Podiumsdiskussion zur Stadtökologie in Bamberg

Blick vom Stephanshof auf BambergWie kann ein neues Miteinander von Stadt und Natur in den nächsten Jahren aussehen? lautete die zentrale Frage der Veranstaltung Stadtökologie: Natur in der Stadt – Podiumsdiskussion am 02.05.2018 im Stephanshof-Kapitelsaal, zu der das Evangelische Bildungswerk Bamberg e. V. einlud.

„Gerade in Zeiten des Klimawandels und den Herausforderungen im Städtebau kommt der Natur in unseren Städten eine überragende Bedeutung zu“, so die Ankündigung, und darüber sind sich die Podiumsteilnehmer Prof. Dr. Thomas Foken, MikroMeteorologische Beratung, Tom Konopka, Regionalreferent für Mittel- und Oberfranken, BUND Naturschutz in Bayern e.V. und Robert Neuberth, Amtsleiter, Garten- und Friedhofsamt Stadt Bamberg sicherlich einig.

Podiumsrunde zur "Stadtökologie"

Podiumsteilnehmer v. l. Robert Neuberth, Amtsleiter, Garten- und Friedhofsamt Stadt Bamberg, Tom Konopka, Regionalreferent für Mittel- und Oberfranken, BUND Naturschutz in Bayern e. V. , Moderator Martin Messingschlager, Prof. Dr. Thomas Foken, MikroMeteorologische Beratung,

Moderator Martin Messingschlager richtete an Robert Neuberth die Frage: Was sind die Kriterien innerhalb des Grünflächenmanagements?

Neuberth: Die Grünausstattung definieren die Bürger. Die einen fordern eher aufwändige Anlagen, die anderen ökologisch-naturnahe. Was gesellschaftlich nachgefragt wird, wird „politisch“ umgesetzt.

Wir verfügen in Bamberg über verschiedene Strukturen, vom Schönleinsplatz über das Straßenbegleitgrün bis zur Sandachse. Wir handeln nach einer Biodiversitätsstrategie, und das eine schließt das andere nicht aus.

Jedoch – die Grundstückspreise steigen, das wirtschaftliche Interesse [an Flächen] steigt.

Eine positive Entwicklung hatten wir durch die Landesgartenschau mit dem neu gewonnenen Erba-Park, der zusammen mit dem Hainpark eine schöne Möglichkeit bietet, die Stadt fußläufig zu erkunden. So ist ein Kriterium der Erhalt und die Schaffung von Grün, um letztendlich die Lebensqualität der Stadt zu erhalten.

Zwischenfrage Moderator: Das heißt, das Amt richtet sich nach dem Willen der Bürger?

Neuberth: Wenn einer anruft und will den Rasen nicht mehr so oft gemäht haben oder mehr Nischen und Freiräume in der Natur, dann gilt es, Arrangements zu treffen. Hier findet auch eine Verschiebung und Veränderung statt und wir arbeiten daran, dass das eine wie das andere seinen Platz hat. Veranstaltungen wie diese führen dazu, dass nachgearbeitet und nachgezogen wird.

Tom Konopka: Bamberg ist eine sehr engagierte Stadt. Ich gehe d’accord, dass verschiedene Grünflächen zur Nutzung bereit stehen. Was wir uns mehr für Bamberg wünschen würden, wären Abenteuerspielplätze auf offenem Brachland, wo man auch mal einen Baum umsägen und ein Feuerchen schüren können kann.

Prof. Dr. Thomas Foken: Das größte Problem aus dem Klimawandel für Deutschland ist die Erhitzung der Innenstädte. Wir beziffern 5-10.000 Hitzetote im Jahr, das sind mehr als Verkehrstote. Wie kann ich diese Hitze aus der Stadt rauskriegen? Bamberg ist eine der wärmsten Städte Deutschlands.

Wie sichere ich die Faktoren, die dem Klimawandel entgegen steuern und in der Stadt für einen Abkühleffekt sorgen. Wir benötigen mehr schattenspendende Bäume und extensive Bodenflächen und Wiesen, die scheinbar unnütz sind und ganz klar Begehrlichkeiten wecken, jedoch wertvolle Kohlenstoffspeicher sind.

Moderator an Foken gerichtet: Was raten Sie denen, die die Flächen managen?

Bäume höher als Häuser schaffen Schatten.  So stelle ich mir zum Beispiel am Maxplatz 20 schöne große Bäume vor. (Lachen aus dem Publikum)

Parkanlagen müssen eine bestimmte Flächengröße haben, um Kühle abzustrahlen. So ist es auf der Erba schade, dass dort Hausriegel entstanden sind. So ist es für den Hain auch unbedingt zu vermeiden, große Gastronomieanlagen einzubringen, es würde das Parkklima zerstören. Man muss alles behutsam pflegen und nicht an den Seiten herumknabbern wie beispielsweise beim Hauptsmoorwald.

Moderator: Klingt vernünftig, aber ist das auch realistisch?

Neuberth: Die Erba und der Hain bleiben so erhalten, wie sie gerade sind, sie haben Schutzcharakter. Wir brauchen für Bamberg Kaltluftschneisen. Die Ost-West-Verbindung müssen wir stabilisieren und aufrecht erhalten. (Einwurf Foken: Zum Beispiel das Tal des Ottobrunnens!)

Moderator: Bäume pflanzen – ist das schwierig?

Neuberth: Pro Jahr werden 150 Bäume in Bamberg gepflanzt. Wir hatten durch die Klimaveränderung in den letzten Jahren einige Totalausfälle bei Birke und Ahorn bzw. Probleme bei Linde, Eiche und Platane. Daher müssen wir mehr Spezialisten für Extremstandorte einbringen. Der diesjährige April war der heißeste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Mit 550 ml/m² Niederschlag der trockenste Raum [Bamberg / Franken in Bayern oder Bayern in Deutschland? Mitschrieb unvollständig, aber es klingt auf alle Fälle nach zu wenig :-)].

Konopka: Die Winterlinde wurde als klimaresistenter Baum zur Landesgartenschau vorgestellt. Wichtig bei der Wahl von Bäumen ist heute auch, dass kein Allergiepotential aufgezeigt ist. Die Blätter sollten der solaren Einstrahlung begegnen können, um kein Isopren zu produzieren. Empfohlene Bäume sind hier der Feld- und Spitzahorn, die Vogelbeere und die Winterlinde. [Hinweis auf Veitshöchheim, Mitschrieb unvollständig. Wir berichteten in diesem Zusammenhang hier.]

Neuberth: Heimische Bäume sind in der Regel Waldbäume. Das ist unser Problem, dass einzeln stehende Bäume unter Stress stehen.

Konopka: Dazu tragen auch die Lavasteine bei, die erhitzen die Stadt noch mehr. In Nürnberg gibt es mittlerweile Baum(scheiben)patenschaften.

Neuberth: Dass der Punkt kommt, war klar. Mehr Flächen bedeutet auch mehr Aufgaben bei keinem zusätzlichen Personal.

Einwurf Publikum: Baumscheiben können aber doch die Bürger pflegen, die das auch gerne tun würden.

Neuberth: Zunächst – die Lavasteinbedeckung wird nicht mehr weiter ausgeweitet. Die Entscheidung dafür hatte eine begründete Vorgeschichte. [Anmerkung bienen-leben-in-bamberg.de: Laut früherer Aussagen des Gartenamts wurde diese auf Empfehlung des Deutschen Städtetags getroffen.]

Zum einen waren es formalästhetische Wünsche anderer. Die Hundehinterlassenschaften haben sich [durch die Bedeckung mit dem spitzen Lavasteinen] merklich reduziert. Im Sommer verkrusten offene Baumscheiben und es kommt zu einem oberflächlichen Abfluss beim Gießen. [Anmerkung: Neu gepflanzte Bäume werden vom Gartenamt 3 Jahre lang gegossen, was wir an unserer Koelreuteria an der Bienen-InfoWabe bestätigen können. Das sind jedoch keine soften Gießkannenstrählchen, sondern extrem kräftige Wasserstrahlen aus armdicken Schläuchen.]

Wir haben aber jetzt gegengesteuert, und es ist ganz klar eine Interessensgemengelage. Auch in anderen Städten wurde das Heil gesucht, es ist hier ein Wandel zu verzeichnen.

Unsere Gießdienste beginnen um 4 Uhr früh. Bei hoher Trockenheit werden auch ältere Bäume gegossen. Letztendlich ist es immer ein Kampf zwischen unterschiedlichen Sichtweisen. Hier können die Vereine großen Einfluss nehmen.

Konopka: Wir beobachten ein sehr starkes bürgerschaftliches Engagement. Ich stelle hier die Frage in die Runde, wer sich selbst an ehrenamtlichen Maßnahmen beteiligt? (Fast alle Hände gingen hoch).

Die Erfahrung in Nürnberg beim Pflegen der Baumscheiben sind sehr positiv. Sie vermüllen nicht mehr so, sehen einfach schöner aus, es schafft Nachbarschaft und verletzte Bäume haben deutlich abgenommen, weil parkende Autos nicht mehr bis an die Rinde heranfahren. Wir [BUND und Servicebetrieb öffentlicher Raum] richten jährlich einen Empfang für die Baumpaten aus.

Neuberth: Seit 8 Jahren gibt es auch für den Bamberger Hain Baumpatenschaften, seit 2 Jahren auch innerhalb der gesammten Stadt im Wert von 250 Euro, die gespendet werden können. Und auch wir laden jedes Jahr ein. Mittlerweile haben wir ein Dutzend von Baumscheibenpflegenden. Zu Hochzeiten oder Geburtstagen werden gerne Bäume gespendet, dazu können auch kleine Steine mit einem Signet erworben werden.

Einwurf Peter Gack: Hier ist sicher noch Potenzial nach oben. Man müsste das bekannter machen und dieses wiederholt. Wenn jemand aber hier einen formalistischen Vertrag unterschreiben soll, dass er die angelegte Bepflanzung bei einem Ende der Pflege wieder rückzubauen hat, dann ist das doch eher abschreckend.

Neuberth: Natürlich soll es nicht abschreckend sein, aber die Aktionen sollen schon auch nachhaltig sein. Manche sind anfänglich begeistert dabei und lassen es – nachdem sie im heißen Sommer etliche Gießkannen zu schleppen hatten – dann doch wieder einfach auslaufen. Hier wäre eine Partnerschaft mit dem Bund Naturschutz vorstellbar, der das koordiniert.

Moderator an Foken: Belächeln Sie diese Situation, wenn wir uns über Baumscheiben unterhalten?

Foken: Nein, das belächel ich nicht. Jeder einzelne Quadratmeter ist ein wertvoller CO2-Speicher. Es ist ja leider Mode geworden, dass Hausgärten komplett mit Schotter gefüllt werden, dazwischen mal eine einzelne Pflanze.

Moderator: Es geht in der Stadtökologie ja auch um Lärm.

Foken: Alles an Pflanzen, was massig ist, filtert Schadstoffe heraus und dient dem Lärmschutz. Pflanzen können erheblich zum Lärmschutz beitragen. Die Waldfläche zwischen der A73 und der Gartenstadt beispielsweise ist ein effektiver Lärmschutz. Patenschaften für Knöterich als Lärmschutz … (lacht).

Konopka: Womit wir beim Hauptsmoorwald wären. Dieser fungiert ähnlich wie der Nürnberger Reichswald als Kühlung für die Stadt, und zwar um 2 bis 3° C. Ich halte den Plan, auf dem Muna-Gelände Industrie anzusiedeln, für einen ganz großen Fehler.  Der BUND wird es unterstützen, dass dieser Plan zu Fall kommt.

Foken: Bisherige Gutachten auf der Grundlage von VDI-Richtlinien haben die Fragen von Grünflächen bislang nicht behandelt. Derzeit wird sich intensiv damit befasst. Zur Klimainventur gehören auch offene Bodenflächen, die Kohlenstoffe speichern.

Moderator: Hat Herr Neuberth Möglichkeiten, beratend auf die Stadt einzuwirken?

Neuberth führte eine Reihe von Maßnahmen und Verordnungen auf.

Konopka: Gut, dass sich Bamberg seiner Gärtner wieder erinnert und das nicht so verhunzt wie in Hallstadt. Es muss auch disfunktionale Flächen „ohne Etikett“ geben, also einfach freie Flächen. Was die Wohnungs(bau)politik angeht, sind hier Diskrepanzen zwischen Statistiken und politischen Aussagen feststellbar. Der Wohnraum ist durchaus da, oft sind nur das EG verpachtet und das OG liegt brach. [Anmerkung: Auch wir kennen sehr viele Fälle, in denen Wohnraum leer steht, weil ehemals Einheimische anderenorts wohnen, aber nicht vermieten möchten. Aus eigenen leidvollen Vermieterinnenerfahrungen kann ich das allerdings auch nachvollziehen.]

Moderator: Bis zu 75% weniger Insekten. Ist das auf dem Schirm?

Neuberth: Das wird besser, die Bürgerschaft hat’s in der Hand, beispielsweise beim Lebensmittelkauf. Alles hilft hier massiv zusammen, so auch bei der Bienensituation.

Moderator: Ist Bamberg auf einen guten Weg?

Wir nehmen die Herausforderung an. Man muss versuchen, das Beste daraus zu machen. Bamberg ist einzigartig, beispielsweise in Sachen bebautes wie unbebautes Land. Umweltbildung ist ein wichtiger Punkt. So starteten wir im Hain eine Informationsoffensive, um das Thema Stadtökologie in die Köpfe zu verankern.

Konopka: Bamberg ist eine super Stadt. Damit das so bleibt, sollte Bamberg dringend die Muna-Pläne abspecken. (Applaus).

Die Menschen sehen die globalen Herausforderungen wie Insektensterben und Klimaschutz. Jährlich verzeichnet der BUND eine Nettozunahme von 4.000 Mitgliedschaften und wir verfügen über eine Klimaallianz Bamberg Stadt und Land.

Foken: Unsere Priorität muss es sein, den Klimaschutz zu stärken und nicht einen einzelnen Faktor zu beheben.

Publikumsfragen wurden gestellt nach invasiven Arten wie das Indische Springkraut (regelt sich von selbst) und ob es realistisch sei, dass wild lebende Bienen in Baumhöhlen zurecht kämen (nein, sie müssen wegen der asiatischen Varroamilbe behandelt werden).

Wir von Bienen-leben-in-Bamberg.de nahmen das Ende der Veranstaltung zum Anlass, uns explizit bei Herrn Neuberth und seinem Gartenamt für die bisherige Unterstützung unserer Bieneninitiative und erfolgreiche Zusammenarbeit zu bedanken (auch in Namen der anwesenden Gruppenmitglieder  „Essbare Stadt“, die bekanntermaßen ebenfalls positive Erfahrungen machten), bescheinigten dem Amt Lernfähigkeit und Wandlungsbereitschaft und ermunterten dazu, den hoch engagierten und gut informierten Bürgern Bambergs ruhig ein wenig „lange Leine“ zu geben. Sie werden es der Stadt sicherlich danken.

Wir bedanken uns an dieser Stelle auch beim Organisator Wolfgang Wurch vom Evangelischen Bildungszentrum für die aufschlussreiche Informationsveranstaltung, der wir das Erscheinen einiger Stadträte doch sehr gegönnt hätten. Daher hier unser umfangreicher, fast lückenloser (und hoffentlich in allen Teilen richtig wiedergegebener) Bericht zum Nachlesen, damit niemand sagen könne, er hätte von nichts gewusst.

Praxis der Unterrichtsgestaltung zum Thema Bienen – und eine Rauferei

Eigene Unterrichtsanteile für den Schulbienen-Unterricht erarbeiten und erstellen war Aufgabe im zweiten Teil des Moduls 7 zum Seminar „Schul-Imkerei“ für die Studierenden der Universität Bamberg.* Je 8-10 Minuten plus Reflexionszeit waren pro Kursteilnehmer/in angesetzt, die diese sehr gut zu nutzen wussten – Kompliment!

Notburga Frank von der KunstdidaktikUnd sie hielten die vorgegebene Zeit so exakt ein, dass wir uns im Anschluss noch eine Weiselzellenkontrolle gönnten, zumal ein Teilnehmer eine Unterrichtseinheit dort als eigenen Beitrag anerkannt bekommen sollte. Vorab nutzte Notburga Karl die Gelegenheit, ein Projekt aus der Kunstdidaktik vorzustellen und sich von den Studierenden zum Werkstoff „Wachs“ inspirieren zu lassen.

SmokerSodann versammelten wir uns am Uni-Volk am Lehrbienenstand „Bienenweg“. Wegen des Windes war es gar nicht so einfach, den Smoker zu entfachen. Und trotz des hellen Sonnentages kann man eine Taschenlampe zum Ausleuchten der gesichteten Spielnäpfchen und Weiselzellen gut gebrauchen. Erkennt man am Grund etwas schimmern, bedeutet dies, dass die Zelle von den Bienen mit Futtersaft vorbereitet wird, damit die Königin ein Ei darin legen mag.

Weiselkontrolle am Lehrbienenstand "Bienenweg".Bienen und Menschen parallel in den Griff bekommen

Weiselkontrolle am Lehrbienenstand "Bienenweg".In einem denkbar ungünstigen Augenblick, nämlich beim Anheben einer mit Bienen gefüllten Zarge, lieferte ich mir eine kleine fingierte Rauferei mit Ekkart. Alexander ließ sich indes nicht aus der Ruhe bringen und hielt einfach nur inne in seinem Tun. Das war schon mal ein echter Pluspunkt – ruhig bleiben. Auf die Frage: „Was tut ihr in der Realität in so einem Fall?“ kam Luzias Vorschlag, einen älteren Schüler von vorneherein zu bitten, ein Auge auf die Mitschüler zu haben. Auch sollte ein Lehrbienenstandsbesuch generell immer nur mit einer weiteren Lehrkraft stattfinden.

Ja, dazu raten wir grundsätzlich. Denn Bienen und Menschen gleichzeitig zu betreuen, das funktioniert nur in der Hälfte aller Fälle, so unsere Erfahrung. Irgend etwas passiert immer, und dann sind Prioritäten setzen kaum mehr möglich. Bienen und Menschen müssen parallel in den Griff bekommen werden! Vor allem dann, wenn wir so mutig waren, ohne komplette Schutzkleidung an die Stöcke zu gehen.

Eine unvorhergesehene Panikattacke (übrigens nicht nur bei Kindern) schüttet Stresshormone aus, die die Bienen auf den Plan bringen könnten. Außerdem ist Angst ansteckend, was (nicht nur) in grauer Vorzeit durchaus dem Schutz diente. Wir wissen auch nicht, ob eine uns unbekannte Störung das Bienenvolk vor unserem Auftauchen in Aufruhr versetzt hatte und die Wächterbienen grantiger sind als geahnt. Kürzlich sahen wir perplex zu, wie Jugendliche beim Frisbee-spielen mehrmals die Scheibe in die Lehrbienenvölker katapultierten und diese ungerührt direkt vorm Flugloch wieder einholten. Was, wenn wir womöglich kurz darauf mit einer Schulgruppe ankommen? (Lösung: Wir versichern uns grundsätzlich mit einem geschulten Blick und feinem Gehör, ob Frieden herrscht.)

Weiselkontrolle am Lehrbienenstand "Bienenweg".Oft geht es gut aus. Doch in den wenigen Fällen, wo nicht, geht’s in der Elternschaft dann richtig rund. Da kennen Mütter und Väter kein Pardon, denn schließlich müssen sie sicher gehen dürfen, dass ihre Kindern in der Obhut der Lehrer keinen Schaden nehmen. Es folgen peinliche Verhöre, verunsicherte Kinder und das „Aus“ der Schul-Imkerei wäre garantiert. Auch in der Stadt spräche sich ein Unfall schnell herum. Die Folge: andere Schul-Imkereien könnten ebenfalls vorsichtshalber aufgegeben werden. Alle Mühen umsonst, nur, weil man allzu sorglos war.

Weiselkontrolle am Lehrbienenstand "Bienenweg".Begeisterung, Faszination, Enthusiasmus, Euphorie, Stolz, Adrenalinkick … all das löst die Bienenhaltung aus und lädt beinahe dazu ein, heiter und unbekümmert zu werden und sich stark zu fühlen. Schön so! Doch bitte, werdet dabei nicht leichtsinnig. Verliert niemals den Respekt vor Apis mellifera und behaltet einen besonnenen, kühlen Kopf vom Anfang bis zum Schluss bei. Also bei jedem einzenen Besuch erneut und über alle Jahre hinweg. Nur so haben alle lange Freude an der Schul-Imkerei.

Schwarzmalerei liegt uns ganz und gar nicht. Doch hier beim Schul-Imkern hat unser Optimismus etwas Pause und es siegt die reine Vernunft, nervig und klugscheißerisch, wie wir dabei auch wirken mögen. Wir möchten euch und uns den Stress eines Notfalls einfach ersparen. Außerdem: Von der grundsätzlichen Sympathie für die niedliche Biene Maja ist der Schritt zur panikartigen Furcht vor diesem gefährlichen Insekt nur ein klitzekleiner. Wir Imker müssen dafür sorgen, dass dieser Schritt umgekehrt begangen wird, also von der Furcht zur Sympathie, wenn wir Bienen als festen Teil unserer Welt erhalten möchten. Danke für euer Verständnis!


*„Didaktik der Naturwissenschaften“ der Fakultät Humanwissenschaften an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg am Institut für Erforschung und Entwicklung fachbezogenen Unterrichts – EE-feU.

[Nachtrag am 03.04.2019: Im Anschluss der Fotogalerie sind alle insgesamt 10 Module aufgeführt und verlinkt, sofern wir einen Bericht dazu veröffentlicht hatten.]


Fotogalerie Unterrichtsgestaltung


Übersicht der 10 Module zum Seminar „Schul-Imkerei“

… mit Verlinkung, sofern wir einen Bericht dazu veröffentlicht hatten. [Nachtrag am 03.04.2019.]

  1. 20.04.2018: Seminar (M4) Praxis Lehrbienenstand II (Schwarmverhinderung, Varroaprophylaxe) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  2. 27.04.2018: Seminar (M5+6) Grundlagen Schulimkerei und Bienenunterricht für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  3. 03.05.2018: Schulbienen-Unterricht für Klasse 2 (Integrationsklasse) der Gangolf-Grundschule im Rahmen des Seminars (M7a) „Praxis Schulbienenunterricht“ für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  4. 04.05.2018: Seminar (M7b) Umsetzung „Praxisunterricht Schulbienenunterricht“ des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg [Diese Seite hier]
  5. 06.05.2018: Sondermodul zur Wachsverarbeitung im Seminar Schul-Imkerei für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  6. 03.06.2018: Seminar (8) Praxis am Lehrbienenstand III (Ablegerkontrolle, Varroakontrolle) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  7. 3.07.2018: Seminar (9) Praxis des Honigerntens und der Honigverarbeitung für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  8. 15.08.2018: Seminar (10.1-2) Praxis am Lehrbienenstand (Einwintern 1: Varroabehandlung) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  9. 19.08.2018: Seminar (10.3) Praxis am Lehrbienenstand (Einwintern 2: Varroakontrolle und Einfüttern) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  10. 13.12.2018: Seminar (10.4) Praxis am Lehrbienenstand (Oxalsäurebehandlung) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg

Henrik Arndt zu Bio- versus konventioneller Imkerei

Vortrag Henrik ArndtWie geht was und wo liegen die Unterschiede zwischen Bio- Imkerei und Konventioneller Imkerei? Henrik Arndt, Fachwart Lichtenfels (Schönsreuth), ehemaliger Bienengesundheitswart sowie Tierwirt, Fachrichtung Imkerei, gab den rund 20 Anwesenden in seinem in freier Rede gehaltenen Vortrag Erkenntnisse aus der Praxis als Zertifizierer der Naturland-Imkerei weiter.

Bereits seit Längerem lägen Richtlinien zur Konventionellen Imkerei in der Schublade, so Henrik, die nie das Licht der Imkerwelt erblickt hätten. Mittlerweile jedoch wurden EU-Richtlinien sowie Richtlinen der Verbände zur Bio-Imkerei veröffentlicht, die teils sehr ausgefeilt, teils aber auch in ihren Vorgaben schwammig sind. In Qualitäts- und Zertifizierungsverfahren werden unterschiedliche Parameter bewertet, z. B.

  • Das Produkt, also Honig
  • Der Herstellungsprozess
  • Das Tierwohl

Gäste zum Vortrag Henrik ArndtDie Frage, ob es Bio-Richtlinien braucht, ist nicht eindeutig zu beantworten, und ganz sicher nicht mit Antworten aus der sogenannten „Fachlichen Praxis“. Denn für jeden Imker und jede Imkerin und Betriebsweise oder Intention erhält man eine andere Antwort. Stichworte waren hier Flügelstutzen der Königin, knappes Einfüttern aus Sparsamkeit heraus, dunkle alte Waben.

Wer auf einen Biobetrieb umrüsten möchte, benötigt zunächst eine Qualifikation, um zu wissen, was „gut“ für die Biene ist (wobei sich auch hier die Geister durchaus scheiden und wir je nach Wissens- und Forschungsstand widersprüchliche Antworten erhalten werden. Man muss überlegen, was man will – nun ja, das ist ja wohl immer so, egal, was man tut.

Was sind nun die großen Unterschiede zwischen Bio- und Konventioneller Imkerei?

Vortrag Henrik ArndtAuch diese sind uneinheitlich je nach Verband und auch Bundesland. Beispielsweise existieren in Bayern keine Gebietsausschlüsse. Man könnte also theoretisch Bienen neben einer Mülldeponie oder dem Abluftschacht einer U-Bahn halten. In Sachsen-Anhalt hingegen gibt es Ausschlussgebiete. Bei der Völkeraufstellung muss ein 3 km-Abstand zu Feldern mit gentechnisch veränderten Pflanzen einhalten. Anmerkung: Gleichwohl muss der Imker sein Produkt zurückziehen, wenn im Honig Pollen aus gentechnisch bearbeiteten Pflanzen nachweisbar ist. Und da Bienen bis zu 10 km weit nach Nahrung suchen, wirkt dieses Abstandsgebot als eine Farce.

Vier wesentliche Bereiche lassen sich ausmachen, die die grundlegenden Unterschiede beinhalten: 1. Bienenfütterung 2. Bienenwachs 3. Säurebehandlung 4. Dokumentationspflicht – so jedenfalls haben wir es verstanden.

1. Bienenfütterung

Fütterung aber ist eines der großen Hauptthemen, neben Wachsmanagement, Behandlungen der Krankheiten und einer Dokumentationspflicht.

Zum Thema ausländischer Bio-Rohrzucker in unterschiedlichen Reinigungsgraden (dunkelbraun über „light“ bis fast weiß) oder aus deutschen Zuckerrüben raffinierter weißer Haushaltszucker, darüber hatten wir bereits einmal ausführlich geschrieben. Hier die Links dazu, mit der Bitte, aufmerksam auch die angegebene weiterführende Literatur zu konsultieren:

Alle Artikel zum Thema Bienenauffütterung mit Zucker

Ergänzender Einschub unsererseits: Winterbienen brauchen Kohlenhydrate als Energiequelle, um sich wärmen zu können. Dabei spielt es nicht die große Rolle, aus welchem Ausgangsstoff dieser – zusammen mit den Enzymen der Biene – in Honig umgewandelt wurde. Chemisch gesehen ist der Haushaltszucker in Bio-Qualität identisch mit konventionellem Haushaltszucker. Für die Gesundheit wichtige Eiweißstoffe sind vor allem im Pollen enthalten, der ohnehin im Volk verbleibt.

Die sich entwickelnden Bienenlarven des Frühjahres werden über das Fettpolster der Winterbienen gefüttert, welches aus dem normalen Trachtpflanzenangebot des Vorjahres zustande gekommen ist. Wenn wir also auf Raffinadezucker verzichten würden, dann überwiegend aus dem Aspekt heraus, dass unsere Zuckerrübenfelder großflächig mit Pflanzenschutzmittel, z. B. Glyphosat, behandelt werden. Für die Bienen selbst macht das Ausgangsprodukt „den Kohl nicht fett“.

2. Bienenwachs

Vorbemerkung: Das erste Gefäß des Honigs ist die Wabe. Für die Qualität des Lebensmittels Honig (und nur um diesen geht es hier, nicht um eine Zertifizierung des Wachses!) spielt es durchaus eine Rolle, wie „sauber“, „rückstandsfrei“ oder „100%“ das Wabenwerk ist. Siehe dazu auch das Kapitel „Was ist reines Wachs?“ im Blogbericht zum Veitshöchheimer Imkertag 2017 (4) Wachs.

Henrik Arndt wies auf die Notwendigkeit eines offenen Wachskreislaufes hin. (Anmerkung: auch: Wachsstraße genannt). Also altes Wachs rausnehmen, neues Wachs reingeben bzw. selbst von den Bienen herstellen lassen. Somit kann die Anreicherung von Rückständen verhindert werden.

Er empfiehlt sich außerdem, nur rückstandsanalysiertes Wachs und dies nur von zertifizierten Händlern zu kaufen. Der Kilopreis beträgt dabei ungefähr 43 Euro. Eine gewährleistete Umarbeitung von Eigenwachs hält er erst ab 25 Kilo für realistisch. Wer Wachs zum Kilopreis von 12 Euro ersteht, handelt sich bei diesem Dumpingpreis Probleme ein. Wachs wird in zwei Kategorien angeboten: Nr. 1 ist das hochwertige Deckelwachs und das Wachs des Baurahmens, Nr. 2 bereits einmal bzw. mehrmals bebrütetes Wachs.

Die Frage aus dem Publikum kam, wie sich der Kauf der notwendigen Apparaturen zum Wachsschmelzen, Klären/Desinfiszieren und Mittelwandgießen von rund 2.000 Euro bei Hobbyimkern mit nur wenigen Völkern rechnen kann, war verständlich. Würden wir Honig wie hochwertigen Qualitätswein teurer verkaufen können, wäre die Antwort einfach. Nun, wir von Bienen-leben-in-Bamberg.de sind tatsächlich diesen Schritt gegangen und haben uns die Gerätschaften gekauft. Berichte dazu folgen noch. Wir würden sogar gerne andere Imker in Bamberg und Umgebung davon profitieren lassen, doch stellt sich sich die Frage – und dabei haben wir ins Schwarze getroffen – der Seuchenverbreitung.

3. Säurebehandlung

Henrik Arndt lehnt die Oxalsäurebehandlung kategorisch ab. EOxalsäurebehandlung eines Bienenvolkes an der Sternwarte Bambergr präferiert Milchsäurebehandlung, natürlich neben der noch immer nicht von anderen Methoden ablösbaren Ameisensäurebehandlung. Das tun wir allerdings nicht, denn noch immer können wir uns mit dem dabei verbundenen Akt, die Wintertraube auseinander zu reißen, um sie dann zu besprühen, nicht anfreunden.

Ökologisch orientierte Imker betonen gerne, wie schädlich die Durchsicht des Volkes für das Mikroklima der Bienen sei, um dann andererseits dieses für die Winterbehandlung zu empfehlen, also zu einer Jahreszeit, die es noch schwerer macht, das einmal hergestellte (Warm-)Klima zu halten bzw. wieder herzustellen.

Also auch hier wieder: Man kann es so oder so sehen. Letztendlich gibt einem der Erfolg, seine Bienen möglichst weitgehend varroabefreit durch den Winter zu bringen, recht. Wir mögen uns kein endgültiges Urteil anmaßen. Doch von Zertifizierern wird selbstverständlich eine bestimmte Haltung zum Thema erwartet und / oder vom Verband in den Richtlinien vorgeschrieben.

4. Dokumentationspflicht

Beispiel eines BIO-ZertifikatsZur Umstellungsdauer (1 Jahr) in die Bio-Imkerei und dem speziellen Prozedere der Dokumentation sowie den Kosten gab es noch jede Menge zu hören, bei langsam schwindenden Publikum, das doch weitestgehend die doppelte Zeit anwesend war, als die, die wir eingeplant hatten. Wer hier nacharbeiten bzw. einen guten Einstieg möchte, kann sich die Broschüren der LWG herunterladen. Für die Anwesenden besteht die Möglichkeit, sich bei uns die eingescannten Unterlagenbeispiele (Formblätter) anzufordern.

  • Erklärung / Betriebsbeschreibung Imkerei
  • Betriebsinspektion Imkerei

Dankeschön für Vortrag Henrik ArndtWir danken Henrik Arndt herzlich für seinen erneutes Kommen, bei dem wir mehr als reichlich mit Informationen versorgt wurden, die nun jede/r für sich selbst versuchen kann, in die eigene Betriebsweise einzubauen – ob nun mit der Absicht einer Umstellung, oder einfach, um etwas „besser“ bzw. anders als bisher zu machen.

„Dieser Lehrbienenstand wird betreut von den Studierenden der Uni Bamberg“

Uni-Bienen am Lehrbienenstand "Bienenweg"Uni-Bienen am Lehrbienenstand "Bienenweg"Uni-Bienen am Lehrbienenstand "Bienenweg"So steht es seit Freitag auf zwei Tafeln zu lesen, befestigt an einer Bienenbeute am Lehrbienenstand „Bienenweg“ unweit der Bienen-InfoWabe. Eine Gruppe von jungen Studierenden (Lehramt an Grund- und Mittelschulen / Universität Bamberg*) lernt innerhalb des Seminars „Schul-Imkerei“ (s. a. Bericht) das praktische Arbeiten mit den Bienen kennen und betreut künftig dieses Volk.

Weiselkontrolle am Lehrbienenstand "Bienenweg"Über die rasche Auffassungsgabe und den Mut der jungen Leute im direkten Umgang mit den Bienen, die an diesem sonnigen Tag zwar sehr lebhaft flogen, dabei aber lammfromm blieben, waren wir doch recht begeistert. Geübt wurde die Weiselkontrolle, also genaues Hinsehen und Fahnden nach den verdächtigen Zellen und deren beherztes Abnehmen.

Am Lehrbienenstand "Bienenweg"Königin zeichnen

Einfangen der Uni-BienenköniginAußerplanmäßig konnten wir sogar das Zeichnen einer Königin demonstrieren. Sie war eine reichlich nervöse Madam und ließ sich mit dem Röhrchen nur schwer einfangen. Möglicherweise war sie noch sehr jung und die Folge einer stillen Umweiselung. Denn eigentlich haben die Königinnen von Nikolaus, dem „Ziehvater“, immer ein Opalithplättchen auf dem Rücken. Diese hier aber war noch „nackig“.

Bienenkönigin der Uni-Bienen.Wildbienen für den pädagogischen Einsatz

Am WildbienenhotelAuch den „anderen Bienen“, also den Wildbienen, gönnten wir innerhalb des Moduls „Grundlagen Bienenunterricht“ – und mithin das methodische und didaktische Vorgehen – unsere Aufmerksamkeit. Vor allem die in Bamberg sehr häufig vorkommende Mauerbiene hat unsere Tonziegeln im Wildbienenstand schon eifrig bestückt. Viele andere sind Bodenbrüter und wir hoffen, dass auch am Bienenweg einige davon zu entdecken sein werden. Einen erdigen Trockenstreifen direkt am Gebäude der Bienen-InfoWabe halten wir jedenfalls für sie offen.

Insgesamt war es ein volles Programm für die Studierenden, die leider auch nicht immer alle dabei bleiben konnten. Hier die Übersicht der Themen von 14 bis 19 Uhr, bzw. bei freiwilligem weiteren Praxiserleben bis 19.45 Uhr.

Modul 5: Grundlagen Schul-Imkerei (Referent Reinhold Burger)

  • Imkerei im Jahreslauf
  • Bienengesundheit/ -krankheiten
  • Weiselkontrolle am Lehrbienenstand
  • Kennzeichnung der Königin

Modul 6: Grundlagen Bienenunterricht (Referentin Ilona Munique)

  1. Biologie der Biene
    • Unterrichtsziel: Die Liebe zur Biene wecken
  2. Lebensraum Biene
    • Unterrichtsziel: Verständnis über Anforderungen und die natürlichen Zusammenhänge der Biene entwickeln
  3. Standort Schule
    • Lernziel Teil 1:
      1. Tipps zur Etablierung der Idee „Schulbiene“
      2. Handreichungen zur didaktischen und
        methodischen Unterrichtsvorbereitung
    • Unterrichtsziel Teil 2: Erleben, Erforschen, Entspannen

Ab Sonntag werden wir wöchentlich von 14.30 – 15.30 Uhr die turnusmäßige Weiselkontrolle vornehem, beginnend mit den beiden Völkern am Fünferlessteg. Mit Ausnahme des 03.06, an dem die Zeitplanung im Curriculum 10.00 – 11.30 Uhr vorsieht. Die Bienenbetreuungsgruppe kann dann je nach Möglichkeit praktische Erfahrungen sammeln, die sie an ihrem eigenen Volk am Bienenweg umsetzen dürfen.

Die Besucher der BIWa-Sonntagsöffnung kommen dadurch ebenfalls in den Genuss eines Blicks in die Bienenbeuten und sind herzlich dazu eingeladen.


*„Didaktik der Naturwissenschaften“ der Fakultät Humanwissenschaften an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg am Institut für Erforschung und Entwicklung fachbezogenen Unterrichts – EE-feU.

[Nachtrag am 03.04.2019: Im Anschluss der Fotogalerie sind alle insgesamt 10 Module aufgeführt und verlinkt, sofern wir einen Bericht dazu veröffentlicht hatten.]


Fotogalerie


Übersicht der 10 Module zum Seminar „Schul-Imkerei“

… mit Verlinkung, sofern wir einen Bericht dazu veröffentlicht hatten. [Nachtrag am 03.04.2019.]

  1. 20.04.2018: Seminar (M4) Praxis Lehrbienenstand II (Schwarmverhinderung, Varroaprophylaxe) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  2. 27.04.2018: Seminar (M5+6) Grundlagen Schulimkerei und Bienenunterricht für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg [diese Seite hier]
  3. 03.05.2018: Schulbienen-Unterricht für Klasse 2 (Integrationsklasse) der Gangolf-Grundschule im Rahmen des Seminars (M7a) „Praxis Schulbienenunterricht“ für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  4. 04.05.2018: Seminar (M7b) Umsetzung „Praxisunterricht Schulbienenunterricht“ des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  5. 06.05.2018: Sondermodul zur Wachsverarbeitung im Seminar Schul-Imkerei für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  6. 03.06.2018: Seminar (8) Praxis am Lehrbienenstand III (Ablegerkontrolle, Varroakontrolle) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  7. 3.07.2018: Seminar (9) Praxis des Honigerntens und der Honigverarbeitung für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  8. 15.08.2018: Seminar (10.1-2) Praxis am Lehrbienenstand (Einwintern 1: Varroabehandlung) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  9. 19.08.2018: Seminar (10.3) Praxis am Lehrbienenstand (Einwintern 2: Varroakontrolle und Einfüttern) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  10. 13.12.2018: Seminar (10.4) Praxis am Lehrbienenstand (Oxalsäurebehandlung) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg

Vortrag 29.04.2018: Henrik Arndt zur Bio- und Konventionellen Imkerei

Bienenfachwart Henrik ArndtLogo für das Schwerpunktthema: Imkerei der Bienen-InfoWabeMal ehrlich – Bio-Imkerei, muss das sein? Ist gute konventionelle Imkerpraxis nicht ausreichend, um qualitätsvollen Honig bei sorgfältiger Bienenpflege zu betreiben? Worin bestehen die prinzipiellen Unterschiede? Was bedeutet „bio-zertifiziert“ genau? Wie muss ein Imker vorgehen und kalkulieren, falls er auf Bio umstellt? Nützliche Tipps und Adressen zum Imkern nach Biorichtlinien speziell aus und für die oberfränkische Region ergänzen den Vortrag „mit Bodenhaftung“.

Ein spannender Vortrag für interessierte (Jung-)Imker/innen anlässlich der BIWa-Sonntagsöffnung mit dem erfahrenen Referenten Henrik Arndt, Bienenfachwart Lichtenfels, Schönsreuth.

Der Vortrag findet von 16.00 – 17.00 Uhr statt unter dem Titel Bio-Imkerei oder Konventionelle Imkerei? Erkenntnisse aus der Praxis.

Vorab des Vortrags stehen wir wie jeden zweiten Sonntag für Fragen zur Verfügung, und zwar von  14.00 – 16.00 Uhr unter dem Motto: Offenes Haus für alle … rund um Bienen, Honig, Imkerei und Natur.

Wo? Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1, 96047 Bamberg (Erba-Park)

Seminar „Schul-Imkerei“ der Universität Bamberg mit Bienen-leben-in-Bamberg.de

Außerschulischer Lernort; Schaufensterbeute, umringt von StudierendenStart frei für das neue Seminar „Schul-Imkerei“ der Universität Bamberg, Didaktik der Naturwissenschaften, in Kooperation mit Bienen-leben-in-Bamberg.de. Am Freitag fanden sich 11 Studierende für das Lehramt Grund- und Mittelschulen, in der Bienen-InfoWabe ein. Die künftigen Multiplikator(inn)en in Sachen BIENEN erwartete ein abwechslungsreicher Unterricht mit Powerpoint-Präsentation, Demonstration von Medien und Materialien sowie dem Besuch der beiden Lehrbienenstände inklusive Praxiseinweisung.

Die Zitterpartie, ob der Lehrauftrag die notwendige finanziellen Grundlage und eine versicherungstechnische Klärung erhalten würde, blieb bis zuletzt spannend. Letztendlich gelang es Dr. Yelva Larsen aus dem Fachbereich „Didaktik der Naturwissenschaften“ der Fakultät Humanwissenschaften an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg über die Joachim-Herz-Stiftung für das Institut für Erforschung und Entwicklung fachbezogenen Unterrichts – EE-feU die Mittel einzuwerben. Nun also konnte es losgehen.

Das Curriculum beinhaltet die Didaktik und Methodik der Schulimkerei (Hauptreferentin Ilona Munique) und Theorie und Praxis der Bienenhaltung (Hauptreferent Reinhold Burger) und erstreckt sich über insgesamt 10 Module mit Schwerpunkt auf die Praxis.

Am 20.04.2018 starteten wir – zwar mit etwas Verzug, auch dem späten Frühjahresbeginn geschuldet – aber hochmotiviert mit dem Modul 4 „Praxis Lehrbienenstand II“.

Übersicht der Inhalte:

    • Grundwissen Bienenkunde
    • Theorie Bienenpflege
    • Praxis Bienenpflege
      • Schwarmverhinderung
      • Biotechnische Varroabekämpfung
      • Honigraum aufsetzen
      • Vorbereiten eines Ablegers (Theorie)
      • Umsetzen eines Ablegers

Für den ersten Eindruck hier die Fotogalerie. Unsere Studierenden erhalten über die Lernplattform Moodle noch mehr Fotos fürs Familienalbum.


[Nachtrag am 03.04.2019: Im Anschluss der Fotogalerie sind alle insgesamt 10 Module aufgeführt und verlinkt, sofern wir einen Bericht dazu veröffentlicht hatten.]


Fotogalerie Praxis Lehrbienenstand


Übersicht der 10 Module zum Seminar „Schul-Imkerei“

… mit Verlinkung, sofern wir einen Bericht dazu veröffentlicht hatten. [Nachtrag am 03.04.2019.]

  1. 20.04.2018: Seminar (M4) Praxis Lehrbienenstand II (Schwarmverhinderung, Varroaprophylaxe) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  2. 27.04.2018: Seminar (M5+6) Grundlagen Schulimkerei und Bienenunterricht für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  3. 03.05.2018: Schulbienen-Unterricht für Klasse 2 (Integrationsklasse) der Gangolf-Grundschule im Rahmen des Seminars (M7a) „Praxis Schulbienenunterricht“ für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  4. 04.05.2018: Seminar (M7b) Umsetzung „Praxisunterricht Schulbienenunterricht“ des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  5. 06.05.2018: Sondermodul zur Wachsverarbeitung im Seminar Schul-Imkerei für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  6. 03.06.2018: Seminar (8) Praxis am Lehrbienenstand III (Ablegerkontrolle, Varroakontrolle) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  7. 3.07.2018: Seminar (9) Praxis des Honigerntens und der Honigverarbeitung für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  8. 15.08.2018: Seminar (10.1-2) Praxis am Lehrbienenstand (Einwintern 1: Varroabehandlung) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  9. 19.08.2018: Seminar (10.3) Praxis am Lehrbienenstand (Einwintern 2: Varroakontrolle und Einfüttern) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  10. 13.12.2018: Seminar (10.4) Praxis am Lehrbienenstand (Oxalsäurebehandlung) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg

Lavendelfee verwandelt Schau-Kräuterbeet im Bienengarten

Schau-Kräutergarten, Bamberger BienengartenPflanzetikett Lavandula angustifolia 'Hidcote Blue', Garten-LavendelDas Schau-Kräuterbeet im Bamberger Bienengarten ist um 23 Lavandula angustifolia ‚Hidcot Blue‘ reicher – Dank unserer Lavendelfee Elke!

Elke PuchtlerDie Heilpraktikerin aus Adelsdorf (Naturheilpraxis Erlangen-Höchstadt), Buchautorin und gute Bienenfreundin Elke schenkte uns diese wunderhübsche Einrahmung als Augenweide, Bienennahrung und letztendlich zum Schutz der Kräuter vor kalten Winden. Beschafft wurden die Lavendelpflänzchen – wie auch die anderen Kräuter – von der Bio-Gärtnerei Gertrud Leumer (Mussärol), siehe Beitrag hier.

Buchcover Lavendelschätze von Elke Puchtler

Buchcover Lavendelschätze von Elke Puchtler. © Foto mit freundlicher Genehmigung des Pala-Verlags

Dr. rer. nat Elke Puchtler ist eine intime Kennerin (nicht nur) des Lavendels und hat bei uns spätestens seit ihren Führungen im Aromagarten Erlangen einen Ruf als „wandelndes Pflanzenlexikon“ weg. Wer von ihr mehr über diese überaus aparte und beliebte Zier- und Heilpflanze erfahren möchte: Am 27. Mai 2018 ist sie zu Gast in der Bienen-InfoWabe unter dem Titel „Durftspurensuche im Bienengarten“. Ihr sicherlich sehr lebendiger Vortrag findet von 16 bis 17 Uhr statt.

Und so alles gut geht, sind unsere Gäste eine der Ersten, die ihr in Kürze erscheinendes Buch „Lavendelschätze“ (pala-Verlag) erwerben können. Untertitel: Von Pflanzen, Düften und Menschen. Gartenpraxis, Heilkraft, Entspannung, Rezepte. Selbstverständlich mit Originalsignatur der Verfasserin.

An diese nun unser allerherzlichster Dank für die Lavendelspende, und wir freuen uns sehr auf Deinen geschätzten Besuch im Mai, liebe Elke!

HEG Frühjahresversammlung 2018

Logo Honigerzeugergemeinschaft Süddeutschland w. V. (HEG)Die Mitgliederversammlung mit einem Fachvortrag der Honigerzeugergemeinschaft Süddeutschland w. V. (HEG) findet statt am 17.03.2018 in der Stadthalle in Eltmann.

 

Fachvortrag: Werner Bader, (Imker, Journalist und Rundfunksprecher des BR.
Vormittag: „Was Bienen für eine erfolgreiche Imkerei brauchen“ Nach der Mittagspause: „Ökologisches Imkern, Vorteile, Nutzen, Kosten“

Einkaufsmöglichkeiten im Lager Industriestraße: vor der Versammlung von 7-10 Uhr, nach der Versammlung ab ca. 15 Uhr.

Imkerforum Veitshöchheim 2018 – ein Muss für bayerische Imker

Bahnhofsschild Veitshöchheim.Das traditionelle Veitshöchheimer Imkerforum¹ zum Jahresanfang gab Einblicke in laufende Forschungsprojekte und informierte über aktuelle Themen und Entwicklungen. Wie auch die letzten Jahre war das Imkerforum bis auf den letzten Platz besetzt. Ein Pflichttermin für bayerische Imker. Der nächste Schritt wären die Mainfranken-Säle, so Institutsleiter Dr. Stefan Berg angesichts der vielen Stehenden positiv „besorgt“.


Grußwortauswahl mit positiven Aussichten

# Peter Maske, Präsident Deutscher Imkerbund (DIB)

  • Bericht zum Stand des DIB auf der „Grünen Woche“. Positive Signale seitens der Politik zur Unterstützung der Dropleg-Technologie, die Unterblütenspritzung im Rapsanbau bspw. gegen die Sklerotinia (Weißstengeligkeit) oder den Rapsglanzkäfer. Vorteil: Spritzmittel werden dabei nicht direkt in die Blüte eingebracht.

# Eckard Radke, Präsident Landesverband Bayerischer Imker (LVBI)

  • Haushaltsberatung Landwirtschaftsministerium Bayern. Für die Fachberatung Oberpfalz soll eine Projektstelle befristet für 2 Jahre zur Unterstützung von Fachberater Werner Zwillich geschaffen werden. Für die Fachberatung Mittel- und Unterfranken soll eine zusätzliche Fachberaterstelle zur Entlastung für Fachberater Müller-Engler eingerichtet werden.

Berichte aus dem Institut für Bienenkunde und Imkerei,
Aktuelles aus der Fachberatung

# Dr. Stefan Berg, Leiter Institut für Bienenkunde und Imkerei an der LWG

  • Institut für Bienenkunde und Imkerei. Das Fachzentrum Bienen wurde zum 1.11.2017 organisatorisch umstrukturiert und umbenannt in Institut für Bienenkunde und Imkerei, abgekürzt IBI. Dem Fachbereich Bienengesundheit, Praktische Imkerei und Zucht steht Institutsleiter Dr. Stefan Berg vor, dem Fachbereich Produkte und Bestäubung die stellvertretende Institustsleiterin Dr. Ingrid Illies.
  • Rückblick und Prognose Überwinterungsverluste. Hohe Überwinterungsverluste 2016/2017 mit 15-20% der Bienenvölker. Anhand der Varroasituation im Herbst 2017 werden ähnlich hohe Überwinterungsverluste 2017/2018 mit 18-22% der Völker prognostiziert.
  • Bienenweide Beet und Balkon. Franz Härtl vergleicht in seiner Bachelor-Arbeit die Blütenbesuche von Bestäuberinsekten. Wie ist die Zusammensetzung der Insektenwelt und die Häufigkeit der Besuche an Blühbereichen auf dem Boden im Gegensatz zu Balkon- und Dachbepflanzung? Die endgültigen Ergebnisse stehen noch aus.
  • Projekt „Winterbiene“. Im Projekt werden spätblühende Präriestauden auf ihre Eignung als Trachtquelle für Bienen und als Biogassubstrat geprüft. Ein interessantes Ergebnis ist, dass bei Bienenstöcken in der Nähe der Versuchsfelder die Neigung zur Räuberei im Herbst sehr viel geringer ausgeprägt ist, da die Bienen mit dem Einbringen der Tracht beschäftig sind. Damit leisten die spätblühenden Stauden einen wichtigen Beitrag zur Bienengesundheit. Außerdem erleichtert eine geringe Räubereigefahr dem Imker die Bearbeitung der Völker.
  • Varroabehandlung mit Hyperthermie (I). Mit dem Varroa-Kill 2 wurde erneut ein Versuch am gesamten Volk durchgeführt mit dem Ergebnis, dass für einen guten Behandlungserfolg eine ausreichende Isolation der Beute entscheidenden Einfluß hat.
  • Varroabehandlung mit Hyperthermie (II). In einem Projekt wurde untersucht, inwieweit eine hyperthermische Behandlung erwachsener Drohnen und Königinnen sich auf die Fertilität auswirkt. Als Ergebnis läßt sich festhalten, dass Übertemperaturen, wie sie zur Varroabehandlung eingesetzt werden, die Beweglichkeit der Spermien reduziert – bis hin zur Unfruchtbarkeit. Das gilt gleichermaßen für die Spermien der Drohnen als auch für die Spermien in der Spermathek der Königin. Nebenbei bemerkt hat eine Unterkühlung erwachsener Drohnen und Königinnen den gleichen negativen Effekt.
  • Varroabehandlung mit Hyperthermie (III). Arne Kablau untersucht in seiner noch nicht veröffentlichten Master-Arbeit (Universität Würzburg) die Auswirkungen der Hyperthermie auf Arbeitsbienen mit folgenden Ergebnissen:

Zuckerschwellwert (Rüsselreflex): Die Geschmacksempfindlichkeit nimmt ab, d.h. die Bienen reagieren erst auf einen höhere Zuckerkonzentration. Die Bienen werden wählerischer. Als These wurde formuliert, dass Hyperthermie einen geringeren Nektareintrag zur Folge hat?
Lebensdauer: Die mit Hyperthermie behandelte Gruppe lebte länger als die Kontrollgruppe.
Morphologie: Der Intertegular-Abstand, das ist der Abstand der beiden Flügelansätze, als Maß für die Bienengröße, wurde bei hyperthermisch behandelten Bienen und einer Kontrollgruppe bestimmt: Bienen aus hyperthermisch behandelter Brut sind kleiner.
Flugverhalten: Keine signifikanten Auswirkungen auf Häufigkeit und Flugdauer von Sammelflügen.

  • Varroabehandlung mit Ultraschall. Das Produkt Varroa-Killer-Sound hat laut einer Untersuchung keinerlei Effekt.
  • Varroabehandlung mit Lithiumchlorid. Lithiumchlorid ist (noch) kein zugelassenes Tierarzneimittel. Zur Wirksamkeitsprüfung wurden bisher Käfigtests und Versuche mit Kunstschwärmen unter Laborbedingungen durchgeführt. Weitere Informationen im Bericht auf der LWG-Website: https://www.lwg.bayern.de/bienen/krankheiten/181858/index.php
  • Projekt „Bee Warned“. In dem Projekt wird ein bayernweites Monitoringsystem aufgebaut. Es dient zur frühzeitigen Feststellung eines Erstbefalls mit dem Kleinen Beutenkäfer (Aethina tumida) sowie dem Auftreten der Asiatischen Hornisse (Vespa Velutina). Die Daten der Monitoringimkereien werden online über das Wildtierportal Bayern erfasst.
    Für die am Monitoring teilnehmenden Imker wurde ein „Rundum-Sorglos-Paket“ zusammengestellt. Es beinhaltet Beutenkäferfallen und diverse Verbrauchs- und Kleinmaterialien. Mit den zwei Bestimmungskärtchen zum Kleinen Beutenkäfer und der Asiatischen Hornisse, die durch ihre Scheckkartengröße in jedem Geldbeutel Platz finden, lassen sich verdächtige Vorkommen rasch überprüfen. (Anmerkung: Die Bestimmungskärtchen sind bei uns in der Bienen-InfoWabe einsehbar.)

Unterfränkischer Tag der Bienen zur Landesgartenschau Würzburg

# Dr. Rudolf Behl, 1. Vorsitzender Bienenzuchtverein Würzburg e.V


Bienenwachs – Lebensraum – Rohstoff – Werkstoff

Bienenwachs war bereits Thema auf dem Imkerforum 2017, siehe unseren Bericht. Daher nachfolgend nur kurze Ausführungen zu den Vorträgen.

Folie Müller-Engler: Funktionen WachsIn einem launigen Vortrag beleuchte Fachberater Gerhard Müller-Engler die Bedeutung des Werkstoffes Wachs, und zwar aus der Sicht der Biene. Seine „menschlichen“ Vergleiche (Telefonnetz, Stoffwechselorgan Leber, Kinderstube etc.) verdeutlichten die vielfältigen Funktionen von Wachs. „Wir haben es bei den Bienen schließlich mit Frauen zu tun, was Rückschlüsse auf den Harmoniebedarf zulässt“, so Müller-Engler augenzwinkernd.

Als einer der Autoren der Wachsbroschüre des Deutschen Imkerbundes und Teilnehmer des seit 2017 erstmalig einberufenen Arbeitskreises „Runder Tisch zum Bienenwachs“ stellte Fachberater Johann Fischer den hohen Wert des Wachses für den Imker als Betriebsmittel heraus. Das Vortragsthema ist nicht zuletzt wegen des Dauerproblems von Wachsverfälschungen ein Muss für jede/n Imker/in.

Folie Andreas Schierling: Rückstände Wachs

Folie Andreas Schierling (TGD) zum Thema Rückstände im Wachs 2017

Institutsleiter Dr. Stefan Berg berichtete stellvertretend für Dr. Andreas Schierling vom Tiergesundheitsdienst Bayern über deren Laborergebnisse 2017 zu Rückständen im und Verfälschungen von Bienenwachs.

30% der eingereichten Proben zeigten Verfälschungen. Da es sich jedoch vorwiegend um Verdachtsproben handelt, also Einsendungen von Imker, die an den Waben Auffälligkeiten feststellten, kann das Ergebnis nicht generalisiert werden.

Folie Andreas Schierling: Authentizität Bienenwachs 2017

Folie Andreas Schierling (TGD) zum Thema Wachsverfälschung 2017

Zum Abschluss gab Firmeninhaber Josef Muhr (Muhr-Imkereibedarf) einen Einblick aus der Sicht eines erwerbsmäßigen Wachsverarbeiters. Er stellte fest, dass es noch immer keine offiziellen Richtlinien zu Standards bei der Wachsqualität gerade im Hinblick von Wachszusammensetzungen und -rückstanden gibt.


Fazit zum Imkerforum 2018

Eine perfekte Mischung aus wiederholenden, doch weiterhin relevanten Informationen (Wachs), dazu ergänzende sowie etliche brandneue Erkenntnisse zu Standard- und Zukunftsthemen in der Bienenkunde und Imkerei. Ein gern absolviertes Pflichtprogramm, sicher auch für die engagierten Veranstalter!

Siehe auch: Nachbericht Veitshöchheimer Imkerforum 2018

¹Das Institut für Bienenkunde und Imkerei (IBI) an der der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) und die Freunde des Fachzentrums Bienen Veitshöchheim e. V. am 03.02.2018.

BIWa-Jahresprogramm 2018 ist online

Das BIWa-Jahresprogramm 2018 zu den Themen Bienen, Honig, Imkerei und Natur kann in zwei Versionen ab sofort heruntergeladen werden.

Die Gastgeber – also wir von der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de und der Imker und Bienenzuchtverein Bamberg und Umgebung e. V. – hoffen auf zahlreiche neue Gäste und freuen uns auf ein Wiedersehen mit unseren Stammbesucher/inne/n!

Los geht’s am 1. April (Ostersonntag) mit dem „Tag der offenen Tür“. Letzter Termin ist am 16. September, also das Wochenende nach den Sommerferien, mit der Verleihung des Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreises. Dazwischen Vorträge bzw. Aktionen für Groß und Klein, Imker wie (Noch-)Nicht-Imker und alle Interessierten. Wir haben an allen Terminen ein „Offenes Haus für alle“, die sich beraten lassen möchten rund um die o. g. Themengebiete.

Fast alles ist kostenlos. Wir tragen das Programm und alle sonstigen Aktivitäten durch Spendenbeiträge und uns zum Teil kostenlos oder kostengünstig unterstützende Referentinnen und Referenten. Dafür allerherzlichsten Dank!

[Update 2018-03-05: Verlinkung Jahresprogramm Kurz- und Vollversion]

Screenshot BIWa-Jahresprogramm 2018, Kurzversion