„Mit der Natur der Bienen imkern“ – Kreisimkertag Bamberg 2014

Haben Sie schon einmal eine Königin gewonnen? Mir wurde am Kreisimkertag in Bamberg am 16.02.2104 dieses Glück zuteil, meine Tombola-Losnummer zeigte einen Haupttreffer. Natürlich war ihre Durchlaucht nicht selbst anwesend, sie wird erst im Frühjahr herangezüchtet. Doch gaben sich andere, ebenso ehrenvolle Gäste ein Stelldichein im vollen Saal der Sportgaststätte TSV Eintracht in Bamberg, eingeladen vom Kreisverband Imker Bamberg e. V.

Der (ganz und gar nicht!) Durchschnittliche

Bernd Schiller überreicht Honig an Günther DenzlerDer 1. Vorsitzende Bernd Schiller begrüßte Landrat Günther Denzler der von sich sagt: „Die durchschnittlichen 1,4 Kilo Honig, die in bundesdeutschen Haushalten verzehrt werden, dürfte ich wohl überbieten – für Brotaufstrich und im Tee!“

Denzler betonte die Notwendigkeit einer breiten Öffentlichkeitsarbeit, sind doch seiner Recherche nach Imkersleute im Durchschnitt 60 Jahre alt. Junges Blut täte Not, denn im Durschnitt sorgen 80-90% Hobbyimker für die notwendige Bestäubungsleistung. Nun, da kann ich dem CSU-Politiker nur beipflichten. Und hoffte für diesen Nachmittag, dass meine alte Kamera akkumäßig brav durchhält. Hatte doch offenbar sonst niemand fotografische oder pressetechnische Ambitionen. Hier können wir nur besser werden!

Der Wiederholungstäter

Bernd Schiller überreicht Wolfgang Metzner ein Glas HonigEbenfalls nicht ohne eine Honiggabe zog SPD-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Metzner in Vertretung des Bamberger Oberbürgermeisters von dannen – wobei er tapfer bis fast zum Schluss der Veranstaltung ausharrte. Und nicht, ohne in seinen Grußworten an das Vorjahr anzuknüpfen, in dem er zu selbigem Anlass und Vertretung eine Königin gewonnen und diese der Schulimkerei des Clavius-Gymnasiums vermacht hatte.

„Es würde mich doch sehr interessieren, was aus meiner Königin geworden ist“, so der Gymnasiallehrer, bevor er auf die politische Wichtigkeit einging, das Ehrenamt noch stärker zu fördern. Fänden wir gut. Und gut fanden wir auch die Überlassung seines diesjährigen Tombola-Gewinnes an die Bamberger Schulbiene. Sie wird die Gaben für den Unterricht gerne einsetzen. Und falls da noch etwas aus den Gesprächen nachfolgen sollte – wir würden uns freuen!

Der Veranstalter

Bevor Bernd Schiller das Wort an die Fachleute weitergab, berichtete der (wiedergewählte) Vorsitzende aus den Internas des Kreisverbandes. Generell eine nach oben gehende Entwicklung in der Anzahl der Imker, ein als Nummer 11 neu hinzugekommener Verein aus Zapfendorf, der Ankauf einer Funkwaage sowie ein guter Rechnungsabschluss war die positive Bilanz des Hirschaider Imkers.

Der Fachmann

Folie MitgliederentwicklungDer Fachbereichsleiter Veterinärwesen und Lebensmittelsicherheit im Landratsamt Bamberg, Dr. Hermann Knörl, berichtete über die aktuelle Situation im Bezug auf Bienenkrankheiten im Landkreis Bamberg. Wir blieben gottlob im vergangenen Jahr frei von der gefürchteten „Bösartigen Faulbrut“. Lediglich in den angrenzenden Landkreisen Forschheim, Hassfurt, Kulmbach und Neustadt/Aisch kam es zu vereinzelten Fällen, mit fünf Vorkommnissen als Spitzenwert im Bereich Leutenbach.

Der neu amtierende Kassenwart des Imker-Kreisverbands stellte außerdem die zur Behandlung gegen die Varoose zugelassenen Mittel vor. Prognosen zur künftigen Entwicklung der Milbe gleichen allerdings derzeit noch einem Blick in die Glaskugel. Doch wenn es so warm bleibt wie bisher, dann dürfte der Befall stark steigen, so Knörl. Zumal durch den beinahe frostfreien Winter kaum die Möglichkeit zur Oxalsäurebehandlung bestand, welche Brutfreiheit voraussetzt. Die wiederum nur bei länger anhaltendem Frost erfolgt.

Die Fachfrau

Die stellvertretende Leiterin des Fachzentrums Bienen der LWG Veitshöchheim, Dr. Ingrid Illies, freute sich nach ihrem kenntnis- und abwechslungsreichen Vortrag zum „Regelkreislauf im Bienenvolk“ über den riesen Blumenstrauß, der ihr als Dankeschön überreicht wurde.

Die physiologischen Zusammenhänge des Bienenvolkes als „Superorganismus“ erläuterte sie anhand der Themenschwerpunkte Wabenbau und Futtersuche. Welche Regel verbirgt sich als Antwort hinter den Fragen „Wieso weiß die Biene, wo sie was einlagern soll?“, „Wie weiß die Biene, wie die Waben gebaut werden müssen?“ und „Woran bemerkt ein Volk, dass sie ohne Königin ist?“. Dass sich die Bienen bei letzterer Frage durchaus vom Imker verschaukeln lassen täuscht nicht über die Tatsache hinweg, dass der fast weltweit verbreiteten Apis melifera eine muster- respektive „regel“gültige angeborene, bewundernswerte Verhaltensweise zur perfekten Selbstorganisation zu Grunde liegt.

Die Gäste

Voller Saal zum Kreisimkertag Bamberg 2014Sie meldeten sich zu Wort, allerdings nicht unbedingt direkt zum Inhalt der Vorträge. Den über 120 Gästen interessierte, nein, vielmehr erboste es, dass im Landkreis Bamberg kaum eine Hecke mehr für die Hackschnitzelaufbereitung verschont bliebe und so wichtige Futterquellen vernichtet würden. Bernd Schiller indes gab zu verstehen, dass auch der einzelne Feldbesitzer durchaus seine Brachflächen stärker mit Futterpflanzen aufwerten könne. Eine spürbare Emotionalität ging durch den Raum beim Thema „Gentechnik“.

Mag auch der Fachvortrag mit dieser hitzigen Grundsatzdiskussion ein wenig ins Hintertreffen geraten sein – wir persönlich fanden beides ganz hervorragend: die illustrierten, gut verständlichen Folien von Frau Dr. Illies sowie die engagierten, leidenschaftlichen Imker im Saal. Sie mögen ja im Durchschnitt alle etwas älter sein, doch was sagt das schon?! Alle gehen sie d’accord mit dem letzten Foliensatz: „Immer mit der Natur der Bienen imkern!“

Fazit zum Kreisimkertag Bamberg 2014

Freudige Tombola-Gewinnerin einer KöniginEin anregender, kurzweiliger Sonntagnachmittag, den wir uns auch für das 3. Septemberwochenende zum Bayerischen Imkertag erhoffen. Zumindest wurde uns vom Vorsitzenden prophezeit, dass die Oberbayern in der Regel allerhand zu bieten verstünden. Wir meinen aber, dass sich der Kreisimkerverband Bamberg ganz sicher nicht dahinter zu verstecken braucht. Tagesordnung, Referent(inn)en, Organisation und Durchführung waren wirklich lobenswert, alles sehr liebevoll gerichtet und bedacht – gerne wieder!

… strahlt eine freudige Königinnengewinnerin!

Geburt einer Königin

Bamberger GartenmesseDiese Tage beginnt die 6. Bamberger Gartenmesse. Und mit ihr unser Filmvortrag „Geburt einer Königin“ im Vortragssaal der Gärtnerei Böhmerwiese, Heiliggrabstraße 57. Am Samstag und Sonntag, 13. und 14. April 2013, jeweils um 11.30 Uhr, erzählen wir ein wenig aus dem Lebensablauf Euer Majestät und zeigen dazu ein paar Ausschnitte aus dem Dokumentarfilm „More than honey“.

Der im Oktober 2012 erschienen Film erfreut sich wachsender Beliebtheit. Daher hatte Senator-Film sich entschlossen, die für Mitte März geplante Freigabe der Vorführlizenz auf Juni zu verschieben. Nun, da wir also leider doch noch eine Gebühr, wenn auch eine reduzierte, bezahlen müssen, hoffen wir auf noch mehr Spenden. Denn dazu ist unser Angebot gedacht: dass wir auf die Notsituation der Bienen aufmerksam machen und für sie Spenden einsammeln. Denn Honig sammeln können sie besser als wir, leider jedoch auf zunehmend für sie leeren oder nicht appetitlichen Feldern. Ausgegeben wird das Geld für das Projekt „Bamberger Schulbiene“, die Jungimker heranziehen und Aufklärungsarbeit leisten möchten.

Wir freuen uns außerdem, wenn Sie uns an unserem Stand besuchen kommen. Es erwarten Sie Rätsel für Groß und Klein, bei denen es keine Verlierer gibt, Honigverkostung (kein Verkauf!), ein Lehrbienenstand (keine Angst, es sind keine echten Bienen dabei!) und viele Informationen rund um die Imkerei. Wir sind im hinteren Teil gleich neben dem Hubwagen, also leicht zu finden. Bis bald!

„Da schau her …“ auf der Bamberger Gartenmesse

Logo Bamberger GartenmesseIn einem Monat ist es soweit: die Gärtnerei Böhmerwiese öffnet ihr Gelände vom 12. bis 14. April 2013 für die 6. Bamberger Gartenmesse Blüte & Ambiente. Mit dabei: Wir von Bienen-leben-in-Bamberg.de. Wir freuen uns auf zahlreiche Blumen- und Frühlingshungrige, die Interesse auch am Themenbereich „Bienen – Honig – Imkerei“ haben.

Es erwartet Sie unter dem Titel „Da schau her … Bienen-leben-in-Bamberg.de“ ein kurzweiliger Vortrag mit Filmausschnitt („Geburt einer Königin“) und Wissenswertem rund um „Ihre Hoheit, die Bienenkönigin“, ohne die kein Volk existieren kann. Geeignet ist der Vortrag für kleine wie große Menschen. Mitmach-Rätsel für alle Altersstufen sorgen für Spaß, zumal es keine Verlierer geben wird.

Honig gibt’s allerdings bei Imkerkollegen an einem anderen Stand, da wir selbst fast keinen mehr bzw. noch keinen haben. Unsere Bienen schaffen es sicher nicht, bis zum April genügend Honig einzutragen, zumal nach diesem langen Winter. Aber von unserem vorjährigen Honig darf gekostet und neuer, echt Bamberger Lagenhonig vorbestellt werden.

Vorstellen werden wir außerdem die Bamberger Schulbiene, die zur Zeit über eine Crowdfunding-Aktion Finanzmittel sammelt. Fan werden, ob mit oder ohne geldgebende Unterstützung, lohnt sich auf alle Fälle. Denn als (nachgewiesener*) Fan oder Supporter gibt es eine Honig-Kleinigkeit umsonst bei uns abzuholen!

Wo? Gärtnerei Böhmerwiese, Heiliggrabstraße 57, BAMBERG.
Kostenfreier Pendelbus zwischen dem P+R Parkplatz Breitenau und der Haltestelle „Ottokirche“.
Wann? Traditionell im April
Fr., 12. April 2013 | 11 – 18 Uhr
Sa., 13. April 2013 | 10 – 18 Uhr
So., 14. April 2013 | 10 – 18 Uhr
Was? Infos zum Anfassen für Groß und Klein über die Imkerei | Sa. und So. 20-minütiger Filmvortrag “Geburt einer Königin”.
Kosten? Eintrittspreise zur Messe siehe dort. Kostenlos für unsere Bienenpat(inn)en!

* Weisen Sie sich als Fan unseres Crowdfunding-Projekts „Die Bamberger Schulbiene“ aus, indem Sie einen Printausdruck oder ein Screenshot (Bildschirmfoto) von Ihrer Registrierung bzw. Ihres Profils auf Startnext mitbringen. Zum Beispiel so (siehe Bild):

Fanbeweis-Screenshut