Halbe-halbe im VHS-Kurs „Die Imkerei …“

Fünf Frauen, fünf Männer – unser VHS-Imkerei-Kurs für Erwachsene vom 17.05.2014, der am 31.05. von uns (hier anmelden!) wiederholt wird, zeigt (noch) eine eher ungewöhnliche Geschlechterverteilung. Doch das „Altherren- und Rentnerhobby Imkern“ entwickelt seit Kurzem auch bei Frauen und jungen Menschen den Drang zum „Selbstgemachten“.

„Tierwirtschaft ohne Land und Boden“ in zwei Stunden

Imkereitheorie im Tempelchen Wildensorger Straße, BambergVHS-Teilnehmende und Kursleiter Reinhold BurgerDie „Tierwirtschaft ohne Land und Boden“ ist in ihren Grundzügen in zwei Stunden erklärt. Nun ja, nicht ganz. Wir durften uns nach Absprache mit den Teilnehmenden sogar bis nach dem Mittagsläuten Zeit nehmen. Denn ein paar Anwesende stehen quasi bereits in den Startlöchern zur Imkerei und nutzten die Gunst der Stunde, um sich möglichst viele Informationen für einen gelungenen Start zu holen. Uns ist das nur allzu recht!

VHS-Imkerei-Kurs in drei Teilen

Reinhold Burger erläutert die Wachstumsphasen von Honigbienen

Der Bamberger VHS-Kurs, der leider wieder einmal bei sehr kühlen, flugunwirtlichen Temperaturen begann, gliederte sich in drei Teile.

Im ersten Teil erläuterten wir Grundlegendes zu den drei Bienenwesen, ihren jeweiligen Brutphasen, der unterschiedlichen Aufgaben, die sie zu bestimmten Lebensabschnitten verrichten, zur Geschichte der Imkerei und der historischen Allianz mit den geflügelten Wesen, die die Menschheit seit Jahrtausenden begleiten und ernähren – zumindest, was Obst, Gemüse und Beeren anbelangt, denn die Bestäubungsleistung beträgt hier 80-90%. Aber auch Organisatorisches wie die Vereinsstruktur innerhalb des Landesverbands Bayerischer Imker mit ihren hiesigen zwei Ortsgruppen war uns ein paar Worte wert.

VHS-Teilnehmende und Reinhold Burger vor den BienenbeutenVHS-Teilnehmende und Reinhold Burger vor den BienenbeutenIm zweiten Teil ging es an die Beuten selbst. In der nahe gelegenen „Jungbauer-Wiese“ ging es auf Tuchfühlung mit den Bienen, die mittlerweile bei etwa 11-12° Celsius „aufgetaut“ waren. Das Öffnen der Beuten also konnte unbeschadet für die Kleinen erfolgen.

Reinhold Burger zeigt den VHS-Teilnehmenden ein Rähmchen mit BienenBeuten in Wildensorg-Rinnersteig (Jungbauerwiese)Ganz nah und ohne Hut und Schleier wurde der erste Kontakt für manche zu einem exklusiven Naturerlebnis. Sowohl ein zartes Streicheln der kleinen Wesen war ohne Weiteres möglich, als auch das Honigschlecken direkt von der Wabe auf den Finger in den Mund. So wurde das Bündnis mit der fleißigen und wertvollen Honigbiene erneut geschlossen, denn was Mann und Frau kennt und lieben lernt, das werden sie wohl zu schützen wissen!

Baguette im KörbchenFür den dritten Teil ging’s wieder zurück ins Tempelchen an der Wildensorger Straße. Auf dem Weg dorthin gab’s ein paar Informationen zu Trachtpflanzen, um den Bogen zu dreierlei Honigsorten, die uns nun auf unserer Warte hoch über Bamberg erwarteten, zu spannen. Einem dunklen (Steiger-)Waldhonig, einen Buger-Wiesen-Blütenhonig und einem „Kinderhonig“, wie ich den cremig-hellen Honig mit seinem hohem Rapsanteil gerne nenne.

verschiedene Honige zum Probieren

Wahlweise genossen entweder direkt vom Löffelchen oder auf frisch gebackenem Baguette, das wie immer glutenfrei und vegan von der Kursleitung zubereitet war. Denn niemand soll sich den Genuss verkneifen müssen. Zum Nachspülen boten wir zwei Honigwein-Sorten an, zumindest für die, die nicht selbst fahren mussten.

Am Tempelchen Wildensorger Straße in Bamberg

Verkauft wird, auch wenn es manch Teilnehmenden noch so leid tut, nichts, denn das ist in VHS-Kursen natürlich nicht erwünscht. Na, und ohnehin sollten die Teilnehmenden ihren Honig doch in Zukunft selbst herstellen dürfen!

Wir hoffen, wir konnten dazu einen kleinen Grundstein legen und wünschen viel Erfolg beim Realisieren!

Wenn am KHG der Pausengong ertönt …

Schnupperprobe an offener Bienenbeute… dann springen wahre Bienenfreunde nicht einfach eilig davon. Zumal die Schülerinnen und Schüler wegen der kühlen Temperaturen ziemlich lange ausharren mussten, bis wir es wagten, die Bienenbeuten zu öffnen. Unter 10 Grad verklammen die Bienen. Das galt es zu vermeiden. Endlich aber schien ein wenig die Sonne, so dass wir kurz vor dem Ende der Stunde bei 9,5 ° C doch noch eine beherzte „Schnupperprobe“ vornehmen konnten. Herrlich, wie es aus den warmen Beuten heraus nach Honig duftet!

Voneinander lernen

Schüler erfahren theoretische Grundlagen

Die Zeit vorab füllten wir mit einem „Grundlagen-Potpourri“: prophylaktischer Bienenstich-Schutz, Bienenbiologie (wo Bienen ihre „Rucksäcke“ haben) und Blütenbiologie (wie war das noch mal mit dem Pollen und dem Nektar?), Schwarmverhalten (die Konkurrenz der Bienenköniginnen, die sogar quaken können!), und Honigproduktion mit „doppelter Zunge“.

Vinzenz (5. Klasse) und Edna (6. Klasse) waren bereits in der letzten Woche mit dabei. So konnten sie ihr Wissen gleich mal selbst an ihre großen Mitschüler der 8. Klasse weiter geben. Erstaunlich, was die beiden aus der Bienen-AG noch alles parat hatten! Wir beiden wiederum, also Reinhold und ich, erfuhren von einem interessanten Experiment, welches wir sicherlich selbst einmal ausprobieren werden.

Süßes Experiment – auf welche Farben stehen Bienen?

Schüler stehen vor einem Farb-ExperimentUnter der Biologielehrerin, Birgit Herrndobler, ging die Klasse der Frage nach, auf welche Farbe Bienen stehen. Dazu ließ sie mehrere Plastikbecher-Deckelchen mit Zuckerwasser füllen und auf unterschiedlich farbige Papiere stellen. Die Idee war gut, scheiterte letztendlich jedoch am Regen, der die Schaleninhalte verwässerte.

Möglicherweise jedoch hätten die Bienen den dargebotenen Zucker ohnehin verschmäht. Sie verhalten sich in Sachen Süßkram schließlich nicht so „plump-gierig“ wie Wespen. Vor allem dann nicht, wenn sie sich bereits auf eine andere Tracht eingeflogen haben. „Blüten-stet“ wird das Verhalten genannt. Dabei arbeiten Bienen erst ordentlich die eine Tracht ab, zum Beispiel Kastanienblüten, und erst bei Erschöpfung dieser Quelle eine andere, möglichst ergiebige Tracht.

Der Höhepunkt der Bienenschau – das Wabenziehen

Schülerin der 8. Klasse zieht eine mit Bienen besetzte WabeNachdem wir jedem das kleine, feine DIB-Heftchen „Bienen – eine Wunderwelt“ mitgaben, ging’s endlich an die Beuten (Bienenwohnungen). Ganz klar – das Ziehen eines mit Bienen besetzten Wabenrähmchens ist für Einsteiger ein echtes Highlight. Ganz sicher ist es für manche auch eine Mutprobe. Zwar kamen wegen der Kürze der Zeit nicht alle Schüler zum Zuge, doch zumindest konnte jeder kurz das Rähmchen an einem Ende halten, um einen Eindruck vom Gewicht zu gewinnen.

Zarge, gefüllt mit 10 Rähmchen und ansitzenden BienenIst die Wabe mit Honig prall gefüllt, kommen leicht 2-3 Kilo zusammen. Bei zehn Rähmchen in einer Zarge (also einem Bienenstockwerk) wären also bis zu 30 Kilo Gewicht zu stemmen. Die richtige Haltung ist dabei wichtig, damit die Bandscheiben nicht vorzeitig schlapp machen. Doch zur Not gäbe es sogar Apparaturen, die einem dabei helfen, so dass Imkern auch für schwächere, kleinere, jüngere, ältere oder mobilitätseingeschränkte Menschen kein Traum bleiben muss.

Wir kommen wieder!

Stelen am Kaiser-Heinrich-Gymnasium BambergNächsten Donnerstag kommen wir wieder ans Kaiser-Heinrich-Gymnasium. Auch einige der Schüler waren sich einig: das schreit nach Vertiefung! Da natürlich nicht jede Woche die selben Schüler vom regulären Unterricht fernbleiben können, kommen interessierte Schüler abwechselnd dran. Und wir werden den Wochentag ebenfalls einmal wechseln, versprochen! Ganz besonders interessierte Schüler laden wir ein, sich bei uns zu melden, um in den Genuss privater Stunden innerhalb unserer Aktivitäten und Termine zu kommen. Gerne auch mit Eltern und Geschwistern.

Nicht lustig!

Vier Bienenbeuten am Kaiser-Heinrich-Gymnasium Bamberg

Denn unser erklärtes Ziel ist es, Jungimker für Bamberg zu gewinnen. Denn ohne Imker keine Honigbienen – und ohne sie keine ausreichende Bestäubung. In der Folge kein, wenig oder qualitativ minderwertiges regionales Obst und Gemüse sowie ausbleibende Beeren – nicht lustig für keinen – ob Mensch, Vogel oder Kleingetier!

Helfen wir zusammen, damit (nicht nur) die Gärtnerstadt weiterhin das bleibt, was sie für Bamberg von alters her ist: ein Welterbe regionaler Fruchtbarkeit!

Bienenfrühjahrskontrolle an besonderen Orten Bambergs (III)

Lage "Buger Wiesen"Die Buger Wiesen – eine auf dem ersten (Menschen-)Blick eher unspektakuläre Gegend deckt ihren Tisch für unsere Bienenvölker sehr abwechslungsreich. Wildblumen aus der Sandmager-Achse und den Magerrasen der Dämme des Main-Donau-Kanals, der Bewuchs im Wasserschutzgebiet, Pollen und Nektar von den Feldfrüchten aus der Kleinfelderwirtschaft, z. B. Raps und zuweilen Buchweizen, und später im Jahr tragen unsere fleißigen Sammlerinnen Honigtau aus dem Hauptsmoor- und dem Bruderwald ein. Je später im Jahr wir ernten, desto dunkler wird der Honig und desto würziger der Ertrag. Wir ernten nämlich nur einmal – es sei denn, es gäbe zu viel Raps. Dann müssten wir eher schleudern, bevor die Konsistenz des Honigs zu fest dafür wird.

Schwarmbereit

Weiselzelle an DrohnenbrutDie Wiesen beherbergt derzeit drei Völker, die unterschiedlich gut entwickelt sind. Auch hier ergab der Blick in die Bienenwohnungen (Beuten) zur Weiselkontrolle am 27.04. eine frühzeitige Schwarmbereitschaft. Noch offene, aber auch bereits verdeckelte Königinnenzellen erforderten sofortige Maßnahmen, um den Auszug eines halben Teils des Volkes rechtzeitig zu verhindern. Völker ohne imkerliche Pflege können langfristig wegen der Varroamilbe nicht ohne imkerliche Pflege überleben. Außerdem wäre es schade, wenn wir ein weiteres Jahr auf die Honigernte warten müssten.

Verhonigen des Brutraums

Unverdeckelte HonigwabeWie an unseren anderen Standorten neigen auch diese Völker heuer zum „Verhonigen“ der Bruträume. Das heißt, statt Brut heranzuziehen trugen die Bienen lieber Honig ein. Wir konnten leider nur wenige wirklich prächtige und lehrbuchmäßige Brutwaben entdecken. Stattdessen fanden wir viel Drohnenbrut vor. Einerseits ein Zeichen, dass das Volk einen Schwarmdrang hegt, andererseits auch durch das Einhängen von vorjährig ausgeschleuderten Honigwaben erklärbar, die sie sich damals selbst ausbauen durften statt vorgefertigte Wabenmittelwände zu erhalten. Dadurch gerieten die einzelnen Wabenzellen wohl eine Spur zu groß und wurden nun nachgerade für die Drohnennachzucht verwendet.

Bienenpatenschaften

ArbeitsbienenDie Bienenpatenschaften übernahmen die Buchhändlerin Christina Michel aus Waldsachsen, die Lehrerin Edith Schröder, der Apotheker Hartmut Held und die Unternehmerin Felicitas Sauer aus Bamberg. Die beiden Letztgenannten teilen sich zwar derzeit noch ein Volk, doch bald gibt es neue Ableger und so für beide eine eigene Patenbeute. Sie mussten vergangenes Jahr den Verlust ihrer Ablegervölker verkraften, die sich einfach nicht entwickeln mochten, Folgen eines extrem nass-kalten Frühjahrs. Doch echte Bienenpaten machen alles mit, teilen Freud‘ und Leid mit uns, und das tut auch uns Imker irgendwie gut!

Strategisch günstiger Standort

Strullendorf, Schwanenkeller

Der Standort ist ebenfalls Interimsstandort für die Ablegerbildung weiterer Völker aus Wildensorg oder anderen, mindestens drei Kilometer entfernt stehenden Beuten. Tja, und strategisch hausen unsere Bienen in den Buger Wiesen für uns äußerst günstig, um zum Schwanenkeller nach Strullendorf zu radeln. Warum nicht das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden! Wobei wir ja beides als angenehm empfinden – das Imkern und das Auf-den-Keller-gehen!

VHS-Imkerei-Kurs für Erwachsene in Bamberg

“Die Imkerei – Uraltes Handwerk und modernes Hobby”

Tempelchen Wildensorger Straße, BambergEinladung zur VHS-Führung für Jugendliche und Erwachsene
Wo? Treffpunkt am Tempelchen an der Wildensorger Straße/ Ecke Rinnersteig (Nähe Bushaltestelle Linie 910, Wildensorger Straße)
Wann? Sa., 17.05.2014, 9.30 – 11.30 Uhr  – ausgebucht mit Warteliste. Voraussichtl. zweiter Termin: Sa., 31.05.2014
Kosten? € 8,80 – Bitte melden Sie sich über die VHS Bamberg an. Wetterfeste Kleidung und festes Schuhwerk sind notwendig. Der Preis (inklusiv Kostproben) gilt pro Person.

ApfelbaumSie interessieren sich für Bienen, Honig oder Imkerei? Sie haben einen Garten und brauchen die wertvollen Bestäubungsleisterinnen für eine reichliche Obst-, Beeren- und Gemüseernte? Gewinnen Sie mit uns einen direkten Einblick in das spannende und für unsere Natur überaus wertvolle Hobby der Imkerei.

ImkereiwerkzeugSie lernen Bienen aus einem völlig neuen Blickwinkel kennen. Erfahren Sie, welche Ausstattung fürs Imkern notwendig, aber auch überflüssig ist. Gehen Sie mit uns gedanklich durch den Rhythmus der Jahreszeiten und beginnen Sie, mit den Augen einer Biene zu sehen.

Beobachten Sie das Volk bei ihrer wertvollen Arbeit, dem Sammeln und Einlagern von Pollen und Nektar, dem Brutgeschäft und Wabenbau. Entdecken Sie die Königin an der geöffneten Beute (Bienenwohnung), ohne die ein Bienenvolk nicht denkbar ist. Schnell werden Sie Arbeitsbiene, Drohn und Königin an einer Schaufensterbeute unterscheiden lernen.

HonigwabeIn alten Zeiten unter Lebensgefahr aus Wäldern geerntet und so wertvoll, dass man Honig zu recht als „flüssiges Gold“ bezeichnete, erfährt die natürliche und heilkräftige Süße eine kleine Renaissance.

Die kleine „Landwirtschaft ohne Grund und Boden“ kann jedermann betreiben.

Bienenpatin Annemarie Rudel 2014/2015

Annemarie Rudel und Ilona Munique

Überreichung der Bienenpatenurkunde an Annemarie Rudel (li.) durch Ilona Munique von Bienen-leben-in-Bamberg.de am 11.05.2014

Bienenunterstützerin „der ersten Stunde“, Annemarie Rudel, macht gerne „Nägel mit Köpfen“. Und so hat sich die agile Geschäftsführerin jüngst aus Anlass der nationalen Aktion „Bienen rettten“ bzw. „REWE summt“ kurzerhand zu einer Bienenpatenschaft entschlossen. Wir freuen uns über unsere 16. Bienenpatin für „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ – und außerdem über einen neuen Standort im Süden Bambergs an der Würzburger Straße.

Annemarie Rudel beim Anbringen des PatenschildesDer Honig, den wir dort im nächsten Jahr ernten werden, hätte es nicht weit bis ins Verkaufsregal. „Ich möchte noch viel mehr regionale Produkte einstellen, als wir ohnehin schon haben. Und euer Bamberger Lagenhonig gehört selbstverständlich dazu!“ begeistert sich die Vollblutkauffrau und – noch wichtiger – die Vollblut-Bambergerin. Doch nicht aus Verkaufsgründen, vielmehr aus sozialem Engagement heraus, welches ihr und dem REWE-Team bereits viele Auszeichnungen und Preise eingebracht hat, verbündet sich Annemarie Rudel mit unserer Privatinitiative. „Dass ihr Kindern das mit der Biene, dem Honig und der Bestäubungsleistung erklären wollt, finde ich klasse. Das will ich unbedingt unterstützen!“ – und auch dieser Satz trägt, wie eigentlich alle Sätze von Frau Rudel, ein Ausrufezeichen.

REWE, ein Idealer Partner für uns Imker

„Eure Idee mit dem Klassenzimmer auf der Erba-Insel, die Bienen-InfoWabe, möchte ich voran bringen. Da lasse ich mir auf alle Fälle noch etwas einfallen!“, verspricht die Filialleiterin und denkt dabei an die REWE-Gruppe, bei der sie im nationalen Ausschuss mitwirkt. Mit den jährlichen Aktionen zum Schutz der Tier- und Pflanzenwelt, bei der REWE löblicherweise nie die Biene vergessen hat (siehe unsere Beiträge, einfach mal im Suchfeld „REWE“ eingeben), ist die „rote“ Handelskette ein idealer Partner für uns Imker. Und diese sind bekanntlich fast alle keine hauptberuflichen Imker, zeichnen jedoch zu etwa 90 Prozent für die Bestäubungsleistung Deutschlands verantwortlich. Sie können daher jede Menge Unterstützung gebrauchen. Wer sonst wenn nicht sie sollte sich dem Bienensterben entgegen stellen?

Bienenfleiß und Engagement

„Ohne Biene fehlt schnell was!“ das kann Annemarie Rudel nur bestätigen. Ihr sortenreiches Frischesortiment funktioniert nur mit und durch den Fleiß der Bienen. Und diesen sprichwörtlichen Bienenfleiß kann unsere frisch beurkundete Bienenpatin ebenfalls für sich verbuchen. Seit der letzten Wahlrunde ist Annemarie Rudel nun auch CSU-Stadtratsmitglied in Bamberg. „Als betriebliche Ausbilderin verstehe ich doch jede Menge vom Zeitmanagement“, lacht sie und ist guten Mutes, weiterhin Betrieb und Ehrenamt zu bewältigen. Zur Not greift sie auf ihren Gatten zurück, der offenbar an die Umtriebigkeit seiner „besseren Hälfte“ gewohnt ist. Glücklicherweise sind die Rudels mit einer großen Portion Humor gesegnet, was sie allen Stress, der bei so einem großen Betrieb und Engagement natürlich nicht ausbleibt, lachend wegstecken lässt.

Von Herzen dankbar

Dem geschäftlichen Hochbetrieb zum Muttertag geschuldet ist das Interview mit unserer Bienenpatin ausnahmsweise kürzer als sonst ausgefallen. Doch wir sind uns sicher, dass jeder, der Annemarie REWE-Rudel kennt, großes Verständnis dafür hat. Und wir sind uns ebenfalls sicher, dass wir in Annemarie eine verlässliche Bienenfreundin gefunden haben, die wir noch öfter in Aktion erleben werden. Und die hält, was sie verspricht! Wie alle unsere lieben Bienenpatinnen und -paten, denen wir von Herzen dankbar sind, dass es sie für uns und die Bienen, für Mensch und Natur, gibt!

Nachtrag 26.03.2019: Annemarie Rudel steht uns auch heute noch als Bienenpatin zur Seite. Sie ist damit eine der dienstältesten Patinnen unserer Initiative.

Bienenpflanze Thymian

Der Thymian: Die Bienenpflanze des Monats Mai aus Elkes Kräuterspiralgarten

Elke Puchtlers Kräuterspiralgarten in Stammheim[ep] Im Mai beginnt die Zeit der Kräuterblüte im duftenden Aromagarten und am Balkon. Thymian – ob Zitronen-, Orangen- oder Rosenthymian … für jede Duftnase ist etwas dabei.  Die kraftvollen, würzigen Aromen des Thymians sind aus der schmackhaften Mittelmeerküche nicht wegzudenken. Deshalb wird sich das Thema Thymian bei uns durch die gesamte nächste Woche ziehen!

Süße Thymianblüten

Biene auf ThymianblüteIm Gegensatz dazu steht der süße fast  liebliche Geschmack der Thymianblüten. Eine Bereicherung für Nachspeisen und süße Leckereinen in der Erdbeersaison.

Jeder, der eine Thymianblüte einmal gekostet hat wird Verständnis für unsere Honigbienen haben, die sich mit Begeisterung auf die Blüten des Lippenblütlers stürzen. Und wer weiß es schon? Vielleicht ist ja der Nektar des Thymian für Bienen genauso heilkräftig, wie für uns die eingefangene Pflanzenkraft in Küche, Tee und ätherischem Öl? Die Bienen in meinem Garten lassen es sich auf alle Fälle schmecken.

Das Aroma des Thymians im Honig eingefangen

En Besonderheit im Süden ist der Thymianhonig, den Bienen  ausschließlich von Blüten des Thymians sammeln. Mit seinem heilkräftigen und würzigen Aroma besticht er in der gesunden Genießerküche mit seinem Aroma zu Süßspeisen, wie Erdbeeren, aber auch als süße Beigabe im Erkältungstee für Schnupfennasen.

Doch auch unser regionaler Honig bildet mit dem Gewürzkraut Thymian in der fränkischen Genießerküche ein unschlagbares Team: zu Möhren, für den warmen Ziegenkäse oder auch zu gebratenem Spargel. Lassen Sie es sich schmecken!

Bienen streicheln am KHG Bamberg

Kaiser-Heinrich-SteleSchüler der BienenAGDie „Bienen-AG“ des Kaiser-Heinrich-Gymnasiums (KHG) Bamberg erlebte erstmals einen Unterricht mit uns als externe Imker. Fünf Schüler und eine Schülerin aus der 5. und 6. Klasse wollten bei der Weiselkontrolle mithelfen.

Nach einem kurzen Check, was sie denn alles schon an Kenntnissen von ihrer Lehrerin, Birgit Herrndobler, vermittelt bekommen hatten – das war jede Menge, wir waren begeistert! – konnte es auch schon losgehen. Auf Hüte verzichteten wir, denn etwas Rauch, eine ruhige Stimmung und besonnene Kinder sollten ausreichend Schutz sein. Und das war es denn auch.

Schülerin hält BienenrähmchenSchüler hält Bienenrähmchen„Wow, die sind ja richtig schwer!“ befanden die Schüler, nachdem einer nach dem anderen ein Rähmchen mit ansitzenden Bienen vorsichtig aus der Zarge (= Stockwerk einer Bienenwohnung) herausgehoben hatte. Und je weiter wir in die Mitte der Zarge kamen, desto mehr kamen wir in das Brutnest hinein und desto schwerer wurden die Rähmchen.

Schüler hält BienenrähmchenSchüler hält BienenrähmchenDie Waben wurden ausgiebig untersucht, ob sich denn unter den wuseligen Bienen eine Weiselzelle befindet. Ein paar wenige Königinnenzellen tauchten tatsächlich auf, die wir dann brachen, um ein Ausschwärmen des Volkes zu verhindern. In dieser Unterrichtsstunde erledigten das noch wir beide. Doch beim nächsten Mal dürfen es die Schüler selbst ausprobieren – wenn sie es möchten.

Schüler hält BienenrähmchenAm Lehrbienenstand des KHGAlle trauten sich sehr schnell, die Ammenbienen zu streicheln. Diese lassen sich das ohne Weiteres gefallen. Denn sie sind in einem noch jüngeren Lebensalter, wo sie nicht aufs Stechen aus sind. Der „Stechauftrag“ kommt erst in der Arbeitsphase, in der sie Wächterbienen sind, also zwischen ihrem 18. und 21. Lebenstag. Und dann auch nur zur Notwehr. Da sie diesen Dienst in der Nähe des Flugloches verrichten, sind wir, die wir weiter oben arbeiten, so ziemlich ungefährdet.

Schülerin streichelt BienenSchüler streicheln BienenJa, es kostet ein wenig Überwindung, die Bienen um sich herum fliegen zu sehen und das unwillkürliche Abschütteln zu unterdrücken. Auch wir müssen uns zu Anfang des Frühjahrs, wenn es mit dem Imkern los geht, erst mal wieder daran gewöhnen. Doch die Konzentration auf das, was man gerade tun muss, hilft immer noch am besten gegen aufkeimendes Unbehagen. Na ja, und die männlichen Bienen, die Drohnen, haben überhaupt keinen Stachel. Wer sich also erst einmal an die Kleinen herantasten will, kann einfach erst einmal mit diesen friedlichen Brummern Freundschaft schließen!

WeiselkontrolleWir hoffen nun, dass sich noch mehr Schüler und Lehrer zu uns gesellen, wenn wir – zunächst noch wöchentlich – unseren Pflegedienst an der Altenburger Straße verrichten. Es macht Spaß, an der frischen Luft zu sein und etwas Sinnvolles zu tun. Faszinierend ist das Leben der Honigbienen auf alle Fälle, da ist kein Tag wie der andere und kein Volk gleich. Immer gibt es irgendetwas Ungewöhnliches zu entdecken – und gut duften tut es auf alle Fälle!

Wir freuen uns auf nächste Woche, Donnerstag, 15.05. um 8.45 Uhr! Bis dann!

Bienenfrühjahrskontrolle an besonderen Orten Bambergs (II)

Bienenpatenbeute von Carmen Dechant in der Hofstadtgärtnerei, BambergTraumlage in der Gärtnerstadt

© Foto Hofstadtgärtnerei Dechant, Bamberg

© Foto Hofstadtgärtnerei Dechant, Bamberg

Heute das Porträt eines von 8 Standorten des “Bamberger Lagenhonigs“, die Lage Gärtnerstadt / Heiliggrab bei Bienenpaten Carmen Dechant aus der Hofstadtgärtnerei in der Heiliggrabstraße 37a. Eine Patenschaft ganz nach unser aller Geschmack – für die Bienen sowieso, ernten sie doch reichlich in einer immer blühenden Stauden-, Kräuter- und Blumengärnerlandschaft. Die nahen Linden und die Friedhofsflora tragen das ihrige dazu bei, dass es immer Nachschub für sie gibt.

Carmen Dechant und Ilona Munique

Carmen Dechant und Ilona Munique

Carmen Dechant nebst Gatte Michael – die übrigens derzeit (9.-11.05.2014) auf der Gartenmesse der Böhmerwiese mit ihrem Stand zu finden sind – nehmen hohen Anteil am Geschehen rund um und in der Paten-Bienenbeute. Sogar einen „Energie-Ring“ stifteten sie ihrem Volk, und für die letztjährige Wintereinfütterung wurde sogenanntes „GIE-Wasser“ verwendet, welches sie auch in der Gärtnerei vertreiben. Ein Glück ist es auch, dass anfängliche Bedenken der Gärtnereimitarbeiter gänzlich verschwunden sind. Uns ist noch kein einziger Stich bekannt, den sie sich zugezogen hätten, obwohl beide – Bienen wie Menschen – sich quasi ihren Arbeitsplatz teilen!

Honigwabe (unverdeckelt) mit BienenDie Bienenwohnung entdecken

Noch hat das mittlerweile zum Wirtschaftsvolk gereifte Volk keine richtige Lehrbienenstandsfunktion eingenommen. Das kommt sicher noch. Doch während unserer Frühjahreskontrolle gesellte sich eine Lehrerin vom Kaiser-Heinrich-Gymnasium mit ihren beiden Töchtern, die gerade in der Gärtnerei einkaufte, zu uns. Ihnen konnten wir gleich einmal zeigen, was sich in so einer Bienenwohnung alles befindet.

DrohnenwabeZum Beispiel ein komlett mit Honig verbautes Rähmchen, was wir an dieser Stelle eigentlich nicht so toll finden. Denn der Honig wird normalerweise im oberen Raum eingelagert. Schießen die Bienen hierbei einmal quer, spricht der Imker von „Verhonigen des Brutraums“. Da die Honigwabe brutfrei war, hängten wir sie einfach an den richtigen Platz in den oberen Honiraum um.

Zu früh und zu viel ist suboptimal

Honigbienen neigen dazu, sowie es üppig Tracht gibt, Honig bis zum Geht-nicht-mehr einzulagern. Sie vernachlässigen sogar dabei das Brutgeschäft, und tatsächlich ist dieser Frühling ein Paradebeispiel dafür, dass ein „zu früh und zu viel“ an Blüten auch suboptimal sein kann. Diese Vorliebe fürs ständige Honigsammeln ist übrgens der Grund, warum es im Herbst kein Schaden ist, ihn den Völkern zu entnehmen. Dazu an anderer Stelle einmal mehr.

© Foto Carmen Dechant, Bamberg

© Foto Carmen Dechant, Bamberg

Zusammenfassend: zentrale Gärtnerstadt-Lage, perfekte Trachtsituation, engagierte Bienenpaten, tolerante Gartenmitarbeiter, interessierte Kunden – das sieht ganz nach einer echten Bienenstadt aus!

 

 

Fahrradfahrende Bienen und ein neuer Bamberger Lehrbienenstandort


Imkerhüte über Schwarmfangkasten stülpen, um ansitzende Bienen mitzunehmen

Wohin mit dem eingefangenen Friedhofsschwarm aus dem gestrigen Bericht? Weit durfte es nicht sein, da wir kein Auto zur Hand hatten. Also ab mit der Schwarmfangkiste aufs Fahrrad und – welch‘ glücklicher Zufall – zum neuen Standort auf der Erba-Insel gebracht, der uns durch die Stadt Bamberg im Zusammenhang mit der geplanten „Bienen-InfoWabe“ zugeteilt wurde.

Der Trick mit den Hüten

Fahrradtransport des SchwarmfangkastensEine Friedhofsgeherin, die uns beim Schwarmeinfangen zugesehen hat, stellte die Frage, was denn nun mit den restlichen Bienen passieren würde, die nicht mehr in den mittlerweile geschlossenen Kasten einfliegen können, sich jedoch dran festhielten, da sie ihre verehrte Königin rochen. Tja, sie würden notgedrungen von ihrem Volk getrennt, könnten sich jedoch meist bei anderen Völkern der Umgebung einbetteln. Doch da hatte Frau L. eine hervorragende Idee – einfach die beiden Imkerhüte rechts und links über den Kasten gestülpt und schon konnten die Bienen mit uns mitradeln!

Engpass bei den Bienenwohnungen

Schwarmfangkasten am Zielort, Erba-Insel

Wir beide – Radlerin und Bienen – kamen unbeschadet am Fünferlessteg an und wurden interessiert von den Anglern beobachtet. Vor einer Hecke stellten wir den Schwarmfangkasten ab und holten vom Obstmarkt, unserem Zuhause, eine leere Zarge, also einen Kasten, darin die Bienen wohnen werden. Wir mussten uns dabei an der Paten-Lernbeute vergreifen, die eigentlich unsere Fotorähmchen für den Unterricht enthält. Doch derzeit gibt es einen Engpass bei den Beutenzulieferfirmen, so dass wir keine Bienenwohnungen mehr vorrätig haben.

Imkern geht auch ohne Auto

Transport einer Zarge per Sackkarren

Schwarm einschlagen (einschütten)

Mit der Sackkarre zogen wir zurück zur Erba-Insel. Imkern geht durchaus auch ohne Abgasproduktion, ganz unserer Imkerphilosophie entsprechend. Der Rest ist schnell erzählt. Die Bienen schüttelten wir mit einem kräftigen Stoß aus dem Scharmfangkasten in ihr neues Zuhause, das bereits auch schon leere Rähmchen und Mittelwände enthielt. So konnte das junge Volk gleich mit dem Wabenausbau loslegen. Ideal wäre jetzt noch eine Brutwabe gewesen, so dass die Ammenbienen gleich etwas zu bemuttern gehabt hätten, denn das bindet das Volk an den neuen Standort und verringert ihre Lust, eventuell noch einmal auszuschwärmen.

 Der Erba-Standort: ein Lehrbienenstand von Anfang an!

Junger Zuschauer beim SchwarmeinschlagenApropos Jungvolk: unser Treiben teilten wir mit einem kleinen Jungen, der seinen Vater beim Angeln begleitet hatte. Furchtlos näherte er sich dem Geschehen und beschloss sofort, ebenfalls Imker werden zu wollen. So hat sich also von Anfang an der neue Standort als perfekter Lehrbienenstand erwiesen, und das ist doch ein sehr gutes Zeichen!

Restliche Bienen aus Schwarmfangkasten in Zarge einkehrenWer die Bienenpatenschaft für dieses junge Volk übernimmt, das verraten wir in wenigen Tagen hier auf diesem Weblog.

P. S.: Es ist keine Unbekannte – also, bleiben Sie dran!

Der Friedhofsschwarm, oder: „Lasset die Bienlein zu mir kommen …“

Bienenvolk haust im eisernen Kreuz… so jedenfalls hätte es lauten können, würde Jesus das Geschehen über seinem Kopf kommentieren, könnte er’s noch. Nun aber muss der eiserne Christus die Bienenvölker stille (aus)halten, die seit Jahr und Tag auf dem Bamberger Friedhof Zuflucht in der Höhlung seines Kreuzes finden. Und auch in dieser ungewöhnlichen Behausung kommt, was im Frühjahr kommen muss: die Lust am bzw. die Notwendigkeit des Schwärmens.

Bienenschwarm auf Grablicht © Johanna G.

Bienenschwarm auf Grablicht (Foto via Johanna G.)

Und wohin schwärmt ein derart ungewöhnliches Volk? Natürlich auf einen ungewöhnlichen Platz. Nun gut, für Friedhofsbienen vielleicht nicht so seltsam, doch wir Menschen finden ein Grablicht als Schwarmort sehr merkwürdig, oder nicht?!

Von Johanna G. per Facebook auf den Schwarm an unpassender Stelle im Bereich IV / H aufmerksam gemacht (sie wiederum erfuhr es von ihrem Mann Dieter), rückten Reinhold und ich spontan zur Rettungsaktion aus. Denn ohne imkerliche Pflege (Varroabehandlung) können Bienen nicht allzu lange überleben. Zudem besteht die Gefahr, dass ungepflegte Honigbienen in freier Natur Krankheiten auf andere Völker oder Wildbienen übertragen.

Zusammenfassend den Anfang und das Ende

Schwarm eingefangen und auf der Erba-Insel eine neue Heimat gegeben. Das „gesegnete“ Volk begründet nun früher als gedacht den geplanten Lehrbienenstand für das Projekt „Bienen-InfoWabe“. Wie hatte ich doch schon als Kind gebetet? „Mit Gott fang‘ an …“ und so steht unser neuer Standort ganz sicherlich unter einem besonderen göttlichen Schutz.

(Fast) die ganze Story

Bienenscharmtraube auf AhornastLeiter wird durch den Friedhof geschlepptKurz nach unserem Eintreffen erhob sich der Schwarm und suchte sich – nach einigem Hin und Her – einen Ahorn-Ast unweit der Urnengrabstätte. Tja, das Grablicht wäre für uns bequemer gewesen.

Doch dann tat sich etwas Seltsames. Ein winziges Bienenhäuflein löste sich vom Ende der Traube und fiel wie ein nasses Tuch zu Boden. Während Reinhold sich von der Friedhofsgärtnerei Böhmer eine Leiter holen ging, beobachtet ich, wie sich im Gras ein aufgeregtes Minischwärmchen ansammelte. Bei näherer Untersuchung stellte sich heraus, dass sich das kleine Gefolge um eine (ungezeichnete) Königin scharte.

Die Frage war nun: begleitete der Schwarm eine oder gar zwei Königinnen? Vielleicht saß oben die alte Königin und unten krabbelte die junge, noch unbegattete, also duftmäßig unattraktivere Königin mit nur wenigen treuen Freundinnen?

Bienenschwarm lässt sich in den Schwarmfangkasten lockenUm an den großen Schwarm zu gelangen erwies sich die Leiter als zu kurz. In der Zeit, bis ich endlich eine wirklich sehr lange Leiter, organisiert von Dieter G., durch das weitläufige Gelände durchbugsiert hatte, entschloss sich der „lebendige Ast“ zum Abflug. Er machte sich auf in Richtung Schwarmfangkasten, in der wir die im Gras krabbelnde Königin (offenbar dann doch die einzig wahre) eingesetzt hatten. Ehe wir’s uns versahen, brauste es rings um uns her und die kompakte Traube löste sich in ihre winzigen Einzelteile auf.

Die Leiter also war umsonst geholt. Doch wir waren happy über unseren so bodennahen und damit völlig ungefährlichen Schwarmfang.

Einkehren der außerhalb des Schwarmfangkasten ansitzenden BienenBEinsprühen des Schwarms mit Wasserald waren so ziemlich alle Bienen im Kasten. Die noch außensitzenden Bienen sprühte ich leicht mit Wasser an, damit sie beim Einkehren nicht aufflogen. Dennoch war ein Hut ausnahmsweise einmal angenehm, denn es schwirrten doch noch recht viele Nachzügler umher. Stechen würden sie nicht, ein Schwarmvolk hat alles andere im Sinn als dieses. Sicherer als jetzt kann ein Imker kaum sein. Doch sind die Augen geschützt, lässt es sich einfach viel entspannter arbeiten.

Vorsichtiges Zuschieben des SchwarmfangkastendeckelsAußerhalb des Schwarmfangkastens noch ansitzende BienenDen Deckel endgültig verschließen erschien am Schwierigsten, die Gefahr, zahlreiche Bienen zu quetschen, war groß. Wie gut, dass der Schwarmfangkasten, vom Opa meiner Freundin Jutta angefertigt, auf einer der Längsseiten keine Kante hat, sondern glatt ausläuft. So lässt sich der Deckel schiebend schließen. Trotzdem muss mit dem Abkehrbesen nachgeholfen werden.

Leider saßen immer noch etliche Arbeiterinnen außen dran, denn durch die beiden seitlichen Gitter war die Königin gut zu riechen, die Bienen wollten unbedingt zu ihr. Ein paar konnten wir noch in einem Joghurtkübel mit geschlitztem Deckel für die Luftzufuhr auffangen und mitnehmen. Doch was sollte mit dem Rest passieren? Nun, sie würden sich wohl in andere Völker einbetteln. Doch dann passierte etwas sehr Nettes. Und wir lernten einen neuen Trick. Ausgerechnet von jemanden, der’s mit Bienen gar nicht so hat …

Wie ich schon schrieb – dieses „Kreuz-Christi-Volk“ wird offensichtlich spirituell unterstützt …  morgen gibt’s den Rest der Friedhofsstory!