Bienenpaten-Newsletter 3/2013

Porträts der Bienenpaten (1): Michael Burger, Edith Schröder, Michael Alt, Meike Winnemuth, Hartmut HeldUnsere derzeit 12 Bienenpatinnen und -paten und 3 Ehrenpatinnen erhalten mehrmals jährlich einen Paten-Newsletter von uns. Er enthält Berichte und Hintergrundinformationen rund um die Patenschaften und zur Initiative „Bienen-leben-in-Bamberg.de“.

Im der letzten Ausgabe schrieben wir:

„Eine unglaublich intensive Zeit des Aufbaus unserer Privatinitiative wider des Bienensterbens liegt hinter uns, die wir zum Teil gemeinsam mit mit euch erlebten, ganz sicher jedoch mit euer aller Hilfe bewältigten.“

Porträtfotos der Bienenpaten (2): Elisabeth Burger, Christina Michel, Carmen Dechant, Sabine Gründler, Regina HanemannJa, es tut gut, sich all das Geschehene hin und wieder in Ruhe vor Augen zu führen. Neben einem Rückblick und dem Ist-Stand der Patenschaften samt Porträts zu den einzelnen „Mitgliedern“ berichten wir natürlich auch über die Situation der Bienenvölker, unsere alten und neuen (Lehrbienen-)Standorte und zum Honigertrag sowie über die Aktivitäten der „Bamberger Schulbiene“ und was wir das neue Jahr planen.

Über den Newsletter erfahren die Paten, ob nah oder fern, von allem, was bei uns geschieht und wie segensreich sich ihr angelegtes Geld entwickelt – inklusive einiger Rückschläge, die gottlob im Rahmen blieben. So hatten wir lediglich Verluste in der Ablegerbildung zu verzeichnen, die jedoch natürlich auch die Paten betrafen, deren Beuten bis nächstes Frühjahr verwaist sind. Doch geteiltes Leid ist halbes Leid, und so trösten und bestärken wir uns gegenseitig, dass nicht jedes Frühjahr so schlecht sein muss wie das in diesem Jahr!

Porträtfotos der Bienenpaten (3): Felicitas Sauer, Sabine SaamVielen Dank an dieser Stelle all unseren Patinnen und Paten, die unsere Initiative, Jungimker zu gewinnen und Bienen zu retten, so segensreich unterstützen!

Wer ebenfalls eine Patenschaft übernehmen möchte, kann sich auf dieser Seite näher informieren – und natürlich direkt bei uns!Porträts von Ehrenbienenpatinnen

P. S.: Eine Bienenpatenschaft ist ein sinn-liches und sinn-volles  Weihnachtsgeschenk. Liebevoll gestaltete Urkunden zum Verschenken senden wir per Post oder können bis zum 24.12. um 18 Uhr direkt am Obstmarkt 10 abgeholt werden!

Ameisensäurebehandlungen 2013 abgeschlossen

Milbenfall nach Ameisensäurebehandlung

Hoher Milbenfall nach Ameisensäurebehandlung 2013

Mit der zweiten Ameisensäurebehandlung sind wir fertig für dieses Jahr. Der Varroa-Milbenbefall unserer sechs Völker zeigte sich dabei sehr unterschiedlich. In einigen Fällen stellten wir einen sehr hoher Befall mit der Varroa destructor fest. Die Milbe hat sich in manchen Beuten prächtig entwickelt, was anfänglich gar nicht so danach aussah. In Wildensorg-Rinnersteig hatte beispielsweise ein Stock kaum Milben, der Nachbarstock hingegen zeigte einen sehr hohen Befall.

Warum entwickelte sich die Varroa so unterschiedlich stark?

Ausschnitt Milbenfall

Ausschnitt des Milbenfalls nach Ameisensäurebehandlung. Die glänzend-rundlich-dunklen Anteile sind Milben, die hellen Teile sind Wachsbrösel

Erste These: Im vergangenen Winter konnten wir wegen des zu milden Wetters nur innerhalb eines extrem kurzen Zeitfensters von wenigen Stunden bei 0 Grad fast alle unsere Völker mit Oxalsäure behandeln. Wegen eines böse anschwellenden Stiches im Mundbereichs brachen wir damals die Behandlung an der letzten Beute vorzeitig ab. Und genau das rächt sich wohl jetzt knapp ein Jahr später.

Zweite These: Möglicherweise kann der hohe Befall auf eine Ansteckung an unbehandelten Völkern aus der Nachbarschaft sein. Denn dass es tatsächlich Imker gibt, die ihre Völker überhaupt nicht behandeln, mussten wir kürzlich erst aus deren eigenen Munde erfahren! Grob fahrlässige Vernachlässigung oder einfach Unkenntnis?

Nun, falls die Kontrolle des „natürlichen“ Milbenbefalls weiterhin hohe Werte zeigt, müssten wir ein drittes Mal behandeln. Notfalls mit Hilfe eines Grablichtes, damit die notwendigen Verdunstungstemperaturen in den Beuten erreicht werden.

Varroa-Situation unserer Ablegervölker

Reginas Patenvolk an der Villa Dessauer und Carmens Volk in der Gärtnerstadt/Heiliggrab, beides Ablegervölker in ihrem ersten Jahr, zeigten leider auch schon etliches an Milben. Sogar im „natürlichen“ Abfall, also noch vor der Behandlung mit Ameisensäure. Doch hier behandeln wir nur einmal, da die Brut der Ablegervölker im August noch zunimmt – im Gegensatz zu den Wirtschaftsvölkern, bei denen die Bruttätigkeit im Herbst abnimmt.

Wir bauen jetzt auf die winterliche Oxalsäurebehandlung und erbitten uns von Petrus vor Weihnachten Grade um den Nullpunkt herum. Und zwar nicht nur für ein paar Stunden, wenn’s genehm ist!

Ameisensäurebehandlung am Ableger „Villa Dessauer“

Nette Zaungäste

Jürgen Burgis, Sabine Saam und Reinhold Burger an der Bienenbeute "Villa Dessauer"

Jürgen Burgis, Sabine Saam und Reinhold Burger an der Bienenbeute „Villa Dessauer“

Gemeinsam mit Sabine Saam, unsere zuletzt gekürte Bienenpatin, erhielt der Ableger an der Villa Dessauer die erste Ameisensäurebehandlung seines Lebens. Es ist an sich keine spektakuläre, jedoch überlebenswichtige Angelegenheit für das junge Volk. Es soll die schädlichen Varroa-Milben auf Bienen und in den Bruträumen abtöten.

Ein weiterer interessierter Zaungast war der Bauhofmitarbeiter Jürgen Burgis. Den ehemaligen Kirchenmaler im Dienste der Stadt treffen wir häufiger vor Ort an, immer dann, wenn es zur Vormittagspause „bimmelt“. Der Sozialraum ist praktisch vis-à-vis zu unseren Bienen, so dass man sich beim Frühstücken miteinander in guter Gesellschaft befindet.

Schonendes Verfahren

Sabine Saam beobachtet die AmeisensäurebehandlungDie Verabreichung der organischen Säure mit dem Liebig-Dispenser ist ein schonendes Verfahren und macht die früher praktizierte, fehlerbehaftete Schwammtuch-Methode überflüssig. So manches Volk ist an einer Überdosis Säure eingegangen, hervorgerufen durch die schwer kontrollierbare Vorgehensweise.

Sabine Saam beobachtet die AmeisensäurebehandlungNun also wird verdünnte Ameisensäure in einen kleinen Plastikbehälter gefüllt und mit Hilfe eines Plastikfundaments kopfüber auf einen auf die Beutengröße und Temperaturlage passend zugeschnittenen Docht aufgesetzt. Dieser aus Papier bestehende Docht saugt sich mit der Flüssigkeit voll und die Ameisensäure verdunstet sodann gleichmäßig in unserer zweizargigen Beute. Zu beachten sind bei der Menge der Säure das Wetter, das warm genug sein muss, um die Verdunstung zu gewährleisten, und die vorherige Einfütterung des Volkes mit Zuckerwasser. Jeden Tag sollten innerhalb einer Woche etwa 20 mg Säure verdunsten, dann ist die Behandlung gegen die schädliche Varroa destrucor abgeschlossen – hoffentlich erfolgreich.

Windel anlegen und die weitere Behandlung

Windel einschiebenWie hoch der Milbenbefall letztendlich war, sehen wir in sieben Tagen mit Hilfe einer Windel. Die Plastikschale schob Reinhold in den Spalt zwischen erster Zarge und Bodenrahmen ein. Noch ist sie schneeweiß, doch bald wird sie sich mit herabfallenden Milben dunkel sprenkeln. Ganz klar werden wir hier wieder darüber berichten.

Eine weitere Behandlung erhält das Volk im Dezember, dann mit Oxalsäure. Der Unterschied zur Ameisensäure ist der, dass Letztere in die Bruträume hineinwirkt, wo sich die meisten Varroa-Milben aufhalten. Im Winter gibt es praktisch keine Brut, daher reicht dann Oxalsäure aus, die auf die restlichen auf den Bienen sitzenden Milben einwirken sollte. Denn wer läuft schon gerne mit einem Blutsauger auf dem Pelz herum!

Das Beste aus dem Regen machen

Warten auf mögliche Radtour-WilligeNicht nur das Zwiebeltreterfest, auch unsere erste Bamberger Schulbienen-Benefiz-Radtour fiel dem Regen zum Opfer. Im Gegensatz zu unserer Bienenpatin Sabine Gründler aus der Gärtnerei Böhmer, die das Zwiebeltreterfest alljährlich veranstaltet, hielten sich unsere Verluste in Grenzen. Gänzlich unbeeindruckt vom Wohl und Wehe verregneter Festtagsfreuden indes blieben unsere Bienen, die wir  – so oder so – an diesem Tage zu bedienen hatten.

BLIB-Maskottchen SaBiene

BLIB-Maskottchen SaBiene erhält Besuch von einer „echten“ Kollegen

SaBiene, unser Bienen-leben-in-Bamberg.de-Maskottchen, wartete vorsichtshalber mit uns auf eventuell radwillige Bienenfreunde, die trotz der Nässe einen Ausflug zu unseren Stationen hätten wagen wollen. Und tatsächlich blieb sie nicht alleine! Sie erhielt freundschaftlichen Besuch einer echten Biene, die sich in ihr Plüschfell niedergelassen hatte. Und auch unsere Bienenpatin, Dr. Regina Hanemann, gesellte sich in den mittlerweile durch Blumen freundlich gestalteten Garten der Stadtgalerie Villa Dessauer.

So hatten wir endlich auch einmal Zeit, ein paar Worte mit der vielbeschäftigen Museumshausherrin zu wechseln und erfuhren Details zur anstehenden Jubiläumsfestwoche. Wir schmiedeten außerdem Pläne für gemeinsame Veranstaltungen, um das Thema „Biene“ in Bamberg weiter zu verbreiten. Ganz umsonst war ihr und unser frühes Aufstehen keinesfalls, auch in Anbetracht der Übergabe der Bienenpaten-Jahresgabe, also fünf Gläser Honig, die jede Patin und jeder Pate von uns erhält.

Alle Mädels wohlauf!

Bienenpatin Dr. Regina Hanemann und Reinhold Burger am Lagenstandort "Villa Dessauer"

Bienenpatin Dr. Regina Hanemann und Reinhold Burger an der Villa Dessauer

Unter dem interessierten Blick der Bienenpatin füllte Reinhold etliche Liter Zuckerwasser ein und vergewisserte sich, dass alle Mädels wohlauf sind. Die Jungs wurden von ihnen ja schon herausgeworfen, da sie über den Winter hinweg nur unnötige Esser wären.

Trotz Nieselwetter flogen die fleißigen Tierchen weiterhin Pollen ein. Das ist gut so, denn diesen benötigen sie, um die Winterbrut aufzuziehen und ist ihnen wichtige Nahrungs- und Vitaminquelle. Wäre es allerdings unter 10/11° C gewesen, hätten es sich die Bienen in ihrer Beute gemütlich gemacht.

Das Ablegervolk, welches uns noch im Frühjahr einige Sorgen bereitet hat, ist nun stark genug, dem Winter zu trotzen. Dennoch geben wir erst Entwarnung, wenn sie auch die noch anstehende Varroa-Behandlung gut überstanden haben. Wovon wir ausgehen.

Füttern der Bienen am Standort "Gärtnerstadt-Heiliggrab"

Bienenfüttern am Standort „Gärtnerstadt-Heiliggrab“

Schnell noch ein Sprung zu unserer dritten Bienenpatin, Carmen Dechant. Am Standort „Gärtnerstadt/Heiliggrab“ war ebenfalls emsiges Treiben zu beobachten. Auch hier fütterten wir ein und verwendeten dabei das von den Dechants (Hofstadt-Gärtnerei) empfohlene GIE-Wasser.

So ausgerüstet wird auch dieser Ableger bestimmt stark genug sein, um gesund in die Winterpause zu gehen. Die Varroa-Behandlung starten wir dann zeitgleich mit dem Villa-Dessauer-Ableger, also in ca. einer Woche. Sicherlich unter den wachsamen Augen der Bienenpatin, die sich diesen Vorgang bestimmt nicht entgehen lassen wird.

Nun waren auch wir bereit für eine Flüssigkeitenaufnahme in Form von heißem, belebenden Kaffee. Immer eine gute Adresse und direkt auf unserem Nachhauseweg gelegen ist das orientalische Kaffee, Mokka makan. Barista Ina zauberte wie immer ein Kaffeebildchen, das heute einmal Eingang finden soll in dieses Tagebuch. Danke für die Stärkung und die anregenden Gespräche, Sonia und Ina! So machen wir aus der Not eine Tugend und freuen uns über diesen – trotz ausgefallener Radtour – geschäftigen und angenehmen Samstagvormittag. Nächstes Jahr versuchen wir’s einfach erneut.

 

Individuelle Spätsommerpflege unserer Bienenvölker (3)

Aus der Zarge nach unten durchhängende BienenProperes Volk! Der Ableger an der Villa Dessauer bei Bienenpatin Dr. Regina Hanemann hat sich schön entwickelt. So ein Bild erwarteten wir uns: nach unten herausquellende Bienen! Ein gutes Zeichen, allerdings wird ein Teil dieser Bienen wohl nicht die Wintersonne sehen. Denn Sommerbienen haben mit 6-8 Wochen nur ein kurzes Leben. Doch die mit bis zu 6 Monaten langlebigen Winterbienen sind ebenfalls schon geboren, weitere stehen bruttechnisch praktisch schon in den Startlöchern.

Verrückt, das mit dem Verrücken!

Unser „Vorsicht Bienen“-Schild gilt im Grunde nur dem Umstand, dass niemand Hand an die Beute anlegen soll. Beispielsweise, um sie zu verstellen, wenn der Rasen gemäht wird. Denn Bienen haben einen sehr genauen „Einflugplan“. Nur wenige Zentimeter verrückt und sie finden nicht mehr ohne Weiteres in ihre Behausung zurück. Zum Beweis: vor elf Tagen wechselten wir den Fluglochkeil aus. Das vorherige Einflugloch saß links und war kleiner, damit sich das junge Völkchen besser gegen Eindringlinge erwehren konnte. Nun sitzt das Loch in der Mitte des Hölzchens. Was passiert, seht ihr im Film. Mehr als elf Tage alte Bienen fliegen immer noch links ein, jüngere schaffen es auf den Zentimeter genau.

Einfüttern – den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen?

Den Wachsüberbau abspachtelnDie Pflegemaßnahme sah so aus, dass wir nach dem Abspachteln von störendem Wachsüberbau eine Leerzarge aufsetzten. Hier hinein stellten wir einen Becher mit vier Kilo 3:2-Zuckerlösung, die wir zuhause rechtzeitig (!) angesetzt haben. Denn erst nach mehrmaligem Rühren wird es eine sämige Masse, bis sich alles auflöst, dauert das eine Weile.

Tipp: Einkaufsberechtigte von Großmärkten, z. B. Metro, warten die alljährlichen Sommerferien-Rabatte ab (z. B. Einkauf 100,- Euro = 10,- Euro Nachlass) und decken sich dann erst mit Zuckerpäckchen ein. Eventuell lässt sich hier ein Netzwerk nutzen?!

Fressen Bienen denn Gras?

Noch geschlossener ZuckerwasserbehälterNachdem wir eine Folie auf die Rähmchen gelegt hatten, die am Rand umgeknickt wird, stellten wir den bisher noch geschlossenen Behälter in die Leerzarge ein. Vorher öffnen ist schlecht, denn hat man versehentlich etwas verschüttet, freuen sich zahlreiche Wespen auf das süße Nass. Die muss man ja nicht unbedingt anlocken. Ein Imkerkollege berichtete uns dieses Jahr bereits davon, dass eine seiner Beuten vollständig von Wespen ausgeräubert wurden und nur noch eine Handvoll Bienen darin saß.

Zuckerwasserbehälter mit Gras als KrabbelhilfeDen Behälter nun dockt man dicht an den Zargenrand an, damit es die Bienen mit dem Klettern leichter haben. Das eingestreute Gras wird natürlich nicht als Nahrungsmittel benutzt. Es dient lediglich als Krabbelhilfe, damit sie in der Nahrlösung nicht absaufen. Außerdem tropfte Reinhold an und um den Becher herum etwas Zuckerwasser hin, damit unsere Kleinen auf den Geschmack kommen. Denn obwohl sie ansonsten superschlau sind, checken sie eine dicht vor ihrer Nase befindlichen Quelle nicht immer sofort.

Reinhold an der Villa-Dessauer-BeuteDiese anfängliche Irritation – Da riecht’s süß, … aber wo genau? – sieht man auch daran, dass kurz nach dem Einstellen der appetitlichen „Trachtquelle“ viele Bienen dicht außerhalb der Beute herumsausen. Irgend eine Honigsammlerin hat es durch Schwänzeltanz verraten, dass es ganz, ganz nah Leckeres zum Holen gibt. Doch offensichtlich drückt der Tanz nicht auf den Zentimeter aus, wo genau. Bald jedoch werden sie den Schatz finden und die Kohlehydrate in ihrem „Sozialmagen“ mit Hilfe körpereigener Enzyme in Honig umwandeln.

Die Ameisensäurebehandlung beim Ablegervolk

So gesättigt – und bis Mitte September weiterhin aufgefüttert – können wir die Ameisensäure-Langzeitbehandlung mit dem Liebig-Dispenser (140 ml / 60% bzw. entsprechende Umrechnung) etwa ab der 38. Woche beginnen.

Ableger, die sich erst noch aufbauen und dadurch stärker „in der Brut stehen“, als es bei einem vollentwickelten Wirtschaftsvolk der Fall ist, behandelt der Imker nur einmal mit Ameisensäure, und dies auch etwa zwei Wochen später. Das erklärt, warum wir bei unseren Wildensorger Völkern etwas anders vorgegangen sind – siehe Teil 2 der Serie.

In aller Kürze: so steht’s im Bestandsbuch

Fütterung mit 3 Kg Zucker / 4 l Zuckerlösung 3:2
Beobachtung: Ableger gut entwickelt. Alle Wabengassen besetzt. Bienen hängen im Boden durch 🙂
Geplant: Noch 12 Kg Zucker bis Mitte Sept. auffüttern. Anschließend AS-Langzeitbehandlung (voraussichtlich 38.Woche, je nach Wetter).

Individuelle Spätsommerpflege unserer Bienenvölker (2)

Umbetten der Wildensorger Völker am 30.08.13 – Langversion für Jungimker

Blick in die Bienenbeute von Michael Burger

Unterschiedliche Volksstärke trotz gleichem Standort: hier Michael Burgers Patenvolk …

Erste Maßnahme war die Umbettung der Bienen, um die alten Wabenrähmchen zu entsorgen. Neue Rähmchen und von den Bienen neu geschaffenes Wachs sind hygienischer und sollten Krankheiten verhindern helfen. Mittlerweile geht es ja nicht mehr um ein paar eingesparte Cents, sondern um das gesunde Überleben der Honigbiene.

Das Umbetten der Patenvölker von Elisabeth und Michael Burger ging jeweils so vor sich: Die zwei oberen Zargen wurden zunächst auf die Seite gestellt. Die oberste enthielt ausgeschleuderte Honigrähmchen und die mittlere Zarge Altwachs mit noch sehr viel Honig, schätzungsweise 2 bis 5 Kilo (!) und Brut.

 

Blick in die Bienenbeute von Elisabeth

… und hier Elisabeth Burgers Patenvolk.

Die unterste Zarge mit zum Teil etwa zweijährigem Altwachs (das allerdings durch vorangegangene Umtauschaktionen nie komplett bebrütet war) und etwas Brut wurde ebenfalls zur Seite gestellt. Die beiden ersten Zargen wurden sodann auf den Bodenrahmen gesetzt. Die kleinen Bewohnerinnen der ehemals untersten Zarge stieß Reinhold über die aufgesetzten Zargen kräftig ab. Damit das Herausnehmen der einzelnen Rähmchen einfacher ging, entnahm er zunächst zwei der Rähmchen, die er in die Nähe des Fluglochs zur Seite stellte.

 

Futterraum auf 2 Zargen

Futterraum auf 2 Zargen

Das heißt, dass nun auf zwei Zargen gewohnt wird und die oberste, also die dritte, als Futterraum dient. Die Zuckerlösung könnte vermutlich sogar eingespart werden, da wir bei der jetzt Anfang September bevorstehenden Ameisensäure-Kurzzeitbehandlung mit einem Liebig-Dispenser arbeiten und nicht mit der stark konzentriert wirkenden Schwammtuchmethode. Letztere setzt den Bienen doch etwas zu, so dass sie nicht hungrig in die Behandlung gehen sollten. Das ist wie beim Menschen: wer sich schlapp fühlt, hat keine rechte Lust zum Kochen oder Essen.

Umbetten der Wildensorger Völker in der Kurzversion

Im Online-Bestandsbuch, welches alle unsere Bienenpatinnen und -paten einsehen können, wird das so ausgedrückt:

Einengen auf 2 Zargen. Altwaben dem unteren Brutraum komplett entnommen. Vereinzelt noch Brut auf den Waben.
Fütterung mit ca. 0,75 Kg Zucker / ca. 1,2 l Zuckerlösung 3:2 in 2 Tetrapacks
Geplant: Varroa-Kurzzeitbehandlung mit 140ml 60% AS und Liebig-Dispenser; Zeitraum: Anfang 36. Woche

Hier geht’s zur Spätsommerpflege des Ablegervolks in der Gärtnerstadt, Heiliggrab

Individuelle Spätsommerpflege unserer Bienenvölker (1)

Manche bezeichnen es schon als „Einwintern“. Brrrr, ich bevorzuge das Wort „Spätsommer“. Wie auch immer – wir bereiten unsere Bienenvölker auf die immens wichtigen Pflegemaßnahmen vor, die da heißt: Varroabehandlung. Je nach Entwicklungsstand und Standort braucht jedes Volk eine eigene Bedienung. Allen gemein ist, dass sie eine 3:2-Zuckerlösung in unterschiedlicher Menge erhalten. So überstehen sie die Ameisensäurebehandlung mit zufriedenen, weil vollen Mägen.

Spätsommerpflege bei Carmens Patenvolk am 29.08.2013

HeiliggrabvolkDer Ableger in der an Blütentracht reichlich ausgestatteten Hofstadt-Gärtnerei entwickelte sich sehr zufriedenstellend. Seit Mitte Mai wurden die drei Rähmchen im Laufe des Sommers nach und nach ergänzt, so dass nun am 29.08.2013 das letzte Rähmchen eingefügt werden konnte.

Voll besetztes Rähmchen unseres Heiliggrab-AblegersZwei Beobachtungen, die wir bei diesem Jungvolk machten, wirkten sich offensichtlich nicht sonderlich aus. Die erste: Mitte Juni befanden sich auffallend viele Drohnen im Stock. Die zweite: Anfang Juli legte die Volksentwicklung einen kurzzeitigen Stopp ein, sprich: sie trugen mehr Honig ein, als dass sie ihr Brutnest erweitert hätten.

Zwei voll besetzte Rähmchen unseres Heiliggrab-AblegersWie auch immer, nun sind sie kräftig ausgebaut genug, dass sie ihren Stock gut gegen die letzten Wespen verteidigen können. Infolgedessen wechselten wir den Styroporkeil mit der kleinen Öffnung gegen einen normalen Fluglochkeil aus. Diese Tage erhalten sie außerdem noch 5 Liter Zuckerlösung mit der Besonderheit, dass wir auf Wunsch der Bienenpatin das GIE®-Wasser der Gärtnerei verwenden.

Kellerbrotzeit mit buntem PaprikaNun, auch wir Menschen wollen gefüttert werden. Nach der Arbeit die Entspannung – versorgt mit buntem Paprika aus der Gärtnerei ging’s noch auf den Krafts-Keller nach Oberhaid.

Der nächste Bericht zur Spätsommerpflege folgt auf dem Fuße, und zwar von unseren Wildensorger Völkern. Eine völlig andere Ausgangslage, und das ist nicht nur örtlich gemeint! Bis bald!

Von Kröten, Bienen, Engeln und Bären … (2)

Boxenstopp in der Wunderburg

Die Bamberger Bienen-Stadtmusikanten: Reinhold Burger vor drei BienenplüschiesNachdem uns die Aktiv-Fitness-Radtour mit Ursula Sowa zu den beiden Bamberger Lagenhonig-Standorten „Inselstadt-Villa Dessauer“ und „Gartenstadt-Heiliggrab“ führte (siehe Teil 1), legten wir in der Wunderburger Eisdiele einen Boxenstopp ein. Eddy Weiss und Kinder mit Engel vor Wunderburger Eisdiele

Eddy Weiss, ein Stadtratskollege von Ursula Sowa und außerdem Schulbienen-Unterstützer, freute sich über den Besuch so vieler be- und geflügelter Wesen. Wir nutzten die Pause außerdem zum Abfragen unserer Wahlprüfsteine „Sag, wie hältst du’s mit der Bienen, Ursula Sowa?“.

3. Station: Bamberger Lagenhonig Buger Wiesen

Während die ersten von uns besuchten Standorte ab 2014 auch als Lehrbienenstände ihren Betrieb aufnehmen, ist die Lage „Buger Wiese“ doch etwas zu weit draußen aus Bamberg. Hier entsteht jedoch allerfeinster Blatt- und Blütenhonig, gesammelt aus dem Wasserschutzgebiet, dem östlich gelegenen Bannwald „Hauptsmoorwald“ und dem südlichen Bruderwald mit seinem Naturwaldreservat „Wolfsruh“.

Ursula Sowa und Ilona Munique am Bienenstandort "Buger Wiese"Bei der Gelegenheit nahmen wir eine Varroa-Überprüfung an der Windel vor. Noch ist kein Befall erkennbar, doch ändert sich das Bild sicher nach der ersten Ameisensäurebehandlung in Kürze, also Mitte August bzw. bei den Ablegervölkern Anfang September.

Ursula verfolgt unsere Ausführungen hierzu mit großem Interesse. Nicht immer sind die Bienenthemen ja romantischer Natur. So beobachteten wir beispielsweise den (meist erfolgreichen) Kampf unserer Kleinen mit Wespen. Mein zufälliger Video-Mitschnitt mit einer einfachen Kamera nimmt sich harmlos aus gegenüber diesen Bienen-Kampf-Film aus Japan geben eine Riesenhornisse – sehr sehenswert! Diese Taktik, das Opfer mittels Überhitzung auszuschalten, findet sich übrigens genau so bei unserer Westlichen Honigbiene wieder.

Auf paradiesischen Wegen – jetzt kommt der Bär ins Spiel!

Weg zur AltenburgUnsere Radltour zu den letzten beiden Stationen führte uns über den Paradiesweg. Hier erzählte uns Ursula Sowa die Geschichte, warum der Paradiesweg weiterhin das ist, was sein Name aussagt. Ein Stück friedliche und artenreiche Natur am Rande Bambergs, die seinesgleichen sucht. Nur wenige bebaute Grundstücke für Gärtner sowie ein paar „Reichens“, die sich an der Natur mit viel zu großen Häusern bereichern. Von Bug aus kommt man praktisch nur über eine Fahrstraße und über eben diesen wunderschönen Spazierweg zum Stephansberg hinauf. Das ist ja nicht zu viel verlangt, diesen für die natürliche Art der Fortbewegung eines Menschen, nämlich das Gehen, zu bewahren.

Ebenfalls sehr schön die Anfahrt in Richtung Altenburg über die Viktor-von-Scheffel-Straße, Rößleins- und Weinbergweg (siehe Foto). Steil bergauf und bergab, doch immer lohnend. Für unsere geplante Schulbienen-Benefiz-Radtour jedoch werden wir einen bequemeren Weg wählen müssen, zumal er nur bei trockener Wetterlage angenehm, weil ohne Schlamm ist. Und wer jetzt denkt: „Ah, gleich wird sie vom Bären, dem Poldi, sprechen!“ … ne, ne, unser Bär ist ausnahmsweise die Ursula! Bärenstarke Radlerin, die ihrem Vornamen voll und ganz gerecht wird!

Geheime 4. und stark besuchte 5. Station: Altenburg und Wildensorg

Ursula Sowa und Reinhold Burger am RinnersteigEine geheime Station ist bzw. wird ab 2014 unser Standort „Altenburg“. In einem privaten, sehr großen Grundstück mit herrlichem Ausblick gelegen, fuhren wir folglich nur vorbei. Eigentlich hätte längst ein Ablegervolk hier seine Arbeit verrichten sollen, doch witterungsbedingt war dieses Ansinnen leider nicht von Erfolg gekrönt und musste aufgelöst werden.

Am Standort "Wildensorg-Rinnersteig"Unser Wildensorger Standort „Rinnersteig“ jedoch erfreut uns mit zwei fleißigen Völkern. Er war unser erster Bamberger Lagenstandort und dient außerdem der Bamberger Schulbiene als Lehrbienenstand. In diesem Jahr wurde er sehr oft aufgesucht, eigentlich zu oft. Doch wird sich das im neuen Jahr ändern, sobald wir auf die innerstädtischen Lagen zurückgreifen können. Übrigens: falls uns jemand im Umgriff des Rinnersteigs einen neuen Standort anbieten möchte, wären wir sehr interessiert daran. Bitte einfach melden.

Dank und Vorschau

Bleibt zum Schluss „Herzlichen Dank“ zu sagen für einen superschönen Ausflug, der das Prädikat „Wiederholenswert“ erhalten hat. Stadträtin und Landtags-Kandidatin Ursula Sowa hat genau so wie wir äußerst kurzweilig und aktionsreich viel hinzu gelernt.

Wir freuen uns schon sehr auf unsere „1. Bamberger Schulbienen-Benefiz-Radltour“ am Samstag, 14. September 2013, exklusiv im Rahmen des Kultürlas, Gestalterkreis Bienen-Honig-Imkerei 2013. Treffpunkt 9 Uhr an der Villa Dessauer.

Von Kröten, Bienen, Engeln und Bären … (1)

Was hat es mit all diesen Wesen auf sich? Nun, sie waren alle irgendwie an der Aktiv-Fitness- und Bienen-Rundtour durch Bamberg beteiligt, die alle Standorte des „Bamberger Lagenhonigs“ einschloss. Doch der Reihe nach …

Es begann mit Kröten

Ursula Sowa in Begleitung geflügelter Wesen (Engel und Biene)Die berühmt-berüchtigte Krötenparty der GAL/Bündnis 90/Die Grünen im Mai 2013 war der Auslöser für unsere Radltour am 8. August. Gewonnen hat die Aktiv-Fitness-Tour die Bamberger Schulbiene, und einzulösen war sie unter Begleitung der fahrradfitten Grünen-Stadträtin Ursula Sowa.

An einem angenehm temperierten Freitag zogen wir mit unseren Rädern los, Uschi, Reinhold und ich, die Ilona. Und zwar nicht nach Schlappenreuth, wie ursprünglich geplant, allldieweil wir von Bienen-leben-in-Bamberg.de die Tour ein wenig umwidmen durften. Und zwar zur Probefahrt für unsere baldige 1. Schulbienen-Benefiz-Radltour 2013 am 14. September. Das wird außerdem unsere erste Veranstaltung, die unter dem Label „Kultürla-Gestalterkreis Bienen-Honig-Imkerei“ stehen wird. Schon mal vormerken!

 -> Zur Fotogalerie: Start zur Aktiv-Fitness und Bienen-Rundtour

Geflügelte Wesen in der Inselstadt – 1. Station „Villa Dessauer“

Reinhold, Ilona, Ursula am Bienen-Stand Villa DessauerMitreisen durften außerdem – und das war völlig unabgesprochen! – drei geflügelte Wesen. Ein Engel, eine Schulbiene und die SaBiene. Der leicht sperrige Schutzengel von Ursula Sowa, den sie auf all ihren Wahlkampf-Touren mitnimmt, fand seine wesentlich platzsparenderen und plüschigen Begleiterinnen äußerst kuschelig. Das kleinere Bienchen ist übrigens das Originalmodell, nach dem ich unser Bamberger Schulbienen-Logo kreiert hatte. SaBiene, das größere Plüschtier, bekamen wir von Ehrenbienenpatin Jeannette geschenkt.

Sozusagen beflügelt radelten wir um 9 Uhr zur ersten Station war der Bamberger Lagenhonig-Standort „Inselstadt-Villa Dessauer“, das Volk von Bienenpatin Dr. Regina Hanemann. Hier fütterten wir das Ablegervolk ein wenig auf und freuten uns, eine sehr aktive rote Königin vorzufinden.

-> Zur Fotogalerie: 1. Station: Inselstadt-Villa Dessauer

2. Station: Die blumenreiche Lage „Gärtnerstadt-Heiliggrab“

Ursula Sowa und Reinhold Burger vor dem Tor der Hofstadt-Gärtnerei DechantAuch dieses Ablegervolk in der Gärtnerstadt wurde mit etwas Zuckerwasser aufgefüttert. Wir versprachen, nächstes Mal GIE-Wasser zu verwenden, auf dessen Superkräfte die Hofstadt-Gärtnerei Dechant schwört. Kräftige Pflanzen scheinen seine Wirkung zu bestätigen. Auf dem reichlichen Blütenflor des 4.444 Quadratmeter großen, uralten Gärtnerland in der Nähe der Heiliggrabkapelle fühlen sich nicht nur unsere Honigbiene, sondern auch zahlreiche Hummeln und die Holzbiene wie im Schlaraffenland. Nur schade, dass wir die Bienenpatin Carmen Dechant heue nicht antrafen. Ihr Mann Michael hat sie würdig vertreten.

-> Zur Fotogalerie: 2. Station: Gärtnerstadt-Heiliggrab

Zwischenstation: Wunderburger Wahlprüfstein

Ursula Sowa und Ilona Munique im EiscafeBevor es hinaus in die Buger Wiesen ging, unserem dritten Lagenhonig-Standort, pausierten wir bei Eddy Weiss’ens Eisdiele – im Übrigen ebenfalls ein Schulbienen-Unterstützer. Das gab mir die Gelegenheit, Ursula Sowa unsere Wahlprüfsteine vorzulegen.

Frau Sowas Antworten erfahrt ihr im nächsten Blogbeitrag, also noch vor dem Teil 2 „Von Kröten, Bienen, Engeln und Bären …“! Apropos „Bären“ – dieses Rätsel lösen wir auch dort auf.

Honigschleuder-Erlebnistag, der Letzte!

Happy Schleuderparty am Obstmarkt 10

Ja, es wird Winter! Zumindest bei den Bienen. Denn nach dem letzten Abschleudern folgt das Einwintern, so heißt der Pflegeakt bei uns Imker. Doch zuvor:

Bienenwaben-Casting – Gäste auf montierten Einzelfotos halten Honigwaben in der HandZum dritten Male luden wir Bienenpatinnen und -paten sowie Freunde und Familie ein, mit uns gemeinsam das Highlight im Imkerjahr zu begehen. Am Sonntag, den 04.08.2013, durften sie alle selbst Hand anlegen.

„Normalerweise sieht man in Filmen die Imker in voller Montur. Dass das auch ohne geht, hätte ich nicht gedacht“, freut sich Matthias, der uns im weiteren Tagesverlauf viele interessierte Fragen stellte. Nun ja, ein paar Vorsichtsmaßnahmen hatten wir schon getroffen, und mal einen Stich einhandeln, dass muss drin sein. Wo Natur drauf steht, ist auch Natur drin 😉

Beweisaufnahme: Gina Pidth hat die Mutprobe bestanden!

Ernten, Entdeckeln, Schleudern und Abfüllen – das ganze Imkerprogramm

Der Crashkurs zum Imkern wurde ergänzt durch Honig- und Met-Verköstigung und der Möglichkeit, Honigprodukte einzukaufen. In kurzer Zeit hautnah Spannendes und Unterhaltsames über das „Dreieinigkeitsthema Bienen-Honig-Imkerei“ erfahren, so das Konzept. Das leibliche Wohl kam dabei ebenfalls nicht zu kurz. Für die Hitze empfahl sich das von Reinhold selbstgemachte Gazpacho nebst reichlich Erdbeeren und Wassermelone, nachdem wir unsere Ernte sicher an den Obstmarkt gebracht haben.

Reinhold kehrt die Bienenflucht von den restlichen Bienen abDoch zuvor haben die Götter den Schweiß gesetzt. Gut warm war es in den Buger Wiesen. Ob die Bienen unseren Geruch mögen, wollten wir nicht wirklich austesten. Daher brachte Reinhold 24 Stunden vorher eine Bienenflucht an. Sie verindert, dass wir nicht in einer allzu großen Wolke von Bienen stehen, die man ohne diese Flucht alle von der Honigwabe würde abkehren müssen.

Wer war dabei?

Die Bienenpatinnen als ErntehelferAm Sonntag also waren meine Schwester und Ehrenbienenpatin Jeannette mit zwei meiner Nichten, Anne-Sophie und Gina, sowie Bienenpatinnen Christina Michel (Waldsachsen), Sabine Gründler und Felicitas Sauer („Ureinwohnerinnen“ Bambergs) mit „Anhang“ (und das sogar aus Kalifornien!) bei uns zu Gast.Gäste als Erntehelfer

Hinzulangen getrauten sich letztendlich alle – und außer dem Imker selbst ist niemand gestochen worden. „Ja, die Bienen lieben mich einfach!“ lacht Reinhold und trägt’s mit Fassung und ein paar Globuli Apis Mellifica, die wir vorsorglich immer dabei haben.

Und auch Marie Sauer hat’s getan – hier das Video!

Nächstes Jahr werden wir das „Mitmach-Imkern“ wiederholen. An einem von drei Termine darf dann auch die breite Öffentlichkeit gegen eine Spende an die Bamberger Schulbiene daran teilhaben. Die Ausschreibung und die Modalitäten dazu wie immer rechtzeitig zu erfahren in unserer Rubrik „Aktivitäten und Termine“.

Bienenpaten-Kennzeichnung für Sabine Gründler

Bienenpatin Sabine Gründler pinnt ihr Patenschild an "ihre" Beute an.

Bienenpatin Sabine Gründler pinnt ihr Patenschild an „ihre“ Beute an.

Sabine durfte erneut ein Patenschild anpinnen, um den symbolischen Akt zur Gartenmesse auf ihrer Böhmerwiese hier am Originalstandort zu besiegeln. Sie teilt sich die Patenbeute mit Edith Schröder, denn ihr eigenes, namentlich zugewiesenes Ablegervolk musste leider aufgelöst werden. Denn nach einem vielversprechenden Start ging zweimal die Königin verloren bzw. konnte sie wetterbedingt nicht zum Hochzeitsflug starten. Gelingt es der jungen Prinzessin nämlich nicht rechtzeitig, verliert sie die Eigenschaft einer Königin und das Volk wächst mangels Brut nicht weiter. Ein paar der übrigen Arbeitsbienen lebt nun im Villa-Dessauer-Volk weiter, wohin wir sie abgekehrt hatten. So leben unsere Bienenpaten das ganz reale Imkerleben mit all seinen Höhen und Tiefen mit uns mit.

Als Gärtnerin der Böhmerwiese ist Sabine Gründler auf „Du und Du“ mit der Natur – seht selbst:

Das Honig-Ergebnis: 84 Kilo

Aus dem einzigen vollwertigen Buger Wirtschaftsvolk, also Christinas Patenvolk, konnten wir 25 Kilo ernten. Das andere Wirtschaftsvolk, das von Bienenpatin Edith Schröder, ist uns, trotz beständiger Weisekontrolle, leider geschwärmt. Teilt sich das Volk, ergibt das natürlich wesentlich weniger Honig. So zogen wir dort nur fünf Honigrähmchen mit etwa 8 Kilo heraus.

Fotocollage der Gäste bei verschiedenen ImkertätigkeitenFelicitas Volk ist noch im Ablegerstadium, doch ein Kilo mochte es uns schon mal zum „Vorkosten“ fürs nächste Jahr abgeben. Zusammen mit den zwei Ernten zu 24 Kilo (Michael Burgers Volk) und 26 Kilo (Elisabeths Volk) aus der Vorwoche aus dem Bamberger Lagenhonig-Standort „Wildensorg-Rinnersteig“ ergaben es etwa 84 Kilo Honig. 7 Kilo gehen an die Supporter der Crowdfunding-Aktion zur Bamberger Schulbiene, 20 Kilo an die Paten, etliche Kilo an die Familie verschenkt und der große Rest an die glücklichen Honig-Vorbesteller. Wir selbst können uns nur wenige Gläser gönnen, doch immerhin: Wir sind überrascht und zufrieden, dass es doch noch eine so reichliche Ernte gab.

Auf in ein neues Jahr und in ein neues Honig-Glück! So es die göttliche Natur (und die Varroamilbe) der unberechenbare Petrus sowie der Mensch – mal zerstörerisch, mal heilend – zulassen und ermöglichen …