der Bienen-AG ganz herzlich gönnen!

KHG-Honig (1): Die Ernte des kaiserlichen Honigs

4 Bienenbeuten des Kaiser-Heinrich-Gymnasiums BambergSchulgebäude KHG BambergAufregende Momente … „Wie wird wohl die Ernte unseres „kaiserlichen“ Honigs ausfallen?“, so frugen sich die Schüler der Bienen-AG des Kaiser-Heinrich-Gymnasiums (KHG) Bamberg am Morgen des 17.07.2014, begleitet von uns zwei Imkern, die wir mindestens genauso gespannt auf das Ergebnis waren wie unser Imkernachwuchs. Hinter dem Schulgebäude an der Altenburgstraße ging’s dann auch gleich richtig zur Sache.

Vorbereitungen zur Ernte

Zwei Jungen entfachen einen SmokerJunge mit SmokerErst einmal fachmännisch den Smoker entfachen. Da brauchen die Jungs kaum mehr Anleitung. Das „kontrollierte Zündeln“ mit Sägespänen, getrockneten Rainfarn und eines zur Rolle gedrehten Pappestücks (für den Kamineffekt) geht ruck-zuck. Auch liegen die Imkerwerkzeuge für den heutigen „Höhepunkt im Imkerjahr“ ordentlich bereit.

Imkerwerkzeug fürs ErnenWir brauchen Stockmeisel, Abkehrbesen, Nelkenöl zum Schutz für die bloße Haut, Wasser für das spätere Löschen des Smokerinhaltes, ein Refrakometer zur Wassergehaltsmessung, ein paar Löffelchen für die Entnahme der Honigprobe und natürlich auch zum Naschen zwischendurch. Denn was ist verlockernder als frisch geernteter Honig?!

Jungs der Bienen-AG heben die Abdeckfolie an und schauen in die BeuteDann der erste Blick in die Beute. Alles okay da drinnen? Dank der Bienenflucht sind nur noch wenige Arbeiterinnen zwischen den Honigwaben unterwegs. Alles gut …

Junge hält Honigwabe hochSchüler an Beute mit Stockmeisel

Die Ernte geht los!

Ruhiges Ablösen der durch Propolis aneinander geklebten Rähmchen mit Hilfe des Stockmeisels, ein prüfender Blick auf die Honigwabe,  das Abkehren der restlichen Bienen, die trotz am Vortag eingelegter Bienenflucht noch im Honigraum am Arbeiten sind – und das alles ohne Hut und Schleier. Wie immer haben wir Globolis (Apis mellifica C30) dabei, falls es doch mal einen Stich geben sollte.

Wie stellt man den Wassergehalt des Honigs fest?

Spritzprobe durch kräftige Abwärtsbewegung der WabeDie äußersten beiden Rähmchen unterziehen wir einer Spritzprobe, um festzustellen, ob der Honig reif und trocken genug für die Entnahme ist. Fallen dabei Tröpfchen heraus, hängen wir die Wabe wieder zurück. Die geprüften Honigwaben wandern dann eine nach der anderen in die bereit gestellten Plastikwannen, die lebensmittelecht, pikobello sauber und gut verschließbar sind. Das Eintragen muss sehr rasch ablaufen, damit wir nicht versehentlich eine Biene mit nach Hause nehmen. Wir wollen sie schließlich nicht von ihrem Volk trennen. Sie würden sich zwar sicherlich in ein anderes Volk einbetteln, doch wenn wir’s vermeiden können, dann bleibt sie bei ihrer Familie.

HonigprobenentnahmeDie Spritzprobe war zwar schon ein guter Test, doch um den Wassergehalt, und damit die lagerfähige Reife des Honigs genauer bestimmen zu können, muss das Refrakometer Auskunft geben. Dazu wird mit dem Eislöffelchen Honig entnommen und auf das Prisma abgestreift. Eine Skala zeigte uns, dass wir Glück hatten – der Wassergehalt lag unterhalb der vom Deutschen Imkerbund empfohlenen (und bei Vertrieb unter ihrem Siegel eingeforderten) 18 Prozent. Kalibriert wird das Refrakometer übrigens mit einer speziellen Lösung. Man kann aber auch Olivenöl „extra vergine“ verwenden.

Fotocollage zur Messung des Wassergehalts des Honigs

Honig – ein Geschenk der Natur!

BienenfluchtNachdem die nicht mehr benötigte Bienenflucht, die Reinhold noch eingehend erklärte, entfernt wurde, schließen wir die Beute und das Völkchen beruhigt sich so langsam wieder. Die Bienen tragen so lange weiterhin ein, wie sie Trachtpflanzen, also Nektar und Pollen finden – ob wir nun den Honig entnommen hätten oder nicht. Das ist ihr Programm, so bestimmen es ihre Gene. Wenn es genug in der Natur für sie gibt, würden sie sogar für zwei-drei Jahre Nektar einlagern … insofern bedanken wir uns ohne schlechtes Gewissen für das wundervolle Geschenk der Schöpfung.

Fachmännischer Blick auf Honigwabe und Einsatz des StockmeiselsIm morgigen Tagebucheintrag erfahrt ihr, wie die – ziemlich ungewöhnliche! – Honigverarbeitung bei uns im Obstmarkt vor sich gegangen ist!

Bleibt dran!

Bienenpatin Gabriele Loskarn 2014/2015

Überreichung der Bienenpatenurkunde an Gabriele LoskarnUnserem Aufruf 2013 in der „Inselrundschau“ folgend, stellte uns Gabriele Loskarn, angetan von der Idee von Klassenführungen, heuer ihren Garten als Standort für ein Bienenvolk zur Verfügung. Nun hat sich die Bambergerin zusätzlich zu einer „vollwertigen“ Bienenpatenschaft entschlossen. Mit ihrem Beitrag werden Klassenführungen mit der Bamberger Schulbiene finanziert. Wir freuen uns über unsere 17. Patin für “Bienen-leben-in-Bamberg.de” – und außerdem über einen neuen Standort des Bamberger Lagenhonigs, den wir als „Inselstadt / Weide“ bezeichnen.

Verantwortung zeigen UND genießen

Bienenpatin Gabriele Loskarn und Ilona Munique vor Bienenbeute

Bienenpatenschaft Gabriele Loskarn, zugleich neuer Standort des Bamberger Lagenhonigs von Bienen-leben-in-Bamberg.de am 15.07.2014

„Der Umweltaspekt ist mir wichtig und ich will verantwortlich dazu meinen Beitrag leisten“, so Gabriele Loskarn auf unsere Frage nach dem Beweggrund ihrer Bienenpatenschaft. Dass sie diesen Beitrag bereits auch als Greepeace-Mitglied leistet, verrät eine konsequent gelebte Einstellung. Die sich bis in ihren Berufsalltag hineinzieht. So steht sie als selbständige Bürokauffrau mit einem Stammkundenkreis nicht nur ihrem Bruder mit seiner „Bäckerei Loskarn“ zur Seite, sondern stellt ihre Dienste darüber hinaus der Jugendarbeit Crossover (www.crossover.info) des Christlichen Missionsvereins Würzburg e. V. zur Verfügung, wohin sie mehrmals wöchentlich fährt.

Gabriele Loskarn mit Enkelin LolaDas klingt nach viel zu tun, doch entspannt sich Gabriele Loskarn mit Radfahren, regelmäßigem Joggen auf der Erba-Insel und Wandern. Und sie nimmt sich auch noch die Zeit zur wöchentlichen Teilnahme an einem Bibel-Hauskreis in Breitengüßbach (Marburger Kreis). Doch besonders das Zusammensein mit ihren drei Enkelkindern genießt die Mutter zweier Töchter am allermeisten.

Eines davon, die fünfjährige Lola, lernte Reinhold bereits kennen, als er in Gabrieles Garten das Volk betreute. Als Besucherin der Caritas-Kindertagesstätte St. Elisabeth war die Kleine denn auch ganz unterschrocken beim Anblick der vielen Bienen, denn auf dem Jakobsberg setzt man die Umwelt- und Naturpädagogik in Form von Waldwochen um. Eine prima Voraussetzung, um am Honigschleuder-Erlebnistag Ende Juli [Bericht Teil 1 und Teil 2] teilzunehmen, zudem die Oma sie mit angemeldet hat.

Bewahrung der Schöpfung

Nach weiteren Leidenschaften befragt, verrät uns Gabriele Loskarn, dass sie gerne näht. Unlängst erst hatte sie einen Kurs absolviert und sich eine Bamberger Tracht genäht. „Fehlt nur noch die Bluse“, lacht sie und hofft auf ein paar ruhige Stunden im geplanten Nähraum, den sie sich noch einrichten wird. Tja, nun haben wir neben Elisabeth Burger bereits eine zweite Bienenpatin, die wir vielleicht einmal danach fragen könnten, ob sie uns ein historisches Imkerkostüm schneidern würden.

Wir beenden das Interview mit der Frage, was unserer neuen Bienenpatin im Leben besonders wichtig ist. „Die Bewahrung der Schöpfung“ sagt sie ohne zu zögern, um uns zu veranschaulichen, dass sich dies durchaus im Einmachen von Gurken, gekauft von hiesigen Gärtnern, offenbaren kann. Überhaupt freut sich Gabriele darüber, dass sie in den mittlerweile vier Jahren, die sie jetzt schon das Haus an der Weide besitzt, immer mehr von der gärtnerschaftlichen Infrastruktur in Bambergs Innenstadt profitiert. Apropos Gärtner …

Den Kindern die Welt näher bringen

Interview mit Gabriele Loskarn durch Ilona Munique und dem Schulbienen-Maskottchen„Vor den Bienen habe ich größte Achtung und Respekt. Wir sind auf sie als Bestäuberinnen unserer Kulturfrüchte angewiesen, und die Liebe zu ihnen eröffnet uns einen wunderbaren Reichtum des Lebens und lässt uns über Gottes perfekten Plan der natürlichen Zusammenhänge staunen.“, fasst Gabriele Loskarn ihr Faszinosum, welches sie vom ersten Kontakt an mit den beherbergten Bienen hegt, zusammen. „Deshalb freue ich mich, dass bereits Kindern und Jugendlichen (im Unterricht) diese Welt näher gebracht wird. Weil ich glaube, dass sie so einen ersten Einblick in die faszinierdende Welt der Natur als Gegenpol zur virtuellen Welt von Facebook und Co bekommen.“

Das ist uns aus dem Herzen gesprochen. Und dem unserer anderen Bienenpatinnen und –paten sicherlich auch! Dank an Gabriele und all denen, die sich künftig für das Thema Bienen stark machen wollen!

Honigschleuder-Erlebnistag 2014 – „Bienen leben in Bamberg“ erfüllend (Teil 4)

ep – Zufrieden und erfüllt von unseren Erlebnissen am Bienenstock [siehe Teil 1 | Teil 2 | Teil 3] ging es nun daran, den Waben den Honig zu entlocken. Unsere Gastgeber Ilona Munique und Reinhold Burger hatten eine kleine Erfrischung für uns vorbereitet. Gestärkt durch leckeres, sommerlich kühlendes Gazpacho ging es ans Werk.

Unter der fachgerechten Anleitung von Ilona und Reinhold entdeckelten wir die Zellen, das heißt, das Wachs wurde vorsichtig entfernt. Nun schimmerte der blanke, frische Honig direkt vor unseren Augen und Nasen. Die Waben waren bereit zum Schleudern. Natürlich wurde schon wieder gekostet und geschleckt – immer mit einem frischen Löffelchen.

Schleudern berührt die Sinne

Im nächsten Schritt kamen je 4 Waben in die Zentrifuge, die im Zentrum des Raums aufgebaut war. Rasch die Kurbel gedreht und schon floss der Honig sicht- und hörbar aus den Zellen der Waben. Durch den Acryldeckel konnten wir das Schleudern gut beobachten und hörten die Tröpfchen an die Trommelwand prasseln. Zudem verbreitete sich ein honigsüßer Duft sich im ganzen Raum …. aaah, welch‘ ein Aroma, welch‘ ein Fest der Sinne!

Da standen wir wieder alle dicht um die Zentrifuge gedrängt, schnupperten und lauschten den Ausführungen von Reinhold und Ilona. Endlich war es soweit … der Honig floss aus der Zentrifuge durch ein Sieb, das Wachsreste auffängt, in unseren Sammelbehälter. Fließender Honig goldgelb, lecker duftend … „flüssiges Gold“. Über 20 kg Honig konnten wir den Waben entlocken! Wow, welch‘ eine Leistung der Honigbienen!

Schmecken wie die Profis

Jede Charge hatte ihr eigenes Aroma, das wir mit Hilfe eines Honig-Aromarades zu erfassen suchten – Leben mit allen Sinnen eben! Fruchtig frisch, fein aromatisch, würzig, mit feiner Zirtrusnote, auch etwas blumig, holzig und malzig im Geschmack, mit einem langen, aromatischen und ausgewogenen Abgang … wir drangen langsam in die Tiefen der Honigwelten ein. Und last but not least überwanden wir noch die Tücken der Technik und meisterten das Abfüllen unseres eigenen Honigglases.

 

Süßes Feuerwerk für den Gaumen

Natürlich gab es für die Gläser auch die passenden Aufkleber, mit professioneller Lagenbezeichnung und dem Foto hübscher Häkelblumen darauf, die in Zukunft hoffentlich nicht die einzige Bienennahrung für unsere Bienen sein werden. Damit dem nicht so ist, setzt sich unsere Bamberger Schulbiene mit jedem Glas Bienenhonig für das „Netzwerk blühende Landschaft“ ein. Liebe zu Bienen aktiv gelebt und auch in die Tat umgesetzt.

Nach reichlich kulinarischen Erlebnissen von Honiglikör, Honigmet und Honigsorten aus unterschiedlichen Lagen klang eine spannender und eindrucksvoller Erlebnistag mit einem leckeren Joghurteis aus … mit einem Schuss selbstgeernteten Honigs. Der zuweilen tatsächlich wie ein Schuss aus dem Quetschhahnen quoll, Profis hin oder her!

Ein Dankeschön an unsere wunderbaren Gastbeber Ilona Munique und Reinhold Burger für die unvergesslichen Stunden. Und deren Dankeschön an uns für das Teilen der Honigfreuden bestand in einem Glas unseres selbstverarbeiteten Honigs, das jede/r von uns mit nach Hause nehmen durfte.

Vielleicht bist auch Du jetzt neugierig geworden auf unsere honigsüßen Welten und auf das Erlebnis „Honigbiene“. Alles beginnt vor Deiner Tür, auf Deinem Balkon und in Deinem Garten!

Herzliche Grüße – Eure Dr. Elke Puchtler

[Und wir danken DIR, liebe Elke, für die tollen Beiträge! Hier nachzulesen: Teil 1 … hautnah | Teil 2 … begreifbar | Teil 3…eindrücklich | Teil 4: … erfüllend]

Honigschleuder-Erlebnistag 2014 – „Bienen leben in Bamberg“ eindrücklich (Teil 3)

ep – Dicht gedrängt standen wir beim Öffnen um die zweite Beute. Doch – oh Schreck! – was war das?

Schattenwelten im Bienenleben

Blick in Beute auf kranke BienenSchwarze, honigverklebte Bienen! Für einen kleinen Moment landeten wir alle wieder am Boden der Tatsachen. Denn unsere Honigbienen müssen sich heute mit zahlreichen Herausforderungen auseinandersetzen. Die Umweltverschmutzung, Pestizide in der Landwirtschaft, zu wenig Trachtpflanzen für Bienen in Garten und Natur, Nahrungsmangel gerade im Sommer und natürlich auch Viren und Milben, wie die Varroa destructor.

schwarze, kranke BieneBei den „schwarzen Bienen“, so konnten Ilona Munique und Reinhold Burger uns sofort etwas beruhigen, handelt es sich ziemlich wahrscheinlich um einen Virusbefall, dem Bienen-Paralyse-Virus. Davon gibt es zwei Erscheinungsformen: das „Akute“ (ABPV) und das „Chronische Bienen-Paralyse-Virus“ (CBPV). Sie sind nicht so leicht auseinander zu halten.

Ilona sandte das Foto einem anerkannten Spezialisten für Bienenkrankheiten, Dr. Wolfgang Ritter (s. a. seine Publikation „Bienen gesund erhalten: Krankheiten vorbeugen, erkennen und behandeln“). Er vermutet den CBPV, der in diesem Jahr gehäuft auftrat.

Es könnte jedoch aufgrund des nicht feststellbaren Zitterns der Bienen auch der Akute Bienen-Paralyse-Virus (ABPV) (siehe auch Bericht) sein. Dieser tritt im Zuge der Varroose vermehrt auf und äußert sich darin, dass das Haarkleid ausfällt und die Bienen daher schwarz aussehen. Nicht zwangsläufig ist das Volk bedroht. Bei genügend großer Volksstärke verschwände die Virose nach kurzer Zeit wieder, so Ritter. Auch der Honig ist weiterhin genießbar.

Der Ernst der Lage

Kranke BienenWir konnten beobachten, dass die schwarzen Bienen bereits sehr langsam, träge und mit Honig überzogen waren, da sie sich nicht mehr putzen mögen. Die gesunden Bienen waren damit beschäftigt, die erkrankten Bienen nicht mehr in den Stock zu lassen oder sogar hinauszuwerfen, um einen weiteren Befall zu verhindern. Gott sei Dank: der größte Teil der Bienen war gesund und munter.

Unsere Gruppe war nun wieder etwas nachdenklicher. Der Ernst der Lage unserer Honigbienen war wieder eindrücklich in unser Bewusstsein gerückt und auch die Frage: Welche Faktoren wirken sich auf die Bienengesundheit aus? Ist es das Klima, die Züchtung, die imkerliche Pflege, die Lautstärke (auch Bienen wollen störungfrei schlafen!) oder die Trachtsituation …?

Mach mit und sei dabei! Jeder einzelne Beitrag zählt!

Jeder einzelne Beitrag auf Balkon und in der Gemeinde und auch in der Stadt ist wichtig! Nur gemeinsam können wir wieder eine lebensfreundliche Umwelt für unsere Honigbienen schaffen. Mach mit und sei dabei! Sei auch Du Bestandteil unseres Netzwerkes, der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de oder an Deinem Ort!

Und vielleicht berichtest Du uns von Deiner Lieblings-Bienenpflanze?

[Zum Bericht Teil 1 … hautnah | Teil 2 … begreifbar | Teil 3…eindrücklich | Teil 4: … erfüllend]

[Vielen Dank, Elke, dass du diesen Teil der ansonsten schönen Erlebnisse nicht unterschlagen hast! I. M.]

Honigschleuder-Erlebnistag 2014 – „Bienen leben in Bamberg“ begreifbar (Teil 2)

Honigschleudergruppe um Beute

Blick in die Beute / Foto © Elke Puchtler

ep – Alle standen gespannt, neugierig, aber auch in einem respektvollen Abstand um die drei Bienenbeuten herum. Die erste Abdeckung wurde geöffnet, der Blick auf die Honigwaben war frei. Die Spannung stieg. Ich [Anm.: Elke Puchtler] durfte die erste Honigwabe entnehmen. Und nun auch noch das Abkehren der Bienen mit einem Besen. Wie würden die Honigbienen darauf reagieren?

Elke Puchtler beim Honigernten (Fotocollage)Eine tolle Erfahrung kann ich nur sagen! Die Gelassenheit von Reinhold Burger schien sich auch auf sein Bienenvolk zu übertragen und gab auch mir nach anfänglich gehörigem Respekt die notwendige Sicherheit und den Mut.

Im innersten Reich der Honigbiene

Honigwabe / Foto © Elke PuchtlerDie Waben waren ein einziges Wunderwerk, Perfektion pur, Mathematik zum Anfassen, die absolut regelmäßige Anordnung der Zellen in einer Wabe, exakte Sechsecke, alle genau gleich, füllen die gesamte Ebene, leicht schräg nach unten, so dass der Honig nicht herausfließen kann. Die Zellen der Wabe gefüllt mit leckerem Honig und anschließend verschlossen mit feinstem Bienenwachs. Der Fleiß und auch die Genialität unserer Honigbienen wird hier im wahrsten Sinne des Wortes „begreifbar“.

Bienen nehmen Honig aus Waben auf / Foto © Elke PuchtlerBienen auf Wabe / Foto © Elke PuchtlerBemerkenswert war für mich auch das Verhalten der Honigbienen: Keine Aggression uns gegenüber, obwohl wir die Früchte ihrer Arbeit entnommen haben. Jede einzelne Biene schien hochkonzentriert und auf die ihr übertragene Aufgabe fokussiert. Durch unser Eingreifen von außen ließen sie sich nicht im Geringsten beirren. Von der Wabe weggekehrt flogen sie zielgerichtet zum Einflugloch ihrer Beute zurück, um in den Stock zurückzukehren und umgehend ihren Aufgaben weiter nachzugehen. Wow! Welch eine Fokussierung! Was können wir nicht alles von diesen wunderbaren Geschöpfen lernen!

Honigernte Schritt für Schritt

BLIB-Team / Foto © Elke PuchtlerNach und nach wurden die Waben von allen Teilnehmern entnommen, währen Reinhold Burger und unsere Bamberger Schulbiene unsere zahlreichen Fragen fachgerecht und mit Leichtigkeit beantworten konnten. Selbst komplexe Zusammenhänge wurden für uns einfach, anschaulich und verständlich dargestellt. Danke für die vielen wertvollen Informationen. („Bitte schön!“)

Silvia Müller beim Honigernten (Fotocollage)Catharina Beyer beim Honigernten (Fotocollage)

Sonia Al-Kass beim Honigernten (Fotocollage)Ina Kudlich beim Honigernten (Fotocollage)

Thomas Puchtler beim Honigernten (Fotocollage)Felicitas Sauer beim Honigernten (Fotocollage)

Honigbienen kann man streicheln

Bienen streichelnDie erste Unsicherheit war nun bei allen Teilnehmer/innen verflogen. Dicht gedrängt standen alle Teilnehmerinnen um die Waben. Geschickt führten unsere beiden Imker uns nun zum nächsten „Erlebnis Honigbiene“: Honigbienen kann man streicheln. Ein klein wenig Überwindung noch … und dann … die erste vorsichtige, zarte Berührung, direkt, gezielt, bewusst, gewollt … eine kleine Achtsamkeitsübung … und ein unvergessliches Erlebnis.

Honigsüße Welten für mutige Krieger

Honignaschen, Finger zwischen Bienen / Foto © Elke PuchtlerWer glaubt dieses Erlebnis ist nun nicht zu toppen irrt. Das Streicheln war quasi nur die Vorstufe für weitere geniale Momente unseres Honig-Erlebnistages in Bamberg. Die Meisterschaft des Tages erhält nur der Mutige! Nun galt es, die Bienen mit dem bloßen Finger sanft zur Seite zu schubsen, die Wachsdeckelchen mit dem Finger zu durchbrechen, und heraus quoll der sommerwarme Blütenhonig, frisch aus der Wabe. Direkt hinein mit dem Finger in die honigsüßen Welten!

Honigschlecken (Fotocollage)Und – schleck! – ab in den Mund. Wir fühlten uns wie die Honigbären, die den Honig mit bloßer Pranke aus dem wilden Bienenstock erbeuten. Unsere genussreichen Gesichter sprachen Bände! Wer jetzt noch kein überzeugter Bienenfan ist, dem ist nicht zu helfen. Geniale Momente an einem wunderbaren Sommertag!

Bienen auf Wabe / Foto © Elke PuchtlerWenn Du neugierig bist, was wir noch alles erleben durften … dann schau doch einfach morgen wieder hier im Blog vorbei … bei der Fortsetzung unseres Honigschleuder-Erlebnistages. Den ersten Teil kannst Du hier nachlesen.

(Danke, Elke, für diesen wundervoll poetischen Bericht! I.M.)

[Zum Bericht Teil 1 … hautnah | Teil 2 … begreifbar | Teil 3…eindrücklich | Teil 4: … erfüllend]

Honigschleuder-Erlebnistag 2014 – „Bienen leben in Bamberg“ hautnah (Teil 1)

ep – Der Computer lief hoch, das Programm startete und da war sie, die Einladung der Bamberger Schulbiene zu ihrem „Honigschleuder-Erlebnistag“, die Möglichkeit meine geliebten Honigbienen „life“ und ganz hautnah zu erleben und zu erfahren. Auch mein Mann, ein begeisterter Bienen- und vor allem auch Honigfan war sofort Feuer und Flamme. „Bienen leben in Bamberg“ hautnah, keine Frage, da wollten wir dabei sein!

Honigschleudergruppe Buger Wiesen 2

v.l.n.r.: Catharina, Ina, Sonia, Silvia, Felicitas, Thomas, Elke, Reinhold

Vorbereitungen für das hautnahe Erlebnis „Honigbiene“

Reinhold zwischen BienenvölkernAm Sonntag bei strahlend blauem Himmel und Sommersonne war es nun soweit. Der ersehnte Honigschleuder-Erlebnistag war gekommen. Zusammen mit unseren beiden Lieblingsimkern Ilona Munique und Reinhold Burger, mit der Bienenpatin Felicitas Sauer und vier weiteren Bienenfreunden ging es hinaus nach Bug über einen kleinen Feldweg auf eine Wiese bei Bamberg. Unsere Bamberger Schulbiene Ilona Munique hatte den Tag und auch uns perfekt vorbereitet. In unserem „Bienen-Outfit“, helle Kleidung, ohne „Duft“ und in Wanderschuhen standen wir bereit für ein Erlebnis der ganz besonderen Art: Der hautnahen Begegnung mit unserem besonderen Freund, der Honigbiene.

Einsprühen mit NelkenölSchnelle Bewegungen galt es zu vermeiden, wie wir weiter erfuhren, denn diese können hervorragend von den Bienen wahrgenommen werden. So gerüstet ging es nun zu den Bienenbeuten, die versteckt und gut geschützt zwischen den Sträuchern eingebettet lagen. Zu unserem Schutz vor den Honigbienen gab es nun als erstes verdünntes Nelkenöl-Spray für unsere Hände.

Smoker entfachenReinhold Burger setzte den Smoker fachgerecht mit getrocknetem Rainfarn in Gang. Bienenpatin Felicitas Sauer, die im letzten Jahr bereits beim Erlebnistag dabei war, empfahl uns, die Ausfluglöcher der Bienenstöcke vor allem auch beim Fotografieren immer frei zu halten, um nicht unnötig die Aufmerksamkeit der „Wächterinnen“ der Bienenstöcke auf uns zu ziehen.

Reinhold entnimmt die erste Honigwabe

Foto © Elke Puchtler

So gerüstet stand nun dem ersten aufregenden Programmpunkt nichts mehr entgegen: Das Öffnen des Bienenstocks und ein erster Blick in die „Beuten“, die von Menschenhand geschaffenen Wohn- und Arbeitsräume der Bienen.

Neugierig? Unsere spannenden Erlebnisse am Bienenstock erfahrt Ihr morgen im Teil 2: „… begreifbar“.

[Zum Bericht Teil 1 … hautnah | Teil 2 … begreifbar | Teil 3…eindrücklich | Teil 4: … erfüllend]

Honigschleudertag Buger Wiesen (2): Schutz und Schirm

Honigernte unter Schirm in den Buger Wiesen (Foto: Conny Kopp)Schutz beim Honigernten vor Regen genossen wir unter Ediths großem Sonnenschirm (siehe gestern, „Regen bringt Segen“), doch auch die Schutzgemeinschaft Alt-Bamberg ließ uns ebenfalls nicht im Regen stehen. Sie bot uns für dieses Wochenende barrierefreies Obdach für die Verarbeitung unseres Bamberger Lagenhonigs der Lage „Buger Wiesen“.

Honigverarbeitung Schritt für Schritt

Herzhafte Mittagspause vor dem HoniggenussEinigermaßen trocken am Schillerplatz angekommen, wurde erst einmal eine herzhafte Unterlage geschaffen, um für die nun kommenden Honiggenüsse gewappnet zu sein. Kartoffel- und Nudelsalat mit Körner-Kräuter-Gemüse-Küchle – aufgrund entsprechender Bedarfe glutenfrei und vegan – sowie (Dank Bienenbestäubung!) viel Obstiges waren schnell aufgetischt. Die Küche ließ ausstattungsmäßig nichts zu wünschen übrig – die Räume kann man übrigens mieten! (Kontakt über Ingo Schmitt, 2. Vorsitzender).

Honigverkostung mit dem Aromarad in der HandNun die Kostprobe. Die Honiglage „Buger Wiese“, genauer gesagt: das Volk von Bienenpatin Christina Michel, erbrachte eine weich-samtige Konsistenz mit würziger Note bei leichter Säure und mit dezent-scharfem Abgang. Das waren die Charakteristika aus dem hierfür von uns verwendeten Honig-Aromarad.
Die Farbe liegt aktuell bei Pantone 130c, so der Farbfächer aus meinen Dtp-Zeiten. Der Ton kann sich jedoch noch ändern. Vor allem, wenn der Honig Licht ausgesetzt ist, was es zu vermeiden gilt.

Reinhold schaut durch das RefraktometerNächster Schritt: Wiegen. Nun ja, wir lupften einfach mal die Kiste mit den 6 (leider nicht ganz komplett) mit Honig gefüllte Waben an und schätzten grob 10 Kilo. Damit lagen wir fast richtig, schlussendlich konnten wir knapp 9 Kilo verbuchen. Sodann der Einsatz des Refraktometers, der die unterschiedliche Lichtbrechung von Honig und Wasser über ein eingesetztes Prisma nutzt, um den Wassergehalt ablesbar zu machen. Er lag bei unserem Buger Wiesen-Honig bei 17,4% und somit unter den empfohlenen 18%, der lange Haltbarkeit verspricht.

Endlich geht’s richtig los!

Währenddessen legte unser jüngster Gast schon mal los mit dem Entdeckeln. Nach und nach durften alle Gäste eine Wabenseite öffnen, um den Honig aus seinem Wachsbett zu „befreien“. Das geschieht mittels einer Entdeckelungsgabel, die Zinken wie ein Kamm besitzt. Dabei galt es, gut auf die unbeschäftigte Hand aufzupassen, um sich nicht beim Aufwärtsschwung, wenn die Gabel plötzlich aus dem Wachs ausbricht, mit den spitzen Zinken zu verletzten. Helene hatte es jedenfalls schnell kapiert, so dass der kritisch-beobachtende Blick von uns Erwachsenen rasch von einem entspannten Lächeln abgelöst wurde.

Fotocollage Entdeckeln der HonigwabenNun das Schleudern, Höhepunkt des Tages!

Alles versuchte sich an der roten Kurbel, und Dank der Acryldeckel (mittels einer Schulbienen-Spende im letzten Jahr erstanden) konnten die derweil Unbeschäftigten das lustige Drehen bestaunen, begleitet vom leisen Rauschen des Honigs, der an die Trommelwand wie Regentropfen prasselte. Nun, das Geräusch waren wir von heute bei der Buger Wiesen-Ernte ja schon gewöhnt …

Fotocollage Honigschleudern

Abfüllen, fest Verschließen, Etikettieren – Sehr empfehlenswert: die professionelle Druckerstellung der Honigetiketten und Lieferung durch die Firma MoreLabels – vielen Dank! Danke auch an die Gäste, die mit Begeisterung bei allem mitgemacht hatten und nun jeder ein großes Glas frisch gezapften Honigs mit nach Hause nehmen konnten, … und wie immer ein großesDankeschön an unsere Bienen, die dieses Kunststück und Wunder der Natur vollbringen – uns zur Freude und der Schöpfung zum Lob!Fotocollage zur Honigverarbeitung

Wer ebenfalls dieses wunderbare Fest der Sinne miterleben möchte, nimmt bitte schnell Kontakt auf – es sind nur noch wenige Plätze frei! (Programm)