Honigschleudertag Buger Wiesen (1): Die Ernte

Honigschleudergruppe "Buger Wiese"7 Erwachsene und 4 Kinder zogen an einem strahlend-heißen Tag in die Buger Wiesen, um miteinander den Höhepunkt des Imkerjahres zu begehen: die Honigernte. Zu diesem schönen Ereignis luden wir auch in diesem Jahr zuallererst unsere Bienenpatinnen und -paten ein, wobei auch andere Interessierte sich anmelden konnten.

Unsere Gäste

Bienenpatin Christina Michel zieht eine HonigwabePatin Christina Michel kam wieder extra aus Waldsachsen angereist und war nun bereits das dritte Mal dabei. Es war ihr daher anzumerken, dass sie den Ablauf inzwischen verinnerlicht hat. Alles ging ruck-zuck und konzentriert. Christina steht in den Startlöchern, um möglicherweise nächstes Jahr mit dem Imkern selbst loszulegen und somit in die Fußstapfen ihres Opas zu treten.

Bienenpatin Ina Kudlich vor ihrer PatenbeuteIna Kudlich ist ebenfalls Wiederholungstäterin. Und weil es ihr im vergangenen Jahr so Spaß gemacht hatte, brachte sie heuer zwei Freunde mit, Sabine und Felix aus Erlangen.

Via Facebook auf den Honigschleuder-Erlebnistag, der unter dem Motto: „Wie kommt der Honig ins Glas?“ läuft, aufmerksam geworden waren Melanie und Heiko Schmitt, die ihre eigenen zwei Kinder, Jakob (5 J.) und David (9 J.), mitbrachten, sowie die befreundeten Kinder Tonia (10 J.) und Wenzel (11 J.) aus Baunach.

Wenzel hat den Bogen rausManche kennen Melanie Schmitt auch aus der Stadtbücherei Baunach. Ich erwähne das gerne, ist es doch schließlich ebenfalls einer meiner mittlerweile vier Berufe bzw. Berufungen. Und wer weiß, wie nachhaltig unser Treffen hier noch ist … erste Sondierungsgespräche fanden bereits statt. 😉 Nun, Melanie hatte am Vormittag noch Dienst und stieß später auf uns zu.

Ein tränenreicher Start

Treffen mit der Honigschleudergruppe und HutanprobeTreffpunkt für alle war der Parkplatz gegenüber dem Buger Hof. Nach der Begrüßung gab’s die erste „Sicherheitseinweisung“ – und die ersten Tränen! Ausgelöst vom Wort „Wespen“, die derzeit rege am Bienenleben teilnahmen, da dort süßer Honig zu holen ist, konnte unser jüngster Besuch nur noch panikerfüllt nach dem Schutz in einem dichtschließenden Auto rufen.

Jakob mit ImkerhutDer Ärmste hatte kurz vorher zwei Wespenstiche zu erleiden und dies in frischer und übler Erinnerung. Papa Heiko blieb geduldig, jedoch fest in seinem Entschluss, dass der Sprößling zumindest an der frischen Luft verweilte, wenngleich ihm der direkte Kontakt mit den Bienenvölkern erspart wurde.

Das Honigernte-Team hat Freude am TunTja, es beantwortet unsere immer wieder geführte Diskussion und Frage, ob wir Kinder im Vorschulalter zu den Bienen führen möchen oder nicht. Mit Lola hatten wir zwar eine sehr gute Ausnahmeerfahrung gemacht, doch in der Regel können sich die meisten Kinder erst ab dem zweiten Schuljahr wirklich in Beherrschung üben. Natürlich ist es nicht schlimm, wenn die Kleinen – manchmal sogar urplötzlich, obwohl sie erst keine Anzeichen zeigten – auf einmal Angst bekommen. Doch wäre es fein, wenn der erste Kontakt unter einem guten Stern stünde, um für die weitere Biene-Mensch-Verbindung beste Voraussetzungen zu schaffen.

Ein vorsichtiger Beginn

Daniel mit ImkerhutÄngste sind ähnlich ansteckend wie Masern. So zogen es denn auch die älteren Kinder vor, vorerst mit einem Imkerhut zu arbeiten. Das ist völlig in Ordnung, wissen wir doch, dass es meist nicht allzu lange dauert, bis das lästige Ding im Abseits liegt. Auch heute war das so. Wenn Bienen stechen, so sind fast immer die Menschen selbst daran schuld, weil sie sich nicht richtig verhalten.

Reinhold Burger weist die Gruppe am Standort einDaher folgte eine zweite Einweisung durch Reinhold Burger direkt am Ort des Geschehens. Was wir allerdings nicht bedachten, uns für die Zukunft jedoch hinter die Ohren schreiben: Mit einem Schlapphut an die Beuten gehen ist ungünstig, da die Bienen unter der Hutkrempe ohne Ausweg nach oben gefangen sind. Da hilft dann auch kein vorsorglich aufgesprühtes verdünntes Nelkenöl mehr.

Wenzel zieht eine HonigwabeWenzel aber tat keinen Mucks, als es ihn erwischte – alle Achtung! – und er machte ruhig und besonnen weiter. Natürlich haben wir Globuli (Apis mellifica), etwas Alkohohl für den Kühleffekt und ein Anti-Juckgel immer dabei. Und ein Handy für etwaige Notrufe.  Bisher ist das jedoch unser erster Stich, den wir in einer Gruppenführung zu vermelden haben. Wie gesagt – Bienen in eine Notlage zu bringen ist meist eine Sache der eigenen Versäumnisse.

Eine kleine Mutprobe

Tonia lockert die RähmchenWer das Imkern lernen möchte – und das ist schließlich unser erklärtes Ziel, Jungimker heranzuziehen – muss den unfreiwilligen „Kuss der Bienen“ aushalten können. Und ohne Hut arbeiten wollen, alles andere ist auf die Dauer wirklich lästig. Es gibt nur sehr wenige Imker, die konsequent einen Hut oder Schleier anlegen. Manche, weil sie tatsächlich eine Allergie entwickelten und doch nicht vom Imkern lassen wollen. Auch wir ziehen uns hin und wieder einen Schutz an, wenn wir das Gefühl haben, heute sind unsere Bienen genervt, etwa wegen eines anstehenden Wetterwechsels oder weil sie vorher von Neugierigen geärgert wurden. Oder weil wir ein Medikament einnahmen, das sie nicht riechen mögen.

Imker Reinhold Burger an der offenen BienenbeuteDaher ist unser Honigschleudertag durchaus eine (wirklich nur kleine) Mutprobe, zu der nur Menschen Zugang finden, die sich tatsächlich für die Materie interessieren und bereit sind, kleine Unannehmlichkeiten zu erdulden. Mit ein Grund, warum wir nicht marktschreierisch mit unserem ansonsten superschönen Erlebnistag im Vorfeld werbewirksam hausieren gehen. Bienen sind keine Zootiere, auch keine echten Haustiere. Und wir keine Dompteure oder Eventmanager.

Ein harmonischer Verlauf

Sabine erntet eine HonigwabeWengleich der Einstieg seine Tücken hatte – es war wieder ein wunderbarer Vormittag bei unseren Völkern und mit unseren Gästen. Bereitwillig ließen sich Bienen und Menschen aufeinander ein und alle durften sich im Ernten versuchen. Rähmchen mit dem Stockmeisel lockern, duftende Honigwaben ziehen, restliche Bienen abkehren, schnell in die lebensmittelechte Plastikwanne damit, … und fertig!

Heiko zieht eine HonigwabeDas ging in der zweiten Runde gleich viel hurtiger – und bei gesteigertem Mut, wie gesagt, auch ohne Hut. Leider konnten wir nicht wie sonst gleich vor Ort ein bisschen frischen Honig mit dem Finger aus der Wabe naschen. Früher als üblich sind die Wespen zur Stelle und wetteifern um das süße Gold. Doch auch sie haben ein Recht auf Leben, zumal die Gemeine und die Deutsche Wespe unter Naturschutz stehen. Wir sind zwar immer ganz unglücklich, wenn wir sie mit unseren Bienen rangeln sehen und Letztere das Nachsehen haben, doch das ist Natur und wir haben es zu akzeptieren. Extra anlocken müssen wir sie natürlich nicht.

Eine hoffnungsfrohe Zukunft

Tonia lockert die RähmchenWenzel zeigt eine HonigwabeApropos locken … wir sind uns sicher: Wenzel und Tonia, die beiden ältesten Kinder, dürften nicht mehr allzu lange brauchen, um selbst ins Imkern einzusteigen. Sie waren mit vollem Eifer dabei. Wenn ihnen dabei ein Erwachsener hilft und sie einen Kurs machen, dann sind’s nur noch etwa zwei Jahre und sie kriegen das hin. Wir wären happy – Ziel erreicht! Denn auch, wenn es uns selbst viel Spaß macht, mit Gruppen zu imkern – so ganz ohne Hintergedanken ist der gern geleistete sonntägliche Aufwand ja nicht.

Heiko und Wenzel tragen die Honigernte zum AutoNun gut, wo wir heute eh schon so schonungslos offen sind: es ist sehr nett, dass uns unsere Gäste das Schleppen der „fetten Beute aus der Beute“ ins Auto und hinauf in den dritten Stock bereitwillig abnehmen! Wir danken herzlich dafür, und auch für das Verständnis und die Geduld miteinander, die wir vor Ort erfahren durften. Und was wir im Obstmarkt 10 miteinander erlebten, das folgt im zweiten Berichtsteil – bis bald!

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Zweite Runde für Bienenpatin Christina Michel 2015/2016

Bienenpatin Christina Michel Nur meine Schwiegermutter Elisabeth ist noch länger als Bienenpatin „im Dienst“ als Christina Michel. Damals, im Dezember 2013, als wir uns miteinander verbündeten, um Bambergs Bienenwelt zu aktivieren, praktizierten Reinhold und ich noch nicht das Vorstellen unserer Bienenpatenschafts-Mitglieder in einem eigenen Weblogeintrag.

Christina Michel bei der HEGNun, nachdem Christina im Januar 2015 eine zweite Patenrunde (bis Dezember 2016) mit uns eingegangen ist – worüber wir uns sehr freuen! – endlich einmal ein Interview mit ihr. Die Waldsachsenerin ist keine Freundin der großen Worte, eher der Taten. Denn sie möchte im kommenden Jahr selbst Bienen halten – da erübrigt sich doch wirklich jedes weitere Wort! 😉

Bienenpatin Christina Michel

Eines noch … die gelernte Buchhändlerin und Hüterin zahlreicher Haustiere hatte bislang ihr Patenvolk in den Buger Wiesen stehen, doch in der neuen Runde wird es sein Zuhause in Wildensorg am Rinnersteig finden. Mit dem Patengeld wird es versorgt und gepflegt und die Initiative unterstützt.

Vielen herzlichen Dank dafür! Und nun zum Interview!

Was hast du in der Zeit deiner Bienen-Patenschaft bei uns erlebt?

Bienen „hautnah“, Probleme und Erfolge eines Imkerdaseins 🙂

Was war dir in den letzten zwei Jahren deiner Patenschaft besonders wichtig?

Einen Beitrag zum Erhalt der Bienen zu leisten, Einblicke in die Imkerarbeit

Wenn dich jemand fragt, warum du Bienenpatin bist, was antwortest du?

Siehe Frage 2 🙂

Was nimmst du aus dieser ersten Patenzeit für dich persönlich mit?

Den Ansporn, vielleicht eines Tages selbst ein Völkchen zu besitzen…

Konntest du in deinem Umfeld eine Entwicklung in Bezug auf das Bienenthema feststellen?

Viele Leute sind sich bewusst, wie wichtig die Bienen sind und wissen auch, dass es momentan einige Probleme (Bienensterben, Genmais, Pestizide) gibt und sind erfreut, dass es Initiativen wie Bienen-leben-in-Bamberg gibt

Gibt es etwas, was du dir für deine neue Bienenpatenperiode vorgenommen hast?

Eigentlich nichts anderes als vorher 🙂

Was wünschst du dir für die zweite Bienenpaten-Zeit von uns?

Dass sie genau so toll wird wie die erste …

Liebe Christina, vielen Dank für das Interview und wir finden es klasse, dass du immer wieder einmal den Weg von Waldsachsen zu uns nach Bamberg findest!

“Wie kommt der Honig ins Glas?” – Schleudertage 2015

Zu folgenden Honigschleudertagen können Sie sich ab jetzt online anmelden. So geht’s:

  1. Die Termine bzw. Standorte der Wabenentnahme suchen Sie sich im Doodle-Kalender aus.
  2. Vornamen und mindestens den Anfangsbuchstabens des Nachnamens eintragen.
  3. Jede Person bitte einzeln eintragen.
  4. Zusätzlich schreiben Sie uns per E-Mail Ihre Kontaktdaten und Ihren eingetragenen Termin.
  5. Wir setzen uns mit Ihnen in Verbindung, um Ihre Teilnahme fest zu zurren.

Achtung: die Plätze sind begrenzt! Es zählt die Reihenfolge der E-Mail-Eingänge.

HonigwabeAnlass?  Honigschleudertage bei Bienen-leben-in-Bamberg.de
Wann?  Voraussichtliche Termine je nach Wetterlage (bei Starkregen neuer Termin):

So., 19. Juli  | 10.00 – ca. 16.00 Uhr
Wabenentnahme: Weide und Schiffbauplatz

So., 26. Juli  | 10.00 – ca. 16.00 Uhr
Wabenentnahme: Buger Wiesen

So., 2. August | 10.00 – ca. 16.00 Uhr
Wabenentnahme: Wildensorg

Was?  Entnahme der Honigwaben an unseren Standorten des Bamberger Lagenhonigs. Anschließender Mittagsimbiss, Entdeckeln, Schleudern, Abfüllen und Einkaufsmöglichkeit von Honigprodukten am Obstmarkt 10 (3. Stock).
Alle Teilnehmenden dürfen ein 250g-Glas ihres selbstgeschleuderten Honigs mit nach Hause nehmen. Außerdem gibt’s eine Weblog-Fotodokumentation zu diesem wunderbaren Erlebnistag!

Für wen?  Unsere Bienenpat(inn)en mit Anhang sowie Gäste, die sich via Doodle-Kalender bis 13.7. anmelden. Maximal 9 Personen möglich.
Kosten?  Freiwillige Spende vor Ort. Von den Spenden finanzieren wir die anfallenden Kosten des Tages (Car-Sharing, Mittagessen, Getränke …), der Rest fließt in die Arbeit der Initiative.
Unser Vorschlag: € 16,- als Familienpauschale 2 Erw. und bis 2 Kinder |  € 12,- pro Erwachsenen | € 6,- pro (zusätzliches) Kind bis 16 Jahre. Bienenpat(inn)en kostenlos.

Alles neu macht der Mai – und lieben Bienenpatenbesuch bringt er obendrein

2416-Michael-Reinhold2445-Ruth-Vollmar-im-GartenDank Imkerkollege Konrad verfügen wir nun über sechs verzinkte Bleche mit Regenschutzkante. Anlässlich eins Besuches unseres Bienenpaten und Freundes Michael Alt aus München brachten wir zwei von ihnen zu ihrem Bestimmungsort. Bienenpatin Ruth Vollmar, bei der eines unserer Bienenvölker steht, bot uns nämlich vor einiger Zeit an, den Zaun ihres Gartens am Schiffbauplatz mit einem Schild zu verzieren, auf dem Informationen über ihre Patenschafts zu lesen sind. Denn der daran vorbeiführende Landesgartenschauweg lockt viele Spaziergänger in Richtung Erba-Insel, so dass der eine oder die andere ebenfalls auf den Gedanken einer Bienenpatenschaft bei unserer Initiative kommen könnte.

2426-Erbavolk2429-Bienenpatenvolk-Winnemuth-mit-MichaelAuf der Erba-Insel besuchten wir sodann das Bienenpatenvolk von Meike Winnemuth (Hamburg). Es steht in unmittelbarer Nähe des nunmehrigen 1. Vorsitzenden des Fördervereins zur Nachhaltigkeit der Landesgartenschau Bamberg 2012 und Bienenunterstützer Jobst Giehler, der netterweise ein Auge auf unser Erba-Volk hat. Wir werden zu einem späteren Zeitpunkt noch von ihm hören, denn wir erwarten freudig eine Spendenübergabe seines Fördervereins für unser Projekt Bienen-InfoWabe.

2421-kuenftiger-Platz-Bienen-InfoWabe2425-IKu-BienenweideparzelleDen künftigen Platz des „grünen 2423-IKu-Platz-fuer-BienenweideKlassenzimmers“ nahmen wir natürlich auch gleich in Augenschein, ebenso wie den Interkulturellen Garten, auf dem wir eine Parzelle mit einer Bienenweide angelegt hatten. Sie erhält nun ebenfalls ein neues Schild, so dass klar erkennbar ist: auf diesen Fleck hat nicht etwa jemand keine Lust mehr auf Gartenarbeit und lässt alles verunkrauten, stattdessen steht hinter dem Wildwuchs das Konzept späterer Führungen, die aufzeigen werden, welche Blumen für Bienen bekömmlich sind. Uns freut sehr, dass IKu-Vereinskollegin Sonja die Idee der Bienenweide für die das Gelände abschließenden Gemeinschaftshügelbeete aufgegriffen hat. Mühsam von Quecken befreit darf es nun bald neben einer kleinen Steilkante, die mit Wildbienen besiedelt ist, fröhlich blühen. Danke, Sonja!

2435-SpielplatztestungNachdem Michael die Qualität der Spielplätze getestet und voll des Lobes darüber und ganz generell über die Landesgartenschauanlage war, ließen wir den Spaziergang am Faltbootclub ausklingen. Zwar war Michaels Patenvolk in Wildensorg diesmal nicht zur Besichtigung eingeschlossen, doch drei Völker an einem Nachmittag reichen völlig aus, sich über das rege Bamberger Bienenleben zu freuen. Das dritte Volk, an dem wir vorbeikamen, steht übrigens an der Weide und ist Jakob Janßen gewidmet, dessen Tochter und Schwiegersohn, Familie Contag aus Wetzlar, hoffentlich auch bald wieder zu einem Besuch kommen werden.

2444-Faltbootclub-Sitin2439-Erba-Insel-mit-UniSo verbinden unsere Bamberger Bienen die Städte München, Hamburg und Wetzlar und sorgen dafür, dass sich unser Bieneninitiativgedanke weit verbreiten kann. Doch auch in anderen Städten sorgen etliche Initiativen für die Aufmerksamkeit auf unsere fleißige, arg gebeutelte Bestäuberin. Reinhold und ich konzentrieren uns auf Bamberg, wo es genug Aufklärungsarbeit für uns gibt, unter hilfreicher Unterstützung von Imkerkolleg(inn)en und all unserer Bienenpatinnen und –paten, egal, woher auch immer diese stammen!2438-An-der-Erbaspitze

 

Bienen schwärmen vom Weltkulturerbelauf in Bamberg

Maskottchen SaBiene verfolgt interessiert das Geschehen rund um den BienenschwarmNicht nur Menschenmassen schwärmen zum Weltkulturerbelauf am 03.05.2015 nach und in Bamberg, auch unsere Bienen tun es!

Weltkulturerbelauf Bamberg 2015

Klara Bretschneider, Bienenpatin Ruth Vollmar, Ilona Munique

Klara Bretschneider, Bienenpatin Ruth Vollmar, Ilona Munique

Wir fingen heute in der Frühe einen Scharm am Schiffbauplatz ein, der uns gestern von der Familie unserer Bienenpatin Ruth Vollmar, Klara Bretschneider, gemeldet wurde. Ausgerechnet an jenem Tag waren wir unterwegs, so dass die Bienchen leider eine kühle Nacht im Freien verbringen mussten.

2300-Bienenschwarm-trotz-genuegend-PlatzVermutlich aus dem Volk der Bienenpatin stammt der Schwarm, obwohl wir an sich Vorsorge getroffen hatten, damit genau das nicht passiert.

Doch die Natur hat ihren eigenen Willen – gut so!

Reinhold schlägt die Bienen in den Schwarmfangkasten einDas Einbringen ging unkompliziert vonstatten, da sich der Schwarm in gut erreichbarer Höhe auf einem Lindenast niedergelassen hat. Lediglich ein Ästchen schnitt Reinhold ab, doch ansonsten reichte es, den Schwarmfangkasten darunter zu halten und kräftig am Zweig zu schütteln.

Reinhold besprüht die Bienen mit Wasser, damit sie nicht auffliegenVorher sprühte Reinhold die Traube mit Wasser ein, damit die Bienen nicht auffliegen. Hat man aber gerade keine Sprühflasche zur Hand, ist das auch nicht schlimm. Vor Stichen muss man übrigens keine Angst haben, denn nie ist ein Volk so friedlich, wie wenn es schwärmt. Zumindest, wenn man es nicht ärgert.

Bienenpatin Claudia MeyerBienenrettungspatin Claudia Meyer hat übrigens mit ihrem Patenbeitrag zur Finanzierung beigetragen, somit bekommt der Schwarm ein schönen neues Zuhause in den Buger Wiesen.

Ina hält frisch befülltes Honigglas in der Hand Foto © E+T PuchtlerBienenpatin Ina Kudlich hat damit auch endlich ein eigenes Patenvolk und kann sich schon heute auf „ihren“ Honig freuen. Wie das Ernten geht, hat sie ja letztes Jahr bereits gelernt!

2295-Bienen-in-SchwarmfangkastenSo füllen wir mit vereinten Kräften die Lücke, die durch zu wenig Imker entstanden ist und aufgrund des demografischen Wandels (das Durschschnittalter bayerischer Imker liegt derzeit bei 59 Jahren) noch entstehen wird. Vielen Dank allen unseren tollen Paten!

Sie möchten ebenfalls Bienenpate oder -patin werden? Wunderbar! Nehmen Sie Kontakt mit uns auf!

Zweite Runde für Bienenpatin Dr. Regina Hanemann 2015/2017

Bienenpatin Dr. Regina Hanemann, BambergDie Hausherrin über drei Bamberger Mussen, Dr. Regina Hanemann, ist seit Februar 2013 Bienenpatin bei unserer Initiative „Bienen-leben-in-Bamberg.de“. Sie beherrbergt ihr Bienenpatenvolk an der Stadtgalerie Bamberg Villa Dessauer, wo es als Lehrbienenstand im Rahmen der Bamberger Schulbiene zur Verfügung steht.

Regina hat nun ihre Patenschaft verlängert. Darüber freuen wir uns sehr und nehmen dies zum Anlass, ihr ein paar Fragen zu stellen.

Bamberger-Lagenhonig-Villa-DessauerWas hast du in der Zeit deiner Bienen-Patenschaft bei uns / mit uns erlebt, was ist dir besonders in Erinnerung geblieben?

Dr. Regina Hanemann: Mein erstes Honigbrot mit Honig vom Museums-Bienenvolk Stadtgalerie Villa Dessauer.

Was war dir in den letzten zwei Jahren deiner Patenschaft besonders wichtig?

Regina: Die Bewegung des Urban Beekeeping (= Imkerei in der Stadt) zu fördern.

Wenn dich jemand fragt, warum du Bienenpatin bist, was antwortest du?

Regina: Unterstützung Eurer tollen Privatinitiative „Bienen leben in Bamberg“ mit dem Ziel, auch in Bamberg ein bienenfreundlicheres Klima zu schaffen.

Was nimmst du aus dieser ersten Patenzeit für dich persönlich mit? 

Bienenstreicheln am Volk der Villa DessauerRHortkinder und Bienenpatin Dr. Regina Hanemann an der offenen Lehrbeute/Patenbeuteegina: Die hochinteressanten Führungen der Bamberger Schulbiene und die Lehrstunde mit einem Kinderhort, bei der sogar die Ängstlicheren der Kinder Bienen am Ende gestreichelt haben!

Konntest du in deinem Umfeld eine Entwicklung in Bezug auf das Bienenthema feststellen?

Regina: Mich haben erstaunlich viele Menschen auf diese Patenschaft angesprochen, ich habe viele Bienenaufklärungsgespräche geführt.

Biene an BasilikumblüteGibt es etwas, was du dir für deine neue Bienenpatenperiode vorgenommen hast?

Patenbienenvolk im Skulpturengarten der Villa Dessauer, BambergRegina: Ich habe bereits Blumensamen vorgezogen, demnächst kommen sie ins Beet im Skulpturengarten. Besorgen will ich noch afrikanisches Basilikum, da ich gelesen habe, dass die Bienen das besonders gern mögen. Die blühenden Pflanzen sollen den Bienen an Regentagen helfen, wenn sie nicht gar so weit fliegen können

Was wünschst du dir für die zweite Bienenpaten-Zeit von uns?

Regina: Ihr seid auf einem tollen Weg! Weiter so, Ilona und Reinhold!

Vielen Dank für die Ermunterung, liebe Regina, und wir freuen uns, dass du uns zusammen mit deinem Patenbienenvolk an der Villa Dessauer weiterhin auf unserem Weg zu einer bienenfreundlichen Stadt Bamberg begleiten wirst! Dankeschön für das Interview mit dir!

Übrigens: Eine Bienenpatenschaft bei der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de dauert zwei Jahre und ist mit vielen Vorteilen und Gegengaben verbunden. Ein schönes Geschenk auch zu Jubeltagen!

Vom imkerlichen Beobachten bis zur Bienenforschung

Als ich am Ostersamstag unserer Bienenpatin Carmen Dechant das Osternest vorbeibrachte, suchte ich natürlich auch unser Volk „Heiliggrab“ auf. Carmen war besorgt, lagen doch etliche tote Bienen um die Beute herum. Auf dem schwarzen Vlies sind sie natürlich auffallender als auf bewachsenem Boden. Doch sind es wirklich zu viele?

Bienenbeobachtung

Tote und verklammte Bienen vor dem StockHingekniet und angestupst. Tatsächlich war ein guter Teil nur vermeintlich tot. Die Bienen hatten möglicherweise die Temperatur falsch eingeschätzt, bzw. es sanken die Grade vielleicht wieder, weil sich Wolken vor die Sonne schoben. Beim Rückflug könnte es ihnen schlicht zu kalt geworden sein, wodurch sie verklammten. Von den verstorbenen waren etliche wohl auch Winterbienen, deren Lebenszeit jetzt einfach zu Ende ging. Allerdings lagen ein paar der toten Bienen mit herausgestreckter Zunge da. Möglicherweise das Zeichen einer Vergiftung, aber auch von Wassermangel – hm, in dieser Gärtnerei eher nicht. Vereinzelt saßen Varroen auf den Bienenrücken, doch Verkrüppelungen oder Verfärbungen der Leiber waren nicht auszumachen. Gerochen habe ich auch nichts auffälliges.

Bienenvolk Heiliggrab BambergNach meinem ersten und zweiten Blick, der nichts definitives ergeben hatte, braucht es also einen dritten Blick. Genaues Beobachten und kühles Bewerten – das sind wichtige Tugenden als eine Grundvoraussetzung fürs Imkern, ergo eine gelungene Bienenpflege. Nun, kommende Woche ist es endlich warm genug, um das Volk erstmalig nach diesem langen Winter gründlich durchzusehen. Erst dann können wir näheres zum Zustand unserer Bienen sagen. Von den verstreuten Körperchen einmal abgesehen machte jedoch das Ein- und Ausflugsverhalten einen normalen Eindruck. Ich gehe jedenfalls mit dem Bauchgefühl, das keine unmittelbare Gefahr besteht, doch auch mit dem Gedanken „Nichts genaues weiß man nicht.“

Bienenforschung

Bienen sind ein weites Feld und noch längst nicht voll erforscht. Kürzlich geriet ich auf eine sehr schöne  Auflistung von Forschern und Forschungseinrichtungen zum Forschungsbereich nicht nur der Honigbiene, sondern auch im weiteren Sinne zu Insekten und Pestiziden auf dem Weblog Bee observer der Umweltwissenschaftlerin und Imkerin Jana Bundschuh. Auch zur internationalen Bienenforschung findet sich ein Eintrag.

Wir könnten beispielsweise alle toten Bienen einsammeln und nach Hohen Neuendorf ins Länderinstiut für Bienenkunde zur Laboruntersuchung schicken. Dort bräuchten sie eine exakte Menge von 100 Gramm Bienen. Am besten noch mit verdächtigen Trachtpflanzen, die eventuell als Vergiftungsquelle in Frage kommen könnten. Was sich in Bamberg eher schwierig bewerkstelligen ließe, müsste man hierbei in die umliegenden Gärten um begründeten Einlass bitten. Dafür ist das Sterben nicht dramatisch genug. Ganz abgesehen davon, dass es an der erforderlichen Anzahl der toten Bienen gefehlt hätte, ist so eine Untersuchung auch nicht gerade billig.
Nachtrag 10.03.2017: Kostenlose Untersuchungen sind mittlerweile möglich beim Bienengesundheitsdienst im Tiergesundheitsdienst Bayern e. V. (siehe auch unser Beitrag am 15.07.2015)

Bienenpatentreffen in der GärtnereiIch belasse es erst einmal bei meinem Bauchgefühl und geselle mich wieder zu meiner fleißigen Bienenpatin, die in der Zwischenzeit Pflanzen aussuchen ging – für eine andere Bienenpatin, Ruth Vollmar, die mit ihrem Gatten Josch hungrig nach fröhlichen Blumenfarben war. Sie sind fündig geworden, genau wie ich. Und unsere Bienen, die sich gierig auf erste Nahrungsquellen stürzen!

Zweite Runde für die Bienenpatin Sabine Saam 2015/2017

Bienenpatin Sabine Saam, BaunachEine Bienenpatenschaft bei der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de dauert für gewöhnlich zwei Jahre. Sabine Saam ist seit August 2013 dabei und setzt vorzeitig vor der Beendigung im Juli ein klares Zeichen, dass sie eine zweite Patenrunde mit uns eingehen will.

Darüber freuen wir uns sehr und nehmen dies zum Anlass für ein Interview mit ihr, das wir schriftlich miteinander führten.

Was hast du in der Zeit deiner Bienen-Patenschaft bei uns / mit uns erlebt?

Sabine Saam und Reinhold Burger im Garten Villa Dessauer bei den BienenSabine Saam: Der Honigschleudertag im Juli 2014 bleibt mir besonders in Erinnerung.
Es war ein wunderschöner, warmer Sommertag und wir treffen uns um 10 Uhr bei den Bienen im Garten der Villa Dessauer. Ilona und Reinhold bringen jede Menge an Ausrüstung mit um die Waben zu entnehmen. Ich stehe daneben und beobachte alles mit großem Interesse.

Ilona ermuntert mich nach dem Motto “selbst ist die Frau“ , ich soll auch mal eine Wabe entnehmen. Huch, das ist doch viel zu schwer für mich, denke ich mir. Dass dem nicht so ist, beweisen mir die beiden schnell und gehen mir gerne zur Hand.

Sabine Saam mit HonigwabeStolz halte ich meine selbst gestochene Wabe in die Kamera. Gemeinsam entnehmen wir alle Waben, verpacken sie und machen uns auf den Weg zum Schleudern. Normalerweise wird am Obstmarkt geschleudert, im 3. Stock, unerreichbar für mich. Deshalb freut es mich besonders, dass an diesem Tag der „Honigraum vom Obstmarkt“ umgezogen ist in das Haus von der „Schutzgemeinschaft Alt Bamberg“ am Schillerplatz.

Infotisch zum Honigschleudertag im Raum der Schutzgemeinschaft Alt-BambergAls ich den Raum betrete, bin ich total geflasht. Ilona und Reinhold haben ihr ganzes Equipment mit dem Handwagen vom Obstmarkt, 3. Stock, an den Schillerplatz geschafft und den Raum, den die Schutzgemeinschaft Alt-Bamberg für heute zur Verfügung gestellt hat, wunderschön dekoriert. Frische Sonnenblumen strahlen mir entgegen, alle Infotafeln hängen an den Wänden, die Schleuder ist auf Hochglanz poliert und ich bin echt den Tränen nahe. Alles, damit ich in barrierefreier Umgebung mitmachen kann.

Sabine Saam mit komplett entdeckelter HonigwabeNa dann, los geht’s. Entdeckeln der Waben. Ilona gibt mir die „historische“ massive Entdeckelungsgabel und meint, ich soll damit vorsichtig das Wachs von den Waben entfernen. Puh, ganz schön schwer das Gerät für meine eingeschränkte Muskelkraft. Ilona lächelt verschmitzt und zieht einen nagelneuen, gewichtsoptimierten, strahlendgelben „Rechen“ aus der Tasche mit den Worten: „Es gibt nichts Wichtigeres als das passende Werkzeug, dann läuft die Arbeit wie geschmiert!“ Ich strahle und weiter geht’s, eine ganze Zarge entdeckle ich voller Stolz.

Sabine Saam wirft die Honigschleuder für die Jungfernernte des Villa Dessauer-Honigs anBeim Schleudern ist es nicht anders. Erst denke ich – ob ich das kann?, aber Ilona und Reinhold ermuntern mich ständig und so summt die Schleuder, angetrieben durch meine Muskelkraft, wie ein Bienenstock.

Sabine Saam beim HonigabfüllenDer goldgelbe Honig fließt in die Gläser, ich assistiere beim Abfüllen und bin stolz. Auf die Bienen, auf Ilona und Reinhold und auf mich. Welch‘ schöner Tag, welch‘ tolles Erlebnis!

Das fanden übrigens auch Johannes Michel und Lena Thiem von der Online-Zeitung „Nachrichten am Ort“, die den Tag begleiteten und ausführlich in ihrer Sonderthemenserie „Bio oder regional“ darüber berichteten. Später ist sogar der Kosmos-Verlag des Ratgebers Imkern – rückenschonend und kraftsparend  (Autoren: Friedrich Pohl und Jörg Knuppertz) auf uns aufmerksam geworden. Natürlich hatten wir alle nichts dagegen, dass unsere Fotos in ihrem geplanten Buch Eingang fanden. [Wir berichteten]

Liebe Sabine, wie schön, durch deine Augen den tollen Tag noch einmal zu erleben. Auch uns hat es wahnsinnig gut gefallen, vor allem, wie tough du alles angegangen bist!

Was war dir in den letzten zwei Jahren deiner Patenschaft besonders wichtig?

Sabine: Andere für das Thema „Bienen“ zu sensibilisieren, was mir wohl auch gelungen ist, gerade über das Medium Facebook. Ich treffe FB-Freunde in der Fleischwelt und sie kommen mit mir zum Thema Bienen ins Gespräch … [hier die Fb-Adresse von Sabine Saam]

Wenn dich jemand fragt, warum du Bienenpatin bist, was antwortest du?

Sabine: Ich bin Bienenpatin aus Überzeugung!

Was nimmst du aus dieser ersten Patenzeit für dich persönlich mit?

Sabine: Ganz viele neue Kontakte zu netten, engagierten Menschen und jede Menge Wissen in Bezug auf die Bienen und die Imkerei

Konntest du in deinem Umfeld eine Entwicklung in Bezug auf das Bienenthema feststellen?

Sabine: Ja, definitiv. Zum einen nehme ich viel intensiver wahr, wenn Bienen um mich herum summen und ich werde auch sehr oft auf die Initiative angesprochen und gebe gerne Auskunft.

Gibt es etwas, was du dir für deine neue Bienenpatenperiode vorgenommen hast?

Sabine: Die letzten zwei Jahre sind im Flug vergangen, das lag wohl an den vielen und neuen Eindrücken. Vorgenommen habe ich mir, dass die Bienen nach wie vor Teil meines Lebens und Engagements sind und bleiben.

Was wünschst du dir für die zweite Bienenpaten-Zeit von uns?

Gruppenbild der Igel- und Bienengruppe Kita St. Oswald BaunachSabine: Weiterhin so viele tolle Informationen und auch Mitmach-Aktionen.

Ich würde außerdem gerne einen Schulbienenbesuch in der Klasse meines Neffen realisieren und finanzieren. Er ist in der 1. Klasse in der Schule in der Lichteneiche und hat der Lehrerin ganz stolz von der Schulbiene erzählt. Hol- und Bringservice wie bei der Kita-Aktion in Baunach biete ich gerne wieder an.

Liebe Sabine, wir freuen uns, bald wieder etwas gemeinsam mit dir in Sachen Bienen und Nachwuchsförderung auf den Weg zu bringen! Vielen Dank für dieses Interview mit dir!

Bienenpatin Manuela Wehr 2015/2016

Bienenpatin Manuela Wehr„Wenn ich gefragt werde, warum Bienen einen Imker brauchen, sie würden doch schließlich von alleine fliegen, dann antworte ich: Damit sie da bleiben und nicht sterben“. Auf diesen einfachen, doch genialen Nenner bringt es Manuela Wehr, unsere frischgebackene Bienenpatin. Kennengelernt hatten wir sie als Teilnehmerin an unserem letztjährigen Imker-VHS-Kurs in Bamberg, wo sie uns bereits schon ihr großes Interesse an einer eigenen Bienenhaltung verriet.

Große Leidenschaft: der Garten

Übergabe der Bienenpaten-Urkunde an Manuela Wehr

Übergabe der Bienenpaten-Urkunde an Manuela Wehr am 23.03.2015

Die Sozialpädagogin wird sich den Bienen sicher bald ebenso sehr mit Leib und Seele verschreiben, wie sie sich seit einigen Jahren ihrem großen Garten widmet, so jedenfalls unser Eindruck, als wir uns am 23.03.2015 zum Bienenpaten-Interview trafen.

„Vor kurzem war ich einen Samstag lang an der Imkerschule Mittwitz, um mehr über Bienen zu erfahren. Leider hatte ich den Anfängerkurs verpasst und bei diesem Fortgeschrittenenkursen „Auswinterung und Bio-Imkerei“ konnte ich natürlich noch nicht alles an Informationen so richtig einordnen“, erzählt unsere neue Bienenpatin. „Es war alles sehr interessant, doch am Nachmittag spürte ich, wie meine Gedanken zu meiner geliebten Gartenarbeit abdrifteten und ich freute mich schon aufs Nachhause fahren!“

Zusammen mit ihrem Mann Stefan, einem Diplomingenieur, hat sie sich in Seigendorf, östlich von Hirschaid, einen Traum erfüllt. „Entweder sollte es ein Leben in Berlin sein – was ich heute allerdings nicht mehr unbedingt möchte, wäre mir zu viel Stadt – oder ein Haus mit großem Garten, mit viel Platz für Blumen und Gemüseanbau“.

Viel Platz auch für die beiden Hunde, ein Boxer und ein Schäferhundmischling, den sie sich vor zwei Jahren aus dem Tierheim holten. Die Liebe zu Tiere und zu Pflanzen ergänzt sich hervorragend bei der Bienenhaltung. Und so bestückt Manuela bereits heuer schon ihren Garten bewusst bienenfreundlich. „Denn nächstes Jahr würde ich gerne mit dem Imkern beginnen, sobald ich das Gefühl habe, mich genügend vorbereitet zu haben“, so die praktizierende Entspannungsboldin.

Große Pläne: die eigene Praxis

Ilona Munique übergibt Bienenpatenurkunde an Manuela WehrOb sie wohl dann Bienen statt Schäfchen zählen lässt, um ihre Klienten zur Entspannung zu verhelfen? Doch bevor ich mit dieser Frage ins Fettnäpfchen treten kann, erzählt die gebürtige Bambergerin, dass sie zu ihren Klienten ins Haus kommt. Erst im nächsten Jahr will sie die eigene Praxis im Haus, wie von Anfang an geplant, verwirklichen. Nach mittlerweile sechs Praxisjahren mit außerdem vier VHS-Kursleitungen pro Woche fühlt sich Manuela Wehr erfahren genug, um ihre Selbständigkeit auf eine neue Ebene zu bringen.

„Dazulernen werde ich jedoch weiterhin gerne, beispielsweise die Hypnosetechnik fände ich sehr spannend“, ergänzt sie die Aufzählung ihrer vermittelten Techniken wie Progressive Muskelrelaxation nach Jacobsen, Autogenes Training und Phantasiereisen. „Überhaupt ist Neugierde meiner Meinung nach eine sehr wichtige Grundeigenschaft, um sich auf etwas Neues einlassen zu können. Vor allem, wenn ich für etwas brenne, dann klappt es gleich viel leichter und schneller mit dem Lernen.“

Großes Feuer: die Bienenwelt

VHS-Teilnehmende und Reinhold Burger vor den BienenbeutenWir werden jedenfalls das unsrige dazu beitragen, um das im letzten Jahr bei Manuela entfachte Feuer für die Bienenwelt weiterhin zu schüren (s. Foto VHS-Kurs, 1.v.r).
Heute erst einmal mit den ersten Bienenpaten-Gegengeschenken wie einer Honigseife, Honigbonbons, etwas Sonnenblumensamen sowie dem „Feiertagsüberraschungsgeschenk“, eine Flasche Met. Außerdem halten wir sie über kommende Aktivitäten mittels Newsletter und Mails auf dem Laufenden und freuen uns schon auf gemeinsame Ausflüge, zum Beispiel zur HEG und noch einmal nach Mittwitz.

Wir sind uns sicher, dass es wieder einmal eine Bienenpatenschaft sein wird, die auch unseren Horizont erweitern helfen wird. Denn bereits jetzt schon klopfen einige Sätze von Manuela bei mir an meine innersten Hirnwindungen an. Beispielsweise ihre Erkenntnis, bei Fragen nach Facetten ihrer Gartenarbeit nicht zu viel an Informationen zu geben, um die Ratsuchenden nicht zu überfordern. Das sollte ich mir bei meiner Neigung, meinen Erfahrungsschatz großzügig austeilen zu wollen, sicher ebenfalls hinter die Löffel schreiben.

Wir freuen uns jedenfalls sehr auf viele weitere anregende Gespräche mit unserer neuen Bienenpatin, Manuela Wehr, und wünschen schon mal „Tierisch Frohe Ostern!“

Anfängerkurse und Imkern auf Probe – wo in Bayern?

[AKTUELLE Imkerkurse von Bienen-leben-in-Bamberg.de hier]

Blick in die honigbefreite BeuteBevor man mit der Bienenhaltung (ob mit oder ohne Bienenzuchtambitionen) beginnt, sollte man sich an einen erfahrenen Imker wenden und / oder einen einjährigen Anfängerkurs mit anschließendem Probeimkern besuchen. In Bayern ist das zumeist kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr möglich und nicht überall muss man dazu gleich Vereinsmitglied werden. Ab einem Alter von 9 Jahren lässt sich bereits mit dem Erlernen der Imkerei anfangen (doch wir erlebten auch schon eine überaus anstellige und unerschrockene Fünfjährige!)

Der Zeitaufwand des Lernens beträgt einen Jahreskreislauf, so dass man von etwa 10 bis 12 Terminen ausgehen kann. In manchen Vereinen bekommt man ein eigenes Bienenvolk zur Pflege, in anderen Vereinen wird zum Kursende ein Volk an den Jungimker übergeben.

Bienenvölker am neuen IBZV-Lehrbienenstand BurgebrachWas ist bei der Wahl des Vereins mitbestimmend?

  • Welcher Verein oder Lehrbienenstand ist in meiner Nähe? oder:
  • Habe ich ein Auto oder eine Mitfahrgelegenheit? oder:
  • Unterstützt mich ein/e erfahrene/r Imker/in aus dem Verein auch weiterhin? oder:
  • Behagt mir der Unterricht? oder:
  • Behagt mir die angebotene Betriebsweise?

Die beiden letzten Punkte lassen sich natürlich oft erst später feststellen. Doch auch bei einem eventuellen Kurs- oder Vereinswechsel ist nichts verloren, denn es gibt wirklich viel unterschiedliche Betriebs- und Herangehensweisen und Sie werden IMMER etwas Neues dazulernen.

Imker Nikolaus Hofmann zeigt, wie's gehtWo finden Sie Imkervereine in Ihrer Nähe?

Wenn Sie aus Bayern stammen und an einem Anfängerkurs teilnehmen möchten, haben Sie fast die Qual der Wahl, denn es gibt eine (meines Wissens nach) nicht vollständig gezählte Fülle an Imkervereinen. Doch nicht jeder bietet in jedem Jahr Kurse an, denn es ist nun einmal ein Ehrenamt und von daher macht jeder, wie er grad am besten kann.

Geht es Ihnen in erster Linie um einen Termin in Ihrer Nähe, könnten Sie die Suche nach einem Anfängerkurs und Imkern auf Probe über die jeweiligen Terminkalender starten. Doch wo sind sie versteckt? Einen recht umfassenden Terminkalender bietet der Landesverband Bayerischer Imker e V. (LVBI) an, und von den jeweiligen Meldungen aus lässt es sich in die Nachrichten der einzelnen Vereine klicken.

Sie werden jedoch bald feststellen: die Strukturen sind auf dem ersten (und auch zweiten) Blick für den Neuling leicht verwirrend. Daher werde ich Ihnen diesen (LVBI nachfolgend aufdröseln, der sich in Kreisverbände mit jeweiligen Ortsverbänden gliedert. In Bayern werden Sie immer wieder auf ihn stoßen. Aber auch andere Vereine kennen sich aus. Auf geht’s!

Logo LVBILandesverband Bayerische Imker e. V.

  1. Beginnen Sie mit der Übersicht über die Bezirksverbände.
  2. Klicken Sie hier auf den entsprechenden Bezirk, zu dem sie örtlich dazuzählen, beispielsweise Oberfranken.
  3. Sodann klicken Sie sich weiter zum entsprechenden Kreisverband, beispielsweise Bamberg. Bei der Feinuntergliederung nach Ortsvereinen können Sie im Raum Bamberg zwischen derzeit 11 Ortsvereinen wählen.
  4. Vorstand Robert Engert vom IBZV BambergIm satzungsgemäßen Zuständigkeitsbereich für die Stadt Bamberg gibt es beispielsweise zwei Vereine. Einer mit Sitz in Bamberg und einer mit Sitz in Burgebrach*. Beide sind laut Satzung für Stadt UND Land Bamberg im Einsatz.
    Bei ersterem befindet sich der Lehrbienenstand in der Galgenfuhr in Bamberg, bei zweiterem in der Nähe Burgebrachs.
    (*Nicht zu verwechseln mit dem „Imkerverein Burgebrach“, der nichts mit Bamberg zu tun hat.)
  5. Nicht darin aufgeführt sind Hobbyimker, die auch ohne Verbandszugehörigkeit Kurse anbieten, dazu weiter unten mehr.

Weitere Imkervereine in Bayern

… und viele weitere einzelne Vereine mit meist auf die Region beschränkter Reichweite und keiner größeren Anbindung an Dachverbände.

Eingangsbanner zum Fachzentrum Bienen der LWG in VeitshöchheimImkerschulen, Imkerinstitute, Lehr-, Versuchs- und Fachzentren (LVFZ)

Außerhalb der Kurse und Schulungen durch Imkervereine bzw. Imkerverbände bieten staatlich anerkannte Schulen und Institute sowie Fachzentren ebenfalls Programme an. Nicht immer ganz überschaubar, wer mit wem und wo, vielerorts gibt es auch eine Verquickung von staatlichen Aufträgen mit Landesverbänden. Das würde Seiten füllen, von daher beschränke ich mich hier auf die Schulen bzw. Kompetenzzentren in Oberfranken.

Private Imkerkurse

Immer häufiger füllen private, meist nicht kostenlose Imkerkurse die Lücken von Vereinen, die mit ihren Kursen bzw. betreuenden Imkerpaten an ihre Grenzen stoßen. Es kann also sein, dass Sie auch auf weitere Anfängerkurse stoßen, die wir bisher selbst noch nicht kennen. Wir führen die Liste gerne weiter, wenn Sie uns eine Meldung machen. Für die Aufnahme in die Liste ist allerdings eine ausreichende Qualifikation (Ausbildung oder Zertifizierung) ausschlaggebend.

BienenstreichelnAuch wir als Privatinitiative Bienen-leben-in-Bamberg.de und im Zusammenhang mit unserem Projekt Bamberger Schulbiene bieten Lehrbienenstands-Besuche und Führungen an. Mit ihnen möchten wir grundständige Informationen bieten und vielleicht auch Appetit auf mehr machen, beispielsweise durch Bienenpatenschaften.

Seit 2019 bieten wir nicht-vereinsgebundene, also privatrechtliche Imkerkurse in Bamberg an.

Unsere Honigschleudergruppe in Wildensorg am RinnersteigSchlussendlich: Das Imkern lernen ist eine faszinierende Beschäftigung für Groß und Klein, bei der man nie auslernt und wo kein Lehrender alles oder gar DAS Richtige weiß. Vieles ist noch unerforscht, vieles ändert sich im Laufe der Zeit, vieles ist Versuch und Irrtum. Doch ein Grundlagenwissen braucht es für ALLE Anfänger.

Viel Freude dabei! Denn es ist meist eine Freundschaft zur Biene fürs Leben!