Sommersonnwende – das (vorläufige) Aus für Blühwiesen

Blühwiese im Bamberger Bienengarten an der Bienen-InfoWabeWenige Stunden später …

So schwer es auch fällt – doch ein- bis zweimal im Jahr sollten Blühwiesen gemäht werden. Auch wir mussten uns zunächst von unserer sich immer prächtiger entwickelten Schmetterlings- und Insektenblühwiese des Bamberger Bienengartens an der Bienen-InfoWabe (Bienenweg 1, Erba-Park) trennen.

Blühwiese, gesehen in Bughof, GalgenfuhrDoch nicht nur wir sind Blühwiesenfreunde. Vor knapp einem Monat entdeckten wir ein buntes Blumenfeld an der Galgenfuhr in Bughof. Ich erinnerte mich an einen Anruf des Besitzers einiger Buger Äcker. Dieser plante, einen seiner Acker gänztlich aus der Bewirtschaftung herauszuziehen und damit auch dem Bespritztwerden mit Pflanzenschutz- und Beikrautvernichtungsmitteln. Ich empfahl ihm, sich beim Netzwerk Blühende Landschaft (ein Projekt von Mellifera e. V.) zu melden. (Wir unterstützen dieses übrigens ebenfalls durch Kauf der 5-Cent-Marken, die unsere Honigkunden auf den Gläsern finden und sammeln dürfen!)

Blühwiese, gesehen in Bughof, GalgenfuhrWie sehr freute es uns, dass wir nun das Ergebnis in Bughof bewundern konnten. Sicherlich, im ersten Jahr kommt nicht immer alles so zum Blühen, wie man es sich wünschen mag. Da muss man Geduld aufbringen, auch bei unserer Blühwiese mit Saatgut von Rieger-Hofmann war das so.

Tipp: Die abgesensten Überreste sollten nicht allzu lange auf dem Boden liegen bleiben, sonst kommt zu viel Nährstoffe in den Boden. Man kann sie gut getrocknet als Streueinlage für Kleintiere verwenden, oder auch verfüttern. Also, nehmt euch schnell, denn ab Donnerstag Abend ist das duftige, garantiert unbehandelte Heu wieder weg!

P. S.: Wer das Sensen lernen möchte, merke sich den Termin 02.06.2019 vor. Jupp Schröder wird es uns wieder zeigen (s. a. Bericht vom Sensenkurs 2017).

Schau-Grabanlage der Gärtnerei Böhmerwiese im Bamberger Bienengarten

Schau-Grabanlage im Bamberger BienengarteSeit Fronleichnam befindet sich im Bamberger Bienengarten nun auch das Beispiel eines bienenfreundlich bepflanzten Urnengrabs. Angelegt und gespendet hat es unsere langjährige Bienenpatin Sabine Gründler, Mit-Inhaberin der Gärtnerei Böhmerwiese. Wir danken ihr sehr für diese Aktion, die zum Nachahmen inspirieren soll. Welche weiteren Möglichkeiten der Bepflanzung auch eines größeren Grabes bestehen, erläutert die Floristin aus der traditionsreichen Gärtnerfamilie sicher gerne in einem persönlichen Gespräch.

Sabine Gründler mit BienenpatenschildSabine und ihr Bruder Ralf stammen aus einer alteingesessenen Gärtnersfamilie mit Zierpflanzenproduktion, den Böhmers. Während Sabine als zweifache Mutter und Floristin die Chefin im Blumenladen ist und den Grabpflege-Service inne hat, ist ihr Bruder als Gartenbauingenieur für den Kulturbetrieb auf der 7000 qm großen „Böhmer-Wiese“ zuständig, auf der mehrmals im Jahr gefeiert wird. Gartenmesse, Zwiebeltreterfest, Blues- und Jazzfestival.

Sabine Gründler erhält ihren PatenhonigUnser lebenswertes Bamberg hat ein gutes Stück weit Wurzeln in der Gärtnerstadt und ist nicht zuletzt auch dadurch seit 25 Jahren Weltkulturerbestadt. Bei Menschen wie den Böhmers ist die Zugewandtheit zu Sein und Vergehen kein Widerspruch, sondern eingebettet in ein größeres Ganzes, das seit Jahren nun auch den Kosmos der Bienen mit einschließt. Wir zollen diesem Engagement unseren großen Respekt und schätzen uns glücklich, Sabine Gründler und ihre Familie an unserer Seite zu wissen.

Schau-Grabanlage im Bamberger Bienengarte

Steckbrief „Schau-Grabanlage“

  • Beispiel eines bienenfreundlich bepflanzten Urnengrabs
  • Pflanzen im Sommer 2018: Lavendel, Steinkraut, Salbei in verschiedenen Sorten, Ringelblume, Portulacröschen
  • Anlageplanung, Bepflanzung und Finanzierung durch Sabine Gründler (Gärtnerei Böhmerwiese, Bamberg)
  • Geeignet Halbschatten bis Vollsonnig

Gut zu wissen

Christliche Friedhöfe sind nahrungsreiche Orte für Bienen und andere Insekten, da es dort das ganze Jahr über blüht. Es überbrückt die Zeiten, in denen keine reiche Tracht zur Verfügung steht. Vorausgesetzt, es sind bienenfreundiche Blüten! Diese Schau-Grabanlage zeigt, wie sich das pietätvoll umsetzen lässt.

Bereits in der Antike sprach man der Honigbiene Unsterblichkeit zu. Göttervater Zeus soll als Säugling von Bienen genährt worden sein. Der Honig diente also als Götterspeise. Die jungfräulichen Priesterinnen der Göttinnen Artemis, Demeter und Aphrodite hießen Melissae, übersetzt „die Bienen“. Bereits 3000 Jahrevor Christus züchteten Ägypter Bienen, die aus den „Tränen von Re (Ra)“ entstanden sein sollen.

Schau-Grabanlage im Bamberger BienengarteFür Christen symbolisiert die Biene Tod und Auferstehung. Denn sie stirbt (scheinbar) im Winter, um einem Wunder gleich im Frühjahr wieder zu neuem Leben zu erwachen. Bienen gelten seit Urzeiten bis heuteals Mittlerinnen zwischen dem Irdischen und Göttlichen und  werden mit Engeln assoziert. Sie bringen himmlische Nachrichten vom Dies- ins Jenseits. Warum nicht also kurz an einem Grab innehalten, nach Bienen suchen und ihnen einen freundlichen Gruß für die lieben Verstorbenen mitgeben?

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Seite „Schau-Grabanlage“.

 

 

Einzug der Wildbienen

Wildbienenhotel im Bamberger BienengartenDas Wildbienenhotel im Bamberger Bienengarten ist wunderschön gearbeitet, stattlich groß und das Entree des südlichen Ende des Erba-Parks, von der Maria-Ward-Straße aus in den Bienenweg kommend. Daher waren wir etwas nervös, ob es die Wildbienen auch annehmen würden.

Wildbienenhotel im Bamberger Bienengarten, mit Gehörnter MauerbieneDenn als wir es im vergangenen Jahr überraschend vom Scheßlitzer Imkerverein geschenkt bekamen (wir berichteten), stellten wir es nach reiflicher Überlegung in Richtung Westen auf, also mit Einflugbereich aus der Wetterseite her. Es war nunmal die sonnigste Stelle und anders hätte es an diesem Standort nicht die einladende optische Wirkung erzielt, die wir uns vorstellten. Außerdem sollten langfristig vorzugsweise Informationen dargeboten werden, so dass das Ansiedeln von Wildbienen eher eine untergeordnete Rolle spielte. Dennoch waren wir glücklich, dass sie es annahmen.

belegtes Wildbienenhotel im Bamberger BienengartenMan muss einfach sagen, dass Wildbienenhotels zwar eine nette Geste sind und es pädagogisch gesehen ein Muss für den Wildbienen- und Insektenunterricht. Doch die meisten gefährdeten Arten sind ohnehin Bodenbrüter und brauchen derartige Konstrukte nicht. So hatte sich denn tatsächlich auch eine sehr häufig vorkommende Wildbienenart, die Gehörnte Mauerbiene, bei uns ihr Domizil genommen. Was uns freut, denn es ist lustig zu beobachten, wie sie ihr Nest anlegt.

Zunächst inspiziert sie die Größen der Löcher in den angebotenen Tonziegeln. Hat sie sich endlich zu einem entschlossen, fliegt sie rückwärts mit angezogenen Flügeln in das Loch, um ihr Ei abzulegen. Danach bringt sie Nistmaterial ein – diesmal wieder mit dem Kopf voran –, um dann im Rückwärtsgang das nächste Ei abzulegen.

Im ersten Teil unseres Videos sieht man, wie sie ziemlich lange vor einem Loch herummacht. Denn es war schon von einer Kollegin besetzt und offenbar wurde jetzt gestritten, wer das Hausrecht haben soll.

Blühwiese im Bamberger Bienengarten Bienenweg 1, 96047 Bamberg (Erba-Park)Ja, man könnte stundenlang zusehen. Doch derzeit tut sich nicht mehr viel. Aber an den vielen verkitteten Löchern ist das werdende Leben dahinter immerhin zu erahnen. Und in unserem Bamberger Bienengarten sind schließlich noch mehr Wildbienen zu entdecken. Zum Beispiel auf der Blühwiese vor dem Wildbienenhotel oder in den anderen bienenfreundlich gepflanzten Schaubeeten. Kommt uns doch besuchen! Der Garten ist frei zugänglich und hält auch Bänke zum gemütlichen Beobachten parat.

Fotogalerie Wildbienenhotel

Rezension zu Dr. Elke Puchtler „Lavendelschätze“

[Werbung] Cover "Lavendelschätze" Dr. Elke Puchtler, Pala-Verlag„Lavendelschätze“ ist nicht nur einfach ein weiterer Gartenratgeber trotz Anbau- und Pflegeanleitungen oder -zigstes Kochbuch trotz 50 vegetarischer Rezepte. Nicht nur wegweisendes Reisebuch trotz Stationsbeschreibungen von Irland, Frankreich, den Niederlanden und Deutschland oder motivierender Wellnessratgeber trotz Pflege-, Kosmetik- und Gesundheitstipps … nichts dergleichen und doch von alledem etwas. Verbunden durch die warmherzige, mitreißende und respektvolle Hingabe der Autorin Dr. Elke Puchtler an nur eine einzige Pflanze – dem Lavendel.

Allumfassend und gründlich, dabei nicht sezierend, vielmehr tief inhalierend und bewusst ausatmend, nimmt uns die Heilpraktikerin und intime Kennerin des aromatischen Lavendels mit auf ihre facettenreiche Reise zu ihrem einzigartigen, persönlichen „Pflanzengefährten“. Eine Reise, die staunen macht über die Themenbandbreite der lila, weiß oder rosa blühenden Genuss- und Nahrungspflanze für Menschen und Insekten. Ihm, dem man zwar eine strukturgebende und pflegeleichte Garten-Dekorationsfähigkeit, eine intensive, der Entspannung und Beruhigung dienende Duft- und Heilentfaltung und ein fast schon historisches Dasein als einen – etwas altjüngferlich anmutenden – Parfümbestandteil zugesteht. Doch dass der fragil anmutende und doch so kräftige Lavendel das Potenzial hat, ein rund 190 Seiten starkes kenntnisreiches Sachbuch für Naturgärtner, spannendes Lesebuch für Reiselustige, kundiges Heilbuch für Life-Balance-Suchende und anregendes Rezeptbuch für Genießer füllen zu können, zeigt uns, dass weitaus mehr in ihm steckt, als wir bislang wussten und ihm zugetraut hätten.

Der Autorin hingegen, immerhin promovierte Biologin, war ein derartiges Kompendium absolut zuzutrauen. Ja, man wartete bereits auf eine weitere Publikation – über ihre Lavendelgeschichten hinaus –, ist man ihr einmal auf einen ihrer spannenden Führungen im Aromagarten des Botanischen Gartens Erlangen begegnet. Dr. Elke Puchtler kann nicht nur „Lavendel“, so viel sei versprochen.

Nun, der Worte sind genug geschrieben … jetzt eine Tasse Lavendeltee und Lavendelplätzchen geschnappt, in einen Liegestuhl vor dem „Meister der Entspannung“ gesetzt, dem Summen der Bienen gelauscht, die bereits die ätherische Duftspur aufgenommen haben, und sich eingelassen auf das liebevoll gestaltete Werk, dem man durchaus noch ein paar Bilder mehr, vor allem zu den Rezepten, gegönnt hätte. Doch die bildreiche Sprache allein löst aus, dass man förmlich meint, den Lavendel aus den (100% auf Recyclingpapier gedruckten) Seiten herausriechen zu können.

Fazit: Buch wie Lavendel kaufen und genießen!

Dr. Elke Puchtler: Lavendelschätze. Von Pflanzen, Düften und Menschen. Gartenpraxis, Heilkraft, Entspannung, Rezepte. Pala-Verl. 2018. ISBn 978-3-89566-377-2.

Veranstaltungstipp:

Vortragende Dr. rer. nat. Elke Puchtler Aromagartenfest 2015So., 27.05. – BIWA-Sonntagsöffnung mit Vortrag

  • 16.00 – 17.00 Uhr |  Duftspurensuche im Bienengarten. Inspirierend, wohltuend, wissenswert.
  • Was? Der Bamberger Bienengarten dient der Inspiration und ist beispielgebend für bienenfreundliche Pflanzungen. Die Heilpraktikerin Elke Puchtler bringt uns einzelne Duftpflanzen daraus näher und erläutert ihre Wirkungsweise. Der Lavendel spielt dabei eine ganz besondere Rolle. Dazu mehr aus ihrem neu erschienenen Buch „Lavendelschätze“ bei Kaffee und Lavendelkostproben.Für wen? Ohne Altersbeschränkung
    Referentin: Dr. rer. nat. Elke Puchtler, Heilpraktikerin, Adelsdorf

Podiumsdiskussion zur Stadtökologie in Bamberg

Blick vom Stephanshof auf BambergWie kann ein neues Miteinander von Stadt und Natur in den nächsten Jahren aussehen? lautete die zentrale Frage der Veranstaltung Stadtökologie: Natur in der Stadt – Podiumsdiskussion am 02.05.2018 im Stephanshof-Kapitelsaal, zu der das Evangelische Bildungswerk Bamberg e. V. einlud.

„Gerade in Zeiten des Klimawandels und den Herausforderungen im Städtebau kommt der Natur in unseren Städten eine überragende Bedeutung zu“, so die Ankündigung, und darüber sind sich die Podiumsteilnehmer Prof. Dr. Thomas Foken, MikroMeteorologische Beratung, Tom Konopka, Regionalreferent für Mittel- und Oberfranken, BUND Naturschutz in Bayern e.V. und Robert Neuberth, Amtsleiter, Garten- und Friedhofsamt Stadt Bamberg sicherlich einig.

Podiumsrunde zur "Stadtökologie"

Podiumsteilnehmer v. l. Robert Neuberth, Amtsleiter, Garten- und Friedhofsamt Stadt Bamberg, Tom Konopka, Regionalreferent für Mittel- und Oberfranken, BUND Naturschutz in Bayern e. V. , Moderator Martin Messingschlager, Prof. Dr. Thomas Foken, MikroMeteorologische Beratung,

Moderator Martin Messingschlager richtete an Robert Neuberth die Frage: Was sind die Kriterien innerhalb des Grünflächenmanagements?

Neuberth: Die Grünausstattung definieren die Bürger. Die einen fordern eher aufwändige Anlagen, die anderen ökologisch-naturnahe. Was gesellschaftlich nachgefragt wird, wird „politisch“ umgesetzt.

Wir verfügen in Bamberg über verschiedene Strukturen, vom Schönleinsplatz über das Straßenbegleitgrün bis zur Sandachse. Wir handeln nach einer Biodiversitätsstrategie, und das eine schließt das andere nicht aus.

Jedoch – die Grundstückspreise steigen, das wirtschaftliche Interesse [an Flächen] steigt.

Eine positive Entwicklung hatten wir durch die Landesgartenschau mit dem neu gewonnenen Erba-Park, der zusammen mit dem Hainpark eine schöne Möglichkeit bietet, die Stadt fußläufig zu erkunden. So ist ein Kriterium der Erhalt und die Schaffung von Grün, um letztendlich die Lebensqualität der Stadt zu erhalten.

Zwischenfrage Moderator: Das heißt, das Amt richtet sich nach dem Willen der Bürger?

Neuberth: Wenn einer anruft und will den Rasen nicht mehr so oft gemäht haben oder mehr Nischen und Freiräume in der Natur, dann gilt es, Arrangements zu treffen. Hier findet auch eine Verschiebung und Veränderung statt und wir arbeiten daran, dass das eine wie das andere seinen Platz hat. Veranstaltungen wie diese führen dazu, dass nachgearbeitet und nachgezogen wird.

Tom Konopka: Bamberg ist eine sehr engagierte Stadt. Ich gehe d’accord, dass verschiedene Grünflächen zur Nutzung bereit stehen. Was wir uns mehr für Bamberg wünschen würden, wären Abenteuerspielplätze auf offenem Brachland, wo man auch mal einen Baum umsägen und ein Feuerchen schüren können kann.

Prof. Dr. Thomas Foken: Das größte Problem aus dem Klimawandel für Deutschland ist die Erhitzung der Innenstädte. Wir beziffern 5-10.000 Hitzetote im Jahr, das sind mehr als Verkehrstote. Wie kann ich diese Hitze aus der Stadt rauskriegen? Bamberg ist eine der wärmsten Städte Deutschlands.

Wie sichere ich die Faktoren, die dem Klimawandel entgegen steuern und in der Stadt für einen Abkühleffekt sorgen. Wir benötigen mehr schattenspendende Bäume und extensive Bodenflächen und Wiesen, die scheinbar unnütz sind und ganz klar Begehrlichkeiten wecken, jedoch wertvolle Kohlenstoffspeicher sind.

Moderator an Foken gerichtet: Was raten Sie denen, die die Flächen managen?

Bäume höher als Häuser schaffen Schatten.  So stelle ich mir zum Beispiel am Maxplatz 20 schöne große Bäume vor. (Lachen aus dem Publikum)

Parkanlagen müssen eine bestimmte Flächengröße haben, um Kühle abzustrahlen. So ist es auf der Erba schade, dass dort Hausriegel entstanden sind. So ist es für den Hain auch unbedingt zu vermeiden, große Gastronomieanlagen einzubringen, es würde das Parkklima zerstören. Man muss alles behutsam pflegen und nicht an den Seiten herumknabbern wie beispielsweise beim Hauptsmoorwald.

Moderator: Klingt vernünftig, aber ist das auch realistisch?

Neuberth: Die Erba und der Hain bleiben so erhalten, wie sie gerade sind, sie haben Schutzcharakter. Wir brauchen für Bamberg Kaltluftschneisen. Die Ost-West-Verbindung müssen wir stabilisieren und aufrecht erhalten. (Einwurf Foken: Zum Beispiel das Tal des Ottobrunnens!)

Moderator: Bäume pflanzen – ist das schwierig?

Neuberth: Pro Jahr werden 150 Bäume in Bamberg gepflanzt. Wir hatten durch die Klimaveränderung in den letzten Jahren einige Totalausfälle bei Birke und Ahorn bzw. Probleme bei Linde, Eiche und Platane. Daher müssen wir mehr Spezialisten für Extremstandorte einbringen. Der diesjährige April war der heißeste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Mit 550 ml/m² Niederschlag der trockenste Raum [Bamberg / Franken in Bayern oder Bayern in Deutschland? Mitschrieb unvollständig, aber es klingt auf alle Fälle nach zu wenig :-)].

Konopka: Die Winterlinde wurde als klimaresistenter Baum zur Landesgartenschau vorgestellt. Wichtig bei der Wahl von Bäumen ist heute auch, dass kein Allergiepotential aufgezeigt ist. Die Blätter sollten der solaren Einstrahlung begegnen können, um kein Isopren zu produzieren. Empfohlene Bäume sind hier der Feld- und Spitzahorn, die Vogelbeere und die Winterlinde. [Hinweis auf Veitshöchheim, Mitschrieb unvollständig. Wir berichteten in diesem Zusammenhang hier.]

Neuberth: Heimische Bäume sind in der Regel Waldbäume. Das ist unser Problem, dass einzeln stehende Bäume unter Stress stehen.

Konopka: Dazu tragen auch die Lavasteine bei, die erhitzen die Stadt noch mehr. In Nürnberg gibt es mittlerweile Baum(scheiben)patenschaften.

Neuberth: Dass der Punkt kommt, war klar. Mehr Flächen bedeutet auch mehr Aufgaben bei keinem zusätzlichen Personal.

Einwurf Publikum: Baumscheiben können aber doch die Bürger pflegen, die das auch gerne tun würden.

Neuberth: Zunächst – die Lavasteinbedeckung wird nicht mehr weiter ausgeweitet. Die Entscheidung dafür hatte eine begründete Vorgeschichte. [Anmerkung bienen-leben-in-bamberg.de: Laut früherer Aussagen des Gartenamts wurde diese auf Empfehlung des Deutschen Städtetags getroffen.]

Zum einen waren es formalästhetische Wünsche anderer. Die Hundehinterlassenschaften haben sich [durch die Bedeckung mit dem spitzen Lavasteinen] merklich reduziert. Im Sommer verkrusten offene Baumscheiben und es kommt zu einem oberflächlichen Abfluss beim Gießen. [Anmerkung: Neu gepflanzte Bäume werden vom Gartenamt 3 Jahre lang gegossen, was wir an unserer Koelreuteria an der Bienen-InfoWabe bestätigen können. Das sind jedoch keine soften Gießkannenstrählchen, sondern extrem kräftige Wasserstrahlen aus armdicken Schläuchen.]

Wir haben aber jetzt gegengesteuert, und es ist ganz klar eine Interessensgemengelage. Auch in anderen Städten wurde das Heil gesucht, es ist hier ein Wandel zu verzeichnen.

Unsere Gießdienste beginnen um 4 Uhr früh. Bei hoher Trockenheit werden auch ältere Bäume gegossen. Letztendlich ist es immer ein Kampf zwischen unterschiedlichen Sichtweisen. Hier können die Vereine großen Einfluss nehmen.

Konopka: Wir beobachten ein sehr starkes bürgerschaftliches Engagement. Ich stelle hier die Frage in die Runde, wer sich selbst an ehrenamtlichen Maßnahmen beteiligt? (Fast alle Hände gingen hoch).

Die Erfahrung in Nürnberg beim Pflegen der Baumscheiben sind sehr positiv. Sie vermüllen nicht mehr so, sehen einfach schöner aus, es schafft Nachbarschaft und verletzte Bäume haben deutlich abgenommen, weil parkende Autos nicht mehr bis an die Rinde heranfahren. Wir [BUND und Servicebetrieb öffentlicher Raum] richten jährlich einen Empfang für die Baumpaten aus.

Neuberth: Seit 8 Jahren gibt es auch für den Bamberger Hain Baumpatenschaften, seit 2 Jahren auch innerhalb der gesammten Stadt im Wert von 250 Euro, die gespendet werden können. Und auch wir laden jedes Jahr ein. Mittlerweile haben wir ein Dutzend von Baumscheibenpflegenden. Zu Hochzeiten oder Geburtstagen werden gerne Bäume gespendet, dazu können auch kleine Steine mit einem Signet erworben werden.

Einwurf Peter Gack: Hier ist sicher noch Potenzial nach oben. Man müsste das bekannter machen und dieses wiederholt. Wenn jemand aber hier einen formalistischen Vertrag unterschreiben soll, dass er die angelegte Bepflanzung bei einem Ende der Pflege wieder rückzubauen hat, dann ist das doch eher abschreckend.

Neuberth: Natürlich soll es nicht abschreckend sein, aber die Aktionen sollen schon auch nachhaltig sein. Manche sind anfänglich begeistert dabei und lassen es – nachdem sie im heißen Sommer etliche Gießkannen zu schleppen hatten – dann doch wieder einfach auslaufen. Hier wäre eine Partnerschaft mit dem Bund Naturschutz vorstellbar, der das koordiniert.

Moderator an Foken: Belächeln Sie diese Situation, wenn wir uns über Baumscheiben unterhalten?

Foken: Nein, das belächel ich nicht. Jeder einzelne Quadratmeter ist ein wertvoller CO2-Speicher. Es ist ja leider Mode geworden, dass Hausgärten komplett mit Schotter gefüllt werden, dazwischen mal eine einzelne Pflanze.

Moderator: Es geht in der Stadtökologie ja auch um Lärm.

Foken: Alles an Pflanzen, was massig ist, filtert Schadstoffe heraus und dient dem Lärmschutz. Pflanzen können erheblich zum Lärmschutz beitragen. Die Waldfläche zwischen der A73 und der Gartenstadt beispielsweise ist ein effektiver Lärmschutz. Patenschaften für Knöterich als Lärmschutz … (lacht).

Konopka: Womit wir beim Hauptsmoorwald wären. Dieser fungiert ähnlich wie der Nürnberger Reichswald als Kühlung für die Stadt, und zwar um 2 bis 3° C. Ich halte den Plan, auf dem Muna-Gelände Industrie anzusiedeln, für einen ganz großen Fehler.  Der BUND wird es unterstützen, dass dieser Plan zu Fall kommt.

Foken: Bisherige Gutachten auf der Grundlage von VDI-Richtlinien haben die Fragen von Grünflächen bislang nicht behandelt. Derzeit wird sich intensiv damit befasst. Zur Klimainventur gehören auch offene Bodenflächen, die Kohlenstoffe speichern.

Moderator: Hat Herr Neuberth Möglichkeiten, beratend auf die Stadt einzuwirken?

Neuberth führte eine Reihe von Maßnahmen und Verordnungen auf.

Konopka: Gut, dass sich Bamberg seiner Gärtner wieder erinnert und das nicht so verhunzt wie in Hallstadt. Es muss auch disfunktionale Flächen „ohne Etikett“ geben, also einfach freie Flächen. Was die Wohnungs(bau)politik angeht, sind hier Diskrepanzen zwischen Statistiken und politischen Aussagen feststellbar. Der Wohnraum ist durchaus da, oft sind nur das EG verpachtet und das OG liegt brach. [Anmerkung: Auch wir kennen sehr viele Fälle, in denen Wohnraum leer steht, weil ehemals Einheimische anderenorts wohnen, aber nicht vermieten möchten. Aus eigenen leidvollen Vermieterinnenerfahrungen kann ich das allerdings auch nachvollziehen.]

Moderator: Bis zu 75% weniger Insekten. Ist das auf dem Schirm?

Neuberth: Das wird besser, die Bürgerschaft hat’s in der Hand, beispielsweise beim Lebensmittelkauf. Alles hilft hier massiv zusammen, so auch bei der Bienensituation.

Moderator: Ist Bamberg auf einen guten Weg?

Wir nehmen die Herausforderung an. Man muss versuchen, das Beste daraus zu machen. Bamberg ist einzigartig, beispielsweise in Sachen bebautes wie unbebautes Land. Umweltbildung ist ein wichtiger Punkt. So starteten wir im Hain eine Informationsoffensive, um das Thema Stadtökologie in die Köpfe zu verankern.

Konopka: Bamberg ist eine super Stadt. Damit das so bleibt, sollte Bamberg dringend die Muna-Pläne abspecken. (Applaus).

Die Menschen sehen die globalen Herausforderungen wie Insektensterben und Klimaschutz. Jährlich verzeichnet der BUND eine Nettozunahme von 4.000 Mitgliedschaften und wir verfügen über eine Klimaallianz Bamberg Stadt und Land.

Foken: Unsere Priorität muss es sein, den Klimaschutz zu stärken und nicht einen einzelnen Faktor zu beheben.

Publikumsfragen wurden gestellt nach invasiven Arten wie das Indische Springkraut (regelt sich von selbst) und ob es realistisch sei, dass wild lebende Bienen in Baumhöhlen zurecht kämen (nein, sie müssen wegen der asiatischen Varroamilbe behandelt werden).

Wir von Bienen-leben-in-Bamberg.de nahmen das Ende der Veranstaltung zum Anlass, uns explizit bei Herrn Neuberth und seinem Gartenamt für die bisherige Unterstützung unserer Bieneninitiative und erfolgreiche Zusammenarbeit zu bedanken (auch in Namen der anwesenden Gruppenmitglieder  „Essbare Stadt“, die bekanntermaßen ebenfalls positive Erfahrungen machten), bescheinigten dem Amt Lernfähigkeit und Wandlungsbereitschaft und ermunterten dazu, den hoch engagierten und gut informierten Bürgern Bambergs ruhig ein wenig „lange Leine“ zu geben. Sie werden es der Stadt sicherlich danken.

Wir bedanken uns an dieser Stelle auch beim Organisator Wolfgang Wurch vom Evangelischen Bildungszentrum für die aufschlussreiche Informationsveranstaltung, der wir das Erscheinen einiger Stadträte doch sehr gegönnt hätten. Daher hier unser umfangreicher, fast lückenloser (und hoffentlich in allen Teilen richtig wiedergegebener) Bericht zum Nachlesen, damit niemand sagen könne, er hätte von nichts gewusst.

KV-GBV: Gartenpflegerkurs Teil 3 – Der bienenfreundliche Garten

Bienen an weißer HerbstasterAm Sa., 30.09.2017 findet im Kreislehrgarten Oberhaid ein Seminar zum bienenfreundlichen Garten statt. Reinhold Burger und ich springen gerne als Ersatzreferenten ein, wo wir doch eben erst an den Obst- und Gartenbauverein Oberhaid für diesen tollen Garten, gleich neben der Friedhofskirche am Ortseingang, einen zweiten Platz unseres Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreises 2017 vergaben. Da war immerhin von einem Schulterschluss die Rede, was selbstverständlich Auftrag und Verpflichtung auch für uns ist.

Veranstalter für den Kurs, dessen 3. Teil sich besonders an Gartenpfleger wendet, ist der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege. Mit-Referentin ist Kreisfachberaterin Alexandra Klemisch des besagten Veranstalters, die Wissenswertes über die im Herbst um die Gunst der Bienen wetteifernden Blühpflanzen parat hält. Sie war ja bekanntermaßen heuer bereits bei uns in der Bienen-InfoWabe zugange.

Wir beide werden die Entwicklung der Honigbienen in den Monaten August bis September erläutern, mit einem kleinen Seitenblick auch auf die Wildbienen. Was brauchen sie, was können wir im Garten Gutes für sie tun? Wildbienen sind jedoch eher das Spezialgebiet von Referent Günter Reif, stellvertetender Vorsitzender des Bezirksverbands für Gartenbau und Landespflege Oberfranken. Er wird sicher noch tiefer in die Materie einsteigen. Weitere schöne Programmpunkte siehe unten.

Die Anmeldezeit ist zwar eigentlich vorüber, aber vielleicht besteht ja doch noch eine Chance, ein Plätzchen zu ergattern. Einfach mal anrufen bei der Kreisfachberaterin Alexandra Klemisch, Tel. 0951/85-534, alexandra [dot] klemisch [at] lra-ba [dot] bayern [dot] de

Kostenbeitrag: 15,- €, ermäßigt 10,- € für Gartenbauvereins-Mitglieder

Programm für Samstag, den 30. September 2017

9.00 Uhr – Begrüßung

9.15 Uhr – Honigbienen im Garten, Referntin: Birgit Lang, Imkerin aus Oberhaid

10.30 Uhr – Kurze Pause

10.45 Uhr – Fleißige Bestäuber – Nützliche Insekten im naturnahen Garten, Referent: Günter Reif, Stellvertretender Vorsitzender Bezirksverband Oberfranken

12.30 Uhr – Mittagspause

13.30 Uhr – Wir stellen eine kleine Nisthilfe aus Ton her, Referentin: Kerstin Kempter, Töpferin aus Lauter

14.45 Uhr – Kurze Pause

15.00 Uhr – Blühstreifen für Bienen ansäen: Wie’s funktioniert. Referentin: Kreisfachberaterin Alexandra Klemisch

Seminarende ca. 16.00 Uhr

 

Veitshöchheimer Imkertag 2017 (1): Fundstücke im Gelände

Ilona am Veitshöchheimer Imkertag am 09.07.2017 Auf fünf Teile ist unsere Berichtsreihe zum Veitshöchheimer Imkertag 2017 am 09.07.2017 angelegt. Schließlich sind wir das denjenigen schuldig, die wegen unserer Fortbildungsreise eventuell an der Bienen-infoWabe vor verschlossener Türe standen.

Folgende Vorträge werden in laufender Folge von uns beschrieben:

  • BeeWarned – Vespa Velutina und dem kleinen Beutenkäfer auf der Spur (Dr. Nicole Höcherl)
  • Bienenweide für Beet und Balkon (Dr. Ingrid Illies)
  • Bienenwachs – Verfälschungen vermeiden, aber wie? (Johann Fischer)
  • Aktuelles zur Varroa (Dr. Stefan Berg)

Was wir auf dem – wie so oft brütendheißen – Freigelände und an den Informationsständen in Foyer und Sebastian-Englerth-Saal vorfanden und näher beäugten, ist hingegen heutiger Beitragsgegenstand.

Imkermarkt mit verschiedenen Imkereibedarfshändlern

Imkermarkt, Stand Gärtnerei Immengarten JaeschWieder mit dabei: Immengärtnerei Bernhard Jaesch, der zahlreiche für (Wild-)Bienen interessante Pflanzen bereit hielt. Doch da wir unseren Bamberger Bienengarten so ziemlich fertig haben unter Einschaltung hiesiger Gärtnereien, enthielten wir uns heuer des Kaufs. Beim nächsten Mal füllen wir dann etwaige Lücken auf, denn die Auswahl ist schon etwas besonderes. Seine Listen liegen übrigens bei uns in der Bienen-InfoWabe aus – einfach anfragen.

Uns zog’s in die etwas kühleren Innenräume. Folge Sie uns.

Wildlebensraumberatung in Bayern

Am Infostand Wildbienenlebensraumberatung berichtete uns die für Unterfranken zuständige Beraterin, Anne Wischemann aus dem Fachzentrum für Agrarökologie in Karlstadt, über die Aufgabengebiete des von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft regional eingerichteten Beratungsdienstes.

Die Beratungsleistung bestand heute für uns darin, dass wir vom Institut für Biodiversitätsinformation e. V. (IfBI) aus Ebern erfuhren, die z. B. Lebensräume für Wildbienen aufsuchen und über einen längeren Zeitraum beobachten möchten. Da könnte man doch glatt zu uns in den Bienenweg 1 nach Bamberg kommen und unsere neu angesäte Bienenblühwiese observieren. Netzwerken also ist eine der Hauptaufgaben, und da lässt sich sicherlich gut andocken, denn das ist ja auch eine der unsrigen selbstgestellten Aufgabe.

Schau-Bienenweiden auf dem Versuchsgelände der LWG VeitshöchheimPassend dazu auch unser Gang zu den Bienenblühweiden, die uns immer wieder mit ihrer Vielfalt erfreuen. Nun haben wir inzwischen ebenfalls eine Blühwiese an der Bienen-InfoWabe, doch die Überlegungen dazu gingen vor einigen Jahren von hier aus.

Kleine Biene ganz groß – Die Honigbiene unter der Lupe

Mikroskopieaufbau im Saal der LWGUnter neuesten Mikroskopiergeräten (Bresser Science ETD 101 binokular 2-D-01-1 Nimax) konnten verschiedene Bienenbestandteile genauesten betrachtet werden. Pro Gerät waren heweils ein Präparat mit z. B. Kopf, Beine oder Stachel der Biene sowie eine Varroamilbe von oben und unten studierbar. Erklärungen gaben die daneben liegenden Detailzeichnungen. Toll gemacht!

Auch wir haben einige Mikroskope in der Bienen-InfoWabe, die natürlich längst nicht in dieser Kategorie mitspielen können. Dennoch – die Neugier zu wecken, den winzigen Tierchen ihre Geheimnisse zu entreißen vermögen sie ebenso.

Bienengesundheitsdienst

Stand des Tiergesundheitsdienstes / BienengesundheitsdienstIn unserem Blog oft erwähnt und im Jahresprogramm 2016 bereits zu Gast: Dr. Andreas Schierling am Stand seines Bienengesundheitsdienstes (Tiergesundheitsdienst) aus Grub.

Plakat am Stand des Tiergesundheitsdienstes / BienengesundheitsdienstVerschiedene Präparate, ein ausführliches Poster sowie ein Ständer mit zahlreichen Merkblättern und Antragsformularen sowie natürlich eine kompetente Beratung erwartete die Besucher. Übrigens sind seit 2018 auch Wachsanalysen kostenfrei möglich. Einen Satz dieser Anträge finden Sie auch bei uns in der Bienen-InfoWabe zum Mitnehmen.

Zu diesem Thema mehr im Vortrag von Johann Fischer: Bienenwachs – Verfälschungen vermeiden, aber wie?“ in der dritten Folge unserer Blogberichtsreihe.

Masterarbeiten

Masterarbeit zur WildbienenfaunaÜber die Auswirkungen von „Hyperthermie auf das Verhalten von Arbeiterinnen (Apis mellifera)“ und zu „Beobachtungen und Untersuchungen der Bienen/Wildbienenfauna bei Beet- und Balkonpflanzen“ informierten großflächige Plakate, jeweils mit persönlichen Ansprechpartnern aus der Justus-Liebig-Universität Würzburg (Arne Kablau) und der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (Franz Härtl). Diese stellten ihre Masterarbeit vor und gaben bereitwillig Auskunft.

Masterarbeit zur HypothermieEin (vorläufiges) Ergebnis daraus: Die Behandlung hat Auswirkungen auf die Brut. Die auch mit Objekten vorgestellte Untersuchungsmethode zeigt die Sensitivität bei verschiedenen Zuckergaben auf. Außerdem: Die Mortalitätsrate unterschiedlicher Bienenlebensalter (Alterskohoren) war unterschiedlich hoch. Die noch nicht verifizierte Aussage, die Lebensalter wären gekürzt, müssen mit T-Tests erst noch bewiesen werden. Man stünde da in den Startlöchern. Ist aber immer interessant, wer da an was und mit welchen Methoden im Augenblick forscht, so unser Fazit.

Interessant auch alle Vorträge in Veitshöchheim: Bleibt dran!

Rettet den Landesgartenschau-Förderverein des Erba-Parks!

Logo Förderverein zur Nachhaltigkeit der Landesgartenschau Bamberg 2012 e. V.Ein starker Verein, finanziell solide aufgestellt, rührig und erfolgreich … und doch könnte die Jahreshauptversammlung am 25.07.2017 die letzte sein. Danach wäre Schluss mit dem sich Kümmern um den Bamberger Erba-Park oder der Klosterlandschaft Michelsberg oder dem Uni-Lauf, die während und auch nach der Landesgartenschauzeit von 2012 als überaus attraktive und beliebte Anziehungs(programm)punkte für die Bevölkerung Bambergs und weit darüber hinaus gelten. Nachhaltigkeit führt der Verein im Titel, doch für sich selbst scheint es damit vorbei zu sein. Der Förderverein zur Nachhaltigkeit der Landesgartenschau Bamberg 2012 e. V. steht vor dem Aus.

Einladung zur Jahreshauptversammlung (Mitgliederversammlung) des Fördervereins zur Nachhaltigkeit der Landesgartenschau Bamberg 2012 e. V.Warum? Weil es keine Nachrücker für den Vorstand und die Beisitzer gibt.

Die „Alten“ und die „Altgedienten“ wollen nach 9 Jahren der kontinuierlichen und erfolgreichen Mitarbeit den Stab weitergeben. Nicht, ohne zuzusichern, etwaige Nachfolger ordentlich in ihr neues Amt einzuführen und sie in ihrer ersten Zeit mit Rat und Tat zu begleiten. Doch verflixt nochmal, es scheint sich einfach keiner zu finden! Vielleicht, weil’s einfach keiner glauben will, dass sich so ein wichtiger Verein in Nichts auflösen könnte. Doch tatsächlich wird es dazu kommmen, wenn nicht noch ein großes Wunder geschieht. Daher herzliche Einladung zur Mitgliederversammlung auch für Gäste! Und dabei ist hoffentlich jemand, der die Hand hebt auf die Frage, wer in den Vorstand gewählt werden möchte.

Auch wir, die Initiative Bienen-leben-Bamberg.de, hofft immer noch auf ein Wunder. Nicht nur, weil wir bereits zum dritten Male¹ Nutznießer der Vereinssatzung waren, die da u. a. lautet, Projekte aus der LGS-Zeit und neue Projekte der Erba-Insel zu fördern. Mit unserer Bienen-InfoWabe sind wir ein unmittelbares Nachfolgeprojekt des damaligen Imkerpavillons, das am Schleusenwärterhäuschen aufgebaut war. Unser neues Haus steht als „grünes Klassenzimmer“ seit 2016 ein paar hundert Meter weiter in Richtung Innenstadt, kurz vor der Unterführung des Regensburger Rings / Friedensbrücke.

Bienen-InfoWabe mit Bienengarten und BänkenSogar ein Bienengarten ist unlängst am (seit September 2016) neu benannten Bienenweg entstanden – ganz im Sinne der 2012 zum Blühen gebrachten Erba-Insel. Um die Bienen- und Insektenwelt, die sich dort in großer Zahl einfindet und emsig Nektar und Pollen sammelt, in Ruhe beobachten zu können, stellten wir unlängst Sitzbänke auf. Diese wurden uns nun in einer Höhe von rund 300 Euro vom Förderverein bezahlt. Dafür bedanken wir uns herzlich!

Bienen-InfoWabe mit Bienengarten und Bänken, hier vor dem Schau-Staudenbeet 1

Es versteht sich, dass wir es sehr bedauern würden, sollte sich der Verein auflösen. Nicht nur der Spenden wegen, sondern auch, weil das Erlebnisprogramm des Fördervereins viel für unsere Nachbarn auf der Insel bewirkt hat – beispielsweise der Uni, dem Interkulturellen Garten, der beiden Kleingartenvereine, dem Faltbootclub usw. – und für ein gutes Klima untereinander sorgte. So wurde als letzte große Geldausgabe ein Mehrgenerationenpacour in Planung genommen, der ein erneutes Highlight im jüngsten Park Bambergs sein wird.

Bienen-InfoWabe mit Bienengarten und Bänken, hier vor dem Schau-Staudenbeet 2

Wer wird nun künftig unsere Ideen und Belange „aus einem Munde“ gegenüber der Kommune vertreten? Wer wird die entstandenen Partnerprojekten wie zum Beispiel mit uns, der Bieneninitiative, oder dem Zelt der Religionen, den Zeitschichten oder dem Kunstraum JETZT weiterführen oder fruchtbare neue Projekte generieren? Der Förderverein darf nicht Sterben! Meldet euch, bitte, liebe Retterinnen und Retter! Fasst euch ein Herz!

Spendenübergabe Förderverein zur Nachhaltigkeit der Landesgartenschau Bamberg

Spendenübergabe Förderverein zur Nachhaltigkeit der Landesgartenschau Bamberg 2012 e. V. am 15.05.2016

¹ Siehe auch:

Jubel! Europäische Bürgerinitiative gegen Glyhphosat hat 1 Million Unterschriften!

1 Million gegen Glyphosat – Danke © Bund e. V.Wir haben es geschafft! Nun muss sich die EU mit der Europäischen Bürgerinitiative gegen das umstrittene Glyphosat auseinandersetzen. Auch wir sammelten eifrig mit, um unseren Bienen das Insektengift Pflanzenschutzmittel zu ersparen und versandten diese Woche etliche unterschriebene Listen an das Büro des BUND e. V..

Diese hatten das Begehren im Vorfeld hervorragend organisiert. Es muss hübsch viel gekostet haben an Druck, Papier und Versand der Listen, von daher freuen sich die Verantwortlichen über Spenden.

Projekt „Wildbienenhotel“ im Erba-Park mit Wirtschaftsschule Bamberg

Wirtschaftsschüler am Wildbienenhotel am Bienenweg 1Material für das WildbienenhotelInitiiert von unserem Bienenpaten Daniel Schiller, Lehrer an der Graf-Stauffenberg-Wirtschaftsschule Bamberg, freuten wir uns auf ein gemeinsames Wildbienenhotel-Projekt mit der Klasse 10f. Vier Wochen vorab erhielt der Klassenleiter modifzierte Vorschläge zum Projektablauf. [Nachtrag 12.06.17]

Die rund 30 Schüler/innen bereiteten sich mittels Internetrecherche darauf vor, welche Materialien zur Ausstattung notwendig sind, besorgten sich diese und befüllten sodann am 24.05.2017 unser kürzlich  erhaltenes neues Wildbienenhotel (siehe Bericht).

Einrichten des Wildbienenhotels

Wirtschaftsschüler statten Widlbienenhotel ausDie Akton dauerte einen Vormittag lang, an dem gesägt, gebohrt, geschraubt, geschmirgelt, geschnitten und Totholz gesammelt wurde. Auch, wenn sich das eine oder andere Material von uns als eher unbrauchbar diagnostiziert wurde (z. B. Tannenzapfen, Rindenmulch und Stroh), konnten wir anderes modifizieren, wie zum Beispiel die Tonziegelsteine. Deren Öffnungen sind zu groß und zu scharfkantig, doch eignen sie sich gut, um Schilfrohre aufzunehmen.

Wirtschaftsschüler statten Widlbienenhotel ausEbenso sind die Löcher, die am Stirnholz angebracht wurde, besser über die gesamte Astlänge zu verteilen. Denn stirnseitig bricht das Holz mit der Zeit auseinander, die Sprünge ragen in die Löcher hinein und stören damit die Kinderstuben der zarten Wesen. Zart sind ebenfalls die Flügel der zierlichen Bestäuberinnen. Daher mussten alle Eingangslöcher glattgeschmirgelt werden.

Literatur & Links

Titelübersicht der Medien zu Wildbienen aus der Imker-Bibliothek von Bienen-leben-in-Bamberg.deSich intensiver mit dem Wildbienenlebensraum auseinanderzusetzen schärft den Blick für die Details. Die meisten Wildbienenhotels werden leider falsch bestückt. Dass eine schnelle Internetrecherche nicht immer Qualitätsgarant ist, weiß ich als Bibliothekarin nur zu gut. Daher ist die Bienen-InfoWabe auch Hort einer Anzahl bedacht ausgewählter Bücher und Infomaterialien, die wir nun gut gebrauchen konnten. (siehe Imker-Bibliothek via Zotero, Tag-Filtersuche „Wildbienen“)

Vorbereiten des Wildbienenhotels mit SchülerhilfeEmpfehlenswerte Anleitungen aus dem Web sind:

Da das Hotel doch ziemlich groß ist und nun einige Materialien nicht zur Verwendung kommen, werden wir ein wenig nacharbeiten. Es wurden außerdem Tonziegel bestellt, die den Bedürfnissen einiger Wildbienenarten optimal entsprechen sollten.

Honig

Bamberger Lagenhonig von Bienen-leben-in-Bamberg.deZur Ergänzung des Themas Wildbienen widmeten wir uns natürlich auch ihren Verwandten, den Honigbienen. Ihrem wohlschmeckenden, heilkräftigem Produkt, dem Honig, näherten wir uns durch die Schätzung, was eine volle Honigwabe wohl wiegt und die nachfolgende Berechnung, wie viele Gläser Honig man aus einem Volk ernten könne. Der bayerische Durchschnitt des Honigertrags lag 2016 bei 27,3 Kilo, in Oberfranken bei 31,4 Kilo. Allerdings schleudern die meisten Imker 2x im Jahr, wohingegen wir beim Bamberger Lagenhonig auf eine einmalige Schleuderung setzen, die etwa 18 Kilo einbringt.

Dass dieser daher sehr wohlschmeckend bei einer feinkristallinen Konsistenz ist, daran haben die Frühjahres-Obstblüten ihren Anteil. Auf die Frage, warum mancher Honig flüssig ist und mancher nicht, lässt sich reduzieren auf den unterschiedlichen Zuckergehalt in unterschiedlichen Blüten. Fruchtzucker bleibt länger flüssig als Traubenzucker, wobei ersterer besonders im Waldhonig (Ursprung hier: Ausscheidungen von Blattläusen) vorkommt, aber auch in der Robinie, Akazie, in der Kastanie und in Wildblüten. Jedenfalls war die Honigverkostung auf Baguette ein Beweis dafür, dass es schmeckte, denn 1 Kilo waren binnen kurzer Zeit in den Mägen der rund 30 Jugendlichen verschwunden.

Lehrbienenstandbesuch

Die Königin entdeckt! Besuch unseres Lehrbienenstands am FünferlesstegEs ist schon schade, dass, je älter Kinder werden, um so mehr die Angst vor der Honigbiene zunimmt. Sie ändert sich allerdings meist wieder, wenn aus den Jugendlichen junge Erwachsenen werden. Dem mutigeren Teil der Gruppe jedenfalls wurde das unverhoffte und seltene Glück zuteil, dass Reinhold ausgerechnet eine mit Bienen besetzte Wabe herausnahm, auf der in voller Pracht die Königin zu sehen war. Sehr lange allerdings ließen wir sie nicht an der frischen Luft. Das Risiko ist zu hoch, dass etwas mit ihr passieren könnte. Uns ist tatsächlich einmal eine Königin davongeflogen, offenbar mochte sie das helle Licht nicht. Heute aber ging alles gut.

Dankeschöns

Nachdem sich der Klassensprecher sehr nett im Namen seiner Klasse bei uns bedankt hatte, löste sich die Gruppe gegen Mittag auf. Mit Lehrer und Bienenpate Daniel waren wir uns einig: es war ein gelungenes Projekt und wir hatten eine interessante und für alle lohnende und schöne Zeit miteinander, die sicherlich in vielen Punkten noch lange nachhallen dürfte – mindestens für unsere Erba-Wildbienen, die bald das neue Hotel beziehen mögen, oder beim künftigen bedachtsamen Honigeinkauf der Wirtschaftsschüler. Und natürlich, dass wir etwas mit unserem Bienenpaten erleben durften! Danke, dass du das möglich gemacht hast, Daniel! Danke, liebe Klasse 10f, für euren tollen Einsatz!