Paravent im Kamishibai-Prinzip als Methode im Schulbienenunterricht

Paravent Kamishibai UnterrichtsmethodeDas Kamishibai, also der Märchenbilderschaukasten, hat sich in vielen schul- und medienpädagogischen Bereichen seinen Platz auch in Europa erobert. Die ursprünglich in Japan in Form eines Papiertheaters eingesetzte Methode des Märchenerzählens fußt in der modernen Version auf einen Rahmen, dem Bildkarten eingesteckt werden, die von einer Erzählung begleitet sind. Ältere von uns kennen das System auch in Form von Dia-Geschichten, oft als Veranstaltungsreihe in Bibliotheken angeboten. Unser neu angeschaffter Paravent greift diese Methoden auf.

Methodischer Einsatz

Der Bilder-Paravent erleichtert den Einstieg in den Schulbienen-Unterricht für junge wie auch ältere Kinder. Denn die Motive, die wir in den 20 quadratischen Sichtfenstern einsetzen, sind kindgerecht UND modern gehalten. Sie entstammen einem ausgedienten Kalender, der auf dem Bilderbuch von Piotr Socha: Bienen“ basierte.

Paravent Kamishibai UnterrichtsmethodeLineares Vorgehen

Schrittweises Auf- und Wegklappen

Die Sichtfensterrähmchen lassen sich umdrehen, so dass man mit einem Bild und einer kurzen Erzählsequenz beginnen kann und nach und nach die nächsten Bildmotive öffnen, bis zum Schluss alle sichtbar sind. Man könnte auch das vorangegangene Motiv wieder verschwinden lassen, um die Konzentration auf das aktuell begleitete Motiv zu erhalten. Also je nach didaktischem Ziel.

Buchstabieren

Gut funktioniert das System auch zum Buchstabieren und Silbentrennen bei schwierigen oder unbekannten Wörtern, bspw. Facettenaugen, Pollenhöschen, Varroamilbe und Wespentaille. Dazu werden die entsprechenden Buchstaben in die Fenster eingeschoben.

Nachdem die Wörter alle buchstabiert sind, werden die Fensterchen wieder bis auf den ersten Buchstaben eines jeden Wortes umgedreht. Jetzt sagen die Kinder die kommenden Buchstaben an.

Umgedreht wird nur der Buchstabe, der tatsächlich richtig genannt wurde. So könnte es aussehen: Fa?et?enauge. Die Kinder raten nun so lange weiter, bis jedes Fensterchen umgedreht ist.

Lückentext

Den Schwierigkeitgrad der vorangegangenen Übung kann man natürlich steigern. Dazu zeigt man lückenhaft nur wenige Buchstaben und das gesuchte Wort will erraten werden. Dabei kann man durchaus auch ungeübte, neue Begriffe einführen.

Paravent Kamishibai UnterrichtsmethodeVernetztes Vorgehen

Suchen & Finden

Es gilt, zwei sich ähnelnde Motive oder ein Themencluster zu entdecken. Hierfür werden alle Motive, die NICHT für die Lösung in Frage kommen, weggedreht, so dass am Ende die richtigen Motive übrigbleiben.

Beispiel: Suche alle Motive, …

  • … auf denen außer Bienen noch andere Tiere zu sehen sind (Ähnlichkeiten)
  • … auf denen Pflanzen oder nur Blumen, oder nur Blätter und Bäume, oder nur Menschen etc. zu sehen sind (Ähnlichkeiten)
  • … die als Material in der Imkerei eingesetzt werden (Themencluster)
  • … die es heute nicht mehr gibt, sich also auf die frühe Geschichte der Bienen und der Imkerei beziehen (Themencluster)

Memory

Die Kinder prägen sich im Anschluss an die Erzählung (s. o. unter Lineares Vorgehen) die Motive noch einmal gut ein. Sodann wird gemeinsam das Buch von Piotr Socha aufgeblättert und nach den im Paravent verwendeten Motiven gefahndet. Sobald ein entsprechendes Motiv gefunden wurde, versuchen die Kinder, es auf dem Paravent zu orten. Da die Fenster mittlerweile umgedreht wurden, ist das gar nicht so einfach.

Es werden also die drei wahrscheinlichsten Treffer bestimmt, um das Fensterchen wieder umzudrehen. Also z. B. Reihe 1, Fenster 3 ODER Reihe 2, Fenster 5 ODER Reihe 2, Fenster 6.

Bei einer größeren Menge an Kindern bilden sich am besten mehrere Gruppen, die IHREN Fundort vertreten. Die Kinder aus der Gruppe erhalten einen kleinen Preis, z. B. eine aus einer Wachsplatte ausgestochene Biene.

Paravent Kamishibai UnterrichtsmethodeKreativ werden

Die Kinder gestalten eine eigene Motivwand. Möglichkeiten sind:

  • Jede Gruppe bekommt eine eigene Reihe (also 5x 4 Motive je Seite = max. 40 Motive) zu einem bestimmten, vorher festgelegten Thema (z. B. Bienenkörper, Blüten, Obst, Gemüse, Imkereiwerkzeug, Bienenwohnung, …) und zeichnet die erforderliche Anzahl an Bildern. Nach Fertigstellung wird die Reihe den anderen Kindern vorgestellt, indem die Motive mit ein paar kleineren Sachinformationen „garniert“ werden.
  • Zum Abschluss eines Unterrichts: Alle steuern ein Motiv zu einem oder mehreren Themenvorschlägen oder auch ganz ohne Vorgaben („Etwas, von dem ihr heute im Schulbienenunterricht gehört habt“) bei, bis die Motivwand gefüllt ist. Es kann etwas Selbstgezeichnetes sein, oder man stellt etwas zum Ausschneiden oder Ausmalen zur Verfügung.
    Die Kinder erhalten die Bilder natürlich mit nach Hause, falls sie es möchten. Vorher fotografieren wir sie alle ab.
  • Die Kinder wählen aus dem Paravent ihr Lieblingsbild aus. Es wird gefragt, warum es gerade dieses Bild gewählt hat, was ihm daran besonders gefallen hat. Im Anschluss können von den Kinder oder von uns ausgehend weitere Fragen gestellt und / oder ein paar Sachinformationen gegeben werden.

Paravent Kamishibai UnterrichtsmethodeParavent Kamishibai UnterrichtsmethodeZu guter Letzt …

Als Dekorationselement im Raum oder am Schaufenster lässt sich der Paravent natürlich ebenfalls benutzen. Zu diesem Zweck sind alle Bildmotive gleichzeitig zu sehen, oder auch nur das einheitliche Rückseitenmuster. Möglich wäre auch eine Fotogalerie aus Anlass einer Veranstaltung heraus, zum Beispiel als (Jahres-)Rückblick.

Wir sind gespannt, was wir mit unserem neuem Ausstattungselement alles anstellen werden. Wir freuen uns auf die Zeit nach Corona, wenn wir wieder Schulklassen begrüßen dürfen.

Viel Zulauf zur Lavendel- und Honigmesse 2021 im Bamberger Bienengarten

„Wir kommen aus Wachenroth und haben es über den Steigerwald-Kurier erfahren“, so erzählte uns ein Besucherpaar, das extra wegen des Bamberger Lagenhonigs zu uns in den Erba-Park fuhren. Lavendel hingegen war nicht ihr Ziel – im Gegensatz zu zahlreichen anderen, die vor allem der angekündigte weiße und rosa Lavendel interessierte. „Den bekommt man sonst so selten“, meinte eine andere und schwenkte die Tüte mit den erstandenen Sorten ‚Artic Snow‘ und ‚Rosea‘, im Übrigen im Wiederverkauf vom Bamberger Staudengarten Strobler.

Letztere Sorte säumt zusammen mit rosablühenden Edel-Gamander unser Rosenrondell 2.  So konnte man sich vor der Kaufentscheidung gut ein Bild von der Wuchskraft machen. Um das Rosenrondel 1 hingegen kommt ‚Nana Alba‘ (Staudengärtnerei Gaißmayer) zur Geltung, die ebenfalls in unserem Messeprogramm enthalten war.

„Für mich ist Lavendel irgendwie immer lila“, meinte unser Imkerkollege Leo Weingärtner, der mit seiner Frau Monika länger im Bienengarten verweilte. Für die Traditionalisten bot sich folglich die Sorte ‚Dwarf Blue‘ an, die an unserem Verkaufsstand am stattlichsten herausragte. Aber auch die dunkelblau-violette ‚Hidcote Blue‘ fand Liebhaber/innen, zumal die von der Lavendelspezialistin Elke Puchtler gespendete Umrandung des Schau-Kräuterbeetes ein echter Hingucker und Motivator war.

Manche hingegen, darunter viele Nachbar(inn)en aus der Erba-Park-Umgebung, waren einfach nur mit einer Tasse Kaffee zufrieden, den sie auf den zwischen den Schaubeeten verstreuten Bänken und Stühlen genossen, um das entspannte menschliche wie tierische Treiben stillvergnügt zu beobachten.

Blühender Höhepunkt im Gartenjahr ist nun mal Mitte Juni, und da auch das Wetter hielt – die angesagten Gewitter kamen bis auf einen kurzen Schauer erst am späten Abend –, summte und flatterte es zwischen den Blumen ohne Unterlass. Auch die Schwarze Holzbiene stellte sich wieder ein, zumal ihre Lieblingsspeise, der ‚Muskatellersalbei‘, gerade im Begriff war, seine meterhoch werdenden rosa-cremeweißen Blütenstile zu schieben.

Für Fachgespräche mit unseren früheren wie jetzigen Imkerkursteilnehmenden blieb allerdings kaum Zeit bei einem Zulauf von etwa 100 Gästen. Manche warfen dabei einen Blick in unser grünes Klassenzimmer, die Bienen-InfoWabe, die allerdings wegen Corona nur hintereinander begehbar blieb. Doch das Draußensein verlockte aktuell ohnehin ganz besonders.

Traumhaftes Paradies mit entspannten Gästen

„Ein Traum“, „Paradiesisch“, „Immer wieder etwas Neues zu entdecken“, „Mein Lieblingsplatz“, „Sind fast jeden Tag hier“ … wir sind jedes Mal geflasht über die begeistert klingenden Bemerkungen und fühlen uns bestätigt in unserem Tun. Menschen wie Tieren eine Freude zu bereiten ist besonders in diesen schwierigen Corona-Zeiten doch etwas höchst Befriedigendes.

Dabei sind wir nicht gänzlich alleine. Rückenstärkung finanzieller wie persönlicher Art geben uns vor allem unsere Bienenpatinnen und -paten. Zur Lavendel- und Rosenmesse vorbeigeschaut hatten Anne und Hans Zirkel, Ina Kudlich (die uns die Tischgarnituren von mokka makan auslieh), Andrea Schöb mit Familie sowie Rita und Stephan. Letztere halfen uns kräftig beim Abbau des Standes, so dass wir vor dem Gewitter sogar noch zu einem gemeinsamen Abendessen kamen.

Am Folgetag pflanzten wir die nicht verkauften Lavendel ein, die nun einen hübschen Platz um die Ramblerrosen erhielten – (ihr erinnert euch an Jeannette Frank von Galarosa, die bei uns ihre Spuren hinterlassen hat?!) – und die wie auf Bestellung blühten, was das Zeug hielt. Es war schön, den erfolgreichen Tag Revue passieren zu lassen, was wir am längsten Tag des Jahres nach getaner Buddelarbeit zu fortgeschrittener Stunde denn auch ausgiebig taten.

Toll, dass ihr alle unsere Gäste wart! Super, dass ihr alle etwas für die Bienen tun wollt! Nächstes Jahr gerne wieder! Der Termin für die Lavendel- und Honigmesse ist fix für den 19. Juni gesetzt. Vormerken!

BIWa-Sonntagsöffnung am 20.06.21 mit Lavendel- und Honigmesse für Bienenfreunde

So., 20.06.21 – BIWa-Sonntagsöffnung mit Messe

LavendelKennzeichnung "Spezialthema" der Bienen-InfoWabe (BIWa)14.00 – 18.00 Uhr |  Lavendel- und Honigmesse für Bienenfreunde. Verkaufsschau mit Beratung im Bamberger Bienengarten

Was? Lavendel wird von Honig- wie Wildbienen sehr geschätzt und ist ein unkomplizierter Garteninsasse. Für unsere Messe verkaufen wir  verschiedene Lavendelsorten in den Farben lila, rosa und weiß. Einige davon wie die Sorten #Hidcote Blue, #Rosea und #Nana Alba sind dauerhafte Gäste im Bamberger Bienengarten, der jederzeit öffentlich zugänglich ist. Ihr könnt sie euch also vor dem Kauf gerne erst mal ansehen, denn sie werden bis dahin garantiert blühen.
Wer außerdem den unter dem Siegel „Region Bamberg – weil’s mich überzeugt!“ geimkerten Bamberger Lagenhonig mit hinzunehmen möchte, hat viel Gutes für die Natur getan.
Für wen? Ohne Altersbeschränkung
Kosten? Kein Eintritt. Über Spenden freuen wir uns
Veranstalter: Reinhold Burger & Ilona Munique, Imker/in, Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de
Wo? Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1, 96047 Bamberg (Erba-Park)
Und sonst? Bitte nutzen Sie die nahe Tiefgarage des ERBA-Parks

20. Mai – Weltbienentag 2021

Der Weltbienentag – World Bee Day: Was nett anmutet, ist in vielen Ländern überlebenswichtig: Bienen. Und als Landwirtschaftshelferin vor allem die blütenstete Honigbiene.

Unsere Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de hat es sich zur Aufgabe gemacht, die kleinen, fleißigen Insekten in das Bewusstsein (nicht nur) der Bamberger/innen zu bringen und aufzuzeigen, welche Möglichkeiten wir haben, Wildbienen wie Honigbienen zu etablieren und zu schützen.

Dieser Welttag am20. Mai ist für uns, Reinhold Burger und Ilona Munique, so etwas wie ein Feiertag, den wir mit Freude über das bisher Erreichte begehen, aber auch mit Hoffnung auf noch mehr Verfestigung des erklärten Willens zu ihrem Schutz. Denn: Ohne Bienen fehlt uns was!Westliche Honigbiene – apis mellifera

Schaut euch um im erblühenden Bamberger Bienengarten, macht bei unserem Imkerkurs mit, um verantwortungsvolle Bienenhalter/innen oder auch Multiplikator(inn)en zu werden und kauft regionalen Honig, dessen Ursprung sich tatsächlich zurückverfolgen lässt. Das muss natürlich nicht nur unser Bamberger Lagenhonig sein, da sind wir uneitel. Ab nächstes Jahr hoffen wir, dass auch die Bamberger Schulbiene wieder zum Einsatz kommt. Bis dahin: Jeden 3. Sonntag im Monat (April bis September) von 14-17 Uhr erwarten wir euch und eure interessierten Fragen in der Bienen-InfoWabe (Bienenwerg 1, 96047 Bamberg, ERBA-Park).

Findet ihr die Königin auf dieser Wabe?

So., 16.05.21 – BIWa-Sonntagsöffnung

So., 16.05.21 – BIWa-Sonntagsöffnung

Logo "Alle Themen" der Bienen-InfoWabe (BIWa)Logo für alle Schwerpunktthemen (= Bienen, Honig, Imkerei, Natur) der Bienen-InfoWabe14.00 – 17.00 Uhr |
Offenes Haus für alle …
rund um Bienen, Honig, Imkerei und Natur.
Was? Informationen für Groß und Klein, Beratung für Jungimker/innen und Fachgespräche für alte Hasen. Kaffee gegen Spende. Nutzung der Imker-Bibliothek. Einkaufsmöglichkeit des Bamberger Lagenhonigs.
Für wen? Ohne Altersbeschränkung
Kosten? Keine, über Spenden freuen wir uns
Wo? Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1, 96047 Bamberg (Erba-Park)

Lieber Besuch zur Saisoneröffnung der Bienen-InfoWabe 2021

Bewölkt und kühl, doch ohne Niederschläge und mit rund 40 Besucher/innen eröffneten wir am Sonntag, den 18. April, die Saison der Bienen-InfoWabe 2021. Heuer nicht wie in den vergangenen Jahren an Ostern, denn unser neuer Turnus heißt: Offen an jedem 3. Sonntag im Monat von April bis September. Dann heißt es für die Bevölkerung „Offenes Haus für alle“ von 14 bis 17 Uhr.

Vergangenes Jahr fiel die Saison pandemiebedingt aus. Doch für heuer wollten wir das nicht mehr gelten lassen. Im Bamberger Bienengarten konnten wir mit genügend Abstand fröhlich mit unseren Gästen plaudern. Wer wollte, durfte einen Blick in unser grünes Klassenzimmer werfen, das unter anderem mit neuer Farbgestaltung aufwartete und auch den langsam zur Neige gehenden Bamberger Lagenhonig erstehen. Immer hübsch nacheinander und mit Maske natürlich sowie bei weit geöffneten gegenüberliegenden Türen.

Unsere geschätzten Gäste

Wir freuten uns über bekannte wie unbekannte Gäste, darunter einige Familien, deren Kinder wir gerne einen Schnellkurs in Sachen „Bienen und Imkerei“ gaben. Sie drehten mit Begeisterung die Trommel der Honigschleuder und erfuhren, wie es im Inneren einer Bienenwohnung aussieht.

Im Folgenden genannt sind insbesondere unsere Bienenpat(inn)en mit Familien und ehemalige wie aktuelle Imkerkursteilnehmende. Fangen wir mit Letzteren an, weil sie an diesem denkwürdigen Tag nach einem Jahr Beinahe-Stillstand die ersten waren!

Jungimkerin Margarethe Hartig (aus AK20) mit Gatte Robert bildete den Beginn des Eröffnungsreigen! Sie brachte uns die Beute zurück, aus der vor wenigen Wochen ihr erstes eigenes Bienenvolk umgesetzt wurde! Garniert hat sie ihren Dank mit einem Bündel frischen Bärlauch, der in der Kühltasche Platz fand, nachdem wir den Eröffnungssekt gemeinsam köpften. Beim Rundgang durch den Garten und zum Lehrbienenstand stellte Marga fest, dass ihre Bienen sehr viel reger ausflogen als unsere. Ja, es war wohl noch ein wenig zu schattig auf dem ERBA-Gelände, doch kein Anlass zur Sorge.

Jochen, ebenfalls aus dem selben Kurs, nutzte den Anlass, sich Tipps zur Nachfütterung und zum Standort für sein erstes Bienenvolk zu holen. Unserer Nachbetreuung können sich ja alle Jungimker/innen noch eine Zeitlang sicher sein. Er bildete das Ende des heutigen Besucherreigens. Dazwischen …

Treue Eröffnungsgäste seit 2017 sind unsere Bienenpaten Anne und Hans Zirkel. Bereits vorab hat sich Hans schon mal etwas bei uns umgesehen, als wir gerade das Wildbienenhotel ertüchtigten. Nun „musste“ auch Anne meine Begeisterung darüber sowie für den Osterbrunnen und die neue Kinderbuchkiste „KIKI“ teilen.

Ebenfalls so gut wie immer dabei, wenn wir Großes feiern und vermutlich Hilfe gebrauchen können, ist Bienenpatin Gabriele Loskarn. Enkelin Luna kennt den Flecken hier inzwischen schon ganz gut und freut sich, dass ihre Oma mit ihr Vorlesezeit verbringt. Natürlich mit einem Büchlein aus unserer Imker-Bibliothek. Tja, bei ihrem letzten Besuch lag noch Schnee.

Bienenpate Anton Hepple mit Gattin Walburga hatten wir zuletzt am Traditionellen Honigmarkt an Faschingsdienstag gesprochen. Die beiden nutzten den Besuch gleich für eine größere Runde ERBA-Spaziergang, nachdem sie sachkundig die Schaubeete inspiziert hatten. Immerhin ist Anton als ehemaliger Amtsleiter „Ländliche Entwicklung“ sozusagen vom Fach und weiß, welche Bedeutung derartige Anlagen für die Bevölkerung besitzen und wie förderlich Lehrgärten für die heranwachsende Generation sind.

Endlich lernen wir auch Rolf Lang kennen, dessen Tochter (nicht nur diese) Bienenpatenschaft arrangiert hat. Mittlerweile hat sich bei uns schon so ein Drang entwickelt, Kathrin genau so zu sehen, als wäre sie selbst eine. Nun hat sie uns auch noch eine ausgemusterte, jedoch tolle Lehrtafel zukommen lassen, die wir am Abend umgehend aufhängten und als perfekte Ergänzung zu unseren anderen Exponaten sehen. Auch die sorgsam von ihr eingesammelten Honiggläser unserer Bienenpaten-Gaben zeigten eindrucksvoll, dass Familie Lang (und Knauer) in Sachen Nachhaltigkeit keine Anleitung braucht. Mit Gottes Gaben sorgfältig umzugehen dürfte also nicht nur für unseren Paten Rolf, der Kirchner der Erlöserkirche ist, ganz normal sein.

Auch die Nachbarschaft hat sich ein Stelldichein bei uns gegeben. Zwei Mitglieder des gegenüberliegenden Interkulturellen Gartens, im Übrigen bekannt mit Marga, schauten mal eben auf ihrem Weg in die Beete bei uns vorbei. Oft winkt man sich ja nur zu, weil jeder emsig was zu tun hat. Wir sollten öfter einfach mal miteinander feiern … nun ja, nach Corona …

Adelinde und Bernhard Gonska, zwei agile Natur- und Umweltschützer/innen mit Leidenschaft, die wir vor zwei Jahren zum Volksbegehren „Rettet die Bienen“ in Aktion kennenlernen durften, boten – neben dem Einholen unseres Bienenbaumes – erneut ihre Dienste an, so sie schließlich in allernächster Nähe wohnen. Sie nutzen unseren Bienengarten oft und gerne zum Verweilen, wie sie uns verrieten. Reinhold zeigte stolz die ersten Knospen des neuen Schau-Pfingstrosenbeetes und auch des Bienenbaumes (Tetradium daniellii), den er dank Bernhards Fahrbereitschaft vergangenes Jahr aus Walsdorf abholte.

Zwischen all den bekannten und – auch mit Masken! – vertrauten Gesichtern der Genannten und der Honigkauf-Stammkund(inn)en freuten wir uns über alle, die zum ersten Mal den Weg zu uns fanden, sicherlich auch aufgrund des Artikels im Fränkischen Tag.

Für diesen sowie alle Besuche, Aufmerksamkeiten, Einkäufe und ermutigenden und lieben Worten danken wir euch von Herzen!

Ja, dieser Blogbeitrag ist lang, Doch vieles, was uns berührte, muss ungeschrieben bleiben, damit’s am Ende kein Buch wird. Wir wollen euch mit dem Bericht ehren und zeigen, wie wichtig ihr uns seid. Reinhold und ich reflektieren unser beider Erlebnisse – wie immer schon – allzu gerne. Für uns wie für euch zur Erinnerung. Denn wie wir seit über einem Jahr feststellen mussten – nichts davon ist selbstverständlich!!!

Auf eine gute neue Bienensaison, mit euch an unserer Seite!

Was vor 10 Jahren begann … unser Imkerabenteuer seit 2011

Logo Bienen-leben-in-Bamberg.de (BLIB)Kurz vor Fertigstellung der ImkermeisterarbeitAls Ergebnis einer ProfilPASS-Beratung im Zuge einer Zertifizierung, für welche sich Reinhold als mein „Beratungsobjekt“ zur Verfügung stellte, stand „Imker“ auf dem Papier. Diese Freizeitaktivität sollte ein Ausgleich zur damals noch ausgeführten Programmiertätigkeit bilden. Der lang schon vermisste Kontakt zur Natur des studierten Geographen, seine Fähigkeit, komplexen Zusammenhängen wissenschaftlich auf den Grund zu gehen, seine Detailverliebtheit und sein handwerkliches Geschick … all das würde mit dem Halten von Bienen einhergehen. Es würde das Sitzen vor dem Bildschirm wieder erträglicher machen.

Der Entschluss

FaschingsbieneSchnell stand der Entschluss fest, dass ich (Ilona) ebenfalls mit von der Partie sein würde. Verantwortliche Tierhaltung sollte in unseren Augen unterbrechungsfrei möglich sein, falls berufliche Reisen anstünden wären oder wegen eines Krankheitsausfalls. Wir beide hatten jedoch absolut keine Ahnung von Bienen. Niemand von uns kannte eine Imkerei oder hat je eine besucht. Niemand in der Verwandtschaft oder im Freundeskreis ging diesem Hobby nach. Wie also beginnen?

Imker Nikolaus Hofmann zeigt, wie's gehtJustament fanden wir einen Tag später eine Anzeige im FT über einen Jungimkerlehrgang, den der Imker und Bienenzuchtverein Bamberg Stadt und Land e. V. in Burgebrach gegenüber der Steigerwaldklinik anbot. Im Wesentlichen brachte uns unser Imkervater Nikolaus „Klaus“ Hofmann aus Aschbach dieses sich als spannend herausstellende Hobby bei. Er war es, der uns mit seiner ruhigen, besonnen Art den „Bienenvirus“ einpflanzte. Dass ihm auch das Einzelschicksal jeder Biene nicht kalt ließ, holte uns direkt ab.

Völker in Bamberg, Wildensorg-RinnersteigStart in die eigene Imkerei

Ein Jahr später stellten wir unsere ersten beiden Völker in Wildensorg auf, und zwar im Bruckertsgarten am Rinnersteig, der an die Familie Lips verpachtet war. An diesem unserem allerersten Lehrbienenstandort erfolgten sodann auch die ersten Schulbienenbesuche und VHS-Kurse.

Völker Buger WiesenEin zweiter Standort folgte in den Buger Wiesen, genehmigt von der Stadt Bamberg und unter der Aufsicht der Stadtwerke. Der dritte Standort sodann im Garten der Stadtgalerie „Villa Dessauer“. Seitdem waren es bis zu 9 Standorte unseres mit dem Regionalsiegel versehenen Bamberger Lagenhonigs (seit 2012).

5. Runde für dienstälteste Bienenpatin Elisabeth BurgerVerbunden war die Initiative und z. T. die Völker mit etwa 40 jeweils 2-jährigen Bienenpatenschaften, deren allererste Patin Elisabeth Burger war und noch ist.

Unsere Leidenschaft war geweckt, aber auch die Erkenntnis, dass es um die Bienen nicht so gut bestellt sei. Das wollten wir im Minimum allen Bürger(inn)en kundtun und im Maximum (zumindest) für Bamberg aufhalten und am besten ändern.

Start der Initiative „Bienen-leben-in-Bamberg.de

Bamberger JungimkerBereits im Oktober 2012 starteten wir daher mit dem Weblog Bienen-leben-in-Bamberg.de und der gleichnamigen Initiative. Wir wollten damit u. a. eine Möglichkeit für Vereinsmuffel bieten, sich unabhängig von Mitgliedschaften an uns zu wenden und sich in Sachen Biene mit uns zu verbünden, beispielsweise durch Bienenpatenschaften.

1. Honig- und Imker-Mitmachmarkt Bamberg von Bienen-leben-in-Bamberg.deKurz darauf, im Dezember 2012, nahmen wir am Adventsmarkt des Don-Bosco-Jugendwerks am Jakobsberg mit Honigverkauf und einem Kinderprogramm teil. Dort wurden unsere erstellten Rätsel zur Sensibilisierung in Sachen Bienen zum Renner bei den Besuchern aus pädagogischen Einrichtungen aller Art – von Kindergärten und Waldorfschule über Grund- und Mittelschulen bis zum Gymnasium. Etliche Anfragen zu einem Unterricht waren der Impuls, unser neu erworbenes Wissen an die Kinder und Jugendlichen gezielt weiterzugeben.

Die Bamberger Schulbiene in der HainschuleDie Idee der Bamberger Schulbiene war geboren und im März 2013 eine Crowdfundingaktion gestartet. Ein nachhaltig tragfähiges Schulbienen-Spiralcurriculum mit replizierbarer Didaktik und Methodik für den Einsatz an Bamberger Schulen war das Ziel.

Was ist seit diesen entscheidenden Entschlüssen passiert? Was konnten wir aufbauen?

Logo der Bamberger SchulbieneÜbersicht 

Die Schulbienenunterrichte, zunächst noch in den schulischen Klassenzimmern (2013), später in der Bienen-InfoWabe im Erba-Park (projektiert 2014, Spatenstich 2015, Eröffnung 2016), der Bamberger Bienengarten (2017), Reinholds Ausbildung zum Facharbeiter Bienenwirtschaft und die Ernennung zum Bienensachverständigen (2017), die Imkerkurse (2018) und schließlich sein Abschluss zum „Meister Bienenwirtschaft“ sowie der Start der Transition-Gruppe „Bienenfreun(d)e“ (2020) – und all das in unserer Freizeit und ehrenamtlich, wobei die zunehmend begehrten Imkerkurse seit 2020 als Nebenerwerb angemeldet sind.

Urkunde / Imkermeisterbrief für Reinhold Burger 2020Im Einzelnen nachvollziehbar ist die jeweilige Entwicklung unserer Projekte und Schwerpunkte über unsere Transparenzberichte sowie über das Schulbienentagebuch und die Historie der Bienen-InfoWabe. Und natürlich über die Chronologie des Weblogs selbst. Bienenpat(inn)en erhalten außerdem in jährlich vier Newslettern Einblicke in die Zusammenhänge all unserer Aktivitäten rund um Bienen, Honig, Imkerei und Natur.

Ausblick

Bienen-InfoWabe (Vorderansicht) im Erba-ParkFür die nächsten 10 Jahre erhoffen wir uns die Gesundheit, Kraft und Mitbegeisterte, um all das Erreichte und Bewirkte halten und weiterentwickeln zu können. Pläne haben wir immer, die gehen uns nicht aus. Vielleicht nicht mehr in der Größenordnung einer Bienen-InfoWabe oder eines Biologie-/Agrartechnik/Tierarzt-Studiums mit Spezialgebiet. Doch bereits ein erfolgreich begleitetes Europäisches Volksbegehren zum Schutz der Bienen und Bauern, wie es für heuer ansteht, soll uns – zumal nach den Erfahrungen, die wir für Bayern (2019) gemacht haben – ein Ansporn zum Aktivbleiben sein.

Statementgeber/innen zur Auftaktveranstaltung des VolksbegehrensGroße und kleine Ziele und geplante Maßnahmen – und was daraus wurde – halten wir jeweils am Ende unserer Transparenzberichte fest. Damit verhindern wir Aktionismus und ein Hamsterradgefühl, aber regen hoffentlich auch zum Nachahmen an. Wir wünschen uns und den Bienen und Insekten in Bamberg und der ganzen Welt sowie unseren Unterstützer/innen von Herzen alles Gute!

Give me Five!

Reinhold und Ilona im Bamberger Bienengarten

[Aktualisiert am 16.12.2022]

Rezension zu Luck: „111 Orte für Kinder in und um Bamberg, die man gesehen haben muss“

Cover Luck, 111 Orte in Bamberg … emons:-Verlag[Werbung] Unsere Bienen-InfoWabe mit Bienengarten im Erba-Park am Bienenweg ist die Nummer 8 im Band  111 Orte für Kinder in und um Bamberg, die man gesehen haben muss. Das freut und ehrt uns sehr, von Nadine Luck in diesem 240 Seiten starken Reise- und Erlebnisführer der beliebten 111-Orte-Reihe des emons:-Verlags aufgenommen worden zu sein.

Auf einer Doppelseite beschreibt und bebildert sie jeweils ein kindgemäßes und überwiegend kostenlos bis günstiges Ausflugsziel in Bamberg und näherer Umgebung. Die Zusammenarbeit mit der sympathischen Autorin funktonierte im Hinblick auf unser grünes Klassenzimmer wunderbar. Wenn Nadine dies für alle Institutionen in ähnlicher Weise durchgeführt hat, dann flößt uns die Dimension ihres rechercheintensiven, reisetechnischen, schriftstellerischen und fototechnischen Tuns großen Respekt ein!

11 unbekannte Ziele

Nun haben wir zwar keine eigenen Kinder, dennoch immer die Augen offen für die kleinen und großen Sehenswürdigkeiten unserer Wahlheimat. Wir bilden uns ein, ziemlich alles schon entdeckt zu haben. Dennoch … Nadine Luck hat es geschafft, uns mit genau 10%, also 11 neuer Ziele zu überraschen, die wir natürlich auch ohne Kinder sehr gerne ansteuern werden.

Nicht bekannt waren uns:

  1. „Alpaka-Hof“ in Eltmann-Weisbrunn
  2. „Wildkatzenweg“ in Litzendorf,
  3. Team-Tischtennisplatte des Atlantik-Spielplatzes,
  4. Schneewittchen-Grabstein im Diözesan-Museum,
  5. Schneckenhof in der Südflur,
  6. Modellbahn-Verein am bzw. hinterm (genau!) Bahnhof
  7. „Kickerbox“ in der Jäckstraße
  8. der Geocache in der Armeestraße
  9. Feuerwehrmuseum in der Siechenstraße,
  10. Bücherschrank am Gartenstädter Markt, …
  11. … und dass dem bekannten Pavillion im Hain ein Flüsterbogen innewohnt!

Interessante Blickwinkel

Jedes der 111 beschriebenen abwechslungsreichen Orte ist liebevoll und interessant beschrieben und so toll fotografiert, dass sich einem trotz Kenntnis des Ziels der Blickwinkel weitet und man sofort noch einmal hin möchte. In Form von Sprechblasen erhält man zudem weitere Anschlusstipps, die fußläufig erreichbar sind. So sind es weitaus mehr als „nur“ 111 Orte, die Kindern – punktuell mit ein bisschen geschickter Vermittlung – ganz sicher Spaß machen werden.

Corona-Langeweile war gestern! Denkt euch eine Zahl zwischen 1 und 111, schnappt euch euren Picknick-Rucksack und steuert auf die gewählte Nummer zu – da ist garantiert keine Null-Nummer dabei. Na ja, nicht ganz. Für ein paar davon muss man schon vorher anrufen, ob die – ganz grundsätzlich wie auch der momentanen Situation geschuldet – derzeit offen haben. Wir, respektive die Bienen-InfoWabe, hat übrigens jeden 3. Sonntag von 14-17 Uhr zwischen April und September geöffnet, und ansonsten nach Vereinbarung.

Ein perfekter Führer für die ganze Familie, aber auch für Solo-Erwachsene, der in keinem Bamberger Haushalt fehlen sollte! Wir wünschen euch viel Spaß in Bamberg und Umgebung, ob mit oder ohne Kind und Geldbeutel und ob nur wenig oder ganz viel Zeit, die es anregend zu füllen gilt!


Luck, Nadine: 111 Orte für Kinder in und um Bamberg, die man gesehen haben muss. Köln : Emons:-Verlag. 2021. 240 S. (111 Orte …)
ISBN  978-3-7408-1075-7

Kinderbücherkiste für die Bienen-InfoWabe

Kinderbücherkiste der Schulbienen-Bücherei (Imker-Bibliothek)
Kinderbücherkiste der Schulbienen-Bücherei (Imker-Bibliothek)Weil unsere derzeit 15 Bilderbücher [PDF] und 6 Spiele [PDF] zur kommenden Saison praktisch und hübsch präsentiert werden sollen, entstand eine rollbare Bücherkiste. Natürlich verwendeten wir – stilistisch und farblich passend zu den Regalen der Bienen-InfoWabe – wiederum eine Zarge, also ein Stockwerk eines Bienenhauses.

Kinderbücherkiste der Schulbienen-Bücherei (Imker-Bibliothek)Kinderbücherkiste der Schulbienen-Bücherei (Imker-Bibliothek)Wir hoffen, ihr könnt das kleine Kunstwerk ab dem 3. Sonntag im April, sprich: 18.04.2021, selbst in Augenschein nehmen. Genau so, wie unsere wachsende, mittlerweile über 200 Titel umfassenden Imker-Bibliothek mit Themenbeständen zu Bienen, Honig, Imkerei und Natur. Und natürlich der neu gestrichenen Wände.

Kinderbücherkiste der Schulbienen-Bücherei (Imker-Bibliothek)Der kleine Bestand an Bilderbüchern, aber auch der 15 Vorschulbücher, sind gedacht für die Geschwister und kleinen Besucher/innen der Bienen-InfoWabe. Denn der überwiegende Bestand ist für unsere Hauptzielgruppen angeschafft, also den Schüler/innen ab der 2. Jahrgangsstufe, den Lehrkräften, Jugendlichen und Erwachsenen. Alle Titel finden man im Bestandsverzeichnis (Katalog) auf der Plattform Zotero.

Rezension Schmöe: „Lieblingsplätze Oberfranken“ – und die Bienen sind auch dabei!

Cover Schmöe, Lieblingsplaetze Oberfranken, GmeinerDie „Lieblingsplätze Oberfranken“ von Friederike Schmöe sind beileibe keine unheimlichen, meuchelmörderisch anmutenden Düsterorte, wo hinter jeder Ecke ein Verbrechen lauert. Die in der Bamberger Region besonders als Krimi-Schriftstellerin bekannte Linguistin, quasi die „Mutter“ von Katinka Palvy und Kea Laverde, aber auch einiger weiterer nichtserienhaften Romanfiguren, kann nicht nur Blut.

Mit ihrer überarbeiteten Auflage innerhalb der „Lieblingsplätze“-Serie des Gmeiner Verlags – der Oberfrankenband strahlt im frischen Lindgrün! – beweist sich die Wahl-Bambergerin als Kennerin unserer wunderschönen Landschaft „in der neuen Mitte Europas von der bayerisch-tschechischen Grenze im Nordosten bis zur Stadt Bamberg im Südwesten“, so der Verlagstext. Tja, und Bienen-leben-in-Bamberg.de ist hier mit gemeint! Wie das?!

Aufgestöbert von PD Dr. Schmöe

Ihr ahnt schon, was diese Rezension zu den Lieblingsplätzen mit unserem ureigensten Lieblingsthema „Bienen“ zu tun hat. Nun, eines Sonntags stöberte uns Frau Schmöe, die nicht sehr weit entfernt von unserer Bienen-InfoWabe in Bamberg wohnt, im Bienengarten auf. Hingerissen von unserem stetig sich verschönernden Platz, der bis 2015 nur eine grüne Wiese als fantasieloses „Rückbaugebiet“ der Landesgartenschau 2012 war, sprach sie uns direkt an. Sie würde diesem Flecken des ERBA-Parks gerne ein paar Zeilen in ihrer neuen Auflage widmen und ob uns das Recht wäre.

Wir hatten diese Begegnung zwar nicht vergessen, doch geargwöhnt, dass es unser Herzenswerk vielleicht aus Platzgründen nicht mehr zwischen die Buchdeckel geschafft hatte. Doch  unlängst erhielten wir überraschend ein Päckchen vom Verlag! Gleich blätterten wir an die erwartbare Stelle vor (Kapitel 22, ERBA-Park, S. 63), was gar nicht so  einfach war. Denn es hielten uns wunderbare Bildseiten zu weiteren Natur- und Stadtschönheiten auf, die wir am liebsten sofort durchgelesen bzw. am besten auch sofort besucht hätten.

Na gut, etliche kennen wir ja auch bereits, aber deshalb lässt sich um so leichter sagen: Ja, wir nicken die Auswahl der Oberfranken-Kennerin unbedingt ab! Dass die Verfasserin und Fotografin der vielen, vielen Bilder gebürtige Coburgerin ist, kann für die eher sich selbst genügenden Bamberger nur gut sein. So weitet sich der Blick gen Norden, und auch die Bayreuther und Hofer Gegenden haben unbestritten sehr viel Charme, wie ich aus vergangenen „Vorwende-Tagen“ noch gut weiß. Zeit für mich, mit Schmöes liebevoll bis augenzwinkernd arrangierten Reiseführer auf Wiederentdeckungstour zu gehen!

„Bienenleben und Wasserspaß“

Nun aber zu „unserer“ Stelle. Nicht nur, dass die Dozentin der Deutschen Sprachwissenschaft an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg erwartungsgemäß unser damaliges kurzes Informationsgespräch richtig erinnert bzw. nachrecherchiert hat. Vielmehr hat sie auch die wesentlichen Punkte, um denen es uns geht, knapp, doch fein herausgearbeitet.

Besonders freut uns natürlich, dass wir in der Titelüberschrift den Vorrang VOR dem „Wasserspaß“ erhielten. Der ist nämlich wirklich ebenfalls sehr schön und eine völlig verständliche „Konkurrenz“ … ach nein, eher doch eine Ergänzung. Denn wenn Klassen, die von uns unterrichtet werden, zu viele Schüler aufweisen, teilen wir auf. Die eine Hälfte darf die Bienen streicheln, während die andere die Wartezeit auf dem „Großen Sams-Spielplatz“ überbrückt.

Klöße, Luna-Bowle und 1/4-m2-Pizza

Trotz des warmen Gefühls, bauchgepinselt worden zu sein, wird die Rezension hier dennoch ehrlich bleiben. Als Feinnase stößt mir der merkwürdige Geruch des Buches auf. Der wird sich hoffentlich mit der Zeit abbauen. Auf ein Register ist verzichtet worden. Dafür ist das Inhaltsverzeichnis bei übersichtlicher Gliederung um so ausführlicher. Die Fränkische Schweiz ist eindeutig unterrepräsentiert. Aber über diese Region gibt es ohnehin schon genügend Lesestoff. Verziehen.

Gut gefallen haben mir Schmöes kleine, in die in Fakten, Historie und Beschreibungen eingebundenen Geschichtchen, die gerne auch mal im O-Ton die für sprachliche Auflockerung sorgen. Beispiel: „Es dauert bei euch noch a bissla! Ich hab grad neue Klöß nei. Zwanzig Minuten!“ (-> S. 109 beim auch uns bekanntem „Alt“ in Dietzhof/Leutenbach.)

An jedem Textseitenende findet sich außerdem – in Rot herausgestellt – ein weiterführender, zur Örtlichkeit passender Anschluss-Tipp.
Lieblingsstelle: „Bei Vollmond auf dem Rücken treibend in den Himmel blinzeln und dabei eine Luna-Bowle schlürfen. Wer mag, leiht eine Luftmatratze für den komfortablen Blick in den Himmel aus.“ (S. 37, Bad Rodach, ThermeNatur). Oder: „Ganz Hungrige freuen sich bestimmt über eine „1/4-m2-Pizza!“ – die es im Forsthaus Kamerun gibt (S. 131, Kapitel „Auf nach Afrika!“ – ja, ganz richtig gelesen!).

Sie sehen schon – für kulinarische Tipps der flüssigen wie festen Art ist bestens gesorgt. Eigentlich reichen mir als Appetizer schon genau diese Fußsteg-Stellen, um meine Nach-Corona-Wiedersehens-Rundreise durch Oberfranken perfekt zu planen. 😉

Fazit: Kaufen! Reisen! Schlemmen! Erleben! Übrigens für die ganze Familie, denn Gewalttouren blieben generell außen vor.

Und auch in Corona-Zeiten macht das Blättern trotzdem Spaß, weil man, wenn auch nicht frische Luft, so doch ein bisschen Wissen tanken kann! Oder hätten Sie’s gewusst, dass Königin Victoria, die Gemahlin des Coburger Prinzen Albert, sich dessen Geburtsort Schloss Rosenau als „mein wirkliches Zuhause“ angesehen hatte? Und dass ich als geborenen Fürtherin, aufgewachsenen Nürnbergerin, für Oberfranken und besonders Bamberg, genau dasselbe sagen könnte?! So ist das Buchgeschenk auf keinen Fall verschwendet, sondern von mir zum „Lieblingsreiseführer“ geadelt!


Schmöe, Friederike: Lieblingsplätze Oberfranken : Zauberhafte Ausflugsziele, Paradiesisch schlemmen, Freizeitspaß für Familien. 1. überarb. Aufl. Meßkirch : Gmeiner-Verl. 2021. Inkl. E-Book.