Zu Erntedank gehört auch Honig!

Bienenpatin Carmen Dechant ist glücklich über ihren Patenhonig Bienenpatin Carmen Dechant ist glücklich über ihren Patenhonig Bienenpatin Carmen Dechant ist glücklich über ihren Patenhonig

Ein Erntedankfest ohne Honig? Geht gar nicht! Und justament sind wir beim Aufarbeiten unserer Sommer-Erlebnisse auf unseren Besuch bei der Bienenpatin Carmen Dechant am 07.09.2016 gelandet, und mithin in der Hofstadt-Gärtnerei, in der ihr Bienenpatenvolk steht. Für ihre Bienenpatenschaft erhält (nicht nur) Carmen pro Jahr einige Gläser Bamberger Lagenhonig der Lagenbezeichnung „Gärtnerstadt/Heiliggrab“. Geerntet wurde er rund 4 Wochen vorher, wir berichteten.

Bienenpatin Carmen Dechant Bienenpatin Carmen Dechant In der Hofstadt-Gärtnerei Bamberg

Am Patenvolk wurden die Milben ausgezählt. Entgegen der Befürchtungen unserer aufmerksamen Hofstadt-Gärtner war der Befall im „normalen“ Bereich. Die Ameisensäurebehandlung hat jedenfalls Wirkung gezeigt, doch wir hatten auch schon mal eine höhere Auszählung. Nun wurden die Futterkübel in die oberste Zarge eingestellt – bei den merkwürdigen Beutenmaßen ist es nicht so einfach, passende Behältnisse zu finden, die außerdem lebensmittelecht sein sollen – und mit etwas Stroh befüllt. Das Stroh stammt übrigens aus den Buger Wiesen, also auch hier bringen wir Regionalität ins Spiel.

Varroa-Befall auf Windel Reinhold bestückt die Behälter mit Stroh als Kletterhilfe Behälter für die Zuckerlösung
Danke allen himmlischen wie menschlichen Helfer/inn/en für die gute Ernte, Danke für die Bienenpatenschaft und für euren Fleiß, ihr lieben Gärtnersleut‘ und an all‘ ihr Imker/innen da draußen natürlich auch! Und wie immer – DANKE, BIENEN! – womit wir auch die Wildbienen mit einschließen wollen.

Gehörte Mauerbiene an Dahlie

Gehörte Mauerbiene an Dahlie in der Hofstadt-Gärtnerei

 

Vortrag Reinhold Burger zu Bienenkrankheiten

Reinhold Burger, Vortragender in der Bienen-InfoWabe Bamberg„Patient Biene: Bitte ins Sprechzimmer“ ist nicht gerade ein Kuschelthema, und so ging es zur BIWa-Sonntagsöffnung am 04.09.2016 um ein Thema, welches alle Imker schwer beschäftigt. Reinhold Burger, seines Zeichens Mit-Initiator von Bienen-leben-in-Bamberg.de und Gesundheitswart des Imker- und Bienenzuchtverein Bamberg Stadt und Land e. V. erläuterte, wie man Bienenkrankheiten vorbeugt, erkennt und heilt. Letzteres muss in Anführungszeichen gedacht werden, denn da in Deutschland zur Behandlung von Bienen keine Medikamente – mit Ausnahme der Varroatose – eingesetzt werden dürfen (was durchaus auch als Vorteil verstanden werden kann!), ist eine Heilung nur bedingt möglich.

Reinhold Burger, Vortragender in der Bienen-InfoWabe BambergSo war denn auch der Schwerpunkt ganz richtig gesetzt, nämlich in der Vorbeugung. Welche Einflussfaktoren maßgeblich positiv wie negativ beitragen, war dem Vortragenden die Hälfte der insgesamt 22 Folienseiten wert. [985 kb-Download Folien zu Bienenkrankheiten]

Zum Erkennen ist zu sagen, dass es einen guten Imker tatsächlich auszeichnet, wenn er bzw. sie genau beobachten kann. Viele Entscheidungen sind davon abhängig, in guten wie in schlechten Tagen. Also – nicht einfach loslegen, sondern vor der Arbeit ein paar Minuten Zeit verbracht und das Einflugloch beobachten.

schwarze, kranke BieneWirken die Bienen apathisch, zittern sie unkontrolliert oder krabbeln einige sinnlos umher? Sind viele schwarze, unbehaarte Bienen zu entdecken oder ist allgemein Unruhe im Stock? Dieses und weitere Anzeichen sollten auf Unregelmäßigkeiten und Krankheiten hinweisen und außerdem ins Stockbuch eingetragen werden. Manche Krankheiten sind auch meldepflichtig, wie die Amerikanische Faulbrut. Um diese sowie um die Varroatose ging es denn auch im nächsten Schwerpunkt.

Die Zuhörenden erhielten zudem Linktipps z. B. zur Varroawetterprognose und zum TierSeuchenInformationsSystem sowie Buchtipps. Die Werke sind natürlich auch in unserer Imker-Bibliothek zu finden. Unter bestimmten Bedingungen sind sie auch entleihbar.

Buchtipps vom Gesundheitswart Reinhold BurgerLiteraturtipps:

Friedrich Pohl (2005): Bienenkrankheiten. 2. überarbeitete Auflage. Kosmos.

Wolfgang Ritter (2012): Bienen gesund erhalten, Krankheiten vorbeugen, erkennen und behandeln. Ulmer.

Gerd Molter (2014): Diagnosekreis Bienenkrankheiten. Eigenverlag: http://www.diagnosekreis.de

Vortrag Rolf Krebber zu Doktor Biene in Greetsiel

Vortragender Rolf Krebber, Imker aus MeppenEs ist schon eine Weile her, dass wir in unserem Jahresurlaub in Ostfriesland das Vergnügen hatten, Rolf Krebber zu seinem Vortrag „Doktor Biene oder besser Die fliegende Apotheke“ zu lauschen. Doch für Gesundheitsthemen ist es niemals zu spät, wie der Imkerkollege selbst feststellen konnte. Immerhin hat er mit Hilfe hochdosierter Bienenprodukte vor 11 Jahren seinen Schwarzen Hautkrebs besiegt. Das macht ihn zu einem Experten in eigener Sache und er scheut sich nicht, seine Erfahrungen offen mit allen zu teilen. Die Unterstützung von ärztlicher Seite aus erhält er heute noch, indem er ihnen seine Erfahrungen bereitwillig und differenziert rückspiegelt.

Materialtisch Rolf KrebberDer in Norddeutschland nicht unbekannte Imker also schaffte es am 11.08.2916, den Vortragsraum im Greetsieler Haus der Begegnung bis auf den letzten Platz zu besetzen (geschätzte 50 Zuhörende), so dass gerade noch der reichlich mit Anschauungsmaterial bestückte Tisch seinen Platz gefunden hatte. Rolf Krebber spannte den Bogen der Apitherapie vom Honig zum Gelée-Royale, von der Stocklufttherapie zur Bienengiftsalbe, von bunten Pollenkügelchen zu grüngefärbtem Kittharz aus Brasilien und von mumifizierten Spitzmäusen zu essbaren Drohnenlarven.

Mit Propolis mumifizierte SpitzmausEr weiß, wovon er redet, denn neben seiner eigenen kleinen Imkerei ist er in Meppen beim Aufbau einer Berufsschulimkerei engagiert und betreibt seit rund 10 Jahren erfolgreich Apitherapie. Wer nicht zu ihm kommen kann oder eigene Bienen hat, dem besorgt er schon auch mal Propolis-Verdampfer direkt aus Italien oder importiert unbelasteten Pollen und bei uns nicht erhältliche Bienengiftsalbe aus Rumänien. Denn in anderen Ländern ist man sich immer noch einig, dass der Apitherapie eine hohe Bedeutung beizumessen ist, während in Deutschland ein Zulassungskrieg herrscht, über den ich mich hier besser nicht auslassen werde.

Plakat Rolf Krebber, ImkerWir werden sicherlich noch von diesem „Imker aus Leidenschaft“ hören, da wir planen, ihn ins Programm der Bienen-InfoWabe aufzunehmen. Ein bisschen müsst ihr noch warten, denn für 2017 klappt das nicht mehr, da steht schon alles. Doch vielleicht führt euch ja der Weg in den Norden oder nach Österreich, wo er ebenfalls hin und wieder anzutreffen ist. Einfach Kontakt aufnehmen und nachfragen. Sagt einen schönen Gruß von uns, wir freuen uns bereits auf ihn!

Vortrag Andreas Schierling (2) zum Wachsmanagement

Dr. Andreas Schierling, Vortrag in der Bienen-InfoWabe BambergDem Teil 1 zur Rückstandsproblematik folgt Teil 2, wie wir damit umgehen und generell ein optimales Wachsmanagement entwickeln könnten. Dr. Andreas Schierling stellte in seinem Vortrag „Bis in alle Ewigkeit? Das Wabengedächtnis“ zur BIWa-Sonntagsöffnung am 07.08.2016 klar, dass im Jahr 2015 55,4% aller untersuchten Bienenwachswaben rückstandsfrei waren, bzw. im Falle von Thymol der Wert kleiner 10 mg gewesen ist. Interessant: Den Wert hatte man nach oben „korrigiert“, denn Spuren des gesundheitlich nicht bedenklichen ätherischen Öles zur Behandlung der Varroatose fänden sich schließlich in fast in allen Wachsen.

Wachsmanagement nach Thymolanwendung

Wundersamer WabenbauWer Thymol anwenden möchte, sollte im Sinne eines rückstandsfreien Honigs ein gutes Wachsmanagement betreiben. Das heißt, vor dem Einsatz des Wachses ist der Honigraum auf den Thymolgehalt hin zu kontrollieren. Dr. Schierling empfiehlt zudem folgende Wachswabenlagerungen in der Rangfolge des Reduktionserfolges:

Eingelötet in Rähmchen und …

  1. … von Bienen besetzt und ausgebaut. In wenigen Wochen ist das Thymol   vollständig verflogen.
  2. … locker aufgestapelt. Ein Jahr lang braucht’s bis zur vollständigen Verflüchtigung.
  3. … Lagerung in Beute ohne Bienen. 60% pro Jahr.
  4. … gestapelt im Karton. Dann dauert’s über 3 Jahre!

Will man alte Waben entsorgen, so könnte man die Arbeit eigentlich auch den Wachsmotten übergeben. Nun gut, welcher Imker mag das schon, wenn ihm die Mottengespinste und emsigen Würmchen aus dem Keller entgegenkommen. Was also tun?

Wabenmanagement, so geht’s!

Wabenwachs aus DrohenbrutwabenWichtigste Regel: Keine Altwaben zu Mittelwänden umarbeiten! Machen Sie Kerzen daraus, aber das war’s auch schon.

Zu Mittelwandwaben umgebaut werden ausschließlich  Baurahmenwachs, Deckelwachs und Naturbauwachs.

Wir von Bienen-leben-in-Bamberg.de geben beispielsweise die ausgeschleuderten Waben zum Ausschlecken zurück und setzen sie auf den zweiten Brutraum auf. Die Bienen ziehen im Laufe des August/Septembers vom unteren in den oberen Brutraum um, so dass wir dann den verlassenen untersten und somit älteren Raum von seinen Altwaben befreien können. Diese Altwaben werden zu Kerzen umgearbeitet – falls wir einmal dazu kommen.

Danksagung Dr. Andreas Schierling für Vortrag in der Bienen-InfoWabe BambergWie Dr. Schierling ganz richtig bemerkte: Würden Sie Lebensmittel auf einen dreckigen Teller geben? Die Waben sind praktisch das erste Geschirr des Honigs, insofern hat das  sauber zu sein.

Vielen Dank, Herr Dr. Schierling, für Ihren interessanten, kenntnisreichen und einleuchtenden Vortrag!

Vortrag Andreas Schierling (1) zur Rückstandsproblematik im Wachs

Dr. Andreas Schierling, Vortrag in der Bienen-InfoWabe Bamberg„Die Verarbeitung von Altwachs zu Mittelwänden ist riskant!“ Das stellt Dr. K. Wallner, LAB Hohenheim fest, und mit diesem Fazit entlässt uns Dr. Andreas Schierling nach einer Stunde seines Vortrags „Bis in alle Ewigkeit? Das Wabengedächtnis“ zur BIWa-Sonntagsöffnung am 07.08.2016 in Bamberg.

Dr. Andreas Schierling, Vortrag in der Bienen-InfoWabe BambergWegen unseres Urlaubs gleich im Anschluss gibt’s ein wenig Blogberichtsstau, doch auch jetzt noch ist das Wabenmanagement ein wichtiges, zeitloses Thema, dem sich der Leiter des Bienengesundheitsdienstes (im Tiergesundheitsdienst Bayern, TGD) knapp, fachlich jedoch intensiv widmete. Hier ein Auszug des Vortrags nebst ein paar kleineren Ergänzungen aus unserer Redaktion.

Rückstände, was und wie?

Folie Schierling: "Was ist ein Rückstand?"Grundlegend und eingängig erläutert wurden die Fragen: Was ist ein Rückstand, welche anerkannten Methoden der Messung gibt es und wie steht’s um die erreichbaren Nachweisgrenzen in den Bereichen Gramm bis Nanogramm, also ein Milliardstel Gramm = 10−9 g, welches in 2,7 Mrd. Liter und damit im Inhalt z. B. eines Stausees noch nachzuweisen wäre? Ist diese geringe Konzentration denn noch relevant?

Darüber ließe sich streiten, doch ganz sicher relevant ist die Frage, wie sich diverse Wirkstoffe, z. B. Thymol* oder Flumethrin+, in Bienenwachs verhält. Entscheidend ist dabei die Einteilung zwischen flüchtigen und nicht flüchtigen Verbindungen, so Schierling. Was verschwindet im Laufe der Zeit, was bleibt im Gedächtnis einer Wachswabe zurück?

Rückstände – welche und wie?

Folie Andreas Schierling: Rückstände im BienenwachsSowohl in Bienenarznei als auch in Pflanzenschutzmittel sind Wirkstoffe enthalten, die aufgrund der Anreicherung in Wachs messbar auch den Honig kontaminieren.

Während Thymol* (in den Produkten Thymovar®*, Apiguard®*, Api life var®*) als ein Monoterpen gegen die Varroamilbe sowie PDCB+ (aus der Welt der Clo-Steine und Pflanzenschutzmittel und in Form von Mottenkugeln gerne von Alt-Imkern verwendet) als flüchtige Verbindungen kaum für Anreicherungen sorgt, sofern man die Wachsrähmchen gut auslüften lässt, können andere Wirkstoffe dauerhaft das Wachs belasten. Und damit auch den Honig.

Dazu gehören in der Rangfolge der Verteilung nachweisbarer Wirkstoffe…

… zwischen 20 und 30%:

  • Coumaphos* (Wirkstoff im Perizin®** als Varroamittel und Asuntol®+, das als Zeckenabwehrmittel für Hunde gedacht ist) – Tendenz 2015 auf 2016 steigend
  • Fluvalinat+ (in Apistan®+ bzw. Klartan®+ vorkommend) – Tendenz fallend

… unter 5% der untersuchten Bienenwaben enthielten:

  • Brompropylat+ (aus den Räucherstreifen von Folbez VA Neu+) – Tendenz steigend
  • Paradichlorbenzol+ (Imker-Globol+, Styx+) – Tendenz gleichbleibend

Zu Flumethrin* (in Bayvarol®* Strips) wurden keine Angaben gemacht.

Wachsrückstandskontrolle

Unsere Wabenprobe für Untersuchung beim BienengesundheitsdienstEin besonderer Service ist die kostenlos angebotene Untersuchung des Bienengesundheitsdienstes, seine Waben (und anderes) untersuchen zu lassen. Wir nutzten dies sogleich und gaben Dr. Schierling ein paar Proben mit. Wie wichtig das ist, konnte man einige Wochen später erfahren, als die Meldung über Paraffin-Waben die Imkerschaft aufstörte.

Wir haben uns allerdings bereits zu einem früheren Zeitpunkt entschlossen, einen eigenen Wachskreislauf aufzubauen. Wie das geht? Nun, im nächsten Blogbeitrag erfahrt ihr, wie laut Dr. Schierling & Co. ein modernes Wachsmanagemet aussehen kann und sollte. Bleibt also dran!

 

* Wirkstoff bzw. Produkt in Deutschland derzeit zur Behandlung von und in Bienenvölkern zugelassen.
** Produkt in Deutschland derzeit zur Behandlung von und in Bienenvölkern zugelassen. Produktion wurde eingestellt. Im Handel nur noch Restbestände erhältlich.
+ Wirkstoff bzw. Produkt in Deutschland derzeit zur Behandlung von und in Bienenvölkern nicht zugelassen

Literaturtipps:

Bildnachweis zu den Folien:

Folie Bildnachweis Schierling

 

 

 

 

[Aktualisiert am 23.9.2016]

Honig aus der Lage „Heiliggrab“ in der Hofstadt-Gärtnerei Dechant

Die idyllische Hofstadt-Gärtnerei Dechant in BambergDie Ernte des Bamberger Lagenhonigs der Lage „Gärtnerstadt / Heiliggrab“ bei Bienenpatin Carmen Dechant wurde am 02.08.2016 eingefahren und verarbeitet. In wenigen Tagen können sie diesen nicht nur bei uns, sondern (ausnahmsweise) auch in der Hofstadt-Gärtnerei direkt einkaufen, denn heuer waren es doch ein paar Gläslein mehr.

Ebenfalls ausnahmsweise gibt es einige Gläser im Bamberger Stiftsladen auf dem Michaelsberg, Hausnummer 10,  vom Donnerstag bis Sonntag, 11.30 bis 17.00 Uhr. Dies, weil es einfach so nett passt – Michael Dechant ist immerhin ein Namensvetter,und wir möchten zudem die Renovierung des Himmelsgarten unterstützen. Zu dem es übrigens in der Bienen-InfoWabe die Antwort auf ein Rätsel gibt, das schon so manchem Kopfzerbrechen bereitete. Sich mit Pflanzen und Bienenvorlieben auszukennen hilft ungemein.

 

Weidenhonig, sozusagen …

Honigernte am Standort Weide, BambergWenn wir, also die Initiatoren von Bienen-leben-in-Bamberg.de, von „Weidenhonig“ sprechen, meinen wir nicht den Nektarertrag aus Weidenbäumen, sondern unseren Bamberger Lagenhonig der Lage „Inselstadt-Weide“. „Weide“also ist eine Straßenbezeichnung, wo in alten Zeiten ein Flüßchen floss und wohl auch Weidenbäume an seinen Ufern stehen hatte. Heute sind es viele Lindenbäume, und tatsächlich schmeckt dieser Honig auch sehr danach.

Honigernte am Standort Weide, BambergWeide, Patenvolk Jakob JanßenGeerntet hatten wir aus dem Patenvolk von Jakob Janßen / Familie Contag am 31.07.2016. Wegen unseres Urlaubs berichten wir erst jetzt darüber. Geholfen hat uns Bienenpatin Gabriele Loskarn, in deren Garten das Bienenvolk steht. Zu uns gesellte sich der „potentielle Imkernachwuchs“ in Gestalt von Gabis Enkelin Lola (ihr kennt sie bereits!) und ihrem Paten“kind“.

Entdeckeln der HonigwabenAnschließend radelten wir zu uns nach Hause an den Obstmarkt, wo die reiche Gabe vereint entdeckelt und geschleudert wurde.

Bamberger Lagenhonig, Weide, abgefüllt am 06.08.2016Abgefüllt jedoch wurden nur ein paar wenige Gläschen als Arbeitsbelohnung, denn frisch verfüllter Honig muss drei Tage ruhen, damit sich Wachsschwebeteilchen absetzen und entfernt werden können. Dies geschah übrigens am 06.08.2016, und wir dokumentieren das jetzt auch nur, damit ihr wieder einmal einen Beweis unserer absoluten Transparenz gegenüber diesem hochgradig edlen und garantiert regionalen Bamberger Lagenhonigs habt, jawohl!

175301-Honigverarbeitung-Weide.2016Weide, Patenvolk Jakob JanßenDanke, Ihr Lieben, dass ihr wieder dabei wart an einem der schönsten Tage, die ein Imker und eine Imkerin erleben darf – wenn Mutter Natur ihr Zauberwerk vollendet hat und und uns alle so reich beschenkt.

Danke, Bienen! Ihr seid die Besten!

Bildergalerie

Vorschau BIWa-Sonntagsöffnung mit Vortrag „Bienenkrankheiten“

Zur BIWa-Sonntagsöffnung am 04.09.2016 erwartet uns ein grundlegender imkerlicher Vortrag von hoher Tragweite:

Logo für das Schwerpunktthema: BIenenReinhold Burger, Bienen-leben-in-Bamberg.de16.00 – 17.00 Uhr  |  Patient Biene, bitte ins Sprechzimmer! Bienenkrankheiten vorbeugen, erkennen, heilen.

„Dunkle Waben geben dunklen Honig“, so lautete jahrzehntelang die imkerliche Devise. Dass Stockhygiene jedoch oberstes Gebot, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Dennoch ist damit nicht alles gewonnen. Verschiedene äußere Einflüsse machen unseren Bienen zu schaf­fen. So erreichte vor genau 30 Jahren die Varroamilbe auch Bamberg und bringt Bakterien und Viren in die Bienen ein. An was erkranken Bienen außerdem und wie lassen sie sich davor schützen? Was tun, wenn es dem Volk schlecht geht? Ein Überblick für Laien und neue Erkenntnisse für erfahrene Imker.
Für wen? Interessierte und (Jung-)Imker
Referent: Reinhold Burger, Gesundheitswart IBZV e. V.

Vorab des Vortrags, also zum „Offenen Haus für allevon 14.00 – 16.00 Uhr, werden wir Bienen unter dem Mikroskop einmal genauer betrachten. Außerdem zeigen wir Ausschnitte aus dem FWU-Film – Das Leben der Honigbiene.

Wo?  Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1, Bamberg (Erba-Park, Nähe Schiffsanlegestelle) (Karte).

Bayerischer Imkertag 2016 in Erlangen und Herzogenaurach

Imkereiausstattung (Foto von Wirtschaftsschule)Ein bisschen mobil muss man schon sein, am Bayerischen Imkertag vom Fr.-So., den 02.-04.9.2016. Sowohl in Herzogenaurach als auch in Erlangen finden Festveranstaltungen, Vorträge und Sitzungen statt. Das vollständige Programm finden Sie hier auf der Seite des Landesverbandes.

Nachfolgend das Programm am Sonntag, an dem wir gerne selbst teilnehmen würden, wenn wir denn nicht einen eigenen Vortrag zu Bienenkrankheiten (16-17 Uhr) hätten anlässlich unserer BIWa-Sonntagsöffnung in Bamberg von 14-17 Uhr.

Sonntag 4.9.2016 in Erlangen

ca.10:30 Uhr
Einzug des Festzuges in die HLH Großer Saal  und

Eröffnung der Verkaufsausstellung und des Bayerischen Imkertages 2016 in der HLH durch den Präsidenten des LVBI. Danach begrüßen uns der Oberbürgermeister von Erlangen Dr. Florian Janik und die bayerische Honigkönigin Sabrina Moriggl.

11:00 und 14:30 Uhr, HLH Konferenzraum 3
Holger Loritz (Vorstand Mellifera Netzwerk Blühende Landschaft eine Initiative von Mellifera e.V.)
– „Wenn Landwirt und Imker gemeinsam am Blütenstrang ziehen!“ –
Anmeldung vorher per Email nötig bei: sonja-heinemann [at] web [dot] de !

11:15 Uhr und 14:30 Uhr, Konferenzraum 4
Eckard Radke, Vorsitzender des LVBI e.V.
– „Mit Makrofotografie den Bien studieren!“

Ab 11:15 Uhr ist auch die imkerliche Briefmarkensammlung zu bewundern!

11:30 Uhr Großer Saal,
Imkermeisterin Dorothea Heiser:
„Wertschöpfung im Verborgenen – die Bedeutung der Honigbienen für unser Ökosystem“

12:30 Uhr Mittagspause

13:00 Uhr Kurze Grußworte, Ehrungen

13:30 Uhr Festvortrag im großen Saal
Prof. Dr. Dr. h.c. Alois Heissenhuber vom Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt
„Landwirtschaft im Spagat zwischen Wirtschaftlichkeit und Naturschutz!“

15:00 Uhr im großen Saal
Dr. Wallner (Uni Hohenheim)
Neue Spritztechnik im Rapsanbau.

 ca. 17 Uhr Ausklang des BIT 2016

Genussvolles Familienereignis: Honigverarbeitung der Lage „Villa Dessauer“

Die geernteten Honigwaben, hier aus dem Bamberger Lagenhonig-Standort „Villa Dessauer“, wurden nach einem Mittagsimbiss gemeinsam verarbeitet, sprich: gewogen, der Honig auf den Wassergehalt hin überprüft, entdeckelt, geschleudert, gesiebt, abgefüllt und die Etiketten angebracht.

Ein genussreicher und erlebnisintensiver Tag für uns als Gastgeber wie für die Familie von Bienenpate Bernd Pillipp mit Gattin Anja aus Bamberg. Ihre beiden Kinder waren 5 Stunden lang am Sonntag, den 31.07.2016 ab 10 Uhr eifrig bei der Sache. Und nachdem das Mädchen endlich auch ein paar Bienen streicheln durfte, ist es so gut wie beschlossen: Einer aus der Pillipps-Familie wird eines Tages selbst Imker/in! Mindestens eine/r!

Wir bedanken uns an dieser Stelle herzlich bei unseren Gästen fürs Dabeigewesensein. Und auch für die Erlaubnis zur Veröffentlichung von Fotos und Videos! Was in Anbetracht ihrer Eigenschaft als Lehrkräfte nicht so selbstverständlich ist. Doch betonten beide, dass sie unser Anliegen, Vorbilder als öffentlich inspirierende Maßnahme zu präsentieren, sehr gut verstehen können und unterstützen möchten. Imkerei soll kein Geheimnis bleiben, sondern wieder seinen natürlichen Stellenwert in unserer Gesellschaft und in den Familien erhalten. Die „Landwirtschaft“ ohne Grund und Boden lässt eingängig erleben, wie man verantwortungsbewusst mit Tieren und mit Lebensmittel umgeht.

Wer mehr wissen will, hat nächstes Jahr zu unseren Honigschleudertagen ab Mitte Juli bis Anfang August (angezeigt unter Aktivitäten und Termine) im nächsten Jahr wieder Gelegenheit, dabei zu sein.

Vorbereitung, Messung und Geschmacksprobe

Kind misst den Wassergehalt des Honigs mit einem RefraktometerWie wird das Entdeckelungsgeschirr zusammengesetzt? Wie wird das Refraktometer zur Bestimmung des Wassergehalts des Honigs eingesetzt? Die Familie zeigt sich allen technischen Anforderungen gewachsen und hilft sich gegenseitig. Das Ergebnis unserer ersten Geschmacksprobe ist hier nachzulesen: Bamberger Lagenhonig, Lage „Inselstadt / Villa Dessauer“.

Entdeckeln der Honigwaben

Honigwabenentdeckeln, jetzt darf auch Anja ranVorsicht ist bei den spitzen Zinken der Entdeckelungsgabel geboten. Doch sehr schnell hat Familie Pillipp den Bogen raus. Tja, manches lässt sich nur durch „Selbermachen“ erlernen. Für den Rest halten wir natürlich auch Imkerliteratur für Groß und Klein parat!

Honig schleudern

Kind darf den Zapfhahn der Honigschleuder öffnenDas Drehen an der Handkurbel macht in jedem Alter Spaß. Ein Grund, auf eine elektrisch betriebene Honigschleuer zu verzichten. Na gut, und soooo viel Ertrag haben wir ja auch wieder nicht. Wenn uns noch dazu unsere Gäste helfen … dennoch, eine neue Schleuder aus Edelstahl steht auf unserer Hitliste der Anschaffungen. Gerade deshalb, weil wir öffentlich wirken, wirkt die gute alte Blechschleuder, die uns netterweise von der Familie meiner Freundin und Ehrenpatin Jutta überlassen wurde und auf die wir sehr stolz waren (und noch sind!), doch etwas historisch. Gesundheitsschädlich ist sie aber nicht.

Die Jüngste darf den Zapfhahn öffnen – und schon fließen goldene Tröpfchen in das Auffangsieb. Mehr tun wir nicht – kein rühren, kein erhitzen, nur zusehen.

Abfüllen und Etikettieren

Normalerweise darf der Honig drei Tage lang in einem Edelstahltopf ruhen. Dann werden die Wabenrestchen, die immer mit anfallen, abgeschäumt und der Honig abgefüllt. Nur am Honigschleudertag dürfen unsere Gäste sofort etwas mitnehmen. Das bisschen Schaum, das sich oben im Glas absetzt, kann man mitessen. Für den Verkauf möchten wir es jedoch nicht ganz so „naturrein“.

Lecker bis zum Schluss!

Als lukullischen Schlussakkord gab’s Joghurteis von der Eisdiele nebenan, mit viel Honig „frisch vom Fass“ drüber, und alle durften sich am Ende ein Glas Honig mitnehmen.