Veitshöchheimer Imkerforum 2024 (1)

Hinweisschild zur Bienentagung, dem ImkerforumAm 3. Februar 2024 fand das Veitshöchheimer Imkerforum in Präsenz und Online statt. Hier unser erster Teil des Berichts.

Begrüßung

  • Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG), Leiter des Instituts für Bienenkunde und Imkerei (IBI) Dr. Stefan Berg

Grußworte

  • Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG), Präsident Andreas Meier
  • Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StmELF), Leiter des Referats L6 (Kleine Nutztiere, Geflügel, Bienen) Andreas Becker
  • Freunde des Instituts für Bienenkunde und Imkerei e. V., 1. Vorsitzender Andreas Schrauth
  • Deutscher Berufs und Erwerbs Imker Bund e. V. (DBIB), Präsidentin Annette Seehaus-Arnold
  • Landesverband Bayerischer Imker e. V. (LVBI), Präsident Stefan Spiegel
  • Verband Bayerischer Bienenzüchter e. V. (VBB), 1. Vorsitzender Franz Vollmaier

Berichte aus dem Institut für Bienenkunde und Imkerei
– Aktuelles aus Forschung und Projekten –

Übersicht der vorgestellten Projekte und Themen

Aus diesem Spektrum soll hier auf das Projekt ViBee, das Thema Vespa Velutina und die Versuche zu den Oxalsäurestreifen näher eingegangen werden.

# ViBee

Das Verbundprojekt ViBee hatte eine Laufzeit von 3 Jahren von März 2020 bis September 2023. Projektpartner waren Einrichtungen aus den Bereichen Ökosystemanalysen, Agrarökologie, Umweltforschung, Prüfeinrichtung für Pflanzenschutz und Bieneninstitute. Ziel war die Definition und die Etablierung digitaler Indikatoren der Bienenvitalität in Agrarlandschaften. Als digitale Werkzeuge wurden im Projekt elektronische Zähler der Flugaktivität von Bienenvölkern und automatische Bienenstockwaagen verwendet. Daneben wurde Software zur verknüpften Auswertung der erfassten Daten entwickelt.

Exemplarisch stellte Dr. Berg ein Diagramm zur Tagesbilanz von Ein- und Ausflug vor, aus dem ersichtlich wurde, dass ein Bienenvolk bis zu 3000 Bienen pro Tag verlieren kann. Durch Manipulation von Völkern lassen sich für verschiedene Szenarien die Reaktion von Bienenvölkern sowie die Auswirkungen auf Bienenvölker durchspielen. Gezeigt wurde ein Diagramm der Ein- und Ausflüge eines Volkes vor und nach dem Verstellen des Bienenvolkes. Durch das Verstellen wurde der Verlust aller Flugbienen simuliert.

Weitere Informationen zu ViBee auf der Projektseite https://vibee-project.net

# Vespa Velutina

Dr. Berg stellte einleitend die aktuelle Situation zur Vespa Velutina vor. Hier verwies er unter anderem auf das Projekt und Portal „Bee Warned“ mit seiner aktuelle Karte der verifizierten Meldungen in Bayern. Die Karte kann unter der URL https://beewarned.de/landkarte_vv.php aufgerufen werden:

Karte zur Vespa Velutina in Bee Warned

Nest der Amerikanischen Hornisse, Vespa Velutina; Imkerforum in Veitshöchheim, Institut für Bienenkunde und ImkereiAnschließend stellte Herr Neumann, BZV Kleinostheim, seinen Erfahrungsbericht der Taskforce Velutina vor, Titel „1×1 der Nestsuche, Vespa Velutina finden mittels Triangulation“. Mit Hilfe von mehreren Locktöpfen, individueller Markierung von Hornissen und der Erfassung von Abflugrichtung und Flugdauer der markierten Hornissen kann durch Kombination der Beobachtungen der Neststandort eingegrenzt werden.

# Oxalsäurestreifen

Von Dr. Berg wurden die Versuchsergebnisse aus den Jahren 2022 und 2023 zur Varroabekämpfung mittels Oxalsäurestreifen vorgestellt. Untersucht wurde die Wirksamkeit von im Handel erhältlichen, in Deutschland jedoch nicht zugelassene Fertigstreifen sowie Schwammtuchstreifen, welche selbst mit Oxalsäure präpariert wurden.

Beide Varianten zeigten in den Versuchen im Jahr 2022 eine hohe Wirksamkeit: Fertigstreifen 91,2 % und Schwammtuchstreifen 93,3 %. Für das Jahr 2023 konnte mit beiden Verfahren allerdings nur eine mittlere Wirksamkeit von 60,3 % erreicht werden.

Neben dieser veränderlichen Wirksamkeit erwiesen sich als weitere Nachteile die hohe Anzahl von Volksausfällen sowie die starke Abnahme der Volksstärken. Bei den Fertigstreifen waren zwar keine Ausfälle zu beklagen, doch ein hoher Verlust der mittleren Volksstärken von 8,7 besetzten Wabengassen auf 3,2 besetzte Wabengassen. Bei den Schwammtuchstreifen waren Völkerausfälle von 36 % zu verzeichnen und ein dramatischer Verlust der mittleren Volksstärke von 9,1 auf 2,0 besetzte Wabengassen.

Der Bericht zum Imkerforum wird  in einem unserer nächsten Blogbeiträge fortgesetzt.

[Update 23.2.24: Hier geht es zum zweiten Teil des Berichts.]

Mi., 14.02.24 – MonatsBeeTrachtungen Februar (mit Stammtisch)


Biene an Schneeglöckchen, Galanthus elwesiiLogo für alle Schwerpunktthemen (= Bienen, Honig, Imkerei, Natur) der Bienen-InfoWabeMi., 14.02.24 – MonatsBeeTrachtungen Februar (mit Stammtisch)

Wann? Mi., 14.02.24 | ab 19 Uhr – jeden 2. Mittwoch im Monat
Wo? Vereinshain, Galgenfuhr 30, in Bamberg (Vereinssportgasttätte TSG 05 gegenüber Jahnwehr. Reichlich Parkmöglichkeiten, behindertengerecht.)
Für wen? Imker/innen und alle Interessierten, auch ohne Kenntnisse und Ambitionen, aber mit viel Liebe zu Bienen, Honig, Imkerei und Natur!
Was? Informative Vorschau zu aktuellen imkerlichen Arbeiten des laufenden Monats und phänologische Hinweise zu Blühtrachten. Mit Meinungsaustausch bei geselligem Beisammensein und Schwofen über unsere Lieblingsthemen. Diesmal mit Schwerpunktaustausch zu Erfahrungen mit Wildtierkameras.
Referenten? Reinhold Burger (Bienenwirtschaftsmeister u. -sachverständiger) und Ilona Munique (Imkerin)
Und sonst? Die sogenannten Monatsbetrachtungen sind Tradition lehrender Imker(inn)en, die ihre langjährigen Erfahrungen systematisch aufarbeiten und sich dabei „in die Karten schauen“ lassen.


Transparenzbericht 2023

Der 1.768-ste Weblogbeitrag spannt im jährlichen Transparenzbericht den Bogen über unsere Highlights, Ziele, Aufgaben und Ergebnisse in 2023. Er endet in einer Vorschau unserer Pläne für das laufende Jahr.

Die Highlights zu Veranstaltungen, Hauptangeboten und Neuanschaffungen 2023

„10 Jahre Bamberger Schulbiene“ – Kindersachbücher als Jubiläumsgabe verschenkt

Logo BSB Bamberger Schulbiene, 10 Jahre JubiläumGruppenfoto: Ilona Munique und Reinhold Burger von der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de, , Buchhändler Thomas Heilmann, Schulamtsdirektor Thomas Kohl, Kon-Rektorin Martina Steinert, Jasmin Kremer sowie Kinder der 2. Klassenstufe der Hainschule zum Jubiläum "10 Jahre Bamberger Schulbiene" der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.deAm 17.05.2023 feierten wir das 10-jährige Jubiläum der Bamberger Schulbiene mit der Übergabe von Klassensätzen an alle 2. Klassen aller 13 Bamberger Grundschulen. Das Kindersachbuch „Ich hab einen Freund, der ist Imker“ wurde mit Hilfe des Schulamts ausgeliefert und verbleibt dauerhaft in den Klassenzimmern. Die Übergabe der 610 Büchlein fand an der Hainschule stellvertretend für alle Schulen statt. Die Aktion wurde über Spenden und eines großzügigen Buchrabatts finanziert.

FKBB-Netzwerk-Exkursion: „Bienen, Lerchen, Orchideen – Schätze der Buger Wiesen“

FKBB-Exkursion in die Buger Wiesen am 22.04.2023Ein wunderbares Erlebnis für unsere 13-köpfige Gruppe im bislang so kalten, unwirtlichen Frühjahr war am 22.04.2023 die FKBB-Netzwerk-Exkursion in die Buger Wiesen mit Lerchenbeobachtung, Honigverkostung und das Auffinden eines großen Vorkommens von Orchideen nebst anschließendem geselligen Beisammensein. Veranstalter waren der Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V. (FKBB), der Arbeitskreis Regnitzaue des Landesbund für Vogelschutz und Naturschutz e. V. (LBV) und der Bürgerverein Bamberg-Mitte e. V. (BVM).

FKBB-Bildungs-Exkursion: „Bienen, Obst und Altes Handwerk“ nach Kirchlauter

Figurenbeute am Lehrbienenstand Kirchlauter; FKBB-Bildungsexkursion nach KirchlauterUnter dem Motto „Bienen, Obst und Altes Handwerk“ fand am 03.06.23 ein Sommerausflug nach Kirchlauter mit einem vorangehenden Schlenker über Baunach statt. Nach einem gemeinsamen Picknick am idyllischen Altlautersee am Ortseingang von Kirchlauter führte uns ein kleiner Verdauungsspaziergang zum Naturgenuss-Erlebnis-Lehrpfad. Dort erlebten wir eine Führung am abwechslungsreichen Lehrbienenstand mit Bienenhaus durch den Imkerverein Kirchlauter und eine Führung im Schmiedemuseum.

Specials zu den BIWa-Sonntagsöffnungen:

  • Sensen- und Dengelkurs (Mai)

18 Teilnehmende ließen sich während der Mai-Sonntagsöffnung am 21.06.23 von Referent Josef „Jupp“ Schröder und Sebastian Zientek in die Kunst des Mähens mit der Sense und des Dengelns einweisen.

  • „Lavendel- und Honigmesse“ (Juni)

Lavendel- und Honigmesse des FKBB e. V. zur BIWa-Sonntagsöffnung am 18.06.2023Wieder recht heiß war es zur traditionellen Lavendel- und Honigmesse, so dass wir auch heuer wieder auf zu vielen der weißen, rosa und lila Lavendelpflanzen aus heimischen Anbau sitzen blieben. Allerdings auch Recht damit bekamen, diese hitzeresistente Bienen-Blühpflanze wärmstens zu empfehlen. Die Ausgaben konnten wir jedoch ausgleichen und die Pflanzen fanden ihren Platz im Bienengarten.

  • Öffentliche Honigernte (Juli)

Öffentliche Honigernte zur BIWa-Sonntagsöffnung am Bienenweg in Bamberg / Iniative Bienen-leben-in-Bamberg.deEinmal jährlich ernten wir im Rahmen unserer BIWa-Sonntagsöffnung am 3. Sonntag im Juli gemeinsam mit der interessierten Bevölkerung die Völker des Lehrbienenstands am Bienenweg. 20 Interessierte jeden Lebensalters fanden sich am Bienenweg im ERBA-Park ein, die nach einem Kurzvortrag zur Biene und zum Honig selbst mit Hand bei der Ernte anlegen durften.

  • Saison-Abschlussfeier mit Vergabe des Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreises (BBU) (September)

Festgäste zum Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis 2023 anlässlich der Saison-Abschlussfeier der Bienen-InfoWabe in Bamberg am 18.09.2022 / Preisverleiher: Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V. Veranstaltung in Kooperation mit der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.deAnlässlich der Saison-Abschlussfeier am 17.09.23 bei angenehm sommerlichen Temperaturen übergab der FKBB e. V. den Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis im festlichen Rahmen. Die BBU-Peisträger*innen 2023 sind hier vorgestellt. Aufgespielt hatte erneut das Duo Patrick Lummer und Reinhard Sures („Bauklötze staunen“) mit fetzigen Folksongs.

Imkerkurse für Anfänger (AK23)

Logo BLIB Imkerkurs für Anfänger (m)13 Imkerkurs-Teilnehmende mit 4 Damen und 9 Herren – im Gegensatz zum letzten Jahr wieder überwiegend männlich geprägt –, kamen aus Bamberg (7) und dem Umfeld (Demmelsdorf, Adelsdorf, Heroldsbach, Forchheim und Priesendorf). 11 von Ihnen konnten nach 12 Modulen mit dem Imkerkursnachweis abschließen. Eine Abschlussfeier krönte das gemeinsame Bienenjahr.

STADTRADELN 2023 – Team „Bienen-leben-in-Bamberg.de“

Stadtradeln 2023; Urkunde "Gold" für Bienen-leben-in-Bamberg.de2023 holten wir uns den 1. Platz beim STADTRADELN 2023 in der Kategorie „Teams mit 2 bis 9 aktiv Radelnden“. Das Preisgeld (€ 300) ging an die Bienenwelt.

Als Team „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ erreichten wir innerhalb von drei Wochen mit 3.811 Km (im Schnitt 423 pro Radler*in) den Rang 37 bei 130 aktiven Teams – und intern ein paar Honiggläser als Preis für den Schweiß. Wie bereits in den Vorjahren landeten wir im obersten Mittelfeld der Kommune. Damit vermieden wir 617,4 Kilo CO₂ – also den Verbrauch von einem Flug von Frankfurt nach Helsinki und zurück.

Neuanschaffung Wachsschleuder

Lieferkontrolle WachsschleuderÜber den Unterstützungfonds der Stadt Bamberg wurde eine arbeitserleichternde und effizient wirkende Wachsschleuder vollfinanziert. Sie steht derzeit in einem Privathaushalt in Bug, nachdem sich die Nutzung in Wildensorg leider nicht als praktikabel erwiesen hat. Weiterhin suchen wir nach einem ständig verfügbaren, etwa 15m² Raum mit Starkstromanschluss, den wir auch legen und bezahlen würden. So könnten auch unsere Jungimker*innen von einem effektiven Wachsmanagement profitieren.

Neuanschaffung Kinder-Imkerschutzanzüge und Schiebetürenschrank

Öffentliche Honigernte zur BIWa-Sonntagsöffnung am Bienenweg in Bamberg / Iniative Bienen-leben-in-Bamberg.de33 Kinder-Imkerschutzanzüge und einige für ihre erwachsenen Begleitpersonen konnten über den Unterstützungsfonds der Stadt Bamberg vollständig finanziert werden.

Neuer Schrank in der Bienen-InfoWabeIm Zuge dieser Anschaffung reichte es auch für einen raumsparenden Schiebetürenschrank.

Errichtung Gartenhaus mit Bio-Toilette

Gartenhaus an der Bienen-InfoWabeDas Großprojekt „Gartenhaus mit Bio-Toilette“ ist verwirklicht, was uns und all den Schulkindern, Gästen bei Führungen sowie Imkerkursteilnehmenden eine große Erleichterung bedeutet. Finanziert wurde das lärchengeschalte, von Schreiner Raimund Schlenk aus Bamberg erdachte und gebaute zweiteilige Häuschen mit Hilfe einer großzügigen Spende der Firma Marcapo und dem Unterstützungsfonds der Stadt Bamberg sowie einiger weiterer Spenden.

Projekt-Zieleinlauf PV-Anlage

Montage PV-Anlage an der Bienen-InfoWabe in Bamberg Auch die PV-Anlage ist so gut wie fertig, die Module montiert und fast alle Installationsarbeiten erledigt.

Relativ knapp, bevor wir die Fördermittel aus dem Unterstützungsfonds der Stadt Bamberg hätten zurückzahlen müssen, konnten wir auf Vermittlung von Jan Giersberg, Stadtwerke Bamberg, die Firma SolarTech für die Installation ihrer ersten (!) Inselanlage (Off-Grid) gewinnen. Wir machten Nägel mit Köpfen und bestückten alle sechs Dachpartien mit je zwei Modulen, da wir tatsächlich von allen Seiten zu unterschiedlichen Jahreszeiten mit Sonneneinfall rechnen dürfen. Selbst bei bedecktem Himmel geht noch was. Ein zeitgemäßer Schulbienen-Unterricht und Kühlung ab Sommer 2024 sind gesichert, dank auch der großzügigen Förderung durch die Deutsche Postcode-Lotterie.

Fazits zum Jahr 2023

  • „Unzufriedenheit ist der erste Schritt zum Erfolg“ (Oscar Wilde)
  • Ohne Fleiß kein Preis (Volksweisheit)

Unsere sechs Kern-Aktivitäten im Einzelnen

1. Die „Bamberger Schulbiene“ und Unterrichte

Förderzentrum Giechburgschule Schesslitz, 5.Kl., zum Schulbienen-Unterricht in der Bienen-InfoWabe / Bienen-leben-in-Bamberg.de / Bamberger SchulbieneVorab: Die Aktivitäten der Bamberger Schulbiene können auf einer eigenen Tagebuchseite nachgesehen werden.

2. Bienenpatenschaften

  • Unsere Bienenpatenschaften werden für den Zeitraum von zwei Jahren abgeschlossen. Stark steigende Lebenshaltungs- und Energiekosten waren auch in 2023 noch Thema. Doch zum Jahresende konnten wir auf treue 33 (37) Bienenpat*innen zählen. Herzlichen Dank für euer Vertrauen in die Initiative!
  • Unsere Bienenpat*innen wurden mit 4 Bienenpaten-Newslettern (durchschnittlich rund 13 Seiten inkl. Pressespiegel) und 14 (12) Rundmails auf dem Laufenden gehalten.

3. Bienen-InfoWabe

PV-Anlage der Bienen-InfoWabeVergangene Aktivitäten und Termine der Bienen-InfoWabe finden sich im Archiv 2023.

  • 7 BIWa-Sonntagsöffnungen für die Bevölkerung, 5 davon mit besonderen Aktivitäten, s. o.
  • 4 abgeschlossene Großprojekte (Kinder-Imkerschutzanzüge samt Schiebetürenschrank, Gartenhaus mit Bio-Toilette, Wachsschleuder, PV-Anlage [im Jan.’24 vollendet]).
  • 3 neue Großprojekte erhielten einen positiven Förderbescheid („Fühl doch mal! – Inklusive Kunst trifft Biene“, „Bienenstockwaage … Klimawandel“, „E-Bike-Mobilität für Bienenpflege und Unterricht“). Das Gesamtfördervolumen beträgt 27.100 Euro (9.500 Euro aus dem Unterstützungsfonds der Stadt Bamberg und 17.600 Euro durch Mittel der Deutschen Postcode-Lotterie).

4. Bamberger Bienengarten

Prof. Dr. Heidrun Alzheimer, Beirätin im FKBB e. V. seit 2023Das Highlight für den Bienengarten und für uns persönlich war die Gründung einer mittlerweile 6-köpfigen Gießgruppe, organisiert von Heidrun Alzheimer (FKBB-Beirätin). So konnten wir Kraft in die doch recht vielen Großprojekte stecken, aber endlich auch mal ein paar Tage Urlaub machen.

Weitere Aktivitäten waren:

5. (Lehr-)Bienenstandorte

  • AK23 Modul 11 Einfüttern / Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.deMit Stand Dezember wurden 15 (2022: 25) Völker an 6 (7 minus 1)* Bienenstandorten geführt, die neben ihrer Aufgabe als Lehrbienenstände auch den Bamberger Lagenhonig hervorbringen. Einige davon sind Jungvölker und reserviert für unsere Imkerkurs-Teilnehmenden, sobald sie sich als Jungimker/innen qualifiziert haben.
  • Einige unserer Völker sind mit einer Bienenpatenschaft verbunden.

*Der Standort „Welterbe-Garten“ musste aufgelöst werden, da sich dort die Pachtverhältnisse geändert hatten.

6. Medien- und Öffentlichkeitsarbeit

Um das Bienenthema in der Bevölkerung breit zu verankern, setzen wir auf eine kontinuierliche Medien- und Öffentlichkeitsarbeit. Sie nimmt vor allem Bezug auf unsere Aktivitäten und Termine, über die wir auf verschiedenen Kanälen umfassend berichten.

Medial setzen wir dabei auf eine breit gestreute Pressearbeit, außerdem auf Weblog-Beiträge und parallel erfolgende Postings via Social-Media-Plattformen:

a) Aktivitäten / Termine

  • 12 Stammtische
  • 2 FKBB-Exkursionen (Buger Wiesen, Kirchlauter)
  • 2 Aktionsbeiträge (Aktionstag für Pädagog*innen MEGAHERTZ der Stadt Bamberg, Übergabe Jubiläumsgeschenk BSB)
  • 90 (2022: 48) Artikelabdrucke (Pressespiegel) von 33 (15) Pressemitteilungen, darunter 1 größere Reportage (StadtECHO, H. 2, S. 34-37)
  • 156 (2022: 145) Weblog-Beiträge, veröffentlicht unter „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ mit 56.147 (45.410) = +27,5% Besucher/innen, die 87.989 (84.670) = +7,1% Seiten ansahen.
    Die Beiträge dienen neben der Öffentlichkeitsarbeit auch uns selbst als Reflexions- und Lernmöglichkeit sowie als Archiv. Alle Beiträge werden verantwortungsbewusst auf der Grundlage eigener Erfahrungswerte und im Abgleich mit sorgfältiger Recherche in geeigneten Quellen verfasst sowie fast ausschließlich mit eigenen Fotos bestückt.
  • Führen der Imker-Bibliothek. Der Bestand beträgt 288 Medien, davon 72 Rezensionsexemplare (bedeutet: kostenlose Verlagsexemplare für unsere Buchbesprechungen, zu finden in unserem Weblog, Suchwort: Rezension).

b) Background – unterstützende Aktivitäten im Hintergrund

  • Teilnahme an Fortbildungen

Up-to-date-bleiben ist für uns selbstverständlich. Kontinuierliche Fort- und Weiterbildung wird aber auch im Hinblick auf die ehrenamtliche Tätigkeit von Reinhold Burger als Bienensachverständiger eingefordert und nachzuweisen.

  1. Teilnahme Veitshöchheimer Imkerforum
  2. Teilnahme an Bienensachverständigen- u. Fachwarte-Tagung, StMELF (Video-Chat) zum Thema „Stehen Honig- und Wildbienen in Konkurrenz?“
  3. Teilnahme an VHS-Kurs „Klimaanpassung – ´Wie am besten auf den Klimawandel vorbereiten?´“ (Ilona)
  4. Teilnehmende an der Vorstellung der Machbarkeitsstudie Ernährungslandschaft Region Bamberg im Landratsamt BambergTeilnahme an der Vorstellung der „Machbarkeitsstudie Ernährungslandschaft Region Bamberg“ von Stadt und Landkreis Bamberg
  5. Teilnahme an „Die lange Nacht der Bienenwissenschaft“, AG der Institute für Bienenforschung (Online)
  6. Teilnahme an Fortbildung für Bienensachverständige und Fachwarte (Institut für Bienenkunde und Imkerei, Veitshöchheim) (Online)
  • Kooperations- / (politische) Kontaktarbeit / Netzwerken / Pressetermine
  1. Teilnahme am Infostand zum Aktionstag „MEGAHERTZ“
  2. Transition-Plenum im Februar
  3. Projekt Wildbienen-Nisthilfe von Yaneth KleinTeilnahme an Einweihung Wildbienen-Nisthilfe in der Solawi aus Semester-Projekt „Solawibi“ von Yaneth Klein
  4. Teilnahme an Treffen der Lizenznehmer der Regionalkampagne „Genussla“ (Agenda30-Büro/Lra BA)
  5. Teilnahme am STADTRADELN 2023 Bamberg mit Team „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ – s. o. „Highlight“
  6. Ausstellung in der Stadtbücherei BA zu „Klimagerechtigkeit – was kann die Stadt Bamberg dafür tun?“ "Fair. Und kein Grad mehr." innerhalb der Fairen Woche vom 15.-29.09.23Teilnahme am Talk zur Klimagerechtigkeit mit Bgm. und Klimareferent Jonas Glüsenkamp „Klimagerechtigkeit – was kann die Stadt Bamberg dafür tun?“ in der Stadtbücherei zur Nachhaltigkeitswoche
  7. Netzwerk-Exkursionen, s. u. Punkt 6. a)
  8. Vorsitz im Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V. (FKBB); durchgeführt wurden 3 Vorstandssitzungen und eine Mitgliederversammlung
  9. Teilnahme an der Jahreshauptversammlung des Imkervereins Erlangen (Reinhold)
  10. Teilnahme an Spendenübergabe der Stadtwerke im Hainbad
  • Öffentlichkeitsarbeits- und Auskunftsmaterial
  • Dengeln, Einzelunterricht (Bienen-leben-in-Bamberg.de)Beratung / Besondere Hilfeleistungen
    • Verschiedene Standortberatungen und -überprüfungen (Bamberg und Umgebung) für angehende Jungimker/innen
    • Bienensachverständigen-Einsätze (Reinhold Burger) in Bamberg und Umgebung
    • Telefonische Beratungen und Vermittlungen von gesichteten Bienenschwärmen
    • Einzelschulung Dengeln und Sensen

Geld- und Sach-Spenden

Wie immer dürfen wir für die allfälligen Unterhaltskosten (Schulmaterial, Bücher, Bienengarten, Mobilar- und Materialkauf bzw. -erhaltung etc.) auf unsere rund 40 Bienenpatinnen und -paten zählen – ob über ihre Patenbeiträge oder darüber hinausgehend.

Logo Deutsche Postcode-LotterieLogo Stadt BambergSodann gab es großzügige Förderungen aus den Unterstützungsfonds der Stadt Bamberg und von der Deutschen Postcode-Lotterie, s. o. unter „Bienen-InfoWabe“. Näheres zu Spenden hier.

Aber auch Privatpersonen, Vereine und Wirtschaftsbetriebe (insbesondere die Firma Marcapo), unterstützen die Projekte zum Wohl der Bienen und der Stadtnatur.

Dankeschön 🙂 allen Unterstützer*innen, die sich in jeglicher Weise um Bambergs Bienenwelt bemühen. Eure Hilfe stärkt unsere Region nachhaltig!


Die elementaren Vorhaben für 2023 – und was daraus wurde

  1. Fördermittelprojekt „Wachsschleuder“ – Inbetriebnahme – erreicht und Unterrichtsangebot – ausstehend
  2. MonatsBeeTrachtungen mit Stammtisch einführen – erreicht
  3. Jubiläum 10 Jahre Bamberger Schulbiene – Geschenke an Bamberger Schulen – erreicht
  4. Fördermittelprojekt „Schulbiene unter Strom“ – Photovoltaik-Anlage auf der BIWa – Planung, Fundraising und Installation – erreicht, kleine Restarbeiten im Januar ’24
  5. Fördermittelprojekt Bio-Toilettenanlage (Trockentoilette) im Bienengarten – Planung, Fundraising und Installation – erreicht
  6. Schulbienen-Unterrichte, Imker-Anfängerkurs (AK23) und Vertiefungsseminare durchführen – erreicht
  7. Fördermittelprojekt „Imkerschutzanzüge für Kinder und Schrank für Aufbewahrung“ – Inbetriebnahme – erreicht
  8. Projekt „Fühl doch mal! – Integrative Kunst trifft Biene“ (neuer Titel) – Planung und Fundraising – erreicht
  9. Ankauf von Bienenstockwaagen für die Teilnahme am TrachtNet (falls förderfähig) – teilerreicht
  10. Veranstaltungen für BIWa-Sonntagsöffnung: Osterbrunnen, Lavendel- und Honigmesse, Saisonabschluss mit Bienenstadt-Bamberg-UmweltpreisSensenkurserreicht
  11. FKBB-Exkursionen: Netzwerk-Exkursion „Schätze der Buger Wiesen“erreicht 
  12. FKBB-Bildungs-Exkursionen: Kirchlauter und Handthal – erreicht 

Pläne für 2024

  1. Projekt „Schulbiene unter Strom“ – PV-Anlage auf der BIWa – Restarbeiten, Installation Leuchten
  2. Projekt „Fühl doch mal! – Integrative Kunst trifft Biene“ – Planung und Installationsbeginn
  3. Projekt „Kuck doch mal! – Bänke für den Bienengarten“ – Planung und Fundraising
  4. Projekt „E-Bike-Mobilität“ – Anschaffung
  5. Tablet und Beamer für Unterricht – Planung und Fundraising
  6. Faltbares Marktzelt für Regen-/Sonnenschutz – Planung und Fundraising
  7. Schulbienen-Unterrichte, Imker-Anfängerkurs (12 Module AK24) und Vertiefungsseminare sowie 12 MonatsBeeTrachtungen mit Stammtische durchführen
  8. Bienenstockwaage – Installation und Teilnahme am TrachtNet
  9. Veranstaltungen für BIWa-Sonntagsöffnung (Osterbrunnen, Lavendel- und Honigmesse, Saisonabschluss mit Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis) durchführen
  10. FKBB-Exkursionen: Bildungs-Exkursion „Gärten in Erlangen“
  11. Netzwerk-Exkursionen: „Tierschutzverein Berganza Bamberg“ und „Imkerverein Zapfendorf“ durchführen
  12. Suche nach dauerhafter Aufstellung der „Wachsschleuder“

Unser übergeordnetes Ziel

Honigernte Sternwarte (AK23, Modul 7, Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de)Der Erhalt der Bienenwelt in Bamberg ist unsere Leitschnur.
Wir legen dabei den Fokus auf die Honigbiene, da wir hier die weitreichendsten Qualifikationen haben. Dennoch richten wir bei unserem Tun auch ein Augenmerk auf die Artenvielfalt von Wildbienen und anderen Insekten und schließen die entsprechende Flora mit ein.

Logo für alle Schwerpunktthemen (= Bienen, Honig, Imkerei, Natur) der Bienen-InfoWabeWie gehen wir dabei vor?
Wir eröffnen nachhaltige Perspektiven für alle an den Honigbienen und ihrer Pflege nebst ihres Lebensraums sowie an Imkerei und Honig Interessierten, unabhängig von deren Imkervereinszugehörigkeit und wo Angebote vor Ort fehlen. Informierend, beratend, vermittelnd, motivierend, Gemeinschaft anbietend und … ja, manchmal sogar tröstend.

Blaue (auch: Blauschwarze) Holzbiene, Xylocopa violacea, an Großem LöwenmaulBeim Thema Wildbienen installieren wir Beispielanlagen im Bienengarten, beschaffen Literatur und setzen auf Multiplikatoren und Synergien von und mit qualifizierten Institutionen und Angeboten, bspw. BUND Naturschutz, LBV und weitere anerkannte Kapazitäten.

Was wollen wir nicht?
Immer mehr Jungimker/innen mit immer weniger Kompetenz für eine verantwortungsvolle Bienenhaltung. Immer mehr Wildbienenhotels, die gut gedacht, jedoch schlecht gemacht sind. Neid und Missgunst, vor allem wo Zusammenarbeit zielführender wäre. Und am wenigsten möchten wir die Asiatische Hornisse (Vespa velutina), die uns vielleicht schon heuer auch in Bamberg heimsuchen wird!


*Stand: 13.01.2024


[Frühere Transparenzberichte]

Mi., 10.01.24 – MonatsBeeTrachtungen Januar (mit Stammtisch)


Biene an Christrose, Helleborus nigerLogo für alle Schwerpunktthemen (= Bienen, Honig, Imkerei, Natur) der Bienen-InfoWabeMi., 10.01.24 – MonatsBeeTrachtungen Januar (mit Stammtisch)

Wann? Mi., 10.01.24 | ab 19 Uhr
Wo? Vereinshain, Galgenfuhr 30, in Bamberg  ACHTUNG, Ort: Ausnahmsweise im Luitpold-Café, Schönleinsplatz 4, Bamberg
Für wen? Imker/innen und alle Interessierten, auch ohne Kenntnisse und Ambitionen, aber mit viel Liebe zu Bienen, Honig, Imkerei und Natur!
Was? Informative Vorschau zu aktuellen imkerlichen Arbeiten des laufenden Monats und phänologische Hinweise zu Blühtrachten. Mit Meinungsaustausch bei geselligem Beisammensein und Schwofen über unsere Lieblingsthemen.
Referenten? Reinhold Burger (Bienenwirtschaftsmeister u. -sachverständiger) und Ilona Munique (Imkerin)
Und sonst? Die sogenannten Monatsbetrachtungen sind Tradition lehrender Imker(inn)en, die ihre langjährigen Erfahrungen systematisch aufarbeiten und sich dabei „in die Karten schauen“ lassen.


Pressemeldung (PM)

Das für alle offene Treffen „MonatsBeeTrachtungen“ am 10. Januar mit Kurzvortrag für Bienenbegeisterte und anschließendem Stammtisch findet, anders als gewohnt, im Café Luitpold, Schönleinsplatz 4 statt. Um 19 Uhr werden Reinhold Burger und Ilona Munique über die Herausforderungen des vergangenen Bienenjahres referieren und einen Ausblick auf die Termine des neuen Jahres geben, um dann in den geselligen Teil überzugehen.

Die regelmäßig immer am zweiten Mittwoch des Monats stattfindende Veranstaltung ist ausdrücklich auch für Gäste gedacht, die keine imkerlichen oder gärtnerischen Ambitionen hegen, doch Fragen zu Bienen, Honig, Imkerei und Natur haben. Veranstalterin ist die Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de. Weitere Termine unter bienen-leben-in-bamberg.de/aktivitaeten-und-termine

*18* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2023

[Werbung] Heute am „Ich-mag-Honig-Tag“ –  I Love Honey Day in den USA rezensiere ich selbstverständlich einen passenden Titel hierfür. Cover Mix Heilkraft des Honigs KosmosDie Heilkraft des Honigs ist nicht nur in der Volksmedizin unbestritten. „Alles über das verblüffend vielseitige und wirkungsvolle Hausmittel“, so der Untertitel, erfahren wir vom Autor Detlev Mix, einem Heilpraktiker aus dem Schwarzwald. Doch nicht nur zu Honig, sondern auch zu weiteren Bienennebenprodukten wie Gelée Royale, Propolis, Pollen, Bienenwachs und Bienengift finden sich Aussagen. Diesen widmet er das erste Kapitel. Danach folgen sogleich die Sortenhonige.

A – Z der Sortenhonige

Wer sich bislang schwer damit tat, aus zahlreichen Sortenhonigen zu wählen, hat es weiterhin nicht leichter. Von A wie Akazienhonig bis Z wie, äh, W wie Weißdornhonig, reicht die alphabetische Liste des Kapitels „Die verschiedenen Honigsorten: ganz spezielle Phytopharmaka“, die uns als ein von den Bienen „sorgfältig verarbeitetes Fertigprodukt“ zur Verfügung stehen. 27 gängige wie spezielle Honigsortenporträts sind aufgelistet. Wie widmen sich auf je einer viertel bis knapp über einer (A5-)Seite den zugrunde liegenden Rohstoffen, also Blüten und Pflanzensäften (Honigtau), aus dem der jeweilige Sortenhonig besteht.

Kapitel „Manukahonig“

Mehr Raum darf der Manukahonig in einem eigenen Kapitel einnehmen, der als Breitbandprobiotikum gilt und aus einer speziellen Teebaumsorte, einem Myrthengewächs, aus Neuseeland stammt. Der Autor erläutert, was es mit dem UMF, dem Unique Manuca Factor, der die häufigsten medizinisch eingesetzten aktiven und gammabestrahlten Manukahonige misst, genau auf sich hat.

Manukahonig soll eine bis zu hundertfache Wirkweise gegenüber „schwach wirksamen“ Honigen haben, so der Autor bzw. seine (nicht angegebenen) Quellen. Eine Quelle findet sich dann doch, und sie ist nicht weiter überraschend. Prof. Dr. Peter Molan, ein Biochemiker an der Universität Waikato in Neuseeland und laut Wikipedia (und anderer Quellen) der Entdecker der Wirkweise und sozusagen „Vater des Manukahonigs“.  Er stellte fest, dass Manukahonig mit UMF „etwa doppelt so wirksam gegenüber den häufigsten Wundkeimen sein soll wie Honige ohne UMF“.

Einschub Rezensentin: Dieses Kapitel soll jetzt nicht heißen, dass unsere landestypischen Honige nicht der Rede wert wären. Einer Studie¹ zufolge, auf die ich kürzlich anlässlich des Kongresses „Medizin der Erde 8“ via Dr. Sabine Paul gestoßen bin, hat im Bezug auf die Messung der MIC, Minimum inhibitory concentration („minimale Hemmkonzentration“) sehr ähnliche „Wirkwerte“ von Manukahonig (12,5 v/v %) gegenüber Kornblumen- (6,5-12,5), Buchweizen (6,5-12,5) und Thymianhonig (6,25) gemessen, und zwar im Zusammenhang mit einem bakteriellen Lungenentzündungserreger (ein typischer Krankenhauskeim), der also mehrfachresistent gegen Antibiotika ist. Weitere Studien zur Wirksamkeit von Manuka-Honig auf der Seite propolis-ratgeber.info.

Kapitel zur Honig-Hausapotheke

Auch hier wird wieder alphabetisch geordnet, wobei A wie Atemwegsinfekte unterteilt sind in Asthma, Husten und Schnupfen, und die Augenkrankheiten in Gerstenkorn, Grauer Star und Müde Augen bis Z wie Zähne und Zahnfleisch(entzündungen) … um gleich schon mal ein paar Alltagsanwendungen aufzuführen.

Weitere Anwendungsbereiche für den Honig sind: Bewegungsapparat, Harnwege, Haut, Herz- und Kreislauf, Immunsystem, Kopf, Leber und Galle sowie Magen und Darm. Bei einigen davon sind einfache Rezepturen angegeben.

Dem Hauptteil voran gehen Erkenntnisse zu weiteren Bienenprodukten (s. o. im Teaser).

Fazit

Von einem dürftigen Anhang mit fünf Adressen plus Link, aber auch einem fehlenden Quellenverzeichnis oder einer Liste zu weiterführender Literatur einmal abgesehen, bietet das zurückhaltend, doch feinbebilderte Büchlein einen reichhaltigen Fundus ohne Ausschweifungen zum Thema „Honig in der Hausapotheke“. Durch die alphapetische Anordnung in den beiden Hauptteilen – Sortenhonige und Anwendungsbereiche – ist der Zugang sehr praktisch. Die Inhalte werden sicherlich auch von völligen Naturheilkunde-Laien gut verstanden, so dass sich „Die Heilkraft des Honigs“ in jedem Haushalt entfalten dürfte – einen ehrlichen, unverfälschten Imkerhonig einmal vorausgesetzt.

Wo man diese erhält? Na, da ist jetzt doch einmal etwas Eigenwerbung angesagt! Wir reichen zwar keine Sortenhonige, doch dafür ist unser Bamberger Lagenhonig ein Ganzjahreshonig, der die Wirkkraft der Blüten vom Frühjahr bis in den Juli (der Monat des Trachtschlusses) bei nur einem Schleuderzeitpunkt beinhaltet.


¹ P. M. Kuś, P. Szweda, I. Jerković, C. I. G. Tuberoso: Activity of Polish unifloral honeys against pathogenic bacteria and its correlation with colour, phenolic content, antioxidant capacity and other parameters, Letters in Applied Microbiology, Volume 62, Issue 3, 1 March 2016, Pages 269–276, https://doi.org/10.1111/lam.12541


Mix, Detlev: Die Heilkraft des Honigs : Alles über das verblüffend vielseitige und wirkungsvolle Hausmittel. 12. Aufl. Stuttgart : Kosmos. 2019. 128 S. (hausapotheke). EAN 9783776628463.

Rezensionsexemplar für unsere Imker-Bibliothek.

*7* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2023

Cover Von Bienen und Beuten Deutsches Bienenmuseum Weimar Zum heutigen Jahrestag der Bischofsweihe des Heiligen Ambrosius (den wir urlaubsbedingt heuer ausnahmsweise nicht mit euch feiern) kommt die Rezension über den Museumsführer „Von Bienen und Beuten“ aus dem Deutschen Bienenmuseum Weimar, genauer gesagt, aus dem Stadtteil Oberweimar, gerade richtig.

Stülper (Bienenkorb) mit Heiligem Ambrosius im Deutschen Bienenmuseum WeimarIm vergangenen Jahr fotografierten wir dort anlässlich einer Vorexkursion einen Bienenkorb, der als Bauch des Schutzpatrons der Imker, Bienen, Lebküchner, Wachsgießer, Haustüre und des Lernens dient. Eines von zahlreichen Beutenobjekten, wie es auch schon im Titel des Heft 61 der „Weimarer Schriften“ anklingt.

Kapitel zum Haus und Thüringens Imkervätern

Es ist, um es mit dem ersten Beitrag, dem von Walter Steiner, zu sagen: „Ein ganz besonderes Museum“, dessen Besuch sich vor allem auch dann lohnt, wenn man etwas mehr über die Betriebsweise der neuen Bundesländer, insbesondere in Thüringen, in Erfahrung bringen möchte, aber auch über die lange, gesamtdeutsche Geschichte der Imkerei vor und nach der Abspaltung als DDR.

Das Museum selbst ist bald eineinviertel Jahrhunderte alt. Theodor Küllertz (†) geht auf die Geschichte des Deutschen Bienenmuseums und seiner Vorläufer in den Jahren 1907 bis 2007 ein. Das Museum war in den ersten 50 Jahre nach seiner Gründung mitten in der Stadt – und damit wenig naturnah – als Abteilung mit mehreren Räumen im Naturwissenschaftlichen Museum untergebracht.

Detailliert und durchaus faszinierend wird der teils holprige, teils enthusiastische Werdegang des „Spezialmuseums der Bienen und der Imkerei“, in Trägerschaft des Landesverbandes der Thüringer Imker beschrieben.

Eng verbunden mit dem Haus sind die Thüringer Pfarrer Ferdinand Gerstung als Gründungsvater und sein Schüler und Wegbegleiter, August Ludwig, deren weit über die Landesgrenzen hinausgehenden Forschungen, Publikationen und imkerlichen Revolutionen durch Renate Häselbarths Porträts ein eigenes Kapitel gewidmet ist.

Hauptkapitel zur Sammlung

Der Titel auf S. 29 „Einzigartige historische Schaustücke von Ambrosius bis Afrika“ wird im Inhaltsverzeichnis ergänzt zu einem „Rundgang durch die Dauerausstellung des Deutschen Bienenmuseums“, der sich über mehrere Häuser und Schauräume zieht.  Etwas redundant zum vorangegangenen Kapitel, doch nun mehr mit dem Schwerpunkt nicht auf das Haus, sondern auf die Sammlung selbst, beginnt das Kapitel zur Sammelpraxis mit ihrem damals schon überregionalen Akzent.

Bemerkenswert sind die historischen Figurenbeuten, darunter auch ein „Neger“, wie er im Büchlein – noch ungeachtet der mittlerweile geächteten Bezeichnung – benannt ist.

Alleine für die zahlreichen lustigen bis bieneneinflugsfrivolen und für ihren Zeitgeist stehenden Figurenbeuten lohnt es sich schon, das Museum anzusteuern. Der Führer hält eine Auswahl an Fotos der interessantesten Figurenbeuten in Menschengestalt parat.

Die Bibliothek mit über 1.000 Bänden an den Wänden entlang ist in einem eigenen, für Veranstaltungen nutzbaren Raum untergebracht. Diesem wurde leider vor wenigen Jahren von einem über die Ufer getretenen Bächlein, das zum reißenden Strom wurde, enormer Schaden zugefügt.

Der Führer nun geht mehr auf die Publikationen selbst ein, zählt auch einige neu verlegte Zeitschriften auf, denen nicht selten unvereinbare Ansichten bzw. Streitigkeiten vorausgingen. Na, das mit dem Streit unter Imker*innen bzw. Vereinen ist leider auch heute keine Seltenheit. Offenbar färbt die Stichigkeit von Bienen ungut auf manche Zeitgenossen ab. In diesem Falle aber – es lebe die Vielfalt! Was gäbe ich darum, einmal den ganzen Tag Zeit zu haben, mich im Museumshof sitzend in alle Schriften vertiefen zu dürfen, die nämlich leider nicht ausleihbar sind.

Weitere Kapitel zu Ausstellungs- und Sammlungsgegenständen

Im Kapitel „Vom ‚Bienenraub‘ zur Bienenhaltung“ (Irmgard Jung-Hoffmann) erfahren wir mehr zur Historie der Imkerei bzw. Bienenzucht und in welchen (menschengemachten) Gefäßen die Bienen gehalten wurden.

Und auch hier zeigt das Büchlein in Wort und Schrift nach regionalen Gebieten auf, was im Deutschen Bienenmuseum alles zu bestaunen ist – von Klotzbeuten über Strohkörbe und den bereits erwähnten Figurenstöcken bis hin zu vielfältig gemaßten Einfachbeuten und gar ganzen Bienenhäusern nebst eines im Museumshof bzw. -garten stehenden Wanderwagens sowie zahlreiche imkerliche Gerätschaften.

Das Highlight stellt hierbeit ein historischer Wachshammer dar. Dessen Funktionsweise erkärt im Übrigen sehr anschaulich ein kleines, liebevoll konstruiertes, elektrifiziertes Modell.

All das macht natürlich Lust, sich mehr noch mit der Honigbiene selbst zu beschäftigen. So gewährt Kaspar Bienefeld (Nomen est Omen!) Einblick in „das Familienleben der Honigbiene“. Dieses leichtfüßig daherkommende Kapitel mit Basiswissen ist sogar für erfahrene Imker*innen noch lesenswert. Wo sonst konnten wir schon einmal diese anschauliche Entsprechung lesen:

Es ist nicht direkt vergleichbar, aber eine Frau müsste etwa 20 Babys gebären, um hier [Anm.: mit der Königin] gleich zu ziehen. Wohl gemerkt – 20 Babys pro Tag über einen längeren Zeitraum und nicht insgesamt.

Dabei spart Bienefeld nicht mit deutlichen Worten, wenn es um wenig romantische Dinge geht.

Bekommen die Arbeitsbienen den Eindruck, dass ihre Mutter zu alt, krank und damit nicht mehr leistungsfähig ist, so wird sie „umgeweiselt“, dies ist der freundlichere Ausdruck für umbringen.

Auch schwierige Sachverhalte wie die Erklärung des Schwänzeltanzes gelingen ihm mit wenigen Sätzen sehr anschaulich.

Weimar, Garten des Deutschen BienenmuseumsAnschaulich und sehenswert ist auch „Der Bienenweidegarten – ein Kleinod an Kultur- und Wildpflanzen“, also sowohl in Echt als auch im Kapitel von Waldemar Endter. Ein Areal zum Flanieren und Träumen, und ganz nebenbei zum Lernen, auf was es für die Bienen und Insekten ernährungstechnisch ankommt.

Übrigens wird im Bienengarten so gut wie nicht gegossen, wie uns bei unserem letztjährigen Besuch eine Ehrenamtliche, die sich zur Gartenpflege einfand, mitteilte. Man vertraue auf die richtige Mischung der Pflanzen, die sich gegenseitig Schatten spenden, und auf den richtigen Boden.

Schlussendlich geht der Museumsführer ein auf die kostbare Erzeugung von „Honig – konservierter Sonnenschein“ und auf „Vielfältige Bienenprodukte und ihre heilsame Wirkung“ (Birgit Pottchull), die da sind Propolis, Blütenpollen, Gelee Royal, Bienenwachs und Bienengift – fast alles erhältlich im kleinen, doch feinen Museumshop.

Des weiteren gibt es noch etliche andere, „vielfältige Nutzungsmöglichkeiten des Deutschen Bienenmuseums“ (Kapitel „Markttreiben …“ von Annette von Wolffersdorff).

Gasthaus "Bienenstock" im Deutschen Bienenmuseum WeimarDiese sind neben dem Restaurant „Bienenkorb“ ein Adventsmarkt am 2. Adventswochenende, dem sommerlichen Bienenmarkt am ersten Samstag im Juli, außerdem Fachvorträge und Anfängerkurse für Imker, Vermietung von Veranstaltungsräumen und ein Angebot zur Museumspädagogik. Nebenbei bemerkt … das Museum mag jetzt nicht gerade mit modernster Museumspädagogik aufwarten. Das wird aber von einer überwiegend ehrenamtlich geführten Institution auch nicht erwartet. Mich wundert ohnehin, wie die Imkerkolleg*innen dort das große Areal und die Häuser in Schuss halten können!

Anhang

Eine Zeittafel rundet ab – angefangen mit „Vor 14.000 Jahren: Mesolithische Felsenmalereien“ über Eckdaten der Imkerei, z. B. Gründungen von Zeitschriften, imkerliche Erfindungen und Ersterwähnungen, bis hin zum 7.-15. Juli 2007, den Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen des Deutschen Bienenmuseums, mithin dem Erscheinungsjahr des Rezensionsgegenstands.
Die „Weiterführende Literatur“ mit 16 Titeln ist sicherlich vor Ort in der Bibliothek einsehbar-. „Die Autoren“ des Bändchens erhalten jeweils ein Kurzporträt.

Fazit

Der Band zum Deutschesn Bienenmuseum ist mehr als ein „nur“ ein anschaulicher Museumsführer, der trotz seiner mittlerweile 16 Lenze vergnüglich und spannend zugleich viel (historischen) Fundstoff bietet, um sich entweder die Reise nach Oberweimar zu ersparen (was sehr schade wäre), oder aber eben ein starker Anreiz ist, es sich endlich einmal vorzunehmen.

Wir von der Initiative würden nach wie vor gerne eine Exkursion unternehmen, was wir heuer aufgrund der allzu vielen Großprojekte, die uns beschäftigten, verschoben hatten. Wer Interesse hat, einen Tagesausflug von Bamberg nach Weimar zu unternehmen, möge sich bitte gerne melden! Nehmt Kontakt mit uns auf.

Ansonsten – ihr wisst ja, wo ihr diesen hübschen und mit Liebe und Sachverstand publizierten Führer zum Deutschen Bienenmuseum in Weimar einsehen könnt – in unserer Imker-Bibliothek!


Von Bienen und Beuten : das Deutsche Bienenmuseum Weimar ; [Jubiläumsschrift zum 100jährigen Bestehen des Deutschen Bienenmuseums Weimar] / [hrsg. vom Stadtmuseum Weimar in Verbindung mit dem Landesverband Thüringer Imker e. V. Red.: Alf Rößner …]. Weimar : Stadtmuseum. 2007. 79 S. ISBN 978-3-910053-41-0.

Vorstellung der Machbarkeitsstudie zur Ernährungslandschaft Region Bamberg

Cover Broschüre Machbarkeitsstudie Ernährungslandschaft Region BambergDie Machbarkeitsstudie Ernährungslandschaft Region Bamberg soll sich zu einem Praxisleitfaden entwickeln, um die regionale Lebensmittelproduktion und -versorgung zu stärken und zu ökologisieren sowie krisenfest und zukunftssicher zu machen. Begrüßt durch Landrat Johann Kalb und Bürgermeister Jonas Glüsenkamp stellte die mit der Machbarkeitsstudie beauftragte Agentur KlimaKom, vertreten durch Dr. Sabine Hafner, sowie dem Ernährungsrat Oberfranken, im Sitzungssaal des Landratsamts Bamberg am 15.11.23 die wichtigsten Ergebnisse vor.

[Nachtrag 26.01.2024: s. a. Rezension zur Machbarkeitsstudie, Ilona Munique, in: BlattGrün 2024, H. 1]

Initiiert wurde die Studie durch Landratsamt und Stadt Bamberg im Rahmen der Regionalkampagne Genussla und unter Mitwirkung zahlreicher Akteur*innen des hiesigen Ernährungssystems – also von den unternehmerischen Menschen und Gruppen aus z. B. Bäckerei, Imkerei, Landwirtschaft und Gärtnerei über den Marktstand und Lebensmittelinitiativen bis hin zum Konsumenten. Ja, auch wir von Bienen-leben-in-Bamberg.de waren punktuell mit im Boot und gewannen einen positiven Eindruck vom Vorlauf bis zum Ergebnis der Studie.

Begrüßung zur Vorstellung der Machbarkeitsstudie Ernährungslandschaft Region Bamberg im Landratsamt Bamberg

Wie immer erfreute mein bibliothekarisches Auge der Medientisch, und hier natürlich die Machbarkeitsstudie. Außerdem das feine Büchlein zur Klimalösung (wird rezensiert im „Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2023“ hinter dem 14. Türchen sowie das Magazin BlattGrün, für das ich seit heuer Artikel verfasse.

Medienauslage zur Vorstellung der Machbarkeitsstudie Ernährungslandschaft Region Bamberg im Landratsamt Bamberg

Agenda

1. Sackgassen in unserem derzeitigen Ernährungssystem

2. Strategische Ansatzpunkte für eine Ernährungswende auf regionaler Ebene

3. Die Ernährungslandschaft Region Bamberg. Mut-Machendes von Pionier*innen

4. Der Mehrwert von Kooperationen in der Ernährungswende

Nachgelesen werden können diese Ergebnisse in der Broschüre zur Machbarkeitsstudie, die wir zum „Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2023“ hinter dem 12. Türchen in einer Rezension näher beleuchten werden. Also, schaut nochmal rein!

Über den zweiten und dritten Punkt lasse ich mich im Folgenden näher aus.

zu 2. Strategische Ansatzpunkte für eine Ernährungswende auf regionaler Ebene

Wie nun können wir aus den bekannten Sackgassen (Stichwort: Klimawandel durch hohe Treibhausgasemissionen, Verlust der Artenvielfalt durch Eingriffe in biochemische Kreisläufe, Globalisierung mit hartem Wettbewerb, Lieferkettenunterbrechungen durch Krisen, fehlende Ernährungssicherheit, usw.) herauskommen? Wie kann eine Ernährungswende gelingen?

In der Powerpoint-Präsentation wurden die Ansatzpunkte für eine Ernährungswende als Äste eines Zweiges dargestellt. Sie lauteten:

  • Regionalisierung landwirtschftliche Produkte
  • Ausbau ökologischer Landnutzung
  • strategische Umstellung der Landnutzung – Klimapolitische Landwirtschaft
  • Reduktion der Lebensmittelverschwendung
  • Schlüsselfaktor Außer-Haus-Verpflegung
  • Gesunde / Regionale Ernährung
  • Lokale Infrastruktur für die Ernährungssouveränität
  • Beteiligungsprozesse
  • Strategische Partnerschaften
  • Unterstützung der Nischenakteure & Pioniere

Gertrud Leumer von der Bio-Gärtnerei Mussaröl und ich saßen unter rund 40 weiteren Interessierten nebeneinander und flüsterten uns zu, dass wir uns mit dem letztem Punkt identifizieren würden. Wer außer uns zählt hier wohl noch dazu? Und wie und warum sind wir ein eigener strategischer Bereich?

zu 3. Die Ernährungslandschaft Region Bamberg. Mut-Machendes von Pionier*innen

Nun, Dr. Sabine Hafner machte uns die Freude, als nächsten Agenda-Punkt genau jenes anzusprechen, indem sie uns drei Beispiele von „Nischenakteuren & Pionieren“ aus der Bamberger Region vorstellte.Teilnehmende an der Vorstellung der Machbarkeitsstudie Ernährungslandschaft Region Bamberg im Landratsamt Bamberg

Es waren dies der Stegauracher NaturGarten (bekannt als „Mutzershof“) – der im Übrigen bereits schon auf meinem Interviewkalender für eine BlattGrün-Ausgabe in 2024 stand! – das Alte Kurhaus Trabelsdorf (Hotel und Gasthof) und das Netzwerk der Solidarischen Landwirtschaft, kurz: Solawi(s) in Bamberg (und weiteren Städten). Hier wurde der Ruf laut, diese doch nicht nur in Städten, sondern auch auf Landkreisebene, beispielsweise in Mürsbach, zu etablieren.

Was diese und rund weitere Pionier*innen (aufgeführt im Anhang der Machbarkeitsbroschüre) alle eint, ist die positive Bewertung eines hohen Nachhaltigkeits- und Transformationspotenzials.
Pionier*innen geben „Impulse für soziale, wirtschaftliche und technologische Innovationen“, so die Folie zu „Vorreiter:innen der Ernährungswende“. Bestätigen können wir diesen Ansatz beispielsweise anhand unserer eigenen Imker-Philosophie, die im Zusammenhang mit dem Bamberger Lagenhonig genau dazu Aussagen macht, wie ich nachgerade hierzu überprüft habe.

Als verbindende Werte und Normen wurden genannt:

  • Moralisch-ethischer Umgang mit dem Mitgeschöpf Tier
  • Schonender Umgang mit Böden, Wasser und Natur
  • Gute und faire Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitenden (ich ergänze mal: erweitert um eine fragwürdige Selbstausbeutung)
  • Verbindung zwischen Mensch und Natur
  • Beruf ist Berufung

Und vor allem – wir sind allesamt aktive Netzwerker*innen! Eine Plattform hierzu bietet uns Nischenakteur*innen und Poinier*innen immer wieder das Büro für Nachhaltigkeit („Agenda30-Büro“) der Stadt Bamberg in Kooperation mit dem Fachbereich 54 Nachhaltige Entwicklung des Landratsamts Bamberg, deren Mitarbeiter*innen uns regelmäßig zu Treffen einladen und dabei immer „auf Händen tragen“ und erkennbar wertschätzen.
Herzlichen Dank an dieser Stelle, namentlich und stellvertretend an Thomas Klostermann und Silke Michel (und in memorium an den unvergessenen Karl Fischer, der heute vor zwei Jahren sein Leben(swerk) beenden musste. Er wäre sicher höchst zufrieden mit der Kampagnen-Entwicklung gewesen!).

Teilnehmende an der Vorstellung der Machbarkeitsstudie Ernährungslandschaft Region Bamberg im Landratsamt Bamberg

Vortrag Pfaffenhofer Bodenallianz

Folie "Bodenallianz Pfaffenhofen a. d. I."Sehr inspirierend war die Powerpoint-Präsentation inklusive zweier Videofilme von Markus Käser zur beispielhaften Pfaffenhofener Bodenallianz, die sich zum Ziel gesetzt hat, mit einem „Pooling“ aus Bürgern und Landwirten gesunde, fruchtbare Böden zu erhalten beziehungsweise wiederherzustellen und damit die biologische Vielfalt zu schützen.

Mit nur 70 Mitgliedern bei etwa 25 Aktiven, bestehend aus Verbraucher*innen und Erzeuger*innen, bei etwa 8-12 Minijobber*innen und weiteren freiwilligen Helfer*innen stemmt der Verein beispielswise zahlreiche Projekte und Aktionen wie das Bio-Volksfest, Bürgerwerkstätten und (Online-)Fortbildungsangebote und leistet ganz praktische und finanzielle Hilfestellung für kleinstrukturierte, ökologisch orientierte Familienbetriebe.

Workshop

Bewäht moderiert von Werner Burghart unter Mitwirkung von Matthias Schöring wurden wieder fleißig und in vier Gruppen zahlreiche Wünsche, Ideen und Erfahrungen rund um die „Ernährungslandschaft Region Bamberg“ eingesammelt und somit den Anspruch des Büros für Nachhaltigkeit Bamberg erfüllend:

Die Verwirklichung der Agenda 2030 hängt maßgeblich davon ab, ob viele Menschen mitmachen. Denn eine nachhaltige Stadtentwicklung ist nicht die alleinige Aufgabe für ein Büro in der Stadtverwaltung. Es ist eine gesellschaftliche Querschnittsaufgabe. Wir alle können einen Beitrag leisten und je mehr Menschen in Bamberg mitmachen, desto eher gelingt die nachhaltige Transformation unseres Zusammenlebens.

Wir jedenfalls können aus eigener Anschauung und Mitwirkung heraus bestätigen, dass hier effektiv etwas praxisnah getan wird auf der Grundlage fundierter Überlegungen, Untersuchungen und Partizipation. Es lohnt sich, dabei zu sein!

Ergebnis des Workshops anlässlich der Vorstellung der Machbarkeitsstudie Ernährungslandschaft Region Bamberg im Landratsamt Bamberg

„Über alle Vereine hinweg, das hat mir sehr gut gefallen!“ – Vorletzter Stammtisch mit MonatsBeeTrachtungen 2023

Das Foto wurde zum Schutz der Privatspäre verfremdet.

Ein Dutzend Stammtischgäste aus Bamberg und Umgebung interessierten sich für unsere MonatsBeeTrachtungen im November zum Schwerpunktthema Oxalssäurebehandlung nach der Zulassung des Sublimierens („Verdampfen“) zur Varroabekämpfung. Das vom Bienensachverständigen Reinhold Burger auf ursprünglich 20 Minuten angelegte Kurzvortragsthema beherrschte den Abend von 19-21 Uhr, da es viele Zwischenfragen zu beantworten gab. Doch nicht nur zu diesem Thema herrschte ein reger Austausch unter den Imkerkollegen und einer -kollegin aus Bamberg, Burgebrach, Pettstadt, Strullendorf, Trabelsdorf, Uetzing, Walsdorf und Zapfendorf.

Schwerpunkt der MonatsBeeTrachtung

Es mag spitzfindig anmuten. Doch dass das Sublimieren der Oxalssäuredihydrat den Vorgang bzw. Übergang vom Feststoff zum gasförmigen Zustand („Dampf“) bezeichnet und er nicht gleichzusetzen ist wie das Verdampfen selbst, dem in der Regel ein flüssiger Stoff vorausgeht, ist in Anbetracht der rechtlich relevanten Zulassungsverordnung durchaus wichtig zu wissen, so Reinhold Burger. Auch, dass seit zwei Jahren eine Buchführung über die verabreichten Behandlungsstoffe und
-methoden auch für Hobbyimkereien nachzuweisen ist, ist noch nicht allen bekannt.

Zwei Varroamilben (Varroa destructor), seitlich liegendZwei Geräte beherrschen im Moment den Markt, und jemand würde es angesichts der doch noch recht hohen Kosten gerne mit einem haushaltsüblichen Kräuterverdampfer versuchen, wovon abzuraten ist. Natürlich ging die Diskussion auch in andere Richtungen und Verfahrensweisen der Varroabekämpfung und alle waren sich darin einig, dass es nun einmal ganz auf die Betriebsweise und damit zusammenhängend auf die Rahmenbedingungen ankommt (regionales Klima, verwendeter Beutentyp, Zielorientierung der Imkerei, Zeitbudget etc.). Die Akzeptanz dessen fördert eine tolerante Einstellung untereinander und ein „angstfreies“ Diskussionsklima, bei dem niemand in Misskredit gebracht wird. So soll es sein.

Die Stimmung

Vor allem, dass die Vereinszugehörigkeit keine Rolle spielt, kam offenbar sehr gut an. Auch, dass alle zu Wort kommen konnten, da wir für eine Moderation sorgten. Wortmeldungen, so sie durcheinander gerieten, wurden „abgearbeitet“, damit auch die nicht so durchsetzungsfreudigen Stammtischler*innen Gehör fanden. Begonnen wurde mit einer Vorstellungsrunde, um sich gleich mal kennenzulernen. Eine Blitzlichtrunde zum Schluss, ob alles recht war, beendete den Abend. Auch die Getränkeauswahl und das leckere Essen im „Vereinshain“ trug zum Wohlbefinden bei. Da es Fahrgemeinschaften gab, konnten sich immerhin ein paar ein Feierabendbier gönnen.

Termine

  1. Auf die Frage, welche weiteren Themen gewünscht würden, wurde die Wachsverarbeitung aufgebracht. Hier luden wir für einen Beitrag von € 35 ein, sich am Sa., 17.08.24 | 14.00 – 16.00 Uhr zu unserem Imkerkursmodul „Wachsverarbeitung“ hinzuzugesellen (s. a. Imkeranfängerkurs). Denn nicht jede/r verfügt über eine Wachsschleuder, die unglaublich zeiteffizient und effektiv ist.
    Doch auch zur MonatsBeeTrachtung im August (Mi., 14.08.) werden wir das Thema mit einem Kurzvortrag in den Stammtisch einbringen.
  2. Eine weitere Einladung erfolgte von Seiten der HEG, die am Sa., 02.12.2023 zum Bratwurstgrillen und Verköstigung von Weihnachtsgetränken sowie weiterer Aktionen nach Eltmann einlud.
  3. Nächster Termin für die MonatsBeeTrachtungen mit Stammtisch ist wie immer am 2. Mittwoch im Monat, also dem 13.12.2023 im Vereinshain, der Sportgaststätte des TSG 05 an der Galgenfuhr in Bamberg. Nebenzimmer bitte beim Wirt erfragen. Schwerpunktthema ist „Aktuelles aus der Bienensachverständigenfortbildung des Bieneninstituts“.

Mi., 08.11.23 – MonatsBeeTrachtungen November (mit Stammtisch)

Hummel an Roter TaubnesselLogo für alle Schwerpunktthemen (= Bienen, Honig, Imkerei, Natur) der Bienen-InfoWabeMi., 08.11.23 – MonatsBeeTrachtungen November (mit Stammtisch)

Wann? Mi., 08.11.23 | ab 19 Uhr – jeden 2. Mittwoch im Monat
Wo? Vereinshain, Galgenfuhr 30, in Bamberg (Vereinssportgasttätte TSG 05 gegenüber Jahnwehr. Reichlich Parkmöglichkeiten, behindertengerecht.)
Für wen? Imker/innen und alle Interessierten, auch ohne Kenntnisse und Ambitionen, aber mit viel Liebe zu Bienen, Honig, Imkerei und Natur!
Was? Informative Vorschau zu aktuellen imkerlichen Arbeiten des laufenden Monats und phänologische Hinweise zu Blühtrachten. Mit Meinungsaustausch bei geselligem Beisammensein und Schwofen über unsere Lieblingsthemen.
Referenten? Reinhold Burger (Bienenwirtschaftsmeister u. -sachverständiger) und Ilona Munique (Imkerin)
Und sonst? Die sogenannten Monatsbetrachtungen sind Tradition lehrender Imker(inn)en, die ihre langjährigen Erfahrungen systematisch aufarbeiten und sich dabei „in die Karten schauen“ lassen.

Monatsbetrachtungen Oktober 2023 zu Bienen und Imkerei

Übersicht

Phänologie und Bienen

Hummel-und-Bienen-Stelldichein an PhaceliaIm Oktober blühen noch Spättrachten von Efeu und Springkrautgewächsen und als Gründüngung ausgebrachte Senfsaat, Ölrettich und Phacelia. Solche späten Nektar- und Pollenquellen werden in der Imkerschaft häufig als problematisch angesehen. Zu unrecht, wie ein Forschungsvorhaben des Instituts für Bienenkunde und Imkerei in Veitshöchheim (IBI) nachwies. Die Ergebnisse der Untersuchung „Auswirkung von Spättrachten auf die Ein- und Überwinterung von Bienenvölkern”¹ zeigen, dass späte Trachten nicht zwangsläufig zu einem Verhonigen des Brutnestes, zu einem Abarbeiten der Bienen durch Sammelflüge und zu Problemen bei der Über- und Auswinterung von Bienenvölkern führen. Bei gutem Trachtangebot im Herbst empfiehlt es sich allerdings, je nach Nektareintrag die Menge der Auffütterung entsprechend anzupassen.

Buger-Wiesen-Völker im WinterErfolgsfaktoren für die Überwinterung

Der Winterruhe können wir beruhigt entgegensehen, wenn unsere Völker …

  1. ausreichend stark sind,
  2. mit möglichst wenig Varroamilben belastet sind,
  3. mit genug Futter versorgt sind,
  4. von jungen Königinnen zusammengehalten („regiert”) werden und
  5. auf frischem Wabenwerk sitzen.

Mit der Spätsommerpflege im August und September legten wir bereits den Grundstein für eine gute Überwinterung und ein erfolgreiches kommendes Bienenjahr. Mit der Wabenhygiene im August sorgten wir für saubere Waben (Punkt 5), mit anschließender Varroabehandlung befreiten wir unsere Völker weitgehend vom Milbenbefall (Punkt 2) und mit der Einfütterung kümmerten wir uns um einen ausreichenden Futtervorrat (Punkt 3).

Die Arbeiten im Oktober widmen sich abschließend der Volksstärke mittels Auflösung und Vereinigung von Völkern (Punkt 1) und der Versorgung mit Jungköniginnen durch Umweiselung (Punkt 4). Falls erforderlich, wird bei den Jungvölkern noch fehlendes Winterfutter ergänzt (Punkt 3).

Auflösung und Vereinigung von Völkern

Völker benötigen zur sicheren Überwinterung mindestens 5.000 bis 6.000 Bienen. Je weniger Bienen ein Volk aufweist, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass das Volk den Winter nicht übersteht – natürlich abhängig von Kälte und Dauer der winterlichen Jahreszeit. Begutachtet man im Oktober und November ein Volk an einem kühlen Tag in den Morgenstunden, sollten 5 Wabengassen besetzt sein. Sind nur 4 Wabengassen belegt, ist die Überwinterung bereits mit einem Risiko behaftet. Bei 3 Wabengassen besteht bereits ein hohes Sterberisiko.

Jungvölker

Jungvölker werden bei uns auf einer Zarge geführt. Jeweils zwei Völker können daher durch Aufsetzen leicht miteinander vereinigt werden. Voraussetzung ist allerdings, dass beide als zu schwach beurteilte Völker gesund sind. Wie geht man vor? Zwei Möglichkeiten: Man kann einem der zwei Völker die Königin entnehmen und sie zur Umweiselung nutzen (siehe nächstes Kapitel). Die Variante ist, beiden Völkern jeweils die Königin zu belassen. In der Regel wird dann die Königin im aufgesetzten oberen Volk überleben. Die Vereinigung erfolgt ohne zwischengelegtes Absperrgitter und ohne Zeitungspapier. Beim Aufsetzen darauf achten, dass der Sitz der Bienen in den beiden Völkern in etwa in übereinanderliegenden Wabengassen liegt.

Altvölker

Zu schwach befundene, jedoch ansonsten gesunde Altvölker werden durch Vereinigung mit einem Jungvolk „aufgelöst“. Dazu baut man eine Rampe vor das Einflugloch des Jungvolkes auf, auf welche die Bienen des Altvolkes abgestoßen und abgekehrt werden. Als Rampe eignet sich gut der Innendeckel einer Beute. Die Bienen betteln sich in das Jungvolk ein. Die Königin wird von den Wächterbienen abgewehrt. Will man auf Nummer sicher gehen, kann man vorher die Königin aus dem Altvolk entnehmen oder man stellt ein Absperrgitter vor das Einflugloch des Jungvolkes.

Umweiselung von Völkern

Bienenkönigin inmitten ihres Hofstaates
Der Oktober und der November sind für eine Umweiselung gut geeignet. Auf der einen Seite pflegen die Völker zu dieser Jahreszeit meist keine offene Brut mehr. Andererseits sind die Jungköniginnen in der Regel bereits seit einigen Monaten in Eilage. Sie produzieren entsprechend in ausreichender Menge und Zusammensetzung Königinnenpheromone, was ihre Annahme in einem neuen Volk fördert. Also beste Voraussetzungen für einen Königinnentausch.

Je älter eine Königin ist, desto eher kann es vorkommen, dass ein Volk die alte Regentin durch Umweiselung ersetzen möchte. Im Oktober sind allerdings die Witterungsbedingungen in der Regel ungünstig für einen Hochzeitsflug. Ganz abgesehen davon, dass zu dieser Jahreszeit Drohnen in ausreichender Menge als Paarungspartner fehlen.

Aus diesen Gründen weiseln wir alte Königinnen mit Jungköniginnen um, die wir bei der Vereinigen von Jungvölkern gewinnen (siehe obiges Kapitel). Die alte Königin wird im Altvolk gesucht und entnommen. Die Jungkönigin wird direkt im Anschluss in einem Zusetzkäfig unter Futterteigverschluss in die Bienentraube zugehängt.

Termine


Mi., 11.10.2023 – MonatsBeeTrachtungen Oktober / November (Stammtisch)

Wann? ab 19 Uhr – jeden 2. Mittwoch im Monat
Wo? Vereinshain, Galgenfuhr 30, in Bamberg (Vereinssportgaststätte TSG 05 gegenüber Jahnwehr. Reichlich Parkmöglichkeiten, behindertengerecht.)

Alles weitere dazu siehe unter Aktivitäten und Termine.


¹Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, Institut für Bienenkunde und Imkerei (Hrsg.) (2022): Auswirkung von Spättrachten auf die Ein- und Überwinterung von Bienenvölkern (Späte Trachten). Endbericht zum Forschungsvorhaben. Projektlaufzeit: 01.09.2019 bis 30.04.2022. Projektleitung D