Unser erklärter Schwarm – die Feuerwehr Bamberg!

Schwarmfangkasten abholen bei Bamberger FeuerwehrDa stand er: fürsorglich vor Sonne geschützt im Schatten der Eingangstüre zur Ständigen Wache der Freiwilligen Feuerwehr Bamberg – der Schwarmfangkasten mit seinem summenden Inhalt. Ein Anruf am Pfingstsamstag, morgens um 8 Uhr: „Habt ihr noch Kapazität für ein Bienenvolk?“ Ja, glücklicherweise wieder, nachdem der Materialengpass des allzu schwarmreichen Frühjahrs behoben ist.

Waben in Rähmchen einlötenReinhold, noch im Schlafanzug, lötete rasch zehn Mittelwandwaben in Rähmchen ein, und los ging’s mit dem Rad zum Margaretendamm. Der Diensthabende ließ uns einen Blick in ein Feuerwehrauto nehmen, in welchem als Standardausstattung ein Kasten mit Imkerwerkzeugen verstaut war. Wir versprachen, den Schwarmfangkasten nach der Umsiedelungsaktion gleich wieder zurückzubringen. Wer weiß, wann es gleich den nächsten einzufangen gilt.

Ständige Feuerwehr Bamberg am MargaretendammWie gut die Zusammenarbeit von Feuerwehr und Imkerei harmoniert, ist am Feuerwehrmann Georg Einwich zu erkennen. Unser Imkervereinskollege „Schorsch“ nämlich hat den Schwarmfangkasten gebaut und zur Verfügung gestellt, hat jedoch (logischerweise!) selbst schon genug Völker, die versorgt werden wollen. Doch leider ist nicht jede Feuerwehr personell und materialmäßig so gut ausgerüstet …

Vermeidbarer Massenmord

Bienenscharmtraube auf AhornastZwar hat wohl jede Feuerwehr eine Liste mit Imkeradressen, die im Falle eines gemeldeten Schwarmes angerufen werden können. Doch ist diese Liste nicht immer auf dem neuesten Stand, viele Imker geben derzeit auf. Wen wundert’s, denn das Durchschnittsalter bayerischer Imker liegt bei 64 Jahren. Und die wenigen und letztendlich erreichbaren Imker haben im späten Frühjahr schlicht keine Kapazität zur Aufnahme eines neuen Volkes mehr frei.

So berichtete vor ein paar Tagen eine Facebook-Freundin von der Vergiftung eines Bienenschwarmes in Memmelsdorf, weil sich dort niemand für die Übernahme bereit erklärt hat. Kinder hätten wohl Stöcke in die Trauben geworfen und die Erwachsenen sahen darin eine Gefahr für Leib und Leben. Hm. Bienen müssen also ohne Not sterben, weil man Kindern den Umgang mit der Natur nicht beigebracht hat? Wo führt uns das hin?

Bienenschwarm im Fangkasten wird vor dem Umschütten mit Wasser eingesprühtHätte ich das geahnt, wäre ich standepede von der Tagung in Bremen, auf der ich justament weilte, nach Hause geeilt und hätte den Kindern den Hintern versohlt … nein, natürlich nicht. Doch Reinhold und ich können nicht die gesamte (Kinder- und Bienen)Welt retten, der Standort Bamberg reicht uns dicke! Doch gäbe es mehr Naturkundeunterricht und mehr Imker, wären derartige Massenmorde vermeidbar. Deshalb unser dringender Apell: Wir brauchen informierte Menschen und vor allem JUNGIMKER! Wir schaffen das nur mit euch zusammen!

Interimsstandort Erba-Insel

Zwei Beuten auf der Erba-InselDen Fangkasten radelten wir interimsweise auf die Erba-Insel und stellten ihn neben die Beute unserer Bienenpatin Meike Winnemuth. Unsere neuen Zöglinge werden in ein paar Wochen Einzug halten in die hübsche Bienenpatenbeute von Conny Kopp am neuen Standort auf die Sternwarte.

Zargentransport mit Sackkarre über den Fünferlessteg BambergDoch zunächst holten wir mit einem Sackkarren eine Zarge, um das Schwarmvolk vom Fangkasten dort hinein zu schütten. Mit ein bisschen Wasser besprüht, fliegen die Bienen nicht so sehr auf und lassen sich wie ein nasser Lappen umfüllen. Bei dieser BruthItze war es sicherlich ohnehin ein Genuss für sie, sich gegenseitig das Wasser ablecken zu können.Blick in den Schwarmfangkasten auf ansitzende Bienen

In die Zarge eingeschüttetes SchwarmvolkVolk Nummer 12 geht es gut, wie wir gestern auf dem Weg zum (sehr empfehlenswerten!) Schuhmanns Keller feststellen konnten. Sie haben ihr neues Zuhause emsig angenommen, sieben Wabengassen sind bereits besetzt. Und Nachbar Jobst Giehler mit Rüden Nelson haben ein Auge auf sie – wie beruhigend!

Imkerei-Blitzkurs mit Langzeitwirkung

Blick nach Bamberg vom Tempelchen ausLuftiger Vortragsort Tempelchen mit Reinhold BurgerBestes Wetter, ein wunderschönes Grundstück in voller Wiesenpracht, ein braves Bienenvolk, aufmerksame und nette Gäste … und die meinten es ernst! Gleich mehrere Teilnehmende, die unseren Imkerei-Blitzkurs am 31.05. besuchen kamen, wollen tatsächlich mit der Imkerei anfangen. Das freut uns natürlich riesig, und so hat sich jede Mühe, alles mit dem Bus zum Tempelchen zu bringen, um es zu einem Vortragsort zu verwandeln, gelohnt. Denn das ist unser erklärtes Ziel: Jungimker für Bamberg gewinnen!

Teilnehmerin Conny mit BienenwabeBei einem Paar ahnten wir bereits, dass sie es bald anpacken wollen. Es waren dies Conny Kopp, eine unserer Bienenpaten, und ihr Mann Dieter. So durften sie gleich mal heben, wie schwer eine Zarge sein kann, wie das mit dem Smoker (bei Wind nicht so recht) funktioniert, dass Drohnen tatsächlich keinen Stachel haben und man sie daher gefahrlos auf der Hand herum krabbeln lassen kann, und natürlich, wie köstlich es ist, frischen Honig direkt aus der Wabe zu naschen. Aber auch zwei weitere Gäste mit guten Absichten versuchten sich an praktischen Tätigkeiten.

Simon hält BienenwabeAuch unser jüngster Gast ließ sich nicht lange bitten und stibitzte das goldene Labsal zwischen all den herumkrabbelnden Arbeitsbienen. Die „lebendige“ Wabe hielt er lässig und ohne mit der Wimper zu zucken fest im Griff.

Besonders freuten sich alle darüber, dass wir zufällig beim ersten Wabenziehen sogleich die gelb gezeichnete Königin zu sehen bekamen! Sie ist zwar schon im 3. Legejahr und müsste ausgewechselt werden, doch wirkt sie noch immer sehr agil und fleißig.

Simon nascht Honig direkt aus der WabeNachdem es langsam wärmer wurde und die Bienen immer eifriger um uns herum summten, traten wir den Rückweg zum Tempelchen an, um noch etwas „Honigkunde“ zu betreiben. Drei verschiedene Sorten testeten wir: einen leicht kristallinen, hellbraunen Blütenhonig aus der Buger Wiese, dunklen Waldhonig aus dem gerade besuchten Standort in Wildensorg und eine cremig-helle Sommertracht aus Burgebrach). Mit Hilfe einer „Aroma-Scheibe“ versuchten wir gemeinsam eine geschmackliche Einordnung.

Mohn- und Kornblumenwiese bei WildensorgAuf dem Weg zum Mittagessen im Garten des Landgasthauses Heerlein meinte Rita denn auch, sie würde wohl kaum mehr einen Billig-Honig aus dem Supermarkt kaufen. Schade nur, dass wir auf unseren Bamberger Lagenhonig noch ein wenig warten müssen. Dafür wird dieser aber ganz sicher auch heuer wieder extrem lecker, weil nur einmal geerntet, folglich mit dem kompletten Bamberger Frühjahr und Sommer im Glas.

Das BLIB-Team Ilona und ReinholdUnd wer nun aus den letzten Kursen seine Erfahrungen erweitern möchte, ist herzlich zu unseren Honigschleudertagen eingeladen. WIR jedenfalls können es kaum noch erwarten!

Wir sehen uns!
Ihr BLIB-Team Ilona und Reinhold

Videodreh zur beginnenden Finanzierungskampagne „Bienen-InfoWabe“

Ja, klar, es geht um Geld. Doch warum nicht das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden? Ein Blitzbesuch bei unseren Bienenpatinnen für je einen kurzen Videodreh lässt uns das „leidige“ Thema „Geldauftreiben“ zu einem heiterem Happening werden.

Arno Schimmelpfennig mit Kamera im Alten Rathaus, Sammlung LudwigSpontan vereinbart, da unsere Bienenpatin Meike Winnemuth zurück nach Hamburg reist, nehmen wir die Gelegenheit ihres Bamberg-Besuchs für einen Quicky-Dreh wahr. Flexibel bis unter die Radkappe: Kameramann und Schulbienenfreund, Arno Schimmelpfennig, begleitet uns mit seinem professionellem Equipment.

Fünf Bienenpatinnen konnten wir von heute auf morgen heimsuchen und zwischen Tür und Angel, bzw. zwischen Sitzungen (Dr. Regina Hanemann, Bamberger Museumsleiterin), Friedhofsgärtnern (Sabine Gründler, Gärtnerei Böhmerwiese), Speditionskundengesprächen (Felicitas Sauer, Allpack-Süd), Pflanzenverkauf (Carmen Dechant, Hofstadtgärtnerei) und Kolummnen-Schreiben (Meike Winnemuth, Journalistin und Autorin) vor die Kamera locken.

Für was ist die Video-Aktion gedacht?

Entwurf Bienen-InfoWabeAlle einzelnen Sequenzen zusammen geschnitten soll der künftige, 3-minütige Videoclip auf unser Projekt, die Bamberger „Bienen-InfoWabe“ aufmerksam zu machen. Eingestreut zwischen den einzelnen Sätzen der Bienenpatinnen, warum sie die Privatinitiative „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ unterstützen, werden die Clips aus einem unserer VHS-Kurse im Mai. Auch diese von Arno gedreht.

Meike Winnemuths Bienenpatenbeute in BambergDoch gerne darf auch vor Veröffentlichung des Kampagnenfilms gespendet werden. Wir sind um jeden Betrag glücklich, der uns einen öffentlichen Anlaufpunkt auf der Erba-Insel bescheren soll: die „Bienen-InfoWabe“ als (barrierefreies) Informationszentrum, als Klassenraum inmitten viel Grün und unweit eines Lehrbienenstands, der den direkten Kontakt mit Bienen ermöglicht. Aber auch Vereine und Imker dürfen unter bestimmten Bedingungen das 42 m² große Holzhaus in Wabenform nutzen.

Helfen Sie mit! Lassen Sie uns gemeinsam den Traum, die Gärtnerstadt Bamberg gleichzeitig zu einer echten Bienenstadt zu machen, verwirklichen! Wir tun’s – Sie spenden!

Bienenpatin Meike Winnemuth 2013/16 (Teil 2)

[zum Teil 1]

Geduldiger Fiete auf dem SchoßWeltreisende, Fiete-Freundin, Feinschmeckerin, Viel-Schreiberin, (Be)Wohn(er)stil-Analysiererin, Simplify-your-Life-Expertin, … ach ja, und Bienenpatin … meine Frage im Bienenpaten-Interview nach anderen bzw. weiteren Leidenschaften scheint müßig. „Und ich möchte da auch keine besondere heraus heben, das wäre fahrlässig“, lacht Meike Winnemuth und wuschelt ihrem Fox übers welpenweiche, zunehmend jedoch krauser werdende Fell. (Ich grinse in mich hinein: „Na ja, wenn ich an ihrer Stelle antworten dürfte …“)

Tiere und Menschen im Dialog

Foxltreffen in BambergUnd als hätte sie mich gehört, stellt Meike in ihrer hanseatischen Art unsentimental, doch mit innerer Beteiligung, fest: „Tiere sind ein Bindeglied. Sie ermöglichen es uns, schnell zueinander Kontakt zu finden. Über Tiere lässt sich ohne Umschweife sofort ins Gespräch kommen.“

Foxltreffen in BambergReinhold und ich können nur zustimmen, als Meike weiter sinniert: „Tiere sind eine Art Katalysator zu Menschen, mit denen wir womöglich keinen Ton gewechselt hätten.“ Ja, auch unser Kommunikationsradius ist durch das Bienenthema enorm gewachsen. Wir finden Zugang zu Menschen, mit denen wir wohl nie zusammen gekommen wären. Wie zum Beispiel zur Leiterin der Wirtschaftsförderung Bamberg, Ruth Vollmar, deren Patenbienen wir auf dem Weg zur Erba-Insel gleich besuchen wollen.

Meike Winnemuths Bienenpatenbeute in BambergNach dem Abstecher im lauschigen Garten am Schiffbauplatz und einem Plausch mit Jörg Bretschneider, dem gartelnden Gatten der (leider nicht anwesenden) Ruth, zog es Fiete jedoch zum Abkühlen der Pfoten an die Regnitz hin. Und uns zum Bienenpatenvolk von Meike Winnemuth, um den Bund zwischen beiden zu festigen.

Der erste Kontakt

Ilona Munique, Meike Winnemuth mit Patenschild vor Beute

Meike Winnemuth (re.) erhält von Ilona Munique das Patenschild für die Beute

Anbringung des Bienenpatenschildes an der Beute

Anbringung des Bienenpatenschildes an der Beute von Meike Winnemuth

Etwa 80% der Ablegerbildung gehen gut aus. Doch bei einem so kalten Frühjahr wie 2013, als Meike ihr Volk hätte bekommen sollen, hatten wir nur 50% Erfolg. Manche Imker gingen damals mit völlig leeren Beuten in den Sommer. So leben unsere Bienenpaten das Auf und Ab im Bienen- und Imkerleben ungeschönt mit.

In diesem Jahr allerdings passiert genau das Gegenteil … wir bekommen zahlreiche Bienenschwärme gemeldet. Ein ganz besonderer Schwarm, nämlich der jüngst eingefangene und im Fränkischen Tag publizierte „Friedhofsschwarm“ sollte also nun endlich das Patenvolk von Meike Winnemuth werden. Die Anbringung des Bienenpatenschildes beweist es.

Reinhold zeigt Meike ein Wabenrähmchen„So, jetzt bin ich aber gespannt auf den Schnellkurs in Sachen Imkerei“, fordert uns Meike auf „So nah bin ich noch nie in meinem Leben an Bienen geraten“, und streichelt den friedlichen Ammenbienen mit bloßen Fingern beherzt über die zarten Flügel. Wir genießen wie immer den Augenblick, in dem die Allianz zwischen Mensch und Honigbiene erneut geschlossen wird und legen mit den Grundlagen los.

Wie es weiter geht …

Fiete-Foto des Tages

Das wird das Fiete-Foto des Tages

Ob sie sich fürs Selberimkern entschließen könne, wollten wir wissen. „Das kann ich jetzt noch nicht sagen, vielleicht, wenn mein unstetes Leben einmal etwas ruhiger werden wird. Doch ich habe schon daran gedacht, in Hamburg in einer Kleingartenanlage ein Volk aufstellen zu lassen. Mal sehen … aber sicher werde ich das Thema weiterverfolgen“, ist Meike überzeugt.

Wenn es nach Fiete ginge, der leidlich brav im Schatten auf Aufbruch wartet, dann stünde einer neuen Tierfreundschaft wohl nichts im Wege. Er ließ sich jedenfalls herab, für das „Fiete-Foto-des-Tages“ dicht an der Bienenbeute zu postieren und seine glänzend-schwarze Nase in die Nähe des Fluglochs zu stecken. Puh, zum Glück ist das Ablegervolk mit „Gottes besonderem Segen“ ein lammfrommes Volk und blieb unbeeindruckt vom Hundegeruch.

Zum Wohl, Meike!Zum Wohl, Reinhold!Der Rest ist schnell erzählt. Hundehalter/innen der unterschiedlichster „Paarbesetzung“ begegnet, im „Faltbootclub „den Durst gelöscht und in Ruhe geklönt über Freud und Leid des Journalismuses und Nachrichtenwesens sowie bestimmter Ehrenämter, deren Fäden wir irgendwann einmal wieder aufnehmen möchten, … dann war der Tag, den sich Meike Winnemuth für uns freigenommen hat, auch schon fast vorbei.

Sonnenuntergang an der Regnitz, Erba-InselSo geht jeder von uns wieder seiner – wie ich glaube – spannenden, ereignis- und erkenntnisreichen Wege – wir zunächst zur Pflege des Volkes an der Weide bei Gabriele Loskarn, und Meike in die „Hölle“ zum längst überfälligen Fiete-Füttern und Sich-Vorbereiten auf das Gespräch mit ihrer Lektorin – über eben jene neuen Wege, die gegangen werden möchten.

Danke an alle!

Die Bienenkönigin inmitten ihres Volkes

Wer entdeckt die Königin?

Danke an beide für diesen schönen Nachmittag und der Erlaubnis, ein wenig beider (!) Berühmtheit nutzen zu dürfen, um den Bienengedanken weit in die Welt, mindestens jedoch innerhalb Bambergs zwischen Main und Regnitz, hinein bzw. hinaus tragen zu dürfen!

An diesem Ziel arbeiten übrigens (nicht nur) 15 weitere Bienenpatinnen und -paten mit, denen wir hierfür sehr, sehr herzlich danken – berühmt hin oder her … lasst uns an unseren Taten messen!

 

Bienenpatin Meike Winnemuth 2013/2016

Seit Mai 2013 ist Meike Winnemuth Bienenpatin „Deluxe“ von Bienen-leben-in-Bamberg.de, der Privatinitiative in Sachen Bienen und Jungimker von Reinhold Burger und Ilona Munique.

Bienenpatin Meike Winnemuth

Bienenpatin Meike Winnemuth vor Villa Concordia

Der Ursprung unserer Begegnung mit der Journalistin und Autorin liegt bei „Mensch, Otto“ und nachfolgend in der Crowdfunding-Aktion zum Finanzierungsstart unseres Projekts zur Bamberger Schulbiene. Genau ein Jahr später freuen wir uns auf ihren Besuch in Bamberg, der für sie gleichzeitig vorläufiger Schlusspunkt ihres Deutschland-Projekts „Zurück-auf-Los“ ist.

„Meine Patenbienen wollte ich – neben einer  versprochenen Lesung zu „Heim kommen. Fern sehnen.“ für das Internationale Künstlerhaus Villa Concordia  – nun doch noch vorher besuchen“, begründet die weitgereiste Neumünsteranerin mit Wahlheimat Hamburg ihren Entschluss, als wir uns vor Kurzem an der Chance-Jugend-Fähre zu einem ersten Kennenlernen trafen.

Normal-außergewöhnliche Botschafter

Obgleich wir in Meike Winnemuth von je her eine von mittlerweile 16 „ganz normal-außergewöhnlichen“ Bienenpatinnen und –paten sehen, freuen wir uns über die Gelegenheit, endlich auch ein bisschen Werbung mit unserer neunten Patin machen zu können. Denn das tun wir bereits mit allen anderen Paten kräftig, sind sie doch unsere Botschafter und Multiplikatoren in besonderer Bienenmission. Durch ihr Beispiel hoffen wir, auch andere zu motivieren, sich für die Honigbiene stark zu machen. Eine vielbeschworene Win-win-Situation also.

Meike Winnemuth, Fox Fiete und Ilona Munique im Hof der Teilbibliothek 5 der Universitätsbibliothek Bamberg

„Ich halte euer Schulbienen-Projekt für eine verdammt gute Idee“, meinte denn auch Meike, als wir uns anlässlich der Patenbeuten-Übergabe zunächst im lauschigen Innenhof der Teilbibliothek 5 am Kranen trafen. Natürlich mit Fiete, Meikes pfiffigen Foxterrier. Der sich zwar nicht immer ganz so willig fotografieren ließ, doch insgesamt eine Engelsgeduld hatte, wie später noch zu beweisen war, als wir, dem heißen Mai-Sommertag geschuldet, dem süffigen Rossdorfer zusprachen. „Er ist es gewohnt, dass ich durch meine vielen Reisen und Termine nicht immer seine gewohnten Fressenszeiten einhalten kann“, lacht Meike später im Faltbootklub und tröstete dabei ihre „mobile Heimat“ sehr liebevoll.

Besondere Orte, Honige und Leidenschaften

Reinhold Burger, Meike Winnemuth und Foxterrier FieteDoch zurück zum Beginn unseres Spaziergangs, der uns über den Schiffbauplatz zur Erba-Insel an unserem neuen Standort am Fünferlessteg bringen sollte, mithin auch zum Ort eines weiteren geplanten Projekts, einem öffentlich zugänglichen Raum, der „Bienen-InfoWabe“, den es jetzt zu finanzieren gilt. Dass an diesem besonderen Ort, der so viele Menschen aus Nah und Fern zur Landesgartenschau 2012 angezogen hat, gerade Meike Winnemuth ihr Patenvolk stehen hat, halten wir nur für folgerichtig.

Uns interessiert, ob Meike in ihrer Verwandtschaft oder im Freundeskreis Imker hat oder kennt. „Nein, ich bin da völlig unvorbelastet“, sagt sie. „Selbstverständlich habe ich aber davon gelesen, wie schlecht es Bienen durch Pestizideinsatz, Monokulturen und der Varroa-Milbe seit einigen Jahren geht. Die Nachrichten sind ja voll davon.“

Meike Winnemuth mit ihrem Foxterrier Fiete am Schiffbauplatz in BambergKeine ausreichende Bestäubung ohne Honigbiene, und natürlich gäbe es auch leckeren Honig nicht mehr. Der regionale Honig ist uns – eben wegen der regionalen Bestäubungsleistung – natürlich wichtig. Doch macht es uns nichts aus, als Meike Winnemuth auf unsere Frage, welche Honigsorte ihr am besten schmecken würde, neben Akazienhonig auf den äthiopischen Honig zu sprechen kommt. „Der äthiopische Honig, den ich damals auf meiner Weltreise-Tour (Anmerkung: Nachzulesen im Reiselogbuch „Vor mir die Welt“ bzw. in ihrem Buch „Das große Los“) bei einem einheimischen Imker probieren durfte, war unfassbar würzig. So einen habe ich noch nie genossen!“, sagt die Feinschmeckerin, die – wen wundert’s – auch für die Gourmet-Zeitschrift „Der Feinschmecker“ schreibt. Sie wird sich erkundigen, welcher Tracht der außergewöhnliche Honig zu verdanken ist.

Über Meike Winnemuths Leidenschaften und wie sie Tiere in einen Zusammenhang mit den Menschen sieht, darüber erfahren Sie morgen mehr auf diesem Weblog.

Übergabe der Bienenpatenbeute an Ruth Vollmar

Ilona Munique und Ruth Vollmar befestigen PatenbeutenschildDie Patenurkunde hat sie ja bereits erhalten. Doch auch das Anbringen des Patenschildes an die von Ruth Vollmar finanzierte Beute will zelebriert werden. Wir freuen uns über jede Gelegenheit, mit unseren Paten zusammen zu treffen und ein wenig über Bienen zu fachsimpeln. Denn Bienenpaten sind Botschafter und Multiplikatoren des Bienengedankens, sie spielen eine wichtige Rolle auf unserem Weg zur Bienenstadt Bamberg.

Josch, Reinhold und Ilona beim Kaffeekränzchen im Garten SchiffbauplatzKaffeekränzchen mit Bienenpatin Ruth Vollmar im Garten am SchiffbauplatzRuth Vollmar hat als Leiterin der Wirtschaftsförderung der Stadt Bamberg ohnehin ein Händchen für Werbung und Publicity. So merkt man ihr sofort auch an, dass sie nicht zum ersten Male fotografiert wird. Ratz-fatz sind die Aufnahmen im Kasten, und wir können zum gemütlichen Teil des Nachmittags vom 17.05. übergehen, der endlich auch einigermaßen warm wurde. Bei unserem VHS-Kurs heute morgen froren wir noch.

Eine ungute Überraschung

Lage SchiffbauplatzEin Blick in ihre Patenbeute allerdings bescherte uns eine ungute Überraschung. Keine Brutzellen zu finden, das Volk scheint weisellos. Die zuständige Königin hätte längst legen müssen. Wo ist sie abgeblieben?

Auch im Volk nebenan, dem Schwarmvolk vom 24.04. war zunächst keine zu entdecken. Doch! Halt! Auf dem letzten Rähmchen wurde sie endlich gesichtet – und flog in diesem Augenblick davon! Ohne von einem Hofstaat aus Arbeitsbienen begleitet zu werden. Absolut ungewöhnlich und nur damit zu erklären, dass sie unbegattet blieb und dadurch keine eindeutigen Königinnenpheromone aussandte. Der Duft ist das wichtigste an ihr. Fehlt er, erkennen die Arbeitsbiene ihre Königin nicht und folgen ihr auch nicht mehr.

Aus zwei mach eins

Reinhold vereint zwei Völker am Schiffbauplatz

Wir entschlossen uns, beide Völker wieder zusammen zu führen. „Wieder“, weil das linke Volk ohnehin ein ehemaliger Schwarm des rechten Volks war. Damit sie sich eine Königin heranziehen können, versorgten wir die Bienen mit einer Brutwabe aus dem Volk an der Weide. Damit das aufgelöste bzw. in den  Nebenstock vereinigte Volk nicht wieder zum ehemaligen Standort zurückflog, begossen wir die Palette, auf der die Beute stand, mit Wasser, um die Duftstoffe zu tilgen.

Nach und nach beruhigten sich die aufgeregten Bienen wieder und wir hoffen nun sehr, dass das warme Wetter eine gute Entwicklung des Bienengeschehens im Vollmar’schens bzw. Bretschneiders Garten am Schiffbauplatz fördert. In vier Wochen wissen wir mehr.

Sternstunden für Bambergs Bienen: neuer Standort „Sternwarte“

SternwarteUnsere beiden Besuche auf der Sternwarte, um einen neuen, innerstädtischen Bienenstandort einzurichten, zählen ganz sicher zu den Sternstunden in unserem Bemühen um das Heranziehen von Jungimkern. Denn das unkomplizierte Zusammenwirken vieler Einzelner ebnete auch dieses Mal den Weg zur „Bienenstadt Bamberg“.

Martin Branscheidt vom Immobilienmanagement der Stadt Bamberg, der sich bereits seit unserem Aufruf nach Möglichkeiten von innerstädtischen Lehrbienenstandorten Gedanken machte, wie er unserer Privatinitiative behilflich sein könnte.

Sonnenuhr an der Sternwarte Bamberg

Claudia Schelbert vom Stiftungsmanagement der Stiftung Weltkulturerbe Bamberg wurde von Herrn Branscheidt kontaktiert und reagierte aufgeschlossen auf die Idee, etwaig in Frage kommendes Gelände der Dr. Karl Remeis-Sternwarte auf seine „Bienentauglichkeit“ hin zu überprüfen.

Standortsuchende

Ein gemeinsamer Termin war am 08.05. glücklich gefunden. Das Ergebnis der Ortsbegehung brachte rasch mehrere Standorte zu Tage. Da diese „Fundstücke“ jedoch nicht in der Obhut der Stiftung, sondern bei der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg lagen, stellte Frau Schelbert den entsprechenden Kontakt her.

Standortsuchende an Sternwarte

Und zwar zum Hausherrn der Dr. Karl Remeis-Sternwarte, Prof. Dr. Ulrich Heber, der umstandslos und wohlwollen einen Ortstermin für uns reservierte. Zusammen mit Prof. Dr. Drechsel erörterten wir bereits eine Woche später, am 16.05., die optimalste Lage für die wunderschön künstlerisch bearbeitete Patenbienenbeute von Conny Kopp, die uns ebenfalls zu diesem Termin begleitete.

Die Anforderungen an den Platz

Gruppe vor Bienenbeute am gefundenen Standort

Prof. Dr. Drechsel, Reinhold Burger, Prof. Dr. Ulrich Heber, Conny Kopp mit Patenbeute am neuen Lehrbienenstandort

  • Bienenfreundliche Tracht im Umkreis von 3 Km
  • Morgensonne am Flugloch
  • Halbschatten
  • Ungestörtheit m Umkreis von ca. 3 Metern für Personal, Bienen und astronomischen Geräten
  • Genügend Platz hinter der Beute für Besuchergruppen, vor allem für den Unterricht der Bamberger Schulbiene
  • Weitestgehende Barrierefreiheit für Mobilitätseingeschränkte
  • Jederzeit ungehinderter Zugang für die imkerlichen Pflegemaßnahmen, die hin und wieder auch zu frühen Morgen- oder späten Abendstunden erfolgen können
  • Parkplätze

Gesucht und Gefunden

Bemalte Patenbienenbeute auf künftigen LehrbienenstandortVon den drei Plätzen, die in die engere Wahl kamen, wurde es derjenige, auf den unser aller Augen als erstes gefallen war. Das Bauchgefühl behielt mal wieder recht. Conny Kopp hatte auch sofort die Lösung für eine kleine Schwelle, über die man zum Garten gelangt, parat. Für ihren „Malort“ besitzt sie bereits eine Rampe, die sie uns bei Bedarf ausleihen würde.

historische Teleskop Remise an der Sternwarte

Ein Nutzungsvertrag wird den endgültigen „Bund der Sterne mit den Bienen“ hoffentlich unkompliziert besiegeln, so dass wir bereits zur geplanten 125-Jahr-Feier der Sternwarte im Herbst mit unseren „Sternen-Bienen“ in Rahmen von Führungen aufwarten können. Näheres zur gegebenen Zeit.

BienenhotelHerzlichen Dank allen Beteiligten! – und nicht nur die zu erwartende „süße Gabe“ ist allen sicher, sondern auch ein Platz im Herzen aller Liebhaber/innen von Bienen, Honig, Obst, Gemüse und Beeren.

Denn ohne Biene keine Bestäubung – und ohne hilfreiche Menschen wie die oben Genannten keine Bienen!

Connys Patenbeutengeheimnis gelüftet … und ein Preisausschreiben!

Conny Kopp an verhülltem KunstwerkDie Mini-Vernissage bei Conny Kopp am 09.05.2014 war ein gelungener Nachmittag – und ein sichtbares Zeichen gelebter Bienenpatenschaft!

Ilona Munique, Reinhold Burger mit © Bienenpatenbeute von Conny KoppFeierlich enthüllte die Gastgeberin in den Räumen des Malorts in der Kapuzinerstraße nach einigen Worten zur Intention des Geschehens und zur Mitveranstaltern, der Privatinitiative „Bienen-leben-in-Bamberg.de“, den mit grünem Tuch geheimnisvoll versteckten Turm.

Gäste zur Mini-Vernissage BienenpatenbeuteDie Gäste – und auch wir selbst! – staunten nicht schlecht über die farbige Kreativität der Holzbemalung auf vier schlichten Kästen, den so genannten Zargen, die in ihrer Gesamtheit „Beute“ genannt werden und also eine komplette Bienenwohnung darstellen. So künstlerisch bedacht wohnt wohl selten ein Bienenvolk in unserer Stadt! Der Standort ist ebenfalls ein ganz besonderer – an der Sternwarte! Mehr dazu in Kürze in einem eigenen Beitrag.

Detail Patenbeute © Conny Kopp

Die vier einzelnen Etagen der Bienenwohnung, die unsere 15. Bienenpatin gestiftet hat, fügen sich harmonisch mit fließenden Übergang zueinander. Alle vier Zargen lassen sich drehen und untereinander austauschen, und immer wieder erhält man ein anderes, durchgängiges Bild ohne Brüche.

Büfett zur Mini-VernissageWir grübelten bei Kaffee, Sekt und Muffins, wie viele Möglichkeiten es wohl gäbe, das Bild neu zusammenzusetzen. Immer wieder kam bei unseren bescheidenen Rechenkünsten eine andere Zahl heraus – nein, nein, der Alkoholgehalt kann’s nicht gewesen sein, am frühen Nachmittag blieb es bei uns allen bei nur wenigen Schlucken!

Detail Patenbeute © Conny KoppReinholds Mutter Elisabeth, die immerhin ein Diplom in Technischer Physik hat, gab uns einen entscheidenden Tipp in Sachen „Wahrscheinlichkeitsrechnung“. Auch Conny ließ sich von einem befreundeten Mathematiker auf die Sprünge helfen. Und nachdem sich beide Ergebnisse gedeckt hatten und mehrmals einer Prüfung unterzogen wurden, entschlossen wir uns zu einem Preisausschreiben.

Preisausschreiben „Connys Patenbeutengeheimnis“

Ilona Munique, Reinhold Burger mit © Bienenpatenbeute von Conny KoppConny Kopps bemalte Bienenwohnung besteht aus vier einzelnen, durchgängig bemalten Kästen. Diese können vertikal untereinander ausgetauscht werden. Sie können ein weiteres Mal um 180° um die eigene vertikale Achse gedreht werden.

Die Frage

Wie viele Kombinationen sind im Höchstfall möglich? Eine Antwort ist richtig. Welche?

16 oder 48 oder 256 oder 384 oder 786

Die Preise

1.-3. Preis:
1 Gutschein für die Teilnahme am „Malspiel“ im Malort Bamberg für 2 Personen
+ 1 Glas (250g) Bamberger Lagenhonig 
+ 1 Gutschein für die Teilnahme an einem Honigschleudertag bei Bienen-leben-in-Bamberg.de für 2 Personen (Termine siehe hier)

4.-10. Preis:
1 Bastelwabe
+ 1 Heftchen „Bienen eine Wunderwelt“

Teilnahmebedingungen

Teilnehmen dürfen alle Menschen ab dem 9. Lebensjahr.

Schicken Sie Ihre Lösung per E-Mail an hallo [at] bienen-leben-in-bamberg [dot] de oder postalisch an:

Bienen-leben-in-Bamberg.de
Obstmarkt 10
96047 Bamberg

Einsendeschluss ist Pfingstmontag, der 09. Juni 2014 (Es gilt das Datum des Poststempels).

Gehen mehrere richtige Lösungen ein, entscheidet das Los. Glücksfee ist die oder der zum Zeitpunkt des Einsendungsschlusses zuletzt ernannte Bienenpatin oder Bienenpate.

Die Gewinner/innen werden benachrichtigt. Bitte teilen Sie uns mit, ob wir Ihren Namen in diesem Falle veröffentlichen dürfen.

Die Gewinne sind selbst abzuholen und werden bis zum 31.12.2014 bereit gestellt unter folgender Adresse: Malort Bamberg, Kapuzinerstraße 30, 96047 Bamberg, Tel. 0951/3 01 93 15.

Ihre Daten werden selbstverständlich nur im Zusammenhang mit dem Preisausschreiben gespeichert und verwendet und im Anschluss daran wieder gelöscht.

Detail Patenbeute © Conny KoppViel Glück!
Conny und Dieter Kopp (Malort)
Ilona Munique und Reinhold Burger (Bienen-leben-in-Bamberg.de)

Bienenfrühjahrskontrolle an besonderen Orten Bambergs (III)

Lage "Buger Wiesen"Die Buger Wiesen – eine auf dem ersten (Menschen-)Blick eher unspektakuläre Gegend deckt ihren Tisch für unsere Bienenvölker sehr abwechslungsreich. Wildblumen aus der Sandmager-Achse und den Magerrasen der Dämme des Main-Donau-Kanals, der Bewuchs im Wasserschutzgebiet, Pollen und Nektar von den Feldfrüchten aus der Kleinfelderwirtschaft, z. B. Raps und zuweilen Buchweizen, und später im Jahr tragen unsere fleißigen Sammlerinnen Honigtau aus dem Hauptsmoor- und dem Bruderwald ein. Je später im Jahr wir ernten, desto dunkler wird der Honig und desto würziger der Ertrag. Wir ernten nämlich nur einmal – es sei denn, es gäbe zu viel Raps. Dann müssten wir eher schleudern, bevor die Konsistenz des Honigs zu fest dafür wird.

Schwarmbereit

Weiselzelle an DrohnenbrutDie Wiesen beherbergt derzeit drei Völker, die unterschiedlich gut entwickelt sind. Auch hier ergab der Blick in die Bienenwohnungen (Beuten) zur Weiselkontrolle am 27.04. eine frühzeitige Schwarmbereitschaft. Noch offene, aber auch bereits verdeckelte Königinnenzellen erforderten sofortige Maßnahmen, um den Auszug eines halben Teils des Volkes rechtzeitig zu verhindern. Völker ohne imkerliche Pflege können langfristig wegen der Varroamilbe nicht ohne imkerliche Pflege überleben. Außerdem wäre es schade, wenn wir ein weiteres Jahr auf die Honigernte warten müssten.

Verhonigen des Brutraums

Unverdeckelte HonigwabeWie an unseren anderen Standorten neigen auch diese Völker heuer zum „Verhonigen“ der Bruträume. Das heißt, statt Brut heranzuziehen trugen die Bienen lieber Honig ein. Wir konnten leider nur wenige wirklich prächtige und lehrbuchmäßige Brutwaben entdecken. Stattdessen fanden wir viel Drohnenbrut vor. Einerseits ein Zeichen, dass das Volk einen Schwarmdrang hegt, andererseits auch durch das Einhängen von vorjährig ausgeschleuderten Honigwaben erklärbar, die sie sich damals selbst ausbauen durften statt vorgefertigte Wabenmittelwände zu erhalten. Dadurch gerieten die einzelnen Wabenzellen wohl eine Spur zu groß und wurden nun nachgerade für die Drohnennachzucht verwendet.

Bienenpatenschaften

ArbeitsbienenDie Bienenpatenschaften übernahmen die Buchhändlerin Christina Michel aus Waldsachsen, die Lehrerin Edith Schröder, der Apotheker Hartmut Held und die Unternehmerin Felicitas Sauer aus Bamberg. Die beiden Letztgenannten teilen sich zwar derzeit noch ein Volk, doch bald gibt es neue Ableger und so für beide eine eigene Patenbeute. Sie mussten vergangenes Jahr den Verlust ihrer Ablegervölker verkraften, die sich einfach nicht entwickeln mochten, Folgen eines extrem nass-kalten Frühjahrs. Doch echte Bienenpaten machen alles mit, teilen Freud‘ und Leid mit uns, und das tut auch uns Imker irgendwie gut!

Strategisch günstiger Standort

Strullendorf, Schwanenkeller

Der Standort ist ebenfalls Interimsstandort für die Ablegerbildung weiterer Völker aus Wildensorg oder anderen, mindestens drei Kilometer entfernt stehenden Beuten. Tja, und strategisch hausen unsere Bienen in den Buger Wiesen für uns äußerst günstig, um zum Schwanenkeller nach Strullendorf zu radeln. Warum nicht das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden! Wobei wir ja beides als angenehm empfinden – das Imkern und das Auf-den-Keller-gehen!

Bienenpatin Annemarie Rudel 2014/2015

Annemarie Rudel und Ilona Munique

Überreichung der Bienenpatenurkunde an Annemarie Rudel (li.) durch Ilona Munique von Bienen-leben-in-Bamberg.de am 11.05.2014

Bienenunterstützerin „der ersten Stunde“, Annemarie Rudel, macht gerne „Nägel mit Köpfen“. Und so hat sich die agile Geschäftsführerin jüngst aus Anlass der nationalen Aktion „Bienen rettten“ bzw. „REWE summt“ kurzerhand zu einer Bienenpatenschaft entschlossen. Wir freuen uns über unsere 16. Bienenpatin für „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ – und außerdem über einen neuen Standort im Süden Bambergs an der Würzburger Straße.

Annemarie Rudel beim Anbringen des PatenschildesDer Honig, den wir dort im nächsten Jahr ernten werden, hätte es nicht weit bis ins Verkaufsregal. „Ich möchte noch viel mehr regionale Produkte einstellen, als wir ohnehin schon haben. Und euer Bamberger Lagenhonig gehört selbstverständlich dazu!“ begeistert sich die Vollblutkauffrau und – noch wichtiger – die Vollblut-Bambergerin. Doch nicht aus Verkaufsgründen, vielmehr aus sozialem Engagement heraus, welches ihr und dem REWE-Team bereits viele Auszeichnungen und Preise eingebracht hat, verbündet sich Annemarie Rudel mit unserer Privatinitiative. „Dass ihr Kindern das mit der Biene, dem Honig und der Bestäubungsleistung erklären wollt, finde ich klasse. Das will ich unbedingt unterstützen!“ – und auch dieser Satz trägt, wie eigentlich alle Sätze von Frau Rudel, ein Ausrufezeichen.

REWE, ein Idealer Partner für uns Imker

„Eure Idee mit dem Klassenzimmer auf der Erba-Insel, die Bienen-InfoWabe, möchte ich voran bringen. Da lasse ich mir auf alle Fälle noch etwas einfallen!“, verspricht die Filialleiterin und denkt dabei an die REWE-Gruppe, bei der sie im nationalen Ausschuss mitwirkt. Mit den jährlichen Aktionen zum Schutz der Tier- und Pflanzenwelt, bei der REWE löblicherweise nie die Biene vergessen hat (siehe unsere Beiträge, einfach mal im Suchfeld „REWE“ eingeben), ist die „rote“ Handelskette ein idealer Partner für uns Imker. Und diese sind bekanntlich fast alle keine hauptberuflichen Imker, zeichnen jedoch zu etwa 90 Prozent für die Bestäubungsleistung Deutschlands verantwortlich. Sie können daher jede Menge Unterstützung gebrauchen. Wer sonst wenn nicht sie sollte sich dem Bienensterben entgegen stellen?

Bienenfleiß und Engagement

„Ohne Biene fehlt schnell was!“ das kann Annemarie Rudel nur bestätigen. Ihr sortenreiches Frischesortiment funktioniert nur mit und durch den Fleiß der Bienen. Und diesen sprichwörtlichen Bienenfleiß kann unsere frisch beurkundete Bienenpatin ebenfalls für sich verbuchen. Seit der letzten Wahlrunde ist Annemarie Rudel nun auch CSU-Stadtratsmitglied in Bamberg. „Als betriebliche Ausbilderin verstehe ich doch jede Menge vom Zeitmanagement“, lacht sie und ist guten Mutes, weiterhin Betrieb und Ehrenamt zu bewältigen. Zur Not greift sie auf ihren Gatten zurück, der offenbar an die Umtriebigkeit seiner „besseren Hälfte“ gewohnt ist. Glücklicherweise sind die Rudels mit einer großen Portion Humor gesegnet, was sie allen Stress, der bei so einem großen Betrieb und Engagement natürlich nicht ausbleibt, lachend wegstecken lässt.

Von Herzen dankbar

Dem geschäftlichen Hochbetrieb zum Muttertag geschuldet ist das Interview mit unserer Bienenpatin ausnahmsweise kürzer als sonst ausgefallen. Doch wir sind uns sicher, dass jeder, der Annemarie REWE-Rudel kennt, großes Verständnis dafür hat. Und wir sind uns ebenfalls sicher, dass wir in Annemarie eine verlässliche Bienenfreundin gefunden haben, die wir noch öfter in Aktion erleben werden. Und die hält, was sie verspricht! Wie alle unsere lieben Bienenpatinnen und -paten, denen wir von Herzen dankbar sind, dass es sie für uns und die Bienen, für Mensch und Natur, gibt!

Nachtrag 26.03.2019: Annemarie Rudel steht uns auch heute noch als Bienenpatin zur Seite. Sie ist damit eine der dienstältesten Patinnen unserer Initiative.