Rezension zu Bellmann: „Welches Insekt ist das?“

Cover zu Bellmann: Welches Insekt ist das? Kosmos[Werbung] Wer Bienen zu seinen erklärten Lieblingen zählt, interessiert sich über kurz oder lang auch für ihre Verwandten und „Pflanzenmitbewerbern“. Die Insektenwelt Europas erschließt seit vielen Jahren der promovierte Bio- und Zoologe, Heiko Bellmann, (nicht nur) für den Kosmos-Verlag. Der in 3. Auflage neu erschienene Naturführer „Welches Insekt ist das?“ wartet mit über 200 bildschönen Fotos von 400 Insektenarten auf, sehr übersichtlich mit je vier Arten auf je einer Doppelseite. Die Fotos sind z. T. mit Beschriftungen zu besonderen Erkennungsmerkmalen ergänzt. Weitere Detailaufnahmen wie beispielsweise von Kopf, Augen oder dem Leuchtorgan der Glühwürmchen lassen staunen. Beschrieben werden das Vorkommen der jeweiligen Art und in Stichworten Prägnantes zur Larve.

Hübsche Burschen, gefährliche Damen

Außerdem sind die augenfälligsten Unterscheidungsmerkmale von Männlein und Weiblein jeder Art im Vergleich abgebildet. Wie viele sicher wissen, sind die Burschen im Tierreich ja häufig viel hübscher, die Weibchen hingegen meist eher unscheinbar, dafür „gefährlicher“. Denken wir an die stechfreudigen Schnaken. Sucht man diesen Begriff allerdings im Register, welches den deutschen sowie den wisssenschaftlichen Namen im Alphabet ineinander ordnet, dann wird man, hm, tja, erst einmal nicht fündig.

Da wäre es schon gut, zu wissen, dass es sich hierbei um einen Vertreter der Zweiflügler handelt und kann sodann näheres zu den verschiedenen Schnakenarten (z. B. Holz-, Kohl-, Schneeschnake oder gemeine Stechmücke etc.) im grau gekennzeichneten Hauptteil erhalten.

Ordnung im System

Der handliche Führer ist nämlich mittels bunter Balken nach einem Farbcode in Ordnungen (zoologische Rangstufen) sortiert, die die Unterarten von z. B. Libellen, Käfer, Hautflügler oder Schmetterlinge etc. zusammenfasst. 31 dieser Ordnungen gibt es, wobei diese auf lediglich 9 Farben aufgeteilt werden. Klingt kompliziert, doch erschließt sich das durchaus, wenn man das Bestimmungsbuch erst mal in Händen hält. Ehrlich gesagt … der Insektenkosmos ist ja wohl wirklich das Komplizierteste in der Welt der Tiere, von den Virenstrukturen mal abgesehen … ne, ich will jetzt mal nicht schon wieder auf Corona hinaus 😉

Ziel und Zweck

Also keine Bange – Verwirrung ist nicht Ziel des Buches, sondern bestimmt das Gegenteil davon. Daher erfasst es auch nicht die vollständige Insektenwelt, das wäre denn doch zu viel des Guten. So wurden Arten, die ohnehin nur Spezialisten bestimmen können, weitgehend außen vor gelassen. Kriterium der Auswahl war es auch, dass sich das gefundene Insekt gut nach Fotos bestimmen lässt.

Es ist tatsächlich sehr unterhaltsam, sich einfach nur die Fotos anzusehen, die außergewöhnlich gut gelungen bzw. ausgewählt sind. Und das erste, wenige Seiten lange Kapitel zu Körperbau und Entwicklung ist wikipediaähnlich für Laien geschrieben und gut verständlich. Wer mehr wissen möchte, kann sich (nicht nur diesen) zugehörigen Erklärfilm im Internet ansehen.

Praxiseinsatz

Für den Praxiseinsatz ist es ohnehin ratsam, sich zunächst mit den Merkmalen der Insektenordnungen vertraut zu machen. Die dafür formulierten Beschreibungen, die dem Hauptteil vorangehen, sind kurz und bündig, daher sehr gut verständlich und mit je einem Foto einer Beispielart versehen. Eine Strichzeichnung des entsprechenden Beispiel-Insektenkörpers hilft durch seine aufs Wesentliche reduzierte Veranschaulichung zu einer allerersten Bestimmung. Wer also ein wenig Konzentration auf diesen Zeichencode verwendet, kommt am weitesten.

Diese Zeichnungen sind nämlich auch den im Hauptteil beschriebenen Porträts beigefügt. Im praktischen Einsatz sah das auf der grünen Wiese bei mir also folgendermaßen aus:

Ich erblicke ein Insekt, merke mir seine Grundform von oben gesehen (z. B. länglicher Körper, lange Fühler, keine abgestreckten Flügel sichtbar, zwei kurze Arme und Haxen), blättere in Art eines Daumenkinos durch die Seiten und stoppe im farbcodierten Kapitel bei der optisch entsprechenden Art.

Danach heißt es, sich auf gut Glück „durchzuzappen“, bis eines der supertollen Fotos auf das Fundobjekt passt. Bei mir war es die (grün codierte) Heuschrecke (ab S. 42), im Besonderen der „Nachtigall-Grashüpfer“. Oder vielleicht doch der „Braune Grashüpfer“? Die etwas schwierig zu erkennenden Unterschiede sind zwar ausführlich beschrieben, doch würde ich dazu das Pendant benötigen.

Egal – interessant fand ich den Hinweis, dass der Gesang jenes Nachtigall-Grashüpfers – so er es denn ist – ein „kurzer Schmettervers“ wäre (daher wohl der Name), der „zur typischen Geräuschkulisse einer sommerlichen Trockenwiese gehört“. Nun, auf eben so einer lag ich schließlich, insofern dürfte er es doch gewesen sein. Und nun lausche ich intensiver hinein in den Sommer und verblüffe meine Begleitung, indem ich trocken konstatiere: „Ah, die Kuckucks-Heuschrecke ruft!“

Das Haar in der Suppe, oder: Kritik zum Schluss

Ach ja, um zum Schluss zu kommen … im mehrfach gefältelten Umschlagteil findet sich in einer dadurch herausgestellten Beschreibung die Honigbiene wieder, mit Fotos des Entwicklungsstadien der Larve. Zur dort vorgefundenen Seitenangabe geblättert lese ich (mit Imkeraugen!) die knappe Beschreibung und finde natürlich prompt ein „Haar in der Suppe“. Dort nämlich steht u. a.:

„Im Frühjahr entstehen Drohnen, die männlichen Bienen, deren einzige Aufgabe in der Befruchtung der gleichzeitig schlüpfenden neuen Königin besteht.“

Nun ja, die Drohnen schlüpfen natürlich bereits vorher und auch laufend, so dass sich streng genommen ein „gemeinsamer Zeitpunkt“ nur im Sinne eines längeren Zeitraums ergibt. Außerdem begatten die Drohnen eines selben Volkes niemals ihre eigene Königin, sondern sammeln sich an Drohnenplätzen, um Königinnen anderer Völker zu beglücken. Doch wer über Bienen schreibt, muss schon sehr viel mehr Platz haben, als es in diesem Bestimmungsbuch möglich ist, die Knappheit lässt nicht allzu viel Raum für Spitzfindigkeiten – es sei denn, sie dienen der Beschreibung der jeweiligen Art, da wird das Buch doch sehr viel mehr ausführlich. Und das ist gut so, denn das ist ja sein Ziel: Zu bestimmen, nicht übermäßig zu belehren.

Empfehlung

Also, ich kann den neuen Insektenführer guten Gewissens empfehlen, und je mehr wir unsere Augen für diese unfassbar großartige und vielfältige Welt erfahren, desto mehr werden wir sie achten und hoffentlich auch pfleglich behandeln! Oder wie wir von der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de immer so schön sagen: „Denn was man kennt, schützt man.“
Zeit, den Naturführer zur Insektenwelt näher kennenzulernen! Kaufen!


Welches Insekt ist das? Kosmos-Naturführer. Über 450 Insekten Europas. Extra: Mit Kosmos-Erklärfilmen zur einfacherne Bestimmung / Heiko Bellmann. Stutttgart : Kosmos. 2020. ISBN 978-3-440-16447-1


Rezensionsexemplar für unsere Imker-Bibliothek.

„Honig verarbeiten“ zum Juli-Treffen Transition-Gruppe „Bienenfreu(n)de“

Transition-Gast beim HonigverarbeitenVor Ort und parallel als Livestream fand das vergangene Transition-Treffen der „Bienenfreu(n)de“ statt. Nach dem Entdeckeln der Waben wurden sie mit Hilfe unseres Gastes Karina in einer Trommel geschleudert und in einen großen Honigtopf abgefüllt. Von dort wird normalerweise der goldene Ertrag direkt ins Glas abgefüllt und etikettiert. Da unser Besuch allerdings etwas früher gehen musste, hatten wir Letzteres nur in der Theorie erörtert. Naschen aber durfte Karina natürlich trotzdem!

Transition-Gast online sieht zu beim HonigverarbeitenFür unseren Online-Gast Thomas war es via der Plattform Jitsi ein recht bequemes Zusehen vom Wohnzimmer aus. Allerdings hat er es schon ein klein bisschen bereut, nicht live dabei gewesen zu sein. Denn was natürlich fehlte, war der Duft! Daher durfte Karina auch einmal kurz die Maske abnehmen, was sogleich fotografisch festgehalten wurde. Denn mal wieder ein begeistertes Lächeln einzufangen, das tut uns allen doch ganz gut.

Nächstes Mal am 3. Dienstag im Monat, also am 18.08., geht es um die Dachbegrünung. Wir treffen uns dazu ab 18 Uhr an der Bienen-InfoWabe – in echt!

„Wie kommt der Honig ins Glas?“ fürs BUND-Bamberg-Sommerprogramm

Die erste Gruppe hat es schon super gemacht, nun war die zweite Gruppe dran. Diesmal verzichteten wir aufs Vor- oder Selberlesen, denn ein 11-jähriger und ein 5-jähriger … nun ja. Da klafft ja die Lesekompetenz ein wenig weit auseinander. Doch die Doppelseite mit den imkerlichen Gerätschaften nahmen wir zum Anlass, uns mit diesen Objekten etwas näher zu befassen. So rieten wir von der dort abgebildeten Gänsefeder ab, die beim Abkehren nicht hygienischen Anforderungen entspricht.

Außerdem betrachteten wir eingehender eine wild ausgebaute Wabe im Vergleich zu den von Imkern mittels eingelöteter Mittelwandwabe vorkonfektionierte Wabe. Auch diese Gruppe, Teilnehmende aus dem Sommerprogramm des BUND Naturschutz Bamberg, durfte sodann das Gewicht einer vollen Honigwabe schätzen, bevor diese zum Entdeckeln auf das bereit gestellte Geschirr landete.

Ob von links unten nach oben oder von oben nach unten, ob von rechts nach links … egal, alle durften ihren „Entdeckelungsstil“ und die für sie passende Gabel herausfinden. Felix, der Jüngste, stellte sich fast so gut an wie der doppelt so alte Torben.

Allerdings konnte Manuel natürlich nicht so ohne weiteres die schweren Waben zur Trommel tragen. Aber er unterstützte Katja und Torben, indem er den umgedrehten Boxendeckel als Tropfschutz hielt.Honig verarbeiten mit der Bamberger Schulbiene

Und Manuel konnte auch nicht ganz so leicht über die Trommel sehen wie die anderen, sehr wohl jedoch kräftig kurbeln, um die Schleuder in Fahrt zu bringen. Da legte er sich richtig ins Zeug! Die erwachsenen Begleiterinnen, Luzia und Nadja, hatten da praktisch nichts mehr zu tun, die drei Kinder hatten den Schleuderraum super im Griff!

Bald schon prasselte der Honig aus den Waben an die Trommelwand und sammelte sich am Boden an. Der Quetschhahn wurde geöffnet, die Probiergläslein und Löffelchen bereit gehalten, und dann – hmmmmm! Die Win-win-Situation von gepflegten, gemütlichen Bienenwohnungen und Krankenpflege im Tausch mit übrigen Honig ist einmal mehr gelungen. Dem vorhergehend darf natürlich die Tauschsituation Nektar gegen Bestäubung nicht vergessen werden. Das Geben und Nehmen ins Gleichgewicht bringend ist für alle Erdbewohner/innen das Ziel, das wir nicht aus den Augen verlieren wollen.

Honig verarbeiten mit der Bamberger Schulbiene

Und schon waren die eineinhalb Stunden vorbei, die Königinnen im gleichnamigen „Wimmelbuch“ (siehe auch unsere Rezension) gefunden, das Probiergläschen und das Büchlein für die Eltern eingesteckt … hat Spaß gemacht mit euch!

Die Bamberger Schulbiene zum BUND-Bamberg-Sommerprogramm

Der BUND Naturschutz in Bayern e. V., Regionalgruppe Bamberg, lud zum diesjährigen Sommerprogramm ein. Unter der Federführung von Luzia Krauß, die dort ihr freiwilliges soziales Jahr ableistet, besuchten uns 9 Kinder zwischen 5 und 11 Jahren zum Programmpunkt „Wie kommt der Honig ins Glas?“. Um den coronabedingten Umständen gerecht zu werden teilten wir die Gruppe auf zwei Termine auf. Der erste fand am 20.07. in den Räumen des Obstmarkts statt.

Um erst einmal zu verstehen, wie  die Bienen leben und der Honig in die Waben kommt, gab es eine kurze Einführung. Dabei betrachteten bzw. lasen wir im Büchlein „Ich hab einen Freund, der ist Imker“ und reichen eine gefüllte Honigwabe herum. Angelika Schmidt, die Mitbetreuerin, hatte das Gewicht recht gut geschätzt – es lag bei über 2,3 Kilo!

Nach dem gründlichen Händewaschen ging es auch schon los mit dem Entdeckeln der Waben. Alle durften sich daran versuchen und wechselten sich dabei ab.

Wichtig war, sich nicht mit den spitzen Zinken der Entdeckelungsgabeln zu verletzten, wenn die dünne Wachsschicht abgenommen wird. Außerdem sollte das Wabenwerk nicht zu sehr zu Schaden kommen, damit die Bienen später nicht so viel Mühe mit dem Wiederausbau haben. Es sollen auch keine Buckel entstehen, wenn die Königin ihre Brut darin ablegt, sonst reißen die dicht beieinander hängenden Waben leicht auf, wenn der Imker bzw. die Imkerin diese zum Kontrollieren entnehmen muss.

Honig verarbeiten mit der Bamberger Schulbiene

Die Honigwaben besitzen eine gefüllte Vorder- und eine Rückseite, die natürlich beide entdeckelt werden müssen. Clara hatte den Bogen schnell raus, wie man diese am geschicktesten über dem Entdeckelungsgeschirr wendet, um keine Tropfen auf den Boden zu bringen – nämlich mit überkreuzten Armen.

Nachdem zwei Waben entdeckelt waren, wurden sie unter Zuhilfenahme eines umgedrehten Boxendeckels tropffrei zur Honigschleuder getragen. Dort angekommen, bugsierten die Kinder die schwere, süße Pracht in die Trommel und in die am Boden befindlichen Lochvierecke hinein. Felix hatte es da natürlich ein wenig schwerer, er reichte gerade mal an den Rand der Trommel, stellte sich aber dennoch sehr geschickt an und konnte mit den beiden Paulinas gut mithalten.

Dann ging’s los mit dem Schleudern. Erst vorsichtiges, langsames Anschleudern, dann wenden, dann nochmals schleudern, und nach dem nächsten wenden durfte „speedy“ gemacht werden. Alle durften außerdem für einen Moment die Masken abnehmen, um den herrlichen Duft einzuatmen, der von der Trommel heraus strömte!

Sobald genug Honig am Trommelboden angekommen war, wurde der Quetschhahn des Honigtopfes geöffnet. Außerdem durften alle eine kleine Kostprobe des frischen Honigs genießen. Zum Ende hatten auch alle die Königinnen gefunden, die auf den Wimmelbildern half, die Zeit zu überbrücken bei jenen, die gerade nichts zu tun hatten.

Nach eineinhalb Stunden waren alle Fragen um den Honig beantwortet. Um die Eltern lukullisch ein wenig daran teilhaben zu lassen, bekamen alle ein Probiergläschen mit nach Hause. Und ein kleines Büchlein über die Wunderwelt der Bienen, denen wir diesen schönen Tag zu verdanken hatten!

Honigverarbeitung der Sternwarte 2020

Das Schleppen der Honigwaben – just geerntet vom Standort Sternwarte – in den 3. Stock wurde den Gästen des Honigschleudertages mit einem Mittagsimbiss belohnt. Natürlich auch mit dem anschließenden Genuss beim Kosten des Honigs, der uns nach dem Entdeckeln und Schleudern erwartete.

Von unseren Bienenpaten, Stefan Schneider und Anton Hepple sowie Gattin Walburga wurden uns Geschmacks-Attribute genannt wie: zitronig, blumig, vanillig, karamellig und bormbeerig. Sie attestieren der Ernte aus dem Patenvolk von Lis und Michael eine feine Säure bei mittlerer Süße und sogar eine leichte Schärfe bei mildem, feinen Abgang nach einem gaumenstarken, dabei jedoch eher trockenen Mundgefühl.

Der sehr geringe Wassergehalt zwischen 15,5 und 16% zeitigte einen trockenen, also zähfließenden Honig, dem wir daher eine um ein Jahr verlängerte Mindesthaltbarkeit, also bis 2023 gaben. Wobei das nur die gleichbleibende Konsistenz und das garantierte Nicht-Auftreten von Gärung betrifft. Honig ist ja bekanntlich sehr, sehr lange, beinahe unbegrenzt haltbar.

Das Entdeckeln entdeckte jeder so auf seine Weise. Die Kunst war, die dünne Wachsschicht so abzunehmen, dass das Wabenwerk darunter nicht unnötig aufgerissen oder eingedrückt wird. Denn darin soll später die Brut möglichst buckelfrei eingelegt werden. Mit etwas Übung gelang es aber dann allen.

Das Schleudern machte allen Spaß, zumal der ausströmende Honigduft sein Übriges tat, uns trotz leidigem Mund-Nasen-Schutzes bei guter Laune zu halten. Eine derart balsamische Luft dürfte wohl auch jedes Virus in die Flucht schlagen!

Zum Schluss wurde abgefüllt, die Etiketten beschriftet und behutsam auf das Glas geklebt sowie ein Abschlussfoto erstellt – die „Seepferdchen-Prüfung“ (O-Ton Anton) ist bestanden!

Schön, dass ihr dabei wart!

Drei Ernte- und Honigsschleudertage in diesem Jahr stehen noch ins Haus. Dazu kann man sich kurzfristig anmelden. Es sind dies:

  • Fr., 24.07. ab 10 Uhr (Villa Dessauer)
  • Fr., 24.07. ab 15.30 Uhr (Weide)
  • Mi., 29.07. (Schiffbauplatz).

Näheres erfahrt ihr unter Aktivitäten und Termine bzw. bei uns direkt.

Fotogalerie Honigverabeitung der Sternwarte 2020

Honigernte an der Sternwarte 2020 mit Bienenpaten

Der Honigerntetag an der Sternwarte am 17.07. mit unseren Bienenpaten Stefan Schneider und Anton Hepple mit Gattin Walburga begann reichlich trüb und frisch, doch mit zunehmender Aufheiterung, nicht zuletzt des schönen Anlasses wegen. Auch heuer ernteten wir leider ohne Studierende, die der Coronapandemie wegen aus dem  Homeoffice heraus in die Sterne blicken.

Unser Blick in den Kosmos der Bienen fand hingegen auf dem weitgehend naturbelassenen Gelände der Dr.-Remeis-Sternwarte statt. Die großen Wiesen werden erfreulicherweise nur noch wenig gemäht und ziehen daher immer mehr Insekten an. In der trachtarmen Zeit ab Juli dienen sie damit auch unseren Bienen als unmittelbare Nahrungsquelle.Biene an Großblütiger Königskerze (Verbascum densiflorum)

Anton, der seine Bienenpatenschaft im Februar von der Kollegenschaft des Amts für ländliche Entwicklung zur Pensionierung erhielt, hatte bislang noch keine unmittelbare Erfahrung mit der Imkerei. Hingegen waren seiner Frau doch einige Hintergründe noch aus ihrer Jugendzeit bekannt. Stefan war somit der „alte Hase“ der Dreiergruppe, denn er ist bereits seit Dezember 2017 ein Bienenpate und nahm auch schon einmal an unseren Honigschleudertagen teil. Das Imkern möchte der frischgebackene Vater auf alle Fälle erlernen, das hat er schon länger vor.

Egal, ob mit oder Erfahrung – alle durften selbst Hand anlegen und ernteten innerhalb einer Stunde insgesamt 43 Honigrähmchen aus den beiden Patenbeuten von Michael Alt (Pate von 2013 bis Mai 2020) und Lis Bischof. Den schweren Schatz brachten wir Dank dem von Bienenpatin Gabi ausgeliehenen Auto zum Obstmarkt zur weiteren Verabeitung. Dazu mehr im nächsten Bericht.

Fotogalerie Ernte Bamberger Lagenhonig, Lage „Berggebiet / Sternwarte“

Vorschau Bienenfreu(n)de-Stammtisch 21. Juli zum Thema „Honig verarbeiten“

HonigschleudernDi., 21.07.20    Gruppentreffen „Bienenfreu(n)de“ Transition Bamberg

Wann und Was genau?
18.00 – 19.00 Uhr | Thema:
Honig verarbeiten

Reinhold und Ilona zeigen, wie es funktioniert und lassen alle selbst Hand anlegen. Vor Ort eingeschränkte Teilnehmeranzahl und parallel als Livestream. Erlebnisreich! Lustmachend aufs nächste Honigschleuderjahr!
19.00 – 20.00 Uhr
Schwofen, Fachsimpeln, Sich-Kennenlernen bei Snacks und guter Laune.
Wer? Willkommen sind alle, die ein Interesse an (Wild-)Bienen und ihren Lebensraum, an Honig und an Imkerei haben.
Wo?
Das JULI-Treffen findet am Obstmarkt 10 nach Anmeldung (max. 4 Teilnehmende) sowie parallel als Livestream statt!
Online: Ein Passwort ist nicht notwendig. Klinkt euch ein unter https://meet.jit.si/bienenfreunde-stammtisch. Bitte vorab den Browser Chrome installieren, da funktionieren Ton und Bild am besten. Für Mobilgeräte die App Jitsi Meet
Anmeldung?  Für persönliche Teilnahme vor Ort bis 21.07.2020, Weitere Informationen unter transition-bamberg.de/bienenfreunde.

Honigverarbeitung Buger Wiesen 2020

Ernte Bamberger Lagenhonig

Vormittags den Honig geerntet und am Nachmittag des 12. Juli 2020 – verarbeitet … so konnten unsere Bienenpaten nebst Anhang das komplette Programm „Wie kommt der Honig ins Glas?“ miterleben und selbst Hand anlegen.

Nach Mittagsimbiss, Hygiene- und Sicherheitseinweisung wurde abwechselnd an zwei Arbeitsplätzen die Wachsdeckelschicht vorsichtig abgehoben und der Honig dadurch an der Wabe freigelegt. Dazu wurden verschiedene Entdeckelungsgabeln und Ansatzwinkel ausprobiert, bis es gelang, nicht zu tief oder zu druckreich in die Waben einzudringen. Schließlich sollten sie für die anschließenden Brutgeschäfte, zu der die von Bienen vorab ausgeschleckten leeren Waben wiederverwendet werden, möglichst schadfrei zur Verfügung stehen.

Honigverarbeitung Buger Wiesen 2020Jeweils vier der entdeckelten Waben landeten sodann in der Honigschleuder, wo sie durch die Zentrifugalkraft ihres Honigs befreit wurden. Vorsichtiges Anschleudern und mehrmaliges Wenden verhindern Honigbruch sowie Unwucht der Schleuder. Der süße Duft war trotz Mund-Nasenschutz-Masken immer noch wahrnehmbar.

Honigverarbeitung Buger Wiesen 2020Wahrnehmbar auch die verschiedenen Geschmacksnuancen, die wir mit Hilfe des Aromarades feststellten. Eine Kostprobe aktuell bereits geschleuderter Honige aus unseren verschiedenen Standorten zeigte, dass kein Honig dem anderen gleicht. Ein gigantischer Unterschied zu den industriellen Honigen aus Großbetrieben bzw. Auslandsimporten. Mit dem Refraktometer stellten wir außerdem den Wassergehalt fest, der bei den Buger Wiesen sehr niedrig war.

Honigverarbeitung Buger Wiesen 2020

Zum Schluss wurde der Honigtopf um ein paar Belohnungsgläser erleichtert, die jeder Teilnehmende eigenhändig unter spannender Beobachtung der Waage abzapfen durfte. Etikett ausgefüllt und darauf gepappt – fertig!

Ein rundum schöner Tag mit unseren Bienenpaten Gabi Loskarn, Klaus Wilke mit Birgit und Lara Kronet mit Christian! Wie schön, dass ihr dabei wart!

(Sorry, Christian, offenbar wegen der Handschuhe hat sich der Auslösepunkt nicht angesprochen gefühlt, deshalb fehlt leider dein Konterfei in der „Welldone-Galerie“)

Honigverarbeitung Buger Wiesen 2020

Fotogalerie Honigverarbeitung Buger Wiesen

Ernte in den Buger Wiesen 2020 mit Bienenpaten

Reinhold zeigt Honigwabe mit ansitzenden BienenReinhold öffnete Patenbeute von FeeMit unseren Bienenpat(inn)en Gabi Loskarn, Klaus Wilke und Lara Kronet nebst Birgit und Christian als weitere Gäste zogen wir in die Buger Wiesen, um bei angenehm mäßigen Temperaturen und nicht ganz so angenehmen Corona-Sicherheitsmaßnahmen die Bienenpatenvölker von Felicitas Prenzel, Ina Kudlich und Elisabeth Burger zu beernten.

Nach dem prophylaktischen Einsprühen mit Nelkenöl, um Insekten – und damit meinen wir eher nicht die Bienen selbst! – davon abzuhalten, unsere wenigen unbedeckten Hautstellen zu ihrem Landeplatz zu erklären, erläuterte Reinhold den Aufbau der Bienenwohnungen und das Prozedere des Smokerentfachens für den Erntevorgang.

Gäste ernten Honigwaben.Gäste ernten Honigwaben.Gabi, unsere frisch gebackene Jungimkerin, brauchte man nicht mehr viel erklären, wohingehend alle anderen noch keine bis wenig Erfahrung in Sachen Bienenhaltung mitbrachten. So war es gut, dass die am Vortag eingelegten Bienenfluchten für relativ unbesetzte Honigräume gesorgt hatten. Die wenigen noch im obersten Stockwerk der Bienenwohnung befindlichen Bienen wurden mit raschen Strichen mittels Abkehrbesen vor das Flugloch gekehrt.

Das Entfernen der Bienenfluchten erledigte Reinhold erst am Ende, und dabei wurde allen klar: Ja, so ein Bienenstock hat viele, seeeeeehr viele Bewohnerinnen! Den fleißigen Majas wird es aber an nichts fehlen, denn natürlich lassen wir einiges an Honig zurück und füttern in Kürze wieder ein. Danke, Bienen!

 

Und Dank Gabis Vehikel konnten wir die schweren Behältnisse problemlos nach Hause zum Obstmarkt 10 fahren, wo der kostbare Inhalt der weiteren Bearbeitung zugeführt werden wird. Wie aus der Ernte der Lage „Buger Wiesen“ ein original „Bamberger Lagenhonig“ wird, dazu mehr im nächsten Beitrag!

Blühwiesen in den Buger Wiesen, Phazelia und Buchweizen

Fotogalerie Ernte Buger Wiesen

Honigverarbeitung Bienenweg und Fünferlessteg (BLIB-Imkerkurs für Anfänger AK20, Modul 8)

Logo BLIB-Imkerkurs für AnfängerDer jeweils vormittags geerntete Honig aus den Standorten Bienenweg und Fünferlessteg wurde von den Kursteilnehmer(inne)n in den 3. Stock geschleppt, entdeckelt, geschleudert, abgefüllt und etikettiert. Und natürlich auch genossen!

Begonnen hatten wir mit dem Rätsel, wie wohl die einzelnen Teile des Entdeckelungsgeschirrs zusammenzufügen waren. Die erste Gruppe hatte das so blitzschnell gelöst wie keine andere … wow!

Sodann konnte das Entdeckeln beginnen. Zur Auswahl standen verschiedene Entdeckelungsgabeln und jede/r konnte ihr/sein Lieblingsgerät für sich entdecken. Ziel war, die Waben möglichst nicht über Gebühr zu beschädigen, damit sie später beim Ausbauen von Brutzellen nicht zu buckelig werden und damit das Bewegen der Rähmchen in den Beuten erschweren.

vUm den Wassergehalt festzustellen, der unter 20% sein sollte, wurde die Nutzung des Refraktometers geübt. Die dunkle Horizontlinie zeigt den Wert – doch die muss man erst einmal finden! Je nach Lichteinfallswinkel und Brechungsverhältnis des eigenen Auges war dies mal mehr, mal weniger schnell erfasst. Doch am Ende hatten wir alle so ziemlich den gleichen Wert gefunden.

Honigverarbeitung vom Bienenweg

Honigverarbeitung vom FünferlesstegHonigverarbeitung vom FünferlesstegDas Aromarad half uns, sensorische und geschmackliche Feinheiten des Honigs in Sachen Geruch, Konsistenz, Mundempfinden, Geschmack und dem Abgang – wie beim Wein auch! – zu bestimmen.

Doch vorher musste natürlich erst noch geschleudert werden! Die Honigschleuder, ein Geschenk von Anne und Hans Zirkel, war auf Hochglanz geputzt und schnurrte wie ein Kätzchen.

Neben diesen praktisch-sinnlichen Tätigkeiten gab es theoretische Hinweise zu Hygienemaßnahmen, Rechtsgrundlagen der Honigverarbeitung, Grundinformationen zu Honigrichtlinien (s. a. Blogbeitrag), einen Einblick in die Lebensmittel-Informationsverordnung und Loskennzeichnungs-Verordnung beim Etikettieren, außerdem Hinweise zu den verwendeten Gerätschaften.

Für den eigenen Bedarf ist eine Waage nicht notwendig, aber nützlich, wobei sie für den gewerblichen Verkauf jährlich geeicht werden muss.

Einzig das Saubermachen der Geräte hatten wir nicht als „Übungsstoff“, obgleich es auch dazu einiges zu sagen gäbe. So sollte man Honig und Wachs erst nur mit kaltem Wasser entfernen, da sonst alles eher schmierig wird. Außerdem ist es nicht notwendig, die Geräte einzuschäumen – klares Wasser genügt in den meisten Fällen.

Mit dem Beschriften und Aufkleben der Etiketten endete gegen 16 Uhr ein ereignisreicher Tag, der coronamaskenbedingt etwas länger dauerte als üblich und auch nicht ganz so viel Theorie wie sonst beinhaltete. Es ist schon etwas mühselig, durch die Maske zu sprechen. Doch wir sind dankbar, dass wir alle eine gegenseitige Rücksichtnahme aufeinander erfahren durften und sich alle ohne Murren an die Regeln hielten. Die Imkerei hat auch ohne Pandemie viel mit Disziplin zu tun, und wer das nicht mag, sollte den – ebenfalls höchst disziplinierten Bienen – eher zuschauen als Hand an ihnen anzulegen.

Apropos Hand anlegen: Die Fotos zeigen uns mit Handschuhen, was normalerweise nicht unbedingt notwendig ist, sauber gewaschene Pfötchen vorausgesetzt. Auch das war eine Konzession an mögliche, jedoch eher unwahrscheinliche Virenübertragungswege. Vom Honig ist allerdings auch bekannt, dass er antiviruale Wirkung erzielt. Insofern sind wir uns sicher, dass wir auch in Pandemiezeiten ein „sauberes“ Lebensmittel in den Verkehr bringen werden! Ab jetzt ist die neue Ernte übrigens käuflich zu erwerben – einfach anrufen und Abholtermin vereinbaren!

Der Imkerkurs für Anfänger 2020 hat nun zwei Drittel seiner Zeit hinter sich gelassen und wir werden noch vier Mal (in echt!) zusammenkommen. Wir freuen uns wieder auf euch!