Weiselzellen und Drohnenmütterchen– zwei Enden einer Bienenskala

Fangen wir mit der guten Nachricht an.

Bienenpatin Carmen Dechant, BambergBau- und brüteifriges BienenvolkDas stark entwickelte Volk am Standort „Gärtnerstadt-Heiliggrab“ bei Bienenpatin Carmen Dechant fing in seiner Platznot damit an, die Zargen an den Unter- und Oberseiten der Rähmchen (für Insider: Zanderrähmchen mit modifizierter Hoffmann-Seitenteilen) mit Brutzellen zuzubauen. Sogar eine Weiselzelle haben sie bereits konstruiert und damit das Schwärmen der alten Königin vorbereitet. Nun, so weit ließen wir es natürlich nicht kommen und bremsten am 20.04. ein wenig den reichlich frühen Vermehrungseifer durch ein Auseinanderziehen der Brut und Einsetzen neuer Mittelwandrähmchen. Zusammen mit dem nun aufgesetzten Honigraum sollten sie für eine Weile genug Platz zum Ausbauen haben.

Küchenschellen in der Hofstadt-GärtnereiBienenpatenvolk von Carmen DechantIn der Hofstadt-Gärtnerei findet das Volk, das hier seit 2013 seine Heimat hat, einen üppigen Nektar- und Pollenspeiseplan vor. Von Küchenschelle über Hornveilchen bis Tulpen … und jede Menge Kräuter, Stauden und Gemüse … ach, kann man gar nicht alles aufzählen, muss man gesehen haben, in der Heiliggrabstraße 37a in Bamberg sowie in den umliegenden weiteren Gärtnereien.

Es hilft nichts – nun zur schlechten Nachricht

1983-Bienenpatenvolk-Regina-HanemannBlick in die Beute. Kaum Bienen vorhanden. Schlechtes Zeichen im April.Bei unserem Volk an der Villa Dessauer schlug die Stunde der Wahrheit. Bereits Anfang Dezember entdeckten wir beunruhigt ein paar Drohnen. Normal ist, dass männliche Bienen ab dem Spätsommer von den Arbeiterinnen aus der Wohnung geworfen werden („Drohnenschlacht“), denn sie werden als überflüssige Fresser im Volk nicht geduldet. Und unser Verdacht erwies sich leider als richtig. Das Volk ist buckelbrütig, die Arbeiterinnen wurden zu sogenannten „Drohnenmütterchen“.

Reinhold sieht besorgt das Volk durch. Es ist drohnenbrütig.Die letzte „gute“ Tat der weiblichen Bienen am Volk, nachdem offenbar die Königin verlustig ging, ist es, für den Fortbestand der Art zu sorgen und Gene weiterzuvererben. Moment … das kann doch nur die Königin?! Stimmt, doch tatsächlich gelingt es den weiblichen Arbeitsbienen in der Not ebenfalls, für Nachwuchs zu sorgen. Nur hat das Volk auf Dauer nichts mehr davon.

Drohnenbrütiges (buckelbrütiges) VolkAufgrund der fehlender Duftstoffe (Pheromene) Ihrer Majestät bilden sich die inaktiven, verkümmerten Eierstöcke von einem Viertel der Arbeiterinnenbienen aus. Das Wachstum des weiblichen Geschlechtsorgans ist normalerweise durch die Pheromene unterdrückt. Die „ungekrönten“ Quasi-Königinnen schaffen es nun tatsächlich, Eier hervorzubringen. Diese sind allerdings unbefruchtet, so dass nur Drohnen schlüpfen. Das Ende des „Bien“, also des Volkes, ist zwar hinausgezögert, doch unausweichlich.

blasenwerfende WabenLeider können wir dieses Volk auch nicht mehr retten, indem wir zum Beispiel eine neue Königin beigeben. Die Bienen wären verwirrt, wer ihre Königin denn nun sei, da die drohnenbrütigen Arbeiterinnen ebenfalls wie eine Königin riechen. Sie würden die neue Königin als Konkurrenz sofort totstechen. Wir müssen das Volk auflösen, hilft alles nichts. Ohnehin sind es nur noch erschöpfte Winterbienen, die am Ende ihres Lebens stehen. Sommerbienen sind ja keine am Start.

Detail der Stadtgalerie Villa Dessauer, Heimat eines unserer BienenvölkerNeubeginn

Nachdem wir bei Carmen in der Gärtnerstadt ein superstarkes Volk vorfanden, werden wir einen Ableger daraus für unsere Bienenpatin Regina bilden. Kurioserweise also geht wieder eine Königin zurück zur Stadtgalerie Villa Dessauer, denn von dort aus hatten wir im Juni 2014 einen Ableger für das Volk in der Gärtnerstadt gebildet. So schließt sich der Kreis, und hoffentlich wird es eine ordentlich runde Sache. Denn Dr. Regina Hanemann, die Hausherrin, will weiterhin Bienenpatin bleiben, was uns sehr freut. In Kürze erfahren sie mehr von ihr!

Kirschblüte mit Signalfunktion: Honigraum aufsetzen!

Obstbaumblüte in WildensorgBlick in eine BeuteSobald die Kirsche blüht ist der Zeitpunkt gekommen, die Behausungen unserer Bienen zu erweitern. Denn nun werden (hoffentlich) reichlich Nektar und Pollen eingetragen, was zu Lasten des Brutplatzes geht. Einen Honigraum aufzusetzen ist schnell vollbracht, doch zuvor wollen wir einen Blick in die Wabengassen unserer Wildensorger Bienen werfen, um die Situation im Volk nach der langen Winterpause für die künftige Pflege besser einschätzen zu können.

Zaungäste willkommen!

Reinhold erklärt Enrico die BrutwabeEnrico neben der BienenbeuteMit am Geschehen beteiligt waren die Lehrerin Frau Pütz mit Sohn Enrico, die sich als Zaungäste spontan zu uns gesellten. Der zehnjährige Kaulbergschüler wollte alles ganz genau wissen und war ein guter Beobachter. Eine ideale Voraussetzungen für die Imkerei. Denn wenn Enrico und sein Bruder Fabio erwachsen sind und auch dann noch genügend Obst, Gemüse und Beeren haben möchten, könnten sie mit der Haltung von Bienen ihren Familien einen großen Dienst erweisen. Denn das bayerische Durchschnittsalter der Imker liegt derzeit bei 59 Jahren.

Kirschblüte in WildensorgDa kann man sich vorstellen, in welcher Versorgungslücke wir bereits jetzt schon sind. Uns fehlen in erschreckender Weise Abermillionen von Bestäubungsleisterinnen, für deren Pflege fast ausschließlich Hobbyimker verantwortlich zeichnen.

Wir brauchen Nachwuchsimker – JETZT!

Enrico mit Imkerhut In Deutschland gibt es (zum Glück) keine „Bienenindustrie“, de fakto aber auch keine Lobby oder nennenswerte Zuschüsse. Zu allem Überfluss leiden wir am Bienensterben. Und leider auch zunehmend an einer ablehnenden Haltung vieler vegan lebender Menschen gegenüber der Imkerei (Stichwort: Massentierhaltung), da die Zusammenhänge oft unzureichend erfasst werden. Hier in grober Kürze die Facts:

  1. Eine Honigbiene kann nur als Volk überleben. Die Masse ist also nicht vom Menschen gewollt, sondern biologisch bedingt.
  2. Ohne Honigbienen keine ausreichende Bestäubung der regionalen Kulturpflanzen.
  3. Ohne imkerliche Pflege keine Überlebenschance für die Honigbiene (Stichworte: Trachtlücken bzw. -not, Varroamilbe mit Folgeinfektionen, bienenschädliche Pflanzenschutzmittel)
  4. Imker benötigen im Minimum eine Reinvestition ihrer Anschaffungen. Das erreichen sie durch Honigverkauf, wenngleich sie diesen meistens weit unter dem tatsächlichen Wert veräußern. Ohne Honig keine Imkerei, also Bienenpflege.
  5. Im Herbst wird ein Teil (!) des Honigs entnommen und durch Zucker ausgeglichen, der zum Teil sogar besser vertragen wird als (wie beim Waldhonig) zu mineralstoffreicher Honig, der über den Winter zu Durchfall führen kann, ergo zu Krankheiten im Stock, da erst bei Flugwetter über 10°C abgekotet werden kann.

So lautet denn die logische Formel: Honigbiene + Imker + Honig = Obst, Gemüse, Beeren und Zukunftssicherung.

„Zwangsfütterung“ im Herbst sorgte fürs Überleben

Reinhold zieht BrutwabeDoch zurück zu unserer Arbeit, der Durchsicht des Volkes. Von der Futtersituation her zeigte es sich, dass alle Vorräte des vergangenen Winters restlos aufgebraucht waren. Puh, das ging knapp aus! Hätten wir das Volk im Herbst nicht durch Zuckerwasserbeträufelung („Zwangsfütterung“) dazu bewegt, doch noch weitere Vorräte anzulegen, wären sie jetzt bereits verhungert.

Plastikbeutel mit ZuckerwassernährlösungZu diesem Zweck füllten wir am 12.10.2014 einen Gefrierbeutel mit Zuckerwasser (Lösung 2:1) und stachen einige Löcher ein, so dass die Bienen von oben her unausweichlich benetzt wurden. Es bleibt ihnen nichts anderes übrig, als sich die Nährflüssigkeit abzuschlecken, was ja nicht weiter schlimm, nur etwas lästig ist für sie. In ihrem Honigmagen spalten sie sodann mittels ihrer Enzyme die Saccharose in Frucht- und Traubenzucker auf und lagern diese – nach mehrfacher Weitergabe an andere Bienen – als Honig in die Waben ein.

1948-BrutwabeDie berechtigte Frage ist: „Warum haben sie denn nicht freiwillig mehr Vorräte angelegt?“ Nun, nachdem wir unsere Bienen gegen die Varroamilbe, einem aus Asien eingeschleppten Parasiten, gegen den sich unsere Westliche Honigbiene nicht erwehren kann, mit Ameisensäure behandeln mussten, waren sie wohl ein wenig fressfaul. Sie verzehrten die für die Überwinterung notwendigen Einheiten nicht vollständig und so halfen wir nach – zu ihrem (uns unserem) Glück!

Beute in WildensorgIn den nächsten beiden Tagen sind wir schwer beschäftigt, an den restlichen acht Standorten die Honigräume aufzusetzen. Eine Arbeit, die positiv stimmt, denn wir erfreuen uns am emsigen Treiben unserer Bienen, die jetzt dafür sorgen, dass wir Bamberger im Herbst wieder fröhlich Erntedank feiern dürfen!

Bienen und Frieden passen gut zueinander

Madeleine Munique und Frederik Bartl in BambergDer Bamberger Gabelmo‘ war „kuscheliger“ Aktionsplatz für die Akltion „Franken für Frieden“, die am 19.04.2015 ihren einjährigen Geburtstag feierte. Zwar konnte die Bamberger Schulbiene der vor einigen Wochen herangetragenen Bitte von Mandy Pflanze, einen Vortrag dort zu halten, aus zeitlichen Gründen nicht entsprechen, doch sehr gerne verbrachten wir wenigstens ein kleines Weilchen auf diesem perfekt und mit Herzblut gestalteten Friedensfest direkt vor unserer Haustüre. Zumal auch noch meine Nichte Madeleine aus Nürnberg als Mitverantwortliche anwesend war, die sonst zusammen mit ihrem Partner, Frederik Bartl, die montägliche Nürnberger Friedensmahnwache organisiert.

Mandy Pflanze am Friedenstreff mit Bienen-AktionIch freute mich natürlich sehr, als wir hörten, dass Mandys Stand, an dem man Samenbömbchen für Bienentrachtpflanzen basteln konnte, gut besucht war. Sie gab mir dann auch einige Samentütchen mit, die demnächst im Interkulturellen Garten Bamberg verstreut werden. Herzlichen Dank dafür!

Ebenfalls freute es mich, unsere Bienenpatin Claudia Meyer angetroffen zu haben. Es tat gut, sich am Rande des Geschehens auszutauschen, und auch ihr sei hiermit gedankt für ihr offenes Ohr, welches uns der Lösung eines kleinen Problems im Zusammenhang mit der Bienen-InfoWabe näher gebracht hat.

"Wir sind eins"Die sozialen Medien wie Facebook wurden zwar lied- bzw. raptechnisch leicht niedergemacht, doch ohne sie wäre manche aktuelle Kommunikation in der Masse und im Einzelnen nicht so recht mehr denkbar. Ergänzt durch das physische Miteinander (sogar aus Köln kamen sie angereist!) ist es eine runde Sache gewesen – Bienen und Frieden haben sich getroffen und es genossen!

Freunde bei "Franken für Frieden" in BambergSchön, dass wir in diesen beiden Angelegenheiten eins wurden. Ob nun der Frieden oder die Bienen tatsächlich mit den Aktionen gerettet werden können? Wir wissen es nicht, doch ein Versuch ist es wert – nein, VIELE Versuche sind es wert! Und das ist doch schon mehr, als nur an den Problemen der Welt mit Scheuklappen vorbeizulaufen.

Samenbömbchen für BienentrachtpflanzenDoch bei allem Reden, Singen und Diskutieren darf nicht vergessen werden, auch etwas Handfestes zu tun. Für uns heißt es beispielsweise, ab Montag unseren Bienenvölkern die Honigräume aufzusetzen, damit wieder mehr Platz zum Brüten da ist. Und natürlich Bienenweidesamen auszustreuen. Zeit zum Reden und Zeit zum Handeln – Zeit für Frieden und Zeit für Bienen – Zeit für Freunde und Zeit für die Familie – am besten ausgewogen, dann sollte das Leben doch gelingen – meint ihr nicht auch?!

Ferienbesuch für die Sternwart-Bienen

Reinhold Burger, Gabi Loskarn, Lennart und Horst DrechselFerienkind Lennart und seine Oma, unsere Bienenpatin Gabi Loskarn, statteten den Bienen an der Dr. Karl-Remeis-Sternwarte anlässlich der anberaumten Ablegerumsetzung einen Besuch ab. Auch Prof. Dr. Drechsel gesellte sich an diesem ersten nennenswert warmen Tag des 9. Aprils zu uns und freute sich am Anblick des munteren Völkchens.

Die noch ungezeichnete Königin der SternwartbienenZum ersten Mal also unser Blick in das Ablegervolk, das aus dem Transportkasten in sein neues, wunderhübsches Zuhause umziehen soll. Leider konnte die „Beutenmalkünstlerin“ und für dieses Volk zugeteilte Bienenpatin Conny Kopp nicht dabei sein. Doch wir schicken ihr hiermit einen Gruß von der gesichteten Bienenkönigin, die eine hübsche junge Lady ist!

Lennart setzt ein Rähmchen in die neue Beute einLennarts erster tiefergehende Kontakt zu Bienen fand zwar noch größtenteils in voller Imkermontour statt, doch so konnte der 11-jährige entspannt die mit Arbeitsbienen besetzten Waben umsetzen und sogar ein paar Streicheleinheiten auf ihre samtigen Rücken verteilen.

Gabi hingegen ist ja schon ein „alter Hase“, immerhin hat sie ihre Weihen zum letztjährigen Honigschleudertag erhalten, ganz abgesehen davon, dass sie in ihrem Garten an der Weide in Bamberg dem Patenvolk von Jakob Janßen (i. m.) beim fleißigem Sammeln zusehen kann.

Betrachten eines Wabenrähmchens mit BienenMit Prof. Dr. Horst Drechsel vereinbaren wir für den Frühsommer eine Sonderführung für seine Studierenden. Denn sicherlich ist für Astronomen die unglaublich komplexe Welt der Bienen nicht minder spannend als der Blick in die unendlichen Weiten des Alls.

Finden wir jedenfalls.

Bienenvolk an der Sternwarte in Bamberg Lennart, Reinhold und Gabi bereiten die neue Beute vor Reinhold erklärt die Umsetzung des Volkes Reinhold zeigt Lennart den Umgang mit dem Smoker Gabi Loskarn mit Enkel Lennart Ableger in der Transportbeute Wir betrachten ein mit Bienen besetztes Rähmchen Die noch ungezeichnete Königin der Sternwartbienen Bienen auf Rähmchen Betrachten eines Wabenrähmchens mit Bienen Gabi Loskarn setzt ein Rähmchen in die neue Beute ein Lennart entfernt Wachsüberbau

 

Nominierung Bayerischer Umweltpreis 2015 für Bienen-leben-in-Bamberg.de

Logo Bayerische LandesstiftungDas Amt für Umwelt, Brand- und Katastrophenschutz der Stadt Bamberg schlug unsere Privatinitiative für den Umweltpreis 2015 der Bayerischen Landesstiftung vor. Wir freuen uns sehr darüber und bedanken uns für das in uns gesetzte Vertrauen!

Wie über alles, was im Rahmen unserer Initiative passiert, berichten wir auch jetzt wieder offen über das Geschehen und die Zusammenhänge zur Nominierung. Das dient natürlich der Öffentlichkeitsarbeit unseres Bienengedankens, doch auch, damit andere engagierte Menschen und Verbände sich ein wenig Anregungen holen können. Damit nicht jeder das Rad neu erfinden muss. Denn die geschundene Natur und Kreatur braucht unsere Hilfe JETZT, nicht erst morgen.

Vorgehen zur Nominierung

Der Umweltpreis der Bayerischen Landesstiftung wird alljährlich ausgelobt und kann an Einzelpersonen oder an Gruppen, unabhängig von ihrer Rechtsform, in drei Kategorien vergeben werden. Mit Frist zum 31.03.2015 waren es rund 70 Einreichungen. Und so lief es bei uns ab:

Karl Fischer und Marianne Gebert, Agenda 21-Büro der Stadt Bamberg

Karl Fischer und Marianne Gebert, Agenda 21-Büro der Stadt Bamberg

Der Einreichung durch die Stadt Bamberg vorausgegangen war deren Bitte um unser Konzept, angefragt von Marianne Gebert aus dem Sachgebiet Öffentlichkeitsarbeit des Agenda 21-Büros. Da wir das Konzept ohnehin im Zuge unserer Hauptprojekte („Bamberger Schulbiene“, „Bienen-InfoWabe“, „Bamberger Lagenhonig“) immer wieder bedarfsgerecht aktualisieren, musste es hier lediglich gekürzt und an den Ausschreibungszweck angepasst werden. Außerdem arbeiteten wir noch etwas Text für einen Bewerbungsbogen zu.

Ergebnis der Tat

Damit endete auch schon unser eigenes Zutun in Sachen Umweltpreis-Bewerbung. Und da wir nicht wissen, ob wir zu den drei Auserwählten zählen werden, möchten wir im Vorfeld dazu mit der überraschenden Nominierung ein wenig hausieren gehen. Sprich: die Gelegenheit ergreifen, für eine Bienenstadt Bamberg zu werben und anderen eine Hilfestellung zu geben, falls sie selbst einmal „an der Reihe“ sind. Denn als netzwerkende Privatinitiative sind uns Eifersüchteleien oder ein Konkurrenzdenken fremd. Was zählt, ist das Ergebnis der Tat, und nicht, wer sie veranlasste oder ausführte, so unsere Einstellung.

Einbinden und sich einbinden lassenWestliche Honigbiene – apis mellifera

Über das Bienensterben zu informieren ist das eine. Konkret etwas dagegen zu unternehmen – und zwar kurz- wie langfristig – das andere.

Dazu benötigt man …

    – ein heißes Herz und einen kühlen Kopf,
    – eine nicht zu komplizierte, doch durchdachte Strategie …
    – für umsetzbare, konzertierte Taten sowie …
    – viele helfende Hände und …
    – den Schulterschluss mit Organisationen und Behörden, die jeweils ihre eigenen Vorstellungen, Pläne und Konzepte haben. Was anzuerkennen ist, auch, wenn es manches komplizierter erscheinen lässt.

Wertschätzendes Einbinden und Sich-Einbinden-lassen lautet daher unsere Devise, auch, wenn wir aus Zeitgründen (wir sind voll berufstätig) leider nicht überall dabei sein können. Doch über unsere wunderbaren Bienenpatinnen und -paten erhalten wir im Bedarfsfall umgehend Anschluss.

Bienen für eine funktionierende Stadtökologie

Natürlich geht mit Geld alles ein wenig schneller. Von daher wären wir entzückt, würden wir zu den Preisträgern gehören. Wir erfahren es voraussichtlich im Juli. Falls nicht – der Vertrauensbeweis der Stadt Bamberg an sich schon war uns eine freudige Überraschung, die unserer Wahl-Bamberger Seele gut tat. Diese wunderbare Stadt, in der wir uns seit 2008 geborgen fühlen und der wir etwas zurückzugeben möchten, nämlich die Bienen für eine funktionierende Stadtökologie, ist uns Ansporn und Verpflichtung zugleich.BLIB-Team / Foto © Elke Puchtler

Ihre Initiatoren von Bienen-leben-in-Bamberg.de

Ilona Munique, Reinhold Burger… und im Namen aller Bamberger Bienen, summ-summ-summ!

Gedenktag des Heiligen Ambrosius und ein Ostersuchbild

Am heutigen 4. April ist der Todestag des Heiligen Ambrosius, des Schutzpatrons der Bienen, Imker, Lebküchner, Wachszieher und des Lernens. Der politisch und juristisch wirkende spätere Bischof starb in Mailand im Jahr 397 und erhielt posthum den Ehrentitel „Kirchenvater“.*

Ambrosiusaltar an unserem StandWir laden allerdings nicht zu seinem Sterbetag, sondern alljährlich zu seinem Geburtstag in der Adventszeit am 7.12. ein und feiern diesen in Bamberg am Obstmarkt 10 als „BAmbrosiustag“ (siehe auch 2014 und 2013). Auch heuer natürlich wieder. Unsere evangelische Glaubenausrichtung ergänzend errichten wir ihm auch alljährlich zum Don Bosco-Weihnachtsmarkt im Josefsheim eine kleine Gedenknische. Aber bleiben wir doch lieber erst noch im schönen Frühjahr …

Da wir gerade in der Osterzeit nahe am Tier sind – ob Lamm, Küken(vorstufe) oder Hase – wollen wir natürlich einen Gang zu unseren Bienenvölkern unternehmen. Dabei werden wir für einen unserer Bienen-Standortgeber, Marcus Jungbauer und Stefanie Sennefelder, ein kleines Osterkörbchen am Rinnersteig verstecken, zumal sie mit Bravour ein Rätsel aus einer internen Rundmail gelöst hatten. Und darum ging es:

Ostersuchbild

Ostersuchbild1. Wie heißt die erste Trachtpflanze im Frühjahr?
2. Wer nascht auf dem Foto gerade an ihr?
3. Für Bambergkenner: Vor welchem Gewässer wurde das Foto aufgenommen?

Zusatzfrage 4. Was wurde noch vor Ostern von uns bei der Stadt Bamberg abgegeben?

Viel Spaß nun auch allen Bloglesern beim Rätseln, und zu gewinnen gibt es – vielleicht – eine neue Erkenntnis, die Ihnen künftig quasi „die Augen öffnet“.

Frohe Ostern wünschen allen herzlich!
Ilona Munique und Reinhold Burger, Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de

*Aus Wikipedia

Ankunft der Sofi-Bienen an der Sternwarte Bamberg

ankunft des SternwartbienenablegersnJustament für den Zeitpunkt der Sonnenfinsternis vereinbarten wir, dass ein Ableger als Ersatz für das im vergangene Jahr ausgeräuberte Bienenvolk an die Sternwarte kam.

ankunft des Sternwartbienenablegersn„Der gewählte Tag ist Zufall, doch wer weiß, vielleicht werden die Sofi-Bienen einmal einen besonderen Honig produzierten“, so Sebastian Martin in seiner kurzen Erwähnung in der Printausgabe des Fränkischen Tags vom 21./22.03..

Sternwartbienen auf KrokuswieseUnser Imkervater, Nikolaus Hofmann, der uns den Ableger dankenswerterweise brachte, kam zwar nicht  mehr in den Genuss des Sofi-Spektakels, da wir weiter mussten, um auch die Buger Wiesen mit zwei Ablegern neu zu bestücken. Doch einen erneuten Aufstieg auf den Stephansberg nahmen Reinhold und ich im Anschluss gerne noch einmal auf uns. Irgendwie fanden wir’s witzig, dass wir gerade heute auf der Sternwarte die neue Bienensaison eröffneten.

Sternwartbienen auf KrokuswieseWeniger witzig war’s natürlich, dass durch die Menge an Sofi-Begeisterten (in der Mehrzahl die Studierenden der Außenstelle der Universität Erlangen-Nürnberg) das schöne Krokusfeld, mithin eine der ersten Frühjahrstrachtpflanzen zur Bienennahrung, leiden musste. Obwohl sich viele wirklich sehr bemühten, nicht auf die Blüten zu trampeln.

Paritelle Sonnenfinsternis in der Spiegelung zu sehenNun ja, irgendwie verständlich, dass die Blicke eher nach oben als nach unten gerichtet waren. Trotzdem war’s etwas schmerzhaft, zuzusehen. Wir wandten und dann auch lieber der partiellen Sonnenfinsternis zu, die genau zu Frühlingsbeginn am 20.03.2015 um 9.30 Uhr einsetzte und mit HIlfe der Gerätschaften der Sternwarte gut zu verfolgen war. Auch die Sofi-Brillen wurden freimütig untereinander ausgeliehen. Eine prima Stimmung auf einem wunderschönen Platz!

Gruppe von Sonnenfinsternisbeobachtern an der Sternwarte BambergMit dem Professor für Stellarastronomie an der Dr. Karl Remeis-Sternwarte, Dr. Horst Drechsel, vereinbarten wir für den Frühsommer einen Termin, um die Studierenden einen Einblick in einen ganz kleinen und nahen, doch ebenfalls unglaublich spannenden Kosmos zu gewähren – die Wunderwelt der Bienen, deren Erforschung ebenfalls wohl nie ganz abgeschlossen sein wird.

Biene auf BeuteP. S.: Ein Foto der Krokuswiese mit unserer von Bienenpatin Conny Kopp bemalten Beute ist zu finden auf infranken.de.

 

Auswinterung unserer Völker

Fluglocherweiterung am Schiffbauplatz BambergRichtig viel Arbeit ist es ja nicht, das Auswintern von Bienenvölkern. Sie besteht im Grunde nur aus dem Entfernen des Mäusegitters, sobald die Nachttemperaturen nicht mehr permanent im Minusbereich sind, mit gleichzeitiger Kontrolle des Totenfalls und der Futtermenge sowie Erweitern des Fluglochs durch Drehung des Fluglochkeils.

TotenfallbeseitigungAllerdings arbeite Reinhold heuer gänzlich ohne Rauch, was etwas Zeit sparte und weniger Stress für die Bienen bedeutete. Und, nein, er wurde dabei nicht gestochen, nur die Fotografin. Tja, so ist das mit dem Recht aufs eigene Bild, manche unserer „alten“ Mädels fanden sich wohl nicht mehr so recht fotogen.

Vergleich des Polleneintrags im Vorfrühling 2015 Der Totenfall

Die Winterbienen haben im März zum Teil ein halbes Jahr auf dem Buckel. Das ist methusalemartig gegenüber den Sommerbienen, die nur 6-8 [eher nur 4 – 6] Wochen alt werden. Klar, dass sie so langsam in den Bienenhimmel eintreten müssen. So sind eine Totenfallmenge von ein bis drei 500g-Gläser normal für die Beutenüberwinterung mit Mäusegitter und ohne Zwischenauskehrung.

Durch unsere unterschiedlichen Standorte lässt sich bei der Frühjahrskontrolle für uns ganz gut vergleichen und einschätzen, ob es vielleicht zu viel tote Bienen sind, die sich im Gitterboden befinden. Je nach herbstlicher Volksstärke differiert die Menge natürlich auch. Ausführlicheres zum Thema Totenfall findet ihr übrigens hier.

Kontrolle der Futtermenge

Vorfruehjahrspollenvergleich15Alle unsere sieben glücklich ausgewinterten Völker – vier Völker verloren wir im Herbst vermutlich durch den Akuten oder Chronischen Bienen-Paralyse-Virus und wegen Räuberei – hatten noch genug Futtervorrat, um die noch trachtlose Zeit (an der wir alle etwas ändern könnten, gäbe es mehr Salweiden, Kornelkirschen, Zaubernuss oder Krokusse!) gut zu überstehen. Bis auf das Volk an der Erba-Insel.

Wir beobachteten bereits bei den ersten Sonnenstrahlen rege Flugaktivität mit Polleneintrag an den Standorten Weide (Bienenpate i. m. Jakob Janßen) und Schiffbauplatz (Bienenpatin Ruth Vollmar), nicht jedoch auf der nahe gelegenen Erba-Insel (Bienenpatin Meike Winnemuth). Dort wurden leider etliche Weiden zu früh zurückgeschnitten, und auch sonst blüht auf den allzu grünen Wiesen nicht viel, was Bienen und anderen Insekten als erste Nahrung dienen könnte. Diesem Volk also gaben wir eine Futterwabe dazu. Verhungern „kurz vorm Ziel“ ist im Übrigen eine der Hauptursachen von Völkern, die den Winter nicht überstehen, neben einer zu hohen Belastung an Varroamilben.

Bienenbeute in Wildensorg am RinnersteigBeim Volk am Hohen Kreuz (Bienenpatin Anne Rudel) und in Wildensorg am Rinnersteig (Bienenpate Michael Alt) sahen wir keine Gefahr in Verzug, was uns sehr freute. Denn die Einfütterung im Herbst wurde bei Letztgenanntem nicht so zügig angenommen, wir befürchteten eine Unterversorgung. Doch alles noch mal gut gegangen.

Sonnenuntergang in den Buger WiesenDerzeit der problematischste Standort, die Buger Wiesen, sind nach einer bienenverwaisten Winterpause nun auch wieder belegt.

Mehr zu diesem erfreulichen Neustart im nächsten Bericht!

[Aktualis. 06.03.2019]

Bieneninitiative trifft Bio-REWE zur Gesundheitsmesse 2015

Bamberger Schulbiene freut sich auf Besucher der Gesundheitsmesse 2015

Die Bamberger Schulbiene freut sich auf Besucher der Gesundheitsmesse 2015

„Vier unter einem Dach!“ Das machte unser Bienen-InfoWaben-Großsponsor REWE zur Gesundheitsmesse 2015 am 07. März in Bamberg möglich.

Ankündigung auf den Webseiten des VeranstaltersNeben unserer Initiative „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ mit ihrer Bamberger Schulbiene waren außerdem eingeladen die Vertriebsgenossenschaft „Obst vom Bodensee“ und die Klinikclowns. Gemeinsam freuten wir uns über zahlreiche Besucher, die den aktiven und familienfreundlichen Kooperationsstand im hintersten, jedoch nicht schlechtesten Winkel der Gesundheitsmesse unter dem Motto „Franken fit & vital“ entdecken – und sehr, sehr lobten. Selbst der Honigbär, das Maskottchen von brosebaskets, hat uns gefunden!

Jörg Hofbauer TV1 interviewt die Bamberger SchulbieneBrosebaskets-Maskottchen Bär Freaky mit SchulbieneNatürlich freuten wir uns auch über den Besuch von Dirk Peter (hinter der Kamera) und Jörg Hofbauer von Bamberg TV1, die die Bamberger Schulbiene interviewten. In einer Minute erfährt man, warum unsere Initiative „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ hier auf der Messe steht: auf Sequenz 18:35 bis 19:36.

Basteln, Rätseln und Sich-Informieren

REWE-Glücksrad zur GesundheitsmesseUnser Stand am Abend des Aufbaus„Bei euch ist ja richtig etwas los!“ und „Das hat den Kindern richtig Spaß gemacht!“ bis zu „Sehr gute Informationen bekommen“ waren nur drei von vielen anerkennenden Äußerungen. So war das Glückrad von REWE-bio ständig in Schwung, kistenweise Obst, Gemüse, Kräuter und Give-aways waren die Sofort-Gewinne, und das ohne Verlierer. Wobei es richtig kniffelige Bienen-Fragen zu lösen galt.

Wildbienenhotel basteln mit "Obst vom Bodensee"Bienenkollegin Ines Popp mit BastelkindIn schnuckeliger Umgebung, eingerahmt von Bäumen und Obstständen, konnten außerdem Wildbienenhotels mit und Kartoffeldruck-Taschen hergestellt werden, geduldig angeleitet von Sieglinde vom „Obst vom Bodensee“ als Sponsoren. Wissbegierige kamen auf ihre Kosten mit unserer Lernpaten-Beute (indirekt dabei unsere Bienenpatin Sabine Saam) und mit Rästelraten. Angeboten hatten wir dazu ein anspruchsvolles Kreuzworträtsel und eines zum Ankreuzen „Für Eilige“.

Reinhold und Jürgen Dicker am Schulbienen-StandDie Mehrzahl der 62 Teilnehmenden, von denen 22 aus Bamberg und 40 von außerhalb der Stadt kamen, entschied sich übrigens für das schwierigere Rätsel. Alle 7 Minuten wurde unsere Lernbeute mit einem ausgefüllten Rätsel „gefüttert“. Und was war – neben wichtigen Erkenntnissen rund um die Biene und einem kleinen, doch feinen Büchlein – der Hauptpreis?

Krankenhausclowns mit Glücksfee Claudia Meyer und der Schulbiene

Glücksfee Claudia Meyer mit Schulbiene und Krankenhausclowns

Tja, er hat sich nicht lumpen lassen, unser Bienen-InfoWaben-Großsponsor REWE.

Sieben unterschiedliche und prall gefüllte Geschenk-Schlemmerkörbe, jeweils gestiftet von einzelnen REWE-Kaufleuten, konnten wir zwischen 12 und 18 Uhr verlosen. Und das war von uns allen sehr altruistisch gedacht, denn es werden keinerlei Daten gesammelt, sondern die Rätsel allesamt nach der Gewinn-Auswertung von uns höchstpersönlich vernichtet!

Wir sagen vielen DANK für die gelungene Kooperation!

Hier unsere Gewinner/innen nebst den entsprechenden Glücksfeen – zu entdecken unten in der Fotogalerie!

12.00 Uhr-Ziehung:
Gewinnerin Katja B. (Bamberg), gezogen von Ines Popp (REWE Gesundheitsmanagement, Buttenheim) (ohne Foto)

13.00 Uhr-Ziehung:
Gewinnerin Hannah Schmitt (Baunach), gezogen von unserer Bienenpatin Annemarie (Anne) Rudel (REWE Rudel, Bamberg)

14.00-Ziehung:
Gewinnerin Sandra Weyrauther (Bamberg), gezogen von Tobias Hofmann (REWE Hofmann, Ebensfeld)

15.00 Uhr-Ziehung:
Gewinnerin Selina Hornung (Bamberg), gezogen von unserer Bienenpatin Claudia Meyer (Heilpraxis Claudia Meyer, Bamberg)

16.00 Uhr-Ziehung:
Gewinner Yannick Rutkowski (Bischberg), gezogen von Sieglinde Mareck (Vertriebsgenossenschaft „Obst vom Bodensee“, Oberteuringen)

17.00 Uhr-Ziehung:
Gewinnerin Ulla Rübensaal (Bad Staffelstein), gezogen von Sven Vogel (Optik Demmler, Bamberg)

17.30 Uhr-Ziehung:
Gewinnerin Hannelore Friedl (Bamberg), gezogen von Arno Arno S. Schimmelpfennig (Die Video-Visitenkarte, Bamberg)

Bienenkollegin Ines mit Gewinnerin Hannah Schmitt und Schulbiene

Gewinnerin Hannah Schmitt

Gewinnerin Sandra Weyrauther mit Schulbiene

Gewinnerin Sandra Weyrauther

Glücksfee Sven Vogel mit Gewinnerin Ulla Rübensaal und Schulbiene

Glücksfee Sven Vogel mit Gewinnerin Ulla Rübensaal

Gewinner Yannik Rutkowski mit Vater

Gewinner Yannik Rutkowski mit Vater

Gewinnerin Selina Hornung mit Schulbiene

Gewinnerin Selina Hornung

Reinhold mit Gewinnerin Hannelore Friedl

Gewinnerin Hannelore Friedl

Glücksfee Ines Popp mit Schulbiene

Glücksfee Ines Popp

Schulbiene mit Glücksfee Anne Rudel

Glücksfee Anne Rudel

Schulbiene mit Glücksfee Tobias Hofmann

Glücksfee Tobias Hofmann

Schulbiene mit Glücksfee Arno Schimmelpfennig

Glücksfee Arno Schimmelpfennig

Glücksfee Sieglinde Mareck

Glücksfee Sieglinde Mareck


Herzlichen Glückwunsch!
Brosebasket-Maskottchen trifft auf Schulbiene

Und vergesst uns die Bienen nicht!

Bamberger Wirtschaftsschule auf Klassenfahrt: HEG-Betriebsbesichtigung und Bienenausstellung

Daniel Schiller, WirtschaftsschuleDem Einfallsreichtum von Daniel Schiller, Lehrer der Graf-Stauffenberg-Wirtschaftsschule in Bamberg, ist es zu verdanken, dass seine Klasse 10e am 06.03.2015 eine Abwechslung vom Unterrichtsalltag erleben durfte. Als Bienenpate finanzierte er mit seinem Beitrag einen Schulbienen-Unterricht, der nun in drei Teilen verwirklicht wird.

Wirtschaftsschüler im Betriebshof der HEG, Eltmann (Foto von Wirtschaftsschule)Erster Teil unseres „Deals“ also eine Klassenfahrt mit zwei Stationen. Wir begann mit einer Betriebsbesichtigung des HEG Imker Shops der Honigerzeugergemeinschaft Süddeutschland w. V. und endeten mit Besichtigung der Ausstellung „Bunte Welt der Bienen“ von Market Oberfranken in Hallstadt, die noch bis zum 14.03.2015 zu sehen ist.

Eingang zur Wirtschaftsschule Bamberg29 Schülerinnen und Schüler erfuhren auf der Fahrt von Bamberg nach Eltmann, was es mit dem heutigen „Unterricht“ auf sich hat, dass es den Bienen nicht besonders gut geht und Deutschland dringend Jungimker benötigt, um das derzeitige Durchschnittsalter bayerischer Imker von 64 Jahren auf ein zukunftsfähiges Niveau zu senken. Denn die beginnende Versorgungslücke mit Bienen hat zur Folge, dass es weniger und qualitativ schlechteres regionales Obst, Gemüse oder Beeren geben wird bzw. zum Teil schon nicht mehr ausreichend geerntet werden kann.

Reinhold im BusWas aber braucht ein Jungimker, wenn er zur Belebung der Kulturlandschaft etwas beitragen will? Natürlich erst einmal die Wohnung der Bienen, also eine Beute. Wie diese aufgebaut ist und was sie kostet, nebst einigen weiteren Materialien, das waren heute unsere Einstiegsfragen. Anhand einer Kopie (Modul 5 aus der Broschüre „Stationenlernen“ des Deutschen Imkerbundes e. V.) sowie einer Einkaufsliste näherten wir uns den ersten „Hochrechnungen“.

Der HEG-Imker-Shop der Honigerzeugergemeinschaft Süddeutschland w. V. (HEG)

Somone Machinek erklärt ein BeutensystemDas angekündigte „Imkerkaufhaus“ heißt in voller Länge HEG Imker Shops der Honigerzeugergemeinschaft Süddeutschland w. V.. In der Art einer Genossenschaft kauft die HEG als Zwischenhändler die Honigerzeugnisse von ihren Mitgliedern auf und verkauft sie wiederum an diejenigen Mitglieder weiter, die die Produkte weiter vermarkten möchten. Der Shop bietet außerdem alles an, was man zum Imkern benötigt.

Simone Machinek erklärt BeutenzubehörSimone Machinek, seit vergangenem Jahr die Geschäftsführerin der HEG, begrüßte zusammen mit ihrer Mitarbeiterin Frau Hilde von Brase die Klasse herzlich und startete sofort mit einer detaillierten und kenntnisreichen Erläuterung eines Beutensystems. Wenngleich sicher noch nicht allen klar ist, wie genau die Bienen dort in den Kästchen leben – das erfahren sie eine Woche später im Folgeunterricht von uns – so beeindruckte doch der Erfindungsreichtum der Imker, die alles tun, damit sich die Bienen wohl fühlen, aber auch sie selbst mit ihrem Handwerk gut zurecht kommen.

Ein Wachsklotz wird bestauntBetriebsbesichtigung in der Lagerhalle der HEGIn der sehr ordentlichen, im zeitigen Frühjahr noch gut bestückten Lagerhalle, stapelten sich weitere Objekte wie Wabenschleudern, Sonnenwachsschmelzer und Honigabfüllgefäße. Ein randvoll gefüllter Altwabentrog zeugte von der immensen Arbeit Milliarden fleißiger Bienen. Ein gereinigter Wachsblock wurde von Hand zu Hand gereicht, allerdings roch er wegen der Kälte von nur wenigen Plusgraden nicht so wachsduftig wie erhofft.

Simone Machinek, Geschäftsführerin HEGSimone Machinek erklärt eine HonigschleuderNachdem die Klasse die Gelegenheit erhielt, sich mit Kleinigkeiten einzudecken, gab es von Simone vorbereitete Beutel mit informativem und süßem Inhalt in die Hand. Dass es ihre erste Betriebsbesichtigung für Schüler war, hat man ihr keinesfalls angemerkt, so professionell war alles vorbereitet und durchgeführt. Kein Wunder, hat sie doch als versierte Marktbestückerin ihres Honigstandes in Bamberg bereits viele Jahre mit ihrem Mann zusammen fundierte berufliche Verkaufspraxis, außerdem auch durch ihren Malerbetrieb.

Klasse 10 der Wirtschaftsschule Bamberg in der Verkaufshalle der HEGDenn von Honig allein können nicht einmal 10% aller Imker in Deutschland eine Familie ernähren. Zumal der Preis für ein Glas Honig viel zu niedrig oft angesetzt wird und er es gegen die Billigkonkurrenz der ausländischen Honigerzeugnisse schwer hat. Darum ging Simone Machinek zum Schluss auch auf die Bedeutung qualitätsvoller Honige ein, wie sie zum Beispiel durch die Vorgaben des DIB, Deutscher Imkerbund, gewährleistet ist.

Die Bienenausstellung im Market Hallstadt

Unsere Busfahrerin Sabrina von Basel-ReisenNoch nicht ganz erstarrt, doch ordentlich durchgefroren, wärmten wir uns auf der Fahrt im gut beheizten Bus der Basel-Flotte wieder auf. Die charmante Busfahrerin Sabrina entschädigte mit ihrer ruhigen Fahrweise und mit ihrer Bereitwilligkeit, sofort auf unsere Wünsche einzugehen, auch locker fürs ausgefallene Mikrofon. Als Pädagogen verfügen wir ja über ein geschultes Organ, und nachdem die Klasse nicht über Gebühr laut war, klappte es mit der Verständigung ganz gut.

Imker in voller Montur in der Ausstellung Market Hallstadt1024-Bienenausstellung-MarketSchade, dass wir wegen eines verspäteten Schülers Zeit am Anfang verloren hatten, die uns nun für die tolle Ausstellung „Die bunte Welt der Bienen“ im Market Oberfranken nach Hallstadt gefehlt hat. Die Ausstellung läuft jedoch noch die ganze Woche, und es lohnt sich wirklich, einen Besuch dort zu machen. Riesenhafte Exponate veranschaulichen die Bienen- und Imkerwelt sehr beeindruckend.

Bienenhinterleib in der Ausstellung Market HallstadtWer möchte, kann sich uns gerne am Di., 10.03.2015 anschließen, wenn wir mit Daniel Schiller noch einmal einen Rundgang dort machen.

Am Stand des Imkervereins Scheßlitz mit Frau Kuhnlein von der Werbegemeinschaft Market Oberfranken und Lehrer Daniel Schiller Gefreut hat uns, dass sich Frau Kuhnlein von der Werbegemeinschaft vom Market Oberfranken die Zeit nahm, uns zu begrüßen. Wir trafen uns am Stand bei Imker Beck bzw. demr Imkerverein Scheßlitz, die sich mit einem Glücksrad präsentiert hatten. Der wurde von den Schüler/innen natürlich sofort angenommen. Das „erschummelte“ Probiergläslein Honig ist verzeihlich, denn: „Mit Speck fängt man Mäuse“, und da kneift man doch gerne ein Auge zu!

Biene in ApfelbaumblüteSo hoffen wir also, dass die süße Verführung etwas in den Köpfen und Herzen der jungen Menschen bewegt und sie sich mit dem Thema Bienen(sterben) und Imkerei auseinander setzen wollen. Denn es ist IHRE Zukunft, die in Gefahr ist. Uns älteren Menschen bleibt nicht mehr viel Zeit, auszubügeln, was wir angerichtet oder in Kauf genommen haben. Wir können nur die Fehler der Vergangenheit reumütig gestehen, die Sturmflagge hochziehen und mit allen Mitteln dabei helfen, es künftig besser zu machen.

Danke an die Schulgemeinschaft für alle interessierten Fragen, fürs Mitmachen und Mitdenken … und an Daniel Schiller sowieso! Wir freuen uns auf euch für den Teil 2 am Donnerstag! See you!

Ilona Munique und Reinold Burger von der Privatinitiative Bienen-leben-in-Bamberg.de.