Honigernte 2018 in den Buger Wiesen

Gruppenbild zur Honigernte Buger WiesenGäste ernten HonigDie Bienenpatenvölker von Felicitas Sauer (Feegan), Sabine Gründler (Gärtnerei Böhmerwiese), Ina Kudlich (Mokka makan) und Elisabeth Burger (herzallerliebste Schwiegermama) wurden am 15.07.2018 von unseren Honigschleudertagesgästen bei großer Hitze, doch ohne Zwischenfälle beerntet.

Gäste ernten HonigAußer unserem Bienenpaten-Paar Rita Bender und Stefan, die bereits 2017 einmal mitgemacht hatten und sich schon gut auskannten, waren alles Neulinge dabei.

Gäste ernten HonigVor Ort entschloss sich Michaela Then dazu, ebenfalls Bienenpatin zu werden. Da einer ihrer vier Söhne einen Garten hat, soll dort ein Bienenvolk seine Heimat finden. Anlass für unsere Nachbarin (vom Interkulturellen Garten her als auch fast gegenüber von uns wohnend), sich des Themas stärker anzunehmen. Herzlich willkommen in unserer exklusiven und familliären, doch vor allem bienenfreundschaftlichen Runde!

Bienenflucht abkehrenNeben der frischgebackenen neuen Patin gab es noch einen Gast, der wie sie das Imkern lernen möchte. Bernhard Sonntag griff beherzt zu Stockmeisel und Abkehrbesen und zeigte auch keine Scheu beim Wegfegen der Bienen aus dem Fluchtrahmen. Dazu gehört schon etwas Mut, wenn man es das erste Mal macht. Super!

Gäste ernten HonigDas alles ist zwar nicht wirklich so das Ding von Gattin Heike. Die jedoch nahm ebenfalls tapfer ein wirklich sehr schweres Honigrähmchen aus der Beute und kehrte die ansitzenden Bienen weg. Alle Achtung! Wir freuen uns, dass unsere diesjährigen VHS-Teilnehmenden ihre Ankündigung, uns über die Schulter schauen zu wollen, wahr gemacht hatten.

Gäste ernten HonigBienenpate Dr. Peter Kaimer kennt zwar die Imkerei noch von seinem Großvater her, doch für ihn war’s ebenfalls nichts Alltägliches. Mehr schon seine flotte An- und Abfahrt mit dem Trekkingrad … da waren wir mit dem Auto kaum schneller zurück am Obstmarkt, den Ort der Honigverarbeitung. Prima für mich, denn nachdem Reinhold das Leihauto wieder zurück bringen musste, brauchte ich die bockschweren Honigkisten, die bis zu 26 Kilo wogen, nicht alleine in den 3. Stock hoch zu tragen. Für deinen / euren Einsatz unter Ausschöpfung aller körperlichen Ressourcen nochmals vielen Dank!

Nun, es war also unsere Aufgabe, die Kräfte unserer Bienenfreunde wieder aufzubauen, und darüber mehr im nächsten Bericht!

Fotogalerie Honigernte Buger Wiesen

Probieren geht übers Studieren – q.e.d.

Modul 9: … und Honig verarbeitenHonig schmeckt lecker und hilft gegen allerlei Übel, erfordert aber ziemlich viele Schritte und einige Fach- und Praxiskenntnis, bevor er auf die Zunge gelangen kann. Quod erat demonstrandum – was zu beweisen war – und das taten wir mit dem vorletzten Modul 9 im Seminar „Schul-Imkerei“* auf die einfachste Art: Selbermachen und Probieren lassen.

Nachdem der Honig des Uni-Volkes am Lehrbienenstand „Bienenweg“ hinter der Bienen-InfoWabe geerntet war, sammelten wir uns am Obstmarkt 10 für den Verarbeitungsvorgang. Mit einer für die Hitze idealen Gaszpacho gaben wir der Nascherei eine adäquate Grundlage. Und los ging’s …

Modul 9: … und Honig verarbeiten … zunächst mit dem Zusammenbau des Entdeckelungsgeschirrs. Kleiner Wermutstropfen – die Abstreifvorrichtung des Vorgängergeschirrs passte nicht auf das nagelneue Geschenk unserer Bienenpaten Anne und Hans Zirkel. Aber wir werden das selbstgebastelte Teil der Familie Fraaß sicherlich wieder kompatibel machen. Ohne die Blechschiene ist es einfach ein bisschen mehr Sauerrei. Doch tatsächlich waren die Studierenden sehr vorbildlich, was unsere eingeforderten Hygieneansprüche und das Honig-/Wachsgetropfe auf den Fußboden anbelangte. Ganz großes Lob hier noch einmal!

Schnell erzählt ist der Rest: Entdeckeln, die offenen Waben vorsichtig ein paar Schritte hin zur Schleuder bugsiert, in die Trommel eingepasst (was mit der neuen Schleuder jetzt sehr viel einfacher funktioniert als vormals), an der Kurbel gedreht und den goldenen Honigfluss bewundert, abgefüllt, Etikett ausgefüllt und angeklebt … fertig! Klingt leicht, hat jedoch seine diversen Tücken. Dazu gab es jede Menge Tipps, und den Rest des Könnens macht einfach die eigene Erfahrung. Wer es genauer wissen mag – wir gönnten uns das Vergnügen, ein Video über unser 9. Modul zu erstellen:

Modul 9: … und Honig verarbeitenZum letzten Modul sehen wir uns für ein Thema, das weitaus weniger Spaß macht, jedoch noch wichtiger für die Bienen und uns ist: die Varroabehandlung, die vor der Auffütterung folgen muss. Wie gesagt – viele kleine Schritte, viele winzige Tropfen Nektar, viele Stunden der Arbeit, aber auch der Freude und Dankbarkeit, der Wertschätzung und des Liebenlernens dieser kleinen Wundertierchen und Menschenbegleiters! Wir hoffen, wir konnten auch dieses im Seminar mit rüberbringen. Danke fürs Dabeisein!


*„Didaktik der Naturwissenschaften“ der Fakultät Humanwissenschaften an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg am Institut für Erforschung und Entwicklung fachbezogenen Unterrichts – EE-feU.

[Nachtrag am 03.04.2019: Im Anschluss der Fotogalerie sind alle insgesamt 10 Module aufgeführt und verlinkt, sofern wir einen Bericht dazu veröffentlicht hatten.]



Übersicht der 10 Module zum Seminar „Schul-Imkerei“

… mit Verlinkung, sofern wir einen Bericht dazu veröffentlicht hatten. [Nachtrag am 03.04.2019.]

  1. 20.04.2018: Seminar (M4) Praxis Lehrbienenstand II (Schwarmverhinderung, Varroaprophylaxe) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  2. 27.04.2018: Seminar (M5+6) Grundlagen Schulimkerei und Bienenunterricht für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  3. 03.05.2018: Schulbienen-Unterricht für Klasse 2 (Integrationsklasse) der Gangolf-Grundschule im Rahmen des Seminars (M7a) „Praxis Schulbienenunterricht“ für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  4. 04.05.2018: Seminar (M7b) Umsetzung „Praxisunterricht Schulbienenunterricht“ des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  5. 06.05.2018: Sondermodul zur Wachsverarbeitung im Seminar Schul-Imkerei für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  6. 03.06.2018: Seminar (8) Praxis am Lehrbienenstand III (Ablegerkontrolle, Varroakontrolle) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  7. 3.07.2018: Seminar (9) Praxis des Honigerntens und der Honigverarbeitung [diese Seite hier] für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  8. 15.08.2018: Seminar (10.1-2) Praxis am Lehrbienenstand (Einwintern 1: Varroabehandlung) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  9. 19.08.2018: Seminar (10.3) Praxis am Lehrbienenstand (Einwintern 2: Varroakontrolle und Einfüttern) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  10. 13.12.2018: Seminar (10.4) Praxis am Lehrbienenstand (Oxalsäurebehandlung) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg

Mutige Honigernte im Uni-Seminar „Schul-Imkerei“

Modul 8: Honig ernten, Gruppenbild mit Alexander, Yelva, Ekkart, Linda, Luzia, Dorina, ReinholdModul 8: Honig erntenDoch, Mut brauchte es bei den Studierenden durchaus, als wir innerhalb des Seminars zur Schul-Imkerei* am 23.07. den Honig des Uni-Volkes am Lehrbienenstand „Erba-Bienenweg“ ernteten. Während die Bienenflucht beim zweiten Volk (das von Bienenpatin Annemarie Rudel) ihre volle Wirkung entfaltete und nur wenige Bienen auf den Waben herumkrabbelten, standen wir beim ersten Durchlauf in einer hübschen Bienenwolke. Es waren tatsächlich zweierlei Systeme (mit 2 und mit 16 Einbahnstraßen), doch das war bislang ohne Belang.

Modul 8: Honig erntenEin bisschen waren die Bienen außerdem grantig. Dennoch blieben wir von Stichen verschont, was nicht zuletzt darauf zurückzuführen ist, dass wir den Sicherheitsmaßnahmen weiterhin, auch wenn’s etwas nervig ist, Beachtung schenken. Dazu haben wir eine Checkliste Besuch Lehrbienenstand entwickelt, die wir gewissenhaft durchgehen – uns und den Bienen zuliebe.

Modul 8: Honig erntenEin betonter Punkt des heutigen Seminartages im Modul 9 war, dass vor allen Arbeiten erst einmal gedanklich der Ablauf erfolgen sollte. Mitten im Tun sollte man nicht vor der Wahl stehen müssen, ob man alles offen lässt, um schnell noch was zu holen, oder erst mal alles wieder dicht machen muss, was den Prozess beim zweiten Öffnen nicht angenehmer macht. Folgende Fragen:

    • Was möchte ich konkret in welcher Reihenfolge tun?
    • Welche Ausstattung benötige ich? – z. B. genügend Smokermaterial / einen Stein, um eine Box schräg zu stellen, damit die Waben nicht darin umkippen / ein paar zusätzliche Leerrähmchen zum Lückenschließen für den sicheren Transport / eine Windel für die anschließende Varroakontrolle
    • Ist alles in Reichweite gestellt? – z. B. an jedem Volk genügend Boxen für die entnommenen Waben / ein Imkerhut, falls es mal nötig erscheint / einen Schemel für kleinere Leute, da ggf. das Ausheben aus der dritten Zarge anstrengend wird.
    • Habe ich genügend Zeit für alles eingeplant?

Modul 8: Honig erntenSo ziemlich alle Arbeiten wurden von den Studierenden teils alleine, teils mit etwas (gegenseitiger) Hilfestellung, super bewältigt. Smoker in Gang setzen, Beuten öffnen, Waben ziehen, Bienen abkehren, Waben ohne Bienen in die Boxen bringen, Bienenfluchten abkehren, Absperrgitter entnehmen und abkehren, Zargen wieder aufsetzen … und dann ging’s voll bepackt zum Obstmarkt 10, um das kostbare Gut zu verarbeiten. Dazu mehr im nächsten Bericht!


*„Didaktik der Naturwissenschaften“ der Fakultät Humanwissenschaften an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg am Institut für Erforschung und Entwicklung fachbezogenen Unterrichts – EE-feU.

[Nachtrag am 03.04.2019: Im Anschluss der Fotogalerie sind alle insgesamt 10 Module aufgeführt und verlinkt, sofern wir einen Bericht dazu veröffentlicht hatten.]


Fotogalerie Honigernte mit Studierenden am Lagenstandort Erba-Bienenweg


Übersicht der 10 Module zum Seminar „Schul-Imkerei“

… mit Verlinkung, sofern wir einen Bericht dazu veröffentlicht hatten. [Nachtrag am 03.04.2019.]

  1. 20.04.2018: Seminar (M4) Praxis Lehrbienenstand II (Schwarmverhinderung, Varroaprophylaxe) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  2. 27.04.2018: Seminar (M5+6) Grundlagen Schulimkerei und Bienenunterricht für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  3. 03.05.2018: Schulbienen-Unterricht für Klasse 2 (Integrationsklasse) der Gangolf-Grundschule im Rahmen des Seminars (M7a) „Praxis Schulbienenunterricht“ für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  4. 04.05.2018: Seminar (M7b) Umsetzung „Praxisunterricht Schulbienenunterricht“ des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  5. 06.05.2018: Sondermodul zur Wachsverarbeitung im Seminar Schul-Imkerei für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  6. 03.06.2018: Seminar (8) Praxis am Lehrbienenstand III (Ablegerkontrolle, Varroakontrolle) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  7. 3.07.2018: Seminar (9) Praxis des Honigerntens [diese Seite hier] und der Honigverarbeitung für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  8. 15.08.2018: Seminar (10.1-2) Praxis am Lehrbienenstand (Einwintern 1: Varroabehandlung) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  9. 19.08.2018: Seminar (10.3) Praxis am Lehrbienenstand (Einwintern 2: Varroakontrolle und Einfüttern) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  10. 13.12.2018: Seminar (10.4) Praxis am Lehrbienenstand (Oxalsäurebehandlung) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg

Ernte Bamberger Lagenhonig 2018, Start am Schiffbauplatz

Kurz vor der Honigernte Bamberger Lagenhonig "Inselstadt / Schiffbauplatz"Die Honigerntesaison startete am 11.07.2018 – früher als sonst bei uns üblich – mit dem Volk in der Bamberger Inselstadt am Schiffbauplatz im Garten der Familie von Bienenpatin Ruth Vollmar.

Im vergangenen Jahr fiel die Ernte an diesem wunderschönen Standort an der Regnitz ja leider aus. Doch heuer durften wir (berechnet nach Glasabfüllung) 37,63 Kilo bei 28 ausgebauten Waben ernten.

Honigernte Bamberger Lagenhonig "Inselstadt / Schiffbauplatz"Dunkelbraun und zähflüssig bei 14,5% Wassergehalt – und damit der trockenste Honig, den wir je hatten – entwickelte er einen intensiven Geruch und eine Bitternote bei ansonsten karamelig-malzig-lakritzig-pfeffrigen Geschmack und leichter Säure im Abgang. Und stellte uns vor ein Rätsel. Woher hatten unsere Bienen den Roßkastanien- oder auch Edelkastanien-Nektar her?!

Honigschleudern Bamberger Lagenhonig "Inselstadt / Schiffbauplatz" mit Inbetriebnahme der neuen HonigschleuderHineingeschmuggelt“ hatten wir eine Honigwabe, die die Kinder der Hainschule aus dem Volk am Bienenweg vor Kurzem entdeckeln durften. Die ruhte seither gut geschützt in der Wanne des Entdeckelungsgeschirrs, musste aber nun schleunigst bearbeitet werden. Sonst hätte es passieren können, dass wir den Honig wegen beginnender Kristallisation nicht mehr aus der Wabe bekommen hätten.

Mit dem ersten von 7 Standorten des Bamberger Lagenhonigs weihten wir die neue Honigschleuder ein, ein Geschenk unserer Bienenpaten Anne und Hans Zirkel. Das „offizielle Anschleudern“ jedoch nahmen wir am 15.07. mit ihnen selbst vor. Doch ich greife vor …

Die Königin der Sternwarte

Iris Fischer besucht unsere Sternwart-BienenVolk an der Sternwarte mit zwei Brut- und drei HonigräumenBienen, so sagt man, sind Mittlerinnen zwischen Himmel und Erde und Überbringerinnen von Botschaften vom Dies- ins Jenseits, bzw. umgekehrt. An keinem Ort in Bamberg sind unsere Völker dem Himmel so nahe wie an der Sternwarte, wo ihnen wohl auch die direkte Nachbarschaft zu zwei Bierkellern Kraft zu geben scheint. Zumindest konnten wir heuer bereits einen dritten Brutraum aufsetzen, was eher nicht so häufig vorkommt.

Ein Schelm, wer sagen möchte, die beiden Imker haben den Standort nicht umsonst so geschickt gewählt. Zugegeben – haben wir! Doch sei es uns vergönnt. Denn alle Anfahrten von der Inselstadt hinauf auf den Stephansberg werden per Fahrrad, oft mit Anhänger dran, oder zu Fuß bewältigt, der Umwelt zuliebe. Tja, da haben’s die Bienen mit ihren Flügelchen etwas leichter …

Eure Majestät, die Königin der SternwarteVor knapp zwei Wochen jedenfalls machten wir uns wieder einmal auf den Weg, um Bienen wie Keller zu besuchen. Diesmal mit Iris Fischer, die sich für unsere Arbeit – die des Ehrenamtes wie auch des Broterwerbs, insbesondere der Erwachsenenbildung, da auch sie Coach ist – interessierte. Wie nett, dass sich beim Blick in die Beute Ihre Majestät gnädig und huldvoll dem Besuch zeigen mochte. Auch sie ist gewissermaßen ein Coach, allerdings richten sich alle im Volk im Grunde gemeinsam aneinander aus. Dennoch – ist die Königin krank oder fehlt sie gar, dann macht das schon einen sehr großen Unterschied in Gefüge des Staates aus.

Honig schlecken frisch aus der WabeSchön also, sie bei bester Gesundheit angetroffen zu haben. Außerdem scheinen unsere beiden Völker gut bewacht zu sein. Denn als wir uns in den Garten begaben, wurde sofort von den Mitarbeitern aus nachgesehen, wer sich denn da auf dem Gelände befände. Finden wir super!

Und so steuerten wir gut gelaunt und nach ein paar Fingerspitzen Honig frisch aus der Wabe gestärkt mit unserem Besuch den Wilde-Rose-Keller an. Also noch ein kleiner Aufstieg mehr, denn Montags hat der Spezi leider zu … tja, Flügel müsste man jetzt haben!

P. S.: Bamberger Lagenhonig nicht nur vom Standort Sternwarte gibt es ab Ende Juli wieder frisch geerntet – bestellen Sie gerne vor!

Varroakontrolle und Ablegerpflege (Modul 8) im Uni-Seminar „Schul-Imkerei“

Theorie zu VarroabehandlungDie Themenschwerpunkte für die Studierenden im Seminar „Schul-Imkerei“* im Modul 8 waren Varroakontrolle (Theorie und Praxis), Ablegerkontrolle mit Milchsäurebehandlung und Königinnenzeichnung und zum Schluss eine Weiselzellenkontrolle. Viel Stoff also für einen kurzweiligen Sonntagvormittag auf der Erba-Insel.

Demonstration des Nassenheider Verdunster "Professinal" zur VarroabekämpfungZusammen mit unserem Special-Guest, Bienenpate Stefan Schneider mit Freundin Wiebke, erhielt die Gruppe auf der schattigen Kleewiese zunächst einen Steckbrief zur Varroa, ihrer Kontrolle durch Befallsermittlung und den Behandlungsmöglichkeiten bei Befall. Die Befallsermittlung ist vor und nach jeder Behandlung zu geeigneten Zeitpunkten vorzunehmen, um die Maßnahmen und Mittel sowie deren Menge entsprechend anzupassen. Demonstriert wurden der einfach zu verwendende Liebig-Dispenser und der im Aufbau etwas kompliziertere, bei kühlem Wetter jedoch gut einzusetzende Nassenheider-Verdunster „Professional“.

In Betracht kommen neben den biotechnischen Maßnahmen (Entnahmen, Brutunterbrechung, Bannwabenverfahren und Wärmbehandlung) zugelassene Medikamente, wobei auch die Säurenbehandlung (Milch-, Ameisen- und Oxalsäure) zur Medikation zählt. Ein Varroakonzept mit den wichtigsten Entscheidungsmerkmalen „Volk mit oder ohne Brut“ und den Faktoren „apothekenpflichtg und Bestandsbucheintragungen“ ist unerlässlich und richtet sich zudem stark nach der favorisierten Betriebsweise, u. a. in der Folge des verwendeten Beutensystems.

Gemülldiagnose / Windelkontrolle / VarroakontrolleAnschließend ging’s an die Praxis, mithin zu den beiden Lehrbienenständen „Bienenweg“ und „Fünferlessteg“.  Schlecht für den Unterrichtsstoff, aber erfreulich für die Völker: Es zeigten sich keine Varroen auf der Windel, die zwei Tage vorher (besser wären 3 Tage) eingelegt wurden.

Ablegerkontrolle

Lehrbienenstand "Fünferlessteg", AblegerkontrolleBei der Ablegerpflege demonstrierte Reinhold das Besprühen mit Milchsäure als erste Maßnahme einer Varroaprophylaxe. Der richtige Zeitpunkt, 28 Tage nach Bildung des Ablegers, ist – wie immer bei einer Varroabehandlung – sehr wichtig. Zum Kontrollzeitpunkt, also 4 Wochen nach der Ablegerbildung, ist die Brut noch unverdeckelt. Daher kann die für die adulten Bienen verträglichere Milchsäure als Kontaktmittel verwendet werden. Denn eine Ameisensäurebehandlung als Wirkmittel auch IN die Zellen hinein ist erst zum Zeitpunkt verdeckelter Brut angezeigt, also wenn die meisten Varooen im inneren der Zellen ihr eigenes Brutgeschäft entwickeln.

Milchsäurebehandlung

Milchsäurebehandlung gegen Varroabefall. Die Milchsäure wird leicht schräg von unten nach oben auf die Waben gesprüht. So werden die ansitzenden Bienen leicht benetzt und man verhindert so, dass die Säure in die Brutzellen schwappt. Hierbei auf die Windrichtung achten, damit man die Säure nicht selbst abbekommt, und zwei bis drei Pumpstöße auf die Fläche des Wabenrähmchens verteilen. Die Bienen, die an der Beutenwand sitzen nicht vergessen zu behandeln.

Stolze angehende JungimkerKönigin zeichnen

Bei der Ablegerkontrolle zeigte sich netterweise sogleich die neue Königin. Wir überließen es vertrauensvoll Luzia, die gelassen und in aller Ruhe Eure Majästet einfing und kennzeichnete. Obwohl vom Jahresfarbablauf Rot an der Reihe wäre, wünschte sich Reinhold einen gelben Markierer, weil er diesen besser im Volk erspähen kann. Da er aber ein Stockbuch führt, ist das okay so.

Einfangen der Königin zum Zweck des ZeichnensWeiselzellenkontrolle mit Bienenpate Stefan

Die anschließende Weiselzellenkontrolle am uni-eigenen Volk zeigte eine Vielzahl an sogenannten Spielnäpfchen auf, jedoch keine Weiselzellen mehr. (Zuletzt hatte es am 27.05. noch Königinnen nachgezogen). Dieses Volk also war aus seiner Schwarmstimmungszeit heraus. Bis Mitte Juni zur Sonnenwende wäre damit jedoch immer noch zu rechnen gewesen.

Nun, wir befinden uns in der Zielgeraden zur Ernte des Honigs Mitte Juli und daran anschließend die unerlässliche Varroapflege. Zu diesem Thema schreiben wir noch ausführlicher in etwa einer Woche, wenn ich über den Vortrag von Reinhold zur BIWa-Sonntagsöffnung des 24.06. berichte und die Vortragsfolien hochladen werde. Bleibt also dran!

Link-Empfehlungen zur Ablegerbildung und zum Bayerischen Varroabehandlungskonzept


*„Didaktik der Naturwissenschaften“ der Fakultät Humanwissenschaften an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg am Institut für Erforschung und Entwicklung fachbezogenen Unterrichts – EE-feU.

[Nachtrag am 03.04.2019: Im Anschluss der Fotogalerie sind alle insgesamt 10 Module aufgeführt und verlinkt, sofern wir einen Bericht dazu veröffentlicht hatten.]


Fotogalerie Modul 8 Seminar Schul-Imkerei


Übersicht der 10 Module zum Seminar „Schul-Imkerei“

… mit Verlinkung, sofern wir einen Bericht dazu veröffentlicht hatten. [Nachtrag am 03.04.2019.]

  1. 20.04.2018: Seminar (M4) Praxis Lehrbienenstand II (Schwarmverhinderung, Varroaprophylaxe) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  2. 27.04.2018: Seminar (M5+6) Grundlagen Schulimkerei und Bienenunterricht für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  3. 03.05.2018: Schulbienen-Unterricht für Klasse 2 (Integrationsklasse) der Gangolf-Grundschule im Rahmen des Seminars (M7a) „Praxis Schulbienenunterricht“ für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  4. 04.05.2018: Seminar (M7b) Umsetzung „Praxisunterricht Schulbienenunterricht“ des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  5. 06.05.2018: Sondermodul zur Wachsverarbeitung im Seminar Schul-Imkerei für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  6. 03.06.2018: Seminar (M8) Praxis am Lehrbienenstand III (Ablegerkontrolle, Varroakontrolle) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg [diese Seite hier]
  7. 3.07.2018: Seminar (M9) Praxis des Honigerntens und der Honigverarbeitung für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  8. 15.08.2018: Seminar (M10.1-2) Praxis am Lehrbienenstand (Einwintern 1: Varroabehandlung) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  9. 19.08.2018: Seminar (M10.3) Praxis am Lehrbienenstand (Einwintern 2: Varroakontrolle und Einfüttern) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  10. 13.12.2018: Seminar (M10.4) Praxis am Lehrbienenstand (Oxalsäurebehandlung) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg

Lebhafte BIWa-Sonntagsöffnung mit Lehrbienenstandeinweihung

Lehrbienenstand Bienenweg zur BIWa-SonntagsöffnungDas geplante Makerspace „Mittelwand einlöten“ folgte erst zum Ende eines wunderschönen BIWa-Sonntagsöffnungstages (15.04.) mit sehr zahlreichen Gästen. Denn alle wollten noch lieber einen Blick in unsere zwei Bienenvölker werfen, die erst seit Kurzem den neuen Lehrbienenstand „Bienenweg“ bilden. Er wurde als zusätzliche Möglichkeit des Anschauungsunterrichts etabliert, um die Völker am nahen „Fünferlessteg“ zu entlasten.

Lehrbienenstand Bienenweg zur BIWa-SonntagsöffnungUnd er hat seine Einführung mit Bravour bestanden. Trotz emsigen Flugbetriebs blieben die Mädels brav und ungerührt ob der sich nahenden Gruppe. Großartiges Resultat für uns: Zwei an der Imkerei Interessierte verabredeten sich spontan zu einer gemeinsamen Fahrt zum Lehrbienenstand des Imker und Bienenzuchtvereins nach Burgebrach, um dort einen einjährigen Kurs zu beginnen.

Familienzeit! Bienenspiel in der Bienen-InfoWabentagsöffnungZwischen 14 und 17 Uhr fanden sich etliche Altbekannte bei uns ein. Doch auch neue Gäste hatten Fragen auf dem Herzen oder wollten unseren Bamberger Lagenhonig kaufen. Junge Familien blätterten in Kinderbüchern, legten ein Puzzle (zumindest war das der Plan) oder spielten ein Bienenspiel. Die Lernbienenbeute (ohne echte Bienen, stattdessen mit Fotorähmchen) war ebenfalls Magnet für Jung und Alt. Aber auch die Listen zu bienenfreundlichen Pflanzen fanden guten Absatz.

Lehrbienenstand Bienenweg zur BIWa-Sonntagsöffnung„Da hat sich ja jede Menge getan, seitdem ich das letzte Mal hier war!“ rief unsere langjährige Bienenfreundin und Sponsorin, Cathrin Beyer („Vom Fass“), begeistert aus. Schon mit ihren Pfadfindern damals eine große Hilfe, versprach sie uns heute Pflastersteine, um unsere Beobachtungssitzbänke standfest zu machen. Auch eine Palette und Vierkanthölzer für die Bienenbeuten bot sie uns an. Schön, da kann man prima sparen! Wir haben ja doch noch einiges vor, beispielsweise einen Pumpbrunnen bauen.

Ingo Schmitt am Lehrbienenstand Bienenweg zur BIWa-SonntagsöffnungIngo Schmitt („Raumausstattung Schmitt“), mit uns verbunden seit seiner Hilfe 2014, möchte uns unterstützen, indem unsere Dachkonstruktion mit einem Lochblech verkleidet werden soll, das derzeit ein Fliegengitter ziert. Bislang hatten wir dieses Vorhaben mangels Zeit nicht weiter verfolgt. Der aktive Feuerwehr- und Katastrophenschutzmann würde jedoch mit seinen Freunden anrücken. Und Ruck-zuck hatte er sich auch des Rindenmulchsackes bemächtigt, als wir am Abend die Wege wieder fit machen wollten. Solche Gäste sind hochwillkommen, die uns ohne weiteres Aufhebens in verschiedener Form unterstützen.

Sehr gefreut hatten wir uns auch über den Besuch von Annette mit ihrem Mann Uli. Sie ist Lehrerin an der Montessori-Schule und hat vor, für die geplante Schulimkerei zusammen mit zwei weitern Lehrerinnen ebenfalls Imkerin zu werden (s. a. Bericht). Da es nicht immer so einfach für sie ist, die angebotenen Kurse des IBZV e. V. fortlaufend zu besuchen, nimmt sie die Möglichkeit war, sich auch bei uns zu den Sonntagsöffnungszeiten Informationen zu holen. Sie sind besonders den Wildbienen sehr zugetan, aber nun haben auch die Honigbienen eine „Sympathichance“.

Wildbiene im Wildbienenhotel am Bienenweg, BambergDa Annette und Ulis Garten bienenfreundlich ist, also unbearbeitete, „wilde“ Ecken aufweist, ist es auch nicht nötig, extra ein Bienenhotel aufzustellen. Die am stärksten bedrohten Wildbienen sind Bodenbrüter und / oder brauchen ganz bestimmte Pflanzen. Dennoch freuten wir uns, als wir gemeinsam an unserem Wildbienenhotel das emsige Ein und Aus der nistwilligen Wildbienen beobachten konnten, die bevorzugt die Lehmziegel aufsuchten.

Geflecktes Lungenkraut Pulmonaria saccharataOhne Frage zogen unsere neuen botanischen Beschilderungen in den Schaubeeten des Bamberger Bienengartens viel Aufmerksamkeit auf sich. Sie leuchten von aller Ferne und locken neugierig gewordene Erba-Park-Spaziergänger in Richtung Regensburger Ring und damit ans südliche Ende des ehemaligen Landesgartenschau-Geländes. Kommen Sie doch auch! In zwei Wochen, also am 29.04.2018 haben wir wieder von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Diesmal mit einem Vortrag (16-17 Uhr) zum Thema „Bio- oder konventionelle Imkerei?“ mit Bienenfachwart Henrik Arndt.

Frühjahrsarbeiten abgeschlossen bei verlustfreiem Winter

Wabenkontrolle Schiffbauplatzbienen, Einsetzen einer FutterwabeFrühjahresarbeiten der Buger-Wiesen-VölkerWelch‘ Freude! Alle unsere 15 Völker haben den langen Winter glücklich überlebt! Nur ein einziges Volk schwächelt ein bisschen. Dieses wunderbare Ergebnis ist keine Selbstverständlichkeit. Vor ein paar Tagen erfuhren wir von einem Imker in der Fränkischen Schweiz, der alle seine 20 Völker sozusagen „auf dem letzten Meter“ verloren hatte. Oft verhungern Bienen vor dem vollen Teller, beispielsweise, wenn die Traube am Platz sitzen bleibt, um die früh gezogenen Brut zu pflegen, statt sich das Futter einzuverleiben … und etliche Gründe mehr.

Brutraum aufsetzen

Ablösen der Reisszwecken mit dem Stockmeißel zur Entfernung des MäusegittersWir durften nun aber seit letzter Woche an allen 6 Standorten und 15 Völkern die Bruträume aufsetzen. Zuweilen überlegten wir, ob wir nicht gleich noch den Honigraum mit aufpacken, denn die Bienen trugen erstaunlicherweise bereits reichlich Nektar ein und verhonigten den oberen Brutraum. Ja, während diesem sonnigen Wochenende erblühten endlich auch die Hecken, doch vergangene Woche war noch alles braun in braun und wir wunderten uns schon ein bisschen, wo sie die saftige Süße herholten.

Pollen holten sie schon früher, und so war es auch höchste Zeit, die restlichen Mäusegitter zu entfernen, damit die Pollenpäckchen nicht mehr länger an der Gitterengstelle hängen bleiben. Nur an einem Volk gaben wir eine Honigwabe dazu, da uns das Beutengewicht ein wenig zu gering erschien. Es war übrigens eine Vorzeigewabe, die wir in unseren Schulbienenunterricht als Anschauungsobjekt herumgereicht hatten.

Futterkontrolle und Drehung der Zarge

Aufkratzen der verdeckelten FutteraltwabeVor dem Aufsetzen des Brutraums drehten wir bei einigen Völkern die Zarge um 180 Grad, damit das überschüssige Winterfutter besser aufgebraucht wird. Bienen halten den Honigvorrat möglichst weit weg vom Einflugloch, also hinten. Das Hinten wird somit kurzfristig zum Vorne, was den Umbau / Verbrauch anregt. So wird Platz für das Brutnest geschaffen. Zusätzlich drückt Reinhold mit dem Stockmeißel die zugesetzte, verdeckelte Honigwabe auf, um den Anreiz zum Auffuttern bzw. Umtragen zu erhöhen.

Drohnenrahmen zusetzen

Einsetzen des DrohnenrahmensGleichzeitig wurde mit dem Aufsetzen des Brutraums ein Drohnenrahmen eingesetzt. Je nach angetroffenem Brutverhalten an 2./3. oder 8./9. Stelle. Manchmal auch direkt über dem Brutnest, wenn wir feststellten, dass zwischen den Bruträumen die Rähmchen bereits kräftig mit Drohnenzellen verbaut wurden und wir sie dadurch in ihrem Drang, Drohnen nachzuziehen, unterstützen. Gekennzeichnet wird die Drohnenwabe an der Stegoberseite mit einem Reißnagel.

Wachsblüte

WachsblüteWabenkontrolle / Futterkontrolle SchiffbauplatzbienenBei der gleichzeitigen Durchsicht, für die wir ein paar randseitige Rähmchen herauszogen, konnten wir auch eine Wabe mit einer sogenannten Wachsblüte finden. Dieser helle, reifartige Überzug ist kein Mangelzeichen, vielmehr zeugt es von länger andauernder Kälte, wie es ja in diesem späten Frühjahr der Fall war. Diese Wachsblüte findet man auch hin und wieder auf Bienenwachskerzen. Leicht angewärmt (in den Händen oder mit dem Fön kurz mal warm drübergepustet) verändert sich die Oberflächenstruktur wieder und zeigt das typische gelblich-warme Aussehen. Bei der Mittelwandwabe, die im Stock verbleibt, gibt es natürlich keinen Handlungsbedarf.

Auf gute Nachbarschaft! Biber und Bienen im Erba-Park

Der Biberbau, der genau gegenüber unseren Bienenvölker im Erba-Park angelegt wurde, legt an Umfang zu.
Biberbau in der Regnitz, unweit unserer Bienenvölker im Erba-ParkDie Spuren des zweitgrößten Nagetier der Welt sind eindeutig. Angenagte Bäume, Schleifspuren im Erdreich, wo sich der Biber an Land bewegt, und natürlich der Stöckchenverhau (sorry, Biber, so sieht’s halt für uns Menschen aus) an der Wasseroberfläche der Regnitz verrät den größtenteils unterirdischen Aufenthaltsort.

Bibernagespuren im Erba-Park unweit unserer BienenvölkerDoch für die beiden Bienenvölker dürfte keine Gefahr von Familie Castor ausgehen. Im schlimmsten Fall – aber das müsste ein sehr, sehr großer Bibermann sein – könnte Herr Biber sich an den Kästen aufrichten und sie dabei umwerfen. Das Holz wird er eher nicht abnagen, und wenn doch, so wird er spätestens damit aufhören, wenn ihm die Bienen in seine unbepelzte Nase stechen.

Kontrolle der Bienenvölker im Erba-Park Dann also – auf gute Nachbarschaft, ihr großen und kleinen Tiere unserer schönen Heimat, die euch sicherlich auch noch ein Plätzchen gönnen mag, oder etwa nicht?!

Und die Bienen? Wie geht’s ihnen?

Winterkontrolle der Bienenvölker in den Buger WiesenUnser Bienenpaten-Newsletter, der um die 4x im Jahr versandt wird, endet jeweils mit einem Absatz: „Und die Bienen?“. Heute möchten wir auch den (Noch-)Nicht-Bienenpaten einen kurzen Einblick in die letzten Wochen unserer Beobachtungen geben. Denn zum Jahresende 2017 wurden wir gehörig aufgeschreckt und besuchten vorsichtshalber etwas früher als nötig alle unsere derzeit sechs Bamberger Standorte. Was war geschehen?

Worstcase im Landkreis Bamberg

Am 23.12. erhielten wir einen Anruf, dass 25 von 27 Völkern eines Bienenstandorts aus dem südwestlichen Landkreis von Bamberg verwaist sind. Reinhold Burger als Bienensachverständiger (bzw. Gesundheitswart des Imker und Bienenzuchtvereins Bamberg Stadt und Land e. V.) schaute sich am Vormittag des Heiligen Abends den Schaden an. Herbeizaubern konnte er die Bienen natürlich nicht mehr. Sie waren definitiv zum Sterben ausgeflogen. Außer Trost zu spenden sammelte Reinhold ein paar verbliebene Bienen ein, um sie, wenn die Labors nach den Feiertagen wieder besetzt sind, ggf. zur Untersuchung einzuschicken (Fotos).

Suche nach der Diagnose

Auch in wirtschaftlicher Hinsicht ein großer Schaden, vom traurigen Verlust der Tierchen mal abgesehen. Doch die gefürchtete Amerikanische Faulbrut, also eine anzeigenpflichtige Seuche, war es nicht, wie die Begutachtung zeigte. Die herausgestreckten Zungen einiger Bienen legen im ersten Moment eine Vergiftung nahe. Doch woher sollte diese um die Winterjahreszeit jetzt stammen?

Tote Bienen auf beinahe geschlossener Wachskrümelschicht nach Räuberei / Landkreis Bamberg (Winter 2017) © Bienensachverständiger Reinhold BurgerVermutlich kamen mehrere Ursachen zusammen. Eine davon ist wohl eine nicht ausreichend wirksame Varroabehandlung im Spätsommer gewesen. Die angewandte Milchsäure in Blockbehandlung ist zwar nicht unüblich, doch muss diese besonders akurat durchgeführt werden. Ist dabei auch nur ein Volk nicht ausreichend behandelt und in Folge dessen zu schwach aufgestellt, wird es von den anderen nebenstehenden Völkern ausgeräubert. Erkennbar war diese Räuberei an der bodendeckenden Wachskrümelschicht und den schwarzen Bienen aufgrund mechanischen Haarverlustes (Schwarzsucht durch Räuberei).

Dabei fangen sie sich Varroen ein, schleppen sie mit in die eigenen Beuten, werden ebenfalls geschwächt¹, was die nächsten, noch starken Völker auf den Plan ruft. Ein verhängnisvoller Kreislauf beginnt … und endete für den Imker in einem nicht so prickelnden Weihnachtsfest. Was hätte es möglicherweise verhindern können? Im Herbst eine Wirksamkeitskontrolle der Spätsommerbehandlung durch Gemülldiagnose / Windelkontrolle. Eventuell hätte man dann einen zu hohen Varroabefall noch mit einer Nachbehandlung eindämmen können.

Totenfallkontrolle, verkürzter Hinterleib; Diagnose: Varroaschaden¹Varroamilben saugen Bienen nicht nur aus, sondern öffnen an den Bissstellen allerlei Viren und Bakterien Tür und Tor. Erkennbar ist eine erkrankte Bienen z. B. an ihrem verkürzten Hinterleib.

Bienenkontrollgänge in Bamberg – so gehen wir dabei vor

Egal, welcher Varroabehandlungsweise man den Vorzug gibt – Kontrolle ist das A und O. Wir sind dann auch gleich selbst noch losgestiefelt, um unserer durch den Vorfall ausgelösten inneren Unruhe nachzugehen.

1. Gemülldiagnose nach Varroafall

Gut sichtbar die rundlichen Varroamilben, Windelkontrolle bei den Völkern in den Buger WiesenDie Standortbegehungen unserer Völker in Bamberg ergaben bei der Windelkontrolle zwischen 15 und 150 Milben pro Volk. Die Oxalsäure am 10. Dezember hat also gewirkt. Beurteilt wird die Wirksamkeit durch den Bezug der durch die Behandlung abgefallener Milben zum „natürlichen“ Milbenfall vor der Behandlung. Diese Windelkontrollen werden mehrmals im Jahr durchgeführt – und auch das ist enorm wichtig und darf nicht ausgelassen werden!

Starker Varroabefall, aber auch stark besetzte WabengassenDie Gemülldiagnose findet zum einen statt als Zählung des „natürlichen“ Milbenbefalls. Je nach Ergebnis wird die Varroabehandlung angepasst. Etwa drei bis vier Wochen nach Abschluss der Behandlung untersuchen wir die Windel, ob die Behandlung erfolgreich war.

Mögliche OxalsäurefeuchtigkeitAchtung: Befindet sich Flüssigkeit auf der Windel, so kann es sich um durchgelaufene Oxalsäure und nicht unbedingt um Kondens- oder Regenwasser handeln. Diese also vorsichtig mit einem Küchentuch entfernen und am besten dabei Handschuhe tragen! Anschließend in einem gesonderten und gekennzeichneten, abschließbaren Behältnis (z. B. Gurkenglas) bis zur endgültigen Entsorgung aufbewahren.

2. Gemülldiagnose nach Bienenbesatz

Wabengassen, Windelkontrolle bei den Völkern in den Buger Wiesen / 01.01.2018Varroakontrolle zur Winterkontrolle der Bienenvölker in den Buger WiesenAn der Anzahl der breiteren Streifen der Wachskrümelspuren lässt sich sehr gut erkennen, wie viele Wabengassen besetzt sind und wo sich die Wintertraube gerade befindet. Vier Wabengassen sollten es schon sein. Doch sind es weniger, kann man jetzt auch nichts mehr ändern. An der helleren Farbe feinerer Krümelstreifen zu einer Seite neben den stärkeren Spuren sieht man gut, wie sie den vollen Futterwaben hinterherziehen (Foto). Wie ausreichend sie noch mit Futter versorgt sind, lässt sich am besten mit einer Gewichtskontrolle durch Anheben der Beute feststellen. Doch diese „Ruhestörung“ wird erst im Februar/März stattfinden.

3. Geräuschkontrolle

Geräuschkontrolle zur Winterkontrolle der Bienenvölker in den Buger Wiesen Desweiteren legen wir ein Ohr dicht an die Beute, um nach einem gleichmäßigen Brummen und Summen zu hören. Alle unsere Völker gaben uns ihr beruhigendes „Stimmengewirr“ in Form des Vibrationsgeräusches ihres Flugmuskelzitterns. Brav!

4. Fluglochkontrolle nach Totenfall

Totenfallkontrolle, Winterkontrolle der Völker an der Sternwarte,Beseitigung des TotenfallsAußerdem kontrollieren wir das Flugloch, ob das Mäusegitter für die Bienen passierbar bleibt. Liegen zu viele tote Bienen davor (also im Inneren des schmalen Ein- bzw. Ausflugschlitzes), dann muss dieser im Fachjargon genannte „Totenfall“ ausgeräumt werden. Bei einigen unserer Völker taten wir es auch vorsorglich, damit die Bienen an warmen Tagen ungehindert ausfliegen und ihrem „Geschäftchen“ nachgehen können.

Beseitigung des TotenfallsBehutsam und möglichst ohne Störgeräusche werden die Reißzwecken mit dem Stockmeisel entfernt, das Gitter vorsichtig abgezogen, mit einem Stöckchen oder auch dem Stockmeisel die toten Bienen (die es immer gibt, denn bei manchen läuft einfach die Lebenszeit ab) herausgewischt, Gitter wieder drauf, Zwecken dran … fertig.

5. Beschau des Totenfalls

Totenfallkontrolle, Winterkontrolle der Völker an der Sternwarte,Die Bienen können ebenfalls besehen werden, vor allem dann, wenn es recht viele sind. Also zunächst:
# Ist der Totenfall (mit etwa zwei Handvoll) hoch?
a) Wenn es nicht gerade ein von Haus aus zahlenmäßig sehr, sehr starkes Volk ist, hat man wohl zu viel Säure bei zu wenig Bienen verwendet. Das darf nicht vorkommen, dafür ist der Imker allein verantwortlich zu machen. Vor einer Behandlung ist immer erst festzustellen, wie viele Wabengassen besetzt sind. Nach dieser Beschau richtet sich die Dosierung. (Bei der Ameisensäure auch nach der Außentemperatur).
b) Möglich wäre auch ein tierischer Besuch, etwa eine Spitzmaus (was bei Verwendung eines guten Mäusegitters praktisch nicht vorkommen sollte). Dieser Eindringling hat vielleicht recht gewütet und die Wintertraube nachhaltig gestört. Dabei können Bienen schon einmal verklammen, wenn sie von ihrem wärmenden Geschwister zu lange getrennt werden. Auch ein Spechtvogel wie die Elster könnte für ein Loch an der Beute und damit verbunden für Aufregung gesorgt haben. Also mal rundherum besehen, ob alles noch so ist, wie es sein soll.
# Sitzt Schimmel dran? Dann ist die Beute definitiv zu feucht und man muss nach Schadstellen, an denen Wasser eindringen kann, suchen.
# Strecken sie ihre Zünglein heraus? Dann wäre eine Vergiftung in Betracht zu ziehen. Doch um diese Jahreszeit ist das eher nicht der Fall.

Fazit

Alles im grünen Bereich. Von unseren 14 Völkern ist nur eines dabei, welchem wir nicht 100%-ig zutrauen, dass es bis zum nächsten Brutgeschäft zahlreich genug ist, um eine stabile Population aufzubauen bzw. sich gegen die Winterkälte zu einer genügend großen Traube zusammenzuziehen. Wir hatten es im Herbst bereits im Verdacht, dass wir ein Päppelvolk besitzen. Ein kluger Imker trennt sich rechtzeitig davon, doch wir haben’s mal drauf ankommen lassen. Und ein Völkerverlust von 10-20% ist immer drin, damit muss man rechnen.