Die Lernplakate der 1b Lichteneiche-Schule Memmelsdorf

Abholen des Medienrucksacks von der LichteneicheschuleFür die Schülerinnen und Schüler der 1a, wittko und 1c der Lichteneiche-Schule in Memmelsdorf war unser Schulbienen-Besuch kein Momentereignis, sondern wurde von den jeweiligen Lehrerinnen in unterschiedlicher Weise fortgeführt und vertieft. Wir konnten nur so staunen, als wir unsere Medienrucksäcke abholten, wie begeistert alle am Bienenthema drangeblieben sind. Heute möchten wir die Lernplakate der 1c vorstellen, die von der Klassenlehrerin Jutta Wittkow angeregt wurden.

Schulhof der Lichteneicheschule MemmelsdorfSie hatte dazu aus einem der entliehen Bücher „Ich habe einen Freund, der ist Imker“ eine Seite farbkopiert, auf der etliche Imkerwerkzeuge abgebildet waren. Diese wurden von den Erstklässlern collagenartig auf ein gelbes Tonpapier geklebt und teils beschriftet und / oder mit eigenen Zeichnungen, zum Beispiel einer Königinnenkrone, Wabenornamente, Bienen in allen Größen oder einem Schwarm an einem Baum etc. ergänzt. Manche Kinder entdeckten weitere Abbildungen in Zeitschriften und fügten sie hinzu. Andere wiederum klebten unserer Schulbienen-Bildchen auf.

Frau Wittko erklärte uns, dass die Kinder zum allerersten Male die methodische Form eines Lernplakats anwandten. Sehr gelungen, wie wir finden, oder was sagen Sie zu dieser tollen Galerie?

Minis kommen groß raus in der 1a der Lichteneiche-Schule

Schülerinnen und Klassenlehrerin Monika Heller freuen sich über MinibüchleinSchülerinnen blättern im Minibüchlein„Schau doch mal, die Königin!“ und „Was ist das für ein komischer Bienenmensch?!“ riefen die Schülerinnen und Schüler aufgeregt und blätterten fasziniert in dem kleinen, aber feinen-Mini-Büchlein, welches wir ihnen zum Abschluss unseres Nachhaltigkeits-Besuches am 22.07. am schenkten.

Schüler erhalten MinibüchleinSchüler erhalten Minibüchlein„Bienen – eine Wunderwelt“, so der Titel, fand in der Klasse 1a der Lichteneiche-Schule Memmelsdorf großen Anklang, bei den Mädchen genau so wie bei den Buben. Eine Seite Text, eine Seite Bild – und noch immer sind die Fotos einer schlüpfenden Königin oder eines schwarmbesetzten Feldzaunpfostens, der aussah wie eine bienenbesetzte Gestalt, spektakulär, obgleich es die vom DIB herausgegebene Mini-Broschüre bereits recht lange schon gibt.

Neben dem Schulbienen-Unterricht ist weiterführende Literatur ein weiterer Baustein, um Antworten auf Fragen wie diese zu geben:

  • Können Bienen rülpsen?
  • Welche Blumen sollen wir im Garten pflanzen?
  • Können sich Bienen umziehen?
  • Warum sind Bienen gelb/schwarz gestreift?
  • Gibt die Königin Befehle?
  • Wer sind die Feinde der Bienen?
  • Ist Dünger schädlich für Bienen?
  • Schlafen Bienen und wenn ja, wie lange?
  • Wie klein ist eine Biene?
  • Aus was besteht eine Biene?
  • Können Bienen sprechen und lesen?
  • Weinen Bienen?
  • Streiten Bienen?

Schüler erhalten MinibüchleinAlle 18 Erstklässler durften je eine Frage stellen. Doch viele Kinder hatten mehr als nur die eine. Die Gewitzten stellten sie sogleich im Doppelpack.

Wir hätten Stunden bleiben können, so spannend fanden ausnahmslos alle die Thematik. Das ging sogar soweit, dass ein Bursche bei unserem Anblick, als wir in den Klassenraum eintraten, uns einen schmollend-grummeligen Blick zuwarf. Er hoffte nämlich, dass wir den Abholtermin des Medienrucksacks versäumen würden. Denn er hätte sein Buch „Die Honigbiene“ gerne länger behalten. Selbstverständlich ließen wir da mit uns handeln und gaben dem wissbegierigen Kind eine Verlängerung, ebenso einem zweiten Kind, welches die Gunst der Stunde sofort zu nutzen wusste.

Spenden für Medien Klassensätze

Wie gut, dass wir von drei Titeln jeweils einen Klassensatz ausgeben können. Von einem Titel sogar zwei, was bei den häufig gewünschten Doppel-Veranstaltungen notwendig wird. Hier möchten wir gerne noch weiter aufstocken, Spenden sind dazu immer willkommen. Ein Sachbuch über „Bienen, Wespen und Ameisen“ aus der Reihe „Was ist was?“ in einer Auflage von 32 Stück für die älteren Schuljahrgänge wäre hoch willkommen.

Denkbar ist dabei ein Aufkleber der edlen Spender im Buch, um zu zeigen, dass es erwachsene Freunde der Bienen und der Kinder gibt, die mit Sorge dafür tragen, dass es unserer Welt auch in Zukunft gut geht!

Schüler der 1a Lichteneiche-Schule MemmelsdorfDie 1a mit Klassenlehrerin Monika Heller jedenfalls bedankte sich für unseren Einsatz mit einem Lied, in der selbstverständlich eine Biene vorkam („Das Lied über mich“ von Volker Rosin). Wie sehr sich die Klassengemeinschaften über unser Kommen freuten, erfuhren wir von unserer Bienenpatin Sabine Saam, die uns vom Eintrag in den Abschlussbericht der Lichteneiche-Schule berichtete, in der ihr Neffe Johannes geht. Sabine hatte den damaligen Besuch in der 1c eingefädelt und dafür gespendet. Nun hat die Schule den „Bienen-Virus“ eingefangen und wird ihn hoffentlich nie wieder los!

Auszug Abschlussbericht Lichteneiche-Schule Memmelsdorf zum Bamberger SchulbienenbesuchAuszug Abschlussbericht Lichteneiche-Schule Memmelsdorf zum Bamberger Schulbienenbesuch(Aktualis. 3.8.15)

Start der Facebook-Gemeinschaftsseite „Bamberger Schulbiene“

[Aktualisierung am 23.07.2019: Die Seite der Bamberger Schulbiene auf Facebook wird nicht mehr aktualisiert, nachdem unser Profil wieder freigeschalten wurde. Ihr findet also Neuigkeiten nur auf unserem Weblog hier, und in Kurzversion unter https://www.facebook.com/bamberger.schulbiene ]
Screenshot Facebook GemeinschaftsseiteKürzlich forderte uns Facebook auf, das Bamberger Schulbienen-Profil in eine Gemeinschaftsseite umzuwandeln. Nun ist es geschehen und wir freuen uns auf möglichst viele interessierte Abonnenten. Euch erwarten auf dieser Seite nicht News zur „Bamberger Schulbiene“, sondern auch zu allen anderen Projekten unserer Initiative „Bienen-leben-in-Bamberg.de“.

Mit der Schulbiene startete wir um den Jahreswechsel 2012/2013. Von unseren weiteren Projekten wie unsere „Bienenpatenschaften“, der „Bamberger Lagenhonig“ die „Bienen-InfoWabe“ und „Bamberger Blühwiesen“ (Schwerpunkthema 2016, in Vorbereitung) versprechen wir uns ebenfalls, dass sie ihren Beitrag dazu leisten, um Bamberg zur Bienenstadt werden zu lassen.

Mit Informationen, Aktivitäten sowie Rat und Tat stehen wir den Menschen dieser schönen Stadt bei der Erneuerung ihres Bundes mit der Natur gerne zur Verfügung. Und wo wir nicht (mehr) helfen können oder auch uns selbst helfen lassen wollen, vermitteln wir an andere Fachkräfte, an Vereine, Initiativen oder Menschen.

Gemeinsam stehen wir allesamt für ein lebenswertes Bamberg. Stadt der Gärtner und Häcker. Denn … ohne Bienen fehlt dir was!

Veitshöchheimer Imkertag 2015 (4): Kirschessigfliege etabliert

Dr. Ingried Illies, stv. Leiterin des Fachzentrums Bienen der LWG

Dr. Ingried Illies, stv. Leiterin des Fachzentrums Bienen der LWG

Während die heimischen Taufliegen-Arten (Drosophila) in aufgeplatzten, also überreifen und verletzten Früchte ihre Eier ablegen, schafft es die ursprünglich in Südostasien beheimatete Drosphila suzukii dank ihres säbelzahnartigen Legebohrers am Hinterleib auch bei intakten Früchten, so die Referentin Dr. Ingried Illies, ihres Zeichens stellvertretende Leiterin des Fachzentrums Bienen der Bayerischen Landesanstalt für Gartenbau und Weinbau (LGW).

Folie Kirschessigfliege Drosophila suzukiiTrotz ihres deutschen Namens „Kirschessigfliege“ befällt sie damit nicht nur Kirschen, sondern eben auch Weintrauben und viele weiter Beeren und Früchte. Seit 2009 bevölkert sie den Europäischen Kontinent, zunächst Spanien, Frankreich und Italien. Seit 2011 hat sie u. a. auch Deutschland erreicht.

Und so muss die LWG, mithin Ausrichterin des Veitshöchheimer Imkertags vom 12.07.2015, den Spagat schaffen, sowohl den fränkischen Weinbauern ihr Auskommen sichern zu helfen, als auch der Gartenbauern wichtigste Zuarbeiterinnen, die Bienen zu schützen. Keine leichte Verantwortung. Denn was den einen nützt – nämlich die Bekämpfung mit Insektiziden – schadet den anderen, da diese Mittel zum Teil als bienengefährlich (= B1) eingestuft sind. Nicht nur in der LWG forscht man derzeit in allen Richtungen.

Die schlechte Nachricht

4231-Folie-Kirschessigfliege-Drosophila-suzukiiIhr extrem kurzer Lebenszyklus – zwei bis drei Wochen nach der Eiablage erblickt bereits die nächste Generation das Licht der Welt – macht die rotäugige, gelbbraune Drosophila suzukii, die an der scharzen Bebänderung am Hinterleib erkennbar ist oder am schwarzen Punkt am Flügel der Männchen, schwer bekämpfbar. Denn kurz vor der Ernte dürfen keine Insektizide mehr verwendet werden. Doch befallene Früchte sind für den Weineintrag tabu, Pilze und Bakterien schaden dem Erzeugnis.

Hilfreich ist ein luftiger Standort, doch das erhöht den Pflegeaufwand der Weinstöcke, die vom Unterbewuchs freigehalten werden müssen. Auch mit Netzen lässt sich vorgehen sowie mit Fliegenfallen. Jedoch:

Alternative umwelt- und verbraucherfreundliche Bekämpfungsverfahren existieren nicht.

So ist in der gut bebilderten und ausführlichen PDF-Broschüre des Julius-Kühn-Instituts zur Kirschessigfliege zu lesen. Man forsche noch, zusammen mit nationalen und internationalen Partnern. Für unsere Bienen bedeutet das: „Zieht euch warm an, da weht ein eisiger Wind durch euren Bestäubungsvertrag!“

Die gute Nachricht

In der genannten Broschüre heißt es zur Biologie von D. suzukii:

Die Überlebensrate ist gering, wenn es friert oder die Temperaturen über längere Zeit unter 3° C liegen.

Das schaffen wir (noch) mit unseren Wintern. Daher muss die Taufliege, auch Obst- bzw. Essigfliege genannt, jeden Frühjahr aufs Neue einwandern.

Bei Temperaturen über 30 °C nimmt ihre Aktivität ab.

Nun, auch dieses schaffen wir derzeit in Deutschland. Da könnte uns der Klimawandel durchaus in die Taschen spielen, mit seinen vorausgesagten kalten Wintern und heißen Sommern. Hm. Das gehört jedoch streng genommen nicht zu den „guten Nachrichten“. Doch sorry, mehr oder besseres kann ich leider nicht berichten. Vielleicht im nächsten Jahr? Denn der Imkertag ist fest in unserem Terminkalender verankert, wir hängen an euren Lippen, liebes Fachpersonal der LWG!

Unsere Beiträge zum Veitshöchheimer Imkertag 2015

Bienen in Bäckereien

Torten der Lecker-Bäckerei LoskarnWespen suchen Süßes und Fleischiges, das kennt man zur Genüge. Bedingt durch die sommerlichen Trachtlücken, die vor allem in den Städten zumeist mit Ende der Lindenblüte beginnt – die klimawandelbedingt sehr früh vorbei war – tut sich aber auch die Honigbiene mittlerweile sehr schwer, genügend Tracht zu finden und folgt der süßen Spur in die Gebäude.

Lecker-Bäcker Thomas Loskarn, Bamberg, vor der Hauptverkaufsstelle in der ErlichstraßeUnser Bienenunterstützer Lecker-Bäcker Thomas Loskarn bat uns darum, doch einmal Möglichkeiten aufzuzeigen, wie er und seine Kolleg(inn)en vorgehen könnten, um die Nerven des Personals und der Kunden zu schonen, ohne der Biene weh zu tun.

Sehr löblich! Machen wir gerne!

Gehen Bienen tatsächlich an Industriezucker?

Grundsätzlich gilt: Die Honigbiene wird frischen Nektar und Pollen immer bevorzugen, bevor sie – im Gegensatz zur Wespe – an süße Naschereien und Teigwaren geht (siehe dazu Tipp 2: Ablenken). Doch wo findet sie in den abgeernteten, trachtarmen Sommermonaten nektarreiche Blüten in größeren Mengen? Sie sind ja blütenstet, die Kleinen, was heißt, sie fliegen dasjenige an, wovon es in der Nähe des Bienenstockes am meisten gibt. Zur Not eben auch eine Thekenauslage voller „Bienenstich“. Fatalerweise gibt sie ihre Erfolgsmeldung den „Kolleginnen“ bekannt. Was bedeutet, nach Sichtung der ersten Bienen – Spurbienen genannt – nimmt im Laufe der Stunden unweigerlich die Anzahl an Sammelbienen zu.

Vorneweg: wir kennen keinen 100%-igen Schutz vor oder eine Abwehr gegen Bienen. Mehrere Maßnahmen müssten ausprobiert werden. Denn auch Bienen sind Wesen, die mal mehr, mal weniger so reagieren, wie wir uns das vorstellen, und jedes Volk hat so seine Verhaltensmuster. Wir kennen Bienen, die bei Nelkenduft Reißaus nehmen, andere stört es nicht die Bohne. Wobei wir also bereits den ersten Tipp abgegeben haben: Nelkenduft versprühen, verdünnt auch auf nackte Hautstellen.

Drei grundsätzliche Möglichkeiten – vom nicht erlaubten (!) und nicht erwünschten Töten einmal abgesehen – lassen sich für Bäckereien oder sonstige süße Läden ausprobieren:

  1. Aussperren bzw. Abwehr
  2. Ablenken
  3. Einfangen

1. Aussperren bzw. Abwehr von Bienen und Wespen

PVC-Lamellen, wie sie in Kühlhäusern, in der Tierhaltung (Pferde) oder in Botanischen Abteilungen (Schmetterlingshäuser) verwendet werden. Da Kunden ein- und ausgehen, muss er stabil und flexibel genug angebracht werden. Ein Schnurvorhang reicht also allenfalls für den Personaleingang.

Geruchliche Abwehr mit Nelken- und Zitronenöl. Bienen besitzen einen unglaublichen Geruchssinn. An den Eingängen und Fenstern daher Duftöle freisetzen. Entweder feuchte Tücher, die immer wieder einmal damit eingesprüht werden, oder Raumbestäuber installieren. Irgendjemand schrieb davon, dass sogar Spülmittel mit Zitrusduft geholfen hätte. Ausprobiert haben wir’s noch nicht. Ob das gegen Wespen ebenfalls hilft, wissen wir nicht.

Wichtigster Tipp: NIEMALS fuchteln! Heftige Bewegungen können sie gut orten, langsame Bewegung schreiben sie einer „Pflanze im Wind“ zu. Denn fühlen sie sich bedroht, ist ein Stich die unausweichliche Folge. Das gilt für Wespen wie für Bienen gleichermaßen. Also, auch wenn’s schwer fällt: RUHIG bleiben und langsame Bewegungen. Im Falle das Gesicht angesteuert wurde: Hände von unten dicht vors Gesicht heben und sich gleichmäßig ruhig wegdrehen, dabei langsam die Handrücken gegen die Zudringlinge richten.

Das kann man den Kunden allerdings nur schwer vermitteln, und das müsste man ja den ganzen Tag lang ständig tun …

2. Ablenken der Bienen

Ein bienenfreundliches Blühbeet, angelegt in der Nähe der Bäckerei, könnte die Bienen noch vor den Toren zum vermeintlichen Paradies ablenken. Mit Sommerflor besetzt bietet es vor allem den ersehnten frischen und eiweißhaltigen Pollen, den Bienen für die Aufzucht ihrer Brut benötigen. Süßes dient schließlich nur als Kohlenhydrat, also Brennstoff, aus dem sie Honig (und im Winter Energie zum Sich-Warm-Halten) machen. Das ist aber nur ein Teil ihres Begehrs. Hohe Wahrscheinlichkeit also, dass sie das Blühangebot noch vor den Kuchenstückchen annehmen möchten. Gilt allerdings nicht für Wespen.

Diese Pflanzen empfehlen sich für die Trachtlückenmonate ab Juli – und am besten von einer Sorte gleich mehrere Stückzahlen pflanzen:

  • Artischocke (siehe beeinruckendes Video!)
  • Afrikanischer Basilikum (erhältlich bei unserer (ehemaligen) Bienenpatin Carmen Dechant, Hofstadtgärtnerei, Heiliggrabstraße 37a)cropped-95441-Biene-an-afrikanBasilikum.jpg
  • Biene auf ThymianWeitere Küchenkräuter und Heilpflanzen, besonders Thymian, Oregano, (Muskateller-)Salbei,  Echinacea … (eine besondere Auswahl in Bio-Qualität bietet die Bamberger Kräutergärtnerei Mussärol, Nürnberger Straße 86).
  • Biene in Englischer RoseSchmuckstauden wie Lavendel, Herbstastern oder duftende (!) englische Rosensorten (Letzteres zu beziehen über Jeannette Frank, Altendorf-Seußling, Sandwehr 4 – wir berichteten.) und Heckenrosen (Hundsrosen).
  • Im Kosmos-Buch „Bienenweide“ des Autors Günter Pritsch finden sich weitere 200 Trachtpflanzen mit Fotos, Blühzeiten und Nektar-/Pollenwerten. Eine tabellarische Zusammenstellung erleichtert die Kaufentscheidung. Das Buch können sich Bäckereien gerne bei uns entleihen.
  • Unser im Jahr 2017 angelegter Bamberger Bienengarten zeigt in Schaubeeten, was Honig- und Wildbienen lieben. Pflanzlisten zum Runterladen.

3. Einfangen der Bienen

Eine UV-Lampen mit Ventilator, allerdings ohne Todesfalle, sondern mit einem Auffangbehältnis hinter dem saugenden Ventilator, wie sie die modernen Geräte besitzen, scheint am Wirksamsten zu sein, haben sich die Bienen bereits in die Bäckerei begeben. Diesen Tipp gab ein ehemaliger Bäckermeister:

[…] Wenn man ein netter Bäcker ist, lässt man die Insekten 1-2 mal am Tag frei. Andernfalls vertrockenen sie in dem Behälter. […] Anders als bei alten UV-Lampen werden die Bienen hierbei nicht in der Lampe verbrannt.
Wenn die Bienen nichts zu fressen bekommen, bevor sie zum UV-Licht kommen, sagen sie ihren Kolleginnen auch nicht Bescheid, dass es in der Bäckerei lecker Kuchen gibt  also nach Möglichkeit das Licht weit vor den Schnittchen platzieren.
(Quelle: http://www.wer-weiss-was.de/t/wie-werde-ich-bienen-in-der-baeckerei-los/7766298/3)

Wir hegen allerdings drei Bedenken. Erstens lockt UV-Licht erst recht an, also sollte es nicht in der Nähe der Türen und Fenster platziert werden. Zweitens melden die freigelassenen Sammelbienen den Fundort womöglich trotz negativer Ventilatorerfahrung an die Kolleginnen. Und drittens gehen neben den Bienen ebenso die Wespen in die Falle. Und die beiden Spezies vertragen sich nicht. Diese Beobachtung hatte übrigens auch unser Nachbar, die Conditorei Riffelmacher gemacht. Seit in ihrer rückwärtigen Backstube am Obstmarkt mehr Bienen einkehren, finden sich weniger Wespen. Heiner Wohlfahrt sieht das Bienenproblem ganz entspannt, denn er kennt die Regel: NICHT FUCHTELN!

P. S.: Unsere Notfall-Fibel finden Sie hier. Sie haben ebenfalls einen Tipp? Lassen Sie ihn uns wissen!

Durchgesehen und aktualisiert: 11.08.2018

Veitshöchheimer Imkertag 2015 (3): Asiatische Hornisse gelandet

Dr. Stefan Berg, Leiter des Fachzentrums Bienen der LWGNach den Ausführungen zum Kleinen Beutenkäfer, der uns in Deutschland NOCH nicht erreicht hat, folgte im Teil zwei des Vortrags von Dr. Stefan Berg die Asiatische Hornisse, Vespa velutina. Sie ist bereits in zwei Bundesländern angekommen (die Sichtung ist noch nicht bestätigt), so der Leiter des Fachzentrums Bienen der LWG am Veitshöchheimer Imkertag am 12.07.2015. Globalisierung begünstigt die großräumige Verbreitung nicht-heimischer Arten, der Klimawandel sorgt für von uns Einwohnern nicht immer erwünschte Veränderungen in Flora und Fauna.

Vortrag „Was kommt da auf uns zu? Teil 2: Asiatische Hornisse

In Frankreich hat sich die eingeschleppte Vespa velutina nigrithorax (siehe Wespenbestimmungstafel (aktion-wespenschutz.de)¹ seit 2004 invasionsartig verbreitet. Seit Ende 2008 ist der gesamte Südwesten Frankreichs auf einer Fläche von 130.000 km² von ihr besiedelt. Für Deutschland befürchtet man, dass sie einheimische Hornissen verdrängen könnte, von denen einige unter Artenschutz stehen. Vielmehr jedoch fürchten Imker um ihre Honigbienen. Denn um ihre Brut zu versorgen, geht V. velutina recht rigide vor. Durchaus auch im Verbund mit ihren „Schwerstern“ kidnappt sie die vor dem Flugloch ein- und ausfliegenden Bienen und nutzt das aufgeknackte, um die Gliedmaßen erleichterte Brustfleisch als „Babynahrung“. Ist nicht böse gemeint …

Geschickterweise verzetteln sich die gewandten Jägerinnen, die sogar rückwärts fliegen können, nicht mit dem Angriff auf mehrere Stöcke, sondern beginnen zumeist mit den außenstehenden oder den schwächsten Völkern. Honigbienen gesund erhalten, so die Schlussfolgerung, hat daher oberste Priorität.

Die schlechte Nachricht

Als einzige Maßnahme kommt derzeit in Frage, die Bienenvölker umzusiedeln, sofern man die Offensive rechtzeitig bemerkt. Natürlich forschen unsere Nachbarn intensiv nach weiteren Maßnahmen, die Asiatische Hornisse zu stoppen, doch bislang konnte erst ein Mittel zur Marktreife gebracht werden – zu einem nicht akzeptablen Preis. Dabei ist nicht der monitäre gemeint. Vielmehr würde man beim Einsatz der entwickelten Köderfallen auch andere Insektenarten opfern, darunter Vespa crabro, unsere größte einheimische und sehr friedliche Faltenwespe. Diese Hornissenart steht auf der Roten Liste der gefährdeten Arten.

Folie Asiatische Hornisse, vespa velutina nigrathorax (Dr. Stefan Berg, Fachzentrum Bienen, LGW Veitschöchheim)Ihre Nester baut die Asiatische Hornisse in bis zu zehn Metern Höhe, oft in luftigen Baumwipfeln und damit kaum von unten zu sehen. Die beeindruckenden Bauten von etwa 60 x 80 cm Größe, die an ihrem seitlichen Nestausgang als die der V. velutina zu identifizieren sind – die europäische Bauweise ist unten –, sind zumeist erst im Herbst nach dem Laubfall zu entdecken. Dann jedoch ist es zu spät, sie zu entfernen, das Brutgeschäft und die Aufzucht mehrerer Zehnerschaften Königinnen ist bereits erfolgt.

Ohnehin sollte man niemals selbst Hand an die Nester legen. In Deutschland darf strenggenommen kein Laie (auch kein gewöhnlicher Imker) ein Wespen- oder Hornissennest umsetzen, geschweige denn ab einer bestimmten Größe eliminieren.

Die gute Nachricht

Folie Asiatische Hornisse, vespa velutina nigrathorax (Dr. Stefan Berg, Fachzentrum Bienen, LGW Veitschöchheim)Erst im vergangenen Jahr wurde die Asiatische Hornisse gesichtet, vorerst nur in Waghäusel bei Karlsruhe (Baden-Württemberg) im Garten einer Biologin sowie in Kandel in Büchelberg (Rheinland-Pfalz) auf einem Bienenlehrstand.

Wer seine Völker nicht in Massen nebeneinander hält, was in Deutschland zunehmend weniger der Fall ist, kann sich vor Totalverlusten retten. Ohnehin ist die heutige Empfehlung die, lediglich zwei Völker nebeneinander zu stellen und mit deutlichen Abstand das nächste Paar.

Ein gesundes, zahlenmäßig starkes Bienenvolk dürfte einem Angriff begegnen können, engt man das Flugloch ein. Falls das übersehen wurde und der Angriff von Vespa velutina eine gewisse Schärfe hat, bleiben die Bienen vorsorglich zuhause. Haben sie genug Pollen und Honig eingelagert, lässt es sich eine zeitlang aushalten. Allerdings wird das Abkoten zum Problem, der Stock könnte verunreinigen. Ist ein Volk ohnehin bereits geschwächt – durch Krankheiten, Parasiten oder Vergiftungen – schaut es entsprechend schlechter aus.

Aufmerksame Imker/innen beobachten am besten auf dieser Karte (auf der allerdings das zweite gemeldete Vorkommen in Kandel fehlt) die Ausbreitung der Vespa valutina und melden etwaige Vorkommen umgehend an entsprechende Bienenfachstellen. Am besten mit Foto. Zu erkennen ist die Asiatische Hornisse an der auffällig braunschwarzen Färbung mit einem orangefarbenen Glied am unteren Hinterleib.

Unsere Beiträge zum Veitshöchheimer Imkertag 2015

[Links aktualisiert am 13.02.2023]

Veitshöchheimer Imkertag 2015 (2): Kleiner Beutenkäfer im Anflug

4179-volle-Aula-Imkertag-2015„Muss das jetzt auch noch sein“, so der still vor sich hinseufzende Ausruf auf der Eingangsfolie des ersten Referenten des Veitshöchheimer Imkertages, Dr. Stefan Berg, dem Leiter des Fachzentrum Bienen der LWG. Gar nicht so still war es in der bis auf den letzten Platz besetzten Aula des Fachzentrums Bienen an der LGW, an einem heißen Sonntag um 10.30 Uhr des 12. Julis. Mit allen nur denkbaren bairische Dialektfärbungen – von nieder-, ober- über altbairisch, aber auch hohenlohisch, oberpfälzisch und hessisch – waren die fränkischen Teilnehmenden umhüllt. Doch egal, von woher – was alle Imker einte, war die Sorge um Gesundheit und Überleben ihrer anvertrauten Bienen.

Vortrag „Was kommt da auf uns zu? Teil 1: Kleiner Beutenkäfer

Dr. Stefan Berg im Interview mit dem BREntwarnung kann Dr. Berg nicht geben. Das teilte er sicherlich auch dem Team des Bayerischen Rundfunks mit, das ihn gleich am Eingangsbereich abpasste. Schreckensmeldungen sind natürlich der Sendeanstalten täglich (und ergiebig) Brot. Von daher verwunderte es nicht, dass der Reporter ziemlich lange in der Aula verweilte. Doch müssen wir wirklich mit dem Allerschlimmsten rechnen, nämlich die Invasion des Kleinen Borkenkäfers, der bereits in Teilen Süditaliens Fuß gefasst hat?

Die schlechte Nachricht

Dr. Stefan Berg, Leiter des Fachzentrums Bienen der LWG

Dr. Stefan Berg, Leiter des Fachzentrums Bienen der LWG

Im September in Kalabrien erstmals in drei Völkern nachgewiesen, verbreitete er sich bis Ende des Jahres 2014 rasant auf 61 Stände aus. 3.200 Bienenvölker mussten abgetötet, der Boden abgetragen und mit Insektiziden behandelt werden. Das ohne Pathos vorgetragene Worstcase-Szenario ließ die Anwesenden Imkerkolleginnen und -kollegen dennoch nicht kalt, uns fröstelte trotz der hohen Temperaturen.

Bestimmungshilfe anhand des Körpers des Kleinen BeutenkäfersAethina tumida, ursprünglich südlich der Sahara beheimatet und von dort aus nach Nordamerika, Australien und nun auch nach Europa eingeschleppt, ist gefräßig, fruchtbar und rasch in seiner Entwicklung. Vom Ei bis zur eigenen Eiablage befähigt dauert das Entwicklungsstadium in den USA nur 6-7 Wochen, in Afrika zwei Wochen weniger. Anders als bei der Amerikanischen Faulbrut, bei der im Radius von einem Kilometer eine Sperrzone errichtet wird, müsste man beim Kleinen Beutenkäfer von einem Verbreitungsradius nicht unter 20 Kilometer, doch vorsorglich bis 100 Kilometer ausgehen.

Wie groß ist gleich noch mal Deutschland?

Die (vorerst) gute Nachricht

Bestimmungshilfe anhand der Larven des Kleinen BeutenkäfersNach dem Abtöten der (von Bamberg aus) nur 1.300 Kilometer weit entfernten befallenen Völker konnten bislang keine Positivbefunde des Kleinen Beutenkäfers mehr nachgewiesen werden. Die Schutzmaßnahmen wurden bis Ende November verlängert, denn jede noch so gut vergrabene Larve wäre der Beginn einer Reinvasion.

Doch über kurz oder lang und bei anhaltendem Klimawandel in Richtung Erderwärmung müssen wir wohl mit dem Kleinen Beutenkäfer rechnen. Und nicht nur mit ihm …

… doch das hebe ich mir für den nächsten Blogbeitrag auf. Nicht, dass uns hier die mühsam angeworbenen Jungimker noch abspringen!

Ach ja … und wer sich trotz der Bestimmungshilfen nicht ganz sicher ist, der kann seine Funde an den Bienengesundheitsdienst nach Grub einsenden. Lieber einmal zu viel als zu wenig überprüft, das hat uns Dr. Andreas Schierling ans Herz gelegt (wir berichteten)!
Und hier das Merkblatt zum Kleinen Beutenkäfer (PDF).

Unsere Beiträge zum Veitshöchheimer Imkertag 2015

 

Veitshöchheimer Imkertag 2015 (1): Bienengesundheitsdienst diagnostiziert kostenlos

Plakat des Bienengesundheitsdienst im TGD Bayern e. V.Mit dieser Schlagzeile beginnen wir unsere Berichtsreihe zum Veitshöchheimer Imkertag vom 12.07.2015. Denn das ist ein Angebot, auf das viele von uns Imker schon lange gewartet haben: kostenlose Untersuchung von toten Bienen, von Wachswaben auf mögliche Rückstände oder von Schädlingen, die man nicht sicher einordnen kann.

Präparat von Vespa velutina

Typisches Merkmal der Vespa velutina – ein schwarzes Zeichen auf gelbem Hinterleibsegment

Vielleicht ist es ja der Kleine Beutenkäfer (PDF), der die Alpengrenze überwunden haben könnte und invasionsartig unsere Bienenvölker zerstört? Oder sie wollen sicher gehen, dass es die heimische Vespa crabro und nicht die asiatische Hornisse, also Vespa velutina (PDF-Vergleichstafel) ist, die erstmalig 2014 in Karlsruhe gesichtet wurde und vielleicht nun auch in Bayern auf Bienenfang geht? Oder hat die lästige asiatische Varroa-Milbe mittlerweile einen zerstörerischen Bundesgenossen durch die Tropilaelaps-Milbe (PDF) erhalten, deren Einschleppungsrisiko für Europa latent besteht?

Information tut Not – der Bienengesundheitsdienst hilft

Präparat einer Kalkbrut

Kalkbrut-Präparat

Von vielen unbemerkt startete im Januar der mit einer Ganztagsstelle bestückte Bienengesundheitsdienst im Tiergesundheitsdienst Bayern e. V. als eine Selbsthilfeeinrichtung der bayerischen Landwirtschaft in fachlicher Kooperation mit dem Fachzentrum Bienen der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau.  Labor und Arbeisplatz sind in Grub bei München verortet.

Dr. Andreas Schierling vom Bienen­ge­sund­heits­dienst im TGD Bayern e. V.

Dr. Andreas Schierling vom Bienen­gesund­heits­dienst im TGD Bayern e. V.

Wir besuchten Dr. Andreas Schierling an seinem Stand, an dem er Bienenpräparate und Handzettel bereit hielt und somit die drei Vorträge des Tages mit ihren Schwerpunkten zu Bienenschädlingen (später mehr dazu) hervorragend ergänzte. Seine Botschaft ist gleichzeitig eine Einladung an alle Imkerinnen und Imker, Proben einzusenden, beispielsweise zu oben genannten Anlässen. Natürlich kann auch für andere Fragen die Hilfe des neu geschaffenen Dienstes in Anspruch genommen werden.

Präparate kranker BienenWir sprachen unsererseits eine Einladung an Dr. Schierling aus, um unser in Kürze aufgestelltes Veranstaltungsprogramm zur Bienen-InfoWabe für 2016 als Referent zu beehren. Wir stellen uns vor, dass dort dann ebenfalls einige Tierpräparate zu sehen sein werden und vielleicht auch Proben an den Fachmann übergeben werden könnten. Wer nicht bis dahin warten möchte – hier sind Merkblätter und Formulare für die Einlieferung zum Download.

Unsere Beiträge zum Veitshöchheimer Imkertag 2015

„Können Hummeln pupsen?“ Die Klasse 1a Lichteneicheschule weiß Bescheid

Wie duftet frischer Honig in der Wabe?Miteinander und voneinander lernen macht keine Unterschiede zwischen Erstklässlern und Erwachsenen, wenn es um die Bienen geht. Ihr geflügeltes Reich ist unendlich vielfältig und spannend, zum großen Teil noch nicht erforscht oder aber unerklärbar, und jede noch so vermeintlich simple Frage führt uns tiefer und tiefer in ein Meer von Antwortmöglichkeiten und entlässt uns aufs treibsandgleiche Festland, wo wir staunend, ehrfurchtsvoll und – ja, auch fröhlich! – auf wackligen Beinen Halt in Erklärungen suchen. Wer muss nicht lachen bei der Frage, ob Hummeln pupsen können, und nach einem Grinsen eher kleinlaut zugeben, da müsse man wohl raten.

Ohne Bienen keine Beeren!

Die drei Bienenarten erklärtSo wie wir, als uns die pfiffigen Schüler der Klasse 1a von Monika Heller bei unserem Besuch am 07.07.2015 diese Frage stellte. Ich tippte auf „Ja“, da sie immerhin über Verdauungsorgane verfügen, die Hummeln, die zu den Bienen zählen. Doch dann wurden wir von den Erstklässlern der Lichteneiche-Schule Memmelsdorf aufgeklärt. Weil sie aufgrund eines Besuches im Erdbeerhof Schuster in Pödeldorf einen Wissensvorsprung hatten, sichtbar in den Klassenraum mitgebracht.

[Nachtrag 2018: Sie sondern im Darm das Enzym Katalase ab, so dass keine Gärung entsteht, sie somit auch nicht pupsen müssen. Das ist praktisch, denn im Winter können Bienen wegen der Kälte lange nicht aus dem Stock und sich entleeren.]

Was finden Bienen in der Blüte?An jedem Tisch vornedran hing ein A4-Handzettel mit Fotos der Erklärtafeln. Darauf unter anderem zu lesen, warum Hummeln eben nicht geruchlich auffallend sein können. Wir verraten es hier nicht, da müsst ihr schon selber einen Ausflug machen, vielleicht zum Heidelbeerpflücken, das geht dort nämlich auch! Dank der Bienen!

Vernetzt, verwoben, geteilt …

Schreiben neuer Wörter an die TafelNun gut, wir haben uns thematisch bewusst eingeschränkt und beschäftigen uns schwerpunktmäßig mit der Honigbiene. Doch dass es nicht dabei bleiben wird, ahnen wir schon lange. Zu sehr vernetzt und verwoben ist die Natur, als dass man lange die angrenzenden Felder ignorieren könnte – so, wie die Honigbiene das Erdbeerfeld ihren Verwandten, den Hummeln nicht gänzlich überlässt, obwohl der fellbesetzte Brummer zu den temperaturunempfindlicheren Frühaufstehern gehört, was der Erdbeere gefällt.

Bald künstliche Blumen? Hoffentlich nicht.Apropos Felder – was auf Feldern (nicht) mehr wächst, war zwar bei unserem heutigen Schulbienenbesuch kein allzu hervorgehobenes Thema, doch was die Bienen in den Blüten finden, was damit passiert, und was passiert, wenn sie nichts mehr finden, das schon.

Schreiben neuer Wörter an die TafelSo wurden wir alle miteinander nachdenklich, als wir nach unserer Frage, wer denn einen Imker oder eine Imkerin in der Familie oder im Umfeld kennen würde, nur eine einzige Hand sich heben sahen. 18 Schüler und 3 Erwachsene teilen sich sozusagen einen einzigen Opa, der das Handwerk der Bienenpflege noch ausübt. Und das in einer praktisch fast schon ländlichen Region in Bambergs Osten. Ob es dieser Moment der Erkenntnis war wissen wir zwar nicht genau, doch mit hoher Aufmerksamkeit und mit Feuereifer waren alle, wirklich ausnahmslos alle Schüler/innen in den zwei Schulstunden bei der Sache.

Ein außerplanmäßiger Unterricht

3960-Ausmalen 3957-Ausmalen Ausmalen und EntspannenUnd sie brachten bereits einiges an Kenntnissen mit. Wir staunten über die Kinder, die den Begriff „Beuten“ bereits kannten, uns erklären konnten, wo der Honig drin steckt und sofort wussten, wie viele Ecken eine Wabe hat. Fast schon war hier unsere kleine Ausmalunterbrechung, die zum Ziel hat, die Kinder nach viel Neuem und Aufregenden aus der Welt der Bienen etwas herunterzubringen, überflüssig. Weder waren sie aufgedreht noch ermattet, stattdessen stellten sie auch während des Ausmalens viele Fragen, die ihnen durch den Kopf gingen.

Wie schwer ist eine volle Bienenwabe?Wo steckt der Honig drin?Egal, ob wir etwas Beschreiben oder Schreiben ließen, etwas herzeigten und vorlasen, oder etwas riechen, fühlen und schmecken ließen – alles wurde wissbegierig angenommen und zurückgespiegelt. Die Finger waren beständig oben, gleichwohl wir natürlich auch problemlos die Zwischenrufe zuließen. Es war ja schließlich ein etwas „außerplanmäßiger“ Unterricht, eine Vertretungsstunde ohnehin.

Aus Büchern lernen und sich austauschen – Klassensätze machen’s möglich

3968-BuchvorstellungNun freuen wir uns auf den „Nachhaltigkeitsbesuch“, der uns wieder mit der 1a für ein paar Minuten zusammenbringen wird, wenn wir in zwei Wochen den Medienrucksack abholen kommen. Bis dahin dürfen die Kinder jeweils zwei Bücher mit nach Hause nehmen, von deren Titel wir Klassensätze durch Spenden erwerben konnten. Für das tolle „Taschenlampen“-Buch über Insekten, das den Kindern immer sehr gut gefällt, suchen wir übrigens noch Spendenpaten, um ebenfalls 22 weitere Exemplare einkaufen zu können. Gerne auch mit Stempeleindruck, von wem das Büchlein gekauft wurde. So können alle Kinder aus dem gleichen Buch lernen und sich darüber austauschen.

3964-Taschenlampenbuch-InsektenZum Schluss noch der Hinweis, dass die Bamberger Schulbiene, wie der Name bereits sagt, die Schulen in Bamberg aufsucht. Sofern es terminlich machbar ist, versuchen wir darüber hinaus, die direkt angrenzenden Städte und Gemeinden mit zu versorgen, doch wird dies weiterhin die Ausnahme bleiben. Wir sind kein Verein, lediglich zwei berufstätige Menschen, die ihre Freizeit und Urlaub einbringen, um Bienen und Menschen zumindest in ihrer nahen Heimat wieder zusammen zu bringen.

3962-Freude-am-ErgebnisWir tun unser Bestes, und nach dem Besuch der Klasse 1a in Memmelsdorf haben wir die Sicherheit, es war keine einzige Minute umsonst.

Vielen Dank, ihr tollen Kinder – es war superschön mit euch!

1c der Lichteneiche-Schule: 13 Fragen und 12 Antworten

Bienenfragen auf Zeichnung Lichteneicheschule 1cDie wichtigste Frage der Klasse 1c der Lichteneiche-Schule in Memmelsdorf, die wir am 08.07.15 zum Leihbücher-Einsammeln besuchten, nämlich die Frage 13 auf der nachfolgenden Fragesammelliste, beantworteten wir bereits gestern. Hier folgt nun der Rest unserer Antworten.

Eure Fragen und unsere Antworten zum Thema Bienen:

  1. 3910-Bienenfragen-Lichteneicheschule-1cWie finden die Bienen nach Hause?
  2. Warum haben Beuten unterschiedliche Farben?
  3. Warum hat die Pflanze Nektar und Pollen?
  4. Wieso heißt es Bienenstock?
  5. Wieso fliegt die Bienenkönigin (nicht)?
  6. Warum leben so viele Bienen?
  7. Seit wann / wieso gibt es Imker?
  8. Wie wichtig sind Imker?
  9. Bienenschwarm … was bedeutet das?
  10. Warum sterben Bienen, nachdem sie uns gestochen haben?
  11. Kann die Königin auch stechen?
  12. Warum heißt der Smoker Smoker?
  13. Was kann ich als Erstklässler für die Bienen tun? (siehe Blogbeitrag vom 08.07.15)

Falls Sie auch eine Antwort haben, dann bitte gerne ins Kommentarfeld.

1. Wie finden die Bienen nach Hause?

Blick vom Standort "Sternwarte" nach Nord-OstenSie orientieren sich am Stand der Sonne und an Landmarken, das sind zum Beispiel Häuser, Türme, einzelstehende Bäume, Heckenstreifen oder Wasserflächen. Sie können besonders gut Formen und Flächen sehen, also Quadrate, Rechtecke, Dreiecke oder Kreise. Sobald sie das erste Mal ausfliegen, prägen sie sich die Landschaftsform ein.

Außerdem riecht jeder Bienenstock ein bisschen anders. Wenn jedoch auf Feldern chemische Pflanzenschutzmittel versprüht werden, können die Bienen ihren Orientierungssinn verlieren, die feinen Duftstoffe nicht mehr riechen und finden dann auch nicht mehr zurück.

2. Warum haben Beuten unterschiedliche Farben?

Strahlender BienenstandortEine Holzbeute muss man nicht unbedingt streichen. Es sieht jedoch hübsch aus und schützt das Holz. Den Imkern macht es auch manchmal einfach Spaß, die Bienenwohnungen zu verschönern, weil sie ihre Bienen lieben. Unsere Bienenpatin Conny Kopp hat das beispielsweise gemacht, die tolle Bienenwohnung könnt ihr im Garten der Sternwarte bewundern.

3. Warum hat die Pflanze Nektar und Pollen?

Biene auf WildtulpePflanzen wollen sich genau so vermehren wie wir Menschen und Tiere. Viele Pflanzen tun dies durch ihre Früchte und Samen. Einige Pflanzen, vor allem Obst, Gemüse und Beeren, brauchen dabei die Bestäubung durch Pollen. Damit der Pollen von einer Blüte zur nächsten kommen kann, helfen Insekten, zum Beispiel Bienen.

Die Pflanzen locken die Bienen mit dem süßen Duft des Nektars an, der sich ganz unten im Blütenkelch befindet. Um zu ihm zu gelangen, kriechen die Bienen bis nach unten und streifen dabei mit ihrem Fellkleid an den Pollen. Der Pollen bleibt im Fellkleid der Biene hängen. Er wird von ihr im Pollenhöschen verstaut und zur nächsten Blüte weitergetragen. Dort wiederholt sich der Vorgang: der Nektar wird geschlürft und der mitgebrauchte Pollen bleibt an einer speziellen Fruchtnarbe hängen. So kann eine neue Frucht entstehen.

4. Wieso heißt es Bienenstock?

Zeidelwesen – Tafel im Zeidelmuseum FeuchtFrüher, als euere Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Großeltern lebten (um 1800), hatten die Bienen ihre Wohnungen noch in Baumhöhlen. Das war schwierig für die Imker, denn sie mussten auf den Baum klettern, um Honig und Wachs zu holen.

Klotzbeute (Bienenstock)Bis sie auf die tolle Idee kamen, den Teil des Baumes mit der Höhle abzusägen. Diesen dicken Stock stellten sie sodann auf den Boden. Seither nennt man die Bienenwohnung samt Bienen einen Bienenstock. Ist er ohne Bienen, dann heißt die Wohnung „Beute“. Doch das muss man nicht allzu genau nehmen, man kann beide Begriffe verwenden.

5. Wieso fliegt die Bienenkönigin (nicht)?

885-Bienenkoenigin-mit-VolkDie Königin kann fliegen, doch tut sie das nur selten. Zum ersten Mal fliegt sie bei ihrem  Hochzeitsflug (auch Jungfernflug genannt), wo sie sich mit männlichen Bienen trifft, damit sie später Eier legen kann. Da sie damit jeden Tag 2000-mal beschäftigt ist, wird sie geputzt und gefüttert und bleibt im Stock daheim.

Wächst eine neue Königin nach, fliegt die alte Königin mit der Hälfte ihres Volkes aus dem  Nest davon. Hat das Volk eine neue Wohnung gefunden, dann fliegt die Königin wieder mit und fängt von vorne das Legen an. Solange, bis sie wieder ausschwärmen muss. Das kann ein paar Mal im Jahr passieren.

6. Warum leben so viele Bienen?

Wintertraube Ediths Volk Buger WiesenDie Honigbiene kann nur als Volk überleben. Wenn es ihnen zu kalt wird, also im Winter, kuscheln sie sich zu einer Traube zusammen. Diese muss eine bestimmte Größe haben, damit das Aufheizen funktioniert. Bei unserem Klima brauchen sie ungefähr 12.000 Bienen. Einige Bienen sterben ja auch, und es müssen bis zum Frühjahr, wenn die jungen Bienen endlich heranwachsen, genügend übrig bleiben. Im Sommer werden es bis zu 50.000 Bienen im Volk.

7. Seit wann / wieso gibt es Imker?

Vor dem Zeidel-Museum Feucht, Reinhold und IlonaZeidelwappen FeuchtImker ist ein sehr, sehr alter Beruf. Ganz toll erklärt bekommt ihr das im Zeidelmuseum in Feucht bei Nürnberg. Dort steht ihre Geschichte auf Tafeln geschrieben. Sagt euren Eltern oder Großeltern, sie sollen mit euch hingehen, es ist sehr spannend dort!

Bienen nehmen Honig aus Waben auf / Foto © Elke PuchtlerImker waren früher aus anderen Gründen als heute wichtig. Die Kirchen und Menschen brauchten Wachs für Kerzen, denn es gab keinen elektrischen Strom. Es gab auch keinen Zucker wie heute. Wollte man Süßes essen und Lebensmittel (zum Beispiel Marmelade) haltbar machen, gab es dafür nur wertvollen Honig. Ein Topf Honig war so teuer wie ein ganzes Rind. Imker war also ein sehr angesehener Beruf.

schwarze, kranke BieneHeute brauchen wir Imker, weil es den Bienen nicht gut geht. Bienen leiden an Krankheiten, finden zu wenig bienengeignete Nahrung und werden durch Chemikalien geschwächt. Der Imker pflegt die Bienen, hilft bei der Vermehrung der Völker, züchtet Bienen nach und forscht nach Möglichkeiten, wie Bienen gesund bleiben.

8. Wie wichtig sind Imker?

Blühende Obstplantagen bei PretzfeldImker beobachten die Zusammenhänge in der Natur sehr genau. Wie entwickelt sich das Klima, was blüht wann und wie geht es den Bienen? Daher können Imker die Menschen aufklären und ihnen zum Beispiel sagen: „Hier blüht zu wenig, und ihr dürft keine Chemikalien verwenden, die den Bienen und anderen Insekten schaden!“

Varroamilbe in der AusstellungImker helfen den Bienen dabei, Viren und ganz besonders schlimme Parasiten loszuwerden. Einer davon ist die Varroa-Milbe. Sie war ursprünglich in Asien zuhause. Unsere Bienen kennen die Milbe noch nicht lange. Sie konnten sich noch nicht an sie gewöhnen. Unsere Honigbiene hat noch keine geeigneten Möglichkeiten entwickelt, die Milbe von alleine loszuwerden. Ohne Imker, der sie behandelt, müssen die meisten Bienen zu früh sterben.

Hagebutten überfrorenDoch gibt es zu wenig Honigbienen, dann haben wir nicht mehr genug Obst, Gemüse oder Beerenfrüchte. Fehlen die Beeren, hungern Vögel und Kleintiere. Auch wird die Qualität der Früchte schlechter. Sie bleiben klein und mickrig und können nicht mehr verkauft werden. Dann müssen die Obst- und Gemüsebauern ihren Hof aufgeben. Aber dann verödet die Landschaft, weil die Obstbäume nicht mehr gepflegt werden.

frisch gefüllte HoniggläserJa, und der Honig fehlt natürlich auch. Schon jetzt gibt es in einem Supermarkt kaum reginalen Honig zu kaufen. Von 10 Gläsern Honig sind nur 2 aus Deutschland. Das Einkaufen von Honig aus anderen Ländern kostet jedoch mehr Energie. Ob das okay ist? Für uns fühlt sich das irgendwie nicht richtig an.

9. Bienenschwarm … was bedeutet das?

Bienenschwarm im WeißdornWächst eine neue Königin nach, fliegt die alte Königin mit der Hälfte ihres Volkes aus dem Nest davon. Sie hängen sich alle aneinander in der Nähe der alten Wohnung an einem Ast auf. Das sieht dann aus wie eine große Traube. Einige Bienen fliegen als Kundschafterinnen aus und suchen eine neue Wohnung. Haben sie eine schöne trockene Höhle gefunden, dann fliegen alle miteinander dorthin. Das kann einen bis mehrere Tage dauern, solange hängen sie herum. Es ist nicht gefährlich, sich in der Nähe eines Schwarmes aufzuhalten. Die Bienen sind sehr friedlich in dieser Zeit. Es ist sogar sehr spannend, einen Schwarm zu beobachten. Freut euch, wenn ihr einen seht!

Maskottchen SaBiene verfolgt interessiert das Geschehen rund um den BienenschwarmWenn es Mai ist, freuen sich auch die Imker darüber. Ihr könnt ihnen Bescheid sagen, vielleicht möchten sie den Schwarm holen. Dann haben sie ein neues Volk. Manchmal aber ist der Schwarm zu klein, vor allem, wenn es schon später im Jahr ist. Dann lassen sie ihn, wo er ist. Denn das Volk wird vermutlich nicht groß genug, um den kommenden Winter zu überstehen. Manche Bienen betteln sich dann in ein größeres Volk ein.

10. Warum sterben Bienen, nachdem sie gestochen haben?

Menschen gibt es noch nicht so lange wie Tiere. Als sich Bienen nur gegen Tiere verteidigung mussten, konnten sie einfach weiterleben. Aber dummerweise ist die Haut der Menschen viel dicker als die von den meisten Tieren. Weil der Bienenstachel einen kleinen Widerhaken hat, bleibt er In der Menschenhaut hängen. Dabei wird leider der Unterteil des Bienenkörpers mit heraus gerissen. Wenn es euch also weh tut, dann denkt einfach daran: die Biene muss viel mehr leiden als ihr! Schade, dass sie das nicht vorher weiß!

11. Kann die Königin stechen?

Ja, die Königin kann stechen. Doch das tut sie nur, wenn sie sich gegen eine andere Königin wehrt. Denn es kann nur eine Königin im Volk geben. Eine Drohne, also die männliche Biene, hat hingegen keinen Stachel.

12. Warum heißt der Smoker Smoker?

Kinder mit SmokerEin Smoker ist ein Gerät, aus dem Rauch gepustet wird. Auf Englisch heißt Rauch „Smoke“. Den Smoker benutzt der Imker, um in Ruhe am Stock arbeiten zu können. Außerdem hilft der Rauch, dass keine Bienen eingequetscht werden, wenn ein Stockwerk aufgesetzt wird.

Die Bienen meinen nämlich bei Rauch, dass der Wald brennt und sie bald ein neues Zuhause suchen müssen. Daher eilen sie in die Wabengassen ins Innere der Beute und saugen vorsichtshalber ihren Honigvorrat aus den Waben. 460-Bienen-reparieren-HonigwabeSie denken: „Wenn wir hier weg müssen, brauchen wir dringend Reiseproviant und Nahrung, um gleich wieder Babybienen (Maden) füttern zu können.“

Während sie sich also ihren Honigmagen vollschlagen, sind sie beschäftigt und laufen oder fliegen nicht viel umher.

13. Was kann ich als Erstklässler für die Bienen tun?

Siehe Blogbeitrag vom 08.07.2015.

Das also waren die Fragen der Klasse 1c. Die Fragen der 1b bekommen wir in zwei Wochen gestellt. Doch wir wissen heute schon, dass die Schüler jeweils ihr erstes Lernplakat zusammengestellt haben – seid gespannt!