Reinhold Burger zur „Intergrierten Varroabehandlung“

Vortrag Reinhold Burger zur VarroabehandlungInnerhalb einer Stunde das Wichtigste zur Varroamilbe auf den Punkt bringen – das war Anspruch des Vortrags zur BIWa-Sonntagsöffnung am 24.07.2018. Der Referent Reinhold Burger, Facharbeiter für Bienenwirtschaft und Bienensachverständiger (Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de), hatte Wort gehalten und sogar noch Zeit für eine Fragerunde.

Exklusiv für unsere Blogleser hier noch ein paar zusätzliche, stichwortartige Ausführungen zur Powerpoint-Präsentation von Reinhold Burger unter Mitarbeit von Ilona Munique: „Integrierte Varroabehandlung : Empfehlungen zum Einbau in die eigene Betriebsweise“. Schließlich ist uns allen daran gelegen, den Honigbienen ihr Leben etwas zu erleichtern.

1. Steckbrief zur Varroa destructor

Herkunft, Verbreitung

  • Evolutionäre Entwicklung mit der östlichen/indischen Honigbiene Apis cerana
  • Wirtswechsel von Apis cerana auf Apis mellifera
  • Weltweite Verbreitung: Alle Kontinente außer Australien
  • Varroamilbe 1986 in Bamberg angekommen

Varroamilbe (Varroa destructor), von oben (re.), links von der SeiteAussehen

  • Weibchen: 1 bis 1,5 mm groß, typische querovale Körperform, erwachsenes Weibchen rotbraun gefärbt
  • Männchen: 0,8 mm, runde Körperform, gelblichweiß

Lebensweise (Nahrung, Fortpflanzung, Vermehrung, Lebensdauer)

  • Lebt parasitisch an Bienen und Bienenbrut
  • Durchstechen die Bienenhaut (Cuticula) und saugen Haemolymphe (Bienenblut)
  • Vermehrung in der verdeckelten Bienenbrut
  • Befall der Brut: Kurz vor Verdeckelung der Brut (15-20 h Arbeiterinnenbrut, 40-50 Stunden Drohnenbrut) schlüpft ein Varroaweibchen in eine Brutzelle und läßt sich einschließen
  • Nach 65-70 Stunden nach Verdeckelung wird ein erstes Ei gelegt, dann alle 30 Stunden ein weiteres Ei
  • Aus dem ersten Ei entsteht ein Männchen, aus allen weiteren Eiern Weibchen
  • Vermehrung in der Arbeiterinnenbrut: 1 Weibchen hat pro Vermehrungszyklus als Nachkommen 1 Männchen und 1 bis 2 Tochtermilben
  • Vermehrung in der Drohnenbrut: 1 Weibchen hat pro Vermehrungszyklus als Nachkommen 1 Männchen und 2 bis 4 Tochtermilben
  • Bis zu 3 Fortpflanzungszyklen pro weiblicher Milbe
  • Faustformel: Im Sommerhalbjahr (= Zeit, in der Bienenbrut gepflegt wird) pro Monat eine Verdoppelung der Milbenzahl
  • Praxisbeobachtung: Varroa-Befall eines Volkes kann sich vom Frühjahr bis zum Herbst um den Faktor 100 erhöhen.
  • Lebensdauer der Varroaweibchen: Im Sommer 2-3 Monate, im Winter 6-8 Monate
  • Varroamänchen: Stirbt bis zum Schlupf der Jungbiene
  • Ohne Bienen und Brut lebt eine Milbe max. 7 Tage

Auswirkungen

  • Primärschäden auf die Bienen: Verkürzung der Lebensdauer, Verkrüppelung (Flügel, Hinterleib), Gewichtsreduktion, Leistungsabfall, Verhaltensänderungen -> Unruhe, Drohnen werden unfruchtbar
  • Sekundärschäden: Übertragung von Krankheiten – Stichstelle, Pathogene (Krankheitserreger) haben direkten Zugang in die Leibeshöhle
  • Bienenvolk kann eine gewisse Anzahl von Varroamilben tolerieren, ohne dass Krankheitssysmptome auftreten
  • Starker Befall stört die Sozialstruktur des Volkes
  • Ertragsverlust
  • Volk stirbt als direkte Folge des Befalls oder an Sekundärinfektionen

2. Varroadiagnose

Methoden

  • Windel mit eingezeichneten VarroamilbenGrundlage jeder (erfolgreichen) Behandlungsmaßnahme
    – Festellung des Befallsgrades und
    Wirksamkeitskontrolle von Behandlungsmaßnahmen sowie
    – Erkennen von Reinvasion
  • Alle Methoden zur Varroadiagnose liefern nur grobe Schätzwerte
  • Methode: Windeldiagnose bei geeignetem Beutensystem
    Beim sogenannten „natürlicher“ Milbenfall ist der Umrechnungsfaktor vom
    Mai bis September – Völker mit Brut: 100 bis 300, von Oktober und November – Völker mit wenig bis keiner Brut: 300 bis 500)
  • Puderzuckermethode
    Anzahl Milben x 100 / 300 [entspr. Anzahl Bienen in 100ml-Becher] = % Befall
  • Auswaschen von Bienenproben
    Anzahl Milben x 10 / g Bienen [100ml-Becher ca. 30g – 50g Bienen] = % Befall

Zeitpunkt der Behandlung

  • Saisonbeginn, Ende März/Anfang April
  • Saisonende, Mitte Juli/Ende Juli -> im Sommer befinden sich 80% aller Milben in der Brut
  • Nach abgeschlossener Sommerbehandlung, Ende September
  • Vor Winterbehandlung, November/Dezember

Achtung: Gemülldiagnose nach Ameisensäurebehandlung erst 14 Tage nach Abschluss der Behandlung aussagekräftig!

3. Biotechnische Maßnahmen zur Varroareduktion

Grundsätzliche Vorteile

  • Keine Rückstandsbelastung in Bienenprodukten (Honig, Bienenbrot, Propolis, Wachs)
  • in Wirtschaftsvölkern auch während der Tracht anwendbar
  • Wirksamkeit unabhängig von der Witterung
  • Keine Ausbildung von Resistenzen der Varroa

Mögliche Nachteile

  • Eingriff in die Volksentwicklung
  • Wärmeverfahren haben zum Teil unerwünschte Nebenwirkungen auf Fertilität und Wachstum
  • Je nach Vorgehensweise möglicherweise geringerer Honigertrag
  • Maßnahmen zum Teil geräte- und zeitintensiv
  • Wirksamkeit zum Teil als alleinige Maßnahme nicht ausreichend

Drohnenbrut schneidenVarianten biotechnischer Maßnahmen

  • Entnahmen: verdeckelte Drohnenbrut, verdeckelte Arbeiterinnenbrut ->Jungvolkbildung durch
      • Brutableger oder ->Totale Brutentnahme
  • Entnahme von adulten Bienen -> Jungvolkbildung durch Kehrschwärme
  • Brutunterbrechung
  • Bannwabenverfahren (Mullerbrett, „VarroaCatch“, „Heinrichs Zwischenboden“)
  • Wärmebehandlung (Hyperthermie)

Kombination physikalischer/mechanischer und biologischer Maßnahmen und Mittel zur Schädlingsbekämpfung

Ausnutzung der Reaktion von Lebewesen auf physikalische und chemische Reize. Ziel ist die Herbabsetzung der Populationsdichte des Schädlings.

Umstrittene / unzureichende / nicht ausreichend erforschte Möglichkeiten alternativer biotechnischer Maßnahmen

  • Bücherskorpion (Chelifer cancroides)
    Info: https://www.mellifera.de/blog/mellifera-blog/buecherskorpion.html
  • Ledum palustre (Sumpfporst, Rhododendrongewächs –> Imker- und Gärtnermeister Bernhard Jaesch. Information unter http://www.immengarten-jaesch.de/Insektenfreundliche_Pflanzen.html
    Gründet auf Erfahrungswissen in der Anwendungsregion Russland. Inhaltsstoffe der Pflanze, die Bienen aufnehmen, wenn sie die eingebrachten Blätter zerkleinern, um diese aus dem Stock zu entfernen, schrecken Varroen ab, so Jaesch. Geklärt ist jedoch nicht, wie die Brut damit geschützt werden kann.
  • Lithiumchlorid (LiCl)
    • bereits in geringsten Mengen höchst toxisch für die Brut
    • noch nicht erforscht, ob Wirkstoff Rückstände in den Bienenprodukten hinterlässt
    • noch keine wirksame Therapie gegen die Varroa entwickelt
    • Denkbar: Anwendung bei brutfreien Jungvölkern direkt, wenn sie gebildet werden

– Deutsches Bienenjournal, 04.03.2018 unter https://www.bienenjournal.de/aktuelles/meldungen/bieneninstitut-warnt-vor-lithiumchlorid/
Verhaltener Optimismus in Sachen Varroabekämpfung (Bienen-leben-in-Bamberg.de vom 12.01.2018)

KEINE Alternative zu anderen biotechnischen Maßnahmen

  • Drehbeute
  • Ultraschall (Varroa Killer Sound, Vorläufer: Schallomat)

Wissenschaftlich erforscht und für wirkungslos erklärt. Unsere Aussagequellen: Bienenfachzeitschriften sowie jüngste Vorträge im Fachzentrum Bienen, Veitshöchheim (wir berichteten unter dem Titel: „Imkerforum Veitshöchheim 2018 – ein Muss für bayerische Imker“ am 10.02.2018)

Was sonst noch getan wird / werden sollte …

  • Rückzüchtungen mit Ziel vermehrter Putzfreude
  • Neuzüchtungen mit Ziel Varroaintolleranz und Krankheitsfestigkeit
  • Starke Völker halten -> kein Päppeln von schwachen Völkern aus Mitleid (Anfängerfehler)

Vortrag Reinhold Burger zur Varroabehandlung, hier mit Liebig-DispenserMedikamentöse Behandlung

Vortrag Reinhold Burger zur Varroabehandlung, hier mit Nassenheiderverdunster ProfessionalGrundsätzliches

  • Tiermedikamente töten/schädigen die Varroamilbe, können geschädigte Bienen aber nicht heilen (und wieder langlebig machen) -> eine rechtzeitige Anwendung ist wesentlich für den Erfolg!
  • Gefahr einer Rückstandsbildung
    • wasserlösliche Wirkstoffe bilden eher im Honig Rückstände
    • fettlösliche Wirkstoffe bilden eher Rückstände im Wachs und können sich dort über Jahre halten und anreichern
  • Gefahr der Entwicklung von Resistenzen
  • Bitte beachten: Aufzeichnungspflicht bei Anwendung apothekenpflichtiger Tierarzneimittel!
  • Verwenden Sie nur zugelassene Medikamente, die sich bei der Anwendung unterscheiden in „Volk mit Brut“ und „ohne Brut! Quelle: https://www.lwg.bayern.de/mam/cms06/bienen/dateien/varroabehandlungsmittel_mit_zulassung.pdf

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Die Königin der Sternwarte

Iris Fischer besucht unsere Sternwart-BienenVolk an der Sternwarte mit zwei Brut- und drei HonigräumenBienen, so sagt man, sind Mittlerinnen zwischen Himmel und Erde und Überbringerinnen von Botschaften vom Dies- ins Jenseits, bzw. umgekehrt. An keinem Ort in Bamberg sind unsere Völker dem Himmel so nahe wie an der Sternwarte, wo ihnen wohl auch die direkte Nachbarschaft zu zwei Bierkellern Kraft zu geben scheint. Zumindest konnten wir heuer bereits einen dritten Brutraum aufsetzen, was eher nicht so häufig vorkommt.

Ein Schelm, wer sagen möchte, die beiden Imker haben den Standort nicht umsonst so geschickt gewählt. Zugegeben – haben wir! Doch sei es uns vergönnt. Denn alle Anfahrten von der Inselstadt hinauf auf den Stephansberg werden per Fahrrad, oft mit Anhänger dran, oder zu Fuß bewältigt, der Umwelt zuliebe. Tja, da haben’s die Bienen mit ihren Flügelchen etwas leichter …

Eure Majestät, die Königin der SternwarteVor knapp zwei Wochen jedenfalls machten wir uns wieder einmal auf den Weg, um Bienen wie Keller zu besuchen. Diesmal mit Iris Fischer, die sich für unsere Arbeit – die des Ehrenamtes wie auch des Broterwerbs, insbesondere der Erwachsenenbildung, da auch sie Coach ist – interessierte. Wie nett, dass sich beim Blick in die Beute Ihre Majestät gnädig und huldvoll dem Besuch zeigen mochte. Auch sie ist gewissermaßen ein Coach, allerdings richten sich alle im Volk im Grunde gemeinsam aneinander aus. Dennoch – ist die Königin krank oder fehlt sie gar, dann macht das schon einen sehr großen Unterschied in Gefüge des Staates aus.

Honig schlecken frisch aus der WabeSchön also, sie bei bester Gesundheit angetroffen zu haben. Außerdem scheinen unsere beiden Völker gut bewacht zu sein. Denn als wir uns in den Garten begaben, wurde sofort von den Mitarbeitern aus nachgesehen, wer sich denn da auf dem Gelände befände. Finden wir super!

Und so steuerten wir gut gelaunt und nach ein paar Fingerspitzen Honig frisch aus der Wabe gestärkt mit unserem Besuch den Wilde-Rose-Keller an. Also noch ein kleiner Aufstieg mehr, denn Montags hat der Spezi leider zu … tja, Flügel müsste man jetzt haben!

P. S.: Bamberger Lagenhonig nicht nur vom Standort Sternwarte gibt es ab Ende Juli wieder frisch geerntet – bestellen Sie gerne vor!

Varroakontrolle und Ablegerpflege (Modul 8) im Uni-Seminar „Schul-Imkerei“

Theorie zu VarroabehandlungDie Themenschwerpunkte für die Studierenden im Seminar „Schul-Imkerei“* im Modul 8 waren Varroakontrolle (Theorie und Praxis), Ablegerkontrolle mit Milchsäurebehandlung und Königinnenzeichnung und zum Schluss eine Weiselzellenkontrolle. Viel Stoff also für einen kurzweiligen Sonntagvormittag auf der Erba-Insel.

Demonstration des Nassenheider Verdunster "Professinal" zur VarroabekämpfungZusammen mit unserem Special-Guest, Bienenpate Stefan Schneider mit Freundin Wiebke, erhielt die Gruppe auf der schattigen Kleewiese zunächst einen Steckbrief zur Varroa, ihrer Kontrolle durch Befallsermittlung und den Behandlungsmöglichkeiten bei Befall. Die Befallsermittlung ist vor und nach jeder Behandlung zu geeigneten Zeitpunkten vorzunehmen, um die Maßnahmen und Mittel sowie deren Menge entsprechend anzupassen. Demonstriert wurden der einfach zu verwendende Liebig-Dispenser und der im Aufbau etwas kompliziertere, bei kühlem Wetter jedoch gut einzusetzende Nassenheider-Verdunster „Professional“.

In Betracht kommen neben den biotechnischen Maßnahmen (Entnahmen, Brutunterbrechung, Bannwabenverfahren und Wärmbehandlung) zugelassene Medikamente, wobei auch die Säurenbehandlung (Milch-, Ameisen- und Oxalsäure) zur Medikation zählt. Ein Varroakonzept mit den wichtigsten Entscheidungsmerkmalen „Volk mit oder ohne Brut“ und den Faktoren „apothekenpflichtg und Bestandsbucheintragungen“ ist unerlässlich und richtet sich zudem stark nach der favorisierten Betriebsweise, u. a. in der Folge des verwendeten Beutensystems.

Gemülldiagnose / Windelkontrolle / VarroakontrolleAnschließend ging’s an die Praxis, mithin zu den beiden Lehrbienenständen „Bienenweg“ und „Fünferlessteg“.  Schlecht für den Unterrichtsstoff, aber erfreulich für die Völker: Es zeigten sich keine Varroen auf der Windel, die zwei Tage vorher (besser wären 3 Tage) eingelegt wurden.

Ablegerkontrolle

Lehrbienenstand "Fünferlessteg", AblegerkontrolleBei der Ablegerpflege demonstrierte Reinhold das Besprühen mit Milchsäure als erste Maßnahme einer Varroaprophylaxe. Der richtige Zeitpunkt, 28 Tage nach Bildung des Ablegers, ist – wie immer bei einer Varroabehandlung – sehr wichtig. Zum Kontrollzeitpunkt, also 4 Wochen nach der Ablegerbildung, ist die Brut noch unverdeckelt. Daher kann die für die adulten Bienen verträglichere Milchsäure als Kontaktmittel verwendet werden. Denn eine Ameisensäurebehandlung als Wirkmittel auch IN die Zellen hinein ist erst zum Zeitpunkt verdeckelter Brut angezeigt, also wenn die meisten Varooen im inneren der Zellen ihr eigenes Brutgeschäft entwickeln.

Milchsäurebehandlung

Milchsäurebehandlung gegen Varroabefall. Die Milchsäure wird leicht schräg von unten nach oben auf die Waben gesprüht. So werden die ansitzenden Bienen leicht benetzt und man verhindert so, dass die Säure in die Brutzellen schwappt. Hierbei auf die Windrichtung achten, damit man die Säure nicht selbst abbekommt, und zwei bis drei Pumpstöße auf die Fläche des Wabenrähmchens verteilen. Die Bienen, die an der Beutenwand sitzen nicht vergessen zu behandeln.

Stolze angehende JungimkerKönigin zeichnen

Bei der Ablegerkontrolle zeigte sich netterweise sogleich die neue Königin. Wir überließen es vertrauensvoll Luzia, die gelassen und in aller Ruhe Eure Majästet einfing und kennzeichnete. Obwohl vom Jahresfarbablauf Rot an der Reihe wäre, wünschte sich Reinhold einen gelben Markierer, weil er diesen besser im Volk erspähen kann. Da er aber ein Stockbuch führt, ist das okay so.

Einfangen der Königin zum Zweck des ZeichnensWeiselzellenkontrolle mit Bienenpate Stefan

Die anschließende Weiselzellenkontrolle am uni-eigenen Volk zeigte eine Vielzahl an sogenannten Spielnäpfchen auf, jedoch keine Weiselzellen mehr. (Zuletzt hatte es am 27.05. noch Königinnen nachgezogen). Dieses Volk also war aus seiner Schwarmstimmungszeit heraus. Bis Mitte Juni zur Sonnenwende wäre damit jedoch immer noch zu rechnen gewesen.

Nun, wir befinden uns in der Zielgeraden zur Ernte des Honigs Mitte Juli und daran anschließend die unerlässliche Varroapflege. Zu diesem Thema schreiben wir noch ausführlicher in etwa einer Woche, wenn ich über den Vortrag von Reinhold zur BIWa-Sonntagsöffnung des 24.06. berichte und die Vortragsfolien hochladen werde. Bleibt also dran!

Link-Empfehlungen zur Ablegerbildung und zum Bayerischen Varroabehandlungskonzept


*„Didaktik der Naturwissenschaften“ der Fakultät Humanwissenschaften an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg am Institut für Erforschung und Entwicklung fachbezogenen Unterrichts – EE-feU.

[Nachtrag am 03.04.2019: Im Anschluss der Fotogalerie sind alle insgesamt 10 Module aufgeführt und verlinkt, sofern wir einen Bericht dazu veröffentlicht hatten.]


Fotogalerie Modul 8 Seminar Schul-Imkerei


Übersicht der 10 Module zum Seminar „Schul-Imkerei“

… mit Verlinkung, sofern wir einen Bericht dazu veröffentlicht hatten. [Nachtrag am 03.04.2019.]

  1. 20.04.2018: Seminar (M4) Praxis Lehrbienenstand II (Schwarmverhinderung, Varroaprophylaxe) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  2. 27.04.2018: Seminar (M5+6) Grundlagen Schulimkerei und Bienenunterricht für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  3. 03.05.2018: Schulbienen-Unterricht für Klasse 2 (Integrationsklasse) der Gangolf-Grundschule im Rahmen des Seminars (M7a) „Praxis Schulbienenunterricht“ für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  4. 04.05.2018: Seminar (M7b) Umsetzung „Praxisunterricht Schulbienenunterricht“ des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  5. 06.05.2018: Sondermodul zur Wachsverarbeitung im Seminar Schul-Imkerei für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  6. 03.06.2018: Seminar (M8) Praxis am Lehrbienenstand III (Ablegerkontrolle, Varroakontrolle) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg [diese Seite hier]
  7. 3.07.2018: Seminar (M9) Praxis des Honigerntens und der Honigverarbeitung für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  8. 15.08.2018: Seminar (M10.1-2) Praxis am Lehrbienenstand (Einwintern 1: Varroabehandlung) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  9. 19.08.2018: Seminar (M10.3) Praxis am Lehrbienenstand (Einwintern 2: Varroakontrolle und Einfüttern) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  10. 13.12.2018: Seminar (M10.4) Praxis am Lehrbienenstand (Oxalsäurebehandlung) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg

“Wie kommt der Honig ins Glas?” – Honigschleudertage 2018

Die Honiggläser sind gekauft und warten auf Befüllung, die Etiketten aktualisiert und bestellt, die neue Honigschleuder – ein fantastisches Geschenk unserer Bienenpaten Anne und Hans Zirkel! – wird voraussichtlich nächsten Freitag geliefert … jetzt fehlen nur noch die Anmeldungen unserer Gäste (s. u.) und wir machen uns auf zur Honigernte, einem lukullischen Höhepunkt des Imkerjahres.

Lernen auch Sie eine der ältesten und auch heute noch ursprünglichsten Lebensmittelverarbeitungen der Welt kennen! Und so läuft’s ab:

Honiggläser warten auf BefüllungTermin 1: So., 15.07.  |  10.00 – ca. 15.00 Uhr
Standort Buger Wiese (Ernte). Treffpunkt Parkplatz gegenüber Buger Hof, Am Regnitzufer 1. Im Anschluss fahren wir zum Obstmarkt 10 (Entdeckeln, Schleudern, Abfüllen). Nur nach Anmeldung, s. u.

Termin 2: So., 22.07.  |  15.00 – 16.00 Uhr und 16.00 – 17.00 Uhr „Ernte mitten in der Stadt“
Standort Erba-Insel (nur Ernte). Treffpunkt an der Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1. Anmeldung wäre für diesen Termin nett, ist jedoch nicht zwingend.

Termin 3: Mo., 23.07.   |  17.00 – ca. 19.00 Uhr
Obstmarkt 10 (Entdeckeln, Schleudern, Abfüllen der Ernte vom Vortag aus Standort Erba-Insel). Bitte melden Sie sich unbedingt telefonisch unter 0951-3094538 bis spätestens 14 Uhr an!

Termin 4: Fr., 27.07. |  15.00 – ca. 18.30 Uhr
Standort Weide (Ernte). Treffpunkt Weide 15a im Garten. Im Anschluss Obstmarkt 10 (Entdeckeln, Schleudern, Abfüllen) mit Abendimbiss

Was?  Entnahme der Honigwaben an unseren Standorten des Bamberger Lagenhonigs. Zu den ganztägigen Terminen erwartet Sie nach der Ernte ein Mittagsimbiss (Termin 4) bzw. Abendimbiss (Termin 5) im Obstmarkt 10 (3. Stock, nicht barrierefrei). Danach wird entdeckelt, geschleudert und abgefüllt.
Alle Teilnehmenden dürfen ein 250g-Glas ihres selbstgeschleuderten Honigs mit nach Hause nehmen.

Es besteht eine Einkaufsmöglichkeit von Honigprodukten. Außerdem erstellen wir eine Weblog-Fotodokumentation zu diesen wunderbaren Erlebnistagen! Da dies Teil unserer Öffentlichkeitsarbeit für das Verständnis über die Bienenwelt ist, wird bei Teilnahmewunsch die Zustimmung zur Fotoveröffentlichung vorausgesetzt.

Hans entdeckelt eine HonigwabeFür wen?  Interessierte, die sich telefonisch (T. 0951-3094539) oder via Doodle-Terminkalender plus E-Mail-Benachrichtigung bei uns anmelden. Siehe auch die Hinweise bei den einzelnen Terminen.

Achtung: Die Plätze sind begrenzt! Es zählt die Reihenfolge der Anmeldungen. Maximal 9 Personen möglich. Bienenpatinnen und -paten genießen Vorrang.

Kosten?
€ 16,- als Familienpauschale 2 Erw. und bis 2 Kinder |  € 12,- pro Erwachsenen | € 6,- pro (zusätzliches) Kind bis 16 Jahre. Bienenpat(inn)en kostenlos, Bienenpatenanhang 10% ermäßigt.

Montessori-Schule zu Gast bei der Bamberger Schulbiene

Montessori-Schüler setzen die vertreuten Teile einer Bienenwohnung (Beute) zusammenNeugierige, faszinierte, begeisterte und staunende Blicke der klassenübergreifenden Gruppe von Montessori-Schüler(inn)en und Lehrkräften beim Anblick unserer Bienen – ob durch die Schaufensterbeute oder im Anschluss am echten Bienenstand. Nur schade, dass wir sie unkenntlich machen müssen, aber so sparen wir uns die leidigen Aufzeichnungsvorgänge, die wir als Ehrenamtliche einfach nicht zusätzlich leisten können. Zwar baut unsere Initiative stark auf Öffentlichkeitsarbeit mit dem Element der Motivation auf, doch hoffen wir einfach das Beste, dass uns die DSGVO nicht zu sehr in die Suppe spuckt.

Montessori-Schüler beim Blick auf Bienen in der SchaufensterbeuteWie auch immer … es ist zu erahnen, dass die Mädels und Jungs samt Lehrkräften voll bei der Sache waren. Gleich zu Beginn durften sie eine Bienenwohnung zusammen setzen, deren Einzelteile wir auf der Wiese vor der Bienen-InfoWabe verstreut hatten. Wie stark die Anziehungskraft von Bildern ist, erkannten wir daran, dass alle zielstrebig auf die Fotorähmchen zusteuerten, die allerdings so ziemlich die letzte Komponente beim Zusammenbauen der Beute gewesen wäre. Dennoch – es dauerte gerade mal 15 Minuten und dann war alles so gut wie richtig zusammengepuzzelt.

Montessori-Schüler beim Blick auf Bienen am LehrbienenstandWir hoffen, der Vormittag am 18. Mai bei der Bamberger Schulbiene hat genügend inspiriert, dass das Vorhaben einer eigenen Schul-Imkerei im Garten der Montessori-Schulgemeinschaft eines Tages realisiert werden wird. Denn wir setzen große Hoffnungen in den Nachwuchs, die den Honigbienen ein gutes Überleben sichern werden. Danke für euer Interesse!

Fotogalerie Besuch der Montessori-Schule Bamberg

VHS-Kurs zur Imkerei – intensiv und nachhaltig

Sommers sind bereit für den Blick in die offene BienenwohnungBienen in der SchaufensterbeuteWann sich was lohnt, ist nicht immer von der Menge, vielmehr von der Intensität abhängig. So war unser VHS-Kurs heuer mit sechs Anmeldungen nicht gerade ausgebucht, was immer daran schuld gewesen sein mag. Vielleicht einfach zu gutes Badewetter, und die Empfehlung für lange Hosen und festes Schuhwerk war wohl nicht wirklich einladend.

Vorsichtiger Blick auf ein Rähmchen mit BienenDie Nutznießenden war Familie S., die eine sozusagen ganz persönliche Übersicht zur Imkerei erhielten. Herr S. wird nach dieser Einführung einen geschützten Platz im Garten reservieren und an einem Imkerkurs teilnehmen, so sein Entschluss. Beide wollen zu unseren Honigschleudertagen kommen, die im Juli anstehen (siehe unter Aktivitäten und Termine, Anmeldung läuft).

Aneinander gekettelte BaubienenDamit sich ein guter Kontakt zu Maja und ihrer Familie aufbauen kann, ging’s Schritt für Schritt vom Fotorähmchen über die Schaufensterbeute zur offenen Bienenwohnung mit der abschließenden Belohnung eines eingetauchten Fingers in die frische Honigwabe. Wenn das nicht überzeugend ist!

Und so meinte denn zum Abschied Frau S. mit Begeisterung in der Stimme: „Ich habe mich bei diesem Kurs keine drei Sekunden gelangweit!“

DANKE! Wir freuen uns auf eine Fortsetzung mit euch!

Honigwabe

Ankündigung BIWa-Sonntagsöffnung am 24.06.2018

Varroamilbe (Varroa destructor), von oben (re.), links von der SeiteNicht nur die bekanntermaßen schädlichen Umwelteinflüsse, sondern auch die asiatische Varroamilbe macht den Bienen das süße Leben schwer. Die entscheidende Zeit der weitreichenden imkerlichen Völkerbehandlungen steht unmittelbar bevor. Misslingen diese, überleben die Völker den Winter nicht. Daher geht es am 24. Juni von 16 bis 17 Uhr im Vortrag der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de um die Integrierte Varroabehandlung. 

Bienenfacharbeiter Reinhold BurgerReinhold Burger, Facharbeiter Bienenwirtschaft und Bienensachverständiger, gibt Jungimkern wie auch erfahrenen Bienenhalter Empfehlungen zum Einbau in die eigene Betriebsweise, basierend auf den Handreichungen des Fachzentrums Bienen der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG). Je nach imkerlichen Rahmenbedingungen wie zum Beispiel die Trachtsituation und Völkerführung oder eigene Fertigkeiten erfolgt die Bekämpfung der Varroatose unterschiedlich. Die erfolgversprechendsten Methoden werden vorgestellt und diskutiert.

Logo für das Schwerpunktthema: Imkerei der Bienen-InfoWabeInformationen und persönliche Beratung für Imkerinnen und Imker jeder Erfahrungsstufe sowie die Nutzung der Imker-Bibliothek sind von 14 bis 16 Uhr vorgesehen. Auch Kinder kommen dabei nicht zu kurz. Wie immer stehen für sie Spiele, Rätselbögen, Bücher und zahlreiche Anschauungsgegenstände rund um die Biene zur Verfügung.

Von 14.30 bis 15.30 Uhr findet zum letzten Mal in diesem Jahr am Lehrbienenstand eine Weiselzellenkontrolle statt, die einen Blick ins Volk ermöglicht. Treffpunkt ist die Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1 (Erba-Park). 

09.06.18 – VHS-Kurs „Die Imkerei – Uraltes Handwerk und modernes Hobby“

Am Sa., 09.06.18 findet unser VHS-Kurs „Die Imkerei – Uraltes Handwerk und modernes Hobby“ von 10-12 Uhr statt. Letzte Möglichkeit, sich direkt hier anzumelden. Geeignet für Jugendliche und Erwachsene.
Treffpunkt: Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1 (Erba-Park, Nähe Schiffsanlegestelle) (Karte)

Restliche Bienen aus Schwarmfangkasten in Zarge einkehrenSie interessieren sich für Bienen, Honig oder Imkerei? Sie haben einen Garten und brauchen die wertvollen Bestäubungsleisterinnen für eine reichliche Obst-, Beeren- und Gemüseernte? Gewinnen Sie mit uns einen direkten Einblick in das spannende und für unsere Natur überaus wertvolle Hobby der Imkerei.

Reinhold Burger und Ilona Munique, Bienen-leben-in-Bamberg.deSie lernen Bienen aus einem völlig neuen Blickwinkel kennen. Erfahren Sie, welche Ausstattung fürs Imkern notwendig, aber auch überflüssig ist. Gehen Sie mit uns gedanklich durch den Rhythmus der Jahreszeiten und lernen Sie, mit den Augen einer Biene zu sehen. Beobachten Sie das Volk bei ihrer wertvollen Arbeit, dem Sammeln und Einlagern von Pollen und Nektar, dem Brutgeschäft und Wabenbau. Entdecken Sie die Königin an der geöffneten Beute (Bienenwohnung), ohne die ein Bienenvolk nicht denkbar ist. Schnell werden Sie Arbeitsbiene, Drohn und Königin an einer Schaufensterbeute unterscheiden lernen.
In alten Zeiten unter Lebensgefahr aus Wäldern geerntet und so wertvoll, dass man Honig zu recht als „flüssiges Gold“ bezeichnete, erfährt die natürliche und heilkräftige Süße eine kleine Renaissance.
Die kleine „Landwirtschaft ohne Grund und Boden“ kann jedermann betreiben.

Kosten?  € 8,00  inkl. Material- und Kostproben pro Person
Weitere Info?  Anmeldung über die VHS Bamberg. Wetterfeste Kleidung und festes Schuhwerk sind notwendig. Bitte keine stark riechende Kosmetika (After Shave, Deo) benutzen. Keine Bananen vorher essen. Helle Kleidung bevorzugen.

VHS-Kurs am Lehrbienenstand

Wachsverarbeitung an 5 Stationen

Seminarteilnehmende der Uni Bamberg, Thema "Wachs"Duftprobe BienenwachsWelches Wachs fällt in der Imkerei an? Wie können wir es aufbereiten? Was sind die Zwischen- und Endprodukte? Wie lassen sich die Endprodukte verarbeiten?

In 90 Minuten durch (fast) alle Phasen der Wachsbearbeitung – das Sondermodul im Seminar „Schul-Imkerei“* benötigte im Vorfeld eine gute Logistik, um alle Gerätschaften und Anschauungsobjekte heranzuschaffen. Da wir das Ganze sicherlich nicht gleich wiederholen, hier unser ausführlicher Beitrag mit vielen anschaulichen Fotos.

Verschiedene Wachsblöcke zur Demonstration

Geräte zur WachsverarbeitungKleine Wachskunde

  • (Chemische) Bestandteile von Wachs sind vor allem Ester und Fettsäuren sowie in geringen Mengen freie Alkohole und Kohlenwasserstoffe
  • Wachs wird vom Menschen neben der Imkerei verwendet für Kosmetik, Pharmazie, Chemisch-technische Industrie, als Trennmittel in der Lebensmittelindustrie, der Medizin, im Haushalt und in der Kunst
  • Die Wachsherkunft sollte bei Einkäufen nachvollziehbar sein. Beim Verarbeitungsprozess unterscheiden wir Altwachs, Drohnenwachs und Entdeckelungswachs
  • Wachs wird belastet durch fettlösliche Umweltstoffe und Varroazide
  • Die Arbeit der Wachsverarbeitung lohnt sich, sowohl für das Tierwohl als auch die Qualität des Honigs. Finanziell lohnt es sich leider eher weniger. Falsche Sparsamkeit öffnen die Tür für verurteilenswerte Wachspanschereien.
  • Harmlose Wachsblüte, kein SchimmelDem Wachs sieht man seine Qualität leider nicht an. Was wie Schimmel aussieht, kann beispielsweise eine harmlose Wachsblüte sein, die bei leichtem Anfönen wieder verschwindet. Hingegen sind Wachsverpanschungen meist an Anomalien im Brutgeschehen und an unregelmäßig ausgebauten, abgesackten Waben zu erkennen und schädigen das Volk. Rückstandsanalysen nimmt in Bayern unentgeltlich bzw. gegen geringe Kosten der Tiergesundheitsdienst (TGD) vor.

Station 1: Entdeckelungswachs

Entdeckelungswachs eignet sich hervorragend für die Herstellung kosmetischer Pflegeprodukte, beispielsweise von Lippenstiften oder Cremes. Achtung: Selbst hergestellte kosmetische Mittel sind erst einmal nur für den Eigengebrauch verwendbar. Bei  Inverkehrbringen kosmetischer Mittel sind die umfangreichen Anforderungen des europäischen Kosmetikrechts zu beachten.

  • Entdeckeln einer HonigwabeAusgangsmaterial: Entdeckelungswachs entsteht bei der Honigernte. Vor dem Schleudern wird die dünne Wachsdeckelschicht mit einer spitzzinkigen Entdeckelungsgabel abgehoben. Entdeckelungswachs ist das wertvollste Wachs, da neues, also von den Bienen frisch hergestelltes Wachs, unbebrütet und somit am reinsten.
  • Zwischenprodukt: „Wachstorte“
  • Endprodukt: Kosmetische Mittel, wie Lippenstift, Cremes. Mittelwände.
  • Geräte:
    a) Wachstopf aus Edelstahl. Falls ein Emaille-Topf verwendet wird, sollte die Emailleschicht sollte unverletzt sein, da sich Wachs, das mit Eisen in Berührung kommt, durch die im Wachs enthaltenen Säuren grau verfärbt. Falls das passiert sein sollte, entfärben mit Oxal- oder Schwefelsäure.
    b) Wasserbad-Konstruktion: ein größerer Wassertopf, in der ein kleinerer Wachstopf zum Erhitzen eingehängt werden kann.
    c) Weiches (destilliertes) Wasser, Regenwasser oder Wasser nach dem Verwenden eines Ionentauschers. Bei hartem Wasser verseift es und wird grau
    d) Wasser für das Wasserbad
    e) Kochplatte
  • Vorgehensweise: Entdeckelungswachs mit dem weichen Wasser schmelzen. Dabei den Wachstopf unbedingt im Wasserbad erhitzen. Es verhindert, dass Wasser im Wachs-Wasser-Gemisch siedet. Der Schmelzpunkt des Wachses liegt bei ca. 64°C. Bei Erhitzung über 100° C kocht der Topf durch Siedeverzug des Wassers explosionsartig über! Erhitzung des Wachses immer unter Aufsicht! Anschließend Topf langsam abkühlen lassen. Gröbere bzw. schwerere Bestandteile im Wachs sinken ab. Der Wachskuchen schwimmt auf dem Wasser-Honig-Gemisch. Die Unreinheiten setzen sich unten am Wachskuchen ab und werden mit dem Stockmeisel abgekratzt.

Fotogalerie Station 1: Entdeckelungswachs einschmelzen


Station 2: Drohnenwachs

Blöcke des Drohnenrahmenwachses kann man in einem Wachsverarbeitungsbetrieb zu neuen Mittelwänden im Rahmen einer Eigenwachsumarbeitung verarbeiten lassen. Bei der Eigenwachsumarbeitung bekommt man die Mittelwände aus dem angelieferten Wachs ohne Beimischung von fremden Wachs hergestellt. Wir von Bienen-leben-in-Bamberg.de verarbeiten unser eigenes Drohnenwachs selbst. Verfälschungen der Mittelwände sind damit zu 100% ausgeschlossen (siehe auch Station 4).

  • Drohnenbrut schneiden zur VarroaprophylaxeAusgangsmaterial: Drohnenwaben werden den Völkern in den Sommermonaten entnommen. Mit der biotechnischen Maßnahme des Drohnenwabenschneidens wird der Varroa-Befall in den Völkern bis zur Schleuderung des Honigs wirksam reduziert. Drohnenrahmenwachs ist ein sehr wertvolles Wachs, da neues, d. h. von den Bienen im Naturwabenbau hergestelltes Wachs. Drohnenrahmenwachs ist praktisch unbelastet von Umweltschadstoffen, da es nur sehr kurz im Bienenstock verweilt. Allerdings ist es um einiges unappetitlicher bei der Verarbeitung als das leckere Entdeckelungswachs. Das Problem ist die Geruchsbelästigung bei einer Aufbewahrung über mehrere Tage und Wochen.
  • Zwischenprodukt: Wachsblock
  • Endprodukt: Mittelwände
  • Geräte:
    a) Entsafter
    b) Nylonstrümfe als Filter. Hier die Füße abschneiden und jeweils zuknoten
    c) Kartoffelstampfer zum Auspressen
    d) Joghurteimer (nachfragen bei Gastro, da fallen größere Mengen an)
    # alternativ: siehe Gerätschaften „Station 3: Altwaben“
  • Vorgehensweise: Drohnenwachs in Nylonstrumpf einfüllen und Strumpf zuknoten. Wachsstrumpf im Siebeinsatz ausschmelzen. Um die Wachsausbeute zu erhöhen, den Strumpf mit dem Kartoffelstampfer auspressen. Im Auffangbehälter gesammeltes Wachs-Wasser-Gemisch in Eimer abfüllen und sehr langsam abkühlen lassen. Der Eimer sollte während der Abkühlphase nicht erschüttert werden, damit sich die Schmutzstoffe mittels Schwerkraft vom Wachs trennen. Nach Erkalten schwimmt der Wachskuchen auf dem Wasser. Futterreste, Drohneneiweiß und andere Unreinheiten setzen sich unten am Wachskuchen ab und werden mit dem Stockmeisel abgekratzt.

Fotogalerie Station 2: Drohnenwachs einschmelzen


Station 3: Altwaben

Nach mehrmaligen Reinigen eigenet sich das Wachs der Altwaben gut für die Kerzenherstellung. Für Mittelwände ist das Altwachs weniger geeignet, da es mit Rückständen zur Behandlung der Varroamilbe sowie mit Umweltschadstoffen belastet sein kann. Die Betonung liegt auf kann, da die in unserer Betriebsweise verwendeten Varroazide (organischen Säuren wie Milch, Ameisen- und Oxalsäure), rückstandsfrei sind!

  • Am Lehrbienenstand Fünferlessteg, Modul 9 Wabenhygiene und VarroabehandlungAusgangsmaterial: Bebrütete Waben. Altwaben fallen im Herbst vor der Auffütterung der Völker im Rahmen der Wabenhygiene an. Wabenhygiene bedeutet, dass (bei unserer Betriebsweise) ca. 1/3 des Wabenbestandes den Völkern entnommen und durch die frischen Waben der ausgeschleuderten Honigwaben ersetzt wird.
  • Zwischenprodukt: Wachsblock
  • Endprodukt: Kerzen
  • Geräte:
    a) Dampfwachsschmelzer aus Wachstrichter (Edelstahl)
    b) Eisenverzinktes (nicht rostiges!) Absperrgitter
    c) Dampferzeuger (Tapetenablösegerät)
    e) Eimer
    f) Leerzargen
    g) Deckel
    h) heißer Alkohol oder heißes Benzin (Vorsicht!) zum Entfernen von etwaigen „Wachsunfällen“, z. B. durch Überlauf
  • Vorgehensweise: siehe Anleitung zum eigenen Wachskreislauf.
  • Alternatives Schmelzgerät ist der Sonnenwachsschmelzer.
    Sein Vorteil: Stromunabhängig. Nachteil: Längere Dauer des Vorgangs (je nach Sonnenscheindauer).
    Vorteil Dampfwachsschmelzer: Wabenverarbeitung unabhängig vom Wetter. Nachteil: Stromverbrauch

Fotogalerie Station 3: Altwaben einschmelzen


Station 4: Mittelwandgießform

Mittelwände (Bienenwachsplatten) werden überwiegend aus dem verarbeiteten und gereinigten Drohnenwachs (siehe Anleitung oben) hergestellt. Dazu muss der Wachsblock erneut eingeschmolzen werden. Das flüssige Wachs kann durch Walzen (meist nur in Großbetrieben) oder Gießen in Form gebracht werden. Eine einfache Silikon-Mittelwandgießform ist für unter 200 Euro zu haben. Für höhere Bedarfsmengen empfiehlt sich eine Mittelwand-Gießformen aus Edelstahl mit Wasserkühlung. Kosten ab ca. 850 Euro. Letztere wurde im Seminar vorgestellt.

Geräte:
a) Mittelwand-Gießformen aus Edelstahl mit Wasserkühlung
b) Wachstopf (wie Station 1)
c) Schöpfkelle
d) Spatel, Teigschaber o. ä.
e) Pinsel (Teigpinsel)
f) verdünntes Spülmittel oder aufgelöste Kartoffelstärke
g) Thermometer

Vorgehensweise: Topf mit geschmolzenem Wachs in die Nähe der Gießform stellen. Eine  Dreiviertel Schöpfkelle Wachs zügig im oberen Teil der Prägeform verteilen, also etwa nicht ganz die Hälfte befüllten. Sofort, jedoch nicht ruckartig schließen und mäßig gedrückt halten. Die Flüssigkeit verteilt sich durch Druck über die untere Hälfte. Mit dem Teigschaber oder einer Spachtel an der geschlossenen Kante entlang fahren und das überschüssige Wachs entfernen. Nach etwa 30 Sekunden den Hebel an der linken Seite des Oberteils der Mittelwand-Gießform anheben und den oberen Prägeteil aufklappen. Die Mittelwand an einer Ecke vorsichtig von der Prägeform lösen und behutsam mit beiden Händen gleichmäßig abheben. Hin und wieder die Kante der Gießform mit aufgelöster Kartoffelstärke einpinseln. Hin und wieder die Honigtemperatur messen und ggf. auf 80°C hochheizen. Das abgespachtelte Wachs des Kühlwasserbehälters nicht sofort wieder in den Wachstopf zurückbefördern, sondern erst sorgfältig trocknen lassen. Es sei denn, man hat vernünftigerweise mit Wasserbad gearbeitet.

Fotogalerie Station 4: Mittelwandgießform


Station 5: Einlöten

Geräte:
a) Werkunterlage
b) Langes Lineal
c) Löttrafo
f) Scharfes Messer / Cutter
g) Kleine Keile, falls Draht nachgespannt werden muss
g) Rähmchen und Mittelwände
Vorgehensweise: Mittelwände mit dem Cutter gegebenenfalls auf die richtige Größe zuschneiden. Bei waagerecht bedrahteten Rähmchen werden die beiden Kabel des Löttrafos seitlich links oben und rechts unten direkt an die Drähte geführt. Der Strom erhitzt den Draht, die Mittelwandwabe schmilzt in den Draht hinein. Falls das nicht durchgängig passiert, war der Draht nicht fest genug gespannt. Mit einem kleinen Keil, seitlich zwischen Rahmen und Draht platziert, stellt man die Spannung wieder her und nimmt im Anschluss das jeweils betroffene Drahtareal unter Strom.

Fotogalerie Staiton 5: Einlöten


Literaturtipps zur WachsverarbeitungLiteraturübersicht


*„Didaktik der Naturwissenschaften“ der Fakultät Humanwissenschaften an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg am Institut für Erforschung und Entwicklung fachbezogenen Unterrichts – EE-feU.


Übersicht der 10 Module zum Seminar „Schul-Imkerei“

… mit Verlinkung, sofern wir einen Bericht dazu veröffentlicht hatten. [Nachtrag am 03.04.2019.]

  1. 20.04.2018: Seminar (M4) Praxis Lehrbienenstand II (Schwarmverhinderung, Varroaprophylaxe) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  2. 27.04.2018: Seminar (M5+6) Grundlagen Schulimkerei und Bienenunterricht für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  3. 03.05.2018: Schulbienen-Unterricht für Klasse 2 (Integrationsklasse) der Gangolf-Grundschule im Rahmen des Seminars (M7a) „Praxis Schulbienenunterricht“ für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  4. 04.05.2018: Seminar (M7b) Umsetzung „Praxisunterricht Schulbienenunterricht“ des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  5. 06.05.2018: Sondermodul zur Wachsverarbeitung im Seminar Schul-Imkerei für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg [diese Seite hier]
  6. 03.06.2018: Seminar (8) Praxis am Lehrbienenstand III (Ablegerkontrolle, Varroakontrolle) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  7. 3.07.2018: Seminar (9) Praxis des Honigerntens und der Honigverarbeitung für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  8. 15.08.2018: Seminar (10.1-2) Praxis am Lehrbienenstand (Einwintern 1: Varroabehandlung) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  9. 19.08.2018: Seminar (10.3) Praxis am Lehrbienenstand (Einwintern 2: Varroakontrolle und Einfüttern) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  10. 13.12.2018: Seminar (10.4) Praxis am Lehrbienenstand (Oxalsäurebehandlung) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg

Wir sind hier nicht auf Highlightjagd …

… sondern berichten gerne auch mal von unspektakulären Erlebnissen an unserer Bienen-InfoWabe. Denn genau betrachtet sind es die kleinen Dinge im Leben, die die großen umrahmen und ihnen ihren besonderen Glanz geben.

Bevor wir also in den nächsten Tagen wieder über die letzten Higlights berichten werden, die da wären Besuch der Montessori-Schule, Treffen und Besuch der Rosenfreunde „Rosenbogen“, Elke Puchtlers Duftspurensuche zur BIWa-Sonntagsöffnung und ein weiteres Modul aus dem Uni-Seminar zur Schul-Imkerei, gehen wir’s mit den Blogbericht am heutigen Fronleichnam ruhiger an.

Logbucheintrag vom Sonntag, 20.05.2018:

Weiselkontrolle am Lehrbienenstand "Bienenweg" mit Uni-Bamberg-Studierenden. Bienen-leben-in-Bamberg.de / 20.05.201814.30 – 15.30 Uhr
Begleitung der Bienenbetreuer/innen aus unserem Uni-Bamberg-Seminar zur „Schul-Imkerei“. Diesmal kam die Familie einer Studentin mit, um hautnah zu erleben, was in einer Beute und bei der Weiselzellenkontrolle so vor sich geht. Und wieder einmal denke ich, unsere Entscheidung, die Kinder erst ab der 2. Klasse einzubinden, hat seine Richtigkeit, da das Kontrollvermögen der lieben Kleinen noch nicht so ausgereift ist. Die einen haben zu viel Angst vor Bienen, die anderen zu wenig. Hier lenkend einzugreifen ist nur möglich, wenn man zu zweit ist.

Schau-Kräuterbeet15.30 – 16.30 Uhr  Lesen des Rezensionsexemplars von Elke Puchtler, die am Wochenende zu einem Vortrag und ihrer Buchvorstellung kommen wird (bzw. inzwischen gekommen ist, Bericht folgt). Ehrensache, dass ich bis dahin ihr Buch „Lavendelschätze“ besprochen haben will. Der starke Wind macht es mir etwas schwer, die Seiten in den Griff zu bekommen. Daher trenne ich mich nach einer Weile schweren Herzens von meinem Liegestuhl und fotografiere stattdessen meine Lieblingsmotiv, den Bamberger Bienengarten, mit seiner bezaubernden Flora und all den Bienchen, die sich hier einfinden.

Biene an Pracht-StorchschnabelBeuten streichen16.30 – 19.30 Uhr Beuten streichen ist angesagt. Der Wind trocknet so schön schnell, so dass ich sogar einen dreifachen (bienenunschädlichen!) Anstrich fertig bekomme. Zwischendrin erhalte ich immer mal wieder Besuch. Sobald man meiner ansichtig wird, kommen die Leute auf mich zu, haben Fragen, sind neugierig auf das Innere der Bienen-InfoWabe oder wollen Bamberger Lagenhonig kaufen.

Schmökern mit Bilderbuch aus der Imker-BibliothekOder etwas aus der Imker-Bibliothek zum Schmökern aussuchen. Klar geht das, auch wenn wir eigentlich offiziell heute nicht geöffnet haben (hier unser Kalender). Doch den Vater mit seinem Töchterchen, zumal Nachbarn aus dem angrenzenden Interkulturellen Garten, wegzuschicken geht ja gar nicht. So landen die beiden mitten auf der Wiese. Stühle gäb’s natürlich auch, doch scheint der Kontakt zu Mutter Erde ihren Sonntag perfekt zu machen.

Bienenfutter Pracht-StorchschnabelViele werden von unseren Erklärtafeln und den leuchtend-weißen botanischen Pflanzenetiketten inspiriert und fragen nach einer Pflanzenliste. Den auf der Übersichtstafel angebrachten QR-Code scannen die wenigsten ein. Lieber das persönliche Gespräch suchen. Gern geschehen!

20.00 Uhr – 20.30 Uhr Während Reinhold noch die restliche Weiselkontrolle an unseren Erba-Bienenvölker vornimmt, räume ich rasch auf. Vielleicht schaffen wir’s noch auf den Keller zu einer Brotzeit. Ehrlich gesagt … ich kann mich grad nicht mehr erinnern, ob wir es taten. Da fehlt ein Foto! Tja, so ist dieser Weblog für mich, die ich durch all die vielen Erlebnisse manchmal beinahe überfrachtet bin, ein wunderbares Mittel, um unser reges Ehrenamtsleben aufzuarbeiten, in Erinnerung zu behalten und die Tage besser zu würdigen. Hiermit geschehen – Danke fürs Mitgehen!