Herbstzeit ist Lesezeit für (werdende) Zwetschgenkuchen

Friedelskeller, Brauhaus am Kreuzberg, HallerndorfOhne Bienen undenkbar: die fränkische Zwetschgenernte für unseren Sonntagsdatschi! Mit dem heutigen „erradelten“ Rezept wollen wir die leckere Hauptsache, warum wir Bienen halten, einmal besonders herausstellen.

glutenfreier ZwetschgenblechkuchenDas Besondere an Reinholds Rezept ist außerdem, dass es glutenfrei, also ohne „herkömmliches“ Mehl auskommt. Gut für alle, die Zöliakie haben (eine genetisch bedingte Glutenunverträglichkeit) oder Weizenallergiker. Dazu bedarf es etwas Geduld – und die braucht ihr auch jetzt beim Lesen, denn ich pirsche mich genussvoll an das eigentliche Rezept heran … jawohl, ist ja schließlich MEIN Tagebuch, da darf ich mich auch lang fassen!

Vorbereitung

Zwetschgenpflücken1. Man unternehme eine CO2-sparende Radtour von Bamberg in Richtung Hallerndorf (über Buger Wiesen, Pettstadter Fähre, Erlach, Großbuchfeld, Schnaid) und pflücke unterwegs von einem alten, garantiert ungespritzten Hauszwetschgenbaume – und freue sich, zufällig eine Tüte  dabei gehabt zu haben.

Rittmayer Keller, Kreuzberg, Hallerndorf2. Man erhole sich vom bergauf- und -ab an einem der drei superschönen Kreuzbergkeller (Rittmayer Keller oder Lieberth’s Keller (sorry, für das anglizistische Hochkomma, ich war’s nicht) oder Friedelskeller/Brauhaus am Kreuzberg).

Wallfahrtskirche Heilig Kreuz, Kreuzberg, HallerndorfUnd man vergesse keinesfalls, ein Dankesgebet an der Wallfahrtskirche Heilig-Kreuz zu sprechen, dafür, dass unsere Bienen trotz aller Widrigkeiten fleißig ihrer Bestäubungsarbeit nachgegangen bzw. -geflogen sind!

Lieberth's Keller, Kreuzberg, Hallerndorf3. Nach 46 km zuhause angekommen, verarbeite man mit seinem Partner erst einmal den schönen Ausflug, die Fotos und natürlich die Zwetschgen. 2,5 Kilo sollten es schon sein für ein großes, dicht belegtes Blech.

Hauptzubereitung „Zwetschgendatschi“ nach Reinhold „Datschi“-Burger*

glutenfreier Teig für ZwetschgenkuchenMan verrühre mit der Küchenmaschine zu einem glatten Teig:

  • 1 Beutel = 500g Werz-4-Korn Vollkornmehl (bio, glutenfrei, ohne Hefe und Salz)
  • 30g weiche Butter
  • 1 gute Prise Salz
  • 1 TL Flohsamen (zur besseren Speicherung des Wassers)
  • 2 TL Zucker
  • 1 P Hefe
  • 1 knapper EL Olivenöl
  • 250 ml Wasser
  • 250 ml Milch, lauwarm (erst 200 ml, dann je nach Konsistenz den Rest)
  • 1 EL Essig (z. B. Apfelessig)

Teig abgedeckt etwa 1 Stunde gehen lassen. Vorheizen auf 200° C.

Zwetschgen entkernen mit kreuzweisem EinschnittZwetschgen entkernen: An der seitlichen Nahtstelle aufschneiden, oben und unten je ein Kreuz bis zum Kern einkerben, vorsichtig öffnen und Kern entnehmen. Die Zwetschge ist dann in vier Speiteln aufgefächert.

Zwetschgendatschiteig auf Blech gestrichenTeig wie einen Rührteig auf Blech mit einem Teigschaber aufstreichen und glätten (kann ein etwas klebriges Geschäft sein, Geduld!). Vor dem Belegen mit den Zwetschgen den Teig evtl. mit etwas zerlassener Butter einfetten, damit die Zwetschgen weniger durchfeuchten.

ZwetschgenkuchenbelagZwetschgenspeitel auflegen:  aufrecht stehend dicht an dicht aneinanderfügen (Reinhold hat per se die Ruhe weg, für alle anderen ist es eine Achtsamkeitsübung).

Belag bestreuen mit: sparsam Zucker und Ingwer, kräftig Ceylonzimt, mäßig Nelkenpulver.

dicht an dicht, die ZwetschgenbelegungBackdauer etwa 40-45 Minuten. Noch einmal mit Zucker nach Belieben bestreuen.

Und nun: genießen!

Danke, Bienen! Danke, Obstbauer! Danke, Reinhold!

* Datschi-Burger ist der Spitzname der Augsburger. Es ist reiner Zufall, dass Reinhold mit Nachnamen Burger heißt und – genau! – aus Augsburg stammt.

 

Tod in den Bamberger Buger Wiesen

Windel mit Varooenabfall und WachsrestenSchlüpfende Bienen, die der Tot ereilteLetzte Tage im August. Und die letzten Tage eines Volkes. Varroa-Tot? Wohl eher nicht. Es waren weniger Varroen in der Windel feststellbar als beispielsweise an unserem Standort Wildensorg-Rinnersteig. Verhungert konnten sie auch nicht sein, denn in den anderen Völkern der Buger Wiese waren noch genügend Futterwaben vorhanden. Wobei – alle Völker sind spürbar dezimiert. Doch dieses eine Volk ist definitv tot.

Tote Bienen und PuppenNur noch eine Handvoll Bienen lebt. Wenn man das Leben nennen kann, still dasitzend, mit abgespreizten, zitternden Flügeln. Kein schönes Bild, die heraushängenden roten Zünglein, die steckengebliebenen Schlüpflinge, die toten Puppen. Uns tut das Herz weh. Und unserer Bienenpatin Sabine Gründler wollen wir’s am liebsten gar nicht sagen, denn es betraf leider das Volk in der von ihr finanzierten Beute. Bereits letztes Jahr musste sie die Schattenseiten des Imkerlebens tapfer mit uns teilen, doch da gab es einen anderen Grund. Das damalige Volk war ein sehr kleines Schwarmvolk aus Wildensorg, welches wir wider besseren Wissens versuchten, durchzubringen. Doch diesmal war’s was anderes …

Wabe mit Biene, die während des Schlüpfvorgangs starb… eine Vergiftung? Hm. Um diese Jahreszeit? Schleichende Vergiftung? Oder der Nachhall des im Sommer festgestellten Akuten oder Chronischen Bienen-Paralyse-Virus? Den hatten alle drei Völker, und meistens erholen sie sich davon. Doch dieses eventuell nicht. Vielleicht war es zu klein und schwach, da es in diesem Jahr geschwärmt war. Wenn zu wenig gesunde Bienen nachschlüpfen, können diese die Brut nicht ausreichend versorgen.

Bienenvölker / drei BienenstöckeAnyway … wir wissen es nicht genau. Und können leider auch keine Untersuchung anstellen lassen, denn 100 Gramm Leichen fordern die Labore. Können wir nicht bieten, offensichtlich sind die meisten Bienen unterwegs verstorben bzw. haben sich zum Sterben außerhalb des Stockes begeben, wie es Bienen (und viele andere Tiere) nunmal fürsorglich tun.

Wenn das große Bienensterben jetzt schon vor dem Winter beginnt, dürfen wir uns „warm anziehen“. Dass wir aufgrund der Trockenheit sehr wenig Honig ernteten und gerade noch so die Vorbestellungen und unsere lieben Bienenpaten versorgen konnten, ist sicher noch das kleinere Übel. Es hilft auch gar nichts, zu wissen, wir haben noch ein Dutzend Völker. Jedes tote Volk ist eines zu viel.

Antwort an Bienenunterstützer, die nicht selber imkern und auch keinen Honig ernten wollen

Königin mittendrin im AblegervolkAb und zu erreichen uns Anfragen von Interessenten, die Bienen unterstützen möchten, aber ohne selbst zu imkern und ohne Honigernte. Hier unsere Antwort, die wir nach besten Wissen und Gewissen und nach Beobachtung und Selberdenken geben – ohne die „Wahrheit und Richtigkeit“ für uns beanspruchen zu wollen.

Die Honigfrage

Hier muss ich ausführlicher werden, denn so einfach ist das nicht. Im Gegenteil ist das eine hoch komplexe Angelegenheit, die sowohl biologisches als auch imkerliches und kulturelles Wissen erfordert. Was der Weisheit letzter Schluss ist, muss jede/r für sich selbst entscheiden.

1. Honigbienen sammeln. Das ist ihr genetischer Auftrag.

Die Sammelbienen (also Arbeiterbienen in ihrer letzten Lebensphase vom ca. 21.-45. Lebenstag) sammeln u. a. Nektar, solange sie einen finden. Sie würden Vorräte auch für mehrere Jahre anlegen – ob sie sie nun brauchen oder nicht. Sie lagern außerdem ein, solange sie Platz haben. Haben sie keinen Platz mehr, könnte das sogar zu Lasten der Brut gehen. Die Folge wäre eine zu geringe Volksstärke, um über den Winter zu kommen. Denn zu wenig Bienen heißt, eine zu geringe Temperatur in der Bienentraube.

Um wieder mehr Platz zu erhalten, wird das Volk schwärmen, also sich teilen wollen. Was in doppelter Hinsicht nachteilig ist, da ein ausgeschwärmtes, verwildertes Volk ohne imkerliche Pflege gegen die Varroamilbe und andere Bienenkrankheiten nicht lange überlebt. Außerdem muss eine Re-Invasion von Milben an gepflegten Völkern verhindert werden. Es fehlt ganz abgesehen davon an natürlichen Rückzugsgebieten. Unsere Wälder sind überwiegend forstwirtschaftlich genutzt und haben wenig geeignete Baumhöhlen zu bieten.

Der überschüssige Honig sollte also aus volkserhaltenden Gründen entnommen werden. Vielmehr aber Gewicht hat der folgende Grund:

2. Zu nährstoffreicher Honig belastet die Biene im Winter

Besonders der eingesammelte Honigtau („Waldhonig“, also die Ausscheidungen von Blattläusen) enthält sehr viele Mineralstoffe. Der nährstoffreiche Honig kann den Bienen in vor allem lange andauernden Wintern ebenfalls zum Verhängnis werden. Denn er sorgt für Durchfall. Da Bienen jedoch unter 10 Grad nicht ausfliegen und die Kotblase irgendwann mal prall gefüllt ist, koten die Bienen den Stock ein. Der Kot wird von Biene zu Biene zum Ausgang befördert, also gelangen Krankheitserreger hübsch von Näschen zu Näschen.

Die Folge: Ein krankes oder geschwächtes Volk zu Frühjahrsbeginn, und die Folge daraus: die Winterbienen schaffen es nicht rechtzeitig vor ihrem Tod, für ausreichend Sommerbienen zu sorgen.

Nun, den Honig kann man natürlich entfernen. Wie sinnvoll es allerdings ist, ein Geschenk der Natur wegzuwerfen, dass muss jede/r mit sich selbst ausmachen.

3. Die Sache mit der „wilden“ Natur und dem „kultivierten“ Menschen

Die „wilde“ Natur braucht die Honigbiene nicht zwingend. Der „kultivierte“ Mensch braucht sie dafür um so mehr.

Die Honigbiene, also Apis mellifera, ist zwar ein „uraltes“ Geschöpf, doch wurde ihr Nutzen von den sesshaft werdenden Menschen erkannt und ihre Art infolgedessen „kultiviert“ – man kann auch „überprägt“ dazu sagen.

Würden wir kein Obst, Gemüse oder Beeren in der heute zu erwartenden und „verdaulichen“ Qualität essen, sondern weiterhin harte Holzäpfel und -birnen oder Wildkräuter essen, bräuchten wir nicht die Mengen an Honigbienen. Wobei zu sagen ist, dass Beeren ebenso von Vögeln und Kleingetier gebraucht werden. Da sorgt die Honigbiene denn auch für diese Nahrungskette. Allerdings ist die „tierische“ Nahrungskette in unserem Kulturkreis ohnehin nicht mehr das, was sie vor dem Menschen mal war.

So haben sich also die Fähigkeiten der Honigbiene und die Bedürfnisse des Menschen gemeinsam entwickelt. Mit allen Vor- und Nachteilen, die dieser Pakt mit sich bringt. Wie dem, dass die Honigbiene auf Honigertrag geprägt ist und wir ihr nicht wirklich etwas Gutes tun, sie damit ihrem Schicksal zu überlassen. Eine Milchkuh muss gemolken werden (bitte beachten Sie die Kommentare), ein Schaf geschoren, ein Kätzchen geimpft … alle Nutz- und Haustiere sind „auf Gedeih und Verderben“ mit dem Menschen verbandelt.

Das Rad zurückdrehen? Ja, tatsächlich wird das bereits in Teilen wieder versucht. Beispielsweise wird der Honigbiene der Putztrieb wieder zugestanden, „zu Lasten“ des Sammeltriebs. Diese Entwicklungen dauern jedoch Jahrzehnte, um nicht zu sagen, Jahrhunderte. Bis dahin müssen wir unsere Honigbienen entsprechend ihrer heutigen Form und Ausprägung pflegen, bis wir Besseres wissen und haben. Das sind wir ihr schuldig. Und die Honigentnahme gehört zur Pflege und Hege dazu.

Es ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen: Tolle Bienenwohnung und Pflege gegen Honig.

4. Die Sache mit dem Zuckerwasser

Nicht jedes Tröpfchen Honig wird entfernt, etliche Kilo (ca. 5-7) verbleiben im Brutraum, wo er – zusammen mit den Pollen – auch tatsächlich gebraucht wird. (Die Praxis des „Scharf-Abschleuderns“ wurde früher gepflegt, doch wir kennen das in unseren Imkerkreisen nicht mehr.) Der große Rest ist Überschuss und darf durchaus als Gabe der Natur angesehen werden. Warum aber gibt man ihnen Zuckerwasser im Herbst?

Der mit Hilfe von Enzymen im Honigmagen der Biene umgebaute Zucker (Saccharose) in Honig (Traubenzucker, Fruchtzucker) ist genau wie der aus Nektar umgebaute Honig (der noch ein paar Zuckerarten mehr enthält) ein Kohlehydrat und chemisch somit gleich.

Kohlehydrate brauchen Bienen im Winter lediglich als „HEIZMITTEL“, also damit sie sich durch kräftiges Zittern warm halten können. Diese Kohlehydrate müssen, ja, dürfen eben am besten nicht allzu nährstoffreich sein.
Als wertvolles NAHRUNGSMITTEL (!) zur Gesunderhaltung brauchen Bienen stattdessen den Polllen, der Fette, Eiweiß und Vitamine etc. enthält. Und der Pollen wird ja schließlich nicht entnommen. Wobei sich die künftigen Winterbienen im Herbst ein Fettpolster anlegen und den eingelagerten Pollen auch mehr im Frühjahr zur Aufzucht der Sommerbienen benötigen. Sobald es jedoch frischen Pollen gibt, verschmähen sie den alten.

Das Zuckerwasser betrifft übrigens nur die Winterbienen. Deren Aufgabe ist es, gesund zu bleiben, um die Königin zu wärmen und für einen guten Start durch Brutpflege des heranwachsenden Sommervolkes zu sorgen. Die nachfolgenden Sommerbienen haben sodann einen hohen Umsatz an Honig, den sie über den Nektar der Frühjahresblüher (beginnend mit Salweide und Krokussen) eintragen. Dieser Honig steht ihnen auch vollständig bis zur ersten Ernte zur Verfügung. Bei uns ist das nur einmal im Jahr, und zwar im Juli – es sei denn, es kommt zu einem Rapseintrag, dann muss sofort im Frühjahr geerntet werden, er wird sonst zu hart, d. h., er kristallisiert bereits in der Wabe und lässt sich nicht mehr herausschleudern.

Gut zu wissen: Im Honig, der in den Verkauf gelangt, sind keine aus dem winterlichen Zuckerwasser entstandenen Honige zu erwarten. Die Wintervorräte werden entweder durch die Winterbienen vollständig aufgebraucht, oder es werden die übriggebliebenen Winterfutterwaben mit Beginn des Frühjahres vom Imker entfernt. Der Grund ist, dass im Herbst mit Ameisensäure gegen die Varroa behandelt wird. Dieser Honig darf laut Honigverordnung nicht in den Verkehr gelangen.

5. Die Sache mit Einstein, oder: wenn es uns ALLEN gut gehen soll …

Ich hoffe, dass Sie trotz der Komplexität des Themas einen Eindruck gewinnen konnten, was es mit der Honigbiene auf sich hat. Da ist viel Halbwissen im Umlauf, welches auch von den Medien leider kolportiert wird. Genau so, wie das (angebliche) Einstein-Zitat nur symbolisch zu sehen ist. Denn Fakt ist, dass auch ohne Honigbiene kein Mensch sterben muss. Weder in vier noch in zehn Jahren. Er lebt bloß anders. Denn wäre es anders, hätte es im alten Amerika keine Menschen gegeben. Dort wurde die Honigbiene erst mit der Besiedelung durch die Europäer eingeführt.

Allerdings …

… stirbt die Honigbiene, so stirbt auch die Hoffnung auf ein einigermaßen gesundes, artenreiches Ökosystem. Denn eines dürfte klar sein: Geht es der (gut beobachtbaren) Honigbiene schlecht, so ist es das schrille Alarmsignal dafür, dass es allen anderen Insekten in einer kaputten Natur ebenfalls schlecht geht. Und in der Folge dürfte sich auch der Mensch nicht mehr allzu lange wohlfühlen. Da hilft uns auch keine globale Wirtschaft mehr, die uns Äpfel aus China und Gurken aus Neuseeland CO²-belastend anschippert oder -fliegt. Nicht nur deshalb ist die Honigbiene ein äußerst wertvoller „Naturzeiger“. Schützen wir sie, schützen wir auch uns.

6. „Ach, menno … ich weiß es immer noch nicht 1000-prozentig, will aber trotzdem helfen!“

Allen, die das mit dem Honig entnehmen jetzt nicht für sich abschließend beurteilen können oder möchten, sei fürs Erste empfohlen:

Machen Sie aus Ihrem Garten ein Insektenparadies. Pflanzen Sie alles, was Schmetterlinge, Wildbienen, Honigbienen, Ameisen, Käfer, … etc. lieben. Dann haben Sie viel für die Natur getan und müssen Ihr Gewissen nicht damit belasten, was nun richtig oder falsch ist. Das wäre schon sehr viel wert. Und allen geht es gut damit – auch Ihnen. Weitere Tipps auf unserer Seite „Wie helfen?“

Außerdem – lernen Sie das Imkern. Sie werden Einblick gewinnen in eine Welt, in der nicht nur die Honigbiene vorkommt, sondern auch die Rolle des Wetters, des Klimas, der Pflanzen, der Nahrungsmittel … die sie in ihrem komplexen Zusammenhang völlig neu beurteilen können. Und DANN entscheiden Sie sich erneut.

[Leicht ergänzt und korrigiert: 08.12.2017; Leicht überarbeitet am 22.07.2019; leicht korrigiert am 15.02.2020]

Honig schlecken frisch aus der Wabe

Bienenpate Jakob Janßen (in memoriam) 2014/2015

Andrea, Hund Stanley und Jörn Contag vor ihrer Bienenpatenbeute an der Weide„Über einen Bericht über die Journalistin [Anm.: … und Bienenpatin] Meike Winnemuth bin ich auf Ihre Homepage aufmerksam geworden. Mein Mann und ich möchten gerne eine Bienenpatenschaft für eine Beute übernehmen […] Eine ganz besondere Bitte ist für mich damit verbunden: mein Vater war bis zu seiner schweren Erkrankung passionierter und engagierter Imker in Ostfriesland. Vor 5 Jahren ist er verstorben, und es wäre schön, wenn die Patenschaft auf seinen Namen übertragen werden könnte. Ist das möglich? Wir halten Ihr Projekt für sehr unterstützenswert und würden uns über eine kurze Antwort mit einem möglichen Terminvorschlag sehr freuen.“

Diese außergewöhnliche Patenschaftsanfrage von Andrea Contag erhielten wir im Juli. Und selbstverständlich machten wir die Bienenpatenschaft zum Gedenken an unseren Imkerkollegen aus dem hohen Norden (bzw. im Himmel) möglich!

Ein ausgesuchter Standort

Übergabe der Patenurkunde für Jakob Janßen (in memoriam)

Überreichung der Bienenpatenurkunde für Jakob Janßen (in memoriam) an Andrea und Jörn Contag durch Ilona Munique von Bienen-leben-in-Bamberg.de am 05.08.2014

So trafen wir uns wenige Wochen später mit Herrn Janßens Tochter Andrea und Schwiegersohn Jörn sowie Familienhund Stanley am 05.08. zur Übergabe der Patenurkunde im Garten an der Weide.

Den Standort suchten wir für das Anliegen der Familie Contag ganz bewusst aus und entschieden uns aus zwei Gründen für diese Beute an der Weide. Zum einen hatte das Volk bisher noch keine Patenzueignung erhalten, obwohl es auf dem Grundstück von Bienenpatin Gabriele Loskarn steht. Denn Gabi hat ihren Patenbeitrag bekanntlich für Klassenbesuche der Bamberger Schulbiene bestimmt. Ein weiterer Grund war, dass wir das untrügliche Gefühl hatten, dass sich die Patenfamilien, also der uns unbekannte Jakob Janßen mit Nachfahren sowie die Familie Loskarn (Lola zählt hier ja mittlerweile dazu!) sehr gut verstehen müssten.

Leider konnte Gabi zum Treffen nicht anwesend sein, doch wir werden das sicherlich nachholen, denn das Patenschild will ja auch noch angebracht werden. Dass wir dabei ein gemeinsames Gebet sprechen werden, versteht sich von selbst. Sowohl die Familie Contag aus Wetzlar als auch Gabriele Loskarn sind praktizierende Christen, und auch meine Stoß- und Bittgebete gerade im Hinblick auf den Umgang mit unserer Schöpfung entbehren nicht der entsprechenden Glaubensgrundlage einer „Lutherischen“.

Die Bienenpatenschaft „Jakob Janßen in memoriam“ und seine Initiatoren

Bienenpate Jakob Janßen (in memoriam)

Bienenpate Jakob Janßen (in memoriam)

Andrea Contag beschreibt ihren Vater Jakob Janßen als einen in sich ruhenden Menschen, der seinen Entschluss, Imker zu werden, wohl lange und beinahe unbemerkt reifen ließ, dazu unzählige Fachbücher las und sondierende Gespräche mit Imkern führte. Doch sowie er mit 58 Jahren – durch Umstrukturierungen bei der Post, der er als Ausbilder angehörte – etwas früher als üblich in den Ruhestand ging, schaffte sich der Emdener drei Bienenvölker an, die er sodann leidenschaftlich hegte und pflegte.

Zunächst in seinem Schrebergarten aufgestellt, vermehrten sich die Völker rasch, so dass er sie in umliegende, teils verwilderte Grundstücke unterbrachte. Zum Ende hin pflegte Imker Jakob 13 Völker, die der Schwiegersohn, Jörn Contag, selbstredend übernahm, rechtzeitig unterwiesen durch seinen Schwiegervater.

Doch leider war es nicht möglich, dieses geflügelte Erbe lange weiter zu hegen. Zunehmend litt Jörn Contag unter einer Bienengiftunverträglichkeit. Berufliche Veränderungen trugen ihr Übriges dazu bei, das Imkern schlussendlich doch aufzugeben.

Hand in Hand

Reinhold hält ein Rächmchen aus der Patenbeute Janßen hochNun ist Hessen ja nicht allzu weit entfernt, so dass wir uns über künftige Besuche der Familie Contag freuen dürfen, die sie nach Bamberg führt. Um dort zu sehen, wie alles doch tatkräftig und ideell weiter geht, obgleich weder Herr Janßen noch seine Nachkommen selbst dabei Hand anlegen können. Bienen regen zu guten Taten an, verbinden Menschen und Orte, geben uns Gelegenheit, die wunderbare Welt miteinander zu teilen und zu schützen – eben so, wie es jede/r Einzelne/r vermag. Hand in Hand bzw. Flügel bei Flügel, auf Erden wie im Himmel.

Danke, Jakob Janßen, der du aus deiner Vergangenheit heraus auch heute noch etwas zu bewirken vermochtest! Danke, Familie Contag, für Euren Beitrag und für Euer Vertrauen! Und – das sei an dieser Stelle unbedingt erinnert! – Danke, Gott, „[…] über die Werke deiner Hände.“ (Psalm 8, 4-7)

2. Bamberger Schulbienen-Benefiz-Radtour 2014

Bamberg, Buger WieseDie 2. Bamberger Schulbienen-Benefiz-Radtour 2014 findet aus Anlass des „Internationalen Tag zum Schutz der Bienen“ innerhalb Bambergs Stadtgrenzen statt. Der Erlös kommt dem Klassenzimmer-Projekt auf der Erba-Insel, der “Bienen-InfoWabe” zugute.

Sa-Bine auf Fahrradhelm auf dem Rößleinsweg in Richtung AltenburgGemeinsam mit unseren Kooperationspartnern “Kultürla e. V.” und dem Bürgerverein Bamberg-Mitte e. V. radeln wir am So., 14. September 2014 von 10.00 – 15.00 Uhr durch ein reizvolles, abwechslungsreiches Gebiet zu vier von neun unserer Bienenstandorte. An den jeweiligen Standorten erwarten uns kurze Vorträge und kleine Überraschungen. In Wildensorg kehren wir zu Mittag ein.

Blick in die Hofstadtgärtnerei Dechant, BambergTourdaten: 19,5 km [zur Route auf Google-Karte]
Stationen: Villa Dessauer (Treffpunkt im Garten, Hainstr. 4a); weiter über Buger Wiesen, Wildensorg-Rinnersteig mit Endstation Gärtnerstadt-Heiliggrab, Hofstadt-Gärtnerei Dechant, Heiliggrabstr. 37a bei unserer Bienenpatin Carmen Dechant mit regionalem Einkauf UND/ODER mit Endstation auf dem Zwiebeltreterfest (Böhmerwiese) bei Sabine Gründler, ebenfalls Bienenpatinnen. Im Anschluss, wer möchte, lässt sich noch ein Abstecher zum künftigen Standort der Bienen-InfoWabe auf der Erba-Insel unternehmen,  ebenfalls mit Bienenbesichtigung.
Kosten? Freiwillige Startgebühr vor Ort. Die Spenden fließen in das Projekt
Spendenvorschlag: € 15,- als Familienpauschale bis 3 Kinder | € 10,- pro Erwachsenen | € 5,- pro zusätzliches Kind bis 16 Jahre.

Letzte Korrektur: 12.09.2014

„Wir alle wollen leben!“ – eine Notfall-Fibel für Mensch, Wespe, Hornisse, Honigbiene und Wildbiene

– Diese Seite enthält Handlungsempfehlungen zum Umgang bei Problemen mit Wespen, Hornissen, Honigbienen, Hummeln und Wildbienen und wird laufend aktualisiert. Zuletzt am 15.12.2023 –

BienenstreichelnGanz klar. Mensch & Tier sind Lebewesen, die schützenswert sind. Ihnen ohne Not den Garaus zu machen ist selten etwas, was wir uns allzu leicht machen – zumindest gehe ich einmal davon aus. Und die meisten, die es dann doch tun (müssen), überlassen es auch lieber anderen, also den Jäger/innen, Schlächter/innen, Soldat/innen oder Kammerjäger/innen, etc. Oder gar der „Bamberger Schulbiene“?!?!

Bamberger Schulbiene hält Bienenwabe hoch

Die „Bamberger Schulbiene“ Ilona Munique von „Bienen-leben-in-Bamberg.de“

Zumindest traut man ihr zu, dass sie das „richtige“ Urteil fällen wird, wenn es um die Beseitung von Wespen-, Hornissen-, Honigbienen-, Hummeln- und Wildbienennestern geht.

Reinhold kehrt die Bienenflucht von den restlichen Bienen abNun, die „Bamberger Schulbiene“ bzw. die Initiative „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ – also wir zwei, Ilona Munique und Reinhold Burger – sind zwar durchaus Ansprechparter in Sachen Honigbiene, doch alle anderen geflügelten Mitbewohner unseres schönen Planeten haben eigene Spezialisten, die sich fachgerecht um sie kümmern.

Hier zunächst ein paar Apps zum Bestimmen von Insekten (via heisede)

Hier eine Zusammenstellung von Dienstleistern und Vorgaben speziell für alle Anfragenden aus und in der Bamberger Region, die sich verantwortlich benehmen möchten, auch, obwohl sie vielleicht an einer Insektengiftunverträglichkeit bzw. Allergie leiden oder schlicht Panikgefühle empfinden.

Im Falle allergischer Reaktionen …

Eine Schwellung nach einem Bienenstich muss nicht zwangsläufig eine Allergie bedeuten

Nicht schön, aber verging nach 3 Tagen. Meine Immunisierung erhöht sich von Stich zu Stich.

Gut zu wissen: die meisten „Allergien“ sind lediglich starke Schwellungen, die am dritten Tag erst so richtig sauweh tun können, wenn das Gift in unseren verzärtelten, naturfernen Körpern abgebaut wird.
Echte Allergien mit Todesfolge sind eher die Ausnahme. Ein Arzneimittelhersteller schrieb, dass pro Jahr etwa 20 Menschen tatsächlich an einem Insektenstich sterben würden. Wer also meint, er sei möglicherweise ein „Todeskandidat“, sollte das unbedingt abklären und Gegenmittel mit sich tragen. Wir jedenfalls nehmen euch immer ernst, egal, ob ihr ein Attest habt oder nicht.

Eine Betroffene, die wir dazu befragt hatten, schrieb: „In meinem Notfallset sind drei Medikamente drin. Sie sind auch nur ein Jahr haltbar und müssen dann neu gekauft werden, die Kosten betragen ca. € 125 Euro. Enthalten sind ein Antiallergikum, Kortison (Celestamine) und eine Adrenalinspritze zur Verhinderung eines Kreislaufstillstands (Fastjekt)“. Andere berichteten von der guten Wirkung hoher Dosen Calcium. Hier beschreibt die Initiative Insektenstichallergie die Notfallmaßnahmen. Ich hoffe, es ist okay, wenn ich die Elementarsten hier wiederhole:

Der Anaphylaxie Notfallplan im Überblick (Initiative Insektenstichallergie):

  1. Stachel entfernen
  2. Notfall-Medikamente anwenden
  3. Notarzt rufen
  4. Enge Kleidungsstücke entfernen
  5. Bei Atemnot: sitzende Haltung
  6. Bei Schocksymptomen: Schocklagerung
  7. Bei Bewusstlosigkeit: stabile Seitenlage
  8. Lebenszeichen kontrollieren
  9. Bei fehlenden Lebenszeichen: Wiederbelebungsmaßnahmen einleiten

… und wenn’s „nur“ normal sauweh tut:

Um starke Schwellungen und die durch den Druck verbundene Schmerzen zu verhindern, schwören wir bei uns selbst auf „Apis mellifica C30“, das wir nach einem Stich sofort einnehmen, anfangs alle 10-15 Minuten etwa 5 Globuli, nach etwa 5 Gaben stündlich.

Andere pressen eine Zwiebel auf die Einstichstelle. Kühlen tut gut. Manchmal aber sogar das Gegenteil. Im Wechsel heißes und kaltes Wasser lenkt vom eigentlichen Schmerzgefühl ab. Dies vor allem in der Phase, wenn es nach etwa drei Tagen zum Abbau des Giftes kommt und daher der Juckreiz größer wird.

Thermo-Apparaturen wie den Riemser Stichheiler von bite away®, der mittels einer keramischen Kontaktfläche auf kurzzeitige Erhitzung von ca. 51° C setzt, sind recht wirkungsvoll – wenn sie denn zuverlässig funktionieren. Wir haben zweischneidige Erfahrungen.

Von einem erhitzten Feuerzeugkopf raten wir eher ab, um Verbrennungen zu vermeiden.


Was tun bei unerwünschten Wespen, Hornissen, Honigbienen, Wildbienen?

Grundsätzlich gilt: Weder Feuerwehr, Imker*innen noch Privatleute dürfen geschützte Tiere stören, also auch nicht umsiedeln oder gar töten!

Zuständig für den richtigen Umgang sind die Untere Naturschutzbehörde einer Stadt oder im Landkreis. Sie vermitteln speziell geschulte Mitarbeiter/innen (s. a. unter Wespen).
Ansprechpartner in den Behörden sind:

Außerdem steht im Falle von notwendiger Umsiedelung oder (was meist vermeidbar ist) Tötung von Hautflüglern, geschützten Wespenarten und Hornissen ein Artenschutzrechtlicher Antrag zur Entnahme eines Hautflüglervolkes (Hornissen, Hummeln, sonstige Wildbienen (als PDF) (ehemals „Antrag auf artenschutzrechliche Genehmigung bzw. Befreiung von den Bestimmungen des § 42 i.V.m § 43 Abs. 8 Bundesnaturschutzgesetz …“)

Das Bayern-Portal bietet für einige Einzugsbereiche einen Online-Antrag an.

Aktionen wie Umsiedeln oder (hoffentlich nicht!) Tötungsabsichten

ZBiene und Fliege traut vereintunächst wäre es klasse, wenn ihr genau wisst, um welche Spezies es sich handelt – Biene oder Wespe oder was?

Macht ein Foto, wenn ihr euch nicht sicher seid, oder versucht, sie genau zu beschreiben: Farbe (grellgelb, braun, dunkel …), Form (tailliert, dicker Popo, Länge, Größe, …), Benehmen (ruhig, Zick-zack-Flug, aufgeregt, dunkel brummend, …), Position und Form des Nestes (Baum, Erde, dunkle Ecke …), die Menge … na, einfach mal genau hinsehen. Wer schlechte Augen hat braucht sich nicht zu schämen, wenn er eine Biene mit einer Fliege verwechselt hat, manchmal foppen uns die Tierchen ja auch mit ihrer Mimikry.

WESPEN (Vespinae) und HORNISSEN (Vespa crabro)

Foto: Baldhur at de.wikipedia [Public domain], from Wikimedia Commons

Echte Wespe / Foto: By Baldhur at de.wikipedia [Public domain], from Wikimedia Commons

Nur zwei von acht bei uns heimischen, staatenbildenden Wespenarten – die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe – finden Süßes, Fleischiges und Obstiges auf unseren Tellern sehr lecker. Viele andere Wespenarten leben solitär oder parasitär, tauchen also nicht in Horden auf. Bei frei hängenden oder im Haus befindlichen Nestern (ja, ganz richtig!) geht man sich einfach möglichst aus dem Weg. Die Plage geht eher von Nestern in dunklen Höhlen aus. Immer aber gilt: KEINE hektischen Bewegungen!

Ist das Wespennest noch sehr klein, etwa Tischtennisballgroß und hat man es noch sehr früh im Jahr, also April/Mai entdeckt, dann lässt es sich ohne schlechtes Gewissen noch selbst entfernen. Lesen Sie bei „Aktion Wespenschutz“, wie Sie die Königin dabei retten. (http://www.aktion-wespenschutz.de/Interaktive%20Hilfe/FAQ/09-Golfballgrosses%20Nest/Golfballgrosses%20Wespennest.htm)

Wer wissen will, ob er gegen das Gesetz verstößt, weil WESPEN-Arten, die unter Naturschutz stehen, durch Umsiedelung/Tötung gestört werden, kann vorher Dr. Jürgen Gerdes, Sozial- und Umweltreferat der Stadt Bamberg, zu Rate ziehen, der sie zu unterscheiden weiß: T. 0951 / 87-1728.

Wobei klar sein sollte, dass auch nicht ausdrücklich unter Schutz stehende Wespen nützlich und schützenswert sind. Eine Ausnahme gibt es: Die Asiatische Hornisse, die Vespa Velutina, ist invasive Art meldepflichtig und muss von Fachkräften entfernt werden.

Hornisse

„Vespa crabro 80708“ von Accipiter (R. Altenkamp, Berlin) – Eigenes Werk. Lizenziert unter Creative Commons Attribution 3.0 über Wikimedia Commons

Die oben genannten Sachkundigen besehen sich sich die Situation und entscheiden sodann, ob ein Umsiedeln möglich ist. Entsprechende Gerätschaften und den Artenschutzrechtlichen Antrag zur Umsiedelung haben sie mit dabei. Der Service, für den sie bis zu drei Stunden eingesetzt sind, ist nicht unbedingt kostenlos. Doch er liegt im niedrigen dreistelligen Bereich so um die 100 Euro aufwärts, meist inklusive der Fahrtkosten, auch, wenn sie für die Abholung der Fangkästen noch ein weiteres Mal anreisen müssen. Nur einen Teil davon trägt nämlich die Behörde.

Empfehlenswerte Links:

HONIGBIENEN (Apis mellifera)

Bienenscharmtraube auf AhornastIhr habt einen Schwarm entdeckt? Meist hängt die dicke Traube voller Bienen stunden- oder auch mal tagelang an einem Ast. Doch auch Friedhofslampen können als Zwischenstation attraktiv sein, bevor sich das Jungvolk eine endgültige Bleibe (etwa in einem hölzernen Hohlkörper, z. B. einem Bierfass) entscheidet.

ENTWARNUNG – nie ist ein Honigbienenvolk friedlicher als zu diesem Zeitpunkt! Freut euch also unbesorgt an seinem Anblick – und dann holt eine/n Imker/in aus eurer Umgebung, die/der den Schwarm zu sich nimmt und ordentlich pflegt.

Ihr findet Imkereien z. B.:

  • Imkereien, die in der jährlich neu erscheinenden Broschüre „Essen & Trinken aus der Region Bamberg“ -> „Honig“ aufgeführt sind. Online unter Genussla.
  • … oder ihr fragt uns und wir vermitteln jemanden, der gerne einen Schwarm einfangen würde

Zu Bienen in Bäckereien siehe Eintrag vom 20.07.2015.

Honigbiene mit PollenhöschenÜrigens: wer Honigbenen selbst einfängt und im Wald aussetzt, rettet sie nur vermeintlich. Ohne imkerliche Pflege gegen die bislang nicht ausrottbare asiatische Varroamilbe und weiterer Krankheiten ist ein Honigbienenvolk unweigerlich über kurz oder lang verloren. Von der Gefahr der Reinvasion gepflegter Bienenvölker mit der Milbe, gegen die sich unsere westliche Honigbiene evolutionsbedingt noch nicht zu wehren vermag, ganz zu Schweigen. Das wollt ihr nicht wirklich.

WILDBIENEN (Apoidea)

Wildbiene / Rotpelzige Sandbiene Foto: Jeffdelonge at Wikimedia

Wildbiene, hier die Rotpelzige Sandbiene  / Foto: Jeffdelonge at Wikimedia

Wildbienen können sehr unterschiedlich aussehen. Und es sind KEINE wilden Bienen, also keine ausgewilderten oder verwilderten Honigbienen, sondern eine EIGENE Bienenart.

Wildbienen sind solitär (also einzeln) lebend und auch nicht staatenbildend wie die Honigbiene. Von daher sind sie nicht in Massen auftretend. Sie lebt oft in der Erde oder in altem Holz. Wildbiene an StorchschnabelEinfach in Ruhe lassen, sie sticht nur in äußerster und direkter Bedrängnis. Wildbienen umzusiedeln, die manchmal nahe beieinander wohnen, ist zwar u. U. möglich, aber unnötig. Wenn doch, s. u. WESPEN und HORNISSEN.

Einen ungestörten restlichen Sommer mit euren natürlichen Nachbarn wünschen wir allen und mit „honigsüßen Grüßen“!

Eure Initiative „Bienen-leben-in-Bamberg.de“

Aktualisierung: 30.03.2024

Noch kein Honig für das „Schlemmerkistla“

Bamberger Lagenhonig, Abgefüllte Gläser Foto © E+T PuchtlerLeider reicht es heuer wieder nicht, mit unserem „Bamberger Lagenhonig“ das „Schlemmerkistla“ bzw. das „Genusskörbla“ zu bestücken. Doch wir arbeiten dran! Beziehungsweise unsere Bienen, die zur Zeit von Reinhold „winterfest“ gemacht werden.

FT-Artikel übers Schlemmerkistla (bei Anne "REWE-Rudel")Logo Regionalsiegel "Region Bamberg – weil's ich überzeugt!"Trotzdem freuen wir uns beim Frühstücken über die heutige Zeitungsmeldung des Fränkischen Tags (Online nach Anmeldung), der unsere Bienenpatin Annemarie Rudel mitten zwischen die Honoratioren von Stadt und Landkreis und mit Schlemmerkistla in der Hand abgelichtet hat. Sehr schön – das Regionalsiegel, es lebt!

Die Marktleiterin eines modernen REWE-Marktes in der Würzburger Straße tut sich natürlich auch etwas leichter mit dem Lebensmittelnachschub für das „Schlemmerkistla“, als wie es unsere Bienenpatin Carmen Dechant mit ihrem „Genusskörbla“ am entgegengesetzten Punkt der Stadt in ihrer historisch-traditionellen Hofstadtgärtnerei mangels geeignetem Kühlraum vermag. [Ergänzender Anruf: bei Carmen gibt es BEIDE Varianten zu erstehen, und auch MIT gekühlten Lebensmitteln!]

Bamberger Genusskörbla (bei Carmen Dechant, Hofstadtgärtnerei)So sind im „Kistla“ daher mehr Lebensmittel zu erwerben, im „Körbla“ aus der Gärtnerstadt, Heiliggrabstraße 37a z. B. mehr (Kräuter-)Pflanzliches und Mondsalz zu erwerben. Doch ob Kistla oder Körbla – beide sind immer frisch-regional und gerne auch selfmade bestückt. Wenn auch, wie gesagt, UNSER Honig noch auf sich warten lässt …

Wir jedenfalls bewundern das Engagement unseren beiden Bienenpaten“schwestern“ und wünschen ihnen weiterhin viel Erfolg bei allem, was sie tun! So wie natürlich allen unseren Bienenpatinnen und -paten! Ihr seid super!

(Letzte Änderung/Korr. 28.01.2015)

Blumig-süß und wertvoll! Die Jungfern-Honigernte der Lage „Gärtnerstadt-Heiliggrab“

Bienenpatin Carmen freut sich über ihren PatenhonigGeballte Süße bei knappen 9 Kilo – so das Ergebnis unserer Jungfern-Honigernte der Lage „Gärtnerstadt-Heiliggrab“ bei Bienenpatin Carmen Dechant in der gleichnamigen Hofstadtgärtnerei. Mindestens das Doppelte wären normal, doch ist dies dem (bundesweitem) Schwarmverhalten und der viel zu trockenen Witterung geschuldet. Letzteres hatte weitere Folgen …

Blumen aus der HofstadtgärtnereiSo konnte sich weder zur Honigernte noch zur Verarbeitung unsere fleißige Gärtnersfrau und eine der dienstältesten Bienenpatinnen (Nr. 3 von aktuell 19) Zeit nehmen. Gießen, gießen und nochmals gießen war angesagt – und das auch noch blumenschonend mit der Handbrause, was man unseren aktuellen Balkonblumen aber auch wirklich ansieht!

Geerntete Honigwaben des Standorts "Gärtnerstadt-Heiliggrab" BambergDaher, liebe Carmen, hier unsere Fotogalerie, damit du und dein Gatte Michael wenigstens nachträglich ein wenig am Imkerglück teilnehmen könnt. Immerhin den fertig verarbeiteten Honig, der ihr mit fünf Gläsern pro Patenjahr zusteht, konnte Carmen persönlich in Empfang nehmen. Da hat es mittlerweile endlich auch mal geregnet 😉

Imkertugenden: Beobachten und Warten können

Reinhold bei der BienenpflegeAnlässlich der Übergabe führte Reinhold die ausgeschleuderten Waben zurück und baute  sogleich die Bienenbehausung um. Dabei kehrte er „das unterste zu oberst“, sprich: die unteren alten Rähmchen wurden entfernt, so dass die Bienen sich nun auf den zurückgebrachen, frisch ausgeschleuderten Rähmchen gemütlich machen.

Noch vor dem Ernten hatte das Volk Weiselzellen und sogar noch Drohnen nachgezogen. Und das, obwohl sie im späten Frühjahr eine frische Königin von uns erhalten hatten. Diese wiederum stammt vom Volk der Villa Dessauer, die sich bezeichnenderweise ebenfalls in der selben Situation wiederfindet. Möglicherweise eine genetisch bedingte „Untugend“? Oder die Qualität der Königinnen ließ zu wünschen übrig? Wir werden sehen … und das Beobachten ist nicht umsonst eine der wichtigsten Haupttugenden von Imkersleuten.

Und warten können. Das müssen auch unsere werten Leser/innen, die sich jetzt vielleicht fragen, wo sie den fruchtig-blumig-würzigen … (weitere Eigenschaften siehe auf der Lagenseite) erhalten können. Denn die wenigen Gläser werden innerhalb der Bienenpatenschaften und der Vorbestellungen vergeben. Vielleicht haben wir ja nächstes Jahr ein „normales“ Jahr, dann bleiben auch ein paar Kostproben für Sie übrig! Rechtzeitig anmelden also – wir gehen nach der Reihenfolge der Bestellungen vor.

Das Ende der Honigschleudersaison 2014

Ein Wort zum Ende der Honigschleudersaison unseres Bamberger Lagenhonigs. Wir sind keine Berufsimker. Und wir unternehmen nichts, um den Honigertrag zu steigern, stattdessen alles, um für die Bienen zu sensibilisieren. Daher sind die Standorte zugänglich für Führungen und Einblicknahmen von Menschen aller Altersgruppen und im Rahmen der „Bamberger Schulbiene“. Jedes Mal, wenn wir dabei eine Bienenwohnung öffnen, verringert sich der Honigertrag um etwa eineinhalb Kilo. Doch das ist es uns wert.

Reinhold und Carmen himmeln die Jungfernernte anWollt ihr also regelmäßig Honig erhalten, so dürft ihr ganz einfach selbst ein Volk halten – oder, falls das nicht möglich erscheint, Bienenpatin oder -pate werden.

So wie Carmen Dechant und ihre „Patengeschwister“.

Wir danken euch allen!

 

Honigschleuder-Erlebnistag Wildensorg-Rinnersteig 2014 (2)

Gastgeber Ilona und ReinholdViel Spaß bei insgesamt zurückhaltender Honigernte – hier der letzte Bericht von unseren gemeinsam mit Bienenpaten und Gästen verbrachten 2014-ern Honigschleuder-Erlebnistagen, endend mit den Ernten aus Wildensorg-Rinnersteig (im Teil 1 beschrieben, sowie unter Lola 1 und Lola 2).

Danke, Bienen! Zwar steht die Schleuder noch betriebsbereit in der Küche und wartet auf  zwei weitere Mini-Ernten, doch die erledigen Reinhold und ich sozusagen in trauter Imkerzweisamkeit. Da lassen wir die tollen Tage mit euch Revue passieren und freuen uns, dass alles so super geklappt hat und alle hoch zufrieden waren. Niemand wurde gestochen, alle Teilnehmenden waren gerne zusammen und genossen die intensiven, sinnlichen Erlebnisse und Ergebnisse. Küsschen an euch alle!

Und der Honig?

Tja, der Bamberger Lagenhonig 2014 ist mehr oder weniger bereits verteilt. All unsere Bienenpatinnen und -paten haben ihren versprochenen Anteil entweder bereits mitbekommen oder werden ihn in Kürze erhalten. (Fast) alle, die seit letztem Jahr unseren Honig vorbestellten, bekommen ebenfalls bald Nachricht, wann er abzuholen sein wird. Nur wir selbst vertrösten uns aufs nächste Jahr, das nach zwei klimatisch ungünstigen Bienen- bzw. Honigjahren hoffentlich günstiger ausfallen mag. Doch ist uns die Bestäubungsleistung unserer fleißigen Bienlein wichtiger als die Ernte … so schön und lecker diese auch ist!

Nun ohne viel weitere Worte zur Bildergalerie …

Honigschleuder-Erlebnistag Wildensorg-Rinnersteig 2014 (1)

Unsere Honigschleudergruppe in Wildensorg am RinnersteigEndlich genügend Platz am Rinnersteig für unseren Honigschleuder-Erlebnistag! Vormals im Nachbargrundstück in einem schrägen Zipfel leider etwas ungünstig gelegen, genießen nun unsere Bienenvölker und ihre Gäste Dank Familie Jungbauer den komfortablen Zustand inmitten einer blühenden Streuobstwiese – samt Panoramblick über Bamberg.

Reinhold sprüht Nelkenöl auf Jeannettes Hände zur Abwehr vor allzu zutraulichen BienenNachdem ihr unsere „Kleine Lola – große Hoffung“ (siehe „Auf der Wiese“ und „In der Honigstube“) und ihre Oma, Bienenpatin Gabi Loskarn, näher kennengelernt habt, folgen heute ein paar Fotos zu unseren weiteren Besucherinnen. Gekommen sind meine Schwester und Ehren-Bienenpatinnen Jeannette mit „gewonnenem“ Gast Biggi (aus unserem Preisrätsel „Connys Patenbeutengeheimnis“) sowie Ehren-Bienenpatin Jutta und unser Spontan-Gast Katharina, die wir am Vortag anlässlich des Aktionstags der Stadt Bamberg eingeladen hatten.

„Waah, brrr, huch …!“ Ein Geständnis

Jeannette hält ihre selbstgezogene Wabe in die HöheBiggi hält ihre selbst gezogene HonigwabeObgleich Jeannette und Jutta sozusagen „Wiederholungstäterinnen“ waren, fiel es ihnen auch dieses Mal nicht ganz leicht, herzhaft zwischen die Bienen zu greifen, um eine Honigwabe aus der Zarge heraus zu ziehen. An dieser Stelle mal ein großes Geständnis von uns, welches Sie von den meisten Imkern nicht zu hören bekommen:

Katharina zieht eine HonigwabeJJutta hält eine selbst gezogene Honigwabe in die Höhea, auch uns kostet es im Frühjahr etwas Nerven, wenn wir uns nach der langen Winterpause wieder an die wehrhaften Flugkünstler wagen. Die ersten Begegnungen gehen nie ganz ohne unwillkürliches Zurückzucken ab, setzt sich eine Biene auf die Haut oder fliegt sie uns ins Haar. „Waah, brrrr, huch, …“. Doch schnell gewöhnt man sich wieder an den Reiz und kann weiterhin so tun, als würde es einem üüüüüüü-ber-haupt! nichts ausmachen. Was im Laufe der Zeit sogar zur Wahrheit wird …

Deshalb – großen Applaus an unsere Gäste fürs Überwinden! Und hier die Beweisfotos …