Sternstunden für Bambergs Bienen: neuer Standort „Sternwarte“

SternwarteUnsere beiden Besuche auf der Sternwarte, um einen neuen, innerstädtischen Bienenstandort einzurichten, zählen ganz sicher zu den Sternstunden in unserem Bemühen um das Heranziehen von Jungimkern. Denn das unkomplizierte Zusammenwirken vieler Einzelner ebnete auch dieses Mal den Weg zur „Bienenstadt Bamberg“.

Martin Branscheidt vom Immobilienmanagement der Stadt Bamberg, der sich bereits seit unserem Aufruf nach Möglichkeiten von innerstädtischen Lehrbienenstandorten Gedanken machte, wie er unserer Privatinitiative behilflich sein könnte.

Sonnenuhr an der Sternwarte Bamberg

Claudia Schelbert vom Stiftungsmanagement der Stiftung Weltkulturerbe Bamberg wurde von Herrn Branscheidt kontaktiert und reagierte aufgeschlossen auf die Idee, etwaig in Frage kommendes Gelände der Dr. Karl Remeis-Sternwarte auf seine „Bienentauglichkeit“ hin zu überprüfen.

Standortsuchende

Ein gemeinsamer Termin war am 08.05. glücklich gefunden. Das Ergebnis der Ortsbegehung brachte rasch mehrere Standorte zu Tage. Da diese „Fundstücke“ jedoch nicht in der Obhut der Stiftung, sondern bei der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg lagen, stellte Frau Schelbert den entsprechenden Kontakt her.

Standortsuchende an Sternwarte

Und zwar zum Hausherrn der Dr. Karl Remeis-Sternwarte, Prof. Dr. Ulrich Heber, der umstandslos und wohlwollen einen Ortstermin für uns reservierte. Zusammen mit Prof. Dr. Drechsel erörterten wir bereits eine Woche später, am 16.05., die optimalste Lage für die wunderschön künstlerisch bearbeitete Patenbienenbeute von Conny Kopp, die uns ebenfalls zu diesem Termin begleitete.

Die Anforderungen an den Platz

Gruppe vor Bienenbeute am gefundenen Standort

Prof. Dr. Drechsel, Reinhold Burger, Prof. Dr. Ulrich Heber, Conny Kopp mit Patenbeute am neuen Lehrbienenstandort

  • Bienenfreundliche Tracht im Umkreis von 3 Km
  • Morgensonne am Flugloch
  • Halbschatten
  • Ungestörtheit m Umkreis von ca. 3 Metern für Personal, Bienen und astronomischen Geräten
  • Genügend Platz hinter der Beute für Besuchergruppen, vor allem für den Unterricht der Bamberger Schulbiene
  • Weitestgehende Barrierefreiheit für Mobilitätseingeschränkte
  • Jederzeit ungehinderter Zugang für die imkerlichen Pflegemaßnahmen, die hin und wieder auch zu frühen Morgen- oder späten Abendstunden erfolgen können
  • Parkplätze

Gesucht und Gefunden

Bemalte Patenbienenbeute auf künftigen LehrbienenstandortVon den drei Plätzen, die in die engere Wahl kamen, wurde es derjenige, auf den unser aller Augen als erstes gefallen war. Das Bauchgefühl behielt mal wieder recht. Conny Kopp hatte auch sofort die Lösung für eine kleine Schwelle, über die man zum Garten gelangt, parat. Für ihren „Malort“ besitzt sie bereits eine Rampe, die sie uns bei Bedarf ausleihen würde.

historische Teleskop Remise an der Sternwarte

Ein Nutzungsvertrag wird den endgültigen „Bund der Sterne mit den Bienen“ hoffentlich unkompliziert besiegeln, so dass wir bereits zur geplanten 125-Jahr-Feier der Sternwarte im Herbst mit unseren „Sternen-Bienen“ in Rahmen von Führungen aufwarten können. Näheres zur gegebenen Zeit.

BienenhotelHerzlichen Dank allen Beteiligten! – und nicht nur die zu erwartende „süße Gabe“ ist allen sicher, sondern auch ein Platz im Herzen aller Liebhaber/innen von Bienen, Honig, Obst, Gemüse und Beeren.

Denn ohne Biene keine Bestäubung – und ohne hilfreiche Menschen wie die oben Genannten keine Bienen!

Connys Patenbeutengeheimnis gelüftet … und ein Preisausschreiben!

Conny Kopp an verhülltem KunstwerkDie Mini-Vernissage bei Conny Kopp am 09.05.2014 war ein gelungener Nachmittag – und ein sichtbares Zeichen gelebter Bienenpatenschaft!

Ilona Munique, Reinhold Burger mit © Bienenpatenbeute von Conny KoppFeierlich enthüllte die Gastgeberin in den Räumen des Malorts in der Kapuzinerstraße nach einigen Worten zur Intention des Geschehens und zur Mitveranstaltern, der Privatinitiative „Bienen-leben-in-Bamberg.de“, den mit grünem Tuch geheimnisvoll versteckten Turm.

Gäste zur Mini-Vernissage BienenpatenbeuteDie Gäste – und auch wir selbst! – staunten nicht schlecht über die farbige Kreativität der Holzbemalung auf vier schlichten Kästen, den so genannten Zargen, die in ihrer Gesamtheit „Beute“ genannt werden und also eine komplette Bienenwohnung darstellen. So künstlerisch bedacht wohnt wohl selten ein Bienenvolk in unserer Stadt! Der Standort ist ebenfalls ein ganz besonderer – an der Sternwarte! Mehr dazu in Kürze in einem eigenen Beitrag.

Detail Patenbeute © Conny Kopp

Die vier einzelnen Etagen der Bienenwohnung, die unsere 15. Bienenpatin gestiftet hat, fügen sich harmonisch mit fließenden Übergang zueinander. Alle vier Zargen lassen sich drehen und untereinander austauschen, und immer wieder erhält man ein anderes, durchgängiges Bild ohne Brüche.

Büfett zur Mini-VernissageWir grübelten bei Kaffee, Sekt und Muffins, wie viele Möglichkeiten es wohl gäbe, das Bild neu zusammenzusetzen. Immer wieder kam bei unseren bescheidenen Rechenkünsten eine andere Zahl heraus – nein, nein, der Alkoholgehalt kann’s nicht gewesen sein, am frühen Nachmittag blieb es bei uns allen bei nur wenigen Schlucken!

Detail Patenbeute © Conny KoppReinholds Mutter Elisabeth, die immerhin ein Diplom in Technischer Physik hat, gab uns einen entscheidenden Tipp in Sachen „Wahrscheinlichkeitsrechnung“. Auch Conny ließ sich von einem befreundeten Mathematiker auf die Sprünge helfen. Und nachdem sich beide Ergebnisse gedeckt hatten und mehrmals einer Prüfung unterzogen wurden, entschlossen wir uns zu einem Preisausschreiben.

Preisausschreiben „Connys Patenbeutengeheimnis“

Ilona Munique, Reinhold Burger mit © Bienenpatenbeute von Conny KoppConny Kopps bemalte Bienenwohnung besteht aus vier einzelnen, durchgängig bemalten Kästen. Diese können vertikal untereinander ausgetauscht werden. Sie können ein weiteres Mal um 180° um die eigene vertikale Achse gedreht werden.

Die Frage

Wie viele Kombinationen sind im Höchstfall möglich? Eine Antwort ist richtig. Welche?

16 oder 48 oder 256 oder 384 oder 786

Die Preise

1.-3. Preis:
1 Gutschein für die Teilnahme am „Malspiel“ im Malort Bamberg für 2 Personen
+ 1 Glas (250g) Bamberger Lagenhonig 
+ 1 Gutschein für die Teilnahme an einem Honigschleudertag bei Bienen-leben-in-Bamberg.de für 2 Personen (Termine siehe hier)

4.-10. Preis:
1 Bastelwabe
+ 1 Heftchen „Bienen eine Wunderwelt“

Teilnahmebedingungen

Teilnehmen dürfen alle Menschen ab dem 9. Lebensjahr.

Schicken Sie Ihre Lösung per E-Mail an hallo [at] bienen-leben-in-bamberg [dot] de oder postalisch an:

Bienen-leben-in-Bamberg.de
Obstmarkt 10
96047 Bamberg

Einsendeschluss ist Pfingstmontag, der 09. Juni 2014 (Es gilt das Datum des Poststempels).

Gehen mehrere richtige Lösungen ein, entscheidet das Los. Glücksfee ist die oder der zum Zeitpunkt des Einsendungsschlusses zuletzt ernannte Bienenpatin oder Bienenpate.

Die Gewinner/innen werden benachrichtigt. Bitte teilen Sie uns mit, ob wir Ihren Namen in diesem Falle veröffentlichen dürfen.

Die Gewinne sind selbst abzuholen und werden bis zum 31.12.2014 bereit gestellt unter folgender Adresse: Malort Bamberg, Kapuzinerstraße 30, 96047 Bamberg, Tel. 0951/3 01 93 15.

Ihre Daten werden selbstverständlich nur im Zusammenhang mit dem Preisausschreiben gespeichert und verwendet und im Anschluss daran wieder gelöscht.

Detail Patenbeute © Conny KoppViel Glück!
Conny und Dieter Kopp (Malort)
Ilona Munique und Reinhold Burger (Bienen-leben-in-Bamberg.de)

Bienenfrühjahrskontrolle an besonderen Orten Bambergs (III)

Lage "Buger Wiesen"Die Buger Wiesen – eine auf dem ersten (Menschen-)Blick eher unspektakuläre Gegend deckt ihren Tisch für unsere Bienenvölker sehr abwechslungsreich. Wildblumen aus der Sandmager-Achse und den Magerrasen der Dämme des Main-Donau-Kanals, der Bewuchs im Wasserschutzgebiet, Pollen und Nektar von den Feldfrüchten aus der Kleinfelderwirtschaft, z. B. Raps und zuweilen Buchweizen, und später im Jahr tragen unsere fleißigen Sammlerinnen Honigtau aus dem Hauptsmoor- und dem Bruderwald ein. Je später im Jahr wir ernten, desto dunkler wird der Honig und desto würziger der Ertrag. Wir ernten nämlich nur einmal – es sei denn, es gäbe zu viel Raps. Dann müssten wir eher schleudern, bevor die Konsistenz des Honigs zu fest dafür wird.

Schwarmbereit

Weiselzelle an DrohnenbrutDie Wiesen beherbergt derzeit drei Völker, die unterschiedlich gut entwickelt sind. Auch hier ergab der Blick in die Bienenwohnungen (Beuten) zur Weiselkontrolle am 27.04. eine frühzeitige Schwarmbereitschaft. Noch offene, aber auch bereits verdeckelte Königinnenzellen erforderten sofortige Maßnahmen, um den Auszug eines halben Teils des Volkes rechtzeitig zu verhindern. Völker ohne imkerliche Pflege können langfristig wegen der Varroamilbe nicht ohne imkerliche Pflege überleben. Außerdem wäre es schade, wenn wir ein weiteres Jahr auf die Honigernte warten müssten.

Verhonigen des Brutraums

Unverdeckelte HonigwabeWie an unseren anderen Standorten neigen auch diese Völker heuer zum „Verhonigen“ der Bruträume. Das heißt, statt Brut heranzuziehen trugen die Bienen lieber Honig ein. Wir konnten leider nur wenige wirklich prächtige und lehrbuchmäßige Brutwaben entdecken. Stattdessen fanden wir viel Drohnenbrut vor. Einerseits ein Zeichen, dass das Volk einen Schwarmdrang hegt, andererseits auch durch das Einhängen von vorjährig ausgeschleuderten Honigwaben erklärbar, die sie sich damals selbst ausbauen durften statt vorgefertigte Wabenmittelwände zu erhalten. Dadurch gerieten die einzelnen Wabenzellen wohl eine Spur zu groß und wurden nun nachgerade für die Drohnennachzucht verwendet.

Bienenpatenschaften

ArbeitsbienenDie Bienenpatenschaften übernahmen die Buchhändlerin Christina Michel aus Waldsachsen, die Lehrerin Edith Schröder, der Apotheker Hartmut Held und die Unternehmerin Felicitas Sauer aus Bamberg. Die beiden Letztgenannten teilen sich zwar derzeit noch ein Volk, doch bald gibt es neue Ableger und so für beide eine eigene Patenbeute. Sie mussten vergangenes Jahr den Verlust ihrer Ablegervölker verkraften, die sich einfach nicht entwickeln mochten, Folgen eines extrem nass-kalten Frühjahrs. Doch echte Bienenpaten machen alles mit, teilen Freud‘ und Leid mit uns, und das tut auch uns Imker irgendwie gut!

Strategisch günstiger Standort

Strullendorf, Schwanenkeller

Der Standort ist ebenfalls Interimsstandort für die Ablegerbildung weiterer Völker aus Wildensorg oder anderen, mindestens drei Kilometer entfernt stehenden Beuten. Tja, und strategisch hausen unsere Bienen in den Buger Wiesen für uns äußerst günstig, um zum Schwanenkeller nach Strullendorf zu radeln. Warum nicht das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden! Wobei wir ja beides als angenehm empfinden – das Imkern und das Auf-den-Keller-gehen!

Bienenpatin Annemarie Rudel 2014/2015

Annemarie Rudel und Ilona Munique

Überreichung der Bienenpatenurkunde an Annemarie Rudel (li.) durch Ilona Munique von Bienen-leben-in-Bamberg.de am 11.05.2014

Bienenunterstützerin „der ersten Stunde“, Annemarie Rudel, macht gerne „Nägel mit Köpfen“. Und so hat sich die agile Geschäftsführerin jüngst aus Anlass der nationalen Aktion „Bienen rettten“ bzw. „REWE summt“ kurzerhand zu einer Bienenpatenschaft entschlossen. Wir freuen uns über unsere 16. Bienenpatin für „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ – und außerdem über einen neuen Standort im Süden Bambergs an der Würzburger Straße.

Annemarie Rudel beim Anbringen des PatenschildesDer Honig, den wir dort im nächsten Jahr ernten werden, hätte es nicht weit bis ins Verkaufsregal. „Ich möchte noch viel mehr regionale Produkte einstellen, als wir ohnehin schon haben. Und euer Bamberger Lagenhonig gehört selbstverständlich dazu!“ begeistert sich die Vollblutkauffrau und – noch wichtiger – die Vollblut-Bambergerin. Doch nicht aus Verkaufsgründen, vielmehr aus sozialem Engagement heraus, welches ihr und dem REWE-Team bereits viele Auszeichnungen und Preise eingebracht hat, verbündet sich Annemarie Rudel mit unserer Privatinitiative. „Dass ihr Kindern das mit der Biene, dem Honig und der Bestäubungsleistung erklären wollt, finde ich klasse. Das will ich unbedingt unterstützen!“ – und auch dieser Satz trägt, wie eigentlich alle Sätze von Frau Rudel, ein Ausrufezeichen.

REWE, ein Idealer Partner für uns Imker

„Eure Idee mit dem Klassenzimmer auf der Erba-Insel, die Bienen-InfoWabe, möchte ich voran bringen. Da lasse ich mir auf alle Fälle noch etwas einfallen!“, verspricht die Filialleiterin und denkt dabei an die REWE-Gruppe, bei der sie im nationalen Ausschuss mitwirkt. Mit den jährlichen Aktionen zum Schutz der Tier- und Pflanzenwelt, bei der REWE löblicherweise nie die Biene vergessen hat (siehe unsere Beiträge, einfach mal im Suchfeld „REWE“ eingeben), ist die „rote“ Handelskette ein idealer Partner für uns Imker. Und diese sind bekanntlich fast alle keine hauptberuflichen Imker, zeichnen jedoch zu etwa 90 Prozent für die Bestäubungsleistung Deutschlands verantwortlich. Sie können daher jede Menge Unterstützung gebrauchen. Wer sonst wenn nicht sie sollte sich dem Bienensterben entgegen stellen?

Bienenfleiß und Engagement

„Ohne Biene fehlt schnell was!“ das kann Annemarie Rudel nur bestätigen. Ihr sortenreiches Frischesortiment funktioniert nur mit und durch den Fleiß der Bienen. Und diesen sprichwörtlichen Bienenfleiß kann unsere frisch beurkundete Bienenpatin ebenfalls für sich verbuchen. Seit der letzten Wahlrunde ist Annemarie Rudel nun auch CSU-Stadtratsmitglied in Bamberg. „Als betriebliche Ausbilderin verstehe ich doch jede Menge vom Zeitmanagement“, lacht sie und ist guten Mutes, weiterhin Betrieb und Ehrenamt zu bewältigen. Zur Not greift sie auf ihren Gatten zurück, der offenbar an die Umtriebigkeit seiner „besseren Hälfte“ gewohnt ist. Glücklicherweise sind die Rudels mit einer großen Portion Humor gesegnet, was sie allen Stress, der bei so einem großen Betrieb und Engagement natürlich nicht ausbleibt, lachend wegstecken lässt.

Von Herzen dankbar

Dem geschäftlichen Hochbetrieb zum Muttertag geschuldet ist das Interview mit unserer Bienenpatin ausnahmsweise kürzer als sonst ausgefallen. Doch wir sind uns sicher, dass jeder, der Annemarie REWE-Rudel kennt, großes Verständnis dafür hat. Und wir sind uns ebenfalls sicher, dass wir in Annemarie eine verlässliche Bienenfreundin gefunden haben, die wir noch öfter in Aktion erleben werden. Und die hält, was sie verspricht! Wie alle unsere lieben Bienenpatinnen und -paten, denen wir von Herzen dankbar sind, dass es sie für uns und die Bienen, für Mensch und Natur, gibt!

Nachtrag 26.03.2019: Annemarie Rudel steht uns auch heute noch als Bienenpatin zur Seite. Sie ist damit eine der dienstältesten Patinnen unserer Initiative.

Bienenfrühjahrskontrolle an besonderen Orten Bambergs (II)

Bienenpatenbeute von Carmen Dechant in der Hofstadtgärtnerei, BambergTraumlage in der Gärtnerstadt

© Foto Hofstadtgärtnerei Dechant, Bamberg

© Foto Hofstadtgärtnerei Dechant, Bamberg

Heute das Porträt eines von 8 Standorten des “Bamberger Lagenhonigs“, die Lage Gärtnerstadt / Heiliggrab bei Bienenpaten Carmen Dechant aus der Hofstadtgärtnerei in der Heiliggrabstraße 37a. Eine Patenschaft ganz nach unser aller Geschmack – für die Bienen sowieso, ernten sie doch reichlich in einer immer blühenden Stauden-, Kräuter- und Blumengärnerlandschaft. Die nahen Linden und die Friedhofsflora tragen das ihrige dazu bei, dass es immer Nachschub für sie gibt.

Carmen Dechant und Ilona Munique

Carmen Dechant und Ilona Munique

Carmen Dechant nebst Gatte Michael – die übrigens derzeit (9.-11.05.2014) auf der Gartenmesse der Böhmerwiese mit ihrem Stand zu finden sind – nehmen hohen Anteil am Geschehen rund um und in der Paten-Bienenbeute. Sogar einen „Energie-Ring“ stifteten sie ihrem Volk, und für die letztjährige Wintereinfütterung wurde sogenanntes „GIE-Wasser“ verwendet, welches sie auch in der Gärtnerei vertreiben. Ein Glück ist es auch, dass anfängliche Bedenken der Gärtnereimitarbeiter gänzlich verschwunden sind. Uns ist noch kein einziger Stich bekannt, den sie sich zugezogen hätten, obwohl beide – Bienen wie Menschen – sich quasi ihren Arbeitsplatz teilen!

Honigwabe (unverdeckelt) mit BienenDie Bienenwohnung entdecken

Noch hat das mittlerweile zum Wirtschaftsvolk gereifte Volk keine richtige Lehrbienenstandsfunktion eingenommen. Das kommt sicher noch. Doch während unserer Frühjahreskontrolle gesellte sich eine Lehrerin vom Kaiser-Heinrich-Gymnasium mit ihren beiden Töchtern, die gerade in der Gärtnerei einkaufte, zu uns. Ihnen konnten wir gleich einmal zeigen, was sich in so einer Bienenwohnung alles befindet.

DrohnenwabeZum Beispiel ein komlett mit Honig verbautes Rähmchen, was wir an dieser Stelle eigentlich nicht so toll finden. Denn der Honig wird normalerweise im oberen Raum eingelagert. Schießen die Bienen hierbei einmal quer, spricht der Imker von „Verhonigen des Brutraums“. Da die Honigwabe brutfrei war, hängten wir sie einfach an den richtigen Platz in den oberen Honiraum um.

Zu früh und zu viel ist suboptimal

Honigbienen neigen dazu, sowie es üppig Tracht gibt, Honig bis zum Geht-nicht-mehr einzulagern. Sie vernachlässigen sogar dabei das Brutgeschäft, und tatsächlich ist dieser Frühling ein Paradebeispiel dafür, dass ein „zu früh und zu viel“ an Blüten auch suboptimal sein kann. Diese Vorliebe fürs ständige Honigsammeln ist übrgens der Grund, warum es im Herbst kein Schaden ist, ihn den Völkern zu entnehmen. Dazu an anderer Stelle einmal mehr.

© Foto Carmen Dechant, Bamberg

© Foto Carmen Dechant, Bamberg

Zusammenfassend: zentrale Gärtnerstadt-Lage, perfekte Trachtsituation, engagierte Bienenpaten, tolerante Gartenmitarbeiter, interessierte Kunden – das sieht ganz nach einer echten Bienenstadt aus!

 

 

Fahrradfahrende Bienen und ein neuer Bamberger Lehrbienenstandort


Imkerhüte über Schwarmfangkasten stülpen, um ansitzende Bienen mitzunehmen

Wohin mit dem eingefangenen Friedhofsschwarm aus dem gestrigen Bericht? Weit durfte es nicht sein, da wir kein Auto zur Hand hatten. Also ab mit der Schwarmfangkiste aufs Fahrrad und – welch‘ glücklicher Zufall – zum neuen Standort auf der Erba-Insel gebracht, der uns durch die Stadt Bamberg im Zusammenhang mit der geplanten „Bienen-InfoWabe“ zugeteilt wurde.

Der Trick mit den Hüten

Fahrradtransport des SchwarmfangkastensEine Friedhofsgeherin, die uns beim Schwarmeinfangen zugesehen hat, stellte die Frage, was denn nun mit den restlichen Bienen passieren würde, die nicht mehr in den mittlerweile geschlossenen Kasten einfliegen können, sich jedoch dran festhielten, da sie ihre verehrte Königin rochen. Tja, sie würden notgedrungen von ihrem Volk getrennt, könnten sich jedoch meist bei anderen Völkern der Umgebung einbetteln. Doch da hatte Frau L. eine hervorragende Idee – einfach die beiden Imkerhüte rechts und links über den Kasten gestülpt und schon konnten die Bienen mit uns mitradeln!

Engpass bei den Bienenwohnungen

Schwarmfangkasten am Zielort, Erba-Insel

Wir beide – Radlerin und Bienen – kamen unbeschadet am Fünferlessteg an und wurden interessiert von den Anglern beobachtet. Vor einer Hecke stellten wir den Schwarmfangkasten ab und holten vom Obstmarkt, unserem Zuhause, eine leere Zarge, also einen Kasten, darin die Bienen wohnen werden. Wir mussten uns dabei an der Paten-Lernbeute vergreifen, die eigentlich unsere Fotorähmchen für den Unterricht enthält. Doch derzeit gibt es einen Engpass bei den Beutenzulieferfirmen, so dass wir keine Bienenwohnungen mehr vorrätig haben.

Imkern geht auch ohne Auto

Transport einer Zarge per Sackkarren

Schwarm einschlagen (einschütten)

Mit der Sackkarre zogen wir zurück zur Erba-Insel. Imkern geht durchaus auch ohne Abgasproduktion, ganz unserer Imkerphilosophie entsprechend. Der Rest ist schnell erzählt. Die Bienen schüttelten wir mit einem kräftigen Stoß aus dem Scharmfangkasten in ihr neues Zuhause, das bereits auch schon leere Rähmchen und Mittelwände enthielt. So konnte das junge Volk gleich mit dem Wabenausbau loslegen. Ideal wäre jetzt noch eine Brutwabe gewesen, so dass die Ammenbienen gleich etwas zu bemuttern gehabt hätten, denn das bindet das Volk an den neuen Standort und verringert ihre Lust, eventuell noch einmal auszuschwärmen.

 Der Erba-Standort: ein Lehrbienenstand von Anfang an!

Junger Zuschauer beim SchwarmeinschlagenApropos Jungvolk: unser Treiben teilten wir mit einem kleinen Jungen, der seinen Vater beim Angeln begleitet hatte. Furchtlos näherte er sich dem Geschehen und beschloss sofort, ebenfalls Imker werden zu wollen. So hat sich also von Anfang an der neue Standort als perfekter Lehrbienenstand erwiesen, und das ist doch ein sehr gutes Zeichen!

Restliche Bienen aus Schwarmfangkasten in Zarge einkehrenWer die Bienenpatenschaft für dieses junge Volk übernimmt, das verraten wir in wenigen Tagen hier auf diesem Weblog.

P. S.: Es ist keine Unbekannte – also, bleiben Sie dran!

Mini-Vernissage „Connys Patenbeuten-Geheimnis“

Ausschnitt von Bienenbeutenbemalung Conny KoppHerzliche Einladung zur Mini-Vernissage „Connys Patenbeuten-Geheimnis“ nach Bamberg in den Malort.

Die Besiegelung der Bienenpatenschaft von Conny Kopp geht einher mit einem besonderem Geschenk, welches die Patin uns, der Kunst und der Natur machen möchte. Wir lüften das Beutengeheimnis bei Kaffee und Sekt und feiern die 15. Patenschaft!

Wo? GbR „Malort“ Bamberg, Kapuzinerstraße 30
Wann? Fr., 09.05.2014 | 14.00 – 15.00 Uhr
Kosten? Keine
Weitere Informationen? via Malort Bamberg

Bienenfrühjahrskontrolle an besonderen Orten Bambergs (I)

Pracht-BrutwabeWenngleich ich auch gestern schrieb, dass so manche Frühjahrstätigkeit nicht so die lustigste ist – ein Besuch unserer Bienenpaten-Standorte entschädigt doch immer dafür! Sie sind einfach alle miteinander sehenswert! Und wenn wir dabei auch noch Prachtwaben wie die auf nebenstehendem Foto entdecken, hüpft unser Imkerherz! Hier zur Abwechslung ein kleines Porträts eines Standorts des „Bamberger Lagenhonigs“, heute die Inselstadt / Villa Dessauer.

Bienenpatenbeute von Dr. Regina Hanemann, BambergBienenpatin ist Dr. Regina Hanemann, Museumsdirektorin von drei Bamberger Museen und also Hausherrin auch der Stadtgalerie. Sie wünscht sich ein saniertes Gebäude und etwas mehr Blumen im umgrenzenden Garten, hat aber trotz alledem eine perfekt innerstädtische und zugleich malerisch-idyllische Lage vorzuweisen.

Blick in Garten der Villa Dessauer, Bamberg, mit RosskastanieBegehrte Tracht: Kastanien. Erkennbar an den dunkelroten Pollenhöschen unserer Kleinen. Und natürlich die Linden vom Schönleinsplatz. Nebst reichlich Tracht aus den umliegenden Gärten des Haingebietes. Dass das Gartenamt kürzlich unserer Bitte nach mehr Salweiden ohne Umstände folgte, steigert sicher das Bienen- und Menschenglück.

Unverdeckelte HonigwabeWie dieser Bamberger Lagenhonig schmecken wird, wissen wir allerdings noch nicht. Denn im vergangenen Jahr wurde erst der Ableger eingestellt, der nun in 2014 Honig abgeben kann. Unsere Prognose: nicht zu süß, eher aromatisch bis herb und ganz sicher kräftig im Geschmack. Und außerdem sicher: es wird nicht allzu viel davon geben, denn bei jeder Öffnung verliert man im Schnitt 1,5 Kilo Honig. Doch sind uns die Klassenführungen zu einem Verständnis der Biene wichtiger als der Ertrag.

Hortkinder und Bienenpatin Dr. Regina Hanemann an der offenen Lehrbeute/PatenbeuteDr. Regina Hanemann hat ihren Standort auch freigegeben für die Führungen der Bamberger Schulbiene. Das konnten wir in diesem Jahr erstmals nutzen, und zwar mit der 30-köpfigen Don-Bosco-Kinderhortgruppe „Weide“. Dabei bezogen wir auch den angrenzenden Harmoniegarten ein (siehe Bericht). Der wiederum zwar für den Unterricht, nicht jedoch sonderlich für Bienentracht taugt. Doch auch jenes soll geändert werden, die vorgesehenen Kornelkirschen sind bereits bestellt.

rotes Band für Zusammenschluss Museen am DombergWie schön alles miteinander harmoniert und ungeahnte Verbindungen eingeht zeigt „das rote Band“. Als Symbol für den Zusammenschluss der „Museen um den Bamberger Dom“ initiiert, verstrickte die Augsburger Bienenpatin Elisabeth Burger für Bienenpatin Regina Hanemann ein paar Meter Wolle und nahm so nicht nur am Bienenleben in Bamberg teil.

Fassen wir zusammen: zentrale Lage, gute Trachtsituation, hilfreiche Stadt(Bedienstete), interessierte Sozialeinrichtungen, unterstützende Bienenpaten, rücksichtsvolle Museumsbesucher – das sieht ganz nach einer echten Bienenstadt aus!

 

Bienenfreunde in der Stadt

[ep] Denken wir an Bienen, reisen unsere Gedanken häufig ins Grüne und aufs Land. Doch gerade unsere Bienen sehen das oft ganz anders.

Imkern in der Stadt

Reinhold und Carmen schieben den Träger mit dem Ableger zum Standort.In den letzten Jahren wurde auch das „Imkern in der Stadt“ immer beliebter.  Bienenbeuten auf Dachterrassen, ja sogar am Berliner Dom oder auf der Pariser Oper machten Schlagzeilen. Für viele war der Erfolg der Stadtimker  sehr überraschend: Die Bienen in der Stadt produzierten mehr Honig als ihre Kollegen auf dem Land. Gerade Städte bieten unseren Bienen reichlich Nahrung. Parkanlagen, Hausgärten – ja, auch die Dachterrassen und Balkone sind Bienenparadiese durch das ganze Jahr.

Dies gilt natürlich besonders für eine Gärtnerstadt wie Bamberg, in der 18 Familienbetriebe die traditionellen Anbauflächen im Herzen Bambergs bewirtschaften. Das Weltkulturerbe Bamberg bildet mit seinen Gärtnereien somit einen aktiven Beitrag zum Bienenschutz in Bamberg. Zwei der Gärtnerfamilien sind sogar Bienenpaten von Bienen-leben-in-Bamberg.de. Sabine Gründler von der Gärtnerei Böhmerwiese und Carmen Dechant aus der Hofstadt-Gärtnerei.

Der bienenfreundliche „Balkonkasten zur Honigbiene“ für den Sommer

Geranien – schön, doch keine Bienennahrung

Geranien – schön, doch leider keine Bienennahrung

Der Schmuck unserer Fenster und Balkone mit dekorativen Pflanzkästen hat lange Tradition. Balkonkästen zieren und schmücken Rathaus und wichtige öffentliche Gebäude. Blumen auf Balkon und am Fenster bringen den Sommer und das Grün in unsere Wohnung, sorgen für gute Laune und schaffen entspannende Ausblicke.

Wer jedoch genauer hinschaut, der bemerkt schnell: Unsere heißgeliebten Geranien und Petunien sind kein Magnet für Honigbienen. Gerade die gefüllten Prachtblüten bieten unseren Bienen weder Pollen noch Nektar. In der Regel sind hier die Staubgefäße zusätzlich zu Blütenblättern umgebildet.

Daher verrate ich Ihnen morgen zwei Balkonkasten-Tipps – „Mediterran“ und „Fränkisch“ aus „Elkes Kräuterspiralgarten“.

Neue Standorte „Weide“ und „Schiffbauplatz“

Eine Königin für Bienenpatin Felicitas SauerUnsere Initiative hat Zuwachs bekommen. Neben den Standorten Wildensorg / Rinnersteig, den Buger Wiesen, Gärtnerstadt / Heiliggrab und der Inselstadt / Villa Dessauer können Feinschmecker und Bieneninteressierte jetzt auch Honig aus bzw. Lehrbienenstandbesuche in der „Weide“ und dem „Schiffbauplatz“ erwarten, jeweils auf der Inselstadt. Allerdings wohl erst im nächsten Jahr, wenn aus den Ablegervölkern hoffentlich prächtige und robuste Wirtschaftsvölker geworden sind, die sich den interessierten kleinen und großen Besuchern gewachsen zeigen.

Erhalt der Bienen- und Insektenwelt durch Jungimker

Nikolaus und Reinhold untersuchen vollbesetzte RähmchenAlle vier bisherige und die zwei neuen Standorte zeichnet aus, dass sie in interessanten Trachtgebieten stehen und – außer der Buger Wiese – für den VHS- und Schulbienenunterricht nutzbar sind. Der „Bamberger Lagenhonig“, der hier geerntet wird, ist quasi nur ein leckeres Nebenprodukt einer weitaus größeren Botschaft: dem Erhalt der Bienen- und Insektenwelt und deren dringend notwendige Bestäubungsleistung – für die traditionelle Gärtnerstadt Bamberg nicht wegzudenken. Dazu braucht es verständnisvolle Erwachsene, die regionalen Honig kaufen und interessierte Kinder und Jugendliche, die später einmal Jungimker werden sollen. Das ist unser Ziel.

Neuer Standort „Schiffbauplatz“

Zwei Völker am Schiffbauplatz bei Bienenpatin Ruth VollmarBamberger Lagenhonig, Lage "Inselstadt / Schiffbauplatz"Der Standort „Schiffbauplatz“ erhielt sogar überraschend zwei Völker, nachdem am gleichen Tag der Aufstellung des Ablegers ein Teil des Volkes in den nachbarlichen Pflaumenbaum geschwärmt ist [wir berichteten]. Patin Ruth Vollmar (Stadt Bamberg, Leiterin der Wirtschaftsförderung) hat nun zwei Völker in ihrem Garten, die nächstes Jahr für Lehrbienenstandsführungen fungieren werden. Das zweite Volk ist unserer Bienenpatin Sabine Gründler (Inhalberin der Gärtnerei Böhmer) zugedacht, da das letztjährige Ablegervolk leider durch das kalte, regenreiche Frühjahr nicht gedeihen konnte.

Neuer Standort „Weide“

Gruppe beim Ableger umhängenBamberger Lagenhonig, Lage "Inselstadt / Weide"Am Standort „Weide“ ist Meike Winnemuth die Bienenpatin. Sie wird ihr Volk im Mai besuchen kommen, unternimmt die Hamburger Jorunalistin und Autorin derzeit doch eine Deutschlandreise, die sie auch für einen Monat lang nach Bamberg führen wird. Auch ihr Patenvolk vom letzten Jahr hatte das Schicksal ungünstiger Witterung ereilt. Um so mehr freuen wir uns heuer auf das genaue Gegenteil – einem frühen Frühlingsstart mit viel Sonnenschein. Für den etwas schattigen Standort „Weide“ ideal. Unser Dank geht an Gabriele Loskarn, die ihren Garten zur Verfügung stellt!

Ableger am alten Standort „Buger Wiese“

Nikolaus und Reinhold tragen den AblegerkastenNikolaus Hofmann, unserem Imkervater und 2. Vorsitzenden des Imker und Bienenzuchtverein Bamberg Stadt und Land e. V. brachte uns außerdem einen Ableger für den bereits seit 2012 eingeführten Standort „Buger Wiese“. Er ist der Ersatz für den Ableger von Bienenpatin Felicitas Sauer aus dem vergangenen Jahr.

Das heißt, wir haben nun 10 Völker zu versorgen und 4 davon sind bereits jetzt als Lehrbienenstand für Schulen einsatzbereit, 3 weitere Völker werden im Rahmen der Honigschleudertage für Gruppenbesuche genutzt. Siehe hierzu auch unter Aktivitäten und Termine.