04.09. Tag der Wildtiere – Bienen im Fokus

Am 4. September feiert die USA den „National Wildlife Day“, einen Tag, der auf die Bedeutung der Tierwelt aufmerksam macht. Natürlich richten wir unseren Blick auf zwei essenzielle Akteure: die Honigbiene und ihre wilden Schwestern, die Wildbienen. Diese kleinen Insekten spielen eine zentrale Rolle in unserem Ökosystem und verdienen unseren Schutz.

Bedeutung der Honigbiene

Die Honigbiene (Apis mellifera) ist für ihre unermüdliche Arbeit bekannt. Sie bestäubt einen gewichtigen Teil unserer Nahrungspflanzen und trägt damit wesentlich zur Biodiversität bei. Ohne ihre Bestäubungsleistung könnten viele Pflanzen nicht überleben, was zu einer drastischen Reduktion unserer Nahrungsmittelvielfalt führen würde. Außerdem produziert sie Honig, der nicht nur köstlich ist, sondern auch heilende Eigenschaften besitzt.Bienen an Paeonia Hybride 'Lemon Chiffon'

Rolle der Wildbienen

Während die Honigbienen Völker bilden, die mit bis zu 50.000 Einzelwesen einen erheblichen Anteil an der Bestäubungsleistung haben, leben Wildbienen fast ausschließlich solitär, also ohne Staaten zu bilden. Entsprechend geringer ist deren Menge. Doch es gibt weltweit etwa 20.000 Arten von ihnen, in Deutschland über 560. Sie sind oft spezialisierte Bestäuber und erreichen Pflanzen, die für Honigbienen schwer zugänglich sind. Doch diese Vielfalt ist bedroht. Der Verlust von Lebensräumen und der Einsatz von Pestiziden haben viele Wildbienenarten gefährdet.

Wildbiene, hier Holzbiene an Pfingstrose (Paeonia 'Gedenken')

Bedrohungen und Schutzmaßnahmen

Bienenpopulationen weltweit sind durch den Verlust von Lebensräumen, Pestizide und Krankheiten stark zurückgegangen. Besonders bedenklich ist der Einsatz von Neonicotinoiden, die das Nervensystem der Bienen schädigen. Um Bienen zu schützen, müssen wir Lebensräume schaffen, auf Pestizide verzichten und umweltfreundliche Landwirtschaft durch angepasstes Konsumverhalten fördern. Unter unserer Seite „Wie helfen“ finden Sie weitere Tipps.

Honigbienen und Wildbiene an Agastache rugosa 'Blue Fortune' (Korea-Minze)

Bunter Sommerflor im Bienengarten

Leo auf Fotosafari im Bienengarten an der Ruthenischen KugeldistelWährend der Ernte des Honigs am Bienenweg (23.07.) schneite unser Imkerkollege Leo Weingärtner mit Gattin Monika vorbei. Wir gingen miteinander auf Bienen-Fotosafari, denn die Ruthenische Kugeldistel ist heuer ein Traum für Hummeln und Wildbienen, doch auch Honigbienen ließen sich blicken.Ruthenische Kugeldisteln im Bamberger Bienengarten

 

Biene auf Ruthenischer KugeldistelÜberhaupt ist jetzt Sommerflor im Bienengarten angesagt. Der sich wild angesiedelte Blutweiderich prangt im Staudenbeet 2, umrahmt von der Blauraute und dem Rotem Sonnehut sowie der zu Ende gehenden Blüte der Rose „Mozart“. Sie wird uns aber noch ein zweites Mal im Spätsommer erfreuen.

Habt ihr schon einmal zugesehen, wie sich die gelbe Blüte einer Nachtkerze öffnet? Und sogleich ist eine Honigbiene bei ihr. Die auch 8-Uhr-Blume (eigentlich 9-Uhr-Blume, wenn man die Sommerzeit zugrunde legt) genannte „Fledermausblume“ zieht im morgend- und abendlichen Dämmerlicht  aber vor allem die Nachtinsekten an. Tagsüber hingegen faltet sie ihre Blüten wieder zusammen und wirkt daher eher unscheinbar.

Danke, Leo, für deine schönes Video!

22.05. – Zum Tag der Artenvielfalt. Impressionen aus dem Bamberger Bienengarten

Der Bamberger Bienengarten im südlichen Areal der ERBA-Insel hat sich über die Jahre hinweg zu einer Oase für verschiedene Tier- und Pflanzenarten entwickelt. Am Pfingstsonntag pilgerten rund 50 Besucher in den Bienenweg 1 im ERBA-Park. Viele davon suchten den „magischen Ort“ (O-Ton Gast) gezielt auf. Die einen erfuhren von der BIWa-Sonntagsöffnung (immer am 3. des Monats) aus den Zeitungen, andere wussten, dass nun die Päonien voll erblühen und erfreuen sich an den vielerlei Farben-, Formen- und Duftsorten im Schau-Pfingstrosenbeet.

Hier ein paar Impressionen zum Tag der Artenvielfalt.

Tierarten im Bamberger Bienengarten

Es kreucht und fleucht auf jedem Quadratmeter im Bamberger Bienengarten. Hier ein paar „eingefangene“ Arten in der Reihenfolge der Fotos: Honigbiene ‚Carnica‘, Meise, Tagfalter ‚Kleiner Fuchs‘, Nachtfalter ‚Gammaeule‘, Gebänderter Pinselkäfer, Trauer-Rosenkäfer, Holzbiene und zum Schluss Wildbiene mit Gesellschaft.

 

Glattschieniger Pinselkaefer (Trichius gallicus) an Pfingstrose (Paeonia 'Lemon Chiffon') im Schau-Pfingstrosenbeet des Bamberger BienengartensWildbiene, hier Holzbiene an Pfingstrose (Paeonia 'Gedenken')

Insekten an Pfingstrose Paeonia lactiflora 'Lemon Chiffon'

Pfingstrosen-Arten … kleine Auswahl aus unserem Bienengarten

In den meisten Gärten finden sich die beiden Arten „Bauernpfingstrosen“, also die Paeonia officinalis, und die „Edelpfingstrose“, auch „Chinesische Pfingstrose“ genannt, botanisch Paeonia lactiflora.

Wichtig ist, dass sie bienenfreundlich sind, also noch über ihre Staubkranzgefäße verfügen, was bei offenen oder halboffenen Arten der Fall ist. Stellvertretend für die P. officinalis ist in unserem Bienengarten die „Mollies“ zuhause und die Wildform „Apothekerrose“ (s. Foto). Sie blühen am frühesten im Jahr.

Die meisten unserer Pfingstrosen sind von der Art P. lactiflora.
Apotheker-Pfingstrose (Paeonia officinalis)

 

Bamberger Schulbienenführung für Frauenbund KDFB Gaustadt

Führung an der Bienen-InfoWabe für Frauenbund KDFB, Zweigverein Gaustadt / Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de am 04.05.2024Auf eine von vielen interessierten Fragen der Teilnehmenden des Frauenbund KDFB*, Zweigverein Gaustadt konnten wir keine genaue Antwort geben. Es ging um die von den Sammlerbienen mitgebrachten Nektartröpfchen, die mittels Enzyme zum Honig umgewandelt werden. Sie werden von Mäulchen zu Mäulchen gereicht und bei diesem Vorgang u. a. getrocknet. „Wie viele Bienen arbeiten denn bei diesem Prozess daran mit?“, so die Frage. Tja, das wurde womöglich noch nie untersucht, wie so manches noch im Dunklen liegt, wenn es um das Zusammenarbeiten der Honigbienen geht.

Doch viele andere Details konnten mittels Anschauungsmaterial Licht ins Dunkel bringen: Die Körperteile der Bienen, ihren Beitrag zur Bestäubung, den Honig, die Imkerei und das Lebensumfeld der fleißigen Sammlerinnen geht.

Auch ein wenig Bewegung war dabei. Sogar die Erwachsenen wollten den Sinnespfad erfahren, dessen Begehung wir zunächst nur für die Vorschulkinder vorschlugen.

Im Sitzkreis im Bienengarten sahen wir uns die Biene genauer an. Mit welchem Organ kann die Biene den Lavendel, den Zitronenthymian oder die Katzenminze riechen, die wir soeben am Sinnespfad entdeckt haben? Wie viele Beine hat sie – was noch leicht zu beantworten war –, doch schon schwerer die Frage, wie viele Augen sie hat.

Führung an der Bienen-InfoWabe für Frauenbund KDFB, Zweigverein Gaustadt / Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de am 04.05.2024

Im Inneren der Bienen-InfoWabe erwarteten die Teilnehmenden einige Objekte, die den Weg des Honigs beleuchteten, also von der Blüte über die Biene in den Stock und die Wabe und sodann in den imkerlichen Ernte- und Abfüllprozess. Intensiver wurde nach der Königin gefragt.

Nachdem eine volle Honigwabe von Hand zu Hand ging und die Gründe der unterschiedlichen Konsistenzen, Farben und Geschmacksrichtungen von Honig erörtert waren, musste natürlich endlich ein Löffelchen mit der köstlichen Süße im Mund verschwinden. In der Zwischenzeit holte uns Reinhold ein Rähmchen mit Bienen, die zwischen Plexiglasscheiben gut geschützt genau betrachtet werden konnten.

Führung an der Bienen-InfoWabe für Frauenbund KDFB, Zweigverein Gaustadt / Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de am 04.05.2024

„Wenn ich das gewusst hätte, wie spannend das alles ist, wären wir auch schon viel früher gekommen“, meint Barbara Göppner, die den Ausflug am 04.05.2024 an die Bienen-InfoWabe initiiert hatte.

Ja, das Thema ist spannend, wir sind ihm nicht umsonst verfallen. Dieses Wissen zu teilen ist unser Anliegen, um die Wertschätzung gegenüber der doch recht komplexen Natur zu erhöhen. Denn deren einzelne, fein aufeinander abgestimmte Kompenenten bringen wir Menschen allzu gerne durcheinander.

Zwei Stunden, nach denen sich alle nur zögernd zum nächsten Termin, einem gemeinsamen Essen, aufmachten, hatten ausgereicht, um die Liebe zur Biene (neu) zu entfachen. So soll es sein. Danke fürs Kommen!


*Katholischer Deutscher Frauenbund

Transparenzbericht 2023

Der 1.768-ste Weblogbeitrag spannt im jährlichen Transparenzbericht den Bogen über unsere Highlights, Ziele, Aufgaben und Ergebnisse in 2023. Er endet in einer Vorschau unserer Pläne für das laufende Jahr.

Die Highlights zu Veranstaltungen, Hauptangeboten und Neuanschaffungen 2023

„10 Jahre Bamberger Schulbiene“ – Kindersachbücher als Jubiläumsgabe verschenkt

Logo BSB Bamberger Schulbiene, 10 Jahre JubiläumGruppenfoto: Ilona Munique und Reinhold Burger von der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de, , Buchhändler Thomas Heilmann, Schulamtsdirektor Thomas Kohl, Kon-Rektorin Martina Steinert, Jasmin Kremer sowie Kinder der 2. Klassenstufe der Hainschule zum Jubiläum "10 Jahre Bamberger Schulbiene" der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.deAm 17.05.2023 feierten wir das 10-jährige Jubiläum der Bamberger Schulbiene mit der Übergabe von Klassensätzen an alle 2. Klassen aller 13 Bamberger Grundschulen. Das Kindersachbuch „Ich hab einen Freund, der ist Imker“ wurde mit Hilfe des Schulamts ausgeliefert und verbleibt dauerhaft in den Klassenzimmern. Die Übergabe der 610 Büchlein fand an der Hainschule stellvertretend für alle Schulen statt. Die Aktion wurde über Spenden und eines großzügigen Buchrabatts finanziert.

FKBB-Netzwerk-Exkursion: „Bienen, Lerchen, Orchideen – Schätze der Buger Wiesen“

FKBB-Exkursion in die Buger Wiesen am 22.04.2023Ein wunderbares Erlebnis für unsere 13-köpfige Gruppe im bislang so kalten, unwirtlichen Frühjahr war am 22.04.2023 die FKBB-Netzwerk-Exkursion in die Buger Wiesen mit Lerchenbeobachtung, Honigverkostung und das Auffinden eines großen Vorkommens von Orchideen nebst anschließendem geselligen Beisammensein. Veranstalter waren der Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V. (FKBB), der Arbeitskreis Regnitzaue des Landesbund für Vogelschutz und Naturschutz e. V. (LBV) und der Bürgerverein Bamberg-Mitte e. V. (BVM).

FKBB-Bildungs-Exkursion: „Bienen, Obst und Altes Handwerk“ nach Kirchlauter

Figurenbeute am Lehrbienenstand Kirchlauter; FKBB-Bildungsexkursion nach KirchlauterUnter dem Motto „Bienen, Obst und Altes Handwerk“ fand am 03.06.23 ein Sommerausflug nach Kirchlauter mit einem vorangehenden Schlenker über Baunach statt. Nach einem gemeinsamen Picknick am idyllischen Altlautersee am Ortseingang von Kirchlauter führte uns ein kleiner Verdauungsspaziergang zum Naturgenuss-Erlebnis-Lehrpfad. Dort erlebten wir eine Führung am abwechslungsreichen Lehrbienenstand mit Bienenhaus durch den Imkerverein Kirchlauter und eine Führung im Schmiedemuseum.

Specials zu den BIWa-Sonntagsöffnungen:

  • Sensen- und Dengelkurs (Mai)

18 Teilnehmende ließen sich während der Mai-Sonntagsöffnung am 21.06.23 von Referent Josef „Jupp“ Schröder und Sebastian Zientek in die Kunst des Mähens mit der Sense und des Dengelns einweisen.

  • „Lavendel- und Honigmesse“ (Juni)

Lavendel- und Honigmesse des FKBB e. V. zur BIWa-Sonntagsöffnung am 18.06.2023Wieder recht heiß war es zur traditionellen Lavendel- und Honigmesse, so dass wir auch heuer wieder auf zu vielen der weißen, rosa und lila Lavendelpflanzen aus heimischen Anbau sitzen blieben. Allerdings auch Recht damit bekamen, diese hitzeresistente Bienen-Blühpflanze wärmstens zu empfehlen. Die Ausgaben konnten wir jedoch ausgleichen und die Pflanzen fanden ihren Platz im Bienengarten.

  • Öffentliche Honigernte (Juli)

Öffentliche Honigernte zur BIWa-Sonntagsöffnung am Bienenweg in Bamberg / Iniative Bienen-leben-in-Bamberg.deEinmal jährlich ernten wir im Rahmen unserer BIWa-Sonntagsöffnung am 3. Sonntag im Juli gemeinsam mit der interessierten Bevölkerung die Völker des Lehrbienenstands am Bienenweg. 20 Interessierte jeden Lebensalters fanden sich am Bienenweg im ERBA-Park ein, die nach einem Kurzvortrag zur Biene und zum Honig selbst mit Hand bei der Ernte anlegen durften.

  • Saison-Abschlussfeier mit Vergabe des Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreises (BBU) (September)

Festgäste zum Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis 2023 anlässlich der Saison-Abschlussfeier der Bienen-InfoWabe in Bamberg am 18.09.2022 / Preisverleiher: Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V. Veranstaltung in Kooperation mit der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.deAnlässlich der Saison-Abschlussfeier am 17.09.23 bei angenehm sommerlichen Temperaturen übergab der FKBB e. V. den Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis im festlichen Rahmen. Die BBU-Peisträger*innen 2023 sind hier vorgestellt. Aufgespielt hatte erneut das Duo Patrick Lummer und Reinhard Sures („Bauklötze staunen“) mit fetzigen Folksongs.

Imkerkurse für Anfänger (AK23)

Logo BLIB Imkerkurs für Anfänger (m)13 Imkerkurs-Teilnehmende mit 4 Damen und 9 Herren – im Gegensatz zum letzten Jahr wieder überwiegend männlich geprägt –, kamen aus Bamberg (7) und dem Umfeld (Demmelsdorf, Adelsdorf, Heroldsbach, Forchheim und Priesendorf). 11 von Ihnen konnten nach 12 Modulen mit dem Imkerkursnachweis abschließen. Eine Abschlussfeier krönte das gemeinsame Bienenjahr.

STADTRADELN 2023 – Team „Bienen-leben-in-Bamberg.de“

Stadtradeln 2023; Urkunde "Gold" für Bienen-leben-in-Bamberg.de2023 holten wir uns den 1. Platz beim STADTRADELN 2023 in der Kategorie „Teams mit 2 bis 9 aktiv Radelnden“. Das Preisgeld (€ 300) ging an die Bienenwelt.

Als Team „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ erreichten wir innerhalb von drei Wochen mit 3.811 Km (im Schnitt 423 pro Radler*in) den Rang 37 bei 130 aktiven Teams – und intern ein paar Honiggläser als Preis für den Schweiß. Wie bereits in den Vorjahren landeten wir im obersten Mittelfeld der Kommune. Damit vermieden wir 617,4 Kilo CO₂ – also den Verbrauch von einem Flug von Frankfurt nach Helsinki und zurück.

Neuanschaffung Wachsschleuder

Lieferkontrolle WachsschleuderÜber den Unterstützungfonds der Stadt Bamberg wurde eine arbeitserleichternde und effizient wirkende Wachsschleuder vollfinanziert. Sie steht derzeit in einem Privathaushalt in Bug, nachdem sich die Nutzung in Wildensorg leider nicht als praktikabel erwiesen hat. Weiterhin suchen wir nach einem ständig verfügbaren, etwa 15m² Raum mit Starkstromanschluss, den wir auch legen und bezahlen würden. So könnten auch unsere Jungimker*innen von einem effektiven Wachsmanagement profitieren.

Neuanschaffung Kinder-Imkerschutzanzüge und Schiebetürenschrank

Öffentliche Honigernte zur BIWa-Sonntagsöffnung am Bienenweg in Bamberg / Iniative Bienen-leben-in-Bamberg.de33 Kinder-Imkerschutzanzüge und einige für ihre erwachsenen Begleitpersonen konnten über den Unterstützungsfonds der Stadt Bamberg vollständig finanziert werden.

Neuer Schrank in der Bienen-InfoWabeIm Zuge dieser Anschaffung reichte es auch für einen raumsparenden Schiebetürenschrank.

Errichtung Gartenhaus mit Bio-Toilette

Gartenhaus an der Bienen-InfoWabeDas Großprojekt „Gartenhaus mit Bio-Toilette“ ist verwirklicht, was uns und all den Schulkindern, Gästen bei Führungen sowie Imkerkursteilnehmenden eine große Erleichterung bedeutet. Finanziert wurde das lärchengeschalte, von Schreiner Raimund Schlenk aus Bamberg erdachte und gebaute zweiteilige Häuschen mit Hilfe einer großzügigen Spende der Firma Marcapo und dem Unterstützungsfonds der Stadt Bamberg sowie einiger weiterer Spenden.

Projekt-Zieleinlauf PV-Anlage

Montage PV-Anlage an der Bienen-InfoWabe in Bamberg Auch die PV-Anlage ist so gut wie fertig, die Module montiert und fast alle Installationsarbeiten erledigt.

Relativ knapp, bevor wir die Fördermittel aus dem Unterstützungsfonds der Stadt Bamberg hätten zurückzahlen müssen, konnten wir auf Vermittlung von Jan Giersberg, Stadtwerke Bamberg, die Firma SolarTech für die Installation ihrer ersten (!) Inselanlage (Off-Grid) gewinnen. Wir machten Nägel mit Köpfen und bestückten alle sechs Dachpartien mit je zwei Modulen, da wir tatsächlich von allen Seiten zu unterschiedlichen Jahreszeiten mit Sonneneinfall rechnen dürfen. Selbst bei bedecktem Himmel geht noch was. Ein zeitgemäßer Schulbienen-Unterricht und Kühlung ab Sommer 2024 sind gesichert, dank auch der großzügigen Förderung durch die Deutsche Postcode-Lotterie.

Fazits zum Jahr 2023

  • „Unzufriedenheit ist der erste Schritt zum Erfolg“ (Oscar Wilde)
  • Ohne Fleiß kein Preis (Volksweisheit)

Unsere sechs Kern-Aktivitäten im Einzelnen

1. Die „Bamberger Schulbiene“ und Unterrichte

Förderzentrum Giechburgschule Schesslitz, 5.Kl., zum Schulbienen-Unterricht in der Bienen-InfoWabe / Bienen-leben-in-Bamberg.de / Bamberger SchulbieneVorab: Die Aktivitäten der Bamberger Schulbiene können auf einer eigenen Tagebuchseite nachgesehen werden.

2. Bienenpatenschaften

  • Unsere Bienenpatenschaften werden für den Zeitraum von zwei Jahren abgeschlossen. Stark steigende Lebenshaltungs- und Energiekosten waren auch in 2023 noch Thema. Doch zum Jahresende konnten wir auf treue 33 (37) Bienenpat*innen zählen. Herzlichen Dank für euer Vertrauen in die Initiative!
  • Unsere Bienenpat*innen wurden mit 4 Bienenpaten-Newslettern (durchschnittlich rund 13 Seiten inkl. Pressespiegel) und 14 (12) Rundmails auf dem Laufenden gehalten.

3. Bienen-InfoWabe

PV-Anlage der Bienen-InfoWabeVergangene Aktivitäten und Termine der Bienen-InfoWabe finden sich im Archiv 2023.

  • 7 BIWa-Sonntagsöffnungen für die Bevölkerung, 5 davon mit besonderen Aktivitäten, s. o.
  • 4 abgeschlossene Großprojekte (Kinder-Imkerschutzanzüge samt Schiebetürenschrank, Gartenhaus mit Bio-Toilette, Wachsschleuder, PV-Anlage [im Jan.’24 vollendet]).
  • 3 neue Großprojekte erhielten einen positiven Förderbescheid („Fühl doch mal! – Inklusive Kunst trifft Biene“, „Bienenstockwaage … Klimawandel“, „E-Bike-Mobilität für Bienenpflege und Unterricht“). Das Gesamtfördervolumen beträgt 27.100 Euro (9.500 Euro aus dem Unterstützungsfonds der Stadt Bamberg und 17.600 Euro durch Mittel der Deutschen Postcode-Lotterie).

4. Bamberger Bienengarten

Prof. Dr. Heidrun Alzheimer, Beirätin im FKBB e. V. seit 2023Das Highlight für den Bienengarten und für uns persönlich war die Gründung einer mittlerweile 6-köpfigen Gießgruppe, organisiert von Heidrun Alzheimer (FKBB-Beirätin). So konnten wir Kraft in die doch recht vielen Großprojekte stecken, aber endlich auch mal ein paar Tage Urlaub machen.

Weitere Aktivitäten waren:

5. (Lehr-)Bienenstandorte

  • AK23 Modul 11 Einfüttern / Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.deMit Stand Dezember wurden 15 (2022: 25) Völker an 6 (7 minus 1)* Bienenstandorten geführt, die neben ihrer Aufgabe als Lehrbienenstände auch den Bamberger Lagenhonig hervorbringen. Einige davon sind Jungvölker und reserviert für unsere Imkerkurs-Teilnehmenden, sobald sie sich als Jungimker/innen qualifiziert haben.
  • Einige unserer Völker sind mit einer Bienenpatenschaft verbunden.

*Der Standort „Welterbe-Garten“ musste aufgelöst werden, da sich dort die Pachtverhältnisse geändert hatten.

6. Medien- und Öffentlichkeitsarbeit

Um das Bienenthema in der Bevölkerung breit zu verankern, setzen wir auf eine kontinuierliche Medien- und Öffentlichkeitsarbeit. Sie nimmt vor allem Bezug auf unsere Aktivitäten und Termine, über die wir auf verschiedenen Kanälen umfassend berichten.

Medial setzen wir dabei auf eine breit gestreute Pressearbeit, außerdem auf Weblog-Beiträge und parallel erfolgende Postings via Social-Media-Plattformen:

a) Aktivitäten / Termine

  • 12 Stammtische
  • 2 FKBB-Exkursionen (Buger Wiesen, Kirchlauter)
  • 2 Aktionsbeiträge (Aktionstag für Pädagog*innen MEGAHERTZ der Stadt Bamberg, Übergabe Jubiläumsgeschenk BSB)
  • 90 (2022: 48) Artikelabdrucke (Pressespiegel) von 33 (15) Pressemitteilungen, darunter 1 größere Reportage (StadtECHO, H. 2, S. 34-37)
  • 156 (2022: 145) Weblog-Beiträge, veröffentlicht unter „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ mit 56.147 (45.410) = +27,5% Besucher/innen, die 87.989 (84.670) = +7,1% Seiten ansahen.
    Die Beiträge dienen neben der Öffentlichkeitsarbeit auch uns selbst als Reflexions- und Lernmöglichkeit sowie als Archiv. Alle Beiträge werden verantwortungsbewusst auf der Grundlage eigener Erfahrungswerte und im Abgleich mit sorgfältiger Recherche in geeigneten Quellen verfasst sowie fast ausschließlich mit eigenen Fotos bestückt.
  • Führen der Imker-Bibliothek. Der Bestand beträgt 288 Medien, davon 72 Rezensionsexemplare (bedeutet: kostenlose Verlagsexemplare für unsere Buchbesprechungen, zu finden in unserem Weblog, Suchwort: Rezension).

b) Background – unterstützende Aktivitäten im Hintergrund

  • Teilnahme an Fortbildungen

Up-to-date-bleiben ist für uns selbstverständlich. Kontinuierliche Fort- und Weiterbildung wird aber auch im Hinblick auf die ehrenamtliche Tätigkeit von Reinhold Burger als Bienensachverständiger eingefordert und nachzuweisen.

  1. Teilnahme Veitshöchheimer Imkerforum
  2. Teilnahme an Bienensachverständigen- u. Fachwarte-Tagung, StMELF (Video-Chat) zum Thema „Stehen Honig- und Wildbienen in Konkurrenz?“
  3. Teilnahme an VHS-Kurs „Klimaanpassung – ´Wie am besten auf den Klimawandel vorbereiten?´“ (Ilona)
  4. Teilnehmende an der Vorstellung der Machbarkeitsstudie Ernährungslandschaft Region Bamberg im Landratsamt BambergTeilnahme an der Vorstellung der „Machbarkeitsstudie Ernährungslandschaft Region Bamberg“ von Stadt und Landkreis Bamberg
  5. Teilnahme an „Die lange Nacht der Bienenwissenschaft“, AG der Institute für Bienenforschung (Online)
  6. Teilnahme an Fortbildung für Bienensachverständige und Fachwarte (Institut für Bienenkunde und Imkerei, Veitshöchheim) (Online)
  • Kooperations- / (politische) Kontaktarbeit / Netzwerken / Pressetermine
  1. Teilnahme am Infostand zum Aktionstag „MEGAHERTZ“
  2. Transition-Plenum im Februar
  3. Projekt Wildbienen-Nisthilfe von Yaneth KleinTeilnahme an Einweihung Wildbienen-Nisthilfe in der Solawi aus Semester-Projekt „Solawibi“ von Yaneth Klein
  4. Teilnahme an Treffen der Lizenznehmer der Regionalkampagne „Genussla“ (Agenda30-Büro/Lra BA)
  5. Teilnahme am STADTRADELN 2023 Bamberg mit Team „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ – s. o. „Highlight“
  6. Ausstellung in der Stadtbücherei BA zu „Klimagerechtigkeit – was kann die Stadt Bamberg dafür tun?“ "Fair. Und kein Grad mehr." innerhalb der Fairen Woche vom 15.-29.09.23Teilnahme am Talk zur Klimagerechtigkeit mit Bgm. und Klimareferent Jonas Glüsenkamp „Klimagerechtigkeit – was kann die Stadt Bamberg dafür tun?“ in der Stadtbücherei zur Nachhaltigkeitswoche
  7. Netzwerk-Exkursionen, s. u. Punkt 6. a)
  8. Vorsitz im Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V. (FKBB); durchgeführt wurden 3 Vorstandssitzungen und eine Mitgliederversammlung
  9. Teilnahme an der Jahreshauptversammlung des Imkervereins Erlangen (Reinhold)
  10. Teilnahme an Spendenübergabe der Stadtwerke im Hainbad
  • Öffentlichkeitsarbeits- und Auskunftsmaterial
  • Dengeln, Einzelunterricht (Bienen-leben-in-Bamberg.de)Beratung / Besondere Hilfeleistungen
    • Verschiedene Standortberatungen und -überprüfungen (Bamberg und Umgebung) für angehende Jungimker/innen
    • Bienensachverständigen-Einsätze (Reinhold Burger) in Bamberg und Umgebung
    • Telefonische Beratungen und Vermittlungen von gesichteten Bienenschwärmen
    • Einzelschulung Dengeln und Sensen

Geld- und Sach-Spenden

Wie immer dürfen wir für die allfälligen Unterhaltskosten (Schulmaterial, Bücher, Bienengarten, Mobilar- und Materialkauf bzw. -erhaltung etc.) auf unsere rund 40 Bienenpatinnen und -paten zählen – ob über ihre Patenbeiträge oder darüber hinausgehend.

Logo Deutsche Postcode-LotterieLogo Stadt BambergSodann gab es großzügige Förderungen aus den Unterstützungsfonds der Stadt Bamberg und von der Deutschen Postcode-Lotterie, s. o. unter „Bienen-InfoWabe“. Näheres zu Spenden hier.

Aber auch Privatpersonen, Vereine und Wirtschaftsbetriebe (insbesondere die Firma Marcapo), unterstützen die Projekte zum Wohl der Bienen und der Stadtnatur.

Dankeschön 🙂 allen Unterstützer*innen, die sich in jeglicher Weise um Bambergs Bienenwelt bemühen. Eure Hilfe stärkt unsere Region nachhaltig!


Die elementaren Vorhaben für 2023 – und was daraus wurde

  1. Fördermittelprojekt „Wachsschleuder“ – Inbetriebnahme – erreicht und Unterrichtsangebot – ausstehend
  2. MonatsBeeTrachtungen mit Stammtisch einführen – erreicht
  3. Jubiläum 10 Jahre Bamberger Schulbiene – Geschenke an Bamberger Schulen – erreicht
  4. Fördermittelprojekt „Schulbiene unter Strom“ – Photovoltaik-Anlage auf der BIWa – Planung, Fundraising und Installation – erreicht, kleine Restarbeiten im Januar ’24
  5. Fördermittelprojekt Bio-Toilettenanlage (Trockentoilette) im Bienengarten – Planung, Fundraising und Installation – erreicht
  6. Schulbienen-Unterrichte, Imker-Anfängerkurs (AK23) und Vertiefungsseminare durchführen – erreicht
  7. Fördermittelprojekt „Imkerschutzanzüge für Kinder und Schrank für Aufbewahrung“ – Inbetriebnahme – erreicht
  8. Projekt „Fühl doch mal! – Integrative Kunst trifft Biene“ (neuer Titel) – Planung und Fundraising – erreicht
  9. Ankauf von Bienenstockwaagen für die Teilnahme am TrachtNet (falls förderfähig) – teilerreicht
  10. Veranstaltungen für BIWa-Sonntagsöffnung: Osterbrunnen, Lavendel- und Honigmesse, Saisonabschluss mit Bienenstadt-Bamberg-UmweltpreisSensenkurserreicht
  11. FKBB-Exkursionen: Netzwerk-Exkursion „Schätze der Buger Wiesen“erreicht 
  12. FKBB-Bildungs-Exkursionen: Kirchlauter und Handthal – erreicht 

Pläne für 2024

  1. Projekt „Schulbiene unter Strom“ – PV-Anlage auf der BIWa – Restarbeiten, Installation Leuchten
  2. Projekt „Fühl doch mal! – Integrative Kunst trifft Biene“ – Planung und Installationsbeginn
  3. Projekt „Kuck doch mal! – Bänke für den Bienengarten“ – Planung und Fundraising
  4. Projekt „E-Bike-Mobilität“ – Anschaffung
  5. Tablet und Beamer für Unterricht – Planung und Fundraising
  6. Faltbares Marktzelt für Regen-/Sonnenschutz – Planung und Fundraising
  7. Schulbienen-Unterrichte, Imker-Anfängerkurs (12 Module AK24) und Vertiefungsseminare sowie 12 MonatsBeeTrachtungen mit Stammtische durchführen
  8. Bienenstockwaage – Installation und Teilnahme am TrachtNet
  9. Veranstaltungen für BIWa-Sonntagsöffnung (Osterbrunnen, Lavendel- und Honigmesse, Saisonabschluss mit Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis) durchführen
  10. FKBB-Exkursionen: Bildungs-Exkursion „Gärten in Erlangen“
  11. Netzwerk-Exkursionen: „Tierschutzverein Berganza Bamberg“ und „Imkerverein Zapfendorf“ durchführen
  12. Suche nach dauerhafter Aufstellung der „Wachsschleuder“

Unser übergeordnetes Ziel

Honigernte Sternwarte (AK23, Modul 7, Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de)Der Erhalt der Bienenwelt in Bamberg ist unsere Leitschnur.
Wir legen dabei den Fokus auf die Honigbiene, da wir hier die weitreichendsten Qualifikationen haben. Dennoch richten wir bei unserem Tun auch ein Augenmerk auf die Artenvielfalt von Wildbienen und anderen Insekten und schließen die entsprechende Flora mit ein.

Logo für alle Schwerpunktthemen (= Bienen, Honig, Imkerei, Natur) der Bienen-InfoWabeWie gehen wir dabei vor?
Wir eröffnen nachhaltige Perspektiven für alle an den Honigbienen und ihrer Pflege nebst ihres Lebensraums sowie an Imkerei und Honig Interessierten, unabhängig von deren Imkervereinszugehörigkeit und wo Angebote vor Ort fehlen. Informierend, beratend, vermittelnd, motivierend, Gemeinschaft anbietend und … ja, manchmal sogar tröstend.

Blaue (auch: Blauschwarze) Holzbiene, Xylocopa violacea, an Großem LöwenmaulBeim Thema Wildbienen installieren wir Beispielanlagen im Bienengarten, beschaffen Literatur und setzen auf Multiplikatoren und Synergien von und mit qualifizierten Institutionen und Angeboten, bspw. BUND Naturschutz, LBV und weitere anerkannte Kapazitäten.

Was wollen wir nicht?
Immer mehr Jungimker/innen mit immer weniger Kompetenz für eine verantwortungsvolle Bienenhaltung. Immer mehr Wildbienenhotels, die gut gedacht, jedoch schlecht gemacht sind. Neid und Missgunst, vor allem wo Zusammenarbeit zielführender wäre. Und am wenigsten möchten wir die Asiatische Hornisse (Vespa velutina), die uns vielleicht schon heuer auch in Bamberg heimsuchen wird!


*Stand: 13.01.2024


[Frühere Transparenzberichte]

*20* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2023

Cover Bienen, Wespen, Hummeln TessloffSpannendes Entdeckerwissen rund um Bienen, Wespen, Hummeln verspricht wieder einmal mehr der 34. Junior-Band der beliebten Was-ist-Was-Reihe aus dem Hause Tessloff in Nürnberg. Gedacht ist das mit Entdecker-Klappen versehene Pappbilderbuch für 4-7-jährige. Und – unglaublich! – auch ich konnte doch glatt noch etwas dazu lernen!

Die Kästchen

Denn hinter dem mit dem Schlagwort „Unglaublich“ betitelten farbigen Kästchen wurde die Leuchterblume beschrieben, die mit ihrem den Bienen ähnlichen Alarmgeruch ahnungslose Fliegen in die Falle lockt, um sie so recht mit Pollen einzupudern, der sodann für ein Weiterleben der Art sorgt.

Weitere Kästchen, die einmal pro Doppelseite auftauchen, sind betitelt mit „Nachgefragt“, „Mach mit!“ und „Schon gewusst?“. Sehr nett die fingierten und kurzen Interviews unter Ersterem, die an eine Biene namens Bianca und an eine Imkerin Ines gerichtet sind. Alles sehr kindgerecht, dabei sachlich und vom Informationsgehalt völlig ausreichend.

Die Erklärklappen

Zwei bis vier verschieden geformte Klappen pro 10 Doppelseiten gibt es zu öffnen, am besten anfangs mit etwas Hilfe von der Hand der Erwachsenen, um ein Einreißen zu verhindern. Eine kleine Aussparung macht es leichter. Hinter der Klappe entdeckt man entweder eine weitere Ebene direkt zum Bild im Vordergrund, beispielsweise eine Schmarotzerhummel auf einer Blüte vorne, und sodann unter der Klappe, wie sie der Brutzelle entschlüpft, oder aber einen weiteren Erklärtext, und manchmal eine andere Situation, passend zum Thema, beispielsweise der Aufbau einer Blüte hinter einem Apfelbaum.

Dabei scheut der Illustrator Stefan Lohr nicht vor einer deutlichen Darstellung der Begattungssituation zurück, den die Texterin Angelika Rusche-Göllnit mit klarer Sprache erläutert. Auch der „Honigklau“ wird thematisiert. Grundlage ist die übliche, konventionelle Imkerei. Und … naja, das mit dem Schutzanzug und den Handschuhen illustriert sich einfach nett, auch, wenn diese Uniformierung in der Realität von den meisten Bienenpfleger*innen nicht getragen werden.

Die Themenbreite

Der Einstieg „Was haben Hummeln, Bienen und Wespen gemeinsam?“ ist passend zum Buchtitel, ebenso der Ausstieg „Warum sind […] sie bedroht?“ Sodann hat die Honigbiene das Sagen und auch mit 3 Doppelseiten (DS) etwas mehr Raum bekommen als die anderen Bienenarten wie Wildbienen (1 DS), Hummeln (2 DS) und Wespen (1 DS).

In kleinen Häppchen und logisch aufeinander aufgebaut sowie begleitend illustriert – oder eher andersherum, also Text folgt Bild – sorgen zahlreiche Textbausteine für eine erstaunliche Informationsfülle.

Zeichnungen und Text

Bunt und unspektakulär in der Malweise, dabei nicht zu vereinfacht oder gar verniedlicht, sondern realitätstypisch und detailreich gezeichnet, sodass sicherlich alle – außer die  Kunstliebhaber*innen und Sammler*innen von Bilderbüchern, also bibliophile Erwachsene – ihre Freude daran haben sollten. Keine Wohlfühlsätze oder bemühtes Storytelling lenken vom Sachwissen ab. Langweilig ist das ganz sicher nicht! Doch zugegeben, die Aussage kommt subjektiv aus meiner Erwachsenenperspektive zustande, die jedoch in Sachen Nutzer- und Rezensionsfokus durchaus geschult ist.

Da die Insekten das Sagen haben, treten Personen zurück. Ein Bub und  ein Mädchen, eine Imkerin, eine Bestäuberin und ein Schädlingsbekämpfer tauchen kurz mal auf, und da ist auch schon die klitzekleine Kritik, Letzterem geschuldet. Die Information, dass „ein Imker oder ein Schädlingsbekämpfer“ Wespen umsiedeln kann, ist zumindest im ersten Teil schlicht falsch – und dabei geht es ausnahmsweise nicht ums Gendering.

Ein*e Imker*in (oder irgend eine Person) müsste eine Zusatzqualifikation dazu nachweisen, also speziell geschult worden sein, und offiziell für diesen Vorgang eingesetzt werden. Da das Bilderbuch auch Erwachsene lesen: Habt ihr ein Insektenproblem, so wendet euch bitte an die Untere Naturschutzbehörde der Stadt oder des Landkreises, in dem ihr euren Wohnsitz habt. Diese führen eine Liste, wer dann zu euch kommen darf, um nachzusehen, ob und wie sie*er euch naturschutzgesetzkonform helfen darf.

Fazit

Auch Erstklässler*innen sollten – vor allem vom Informationsgehalt her – noch ihre Freude an „Bienen, Hummeln und Wespen“ haben. Wobei die Art dieses Klappbilderbuches doch eher die Vorschulkinder anspricht, die Kleinviecher und leicht wimmelbuchartiges meist sehr lieben und die das Marienkäferchen, das auf jeder Seite einmal auftaucht, sicherlich eher entdecken als ihre älteren Geschwister oder Erwachsenen. Mit dem Erwerb des bewährten „Was-ist-Was-Junior“-Kinderbildersachbuch macht ihr jedenfalls nichts verkehrt!


Bienen, Wespen, Hummeln : spannendes Entdeckerwissen rund um Bienen, Wespen und Hummeln! / Illustrationen: Stefan Lohr ; Text: Angelika Rusche-Göllnit. Nürnberg : Tessloff, 2020]. 21 S. WAS IST WAS / Junior ; Bd. 34. ISBN 978-3-7886-2231-2.

Im Bestand unserer Imker-Bibliothek.

*6* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2023

Cover Bone / Claude / Webb: Aufklappen und Entdecken – Die Bienen„Was sind Bienen?“ Die erste Frage, mithin eines von acht Themen, durchaus anspruchsvoll untergebracht auf sieben Doppelseiten, die die jungen Leser*innen Aufklappen und Entdecken“ können – so der Buch- wie gleichzeitig auch der Reihentitel. Das Bilderbuch „Die Bienen“, getextet von Emily Bone und illustriert von Jean Claude, gewinnt durch 50 Klappen verblüffend an Volumen und Tiefenschärfe. 

Die Aufmachung

… ist, wie oben angeklungen, ziemlich aufwändig. Denn nicht nur wird beim Öffnen der verschiedenformigen Klappen der Blick auf Detailinformationen frei, sondern es sind auch jeweils die Innenseite der Türchen bedruckt. Daher ist es wenig verständlich, dass bei all der offenkundigen Arbeit die Gestalterin derselben, Katie Webb, nicht namentlich auf der Verlagsankündigung genannt wird. Nun, ich finde, sie hat es mehr als verdient.

Dass das Bilderbuch suggeriert, es wäre für ab Dreijährige, liegt wohl an der verwendeten starken Pappe, den wenigen Seiten und seiner beinahe quadratischen, kleinformatigen Aufmachung. Doch das täuscht. Denn vom Anspruch her, sowohl inhaltlich wie haptisch, ist es tatsächlich – wie vom Verlag vorgeschlagen –, für über Fünfjährige gedacht. In den ersten beiden Grundschuljahren lockt das Bilderbuch sicher ebenfalls noch begeisterte Entdecker*innen an.

Die Illustration

Im Gegensatz zu den aufwändigen Klappen erscheinen die Zeichnungen selbst recht schlicht und könnten mit vielen anderen Bilderbuch-Illustrationen, die uns aus England kommend begegnen, verwechselbar sein. Doch bezieht man das Schriftbild mit ein, das schließlich einen mitentscheidenden optischen Anteil am Layout hat, ist der Eindruck denn doch ein runder und positiver.

Die beiden gewählten Fonts sind kindgerecht und vermögen Emotionen zu transportieren. Dem Hauptfont für die fett modifizierten serifenlosen Überschriften und einem regularen Fontsatz für die Aussagetexte – teils für Fakten, teils für Fragestellungen – wird punktuell ein feinerer, noch lebendigerer Schriftzug beigefügt. Dieser greift übermütig die Rundungen der jeweiligen Grafik auf. Er steht für die Ich-Aussagen der Biene(n) wie der anderen Tiere, die ebenfalls zu Wort kommen dürfen.

Die Kapitel

Nachdem geklärt wurde, was Bienen sind – was sich ja nicht ganz so einfach darstellt, wie viele meinen möchten –, werden die Fragen beantwortet, warum wir Bienen brauchen, wie Honig entsteht, wer im Bienenstaat lebt und wo die Wildbienen leben.

Doch auch andere Tiere sind wichtig – ohne Frage! Dass die weiteren Statements klar benennen, dass Bienen in Gefahr sind und sie gerettet werden müssen, ist ein durchaus  logischer Schluss. Um versöhnlich zu bleiben, finden sich direkt ein paar Tipps, wer wie mit was helfen kann, und auch die jungen Leser/innen werden hier angesprochen.

Fazit

Grund- und erweitertes Wissen, dargeboten in pfiffigen kleinen Häppchen hinter bunten, sicher nicht mehr lange verschlossenen Türchen, … gerade Insekten neigen schließlich dazu, sich zu verstecken, und die Biene in ihren Waben sowieso. Daher passt es gestalterisch grad noch mal so gut. „Die Bienen“ mal anders entdecken ist eine geniale Idee, die sich abhebt von anderen Bilderbüchern.

Für grobe Fingerchen allerdings eine Herausforderung, und für Bibliotheken eher eine Zumutung. Die Klappen könnten reißen, obgleich sie nicht allzu zart erscheinen. Na, Kinder schaffen bekanntlich alles! 😉
Jedoch: Ein Buch, von Kinderhand zerlesen, ist ein gutes Buch gewesen! – behaupte ich jetzt einfach, um eine Lanze für das (im besten Falle!) Gebrauchsgut „Literatur“ zu brechen. Als beeindruckendes, inhaltsreiches wie spannendes Weihnachtsgeschenk für rund 11 Euro ist das im Usborne Verlag in Regensburg (der deutschen Niederlassung) erschienene Bildersachbuch auf alle Fälle wärmstens zu empfehlen.


Aufklappen und Entdecken – Die Bienen : mit 50 Klappen / Illustrationen von Jean Claude ; Text: Emily Bone ; Übersetzung aus dem Englischen: Andrea Reinacher. London : Usborne. 2021. 14 S. ISBN  978-1-78941-556-8

Im Bestand unserer Imker-Bibliothek.

*5* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2023

[Werbung] „Wildbienen artgerecht unterstützen“ ist das erklärte Ziel des „Ratgebers für die Gartenpraxis“ der Biologin Angela Niebel-Lohman, der es nach Angaben des Haupt Verlags „besonders die Interaktionen zwischen Bienen und Blüten angetan hat“.

Cover Niebel-Lohman, Wildbienen artgerecht unterstützen. HauptHauptteil Wildbienen-Artenporträts

Dabei geht die Pflanzenwissenschaftlerin in ihren Wildbienen-Artenporträts nach Kalendermonaten vor, beginnend mit dem Februar und endend mit dem September. Systematisch, wie die Wissenschaft nun einmal ist, wird innerhalb der Monate alphabetisch geordnet, selbstverständlich nach dem Anfangsbuchstaben der zoologischen Nomenklatur.

Während für den Februar lediglich die Weiden- oder Auensandbiene aufgeführt ist und auch der September nur mit der Efeu-Seidenbiene aufwarten kann, bietet der März mit 8 Nennungen die meisten Arten. Darunter die mittlerweile auch der allgemeinen Bevölkerung bekannten Rostroten und Gehörnten Mauerbiene.

Insgesamt werden 30 Wildbienenarten beschrieben. Na, eigentlich 60 (plus Verwechselbare plus Kuckuck), denn Männchen und Weibchen unterscheiden sich meist stark voneinander, sowohl im Aussehen als auch im Verhalten. Kennen wir Menschen, gell?!

Hinzu kommen bei jeder Artbeschreibung die entsprechend aufgesuchten Blüten  – und das nicht zu knapp! Endlich einmal (auf S. 79) die „Butterblumen“ nebeneinander gestellt zum optischen Vergleich: Scharfer, Wolliger und Kriechender Hahnenfuß, wie die hübschen gelben Blumen aus der Familie der Ranunculus mit Trivialnamen heißen. Und wer begehrt diese Futterpflanze? Es ist die … na?! … genau! … Hahnenfuß-Scherenbiene! Sie ist streng oligolektisch und sammelt ihren Pollen ausschließlich von Hahnenfuß-Gewächsen, wie wir aus ihrem Porträt erfahren.

Okay, ich persönlich erkenne Pflanzenarten leidlich gut, im Gegensatz zu den über 600 europäischen Wildbienenarten. Warum nicht also den Umweg über die Pflanzenwelt gehen und nachsehen, wer diese hauptsächlich heimsucht? Für mich könnte das Buch durchaus botanisch geordnet sein. Wobei es bei manchen Arten doch recht viele Futterpflanzen wären, etwa bei der Polylektikerin „Rostrote Mauerbiene“.

Der „Speisezettel“ dieser unspezialisierten und daher häufig vorkommenden Wildbienenart zählt zunächst die Pflanzenfamilien auf (z. B. Asparagaceae, also Spargelgewächse) und anschließend die Pflanzenart, in unserem Beispiel die Garten-Hyazinthe, die Traubenhyanzinthe oder die Übersehene/Weinbergs-Traubenhyazinthe, mitsamt natürlich ihren botanischen Bezeichnungen. Der jeweils anschließende Absatz „Was man tun kann“ gibt Tipps u. a. zur Anpflanzung.

Doch an sich ist das zugrunde liegende Ordnungsprinzip einerlei. Denn beim Blättern fallen mir die verschiedenen Blüten ohnehin gleich auf, und meist zeigen die zahlreichen klein- wie großformatigen Fotos zugleich eine sie heimsuchende Wildbiene, deren offenkundige Erkennungsmerkmale nach Gemeinsamkeiten und dann geschlechtsspezifisch getrennt beschrieben werden. Logisch, dass bei der großen Vielfalt an Wildbienenarten Verwechslungen vorkommen können, und so erhalten wir Hinweise zu ähnlichen Arten. In fast allen Wildbienenbüchern wie auch in diesem werden die entsprechenden  Kuckucksbienen benannt.

Sehr nützlich ist außerdem der phänologische Kalender, der die doch zeitlich immer recht kurzen Auftritte von Männchen und Weibchen zeigt. So ausgerüstet dürfte die Bestimmung unserer deutschen Wildbienenarten zum spannenden Vergnügen werden, wenngleich es auch nicht das Hauptanliegen des Ratgebers ist, wie wir der Einleitung entnehmen können.

Weitere Kapitel (Auswahl)

Die zweiseitige Einleitung erklärt die Intention des Ratgebers und wartet mit ein paar interessanten Erläuterungen auf, beispielsweise, dass es bivoltine Arten gibt, also Wildbienen, die zweimal im Jahr, sprich: mit zwei Generationen die Natur bereichern.

Ebenfalls mit zwei Seiten kurz, doch als ein eigenes Kapitel werden die Ursachen des Insektensterbens erläutert und dabei auch nicht mit knackigen Tipps und Kritik gespart, die da heißen „Änderung der Agrarförderung, durch die der Pestizideintrag reglementiert werden könne“ und dass Baumarkt-Nisthilfen, Samentütchen und Blühstreifen am Feldesrand nur Scheinhilfen wären. Meine Rede …

Am Buchende finden wir neben dem obligatorischen Glossar ein umfangreiches Literatur- und Internetquellenverzeichnis, einem „Who is Who der Wildbienenspezialist*innen“, vom Schweizer Felix Amiet über den Österreicher Pater A. W. Ebmer bis hin zum deutschen Vertreter Paul Westrich, aber auch Honigbienen-Forscher wie Menzel, Seeley und Tautz. Die Autor*innen des Verlags mit Sitz in der Schweiz begreifen in der Regel in Sachen Natur und Umwelt den deutschsprachigen Raum als landesgrenzenüberschreitend, so dass Bücher aus dem Berner Verlag Haupt einen festen Platz – zumindest in unserer Imker-Bibliothek – erobert haben.

Eine umfangreiche Liste wichtiger Pollenfutterpflanzen kann als Einkaufswegweiser verwendet werden. In ihr sind Lebensform (also ob ein- oder zweijährig, Staude oder Baum etc.), Blütenmonat und -farbe, Wuchshöhe und Boden- wie sonstige Ansprüche in Tabellenform aufgelistet, auch hier wieder nach Pflanzenfamilien und innerhalb dieser im Alphabet der botanischen Namen (mit Trivialnamen) geordnet.

Fazit mit einem weinenden Auge

Trotz 50 Medien zu Wildbienen, die unsere rund 280-bändige Imker-Bibliothek mittlerweile besitzt (= 18%), darf dieser Ratgeber von Angela Niebel-Lohmann nicht fehlen. Er überzeugt durch seine praktische Nutzbarkeit für Laien („Wie kann ich Wildbienen unterstützen? Was soll ich pflanzen? Wer tummelt sich auf meinen Pflanzen?“), ohne dabei ins Oberflächliche zu verfallen. Die konzentrierte und sehr anschauliche Auswahl von 30 von über 600 Wildbienenarten ist gezielt auf interessierte Laien gerichtet.

Einzig ist es überaus bedauerlich, dass Niebel-Lohmann von der Haltung von Honigbienen strikt abrät („Es gäbe schon zu viele …“), angeblich, da für Wildbienen nur noch wenig Futter übrig bliebe und sie somit als Konkurrenz gebrandmarkt wurde. Doch …

„Einen natürlichen (oder auch vor Jahrzehnten vorherrschenden, historischen) Nahrungskonkurrenz-Druck zu bestimmen, ist schwierig bis unmöglich.“, so Gratzer & Brodschneider (2023)¹. Und: „Honigbienen können die Pflanzengemeinschaften einer Landschaft verändern. Dies kann positive Effekte auf die Bestäuber-Pflanzen-Netzwerke haben (Aizen et al. 2008), zum Beispiel in Form verbesserter Verfügbarkeit von Nahrungspflanzen für native Bienen.“ Ja, klar, ich zitiere hier einseitig ‚pro Honigbiene‘, doch das darf ruhig das Gegengewicht zur deutlichen Absage der Autorin an die Bienenhaltung bilden.

In der Darstellung dieses Themenaspekts „Honigbiene versus Wildbiene“ fehlen mir also die ansonsten erkennbar wissenschaftsbasierenden Informationen bzw. sind nicht aktuell bzw. einseitig voreilig getroffen. Denn … „Bereits Paini (2004) hat in seinem Review-Artikel einige methodische Mängel bei Studien zur Konkurrenz von Honigbienen und Wildbienen identifiziert, […].

Solange die Beweislage nicht eindeutig ist, sollten Honig- und Wildbienen (und -freunde)  nicht gegeneinander ausgespielt werden. Das bringt die Natur keinen Deut weiter, sondern verhärtet nur unnötig die Fronten. „In dem renommierten wissenschaftlichen Journal „Science“ gab es 2018 ebenfalls einen Diskurs zum Schutz von Wildbestäubern, etwa wird aus unterschiedlichen Blickwinkeln, und durchaus widersprüchlich, diskutiert ob eine Einschränkung der Imkerei das Problem lösen könnte (Geldmann & González-Varo 2018, González-Varo & Geldmann 2018, Saunders et al. 2018, Kleijn et al. 2018). Eine für alle gültige Einigung konnte auch diese Diskussion nicht liefern.“

Also, das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Da er Ratgeber bereits 2022 erschien, der Artikel von Boecking „Die Konkurrenz von Honigbienen und Wildbienen im kritischen Kontext und Lektionen für den deutschsprachigen Raum“ jedoch erst im März 2023, sei der Autorin ihre mängelbewerte Beurteilung und wissenschaftlich derzeit nicht haltbare Absage an die Honigbiene als eindeutig identifizierbare Konkurrentin halbwegs verziehen.

Versöhnliche Worte zum Schluss: Bis auf die S. 30 (!) kann ich – Honigbienen wie Wildbienen- wie Gartenfreundin – den Ratgeber „Wildbienen artgereicht unterstützen“ als „Ratgeber für die Gartenpraxis“ breit empfehlen.


¹Boecking, Otto. „Konkurrenz zwischen Honig-und Wildbienen.“ LAVES–Institut für Bienenkunde, Celle (2013). In: Entomologica Austriaca, Bd. 30,  S. 247–285.


Wildbienen artgerecht unterstützen: der Ratgeber für die Gartenpraxis / Niebel-Lohman, Angela. Bern : Haupt. 2022. ISBN 978-3-258-08239-4.

Rezensionsexemplar für unsere Imker-Bibliothek.

*4* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2023

Cover Kessel Die Biene - Sachbuch für Kinder. Schwager & SteinleinDie Biene – Ein Sachbuch für Kinder ist als Titel fast ein wenig zu kurz gegriffen. Denn neben Honigbienen und Wildbienen erfahren sie außerdem über Wespen und wie Menschen von der Biene profitieren. Der stolze Umfang von 160 Seiten und auch die inhaltlichen Ausführungen und Wordings sind eher für ältere Grundschulkinder geeignet. Die Empfehlung des Verlags Schwager & Steinlein, nämlich „ab dem sechsten Lebensjahr“, halte ich für sehr ambitioniert.

Inhaltsreich

Die im Buch seltsamerweise nicht erwähnte Autorin, Carola von Kessel, hat ganze Arbeit geleistet. Thematisch vollumfänglich hat sie das Sachbuch mit allen Facetten gefüttert, die zum Bienengrundwissen meines Erachtens dazu gehören: Nützlichkeit von Bienen, ob Bienen gefährlich sind, die Sprache der Bienen und welche Krankheiten und Schädlinge auf sie lauern, was den Bienen schmeckt, welche natürlichen Feinde sie haben, wie sie leben und sich ihr Jahreslauf gestaltet, wie sie schwärmen etc.

Doch mehr noch. Während andere Kindersachbücher eher die imkerlichen Vorgänge ins Visier nehmen – was hier mehr beiläufig eingestreut ist –, bestückte sie die Kapitel „Familien der Bienen“ und „Wie Wespen leben“ mit insgesamt 14 Steckbriefen zu einzelnen Arten und Unterarten. Beschrieben werden Größe, Merkmale, Lebensraum, Nest, Nahrung, Lebensweise und Beobachtungszeit. Den Vorgang des Beobachtens erläutert sie den kleinen Forscher/innen im letzten Kapitel „Tipps & Tricks“.

Zwischendrin finden sich Rezepte und Anleitungen, zum Beispiel für selbst gemachte Wachstücher und Kerzen, ein Bienenspiel und – oh, Wunder! – lediglich eine kurze Anleitung für eine Nisthilfe mittels Strohhalmen. Ich finde das prima. Denn ich hege eine Abneigung gegen all die vielen Wildbienen-Nisthilfen, die meistens falsch konzipiert und im Großen und Ganzen ohnehin überflüssig sind. Die meisten, vor allem viele gefährdete Wildbienenarten, sind ohnehin Bodenbrüter und benötigen einfach nur Freiflächen mit genügend passenden Blumenarten. Kleine Kritik dennoch: Den erwähnten „Vielfältigen Nisthilfen“ hätte ich dennoch ein paar Fotos hinzugefügt.

Jedes Kapitel endet mit einem Bienen-Rätsel als Multiple-Choice-Fragen, um den Lerneffekt zu überprüfen. Immer wieder mal zwischendrin kleinen Faktenhäppchen auf den Seiten, die mit „Kleine Biene ganz groß“ überschrieben sind.

Überprüfen würde ich allerdings auch die Aussage auf Seite 19 hinsichtlich der genannten „bienenfreundlichen Blumen“ wie Erika und Sonnenblumen. Hier muss sehr darauf geachtet werden, das die Züchtungen noch Pollen oder Nektar enthalten.

Aufmachung

Vom Layout her passt eigentlich alles. Der Font ist angenehm zu lesen und endlich mal wieder ein Buch mit einer genügend großen Schrift bei gutem Kontrast. Die Anzahl und Verteilung der gut gewählten, meist hochwertigen Illustrationen samt passenden Bildunterschriften ist im Wesenlichen gelungen. Eingeschobene Farbfelder mit Textblöcken lockern auf. Und das wollen wohl auch die comicartigen Figuren, die als Sympathieträger gedacht sind: Eine immer wieder auftauchende Biene mit Honigtöpfchen sowie ein Mädchen und ein Junge als Biene verkleidet. Sicherlich Geschmackssache und ohnehin sollte das letzte Wort die Zielgruppe haben. Der die rosa, blauen und gelben (und grauen?) Pastelltöne gefallen dürfte.

Fazit

Die Sachverhalte sind inhaltlich richtig, entsprechen dem aktuellen Wissensstand und sind bei aller Komplexität durchaus verständlich formuliert. Die lockere Aufteilung von Text und Bild entspricht dem Zeitgeist und dürfte das Lesekind bei der Stange halten. Allerdings ist es reichlich Stoff, und für ein Grundschulkind kommen etwas zu viele Fremdwörter und Fachbegriffe vor. Doch deren Bedeutung wird zum Teil im Glossar aufgelöst.

Definitiv gibt es unter den Sechsjährigen einige „Nerds“, die sich begeistert über das „Bienenfutter“ stürzen werden. Allen anderen empfehle ich, bis zum siebten oder gar achten Geburtstag zu warten. Wer als erwachsene/r Käufer/in Wert darauf legt, dass das beschenkte Kind nicht wieder nur an der Oberfläche der Materie verweilt, sondern tiefer geht, ist mit diesem Sachbuch bestens bedient. Als Abrundung und Ergänzung zu den üblichen Kinderbienenbüchern sehr zu empfehlen.


Die Biene – Ein Sachbuch für Kinder / [Carola von Kessel]. [Köln] : Schwager & Steinlein 2020. 160 S.

Im Bestand unserer Imker-Bibliothek.

Humbi und Mohna: Zwei wilde Bienen in den Startlöchern

Mohnbiene, Osmia papaveris

Mohnbiene, Osmia papaveris
Weibchen schneidet für die Auskleidung des Nestes Blattstöckchen aus einer Klatschmohnblüte heraus. © Roland Günter

Humbi und Mohna sind zwei wilde Bienen, die gerne das Licht der Leser*innewelt erblicken möchten und Unterstützer*innen brauchen, gerade so, wie es ja auch bei den echten Wildbienen der Fall ist.

Die Crux: Das Buchprojekt von Carina Lendl aus Oberösterreich ist zwar prakisch schon fertig. Doch der Bucher Verlag in Hohenems (A) kann es nur verlegen, wenn sich ein Abnehmer von mindestens 200 Stück findet, um damit einen Teil der Produktionskosten abzudecken. Vielleicht ist ja in Deutschland jemand bereit, eine gewisse Menge in ihr/sein Verkaufsprogramm aufzunehmen?

Zum Inhalt und ihrer Motivation schreibt die Verfasserin, die mit dem Sommerkrimi „Welche Farbe hat mein Tag“ ihr Debüt gab, folgendes:

Meine Hauptakteurinnen sind die Steinhummelkönigin Humbi und deren beste Freundin, die Mohnbiene Mohna. Gemeinsam mit unzähligen anderen Tieren leben sie auf einer Wildblumenwiese irgendwo … sagen wir im Alpenvorland.

Der Grundgedanke, der mich zum Schreiben motiviert hat, war „Welche Abenteuer würde die Biene Maja heutzutage zu bestehen haben?“.

Mein brennendes Thema ist: Wie hat sich das Leben in unserer Umgebung verändert? Was bedeutet es für tierischen und pflanzliche Bewohner in unserer heimatlichen Umgebung, wenn wir Menschen weiterhin alles tun, um die Natur in ein – unseren immer höher werdenden Ansprüchen angepasstes – Ambiente zu verwandeln?

Meine Erzählung ist für abenteuerlustige und wissbegierige Kinder ab neun Jahren gedacht, denen ich in Zeiten der ungebremsten Bodenversiegelung und der sich rasend vermehrenden Rasenmähroboter die Probleme der unmittelbaren Natur näherbringen möchte. „Auf der Wiese“ ist der erste Teil der Geschichte. Geplant habe ich zwei weitere Teile, und zwar „Im Wald“ und „Bei den Menschen“.

Mir ist es ein Anliegen, Kinder darauf aufmerksam zu machen, dass nicht alles, was brummt und summt, einfach nur eine Biene oder eine Hummel ist, sondern dass es viele, viele Arten gibt, die nach und nach verschwinden. Als meine beiden Söhne noch klein waren, habe ich ihnen das nämlich in keinster Weise vermittelt. In dieser Hinsicht war mein Standardsatz: „Vorsicht, die stechen!“ Und ich denke, dass ist auch heute noch in vielen Familien ganz ähnlich.

Sollte das Buch gedruckt werden, ist es uns natürlich eine Ehre, ein Exemplar für unsere Imker-Bibliothek zu erwerben. Ich durfte bereits in das Manuskript reinspitzen und kann sagen, dass es mit viel Herzblut, Sachverstand und gut verständlich geschrieben ist – und auch Erwachsene dürften interessante, überraschende Details entdecken, die den Blick zu weiten helfen. Und immerhin ist die Mohnbiene ja quasi eine Fränkin.

Ich wünsche Carina Lendl sehr, dass sich ihr Herzensprojekt erfüllen möge!

Wiesenhummelkönigin an Anemone blanda