Anmeldung zum Imkeranfängerkurs 2025 in Bamberg (Oberfranken, Bayern) läuft!

Logo BLIB Imkerkurs für Anfänger (m)Honigverarbeitung Sternwarte (AK23, Modul 8, Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de)Für das spannende und sinnstiftende Hobby der Bienenhaltung braucht es einen Imkerkurs für Anfänger, zu dem ihr euch jederzeit formlos bei Reinhold Burger und Ilona Munique von der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de per E-Mail oder unter T. 0951-3094539 anmelden könnt.
[Programm BLIB-Imkerkurs-Anfänger-AK25]

BLIB-Team, Reinhold Burger und Ilona Munique bei der Honigernte am Standort "Sternwarte"Ich habe gezielte Fragen und keine Lust, alles hier zu lesen.
Wohin wende ich mich?

  • Ein kostenloser Infoabend mit Kursberatung findet am Mo., 10.03.2025 zwischen 19.00 und 20.30 Uhr statt, und zwar ohne Anmeldung online unter https://meet.jit.si/kursinformationen. Für Mobilgeräte die App Jitsi Meet installieren.
  • Uns könnt ihr jederzeit anrufen, also auch Samstags, Sonntags und Abends unter T. 0951-3094539..
    Falls wir nicht erreichbar waren – bitte hinterlasst unbedingt eine Nachricht, da wir ansonsten nicht zurückrufen (und uns so vor Spamanrufe schützen).

Für die, die es genauer wissen wollen … weiterlesen!

Wie läuft der Imkeranfängerkurs ab?

  • Du nimmst regelmäßig teil an 12 Module, zwei davon als Doppelmodul an einem Tag. Sprich: 10 Termine zu je zwei bis höchstens vier Stunden. Insgesamt sind es 27 Stunden.
  • 10 Module finden in Präsenz, also vor Ort in Bamberg statt. Zwei Module finden online via Zoom statt.
  • Von den 12 Modulen sind 8 Pflichtmodule. 7 davon musst du besucht haben, um eine Teilnahmebescheinigung zu erhalten, die dich offiziell als Imker*in ausweisen. Du kannst nicht wahrgenommene Termine aber gerne im darauffolgenden Jahr kostenlos nachholen.
  • Natürlich spielt die Wetterlage in der Imkerei eine Rolle. Es kann also sein, dass ein Modul wegen Regens wenigstens für die theoretischen Inhalte ausnahmsweise online stattfinden muss. Doch die praktischen Übungen werden nachgeholt bzw. in andere Module integriert. Unser Ziel ist immer eure bestmöglichste Qualifikation, damit es euren Bienen und euch gut geht, wenn ihr loslegt.

Was kostet der Imkeranfängerkurs?

BLIB als Genussbotschafter des Regionalsiegels "Genussla" für Bamberg und RegionDie Kursgebühr für den Imkerkurs für Anfänger beträgt € 440,- für 12 Module. Frühbucherrabatt bis Zahlungseingang am 31.12.2024. Bienenpat*innen erhalten 10 % Rabatt unabhängig vom Zahlungseingang.

Die Module decken innerhalb eines Jahres das gesamte Spektrum der Bienenhaltung analog des Jahresverlaufs ab. Es wird 2x online und ansonsten am Lehrbienenstand unterrichtet, betreut im Tandem von Reinhold Burger (Bienenwirtschaftsmeister, Bienensachverständiger) und Ilona Munique (Imkerin, Dipl. Erwachsenenbildnerin).

Wer nicht zu alle Termine kommen kann, darf diese im darauffolgenden Jahr wahrnehmen, oder auch im dritten Jahr gegen Aufpreis.


Am Lehrbienenstand; Bienenführung für Bienenpartin Diana Martin mit Siemens Healthineers IST-Team ErlangenWarum Imker*in werden?

Die Konzentration und Achtsamkeit auf sich selbst und auf die Bienen wirkt harmonisierend auf die Psyche und unterstützt somit das allgemeine Wohlbefinden. Es ist ein beglückendes und heilsames Gefühl, etwas für sich selbst UND seine Umwelt erreicht zu haben! Denn Bienen sind seit je her des Menschens gute Gefährten.

Ein umfassendes Naturerleben an der frischen Luft ist heilsam, entstressend und dabei körperlich anregend.

Galerie der Honigverarbeitung Bughof (Kursteilnehmende AK23)Ein leckeres, unverfälschtes und bekömmliches Ur-Produkt Honig darf im Gegenzug des Zurverfügungstellens einer bienengerechten Behausung mit der heute so dringend erforderlichen Bienenpflege (Stichworte: Varroamilbe, Asiatische Hornisse, Faulbrut, Vespa velutina etc.) gerne angenommen werden. Eine Win-Win-Situation für Mensch und Biene.

Wer Spaß am Handwerk hat, kommt ebenfalls auf seine Kosten. Nicht alles muss man einkaufen. Einiges lässt sich auch selbermachen, ob Böcke, Mittelwandrähmchen oder gar ganze Bienenstöcke. Wer sich weniger damit aufhalten möchte – kein Problem. Alles kann man kaufen.. Bei uns lernt ihr, was ihr an Material und Gerätschaften braucht oder euch auch sparen könnt.

Bamberger Schulbiene schenkt zum 10-jährigen Jubiläum über 600 Sachbücher an alle Bamberger Grundschulen Unser Kurs eignet sich hervorragend auch für (Schul-)Pädagog*innen, da wir bei Bedarf Einblicke in das Führen einer Schulimkerei geben. Mit diesem Thema sind wir bestens vertraut und können auf Referenzen, Erfahrungswerte und Kontakte von bereits durch uns ausgebildete Kolleg*innen zurückgreifen.

Volk WeideWo darf ich Bienen halten?

  • Praktisch überall. Die Imkerei ist ein Hobby, welches sich im eigenen Garten oder auf zur Verfügung gestellten Flächen ausüben lässt. Wo sie ortsüblich ist – und das ist durchwegs in Stadt und Land der Fall – ist eine Genehmigung (auch der Nachbarschaft) nicht notwendig. Dennoch legt ihr es natürlich nicht auf einen Streit an. Rechtliches dazu hier.
  • Auch in Naturschutzgebieten dürfen unter bestimmten Bedingungen Bienen gehalten werden. Derzeit entbrennt eine Diskussion, dass Honigbienen dort nicht aufgestellt werden, was nicht zielführend ist. Lasst euch im Zweifelsfall fachlich beraten. Wir helfen euch weiter.
  • Theoretisch könntet ihr Bienen auch auf dem Balkon halten, wenn er groß genug ist. Wir erklären euch, warum wir die Idee zwar charmant, jedoch in der Praxis für nicht optimal durchführbar halten.
  • Einzige Voraussetzung für das Aufstellen von Völkern sollte für euch sein, dass es genügend bienentaugliche Tracht im Radius von unter 10 Kilometern gibt. Welche das ist, erfahrt ihr von uns.

Überzeugt? Na dann … komm zu uns!


12 gute Gründe, warum unser Imkerkurs etwas kostet

Manche Angebote im Leben sind kostenlos (doch manchmal auch umsonst). AK23 Modul 11 Einfüttern / Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.deZugegeben – kostenlos mögen wir doch alle und wir nehmen mit, was wir kriegen können, stimmt’s?! Doch um eine dauerhafte, zuverlässige, qualitativ hochwertige und immer top-aktuelle Dienstleistung im mehr als nur „absolut notwendigen“ Umfang zu erbringen, benötigt es viel mehr Zeit und Aufwand, als dass man das ohne totale Selbstausbeutung und schlechtem Gewissen ehrenamtlich wuppen könnte.

AK23 Modul 11 Einfüttern / Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.deIhr bekommt für euer Geld folgenden Mehrwert:

  1. Kleine Gruppen: ca. 12 Teilnehmende
  2. Selber machen: Doch nur dann, wenn du dazu bereit bist. Wir nehmen Rücksicht auf deine Befindlichkeiten, um das Lernen in deinem eigenen Tempo bestmöglichst zu unterstützen.
  3. Besondere Modulinhalte, die es anderswo nicht in dieser Form gibt, beispielsweise Umfassendes zu Bienenkrankheiten, dem gern unterschätzten Wachsmanagement, die Möglichkeiten von Fördermitteln, dem Aufbau einer Schul-Imkerei … und ja, auch Infos zu Wildbienen, bienenfreundlichen Pflanzen und anderen Formen und Methoden in der Imkerei.
  4. Referenten mit hoher Qualifikation und auf dem neuesten Stand: Imkermeister und Bienensachverständiger Reinhold Burger und Imkerin Ilona Munique mit dem Hintergrund einer diplomierte Erwachsenenbildnerin (Schwerpunkt Bildungsmanagement), die beide kontinuierlich Fortbildungen besuchen. Durch laufende Schulbienen-Unterrichte, Führungen und Vorträge stehen sie außerdem permanent in der Lehrpraxis.
  5. Anschauliches Lernequipment: jährlich (!) aktualisierte Kursunterlagen und durch anschließende Weblogberichte mit Fotos zu jedem einzelnen Modul. So behältst du auch NACH dem Imkeranfängerkurs den roten Faden bei, weil dich das in deiner Erinnerung an den Ablauf super unterstützt.
  6. Imker-Bibliothek: Sachliteratur und Fachzeitschriften kostenlos ausleihen aus 300 Titeln, auch für die Schul-Imkerei.
  7. Kursplattform: Unterlagen und Checklisten stehen dir für die Dauer von mindestens 3 Jahren zur Verfügung. Downloade also nur das, was du persönlich brauchst und wann du Zeit dazu findest.
  8. Freiwilliger Lerntest: mit Feedback am Ende des Kurses.
  9. Catering anlässlich der Honigernte- und verarbeitung plus dein selbst geimkertes Glas Honig und im August Getränke frei bei der Abschlussfeier
  10. Rabatt für die Vertiefungsseminare.
  11. Zuschuss für das erste eigene Volk durch Kooperation mit dem FKBB, Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V. und durch Bienenpat*innen. Das Startervolk (ein erstmalig überwintertes Wirtschaftsvolk) kannst du entweder von uns erhalten, oder wir vermitteln dir ein Volk von einem unserer vertrauenswürdigen Imkerkoll*innen … und ausschließlich mit Gesundheitszeugnis!
  12. Ausleihe einer neuwertigen Bienenwohnung (Zander): Wenn du dir am Ende des Imkerkurses noch nicht sicher bist, ob du mit der Bienenhaltung das Richtige für dich tust, kannst du dir für ein Probehalbjahr gegen Pfand eine Bienenwohnung ausleihen.

Na, jetzt spricht doch wirklich alles dafür, euer neues Hobby „Imkerei“ endlich zu wagen! Wir, Ilona und Reinhold, freuen uns schon auf unsere neuen Kolleginnen und Kollegen!

Letzter BLIB-Stammtisch, doch Fortsetzung MonatsBeeTrachtungen

Seit knapp zwei Jahren initierten wir von der Initiative Bienen-leben-in-Bambergns jeden 2. Mittwoch im Monat einen Stammtisch, den wir jedoch ab November 2024 aus Zeitgründen einstellen. Schade, es hat Spaß mit euch gemacht! Doch Herausforderungen aller Art erwarten uns die nächsten Jahre, und dem gilt es, Rechnung zu tragen. Jedoch werden wir in loser Folge zu aktuellen Themen weiterhin MonatsBeeTrachtungen anbieten. Das heißt, gewisse Themen werden mit dem Fokus auf den laufenden Monat behandelt.

Geplant ist, weitere Kurzvorträge, beispielsweise zur Vespa velutina oder der Varroabehandlung anzubieten. Diese werden sich dann vor allem auf den laufenden Monat beziehen. Also nach dem Motto: „Was ist JETZT wichtig oder zu tun in dieser Angelegenheit.“

Wir danken allen, die mit uns an einem Tisch saßen und sich bei guter Laune selbst über schwierige Themen ausgetauscht haben. Reinhold hat sich jeden Monat gut vorbereitet, um seine Erkenntnisse weiterzugeben und zur Diskussion zu stellen. Ich selbst achtete darauf, dass sich alle Gehör verschaffen konnten und möglichst niemand zu kurz kam. Gemeinsam reflektierten wir nachdenklich die schwierigen Themen, doch aßen, tranken und lachten wir auch über alles Mögliche und schlossen uns gegenseitig ins Herz.

Bleiben wir in Verbindung, mindestens zwischen April und September, am 3. Sonntag im Monat, 14-17 Uhr, zur Sonntagsöffnung der Bienen-InfoWabe! Und zu all unseren weiteren Aktivitäten und Terminen.

HEG-Einladung: Vortrag Asiatische Hornisse (Vespa velutina) von Ronald Jäger

Die Nester der Asiatischen Hornisse, deren Einflugloch seitlich angebracht sind, sind schon sehr beeindruckend. Der Fachberater für Unterfranken, Dr. Ronald Jäger, brachte ein Exemplar mit in die HEG und erläuterte in einem rund eineinhalb Stunden langen Vortrag die derzeitige Situation zur Vespa velutina. Ich gebe diesen nicht hier wieder, doch wir sind bereits seit geraumer Weile in Hab-Acht-Stellung, da wir ziemlich sicher im nächsten Jahr der nächste fränkische Landkreis sind, wo sie auftauchen wird.

Was dann an Maßnahmen vor allem des Nestfindens erforderlich sind, wohin die Fundmeldungen gehen sollen, wer dann eingesetzt wird, um die Nester zu entfernen und wie wir künftig mit der Situation umgehen werden, wird begleitendes Thema für die nächsten Monate und Jahre sein. Wir bleiben jedenfalls dran, sind in Gruppenchats dabei und bleiben im Austausch mit jenen, die sich bereits aus eigener Erfahrung auskennen.

Die LWG jedenfalls zögerte nicht, sich fachlich einzubringen, wofür wir dem Institut für Bienenkunde in Veitshöchheim sehr, sehr dankbar sind.

Monatsbetrachtungen Oktober 2024 zu Bienen und Imkerei

Übersicht

Phänologie und Bienen

Hummel-und-Bienen-Stelldichein an PhaceliaIm Oktober blühen noch Spättrachten von Efeu und Springkrautgewächsen und als Gründüngung ausgebrachte Senfsaat, Ölrettich und Phacelia. Solche späten Nektar- und Pollenquellen werden in der Imkerschaft häufig als problematisch angesehen. Zu unrecht, wie ein Forschungsvorhaben des Instituts für Bienenkunde und Imkerei in Veitshöchheim (IBI) nachwies. Die Ergebnisse der Untersuchung „Auswirkung von Spättrachten auf die Ein- und Überwinterung von Bienenvölkern”¹ zeigen, dass späte Trachten nicht zwangsläufig zu einem Verhonigen des Brutnestes, zu einem Abarbeiten der Bienen durch Sammelflüge und zu Problemen bei der Über- und Auswinterung von Bienenvölkern führen. Bei gutem Trachtangebot im Herbst empfiehlt es sich allerdings, je nach Nektareintrag die Menge der Auffütterung entsprechend anzupassen.

Buger-Wiesen-Völker im WinterErfolgsfaktoren für die Überwinterung

Der Winterruhe können wir beruhigt entgegensehen, wenn unsere Völker …

  1. ausreichend stark sind,
  2. mit möglichst wenig Varroamilben belastet sind,
  3. mit genug Futter versorgt sind,
  4. von jungen Königinnen zusammengehalten („regiert”) werden und
  5. auf frischem Wabenwerk sitzen.

Mit der Spätsommerpflege im August und September legten wir bereits den Grundstein für eine gute Überwinterung und ein erfolgreiches kommendes Bienenjahr. Mit der Wabenhygiene im August sorgten wir für saubere Waben (Punkt 5), mit anschließender Varroabehandlung befreiten wir unsere Völker weitgehend vom Milbenbefall (Punkt 2) und mit der Einfütterung kümmerten wir uns um einen ausreichenden Futtervorrat (Punkt 3).

Die Arbeiten im Oktober widmen sich abschließend der Volksstärke mittels Auflösung und Vereinigung von Völkern (Punkt 1) und der Versorgung mit Jungköniginnen durch Umweiselung (Punkt 4). Falls erforderlich, wird bei den Jungvölkern noch fehlendes Winterfutter ergänzt (Punkt 3).

Auflösung und Vereinigung von Völkern

Völker benötigen zur sicheren Überwinterung mindestens 5.000 bis 6.000 Bienen. Je weniger Bienen ein Volk aufweist, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass das Volk den Winter nicht übersteht – natürlich abhängig von Kälte und Dauer der winterlichen Jahreszeit. Begutachtet man im Oktober und November ein Volk an einem kühlen Tag in den Morgenstunden, sollten 5 Wabengassen besetzt sein. Sind nur 4 Wabengassen belegt, ist die Überwinterung bereits mit einem Risiko behaftet. Bei 3 Wabengassen besteht bereits ein hohes Sterberisiko.

Jungvölker

Jungvölker werden bei uns auf einer Zarge geführt. Jeweils zwei Völker können daher durch Aufsetzen leicht miteinander vereinigt werden. Voraussetzung ist allerdings, dass beide als zu schwach beurteilte Völker gesund sind. Wie geht man vor? Zwei Möglichkeiten: Man kann einem der zwei Völker die Königin entnehmen und sie zur Umweiselung nutzen (siehe nächstes Kapitel). Die Variante ist, beiden Völkern jeweils die Königin zu belassen. In der Regel wird dann die Königin im aufgesetzten oberen Volk überleben. Die Vereinigung erfolgt ohne zwischengelegtes Absperrgitter und ohne Zeitungspapier. Beim Aufsetzen darauf achten, dass der Sitz der Bienen in den beiden Völkern in etwa in übereinanderliegenden Wabengassen liegt.

Altvölker

Zu schwach befundene, jedoch ansonsten gesunde Altvölker werden durch Vereinigung mit einem Jungvolk „aufgelöst“. Dazu baut man eine Rampe vor das Einflugloch des Jungvolkes auf, auf welche die Bienen des Altvolkes abgestoßen und abgekehrt werden. Als Rampe eignet sich gut der Innendeckel einer Beute. Die Bienen betteln sich in das Jungvolk ein. Die Königin wird von den Wächterbienen abgewehrt. Will man auf Nummer sicher gehen, kann man vorher die Königin aus dem Altvolk entnehmen oder man stellt ein Absperrgitter vor das Einflugloch des Jungvolkes.

Umweiselung von Völkern

Bienenkönigin inmitten ihres Hofstaates
Der Oktober und der November sind für eine Umweiselung gut geeignet. Auf der einen Seite pflegen die Völker zu dieser Jahreszeit meist keine offene Brut mehr. Andererseits sind die Jungköniginnen in der Regel bereits seit einigen Monaten in Eilage. Sie produzieren entsprechend in ausreichender Menge und Zusammensetzung Königinnenpheromone, was ihre Annahme in einem neuen Volk fördert. Also beste Voraussetzungen für einen Königinnentausch.

Je älter eine Königin ist, desto eher kann es vorkommen, dass ein Volk die alte Regentin durch Umweiselung ersetzen möchte. Im Oktober sind allerdings die Witterungsbedingungen in der Regel ungünstig für einen Hochzeitsflug. Ganz abgesehen davon, dass zu dieser Jahreszeit Drohnen in ausreichender Menge als Paarungspartner fehlen.

Aus diesen Gründen weiseln wir alte Königinnen mit Jungköniginnen um, die wir bei der Vereinigen von Jungvölkern gewinnen (siehe obiges Kapitel). Die alte Königin wird im Altvolk gesucht und entnommen. Die Jungkönigin wird direkt im Anschluss in einem Zusetzkäfig unter Futterteigverschluss in die Bienentraube zugehängt.

Termine


Di., 01.10.2024 – Honigstand am Regionaltag Bamberg

Wann? Di., 01.10.24, 10.00 – 18.00 Uhr Uhr
Was? Unser Stand mit Bamberger Lagenhonig zum Regionaltag und natürlich Informationen zu Bienen, Honig, Imkerei und Natur.
Wo? Parkplatz vor REWE-Rudel, Würzburger Straße 55, 96049 Bamberg

Alles weitere dazu siehe unter Aktivitäten und Termine.


Sa., 05.10.24 – FKBB-Netzwerkexkursion zum Imkerverein Zapfendorf

Wann? Sa., 05.10.24 | 17.00 – 19.00 Uhr
Was? Gemütliches Zusammensein und Austausch über Imkerliches und Bienen.
Wo?  Lehrbienenstand in Verlängerung der Oberleiterbacher Straße, ca. 250m außerhalb von Zapfendorf; Anfahrt selbst organisieren. Es können Fahrgemeinschaften gebildet werden.
Anmeldung? FKBB e. V. oder IV Zapfendorf

Alles weitere dazu siehe unter Aktivitäten und Termine.


Mi., 09.10.2024 – MonatsBeeTrachtungen Oktober (mit LETZTEM Stammtisch)

Wann? ab 19 Uhr
Wo? neuer Ort:  Weinstube Rückel, Habergasse 4, 96047 Bamberg

Alles weitere dazu siehe unter Aktivitäten und Termine.


¹Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, Institut für Bienenkunde und Imkerei (Hrsg.) (2022): Auswirkung von Spättrachten auf die Ein- und Überwinterung von Bienenvölkern (Späte Trachten). Endbericht zum Forschungsvorhaben. Projektlaufzeit: 01.09.2019 bis 30.04.2022.

Mi., 11.09.24 – MonatsBeeTrachtungen September (mit Stammtisch)

Bienen an weißer Herbstaster (Raublatt-Aster, Aster novae-angliae 'Herbstschnee')Logo für alle Schwerpunktthemen (= Bienen, Honig, Imkerei, Natur) der Bienen-InfoWabeMi., 11.09.24 – MonatsBeeTrachtungen September (mit Stammtisch)

Wann? Mi., 11.09.24 | ab 19 Uhr – jeden 2. Mittwoch im Monat
Wo?  Achtung! Ortswechsel! Wir treffen uns in der Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1, Bamberg. Parkmöglichkeit in der Tiefgarage „Erba“.
Für wen? Imker/innen und alle Interessierten, auch ohne Kenntnisse und Ambitionen, aber mit viel Liebe zu Bienen, Honig, Imkerei und Natur!
Was? Vortragsthema zur Einführung wird die Asiatische Hornisse (Vespa Velutina nigrithorax) sein. Mit Meinungsaustausch bei geselligem Beisammensein und Schwofen über unsere Lieblingsthemen.
Referenten? Reinhold Burger (Bienenwirtschaftsmeister u. -sachverständiger) und Ilona Munique (Imkerin)
Und sonst? Die sogenannten Monatsbetrachtungen sind Tradition lehrender Imker(inn)en, die ihre langjährigen Erfahrungen systematisch aufarbeiten und sich dabei „in die Karten schauen“ lassen.

Asiatische Hornisse (Vespa velutina)

Rezension Jürgen Tautz: „Auch Bienen haben Schweißfüße“

Cover Tautz: Auch Bienen haben Schweißfüße © Ulmer Verl.„Können Hummeln pupsen“ ist mit einer der am häufigsten aufgerufenen Blogbeitrag, was sicherlich am Titel liegt. Ob dies meine Rezension zum Titel „Auch Bienen haben Schweißfüße“ des Ulmer-Verlags übertreffen wird, wird sich noch herausstellen. Anyway, lasst uns ernst werden. Jedenfalls: Tautz durchdringt in seinem jüngsten Werk erneut die Welt der Bienen aus verschiedenen Blickwinkel heraus, bringt Licht ins Dunkel des Bienenstocks und verneigt sich vor der Klugheit, der Kompetenz und der Komplexität des Bienenlebens, indem er uns immer wieder aufs Neue daran teilhaben lässt. Unverkennbar: Tautz liebt die Bienen! Und er hebt sie auf die Bühne auch unseres Alltags. Jedoch …

„Verblüffendes aus der Welt der Honigbienen“

„Wenn man aber dazu neigt, die Bienen zu überhöhen …“, so seine Mahnung im Vorwort, die sicher nicht von ungefähr kommt, braucht es einen soliden methodischen Zugang zu den nur allzu menschlichen Fragen, wie der, ob Bienen Schweißfüße haben. Spoiler: Ja, haben sie, und dies wurde bereits 1906 festgestellt, doch sicher nicht so herrlich populärwissenschaftlich verpackt, wie es die unnachahmliche Formulierungsweise Tautzens vermag.

Weitere Fragen, die uns naturgemäß beschäftigen, sind in die (Unter-)Kapitel verpackt: „Wie können wir wissen, was Bienen ‚denken‘? Können sich Honigbienen betrinken? Fühlen Bienen Schmerzen? Können Honigbienen ihren Tagesablauf planen? Wie finden Honigbienen zum Sex? Wieso benutzen Imker Rauch?“

Wie ist das mit dem Rauch?

Letztere Frage wird uns Imkern beinahe jedes Mal gestellt, wenn wir während des Schulbienenunterrichts oder beim Jungimkerkurs damit hantieren. Bereits in Tautzens großem Bildband „Das Genie der Honigbienen“ machte er uns auf einen weitverbreiteten Irrtum aufmerksam, der besagt, Bienen würden als Vorsorge vor dem zu erwartenden Feuer Honig als Proviant für eine mögliche Flucht aufnehmen, um danach gleich wieder loslegen zu können. Wir konnten das ohnehin nie so recht glauben, denn irgendwann hätte es ja einmal so einen Moment geben müssen, an dem wir die Bienen nach zu viel Rauch hätten schwärmen sehen müssen.

Tautz stellt klar, dass die Königin jedoch vor einer Flucht Diät halten müsse, da sie zu schwer zum Sofort-Davon-Fliegen sei. Und welches Volk lässt schon seine Königin zurück! Es wäre dem Untergang geweiht, denn wer würde für den Nachwuchs sorgen?
Sein Erklärungsmodell des körperlichen Schutzes vor Hitze durch vermehrte Flüssigkeitsaufnahme erscheint um einiges logischer.

Forschung für bessere Antworten auf kluge Fragen

Mit Logik und auf der Grundlage wissenschaftlich fundierter Forschung kommen wir den Antworten viel näher. Tautz mahnt das immer wieder in seinen Büchern an. Er stellt die weiterführenden Fragen, sucht nach geeigneten Forschungsergebnissen, zieht sein von jahrelanger Erfahrung geprägtes Fazit, doch vor allem kleidet er die Antworten für den durchschnittlich gebildeten Menschen in eine verständliche, nachvollziehbare Sprache. Und was offen bleiben muss, also derzeit noch nicht beantwortet werden kann, wird umstandslos zugegeben.

Das unterscheidet ihn von anderen „Schlaumeiern“, die meinen, mit ein bisschen Zurechtbiegen und Hindrehen von aus dem Kontext gerissenen Informationen ließen sich „Erkenntnisse“ schaffen, die jedoch vor allem dem Nutzen eigensinniger Thesen dienen.

Keine Scheu, aber etwas dünn

Keine Scheu aber auch vor komplexeren Zusammenhängen, wie im Kapitel „Mensch und Biene. Ein nachhaltiges Miteinander.“ Hier gefällt mir die eingangs dargestellte Historie, wie der Mensch schon seit Langem versuchte, das verborgene Leben der Bienen optisch sichtbar zu machen. Mangels Glasscheiben hatte Aristoteles offenbar dünn geschliffene Muschelschalen verwendet und dabei – wie später auch Karl von Frisch, der für seine Beobachtungen den Nobelpreis erhielt – die Bienentänze entdeckt.

Indem Tautz die Geschichte bemüht, zeigt er auf, dass der Mensch sich für seine Mitlebewesen sehr wohl näher interessiert und sich nicht nur tumb an ihnen bereichert. Dass durch Selektionsverfahren, also Zuchtbemühungen, die für Bienen negativen Rahmenbedingungen, ob Umweltfaktoren wie moderne Landwirtschaft oder Parasitenplagen wie die Varroamilbe, wieder wettgemacht werden sollen, offenbart die enge Wechselbeziehung, die zwischen Mensch und Biene seit Urzeiten besteht. Soweit, so gut.

Dann jedoch wird es ein wenig dünn in diesem Kapitel. Es endet mit zwei Seiten und dem Appell „Wir alle haben es in der Hand!“ und meint doch im Grunde „nur“ die Umstellung der Landwirtschaft mit weniger Pestizideinsatz sowie dem Ernährungsverhalten des Konsumenten. War’s das schon?! Der Bildtext über hübsche Wiesenblumen, der von einer Symbiose von Mensch und Honigbiene spricht, von der ein ganzes Netzwerk aus Pflanzen und Tieren profitiert, ist sicher nicht falsch. Manche Antworten sind dann aber doch etwas zu einfach. Nun gut, jedes Buch hat sein natürliches Ende.

Serviceteil – für alle was dabei

Dessen ungeachtet erfreut das 143-seitige Sachbuch mit einem Literaturverzeichnis, welches nach den vorherigen Kapiteln aufgebaut ist. (Fast) jedes Unterkapitel enthält bis zu höchstens vier deutsch- wie englischsprachige, überwiegend wissenschaftliche Quellen, mit denen jeder Nerd für sich tiefer einsteigen kann. Nachmaulen: Zum oben beklagten Kapitel wird uns allerdings keine weitere Lektüre empfohlen.
Und auch an der weiterführenden Literatur können sich die Geister scheiden. Doch Ritter und Seeley finden meine uneingeschränkte Zustimmung, und natürlich darf Tautz auch Tautz auflisten. Übrigens – unsere Imker-Bibliothek enthält acht Titel aus seiner Feder!

Der emeritierte Zoologe, Soziobiologe und Verhaltensforscher Prof. Dr. Tautz stellt (sein) Wissen für uns neu zusammen beziehungsweise in einen neuen Zusammenhang und überrascht doch auch mit „erweiterten Blickrichtungen“, so wie dem Brauseflug, der als Teil der Bienensprache nach seinem Geschmack noch lange nicht ausreichend erforscht wurde. Doch auch das Wissen seiner Forscherkollegen findet Eingang in sein kurzweiliges Werk, so von Prof. Lars Chittka, der sich der Sinneswelt der Hummeln und Bienen annahm. Ein bisschen erfährt der geneigte Leser in diesem Kapitel „Haben Bienen ein Bewusstsein und Emotionen?“ außerdem über Methoden und Kriterien in der Forschung. Was nicht schadet, sondern klar macht, wie fragil manche „Weisheiten“ doch sein können und sich oft eher nur als Annahmen entpuppen.

All das macht Tautz dem gemeinen Volk auf seine typisch nahbare Art klar. Doch vor allem macht er die Biene allen gleichermaßen zugänglich. Ob leidlich an Natur Interessierte, ob neugierige Jugend oder abgeklärte Bienenhalter – sie alle dürften das jüngste, gut strukturierte und mit ansprechenden Bildern und übersichtlichen Grafiken illustrierte Sachbuch des Bienenwissenschaftlers aus Würzburg wieder mit Staunen und Faszination durchblättern.


Tautz, Jürgen: Auch Bienen haben Schweißfüße : Verblüffendes aus der Welt der Honigbienen. Stutgart. Verl. Ulmer. 2024. ISBN 978-3-8186-2331-9.

Rezensionsexemplar für unsere Imker-Bibliothek.

Faktencheck zur Artenvielfalt

Der Faktencheck Artenvielfalt ist ein Projekt zur umfassenden Einschätzung und Bewertung der Biodiversität in Deutschland. Dieses Assessment wird gemeinsam von ca. 140 Autor*innen von verschiedensten Institutionen erstellt. Mit der Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt (FEdA) unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die wissenschaftliche Untersuchung der Biodiversität in Deutschland und die Entwicklung neuer, effektiver Schutzinstrumente. Zur Initiative gehören Forschungsprojekte an verschiedenen Einrichtungen in ganz Deutschland. Die Koordinierungsstelle ist bei der Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung in Frankfurt am Main angesiedelt.

Gemeinsam an Lösungen für ein sehr komplexes System zu arbeiten – puh, das dürfte richtig schwierig sein. Ich hab mal reingeschaut, welche Faktoren dabei eine Rolle spielen.

Verschiedene Lebensräume und deren Bedeutung für die Artenvielfalt:

  1. Agrar- & Offenland: Rückläufige Biodiversität in der Agrarlandschaft
  2. Wald: Komplexe und artenreiche Ökosysteme
  3. Binnengewässer & Auen: Artenreiche Wasser- und Feuchtgebiete
  4. Küsten & Küstengewässer: Dynamische Lebensräume mit vielfältigen Nutzungen
  5. Urbane Räume: Wachsende Bedeutung in der globalen Biodiversität
  6. Bodenbiodiversität: Beherbergt ein Viertel aller beschriebenen Lebewesen

Themenbereiche des Faktenchecks Artenvielfalt:

  1. Veränderungen der Biodiversität: Untersuchung von Trends in der biologischen Vielfalt.
  2. Ökosystemleistungen: Bedeutung der Biodiversität für die menschliche Gesellschaft.
  3. Ursachen des Biodiversitätsverlustes: Analyse von Faktoren wie Landnutzungswandel und Klimawandel.
  4. Erhaltungsmaßnahmen: Strategien und Maßnahmen zum Schutz der Artenvielfalt.
  5. Biodiversitätsmonitoring: Methoden zur Überwachung der biologischen Vielfalt.

Wir können nur hoffen, dass sich die Spezialist*innen dieser Welt zusammentun, um unsere Artenvielfalt zu retten. Und jede/r Einzelne von uns kann dazu beitragen. Dass das möglich ist, können wir bestätigen und versuchen es jeden Tag aufs Neue, ob als Privatinitiative oder Vereinsvorstand in Sachen „Bienen und Insekten der Region“ oder innerhalb unseres Arbeitslebens in Sachen Ressourcenschonung. Jede/r sollte bei sich beginnen und tun bzw. lassen, was möglich ist. Alles Gute uns allen!

Mi., 10.04.24 – MonatsBeeTrachtungen April (mit Stammtisch)

Biene an Kirschblüte (Sauerkirsche9Logo für alle Schwerpunktthemen (= Bienen, Honig, Imkerei, Natur) der Bienen-InfoWabeMi., 10.04.24 – MonatsBeeTrachtungen April (mit Stammtisch)

Wann? Mi., 10.04.24 | ab 19 Uhr – jeden 2. Mittwoch im Monat
Wo? Vereinshain, Galgenfuhr 30, in Bamberg (Vereinssportgasttätte TSG 05 gegenüber Jahnwehr. Reichlich Parkmöglichkeiten, behindertengerecht.)
Für wen? Imker/innen und alle Interessierten, auch ohne Kenntnisse und Ambitionen, aber mit viel Liebe zu den Bienen, Honig, Imkerei und Natur!
Was? Informative Vorschau zu aktuellen imkerlichen Arbeiten des laufenden Monats und phänologische Hinweise zu Blühtrachten. Im Kurzvortrag ab 19 Uhr informiert Ilona Munique über nützliche Natur-Apps zu Flora und Fauna und lädt zum Austausch über weitere beliebte Apps aus. Mit Meinungsaustausch bei geselligem Beisammensein und Schwofen über unsere Lieblingsthemen.
Referenten? Reinhold Burger (Bienenwirtschaftsmeister u. -sachverständiger) und Ilona Munique (Imkerin)
Und sonst? Die sogenannten Monatsbetrachtungen sind Tradition lehrender Imker(inn)en, die ihre langjährigen Erfahrungen systematisch aufarbeiten und sich dabei „in die Karten schauen“ lassen.

Mi., 13.03.24 – MonatsBeeTrachtungen März (mit Stammtisch)

Biene an Salweide, Hainpark BambergLogo für alle Schwerpunktthemen (= Bienen, Honig, Imkerei, Natur) der Bienen-InfoWabeMi., 13.03.24 – MonatsBeeTrachtungen März (mit Stammtisch)

Wann? Mi., 13.03.24 | ab 19 Uhr – jeden 2. Mittwoch im Monat
Wo? Vereinshain, Galgenfuhr 30, in Bamberg (Vereinssportgasttätte TSG 05 gegenüber Jahnwehr. Reichlich Parkmöglichkeiten, behindertengerecht.)
Für wen? Imker/innen und alle Interessierten, auch ohne Kenntnisse und Ambitionen, aber mit viel Liebe zu Bienen, Honig, Imkerei und Natur!
Was? Informative Vorschau zu aktuellen imkerlichen Arbeiten des laufenden Monats und phänologische Hinweise zu Blühtrachten. Schwerpunktthema ist in diesem Monat eine Rückschau auf das Imkerforum in Veitshöchheim mit einem Vortrag auf die Auswirkungen des Klimawandels auf die Imkerei. Im Anschluss Meinungsaustausch bei geselligem Beisammensein und Schwofen über unsere Lieblingsthemen.
Referenten? Reinhold Burger (Bienenwirtschaftsmeister u. -sachverständiger) und Ilona Munique (Imkerin)
Und sonst? Die sogenannten Monatsbetrachtungen sind Tradition lehrender Imker(inn)en, die ihre langjährigen Erfahrungen systematisch aufarbeiten und sich dabei „in die Karten schauen“ lassen.


Veitshöchheimer Imkerforum 2024 (2)

Hinweisschild zur Bienentagung, dem ImkerforumAm 03.02.2024 fand das Veitshöchheimer Imkerforum in Präsenz und Online statt. Nach dem ersten Teil unseres Berichts folgt nun die Fortsetzung.


Vortrag: Zukunftsfähige Imkerei Bayern: Von der Freizeitimkerei zur Erwerbsorientierung – wie kann dieser Schritt gelingen?

Artur Kammerer vom Institut für für Bienenkunde und Imkerei (IBI) stellte einleitend anhand von statistischen Zahlen die Situation des Sektors „Imkerei in Deutschland“ vor und arbeitete anhand von vier Themenclustern heraus, welche Punkte zbeim Schritt von der Freizeitimkerei in Richtung Erwerbsimkerei zu beachten sind.
Die beleuchteten Cluster waren:
  • Imker/in, Familie, Wissen
  • Prozesse, Produkte
  • Ergebnis / Finanzen
  • Kundin / Kunde

Als Grundlage für eine Marketingstrategie wurden die Instrumente des 4P-Modells (Produkt, Preis, Platzierung, Promotion) vorgestellt. Zur Bewertung und Positionsbestimmung des eigenen Betriebs konkretisierte Kammerer beispielhaft Kennzahlen aus Betriebs-, Zeitreihen- sowie Plan/Ist-Vergleichen speziell für Imkereien.

Mit dem Vortrag gab Kammerer Einblick in das Projekt ZuFi (Zukunftsfähige Imkerei), welches am IBI im April 2023 mit ein Laufzeit bis Juli 2025 startete.


Vortrag: Auswirkungen des Klimawandels auf Bienen und Handlungsempfehlungen für die Imkerschaft

Hitze-Bienenbart vor der Beute in den Buger Wiesen / Bienen-leben-in-Bamberg.deLena Wehner vom Institut für Bienenkunde und Imkerei (IBI) skizzierte in ihrem Vortrag den Einfluss des Klimawandels auf Honigbienen. Höhere jährliche Durchschnittstemperaturen bedingen beispielsweise einen Trend zur Vorverlegung des Reinigungsfluges um 28 Tage im Zeitraum von 1982 bis 2011. Gleichzeitig lassen sich Verschiebungen in den phänologischen Jahreszeiten beobachten. Daneben begünstigt der Klimawandel die Lebensverhältnisse invasiver bienenschädigender Arten.

Ziel des Projekts KliBi ist es, die Auswirkungen von Extremtemperaturen auf die Fitness der Einzelbiene (Individualebene) sowie auf die Entwicklung des ganzen Volkes (Volksebene) zu erforschen. Gleichzeitig sollen auch die Möglichkeiten imkerlicher Gegenmaßnahmen und Handlungsoptionen untersucht und auf ihre Wirksamkeit überprüft werden.

Die Auswirkung von Hitze auf die Entwicklung von Honigbienen wird mittels Brutschrank simuliert. Thermoschiede als Hilfe zur Temperaturregulierung sollen mittels Messung von Temperaturverläufen und Populationsschätzungen untersucht werden. Weitere Forschungsfrage ist beispielsweise, ob und inwieweit sich die Attraktivität von Wassertränken erhöhen lässt. Als konkrete Maßnahme wurde die Auswirkung von weiß angestrichenen Blechdeckeln auf die Temperatur im Bienenstock untersucht.

Auf die Veröffentlichungen von Forschungsergebnissen darf man gespannt sein. Weitere Informationen auf der Projektseite https://www.lwg.bayern.de/bienen/bildung_beruf/344917/index.php.

Fragen aus dem Publikum und dem Chat zum Vortrag von Frau Wehner:

F: Thermoschiede, welche werden angewandt?
AW: Selbstgebaute Thermoschienen mit Alufolie umwickelt.

F: Seit wann laufen die Versuche?
AW: Erst letztes Jahr mit der Versuchsreihe angefangen.

F: Weiße Abdeckungen – gibt es andere Materialien als Blech?
AW: Weiße Deckel konnten problemlos angefasst werden. Es macht einen deutlichen Unterschied, wenn man sie weiß (Heizungsfarbe, matt) anstreicht. Eine andere Alternative haben wir nicht getestet.

F: Satteldächer mit Luft bzw. Blechdächer mit Holzleisten – macht es einen Unterschied in der Temperatur?
AW: Es war nur ein geringer Unterschied.

F: Gibt es schon Ergebnisse, wo veröffentlicht, ab wann?
AW: Ergebnisse werden Ende diesen/Anfang nächsten Jahres veröffentlicht, vielleicht auf der Internetseite des IBI unter der Rubrik „Forschungsberichte“.

Zwischeninfo von Dr. Berg: Obwohl wir eine dicke Dämmplatte hatten, wirkt die Hitze in die Beuten hinein.

F: Wie sieht es im Winter aus? Wird das auch untersucht?
AW: Wäre eine Untersuchung wert, aber es geht im Moment um die Klimaerwärmung.

F: Verständnisfrage: Was ist eine Wasserwabe?
AW: Leere Wabe in ein Wasserbecken tauchen und Wabenzellen volllaufen lassen.


Abschlussdiskussion

Hier eine Zusammenfassung der Fragen und Antworten in der Schlussrunde:

F: Ist die Vespa Velutina nachtaktiv?
A: Nein, ist nicht nachtaktiv.

F: Hat die „Galizische Mischung“, also ohne Weißwein, Räuberei ausgelöst?
A: Nein, hat keine Räuberei ausgelöst.

F: Die Vespa Velutina baut auch in Wohnbereichen und in niedriger Höhe (Sekundärnester). Ist sie eine Gefahr nicht nur für den Imker, sondern durch Stiche auch für die Bevölkerung?
A: Sie ist nicht nur ein imkerliches Problem. Die Vespa Velutina hat sehr starke Völker und braucht für die eigene Ernährung Kohlenhydrate. Dazu werden 11-20 Kg pro Volk und Jahr an Insekten vertilgt. Das ist eine Gefahr für die Biodiversität.

In Frankreich wurde eine deutliche Zunahme von Stichattacken auf Erntehelfer (Obst-, Weinernte) beobachtet. Die Fälle anaphylaktischer Schocks infolge von Insektenstichen haben sich in Frankreich verdoppelt.

F: Wie ist das Vorgehen, wenn Nester der Vespa Velutina in geschützten Bereichen hängen, z. B. Truppenübungsplatz, oder wo man nicht herankommt?
A: Locknester bauen.

F: Zu welchen Zeitpunkt und wie lange wurden die Anwendung der Oxalsäurestreifen durchgeführt?
A: Zeitraum war zur Sommerbehandlung Ende Juli mit einer Dauer von 6-8 Wochen. Es wurde sich an die Vorgaben der Hersteller gehalten.

F: Wie sehr geht die LWG/IBI auf biotechnische Maßnahmen ein?
A: Es wird auf den 3-teiligen Flyer zur Varroabehandlung hingewiesen, in welchen auf  biotechnische Verfahren, wie komplette Brutentnahme, Käfigen der Königin, Bannwabenverfahren etc. eingegangen wird.

# Tropilaelaps-Milbe

F: Die Tropilaelaps-Milbe breitet sich Richtung Europa aus. Wie wird die Gefährdung eingeschätzt?
A: Im asiatischen Raum wird die Gefährdung hoch eingeschätzt. Die Tropilaelaps-Milbe wird gegenüber der Varroa-Milbe die Oberhand gewinnen. Die Tropilaelaps-Milbe überträgt auch Krankheiten. Virenübertragung findet wie bei der Varroa-Milbe statt.

F: Wie geht die Tropilaelaps-Milbe mit Brutpausen um?
A: Sitzt auch auf erwachsenen Bienen.

F: Wie thermoresistent ist die Tropilaelaps-Milbe?
A: Es sind noch keine Zahlen bekannt. Zur Behandlung in die verdeckelte Brut hinein steht die Ameisensäure zur Verfügung. Eine Ameisensäurebehandlung wird allerdings durch steigende Temperaturen infolge des Klimawandels schwieriger.